[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotationszerstäuber zur Beschichtung von Bauteilen bzw.
Werkstücken mit einem Beschichtungsmittel, insbesondere Lack.
[0002] Derartige Rotationszerstäuber weisen viele Vorteile auf und werden bspw. in Lackieranlagen
für Kraftfahrzeuge eingesetzt. Bekannte Rotationszerstäuber weisen eine Glockentellerwelle
und eine Sprühglocke auf, die lösbar an der Glockentellerwelle befestigt ist. Die
Sprühglocke ist dabei drehfest an bzw. auf der Glockentellerwelle befestigt, die durch
eine Druckluftturbine mit hoher Drehzahl angetrieben wird. Häufig ist hierzu die Sprühglocke
mittels einer Gewindeverbindung lösbar mit der Glockentellerwelle verbunden, um diesen
demontieren zu können. Jedoch erfordern die hohen Drehzahlen von bis zu 80.000 U/min
und mehr (Hochrotationsglocke) eine besonders sichere Befestigung der Sprühglocke
an der Glockentellerwelle, um ein unbeabsichtigtes Ablösen bzw. Abwerfen zu verhindern.
[0003] Als Alternative zu einer Gewindeverbindung der Sprühglocke mit der Glockentellerwelle
ist es aus der
DE 10 2017 212 480 A1 bekannt, eine Sprühglocke durch mehrere Magnetstifte auf der Glockentellerwelle zu
befestigen. Die aus einem Stahlmaterial gebildete Glockentellerwelle weist hierzu
mehrere über ihrem Umfang verteilt angeordnete Radialbohrungen auf, in denen jeweils
ein Magnetstift angeordnet ist. Die Sprühglocke ist mit einer komplementären Innennut
ausgebildet, in die bei Rotation der Glockentellerwelle die permanentmagnetischen
Stifte fliehkraftbedingt gedrückt werden. Bei stehender bzw. nicht-rotierender Glockentellerwelle
ziehen sich die Magnetstifte aufgrund magnetischer Rückstellkräfte in die Wellenbohrungen
zurück, so dass die Sprühglocke durch Aufstecken und Abziehen einfach montiert und
demontiert werden kann. Die magnetischen Eigenschaften der Magnetstifte dienen dabei
nicht der Glockenbefestigung, sondern bewirken die Rückstellung und verhindern das
Herausfallen aus den radialen Wellenbohrungen. Auch wenn diese bekannte Lösung im
Betrieb, d.h. bei rotierender Welle, vorteilhaft ist, besteht die Gefahr, dass die
Sprühglocke, die sehr anfällig gegen Beschädigungen ist, bei stehender Welle von dieser
abfallen kann.
[0005] Eine weitere lösbare magnetische Befestigung wird in der
EP 1 711 269 B1 vorgeschlagen. Hierbei wird die lösbare Befestigung durch Magnetelemente erreicht,
die in einem feststehenden, d.h. nicht mit der Welle und der Sprühglocke rotierenden,
Gehäuse des Rotationszerstäubers angeordnet sind und mit einem ferromagnetischen Ring,
der in die Sprühglocke integriert ist, zusammenwirken, um einen konischen Abschnitt
der Sprühglocke axial in einen entsprechenden konischen Abschnitt der Glockentellerwelle
zu ziehen. Diese Ausgestaltung bewirkt, dass die Sprühglocke zunächst aufgrund der
Magnetkraft drehfest an dem Gehäuse gehalten wird, was auch ein unbeabsichtigtes Herabfallen
der Sprühglocke bei Stillstand der Welle sicher verhindert. Um die gewünschte Drehbarkeit
der Sprühglocke zu ermöglichen, wird daher bei dieser bekannten Lösung mittels Druckluft,
sogenannter Lagerluft, die Sprühglocke (zusammen mit der Welle) geringfügig axial
von dem Gehäuse abgehoben. Im Betrieb erfordert diese Lösung den Einsatz von knapp
200 NL Lagerluft pro Minute sowie einen erhöhten Regelungsaufwand, um die Sprühglocke
mittels der Lagerluft, die der Magnetkraft entgegenwirkt, in einem Schwebezustand
zu halten. Der hohe Luftverbrauch wirkt sich dabei nachteilig auf die Betriebskosten
aus.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rotationszerstäuber mit lösbarem
Glockenteller bereit zu stellen, der diese mit dem Stand der Technik einhergehenden
Nachteile vermeidet.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Rotationszerstäuber mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0008] Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der Rotationszerstäuber zur Beschichtung
von Bauteilen, eine Glockentellerwelle und eine bereichsweise in die Glockentellerwelle
einsteckbare Sprühglocke auf, die lösbar an der Glockentellerwelle befestigt ist.
Dabei weist die Sprühglocke wenigstens ein ferromagnetisches Element oder wenigstens
ein permanentmagnetisches Element auf und die Glockentellerwelle weist wenigstens
ein permanentmagnetisches Element oder wenigstens ein ferromagnetisches Element auf,
die derart zueinander angeordnet sind, dass das ferromagnetische Element und das permanentmagnetische
Element eine parallel zur Rotationsachse der Glockentellerwelle wirkende magnetische
Haltekraft aufeinander ausüben, um die Sprühglocke lösbar auf der Glockentellerwelle
festzuhalten. Eine besonders sichere und einfach zu handhabende Verbindung wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, dass die Sprühglocke in der Glockentellerwelle zentriert und fixiert
ist. Hierzu kann die Glockentellerwelle einen der Sprühglocke zugewandten konischen
Aufnahmeabschnitt aufweisen und die Sprühglocke kann einen der Glockentellerwelle
zugewandten konischen Einsteckabschnitt aufweisen. Der konische Einsteckabschnitt
hat dabei vorzugsweise eine Neigung von 1° bis 10°, beispielsweise 1° bis 7°, insbesondere
etwa 3° oder etwa 1° 26' bis 1° 30', relativ zu der Rotationsachse der Sprühglocke.
Somit kann die Sprühglocke zusätzlich zur magnetischen Befestigung auch reibschlüssig
durch Haftreibung infolge der Selbsthemmung an der Glockentellerwelle gehalten werden.
[0009] Diese Kombination ermöglicht eine besonders einfache und sichere Befestigung, die
jedoch bei Bedarf ggf. auch ohne Werkzeuge schnell und leicht gelöst werden kann.
Wenn die Sprühglocke auf ihrer Außenfläche einen Absatz aufweist, kann das Ablösen
der Sprühglocke von der Glockentellerwelle mittels eines Werkzeugs erfolgen, das die
Sprühglocke beispielsweise mit zwei zangenartigen werkzeughälften umgreift. Hierdurch
kann die Sprühglocke auch nach dem Ablösen von der Glockentellerwelle verliersicher
in dem Werkzeug gehalten und vor Beschädigungen geschützt werden.
[0010] Der konische Einsteckabschnitt der Sprühglocke ist dabei vorzugsweise derart gestaltet,
dass sich der Außendurchmesser des Einsteckabschnitts in Richtung von der Absprühkante
der Sprühglocke zu dem der Glockentellerwelle zugewandten Ende der Sprühglocke verkleinert.
Mit anderen Worten umgreift der Aufnahmeabschnitt der Glockentellerwelle bei dieser
Ausgestaltung den Einsteckabschnitt der Sprühglocke. Alternativ hierzu ist es erfindungsgemäß
auch möglich, dass der Aufnahmeabschnitt der Glockentellerwelle in den Einsteckabschnitt
der Sprühglocke eingesteckt wird. Mit anderen Worten vergrößert sich der Innendurchmesser
des Einsteckabschnitts der Sprühglocke in Richtung von der Absprühkante der Sprühglocke
zu dem der Glockentellerwelle zugewandten Ende der Sprühglocke.
[0011] Aufgrund der magnetischen Befestigung wird die Sprühglocke unabhängig von der Rotation
der Glockentellerwelle sicher axial an dieser gehalten. Eine Beschädigung durch eine
unbeabsichtigt von der Glockentellerwelle abfallende Sprühglocke lässt sich damit
wirkungsvoll vermeiden. Andererseits entfällt aber die Notwendigkeit, mit übermäßig
großem Einsatz von Lagerluft die Sprühglocke von dem Gehäuse abzuheben. Der Einsatz
der Lagerluft lässt sich dabei um mehr als die Hälfte, zumeist sogar um mehr als zwei
Drittel auf etwa 50 NL Luft verringern, was zu erheblichen Einsparungen bei den Betriebskoste
führt.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Rotationszerstäubers ist das ferromagnetische
Element ein an der der Glockentellerwelle zugewandten Seite der Sprühglocke vorgesehener
Ring. Entsprechend kann die Glockentellerwelle auf der der Sprühglocke zugewandten
Seite eine zentral Ausnehmung aufweisen, in der das ringförmige permanentmagnetische
Element festgelegt ist. Diese Ausgestaltung wird aus Gewichtsgründen bevorzugt. Es
ist grundsätzlich jedoch auch eine umgekehrte Gestaltung mit dem permanentmagnetischen
Element an der Sprühglocke und dem ferromagnetischen Element an der Welle möglich.
[0013] Wenn die Glockentellerwelle eine Hohlwelle ist, lässt sich das permanentmagnetische
Element beispielsweise dadurch in der Welle sichern, dass die Glockentellerwelle auf
der der Sprühglocke zugewandten Seite einen Absatz mit einer der Sprühglocke abgewandten
axialen Anlagefläche aufweist, gegen den das ringförmige permanentmagnetische Element
anliegt.
[0014] In den glockenförmigen Grundkörper der Sprühglocke ist meist ein Umlenkteil eingesetzt,
das Farbe oder Spülmittel, die über eine in der Nähe der Rotationsachse der Glockentellerwelle
endende Medienleitung zugeführt werden, derart umlenkt, dass Farbe oder Spülmittel
auf der Innenseite des glockenförmigen Grundkörpers der Sprühglocke bis zur Absprühkante
geleitet wird. Bei herkömmlichen Sprühglocken ist zur Befestigung des Umlenkteils
häufig ein Einsatz in dem glockenförmigen Grundkörper der Sprühglocke befestigt, meist
eingepresst, an dem das Umlenkteil fixiert werden kann. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann dieser Einsatz das ferromagnetische Element sein,
das an der der Glockentellerwelle zugewandten Seite der Sprühglocke beispielsweise
als Ring vorgesehen ist. Hierzu ist das permanentmagnetische Element an der Glockentellerwelle
beispielsweise in der Nähe des der Absprühkante zugewandten Endes der Glockentellerwelle
vorgesehen.
[0015] Weiter können der konische Aufnahmeabschnitt und der konische Einsteckabschnitt derart
aufeinander abgestimmt sein, dass zwischen dem wenigstens einen ferromagnetischen
Element und dem wenigstens eine permanentmagnetischen Element ein axialer Luftspalt
von weniger als 2 mm, insbesondere von weniger als 1 mm, vorhanden ist, wenn die Sprühglocke
in der Glockentellerwelle befestigt ist.
[0016] Zusätzlich zu der magnetischen Sicherung der Sprühglocke an der Glockentellerwelle
kann die Sprühglocke mittels wenigstens einer weiteren Verliersicherung auf der Glockentellerwelle
befestigt sein, um das Risiko einer unbeabsichtigt abfallenden Sprühglocke weiter
zu minimieren. Hierbei kann die Verliersicherung durch ein radial zwischen der Sprühglocke
und der Glockentellerwelle vorgesehenes elastisches Element, insbesondere einen O-Ring
oder einen Federring, gebildet werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine Verliersicherung
durch wenigstens ein Element, insbesondere einen Stift oder eine Feder, gebildet werden,
das in einer Radialbohrung der Sprühglocke gleitend gelagert ist und bei Rotation
der Glockentellerwelle in eine (Innen-)Nut der Glockentellerwelle gedrückt wird.
[0017] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend beispielhaft unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in Schnittansicht einen Rotationszerstäuber nach einer ersten Ausführungsform der
Erfindung;
- Figur 2
- in Schnittansicht einen Rotationszerstäuber nach einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung;
- Figur 3
- in Schnittansicht einen Rotationszerstäuber nach einer dritten Ausführungsform der
Erfindung;
- Figur 4
- in Schnittansicht einen Rotationszerstäuber nach einer vierten Ausführungsform der
Erfindung; und
- Figur 5
- in Schnittansicht einen Rotationszerstäuber nach einer fünften Ausführungsform der
Erfindung.
[0018] Der in Figur 1 teilweise dargestellte Rotationszerstäuber 1 weist im Wesentlichen
ein feststehendes Gehäuse 2, das an einem Roboterarm (nicht dargestellt) bewegbar
befestigt sein kann, eine darin drehbar gelagerte Glockentellerwelle 3 sowie eine
Sprühglocke 4 auf, die an der Glockentellerwelle 3 befestigt ist.
[0019] Die Glockentellerwelle 3 ist eine Hohlwelle, die auf ihrer der Sprühglocke 4 zugewandten
Seite einen konischen Aufnahmeabschnitts 5 aufweist, der gegenüber der Rotationsachse
der Glockentellerwelle 3 in dem dargestellten Beispiel um 3° geneigt ist. Alternativ
ist es möglich, dass der konische Aufnahmeabschnitt wie bei einem Morsekegel um etwa
1° 26' bis etwa 1° 30' gegenüber der Rotationsachse geneigt ist. Die Drehmomentübertragung
zwischen der Glockentellerwelle 3 und der Sprühglocke 4 kann somit wie beim Morsekonus
reibschlüssig durch Haftreibung infolge der Selbsthemmung erfolgen.
[0020] Auf der der Sprühglocke 4 abgewandten Seite des Aufnahmeabschnitts 5 ist in der Glockentellerwelle
3 ein Absatz mit einer axialen Anlagefläche 6 ausgebildet. Ein permanentmagnetischer
Ring 7 ist an die Anlagefläche 6 anliegend in der Glockentellerwelle 3 festgelegt.
[0021] Die Sprühglocke 4 ist beispielsweise aus Aluminium hergestellt und weist einen sich
zu einer Absprühkante 8 im Durchmesser vergrößernden Glockenkörper auf, der auf seiner
der Glockentellerwelle 3 zugewandten Seite einen konischen Einsteckabschnitt 9 aufweist.
Der Einsteckabschnitt 9 hat eine zu dem Aufnahmeabschnitt 5 passende Neigung relativ
zu der Rotationsachse, so dass die Sprühglocke 4 in der Glockentellerwelle 3 zentriert
und gelagert werden kann. Grundsätzlich kann eine Drehmomentübertragung zwischen der
Glockentellerwelle 3 und der Sprühglocke 4 durch Haftreibung auch erfolgen, indem
ein konischer Aufnahmeabschnitt 5 der Glockentellerwelle 3 abweichend von der Darstellung
in Figur 1 in einen Einsteckabschnitt 9 der Sprühglocke 4 eingesteckt wird.
[0022] In der Sprühglocke 4 sind Kanäle 10 ausgebildet, um zu zerstäubenden Lack, Luft und/oder
eine Reinigungsflüssigkeit u.a. zur Absprühkante 8 zu leiten. Weiter ist die Sprühglocke
4 mit einem ferromagnetischen Ring 11 versehen, der in dem dargestellten Beispiel
das der Glockentellerwelle 3 zugewandte Ende der Sprühglocke 4 bildet. Der Ring 11
kann dabei wie dargestellt einen Absatz aufweisen und ist in geeigneter Weise in dem
Glockenkörper fixiert, beispielsweise eingepresst und/oder eingeklebt.
[0023] Wenn die Sprühglocke 4 mit der Glockentellerwelle 3 verbunden ist, liegen sich wie
in den Figuren 1 bis 3 gezeigt damit der permanentmagnetische Ring 7 und der ferromagnetische
Ring 11 mit axialen Ringflächen gegenüber. Der Aufnahmeabschnitt 5 und der Einsteckabschnitt
9 sind dabei so bemessen, dass zwischen dem permanentmagnetischen Ring 7 und dem ferromagnetischen
Ring 11 ein minimaler Luftspalt verbleibt, so dass sich die Ringe nicht berühren.
Allerdings üben sie eine in axialer Richtung, d.h. parallel zu der Rotationsachse,
wirkende Magnetkraft aufeinander aus und halten somit die Sprühglocke 4 zusätzlich
zu der reibschlüssigen Verbindung zwischen Aufnahmeabschnitt 5 und Einsteckabschnitt
9 verliersicher in Glockentellerwelle 3. Abweichend von aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen wirkt die Magnetkraft damit bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ausschließlich oder zumindest im Wesentlichen ausschließlich in axialer Richtung,
d.h. in der Richtung in der eine Sicherung der Sprühglocke 4 an der Welle erfolgen
soll.
[0024] Damit treten die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile eines hohen Lagerluftverbrauchs
nicht auf, da die Sprühglocke 3 durch den permanentmagnetischen Ring 7 und den ferromagnetischen
Ring 11 zwar fest an der im Betrieb rotierenden Glockentellerwelle 3 gehalten wird,
allerdings nicht an dem Gehäuse 2 festgelegt und entsprechend von diesem auch nicht
mit einem hohen Lagerlufteinsatz abgehoben werden muss.
[0025] Die in Figur 1 gezeigte Ausführungsform zeigt eine Sicherung der Sprühglocke 4 in
der Glockentellerwelle 3 erfolgt durch die Reibkräfte zwischen dem Einsteckabschnitt
9 und dem Aufnahmeabschnitt 5 sowie den von der permanentmagnetische Ring 7 und der
ferromagnetische Ring 11 ausgeübten axialen Magnetkräften.
[0026] Die Figuren 2 und 3 zeigen gegenüber dieser Ausführungsform leicht abgewandelte alternative
Ausführungsformen, bei denen eine zusätzliche Verliersicherung zwischen der Sprühglocke
4 und der Glockentellerwelle 3 vorgesehen ist.
[0027] In der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform erfolgt dies mittels wenigstens eines
Stifts 12, der in einer Radialbohrung 13 in der Sprühglocke 4 gleitend gelagert ist
und in eine Nut 14 in der Glockentellerwelle 3 eingreifen kann. Auf diese Weise wird
der Stift 12 bei rotierender Welle radial nach außen und in Eingriff mit der Nut 14
gedrängt. Der Stift 12 kann bei stillstehender Welle in der Radialbohrung 13 radial
nach innen zurückgleiten, um außer Eingriff mit der Nut 14 zu treten. Alternativ oder
zusätzlich kann der wenigstens eine Stift 12 mittels einer Feder oder dergleichen
bei stillstehender Welle aktiv in der Radialbohrung 13 radial nach innen zurückgezogen
werden.
[0028] In der Ausführungsform der Figur 3 ist in der Außenfläche der Sprühglocke 4, in dem
gezeigten Beispiel in dem ferromagnetischen Ring 11, eine Nut 15 vorgesehen, in die
ein O-Ring 16 eingesetzt ist, der gegen die Innenfläche der Glockentellerwelle 3 gequetscht
ist, um die Sprühglocke 4 zusätzlich an der Glockentellerwelle 3 zu sichern. Alternativ
zu dem O-Ring 16 kann auch ein Federring oder dgl. radial wirkende Sicherung vorgesehen
werden.
[0029] Die Ausführungsform der Figur 4 unterscheidet sich von den Ausführungsformen der
Figuren 1 bis 3 darin, dass der ferromagnetische Ring 11 in der Sprühglocke 4 ersetzt
ist durch einen ein Umlenkteil 17 tragenden Einsatz 18. Hierdurch ist es nicht mehr
erforderlich, den Einsatz 18 wie im Stand der Technik üblich in der Sprühglocke 4
einzupressen. Vielmehr werden der Einsatz 18 und hierüber die Sprühglocke 4 magnetisch
an der Glockentellerwelle 3 gehalten. Der Einsatz 18 kann sich hierzu wie dargestellt
mit einem Absatz an einem flanschartig nach innen ragenden Vorsprung 19 in der Sprühglocke
4 abstützen. Das Umlenkteil 17 kann wie dargestellt mittels Stiften an dem Einsatz
18 fixiert werden, um Farbe oder Spülmittel aus einem Kanal 10 auf die Innenfläche
der Sprühglocke 4 umzulenken.
[0030] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, wobei die Anbindung der
Sprühglocke 4 an die Glockentellerwelle 3 wie in Bezug auf Figur 1 erläutert erfolgt.
Die Gestaltung der Sprühglocke 4 ist in Figur 5 jedoch gegenüber den vorhergehenden
Ausführungsformen dahingehend abgeändert, dass auf der Außenfläche der Sprühglocke
4 ein Absatz 20 ausgebildet ist. Dieser Absatz 20 ermöglicht es, ein Werkzeug 21,
das in Figur 5 durch zwei zangenartig aufeinander zu bewegbare Werkzeughälften 21A
und 21B dargestellt ist, zum Ablösen der Sprühglocke 4 von der Glockentellerwelle
3 einzusetzen. Das Werkzeug 21 stützt sich an dem Gehäuse 2 ab und umgreift dabei
die Sprühglocke 4 derart, dass die Sprühglocke 4 gegen die Kraft der Magnetverbindung
7, 11 von der Glockentellerwelle 3 abgehoben wird (in Figur 5 nach rechts gedrängt
wird), wodurch die Magnetkräfte bei zunehmendem Abstand des permanentmagnetischen
Rings 7 von dem ferromagnetischen Ring 11 stark abnehmen, so dass die Sprühglocke
4 leicht von der Glockentellerwelle 3 gelöst werden kann. Ein zusätzlicher Vorteil
liegt darin, dass die Sprühglocke 4 nach dem Ablösen von der Glockentellerwelle 3
verliersicher in dem Werkzeug 21 gehalten wird, so dass sich Beschädigungen der Sprühglocke
4 nach dem Ablösen vermeiden lassen.
Bezugszeichen
[0031]
- 1
- Rotationszerstäuber
- 2
- Gehäuse
- 3
- Glockentellerwelle
- 4
- Sprühglocke
- 5
- Aufnahmeabschnitt
- 6
- Anlagefläche
- 7
- permanentmagnetischer Ring
- 8
- Absprühkante
- 9
- Einsteckabschnitt
- 10
- Kanäle
- 11
- ferromagnetischer Ring
- 12
- Stift
- 13
- Radialbohrung
- 14
- Nut
- 15
- Nut
- 16
- O-Ring
- 17
- Umlenkteil
- 18
- Einsatz
- 19
- Vorsprung
- 20
- Absatz
- 21
- Werkzeug
1. Rotationszerstäuber zur Beschichtung von Bauteilen, mit einer Glockentellerwelle (3)
und einer bereichsweise in die Glockentellerwelle (3) einsteckbaren Sprühglocke (4),
die lösbar an der Glockentellerwelle (3) befestigt ist, wobei die Sprühglocke (4)
wenigstens ein ferromagnetisches Element (11, 18) oder wenigstens ein permanentmagnetisches
Element (7) und die Glockentellerwelle (3) wenigstens ein permanentmagnetisches Element
(7) oder wenigstens ein ferromagnetisches Element (11, 18) aufweisen, die derart zueinander
angeordnet sind, dass das ferromagnetische Element (11, 18) und das permanentmagnetische
Element (7) eine parallel zur Rotationsachse der Glockentellerwelle (3) wirkende magnetische
Haltekraft aufeinander ausüben, um die Sprühglocke (4) lösbar auf der Glockentellerwelle
(3) festzuhalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Glockentellerwelle (3) einen der Sprühglocke (4) zugewandten konischen Aufnahmeabschnitt
(5) aufweist, und dass die Sprühglocke (4) einen der Glockentellerwelle (3) zugewandten
konischen Einsteckabschnitt (9) aufweist, wobei der konische Einsteckabschnitt (9)
eine Neigung von 1° bis 10°, insbesondere etwa 3° oder etwa 1° 26' bis 1° 30', relativ
zu der Rotationsachse der Sprühglocke (4) aufweist.
2. Rotationszerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das ferromagnetische Element (11, 18) ein an der der Glockentellerwelle (3) zugewandten
Seite der Sprühglocke (4) vorgesehener Ring ist.
3. Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das ferromagnetische Element (11, 18) als ein Einsatz (18) ausgebildet ist, der sich
axial an einem Vorsprung (19) der Sprühglocke (4) abstützt.
4. Rotationszerstäuber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Einsatz (18) ein Umlenkteil (17) zur Umlenkung von Beschichtungsmaterial auf
die Innenfläche der Sprühglocke (4) befestigbar ist.
5. Rotationszerstäuber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glockentellerwelle (3) auf der der Sprühglocke (4) zugewandten Seite eine zentral
Ausnehmung aufweist, in der das ringförmige permanentmagnetische Element (7) festgelegt
ist.
6. Rotationszerstäuber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Glockentellerwelle (3) eine Hohlwelle ist, die auf der der Sprühglocke (4) zugewandten
Seite einen Absatz mit einer der Sprühglocke (4) abgewandten axialen Anlagefläche
(6) aufweist, gegen den das ringförmige permanentmagnetische Element (7) anliegt.
7. Rotationszerstäuber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der konische Aufnahmeabschnitt (5) und der konische Einsteckabschnitt (9) derart
aufeinander abgestimmt sind, dass zwischen dem wenigstens einen ferromagnetischen
Element (11) und dem wenigstens eine permanentmagnetischen Element (7) ein axialer
Luftspalt von weniger als 2 mm, insbesondere von weniger als 1 mm, vorhanden ist,
wenn die Sprühglocke (4) in der Glockentellerwelle (3) befestigt ist.
8. Rotationszerstäuber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühglocke (4) mittels wenigstens einer zusätzlichen Verliersicherung (12, 16)
auf der Glockentellerwelle (3) befestigt ist.
9. Rotationszerstäuber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verliersicherung durch ein radial zwischen der Sprühglocke (4) und der Glockentellerwelle
(3) vorgesehenes elastisches Element, insbesondere einen O-Ring (16) oder einen Federring,
gebildet wird.
10. Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verliersicherung durch wenigstens ein Element, insbesondere einen Stift (12)
oder eine Feder, gebildet wird, das in einer Radialbohrung (13) der Sprühglocke (4)
gleitend gelagert ist und bei Rotation der Glockentellerwelle (3) in eine Nut (14)
der Glockentellerwelle (3) gedrückt wird.
11. Rotationszerstäuber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühglocke (4) auf ihrer Außenfläche wenigsten einen Absatz (20) aufweist.