[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine zur Durchführung des Verfahrens dienende
Vorrichtung zur Steuerung des Reinigungs- und Kühlungsvorganges von Wärmetauschern,
insbesondere von Verflüssigern in Kälteanlagen.
[0002] Bekannt ist nach der
EP 3 097 360 B1 ein luftgekühlter Wärmetauscher, insbesondere ein Verflüssiger einer Kälteanlage.
Nachdem das Kältemittel während des Kühlbetriebes vom Kompressor angesaugt und verdichtet
wurde, wird das erwärmte oder heiße Kältemittel zum Verflüssiger gepumpt. Dieser Verflüssiger
weist ein Kältemittelrohr für ein Durchströmen des Kältemittels sowie mit dem Kältemittelrohr
verbundene Lamellen auf. Beim Durchströmen des Kältemittelrohres wird das Kältemittel
abgekühlt und somit verflüssigt. Dazu strömt Umgebungsluft mithilfe eines Ventilators
durch die Lamellen. Dabei steht das flüssige Kältemittel unter hohem Druck. Über eine
Verbindungsleitung wird das Kältemittel zum Verdampfer weitergeleitet und verdampft.
Dies geschieht indem der Raumluft Wärme entzogen wird und dadurch der Raum bzw. das
Kühlmöbel gekühlt wird. Zwecks Kühlung und Reinigung der Lamellen ist in Richtung
der Lamellen des Wärmetauschers eine Flüssigkeitsfreigabevorrichtung mit mindestens
zwei Austrittsöffnungen zur Freisetzung von Flüssigkeit, insbesondere von Wasser,
angeordnet. Die Flüssigkeitszufuhr zu jeder der mindestens zwei Austrittsöffnungen
ist mittels Austrittsventile steuerbar. Der Austritt von Flüssigkeit ist dabei mittels
Austrittsventile separat abstellbar. Dabei nehmen die Austrittsventile lediglich die
Stellungen "geöffnet" und "geschlossen" ein. Durch die Anwendung eines gesteuerten
Wasserstrahls werden die einer ständigen Verschmutzung ausgesetzten Lamellen des Verflüssigers
gereinigt. Bei diesem Reinigungs- und Kühlsystem für Kälteanlagen-Verflüssiger erfolgt
die Reinigung der Lamellen des Verflüssigers vollautomatisch nach vorgegebenen Reinigungsintervallen.
Dabei sind die zeitlichen Reinigungsintervalle mittels SPS-Steuereinheiten beliebig
programmierbar. Nachteilig an diesem Reinigungs- und Kühlsystem ist jedoch die fehlende
fortlaufende messtechnische Erfassung der aktuell vorhandenen sowie für einen sicheren
Funktionsablauf des Wärmetauschers einzuhaltenden technischen Parameter und die fehlende
auf diese Parameter aufbauende Steuerung der Reinigungs-und Kühlvorgänge der Lamellen
des Verflüssigers.
[0003] Weiterhin bekannt ist nach der
US 560 50 52 ein Nebelsprühsystem für Kältekondensatoren, das eine mittig am Kondensatorgrill
befestigte Wassersprühdüse aufweist, die zum Versprühen eines kreisförmigen Wassermusters
auf den Kondensator dient. Ein Paddel, das drehbar über dem Kondensatorauspuff angeordnet
und mit einem Steuerarm verbunden ist. Der Steuerarm fungiert als Quetschventil mit
dem der Wasserfluss zu den Düsen gesteuert wird, sobald das Paddel durch den Abluftstrom
aktiviert wird. Das Wasser wird in das System druckgesteuert und wandert durch Kunststoffschläuche
zu den einstellbaren Düsen. Nachteilig ist auch an diesem System die fehlende fortlaufende
messtechnische Erfassung der aktuell vorhandenen Parameter, mit denen die Reinigungs-
und Kühlvorgänge optimal gesteuert werden können.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren zur Steuerung des
Reinigungs- und Kühlvorganges des Wärmetauschers zu schaffen, mit dem ausgehend von
einer Erfassung und Auswertung der fortlaufend aktuell vorhandenen technischen Parameter
die erforderlichen Reinigungs- und Kühlvorgänge der Lamellen des Verflüssigers optimal
gesteuert werden können. Weiterhin besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung
einer Vorrichtung, die zur Durchführung des zu schaffenden Verfahrens dient.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch das geschaffene Verfahren, bei dem der Druck des
Kältemittels sowie die Außen- und die Kondensationstemperatur des Wärmetauschers während
des Kühlbetriebes fortlaufend messtechnisch erfasst werden und die jeweils erfassten
Werte des Druckes und der Temperaturen an eine nachgeordnete Steuereinrichtung geleitet
und von dieser mit vorgegebenen gespeicherten Werten verglichen werden. Bei einer
ermittelten Überschreitung einer vorgegebenen Differenz zwischen der erfassten Außen-
und der Kondensationstemperatur und/oder eines vorgegebenen Wertebereiches des Druckes
wird der Reinigungs- und Kühlvorgang solange durchgeführt wird, bis die erfassten
Werte des Druckes und/oder der Kondensationstemperatur wieder innerhalb der für diese
vorgegebenen Differenzbereiche liegen. Vorteilhaft beim Auftreten hoher Außentemperaturen
wird eine schnelle und einfache Steuerung erzielt, wenn bei einer Überschreitung der
vorgegebenen Differenz zwischen der Außen- und Kondensationstemperatur der Kühlvorgang
solange ausgeführt wird, bis der Solldruckwert im vorgegebenen Wertebereich liegt.
Effizient erweist sich die Gestaltung des Verfahrens bei einer erforderlichen Abgrenzung
gegenüber auftretende äußere Extremtemperaturen dadurch, dass bei Erreichung des Wertes
einer vorgegebenen Außentemperatur der Kühlvorgang solange ausgeführt wird, bis der
Solldruckwert im vorgegebenen Wertebereich liegt. Eine optimale Gestaltung des Verfahrens
wird vorteilhaft dadurch erreicht, wenn der Werteverlauf der jeweils erfassten Temperatur-
und Druckwerte über einen vorgegebenen Zeitbereich und/oder zu vorgegebenen Zeitpunkten
in der Steuereinrichtung ausgewertet und anhand der Auswertungsergebnisse die Geschwindigkeit
und Menge des zuzuführenden Kühlmittels bei Auslösung des Kühlvorganges von der Steuereinrichtung
vorgegeben wird. Eine weitere Erhöhung der Effektivität des Verfahrens wird erreicht,
indem die jeweiligen am Aufstellort des Verflüssigers auftretenden Verschmutzungen
durch Auswertungen der über einen vorgegebenen Zeitbereich erfassten Temperatur- und
Druckwerte mittels der Steuereinrichtung ermittelt und in den Ablauf des Kühlvorganges
einbezogen werden. Das Verfahren erweist sich hinsichtlich des eingesparten Wassers
und einer sicheren Funktionalität dann besonders effektiv, wenn die erfassten Temperatur-
und Druckwerte, die Häufigkeit der Kühlvorgänge sowie die Menge und Geschwindigkeit
des zuzuführenden Kühlmittels und Art der erforderlichen Kühl- und Reinigungsvorgänge
für die Erreichung der vorgegebenen Sollwerte fortlaufend von einem eine künstliche
Intelligenz aufweisenden Computer erfasst und ausgewertet werden und dadurch der Ablauf
der jeweils durchzuführenden Kühl- und/oder Reinigungsvorgänge optimiert werden.
[0006] Die geschaffene Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist einen die Außentemperatur erfassenden Temperatursensor, einen die Kondensationstemperatur
erfassenden Temperatursensor und einen den Druck des Kältemittels erfassenden Drucksensor
auf, die einer den Kühl- und/oder Reinigungsvorgang steuernden Steuereinrichtung vorgeordnet
sind. Die Steuereinrichtung ist mit ihren Signalausgängen mit einer das jeweilig erforderliche
Kühlmittel zuführenden Regeleinrichtung verbunden. Für die Erreichung einer effizienten
Optimierung der Kühlund Reinigungsvorgänge sowie einer den sicherheitstechnischen
Vorschriften entsprechende Ausgestaltung der Steuerung ist die Steuereinrichtung als
ein eine künstliche Intelligenz aufweisender Computer ausgebildet. Für einen optimalen
zeitbezogenen Beginn des Regelungsvorganges werden dem die Außentemperatur erfassenden
Temperatursensor, dem die Kondensationstemperatur erfassenden Temperatursensor und
dem den Druck des Kühlmittels erfassenden Sensor mindestens ein Mikrocontroller zugeordnet
ist, der die erfassten Werte der Sensoren über einen vorgegebenen Zeitbereich und/oder
zu vorgegebenen Zeitpunkten speichert und an die nachgeordnete Steuereinrichtung weiterleitet.
Eine Erhöhung der Reaktionsschnelligkeit und Anpassung der Steuereinrichtung an unterschiedliche
Abläufe der Reinigungs- und Kühlvorgänge wird dadurch erreicht, indem eine aus mindestens
zwei jeweils getrennt die Reinigung und Kühlung durchführende Baugruppen bestehende
Regeleinrichtung der Steuereinrichtung nachgeordnet wird.
[0007] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1:
- die schematische Darstellung der Steuerung und
- Fig. 2:
- die Ausbildung der Steuerung mit künstlicher Intelligenz.
[0008] Die Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau der Steuerung in Form eines Blockschaltbildes.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehene fortlaufende Erfassung der Außentemperatur,
der Kondensationstemperatur und des Druckes des Kältemittels erfolgt durch die Temperatursensoren
1, 2 und dem Drucksensor 3. Die erfassten Werte der Sensoren 1, 2, 3 werden der nachgeordneten
Steuereinrichtung 4 zur Auswertung zugeleitet. In der Steuereinrichtung 4 werden die
Sensorsignale mit Werten innerhalb vorgegebener Differenzbereiche verglichen und bei
einer ermittelten unzulässigen Abweichung mittels der nachfolgenden Regeleinrichtungen
5, 6 korrigiert. In Abhängigkeit von der jeweiligen Auslegung des Verflüssigers hat
sich bei der praktischen Anwendung gezeigt, dass bei einer auftretenden Differenz
zwischen der Außen- und Kondensationstemperatur im Bereich von 8 bis 12 Grad Kelvin
keine Verschmutzung der Anlage vorliegt. Die erforderlichen Korrekturen erfolgen mittels
der durch die Steuereinrichtung 4 ausgelösten Regelungen der jeweiligen Regeleinrichtungen
5, 6. Dabei erfolgen die durch die Steuereinrichtung 4 ausgelösten Regelungen der
jeweiligen Regeleinrichtungen 5, 6 unabhängig voneinander. So wird mittels der Regeleinrichtung
5 der Kühlungsvorgang und mittels der Regeleinrichtung 6 der Reinigungsvorgang jeweils
separat geregelt. Je nach softwaregestützter Entscheidungsfindung steuert die Steuereinrichtung
4 eine der beiden Regeleinrichtungen 5, 6 oder auch beide Regeleinrichtungen 5, 6
parallel. So kann beispielsweise effektiv die Anordnung der zur Reinigung der Lamellen
dienenden Regeleinrichtung 5 an der dem Ventilator abgewandten Seite der Lamellen
erfolgen, da an dieser Stelle in der Regel die größte Verschmutzung vorliegt. Die
Anordnung der zur Kühlung dienenden Regeleinrichtung 6 kann wiederum an einer Stelle
erfolgen, eine großflächige Kühlung der Lamellen ermöglicht.
[0009] Die Figur 2 zeigt schematisch die Ausbildung der Steuereinrichtung 4 als Computer,
der mit einer softwaregestützten künstlichen Intelligenz ausgestattet ist. Bei dieser
Ausbildung sind den Temperatursensoren 2, 3 und dem Drucksensor 1 mindestens ein Mikrocontroller
7 zugeordnet, der die von den Sensoren 1, 2, 3 zugeleiteten Signale innerhalb eines
vorgegebenen Zeitbereiches speichert und auswertet. Die Ergebnisse der Auswertungen
stehen für die jeweiligen zeitlichen Änderungen der erfassten Temperaturen und des
Druckes. Durch die kontinuierliche Erfassung und Weiterleitung der Sensorwerte an
den Computer kann die softwaregestützte künstliche Intelligenz den optimalen Wert
für die Regelungen der Kühlung und Reinigung ermitteln. Als Zielgrößen dienen dabei
der möglichst sparsame Wasserverbrauch sowie die Einhaltung der sicherheitstechnischen
Vorgaben und der geringste erforderliche energietechnische Aufwand.
Bezugszeichen
[0010]
- 1
- Temperatursensor
- 2
- Temperatursensor
- 3
- Temperatursensor
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Regeleinrichtung - Kühlung
- 6
- Regeleinrichtung - Reinigung
- 7
- Mikrocontroller
- 8
- Computer mit KI
1. Verfahren zur Steuerung des Reinigungs- und Kühlvorganges der Lamellen des Verflüssigers
von Wärmetauschern,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Druck des Kältemittels sowie die Außen- und die Kondensationstemperatur des
Wärmetauschers während des Kühlbetriebes fortlaufend messtechnisch erfasst werden,
b) die jeweils erfassten Werte des Druckes und der Temperaturen an eine nachgeordnete
Steuereinrichtung geleitet und von dieser mit vorgegebenen gespeicherten Werten verglichen
werden sowie
c) bei einer ermittelten Überschreitung einer vorgegebenen Differenz zwischen der
erfassten Außen- und der Kondensationstemperatur und/oder eines vorgegebenen Wertebereiches
des Druckes gesteuert der Reinigungs- und Kühlvorgang solange durchgeführt wird, bis
die erfassten Werte des Druckes und/oder der Kondensationstemperatur innerhalb der
vorgegebenen Differenzbereiche liegen.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Überschreitung der vorgegebenen Differenz zwischen der Außen- und Kondensationstemperatur
der Kühlvorgang solange ausgeführt wird, bis der Solldruckwert im vorgegebenen Wertebereich
liegt.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichung des Wertes einer vorgegebenen Außentemperatur der Kühlvorgang solange
ausgeführt wird, bis der Solldruckwert im vorgegebenen Wertebereich liegt.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Werteverlauf der jeweils erfassten Temperatur- und Druckwerte über einen vorgegebenen
Zeitbereich und/oder zu vorgegebenen Zeitpunkten in der Steuereinrichtung ausgewertet
und anhand der Auswertungsergebnisse die Geschwindigkeit und Menge des zuzuführenden
Kühlmittels bei Auslösung des Kühlvorganges von der Steuereinrichtung vorgegeben wird.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen am Aufstellort des Verflüssigers auftretenden Verschmutzungen durch
Auswertungen der über einen vorgegebenen Zeitbereich erfassten Temperatur- und Druckwerte
mittels der Steuereinrichtung ermittelt und in den Ablauf des Kühlvorganges einbezogen
werden.
6. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erfassten Temperatur- und Druckwerte, die Häufigkeit der Kühlvorgänge sowie die
Menge und Geschwindigkeit des zuzuführenden Kühlmittels und Art der erforderlichen
Kühl- und Reinigungsvorgänge für die Erreichung der vorgegebenen Sollwerte fortlaufend
von einem eine künstliche Intelligenz aufweisenden Computer erfasst und ausgewertet
werden und dadurch der Ablauf der jeweils durchzuführenden Kühl- und/oder Reinigungsvorgänge
optimiert werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Außentemperatur erfassender Temperatursensor (3), ein die Kondensationstemperatur
erfassender Temperatursensor (1) und ein den Druck des Kühlmittels erfassender Drucksensor
(3) einer den Kühl- und/oder Reinigungsvorgang steuernden Steuereinrichtung (4) vorgeordnet
sind sowie die Steuereinrichtung (4) mit einer Kühlmittel zuführenden Regeleinrichtung
verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) als ein eine künstliche Intelligenz aufweisender Computer
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem die Außentemperatur erfassender Temperatursensor (2), dem die Kondensationstemperatur
erfassenden Temperatursensor (1) und dem den Druck des Kühlmittels erfassender Sensor
(3) mindestens ein Mikrocontroller (7) zugeordnet ist, der die erfassten Werte der
Sensoren (1;2;3) über einen vorgegebenen Zeitbereich und/oder zu vorgegebenen Zeitpunkten
speichert und an die nachgeordnete Steuereinrichtung (4) weiterleitet.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuereinrichtung (4) eine aus mindestens zwei jeweils getrennt die Reinigung
und Kühlung durchführende Baugruppen bestehende Regeleinrichtung nachgeordnet ist.