[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement und ein Verfahren zur Herstellung eines
Sicherheitselements.
[0002] Thermochrome Komponenten ändern ihre Farbe bei Temperaturänderung. Die Farbumschlagstemperatur,
bei der die thermochrome Komponente ihre Farbe ändert, hängt vom jeweiligen gewählten
Rohstoff ab. Die Farbänderung resultiert aus einer Veränderung der Kristall- oder
Molekülstruktur der thermochromen Komponente. Solche thermochromen Komponenten finden
bereits Verwendung bei Verpackungen, Haushaltsartikeln (wie z.B. Tassen), Schmuck
(z.B. Stimmungsringe) und Sicherheitsanstriche.
[0003] Aus der
US 5826915 A ist bereits ein Verfahren zum Bedrucken eines Sicherheitsdokuments mit einem thermochromen
Lack bekannt. Zur Überprüfung der Echtheit muss der Betrachter das thermochrome Material
Wärme aussetzen. Dies kann in Form von Reibung und/oder Berührung und/oder andere
Wärmequellen erfolgen. Dadurch ändert sich die Farbe des thermochromen Materials und
die Echtheit des Sicherheitsdokuments kann verifiziert werden.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Sicherheitselement
mit thermochromen Elementen und haptischen Eigenschaften sowie ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung eines solchen Sicherheitselements bereitzustellen.
[0005] Die Aufgabe wird von einem Sicherheitselement, insbesondere ein Sicherheitsstreifen
oder ein Sicherheitsfaden oder ein Patch oder eine Transferfolie oder eine Laminierfolie
oder ein Druck, zur Sicherung von Sicherheitsdokumenten, gelöst, wobei das Sicherheitselement
zumindest ein thermochromes Element aufweist, wobei
- i) das zumindest eine thermochrome Element haptische Eigenschaften aufweist; und/oder
- ii) das Sicherheitselement zumindest eine haptische Schicht aufweist.
[0006] Insbesondere ist vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element derart
ausgestaltet ist, dass dieses eine haptische Oberfläche aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird weiter von einem Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements,
insbesondere nach den Ansprüchen 1 bis 15, wobei die folgenden Schritte, insbesondere
in der folgenden Reihenfolge durchgeführt werden, gelöst:
- Bereitstellen zumindest eines thermochromen Elements und/oder Aufbringen zumindest
eines thermochromen Elements auf ein Zielsubstrat oder eine Trägerschicht, wobei
- i) das zumindest eine thermochrome Element haptische Eigenschaften aufweist; und/oder
- ii) zumindest eine haptische Schicht aufgebracht wird.
[0008] Hierbei hat sich gezeigt, dass durch das erfindungsgemäße Sicherheitselement und
das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements ein verbessertes
Sicherheitselement erhalten wird, das sowohl thermochrome wie auch haptische Eigenschaften
aufweist und diese zu einem einzigartigen Sicherheitselement kombiniert. Dadurch,
dass das Sicherheitselement sowohl haptische als auch thermochrome Eigenschaften aufweist,
ist der Betrachter bzw. Anwender zur Überprüfung der Echtheit angehalten das Sicherheitselement
zu berühren. Dadurch, dass das thermochrome Element selbst haptische Eigenschaften
aufweist oder dass unter dem thermochromen Element eine haptische Schicht angeordnet
ist, kann der Betrachter bzw. Anwender bei Berührung des Sicherheitselements, insbesondere
mit einem oder mehrerer Finger seiner Hand, eine gewisse Taktilität wahrnehmen. Gleichzeitig
bewirkt die Überprüfung der Taktilität durch Berührung auch einen Wärmeeintrag, insbesondere
durch die Körperwärme des Betrachters bzw. Anwenders auf das thermochrome Element,
welches dadurch einen Farbumschlag generiert. Der vordefinierte Farbumschlag ist ein
weiteres Merkmal zur Überprüfung der Echtheit des Sicherheitselements. Die visuell
wahrnehmbare Farbveränderung durch Berührung und den damit verbundene Wärmeeintrag
ist also eine schnelle und ohne weitere Hilfsmittel zu bewerkstelligende Echtheitsprüfung
des Sicherheitselements. Durch die Kombination der haptischen Eigenschaften mit den
thermochromen Eigenschaften des Sicherheitselements findet also zwangsläufig durch
die Berührung des Sicherheitselements eine doppelte Echtheitsprüfung statt, wofür
der Betrachter bzw. Anwender lediglich einen Überprüfungsschritt, nämlich das Berühren
des Sicherheitselements, durchführen muss.
[0009] Darüber hinaus kann durch die Taktilität dieses Sicherheitselement zum Beispiel Sehbehinderten
helfen, die Denomination oder die Echtheit von Banknoten oder Sicherheitsdokumenten
zu erkennen.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen bezeichnet.
[0011] Insbesondere ist vorgesehen, dass das Sicherheitselement eine Trägerschicht und/oder
zumindest eine Grundierung und/oder zumindest eine Schutzlackschicht umfasst.
[0012] Es kann auch vorgesehen sein, dass die zumindest eine Grundierung auf der dem zumindest
einen thermochromen Element gegenüberliegenden Seite der Trägerschicht angeordnet
ist.
[0013] Es ist auch möglich, dass die zumindest eine Grundierung einen Kleber oder Kombinationen
von Klebern umfasst, ausgewählt aus: einschichtiger Kleber, mehrschichtiger Kleber,
Kleber auf wässriger Basis, Kleber auf lösemittelhaltiger Basis, lösungsmittelfreier
Kleber, strahlendhärtender Kleber, thermisch aktivierbarer Kleber, thermisch härtbarer
Kleber. Die Kombination dieser Kleber kann als Mischung derartiger Komponenten erfolgen
und/oder als Kombination übereinander angeordneter mehrerer Schichten und/oder nebeneinander
angeordneter mehrerer Flächenbereiche, die jeweils Kleber mit unterschiedlichen und/oder
ähnlichen Eigenschaften aufweisen.
[0014] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass der Kleber oder die Kleber der zumindest einen
Grundierung mittels eines Druckverfahrens und/oder mittels Gießens und/oder mittels
Rakels aufgebracht wird. Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Kleber oder die Kleber
der zumindest einen Grundierung zumindest teilweise, bevorzugt vollflächig, aufgebracht
wird. Insbesondere ist es möglich, dass die Schichtdicke der einzelnen Kleber der
zumindest einen Grundierung eine Schichtdicke im Bereich von 0,01 µm bis 12 µm, bevorzugt
von 0,05 µm bis 8 µm, aufweisen.
[0015] Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Kleber oder die Kleber der zumindest einen
Grundierung zumindest ein Bindemittel oder Kombinationen von Bindemitteln aufweist,
ausgewählt aus: Polyacrylate, Polyurethane, Epoxide, Polyester, Polyvinylchloride,
Kautschukpolymere, Ethylen-Acrylsäure-Copolymere, Ethylen-Vinylacetate, Polyvinylacetate,
Styrol-Blockcopolymere, Phenol-Formaldehydharz-Klebstoffe, Melamine, Alkene, Allylether,
Vinylacetat, Alkylvinylether, konjugierte Diene, Styrol, Acrylate.
[0016] Es ist weiter bevorzugt vorgesehen, dass der Lack aus welchem der Kleber der zumindest
einen Grundierung durch ein Aufbringungsverfahren hergestellt wird, ein Lösungsmittel
oder Kombinationen von Lösungsmittel aufweist, ausgewählt aus: Wasser, aliphatische
(Benzin-) Kohlenwasserstoffe, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, Terpenkohlenwasserstoffe,
aromatische (Benzol-) Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe, Ester, Ketone,
Alkohole, Glykole, Glykolether, Glykoletheracetate. Dieses Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
wird in dem Aufbringungsprozess zum Großteil wieder entfernt, insbesondere durch Trocknen
bzw. Verdunsten.
[0017] Es ist weiter auch möglich, dass der Kleber oder die Kleber der zumindest einen Grundierung
ein Zusatzstoff oder Kombination von Zusatzstoffen aufweist, ausgewählt aus: Härter,
Vernetzer, Fotoinitiatoren, Füllstoffe, Stabilisatoren, Inhibitoren, Korrosionsinhibitoren,
Additive, insbesondere Verlaufsadditive, Entschäumer, Entlüfter, Dispergieradditive,
Netzmittel, Gleitmittel, Mattierungsmittel, Rheologieadditive, Pigmente, Korrosionsschutzpigmente,
Farbstoffe, Wachse. Durch geeignete Wahl von Füllstoffen oder Wachsen kann beispielsweise
die Klebrigkeit der zumindest einen Grundierung, insbesondere bei Raumtemperatur reduziert
werden.
[0018] Insbesondere weist ein thermisch aktivierbarer Kleber und/oder ein Kleber, der thermoplastische
und/oder UV-basierende Rohstoffe aufweist, einen Festkörperanteil im Bereich von 10%
bis 100%, bevorzugt von 15% bis 35%, auf. Dadurch kann der Auftrag an der Lackiermaschine
in guter Qualität erfolgen. Es ist bevorzugt auch vorgesehen, dass der Kleber nach
dem Trocknen, insbesondere bei Raumtemperatur, eine nicht klebrige Oberfläche aufweist.
Vorteilhaft ist auch, wenn die Wahl der Rohstoffe des Klebers derart gewählt wird,
dass die Verarbeitungstemperatur bei der Herstellung des Sicherheitselements immer
oberhalb der Glasübergangstemperatur und unterhalb des Schmelzpunktes des Klebers
liegt.
[0019] Ein mehrschichtiger Kleber bietet insbesondere den Vorteil, dass auch zwischen sehr
anspruchsvollen Oberflächen eine ausreichende Haftung erzielt werden kann. Außerdem
ermöglicht ein mehrschichtiger Aufbau eine Grundierung, mit der eine Vielzahl an chemischen
und physikalischen Beständigkeiten erfüllt werden können. Als chemische Beständigkeit
wird hierbei die Widerstandsfähigkeit des Klebers gegen die Einwirkung von Chemikalien
bezeichnet. Die Zusammensetzung der Kleber wird vorzugsweise so gewählt, dass sie
gegenüber vordefinierten Chemikalien eine ausreichende Beständigkeit aufweisen. Weiter
ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass bei mehrschichtigen Klebern eine Zwischenhaftung
der einzelnen Kleberschichten zueinander gegeben ist. Dies erfolgt durch eine geeignete
Wahl der Klebstoffkomponenten.
[0020] Insbesondere ist es möglich, dass die zumindest eine Schutzlackschicht oberhalb des
zumindest einen thermochromen Elements angeordnet ist. Bei der Schutzlackschicht handelt
es sich vorzugsweise um eine transparente, insbesondere farblose, Schicht, welche
das thermochrome Element vor äußeren Umwelteinflüssen schützt. Solche Umwelteinflüsse
können physikalische, chemische oder mechanische Belastungen sein. Die Schutzlackschicht
wird vorzugsweise mittels Druckverfahrens und/oder mittels Gießens und/oder mittels
Rakels aufgebracht.
[0021] Insbesondere weist die zumindest Schutzlackschicht eine Dicke im Bereich von 0,01
µm bis 10 µm, bevorzugt von 0,05 µm bis 7 µm, besonders bevorzugt von 0,1 µm bis 5
µm, auf.
[0022] Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst:
- Aufbringen zumindest einer Grundierung, insbesondere wobei die zumindest eine Grundierung
auf der dem zumindest einen thermochromen Element gegenüberliegenden Seite der Trägerschicht
aufgebracht wird, und/oder Aufbringen zumindest einer Schutzlackschicht, insbesondere
wobei die zumindest Schutzlackschicht auf das zumindest eine thermochrome Element
aufgebracht wird.
[0023] Es ist bevorzugt auch möglich, dass die zumindest eine Schutzlackschicht über dem
zumindest einen thermochromen Element aufgebracht wird. Mit über dem zumindest einen
thermochromen Element ist hier gemeint, dass das thermochrome Element auf dessen Sichtseite
mit einer Schutzlackschicht versehen wird, welche vorzugsweise transparent ist. D.h.
die Schutzlackschicht stellt vorzugsweise die äußerste Schicht des Sicherheitselements
dar, wobei das zumindest eine thermochrome Element direkt unterhalb der zumindest
einen Schutzlackschicht angeordnet ist.
[0024] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Trägerschicht eine Dicke im Bereich von 1 µm
bis 500 µm, bevorzugt von 3 µm bis 75 µm, besonders bevorzugt von 6 µm bis 50 µm,
aufweist.
[0025] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die Trägerschicht einschichtig oder mehrschichtig
ausgebildet ist und ein Material oder eine Kombination von Materialien umfasst, ausgewählt
aus: PET (Polyethylenterephthalat), PP (Polypropylen), PE (Polyethylen), PEN (Polyethylennaphthalat),
PC (Polycarbonat), PVC (Polyvinylchlorid), Kapton
® (Poly-oxydiphenylenpyromellitimid), Polyimiden, PLA (Polyactat), PMMA (Polymethylmethacrylat),
ABS (Acrylnitrilbutadienstyrol) und/oder cellulosebasierte Substrate.
[0026] Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst,
insbesondere der vor dem Schritt des Aufbringens zumindest eines thermochromen Elements
auf eine Trägerschicht durchgeführt wird:
- Bereitstellen einer Trägerschicht.
[0027] Es ist bevorzugt auch möglich, dass die Trägerschicht zumindest eine Haftvermittlerschicht
aufweist, insbesondere wobei die Haftvermittlerschicht eine Dicke in einem Bereich
von 1 nm bis 5 µm, bevorzugt von 5 nm bis 3 µm, aufweist. Diese Haftvermittlerschicht
wird häufig während des Prozesses der Trägerherstellung aufgebracht. Es ist aber auch
möglich, diese Haftvermittlerschicht zu einem späteren Zeitpunkt aufzubringen.
[0028] Eine Haftvermittlerschicht, oder auch Primer genannt, erhöht die Haftung zwischen
zwei Schichten, die ansonsten keine ausreichend Haftung zueinander aufweisen würden.
Zum Beispiel kann das die Haftung der Trägerschicht zum thermochromen Element oder
zu einer Replizierlackschicht sein. Bevorzugt umfasst die Haftvermittlerschicht ein
Material oder Kombinationen von Materialien ausgewählt aus: Polyester, Epoxid, Polyurethan,
Acrylat, Copolymerharze.
[0029] Die Haftvermittlerschicht kann thermoplastisch oder UV-härtbar oder als Hybridvariante
(thermoplastisch und UV-härtbar) oder als Kaltkleber/-primer bzw. selbstklebender
Primer ausgeführt werden mit einer Schichtdicke von 0,01 µm bis 15 µm, bevorzugt von
0,1 µm bis 5 µm. Auch anorganische Materialien, wie Metalle, Metalloxide, Legierungen,
Oxide oder Silikate können als Haftvermittler dienen oder Bestandteil eines solchen
Systems sein.
[0030] Die Erhöhung der Haftung zwischen Trägerschicht und thermochromen Element oder Replizierlackschicht
kann optional auch durch oberflächenaktivierende Prozesse wie Corona- oder Plasmabehandlung
erzielt werden. Diese sind auch in Kombination mit einem Haftvermittler nutzbar.
[0031] Wird das Sicherheitselement als Transferfolie, insbesondere als Prägefolie, verwendet,
kann auch eine Einbringung des thermochromen Elements in die Haftvermittlerschicht
sinnvoll sein. Weist das thermochrome Element auch haptische Eigenschaften auf, dann
können die haptischen Eigenschaften durch das lokal unterschiedliche Auftragsgewicht
der Haftvermittlerschicht hervorgerufen werden. Zusätzlich oder anstatt eines unterschiedlich
hohen Auftragsgewichts der Haftvermittlerschicht im Dekor können die haptischen Eigenschaften
durch Additive oder thermochrome Elemente selbst entstehen.
[0032] Vorteilhafterweise ist es möglich, dass das Bereitstellen des zumindest einen thermochromen
Elements und/oder Aufbringen des zumindest einen thermochromen Elements mittels Siebdruck
und/oder Reversdruck und/oder Tiefdruck durchgeführt wird.
[0033] Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Sicherheitselement eine von der Trägerschicht
ablösbare Transferlage aufweist, insbesondere wobei die Transferlage das zumindest
eine thermochrome Element und/oder die zumindest eine haptische Schicht und/oder zumindest
eine Grundierung und/oder zumindest eine Schutzlackschicht umfasst.
[0034] Es ist weiter auch möglich, dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst,
insbesondere der nach dem Schritt des Bereitstellens einer Trägerschicht durchgeführt
wird:
- Aufbringen einer von der Trägerschicht ablösbaren Transferlage, insbesondere wobei
die Transferlage das zumindest eine thermochrome Element und/oder die zumindest eine
haptische Schicht und/oder zumindest eine Grundierung und/oder zumindest eine Schutzlackschicht
umfasst.
[0035] Weiter ist es möglich, dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst, insbesondere
der vor dem Schritt des Aufbringens der Transferlage durchgeführt wird:
- Aufbringen einer Ablöseschicht auf die Trägerschicht mittels Druckverfahren, insbesondere
wobei die Ablöseschicht zwischen der Trägerschicht und der Transferlage angeordnet
wird.
[0036] Vorzugsweise ist es möglich, dass die zumindest eine Grundierung derart angeordnet
ist, dass diese nach Applikation der Transferlage auf ein Zielsubstrat unter dem zumindest
einen thermochromen Element angeordnet ist. Dadurch wird sichergestellt, dass das
zumindest eine thermochrome Element von dem Betrachter bei senkrechter Betrachtung
auf das Sicherheitselement bzw. Sicherheitsdokument visuell wahrgenommen werden kann.
[0037] Es ist auch möglich, dass die zumindest eine Schutzlackschicht derart angeordnet
ist, dass diese nach Applikation der Transferlage auf ein Zielsubstrat über dem zumindest
einen thermochromen Element angeordnet ist. Die Schutzlackschicht beeinträchtigt dabei
die visuelle Wahrnehmbarkeit des zumindest einen thermochromen Elements nicht, da
die Schutzlackschicht vorzugsweise transparent, insbesondere farblos, ausgestaltet
ist. Die Schutzlackschicht dient zum Schutz des zumindest einen thermochromen Elements
vor äußeren Umwelteinflüssen.
[0038] Weiter ist es insbesondere möglich, dass die zumindest eine Grundierung derart mittels
Druckverfahren und/oder Rakels und/oder Gießens aufgebracht wird, sodass diese nach
der Applikation der Transferlage auf ein Zielsubstrat unter dem zumindest einen thermochromen
Element angeordnet ist.
[0039] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die zumindest eine Grundierung zumindest
teilweise, bevorzugt vollflächig, mit einer Schichtdicke im Bereich von 0,01 µm bis
12 µm, insbesondere von 0,05 µm bis 8 µm, aufgebracht wird.
[0040] Ferner ist es bevorzugt möglich, dass das Sicherheitselement eine Ablöseschicht umfasst,
insbesondere welche zwischen der Trägerschicht und der Transferlage angeordnet ist.
[0041] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Ablöseschicht zumindest ein Material oder eine
Kombination von Materialien umfasst, ausgewählt aus: Wachs, Carnaubawachs, Montansäureester,
Polyethylenwachs, Polyamidwachs, PTFE Wachs, Silikon, Melaminformaldehydharz.
[0042] In einer vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass die Ablöseschicht eine
Schichtdicke kleiner als 1 µm, insbesondere kleiner als 0,5 µm, aufweist.
[0043] Bevorzugt handelt es sich bei der Ablöseschicht um eine polymere Ablöseschicht, die
ein besseres und/oder anderes Ablöseverhalten als herkömmliche Trägerschichten aufweisen.
Solche Ablöseschichten werden irreversibel mit der Trägerschicht verbunden und auf
der Ablöseschicht eine Transferlage angeordnet. Die Transferlage kann insbesondere
mit einer polymeren Ablöseschicht leichter von der Trägerschicht abgelöst werden,
sodass eine saubere Dekoration der Transferlage auf das Zielsubstrat erfolgen kann.
[0044] Es kann auch möglich sein, dass die Transferlage oder das Sicherheitselement eine
Dekorlage aufweist, insbesondere wobei die Dekorlage zumindest eine Farbschicht und/oder
zumindest eine Replizierlackschicht und/oder zumindest eine Metallschicht und/oder
zumindest eine Linsenschicht aufweist. Bei der Dekorlage kann es sich also um ein
oder mehrere Schichten der Transferlage oder um ein oder mehrere Schichten, welche
direkt auf eine Trägerschicht oder ein Zielsubstrat, insbesondere Sicherheitsdokument,
aufgedruckt werden, handeln.
[0045] Unter einer Replizierlackschicht wird hier vorzugsweise eine spezielle, funktionale
Schicht verstanden, in welche optisch variable Strukturen, insbesondere mittels thermischer
Replikation und/oder UV-Replikation, eingebracht und/oder fixiert werden. Bei einer
hybriden Replizierlackschicht wird diese beispielsweise zuerst thermisch repliziert
und anschließend mittels Strahlung, beispielsweise mittels UV-Strahlung und/oder zumindest
einem Elektronenstrahl, gehärtet. Bei einer UV-basierten Replizierlackschicht wird
diese bei Raumtemperatur repliziert und anschließend mittels Strahlung, beispielsweise
mittels UV-Strahlung und/oder zumindest einem Elektronenstrahl, gehärtet. Beispielsweise
ist es möglich, dass der Replizierlack bei einer UV-Replikation zusätzlich warm wird,
insbesondere durch Wärmeeintrag während der UV-Bestrahlung.
[0046] Vorzugweise ist es vorgesehen, dass die Replizierlackschicht eine Dicke im Bereich
von 0,1 µm bis 70 µm, bevorzugt von 0,3 µm bis 50 µm, aufweist.
[0047] Es ist jedoch auch möglich, dass die Replizierlackschicht eine haptische Eigenschaft,
insbesondere in Form von räumlichen Strukturen mit Höhen und Vertiefungen, aufweist.
Insbesondere handelt es sich dabei um räumliche Strukturen, die bei Berührung für
den Betrachter spürbar bzw. ertastbar sind. Vorzugsweise ist es dann vorgesehen, dass
das thermochrome Element über der Replizierlackschicht derart angeordnet ist, dass
sich diese an den räumlichen Strukturen der zumindest einen Replizierlackschicht anpasst.
Insbesondere ist es vorgesehen, dass die zumindest eine haptische Schicht zumindest
eine Replizierlackschicht umfasst.
[0048] Insbesondere ist es möglich, dass die zumindest eine Replizierlackschicht optisch
variable Strukturen, einzeln oder in Kombination ausgewählt aus: diffraktive Strukturen,
refraktive Strukturen, isotrope Mattstrukturen, anisotrope Mattstrukturen, aufweist,
die vorzugsweise mittels thermischer Replikation und/oder UV-Replikation eingebracht
sind. Insbesondere wenn die Replizierlackschicht vollflächig aufgetragen ist, ist
die Replizierlackschicht in den Bereichen, in denen die Farbschicht und/oder die Metallschicht
und/oder das zumindest eine thermochrome Element nicht vorgesehen sind, für den Betrachter
sichtbar. Für den Betrachter ergibt sich durch die optisch variable Struktur der Replizierlackschicht
ein besonders eindrucksvoller optischer Effekt. Dies erhöht zugleich auch die Sicherheit
gegenüber Fälschungen.
[0049] Insbesondere ist es vorgesehen, dass die zumindest eine Replizierlackschicht passer-
bzw. registergenau zu der zumindest einen Farbschicht und/oder der zumindest einen
Metallschicht und/oder dem zumindest einen thermochromen Element angeordnet ist.
[0050] Unter registriert oder Register bzw. passgenau bzw. registergenau oder Passgenauigkeit
oder Registergenauigkeit ist eine Lagegenauigkeit zweier oder mehrerer Schichten relativ
zueinander zu verstehen. Dabei soll sich die Registergenauigkeit innerhalb einer vorgegebenen
Toleranz bewegen und dabei möglichst gering sein. Gleichzeitig ist die Registergenauigkeit
von mehreren Elementen und/oder Schichten zueinander ein wichtiges Merkmal, um die
Prozesssicherheit zu erhöhen. Die lagegenaue Positionierung kann dabei insbesondere
mittels sensorisch, vorzugsweise optisch detektierbarer Passermarken oder Registermarken
erfolgen. Diese Passermarken oder Registermarken können dabei entweder spezielle separate
Elemente oder Bereiche oder Schichten darstellen oder selbst Teil der zu positionierenden
Elemente oder Bereiche oder Schichten sein.
[0051] Insbesondere ist es vorgesehen, dass die zumindest eine Metallschicht ein Material
oder eine Materialkombination umfasst, ausgewählt aus: Aluminium, Silber, Chrom, Kupfer,
Zinn, Gold, Zink oder einer Legierung der vorgenannten Metalle. Es ist weiter auch
möglich, dass die zumindest eine Metallschicht ein Material umfasst, ausgewählt aus:
geschwärztes Aluminium, insbesondere unterstöchiometrisches Al
xO
y, oder oxidiertem Silber. Die Metallschicht kann dabei lediglich teilmetallisiert
oder auch vollmetallisiert ausgestaltet sein.
[0052] Insbesondere ist es möglich, dass die zumindest eine Metallschicht registergenau
bzw. passergenau, insbesondere im exakten Register, zu der zumindest einen Farbschicht
und/oder zu dem zumindest einen thermochromen Element angeordnet ist.
[0053] Ferner ist es möglich, dass die zumindest eine Metallschicht in einem ersten Bereich
vorgesehen ist und in einem zweiten Bereich nicht vorgesehen ist. Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass die zumindest eine Metallschicht in einem ersten Bereich aufgebracht
wird und in einem zweiten Bereich nicht aufgebracht wird. Es ist weiter auch möglich,
dass die zumindest eine Metallschicht vollflächig aufgebracht wird. Für diesen Fall
ist insbesondere vorgesehen, dass die vollflächig aufgebrachte Metallschicht strukturiert
bzw. demetallisiert wird, insbesondere mittels Ätzen und/oder mittels Waschverfahren.
[0054] Es ist ferner möglich, dass die zumindest eine Metallschicht mittels Aufdampfen und/oder
Sputtern aufgebracht wird.
[0055] Vorteilhafterweise ist die zumindest eine Metallschicht transparent oder teiltransparent
oder opak oder transluzent ausgestaltet.
[0056] Die zumindest eine Metallschicht kann als metallische Spiegelschicht oder als semitransparente
Absorberschicht fungieren. Bevorzugt liegt die Schichtdicke einer solchen Metallschicht
zwischen 1 nm und 500 nm, weiter bevorzugt zwischen 5 nm und 100 nm. Als metallische
Spiegelschicht kann diese Schicht typischerweise ab einer Schichtdicke von ca. 15
nm dienen. Bei einer Schichtdicke geringer als 15 nm kann diese Schicht als semitransparente
Absorberschicht fungieren. Es ist auch möglich, dass eine solche Schicht durch Aufbringen
von metallpigmenthaltigen Lacken ausgebildet wird, wobei die Schichtdicke insbesondere
zwischen 0,1 µm bis 50 µm, bevorzugt von 1 µm bis 20 µm, liegt.
[0057] Weiter kann auch ein sogenanntes Dünnfilmschichtsystem vorgesehen sein, dass eine
erste Metallschicht und eine zweite Metallschicht, sowie eine zwischen diesen beiden
Metallschichten angeordnete Abstandsschicht umfasst. Die erste Metallschicht ist vorzugsweise
opak ausgebildet und bildet eine sogenannte metallische Spiegelschicht. Die zweite
Metallschicht ist vorzugsweise transparent oder teiltransparent ausgebildet und bildet
eine sogenannte Absorberschicht. Die beiden Metallschichten können jeweils auch als
HRI-Schichten ausgebildet sein. Die Abstandsschicht ist vorzugsweise gedruckt und
besteht aus einem niedrigbrechenden Lack.
[0058] Die zumindest eine Farbschicht besteht vorzugsweise aus einem Bindemittel, einem
Additiv, und/oder Füllstoffen. Unter Farbschicht wird vorzugsweise eine spezielle,
funktionale Schicht verstanden, welche insbesondere einen für einen Betrachter erfassbaren
Farbeindruck erzeugt und/oder weiter bevorzugt als Maskenschicht, insbesondere als
Belichtungsmaske, und/oder als Ätzresist verwendet wird.
[0059] Unter Farbe wird insbesondere eine Einfärbung verstanden, welche bezüglich der Durchsichtigkeit
und/oder der Klarheit bzw. des Streuvermögen bevorzugt glasklar transparent eingefärbt
oder streuend transparent eingefärbt oder auch opak eingefärbt umfasst. Vorzugsweise
tritt die Farbe als Eigenfarbe eines Materials auf und/oder ist als in Blickrichtung
vor einer Schicht als zusätzliche eingefärbte Schicht angeordnet, wobei die darunterliegende
Schicht, insbesondere die Metallschicht, insbesondere für einen Betrachter in ihrem
farbigen Erscheinungsbild modifiziert wird. Die Farbe erscheint hierbei bevorzugt
in ihrem Farbton und/oder ihrer Farbsättigung und/oder in ihrer Transparenz unter
nahezu allen, insbesondere unter allen, Betrachtungs-und/oder Beleuchtungswinkeln
optisch konstant bzw. invariabel. Es ist weiter möglich, dass die Farbe selbst optisch
variabel ist, wobei sich der Farbton und/oder die Farbsättigung und/oder die Transparenz
der Farbe bei sich änderndem Betrachtungs- und/oder Beleuchtungswinkel insbesondere
ändert.
[0060] Bevorzugt ist die zumindest eine Farbschicht als lasierende Farbschicht, insbesondere
als transparent oder transluzent durchscheinende Farbschicht, ausgebildet. Weiter
bevorzugt umfasst die zumindest eine Farbschicht vorzugsweise ein Additiv, welches
bevorzugt Licht im ultravioletten Wellenlängenbereich, insbesondere in einem Wellenlängenbereich
zwischen 200 nm und 380 nm, absorbiert. Bevorzugt verstärken derartige UV-Blocker
die Funktion der Farbschicht als Maskenschicht. Insbesondere weisen die UV-Blocker
keine oder nur eine sehr geringe Absorption in dem für das menschliche Auge sichtbaren
Wellenlängenbereich von 380 nm bis 780 nm auf, um den Farbeindruck der zumindest einen
Farbschicht insbesondere nicht zu verändern.
[0061] Unter Bindemittel werden vorzugsweise polymerbasierte Systeme und deren Mischungen,
wie beispielsweise Polyester, Polyacrylat, Polymethacrylat, Polyurethan, Polystyrol,
Polybutyrat, Nitrocellulose, Polyvinylchloride, Ethylenvinylacetate deren Copolymere
oder ähnliche Polymere, verstanden.
[0062] Unter Additiven werden vorzugsweise organische oder anorganische Stoffe verstanden,
die die Verarbeitungseigenschaften, beispielsweise beim Aufbringen einer Farbschicht
oder bei Verwendung des Sicherheitselements selbst, einen vorbestimmten Effekt erzielen.
[0063] Unter Füllstoffen werden vorzugsweise alle weiteren, einem System, insbesondere einem
polymerbasierten System, zugefügten Materialien, wie beispielsweise Silica, Pigmente,
Farbstoffe, UV-Blocker (UV = UV-Strahlung = Ultraviolette Strahlung = elektromagnetische
Strahlung aus dem ultravioletten Teil des Spektrums der elektromagnetischen Strahlung
oder aus einem oder mehreren Teilbereichen aus dem ultravioletten Teil des Spektrums
der elektromagnetischen Strahlung), Tracer, insbesondere Taggants, und/oder ähnliche
Materialien, verstanden.
[0064] Als farbgebende Stoffe der zumindest einen Farbschicht eigenen sich bevorzugt Farbstoffe
und/oder Pigmente. Diese farbgebenden Stoffe werden im Folgenden als Farbmittel bezeichnet.
Vorzugsweise sind Pigmente im Medium, in welches sie integriert werden, praktisch
unlöslich, insbesondere unlöslich. Farbstoffe lösen sich vorzugsweise während ihrer
Anwendung auf und verlieren insbesondere ihre Kristall- und/oder Partikelstruktur.
Mögliche Klassen von Farbstoffen sind basische Farbstoffe, fettlösliche Farbstoffe
oder Metallkomplexfarbstoffe. Mögliche Klassen von Pigmenten sind organische und anorganische
Pigmente. Vorzugsweise werden Pigmente aus einem einstückig vorliegenden Material
aufgebaut oder weisen insbesondere alternativ dazu komplexe Aufbauten auf, beispielsweise
als Schichtgebilde mit einer Vielzahl von Schichten aus unterschiedlichen Materialien
und/oder beispielsweise als Kapseln aus unterschiedlichen Materialien, insbesondere
mit Kern und Hülle.
[0065] Die Farben der zumindest einen Farbschicht sind insbesondere transparent oder zumindest
transluzent, wobei das Transmissionsvermögen vorzugsweise zwischen 5% und 99%, insbesondere
über einen Teilbereich des für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereichs
von 380 nm bis 780 nm, bevorzugt im Bereich von 430 nm bis 690 nm, liegt. Insbesondere
sind optisch variable Effekte, der aus der Blickrichtung des Betrachters unterhalb
der zumindest einen Farbschicht angeordneten optisch variablen Strukturen, die insbesondere
in der zumindest einen Replizierlackschicht eingebracht sind, erfassbar.
[0066] Weiter ist es möglich, dass die zumindest eine Farbschicht aus mehreren unterschiedlichen
Farben ausgebildet ist und/oder besteht, wobei diese hierbei vorzugsweise auch Bereiche
mit Farbmischung aus der ersten und zweiten Farbe aufweisen, welche mittels Überlappung
der Farbschichten und/oder durch Aufrasterung der Farbschichten entstehen. Insbesondere
variiert die Farbsättigung in den Farbschichten.
[0067] Die Farbschicht kann mit mindestens einem Pigment oder einem Farbmittel der Farbe
Cyan, Magenta, Gelb (Yellow) oder Schwarz (Black) (CMYK= Cyan Magenta Yello Key: Schwarz
als Farbtiefe) oder der Farbe Rot, Grün oder Blau (RGB) insbesondere zum Erzeugen
einer subtraktiven Mischfarbe erzeugt werden.
[0068] Alternativ zur Mischfarbe können auch Pigmente oder Farbstoffe eingesetzt werden,
die eine spezielle, insbesondere vorgemischte, Sonderfarbe oder Farbe aus einem speziellen
Farbsystem (z.B. RAL, HKS, Pantone
®) erzeugen, beispielsweise Orange oder Violett.
[0069] Insbesondere ist es vorgesehen, dass die zumindest eine Farbschicht eine Schichtdicke
im Bereich von 0,1 µm bis 30 µm, bevorzugt im Bereich von 0,1 µm bis 5 µm, aufweist.
[0070] Es ist weiter auch bevorzugt möglich, dass die zumindest eine Farbschicht mit einer
Schichtdicke im Bereich von 0,1 µm bis 30 µm, bevorzugt im Bereich von 0,1 µm bis
5 µm, aufgebracht wird.
[0071] Die Farbe kann direkt von thermochromen Komponenten erzeugt werden. Die thermochrome
Substanz kann zusätzlich zu den farbgebenden Pigmenten oder Farbstoffen des Lacks
zugegeben werden und so eine Mischfarbe bilden. Insbesondere ist es dann vorgesehen,
dass die zumindest eine Farbschicht als das zumindest eine thermochrome Element ausgestaltet
ist.
[0072] Insbesondere ist es möglich, dass die zumindest eine Farbschicht im Dekor angeordnet
ist, vorzugsweise registergenau bzw. passergenau zu der zumindest einen Replizierlackschicht
und/oder der zumindest einen Metallschicht und/oder dem zumindest einen thermochromen
Element angeordnet ist. Es ist bevorzugt auch vorgesehen, dass die zumindest eine
Farbschicht im Dekor aufgebracht wird, insbesondere passergenau bzw. registergenau
zu der zumindest einen Replizierlackschicht und/oder der zumindest einen Metallschicht
und/oder dem zumindest einen thermochromen Element aufgebracht wird.
[0073] Es ist möglich, dass die Schichten des Sicherheitselements, insbesondere der Dekorlage,
organische UV-Absorber, insbesondere Benzotriazol-Derivate, mit einem Massenanteil
in einem Bereich von ca. 3 % bis 5 % aufweisen, insbesondere falls das Material der
Schichten keine ausreichende Menge an UV-absorbierenden Bestandteilen, wie beispielsweise
UV-absorbierende Pigmente oder UV-absorbierende Farbstoffe enthält. Geeignete organische
UV-Absorber werden unter dem Handelsnamen Tinuvin
® von der Firma BASF vertrieben.
[0074] Die transparente Lackschicht mit dem UV-Blocker ist so gewählt, dass sie mit der
gleichen Entwicklerlösung bzw. dem gleichen Lösungsmittel wie die Fotolackschicht
weggewaschen werden kann. Es entstehen hierdurch fein strukturierte Bereiche auf der
Trägerschicht, welche vorzugsweise die UV-Blockerschicht und einen eingefärbten Fotolack
aufweisen und Bereiche ohne diese beiden Schichten.
[0075] Bevorzugt wird zur Strukturierung der zumindest einen Metallschicht ein positiver
Fotolack verwendet, insbesondere dessen Löslichkeit bei Aktivierung durch Belichten
zunimmt.
[0076] Insbesondere zeichnet sich ein positiver Fotolack dadurch aus, dass dieser Fotolack
bei ausreichender Belichtung mit einer geeigneten Wellenlänge, wie beispielsweise
mittels UV-Strahlung, in den belichteten Bereichen löslich in einem bestimmten Lösungsmittel,
beispielsweise in sauren oder basischen wässrigen Lösungen, wird.
[0077] Bevorzugt umfasst ein positiver Fotolack beispielsweise Kondensationspolymer aus
m- und p-Kresol und Formaldehyd (Novolak-Harz), Diazonaphthochinon-Derivat (DNQ) und
Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch, wie beispielsweise 1-Methoxy-2-propylacetat.
[0078] Insbesondere ist es vorgesehen, dass bei dem Verfahren weiter folgender Schritt ausgeführt
wird:
- Vollflächiges Aufbringen zumindest einer Fotolackschicht, insbesondere sodass die
Fotolackschicht unterhalb der zumindest einen Metallschicht und/oder des zumindest
einen thermochromen Elements aufgebracht wird.
[0079] Es ist weiter auch bevorzugt vorgesehen, dass bei dem Verfahren nach dem Schritt
des Aufbringens der zumindest einen Fotolackschicht weiter folgender Schritt ausgeführt
wird:
- Belichten der zumindest einen Fotolackschicht des Sicherheitselements, insbesondere
sodass die zumindest eine Farbschicht und/oder das zumindest eine thermochrome Element
als Belichtungsmaske für die zumindest eine Fotolackschicht dient, und die zumindest
eine Fotolackschicht aktiviert wird, wobei:
- a) die zumindest eine Fotolackschicht in den zweiten Bereichen löslich in einem bestimmten
Lösungsmittel, insbesondere sauren oder basischen Lösungen, wird,
oder
- b) die zumindest eine Fotolackschicht in den ersten Bereichen unlöslich in einem bestimmten
Lösungsmittel, insbesondere sauren oder basischen wässrigen Lösungen, wird.
[0080] Als zweiter Bereich ist dabei derjenige Bereich zu verstehen, welcher nicht mit einer
Metallschicht bedeckt sein soll. Wohingegen vorzugsweise im ersten Bereich die Metallschicht
vorhanden ist.
[0081] Vorteilhafterweise ist es möglich, dass bei dem Verfahren nach dem Schritt des Belichtens
der zumindest einen Fotolackschicht weiter folgender Schritt ausgeführt wird:
- Strukturierung der zumindest einen Fotolackschicht mittels eines Lösungsmittels, insbesondere
einer sauren oder basischen Lösung, sodass die zumindest eine Fotolackschicht in den
zweiten Bereichen entfernt wird und in den ersten Bereichen erhalten bleibt.
[0082] Insbesondere ist vorgesehen, dass bei dem Verfahren nach dem Schritt der Strukturierung
der zumindest einen Fotolackschicht weiter folgender Schritt ausgeführt wird:
- Demetallisierung der zumindest einen Metallschicht mittels Ätzen, wobei die zumindest
eine Fotolackschicht als Ätzresist dient und die zumindest eine Metallschicht in den
zweiten Bereichen entfernt wird und in den ersten Bereichen erhalten bleibt, insbesondere
sodass die Metallschicht im exakten Register zu der zumindest einen Farbschicht und/oder
dem zumindest einen thermochromen Element demetallisiert wird.
[0083] Vorteilhafterweise ist anschließend vorgesehen, dass die zumindest eine Fotolackschicht
entfernt wird, sodass diese im Aufbau des Sicherheitselements nicht mehr vorhanden
ist.
[0084] Vorzugsweise lässt sich das Register zwischen dem zumindest einen thermochromen Element
und der zumindest einen Metallschicht mittels eines sogenannten Fotoresists, im Folgenden
als negativer Fotolack bezeichnet, erzielen, welcher insbesondere eingefärbt ist.
Dieser Fotolack kann mit einer thermochromen Komponente und/oder einer thermochromen
Komponente mit einem zusätzlichen Farblack eingefärbt sein. Ein negativer Fotolack
zeichnet sich dadurch aus, dass dieser Lack bei ausreichender Belichtung mit einer
geeigneten Wellenlänge, z.B. mit UV-Licht, aushärtet und dadurch in den belichteten
Bereichen unlöslich in einem bestimmten Lösungsmittel, z.B. in saurer oder basischer
wässriger Lösung, wird. Durch eine maskierte Belichtung lassen sich folglich eingefärbte
Bereiche definierter Form und Größe erzielen, wobei in dem beschriebenen Beispiel
ein exaktes Register, also praktische Deckungsgleichheit zwischen dem negativen Fotolack
und der Metallschicht erreicht wird.
[0085] Hauptbestandteile eines auf Epoxidharz basierenden Negativ-Fotolacks sind im Allgemeinen
niedermolekulare organische Verbindungen, die mehr als eine Epoxidgruppe pro Molekül
aufweisen. Epoxidharze basierend auf Bisphenol-A, epoxidiertem Phenolnovolac, Resorcinglycidylether
sowie cycloaliphatisch aufgebaute Harze werden dabei häufig als Harzkomponente zur
Herstellung von negativen Fotolacken verwendet.
[0086] In der Verbindung mit einem Vernetzer (Härter) liefert das so genannte Harz/Härter-System
durch Polymerisation der Epoxidgruppe ein makromolekulares Netzwerk. In der Praxis
wird eine Vielzahl an verschiedenen Härtern verwendet, die durch die Ringöffnungsreaktion
der Oxirangruppen unterschieden werden. Häufig werden Säureanhydride, Amine oder phenolhaltige
Verbindungen eingesetzt oder Triarysulfoniumsalze werden häufig als photoaktive Komponente
verwendet.
[0087] Weiterhin werden Katalysatoren, wie z.B. Lewis-Basen und -Säuren eingesetzt. Der
Härter wird dabei in die dreidimensionale Netzstruktur eingebaut. Der Katalysator
begünstigt im Falle eines basischen Beschleunigers die Netzwerkbildung über Esterbrücken.
[0088] Als Standardlösungsmittel für expoxidharzbasierende negative Fotolacke wird beispielsweise
g-Butyrolacton verwendet. So zum Beispiel auch für den Negativresist SU-8 (Epoxy-Novolac
auf Basis Bisphenol A).
[0089] Additive wie zum Beispiel langkettige Epoxidharze dienen vorzugsweise als Haftvermittler,
Reaktivdünner oder als Zusatz bzw. Erniedrigung der Viskosität.
[0090] Insbesondere ist es vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element vollflächig
oder zumindest bereichsweise, insbesondere teilweise oder im Dekor, angeordnet ist.
Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element vollflächig
oder zumindest bereichsweise, insbesondere teilweise oder im Dekor, aufgebracht wird.
Als vollflächige thermochrome Elemente bieten sich beispielsweise Sicherheitsstreifen
an, welche mittels eines Transferverfahrens auf ein Zielsubstrat transferiert werden.
Der gesamte Streifen ist in diesem Fall als thermochromes Element ausgestaltet und
ändert bei Wärmeeintrag und gleichzeitiger Überschreitung des Farbumschlagpunkts seine
Farbe. Bei einem thermochromen Element als Dekor bietet sich beispielsweise an, dass
dieses ein Element aufweist, ausgewählt aus: graphisch gestalteter Umriss, eine figürliche
Darstellung, ein Bild, ein Einzelbild, ein Muster, ein Endlosmuster, ein Motiv, ein
Symbol, ein Logo, ein Portrait, ein Raster, ein alphanumerisches Zeichen, ein Text
und/oder Kombinationen daraus. Bei einem thermochromen Element als Dekor ist es zudem
bevorzugt möglich, dass dieses mittels eines Punktrasters, Linienrasters und/oder
einer vordefinierten sich wiederholenden Musterung ausgestaltet ist.
[0091] Es ist weiter auch möglich, dass die zumindest eine Metallschicht unter dem zumindest
einen thermochromen Element angeordnet ist, insbesondere wobei die zumindest eine
Metallschicht registergenau und/oder passergenau, bevorzugt im exakten Register, zu
dem zumindest einen thermochromen Element angeordnet ist. Weiter ist es vorgesehen,
dass das zumindest eine thermochrome Element über der zumindest einen Metallschicht
aufgebracht wird, insbesondere wobei das zumindest eine thermochrome Element registergenau
und/oder passergenau, bevorzugt im exakten Register, zu der zumindest einen Metallschicht
angeordnet wird.
[0092] Durch die passergenaue Anordnung ist es beispielsweise möglich, dass das thermochrome
Element im nicht aktivierten Zustand die optische Information der darunter liegenden
Metallschicht verdeckt. Wird das thermochrome Element jedoch aktiviert, insbesondere
durch Wärmeeintrag und gleichzeitiger Überschreitung der Farbumschlagstemperatur,
so wird die optische Information der Metallschicht für den Betrachter sichtbar. Beispielsweise
ist es möglich, dass sowohl die Metallschicht als auch das thermochrome Element als
Stern ausgebildet sind, welche passergenau übereinander angeordnet sind. Beispielsweise
ist der Stern der Metallschicht dabei in einer ersten Farbe ausgestaltet und der Stern
des thermochchromen Elements in einer zweiten Farbe. Bei Aktivierung des thermochromen
Elements ändert dieses seine Farbe von der zweiten Farbe zu farblos. Dadurch wird
der Stern in der ersten Farbe der Metallschicht für den Betrachter sichtbar.
[0093] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element zur Strukturierung
der zumindest einen Metallschicht als Ätzresist, insbesondere als negativer oder positiver
Fotolack, und/oder als Belichtungsmaske zur Strukturierung eines Ätzresists ausgestaltet
ist. Dadurch lässt sich eine passergenaue Anordnung und/oder registergenaue Anordnung
und/oder ein exaktes Register des zumindest einen thermochromen Elements zu der zumindest
einen Metallschicht ermöglichen.
[0094] Insbesondere ist es vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element einen
Farbumschlagspunkt in einem Temperaturbereich von -20°C bis 120°C, bevorzugt von 0°C
bis 60°C, besonders bevorzugt von 15°C bis 45°C, aufweist, sodass sich bei Überschreitung
dieses Farbumschlagpunkts das Erscheinungsbild des zumindest einen thermochromen Elements
von einer ersten Farbe zu einer zweiten, insbesondere transparenten, Farbe ändert
und/oder bei Unterschreitung dieses Farbumschlagspunkts das Erscheinungsbild des zumindest
einen thermochromen Elements von der zweiten, insbesondere transparenten, Farbe zu
einer ersten Farbe ändert. Somit ist es beispielsweise möglich, dass das thermochrome
Element seine Farbe ändert und dieses stets für den Betrachter sichtbar ist. Für den
Fall, dass das thermochrome Element sein Erscheinungsbild zu einer zweiten transparenten
bzw. farblosen Farbe ändert, können optische Informationen, welche unterhalb des thermochromen
Elements angeordnet sind, für den Betrachter sichtbar werden. Dies ermöglicht zudem
eine einfache Überprüfung des Sicherheitselements auf dessen Echtheit, da für den
Farbumschlag des thermochromen Elements kein weiteres Hilfsmittel benötigt wird. Vorzugsweise
ist es vorgesehen, dass der Anwender, welcher die Überprüfung der Echtheit durchführt,
den Farbumschlag des thermochromen Elements kennt. Dadurch kann die Echtheit schnell
und einfach geprüft werden. Zudem wird durch den oben angegebenen Temperaturbereich
des Farbumschlagpunkts sichergestellt, dass der Farbumschlag mit Körperwärme erzielt
werden kann.
[0095] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element zumindest
ein thermochromes Farbmittel umfasst, und/oder dass das zumindest eine thermochrome
Element eine erste Lackschicht mit zumindest einem thermochromen Farbmittel und eine
zweite Lackschicht mit zumindest einem Farbmittel umfasst, insbesondere wobei das
zumindest eine thermochrome Farbmittel und das zumindest eine Farbmittel unterschiedliche
Farben aufweisen und in Kombination eine Mischfarbe als erste Farbe des zumindest
einen thermochromen Elements in einem Temperaturbereich unterhalb des Farbumschlagpunkts
aufweist und/oder in Kombination eine Mischfarbe als zweite Farbe des zumindest einen
thermochromen Elements in einem Temperaturbereich oberhalb des Farbumschlagpunkts
aufweist, welche im Wesentlichen der Farbe des zumindest einen Farbmittel entspricht.
So ist es beispielsweise möglich, dass eine blaue Lackschicht mit roten thermochromen
Farbmitteln versetzt ist, sodass eine erste Mischfarbe einen lilanen Farbeindruck
für den Betrachter erzeugt. Bei Aktivierung des thermochromen Elements ändert das
thermochrome Element seine Farbe von rot zu farblos. Der Betrachter nimmt lediglich
den blauen Farbeindruck der Lackschicht wahr. Mit einer derartigen Ausgestaltung lassen
sich also vielfältige Farbänderungseffekte erzielen, welche zur Überprüfung der Echtheit
genutzt werden können.
[0096] Insbesondere ist es möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element eine erste
Lackschicht mit zumindest einem ersten thermochromen Farbmittel und eine zweite Lackschicht
mit zumindest einem zweiten thermochromen Farbmittel umfasst, insbesondere wobei das
zumindest eine erste thermochrome Farbmittel und das zumindest eine zweite thermochrome
Farbmittel unterschiedliche Farben aufweisen und in Kombination eine Mischfarbe als
erste Farbe des zumindest einen thermochromen Elements in einem Temperaturbereich
unterhalb des Farbumschlagpunkts aufweist und/oder in Kombination eine Mischfarbe
als zweite Farbe des zumindest einen thermochromen Elements in einem Temperaturbereich
oberhalb des Farbumschlagpunkts aufweist, welche im Wesentlichen farblos erscheint.
[0097] Es kann auch möglich sein, dass die erste Lackschicht und die zweite Lackschicht
einen Farbabstand ΔE im Bereich von 50 bis 270, bevorzugt von 100 bis 270, besonders
bevorzugt von 130 bis 270, aufweisen.
[0098] Insbesondere ist es vorgesehen, dass für einen guten Kontrast im CIELAB-Raum der
Gesamtfarbabstand ΔE aller Farbkomponenten L, a und b spezifiziert wird. Beim CIELAB-System
wird der Farbraum durch eine Kugel mit drei Achsen L, a und b definiert. Der Farbabstand
ΔE ist also ein Maß für den empfundenen Farbabstand zwischen zwei Farborten p = (L
p, a
p, b
p) und v = (L
v, a
v, b
v) und ist abhängig vom Auftragsgewicht der ersten und/oder zweiten Lackschicht. Hierbei
ist insbesondere L
p,v die Helligkeit, a
p,v der Farbwert auf der Rot-Grün-Achse und b
p,v der Farbwert auf der Gelb-Blau-Achse der zwei Farborte. Die Farbabweichung ΔE
pv zwischen zwei Farborten wird insbesondere wie folgt berechnet:

wobei bevorzugt der Farbort mit dem Subscript v einer ersten Lackschicht mit oder
ohne einer thermochromen Komponenten und der Farbort mit dem Subscript p einer zweiten
Lackschicht mit oder ohne einer thermochromen Komponente entspricht. Insbesondere
für das menschliche Auge ist hierbei eine Farbabweichung ab ΔE = 1,0 frühestens wahrnehmbar.
Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die erste Lackschicht eine dunkle Farbe mit einem
niedrigen L-Wert, insbesondere einen L-Wert von weniger als 50, aufweist, und/oder
die zweite Lackschicht eine helle Farbe mit einem hohen L-Wert, insbesondere einen
L-Wert von mehr oder gleich 50, aufweist.
[0099] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element reversibel
ist, insbesondere sodass beliebig oft ein Farbumschlag von der ersten Farbe zu der
zweiten Farbe oder umgekehrt vorgesehen ist, oder dass das zumindest eine thermochrome
Element irreversibel ist, insbesondere sodass lediglich ein einziger Farbumschlag
von der ersten Farbe zu der zweiten Farbe oder umgekehrt vorgesehen ist. Bei einem
thermochromen Element, welches reversibel ist, bietet sich der Vorteil, dass bei diesem
eine Überprüfung der Echtheit beliebig oft durchgeführt werden kann. Aus diesem Grund
werden reversible thermochrome Elemente vorteilhafterweise für Banknoten, Ausweise
und andere Sicherheitsdokumente eingesetzt. Bei einem irreversiblen thermochromen
Element ist ein Einsatz im Fälschungsschutz für kommerzielle Produkte vorteilhaft,
beispielsweise zur einmaligen Überprüfung der Echtheit eines Parfüms oder ähnliches.
Hierzu kann ein irreversibles thermochromes Element auf den Flakon aufgebracht sein,
um so ein originales Parfüm von einem Plagiat zu unterscheiden. Als weiteres Einsatzgebiet
für irreversible thermochrome Element bietet sich beispielsweise eine Kühlprüfung
an. Hierfür ist vorzugsweise vorgesehen, dass ein irreversibles thermochromes Element
auf ein zu kühlendes Produkt aufgebracht ist. Wird die Kühltemperatur des zu kühlenden
Produkts einmalig überschritten, so ändert das thermochrome Element sein Erscheinungsbild.
Das Erscheinungsbild des thermochromen Elements gibt dann also an, ob bei der Kühlkette
die einzuhaltende Temperatur überschritten wurde oder nicht. Bei verderblicher Ware,
welche vorzugsweise für den Lebensmittelhandel bestimmt ist, kann somit bei Überschreitung
der zulässigen Temperatur, die Ware, bevor diese in den Handel gelangt, entsorgt werden.
[0100] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element eine
Farbumschlagsdauer von weniger als 5 Sekunden, insbesondere von weniger als 1 Sekunde,
aufweist, insbesondere wobei die Farbumschlagsdauer die Zeit angibt, welche für den
Farbumschlag von der ersten Farbe zur zweiten Farbe oder umgekehrt benötigt wird.
Durch eine derartige Zeitdauer wird gewährleistet, dass die Überprüfung von Sicherheitselementen
bzw. Sicherheitsdokumenten auf deren Echtheit schnell durchführbar ist. Dies ist insbesondere
bei Banknoten vorteilhaft.
[0101] Insbesondere ist es vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element zu einer
Sichtseite, welche für den Betrachter sichtbar ist, ausgerichtet ist und wobei unterhalb
des zumindest einen thermochromen Elements angeordnete Schichten zumindest eine Information
bereitstellen, welche bei einem Temperaturbereich unterhalb des Farbumschlagpunkts
von der ersten Farbe des zumindest einen thermochromen Elements zumindest teilweise
oder vollständig für einen Betrachter verdeckt ist, und bei einem Temperaturbereich
oberhalb des Farbumschlagpunkts aufgrund der zweiten, insbesondere transparenten,
Farbe des zumindest einen thermochromen Elements für den Betrachter sichtbar ist.
Bei den unterhalb des zumindest einen thermochromen Elements angeordneten Schichten
kann es sich beispielsweise um die Dekorlagen, wie zum Beispiel Farbschichten, Metallschichten
und/oder Replizierlackschichten handeln, welche eine optische Information bereitstellen.
Bei der optischen Information kann es sich beispielsweise um alphanumerische Zeichen,
Muster, Symbole oder Motive handeln. Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Dekorlage
weitere optisch variable Schichten, beispielsweise mit Elementen und/oder Stoffen,
einzeln oder in Kombination aufweist, ausgewählt aus: optisch variable Pigmente, Hologramme,
Blazegitter, Reliefstrukturen, Kinegram
®, optische Beugungsstrukturen, Linsen, Prismen, Dünnfilmschichten, Flüssigkristalle.
So ist es vorteilhaft, wenn die Dekorlage mindestens eine Schicht mit einem dekorativen
Effekt aufweist.
[0102] Es ist auch möglich, dass der Anteil einer thermochromen Komponente im zumindest
einen thermochromen Element im Bereich von 20% bis 80%, insbesondere von 30% bis 70%,
liegt. Durch einen derartigen Anteil kann die gewünschte Farbe, der Effekt, die Verdruckbarkeit
und/oder die Möglichkeit der Einarbeitung in Lacke individuell angepasst werden.
[0103] Bevorzugt ist es möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element Festkörper,
insbesondere Pigmente und/oder Bindemittel, und Lösungsmittel umfasst.
[0104] Es ist insbesondere vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element einen
Festkörperanteil im Bereich von 20 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 30 Gew.-% bis
70 Gew.- %, aufweist (Gew.-% = Gewichtsprozent), insbesondere wobei bei dem Festkörperanteil
der Bindemittelanteil in einem Bereich von 20 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von
30 Gew.-% bis 70 Gew.-%, und der Farbmittelanteil 0,5 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt
von 1 Gew.-% bis 70 Gew.-%, aufweist.
[0105] Bevorzugt ist es möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element anorganische
thermochrome Verbindungen ausgewählt aus: Rutil, Zinkoxid, Quecksilber(II)-iodid;
und/oder organische thermochrome Verbindungen ausgewählt aus: 9,9'-Bixanthyliden,
10,10'-Bianthronyliden; umfasst. Beispielsweise können thermochrome Pigmente, eingekapselte
Pigmente, Farbstoffe und Pasten durch die Zugabe bestehender Lackformulierungen, die
bereits andere Funktionen erfüllen, wie Grundierungen, Replikationslacke, Farblacke,
Schutzlacke, etc. eingebracht werden. Die Lacke können hierbei wässrig, lösungsmittelhaltig,
UV-basiert oder auch Hybrid-Varianten sein.
[0106] Es ist bevorzugt möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element eine Dicke
im Bereich von 1,0 µm bis 1,8 µm aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis
800 nm, insbesondere von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C
bis 25°C eine Transmission von maximal 70%, bevorzugt maximal 65%, besonders bevorzugt
maximal 60%, aufweist.
[0107] Es ist auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element eine Dicke im Bereich
von 1,6 µm bis 2,4 µm aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere
von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission
von maximal 50%, bevorzugt maximal 45%, besonders bevorzugt maximal 40%, aufweist.
[0108] Bevorzugt kann es auch vorgesehen sein, dass das zumindest eine thermochrome Element
eine Dicke im Bereich von 2,7 µm bis 3,3 µm aufweist und im Wellenlängenbereich von
300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich
von 20°C bis 25°C eine Transmission von maximal 40%, bevorzugt maximal 35%, besonders
bevorzugt maximal 30%, aufweist.
[0109] Ferner ist es möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element eine Dicke im
Bereich von 3,6 µm bis 4,4 µm aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800
nm, insbesondere von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis
25°C eine Transmission von maximal 30%, bevorzugt maximal 25%, besonders bevorzugt
maximal 20%, aufweist.
[0110] Bevorzugt ist es möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element eine Wärmeleitfähigkeit
im Bereich von 0,001 W/m*K bis 8000 W/m*K, insbesondere von 0,005 W/m*K bis 6000 W/m*K,
aufweist. Dadurch wird sichergestellt, dass der Wärmeeintrag und die daraus resultierende
Temperaturänderung des zumindest einen thermochromen Elements zeitlich zügig erfolgt,
sodass die Überprüfung der Echtheit ohne langes Warten durchgeführt werden kann.
[0111] Es ist bevorzugt auch vorgesehen, dass die beim Wärmeübergang durch Berührung des
Fingers mit dem zumindest einen thermochromen Element übertragene Wärme mittels des
Fourierschen Gesetzes, wie folgt berechnet werden kann:

wobei λ der Wärmeleitfähigkeit, A der Berührungsfläche, ΔT der Temperaturdifferenz
und d dem Abstand des Mediums 1 zum Medium 2 entspricht.
[0112] Insbesondere ist es vorgesehen, dass es sich bei dem Medium 1 um das thermochrome
Element und bei dem Medium 2 um einen menschlichen Finger handelt. Da das thermochrome
Element vorzugsweise von zumindest einer Schutzlackschicht bedeckt ist, entspricht
die Dicke der Schutzlackschicht dem Abstand d. Generell lässt sich sagen, je höher
die Wärmeleitfähigkeit des thermochromen Elements ist, desto schneller findet der
Farbwechsel des thermochromen Elements statt.
[0113] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die zumindest eine haptische Schicht räumliche
Strukturen unterschiedlicher Höhe und/oder Tiefe umfasst, insbesondere wobei die räumlichen
Strukturen eine Höhe und/oder Tiefe im Bereich von 0,1 µm bis 70 µm, bevorzugt von
0,5 µm bis 50 µm, besonders bevorzugt von 0,5 µm bis 30 µm, aufweist. Insbesondere
ist es möglich, dass die Dicke der zumindest einen haptischen Schicht auf der Trägerfolie
unterschiedlich ausgebildet werden kann, sodass gleichzeitig die räumlichen Strukturen
mit unterschiedlichen Höhen und/oder Tiefen erzeugt werden können. Vorteilhafterweise
ist es möglich, dass in die zumindest eine haptische Schicht räumliche Strukturen
unterschiedlicher Höhe und/oder Tiefe eingebracht werden, insbesondere mittels Stempel
und/oder Drucken und/oder Walzen, wobei die räumlichen Strukturen eine Höhe und/oder
Tiefe im Bereich von 0,1 µm bis 70 µm, bevorzugt von 0,5 µm bis 50 µm, besonders bevorzugt
von 0,5 µm bis 30 µm, aufweist.
[0114] Weiter kann die haptische Schicht auch in Form von Punkten, bevorzugt als Braille-Schrift
ausgebildet sein. Die einzelnen Punkte weisen insbesondere jeweils einen Punktedurchmesser
im Bereich von 0,8 mm bis 2,4 mm, bevorzugt von 1,1 mm bis 2,1 mm, besonders bevorzugt
von 1,5 mm bis 1,7 mm auf. Weiter können die einzelnen Punkte einen bestimmten Punktabstand
aufweisen. Der Punktabstand ist definiert durch den Abstand von Punktmitte zu Punktmitte
und liegt insbesondere in einem Bereich von 1mm bis 4mm, bevorzugt in einem Bereich
von 1,5 mm bis 3,5 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich von 2 mm bis 3 mm.
[0115] Auch zwischen den einzelnen Zeichen kann ein bestimmter Zeichenabstand vorliegen.
Der Zeichenabstand ist definiert durch den Abstand von Punktmitte zu Punktmitte und
liegt insbesondere in einem Bereich von 2 mm bis 9 mm, bevorzugt von 4 mm bis 7 mm,
besonders bevorzugt von 5 mm bis 7 mm.
[0116] Der Abstand zwischen den einzelnen Zeilen wird als Zeilenabstand bezeichnet und liegt
insbesondere in einem Bereich von 5 mm bis 15 mm, bevorzugt von 7 mm bis 13 mm, besonders
bevorzugt von 9 mm bis 11 mm.
[0117] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die zumindest eine haptische Schicht unterhalb
des zumindest einen thermochromen Elements angeordnet ist, insbesondere wobei sich
das zumindest eine thermochrome Element an die räumlichen Strukturen der zumindest
einen haptischen Schicht anpasst. Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass die zumindest
eine haptische Schicht unter der zumindest einen thermochromen Elements aufgebracht
wird, insbesondere wobei sich durch das nachfolgende Aufbringen des zumindest einen
thermochromen Elements dieses an die räumlichen Strukturen der zumindest einen haptischen
Schicht anpasst.
[0118] Bevorzugt ist es möglich, dass die räumlichen Strukturen der zumindest einen haptischen
Schicht als Punkte, Wellen, Linien und/oder Kombinationen daraus und/oder als Dekorelement
ausgestaltet sind.
[0119] Es ist bevorzugt auch vorgesehen, dass die zumindest eine haptische Schicht und/oder
das zumindest eine thermochrome Element replizierte Strukturen, insbesondere Linsen,
umfasst und/oder dass die zumindest eine haptische Schicht und/oder das zumindest
eine thermochrome Element Additive, insbesondere Polymethylmethacrylat-Kugeln und/oder
Polystyrol-Kugeln und/oder Polymethysilsesquioxane-Kugeln mit einem Durchmesser im
Bereich von 0,8 µm bis 25 µm, aufweist. Bevorzugt ist es auch möglich, dass in die
zumindest eine haptische Schicht und/oder das zumindest eine thermochrome Element
replizierte Strukturen, insbesondere Linsen, eingebracht werden und/oder dass in die
zumindest eine haptische Schicht und/oder das zumindest eine thermochrome Element
Additive, insbesondere Polymethylmethacrylat-Kugeln und/oder Polystyrol-Kugeln und/oder
Polymethysilsesquioxane-Kugeln mit einem Durchmesser im Bereich von 0,8 µm bis 25
µm, eingebracht werden. Durch den Zusatz von Additiven und/oder replizierten Strukturen
lassen sich vielfältige haptische Effekte erzeugen.
[0120] Es ist insbesondere auch möglich, dass die zumindest eine haptische Schicht direkt
auf die Trägerschicht, insbesondere die Haftvermittlerschicht der Trägerschicht, aufgebracht
ist und/oder dass die zumindest eine haptische Schicht eine Schicht der Transferlage
ist. Es ist weiter auch möglich, dass die zumindest eine haptische Schicht direkt
auf die Trägerschicht, insbesondere die Haftvermittlerschicht der Trägerschicht, aufgebracht
wird und/oder wobei die zumindest eine haptische Schicht eine Schicht der Transferlage
ist.
[0121] Es ist weiter auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element räumliche
Strukturen unterschiedlicher Höhe und/oder Tiefe zur Generierung der haptischen Eigenschaften
umfasst, insbesondere wobei die räumlichen Strukturen eine Höhe und/oder Tiefe im
Bereich von 0,1 µm bis 70 µm, bevorzugt von 0,5 µm bis 50 µm, besonders bevorzugt
von 0,5 µm bis 30 µm, aufweist. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass in das zumindest
eine thermochrome Element räumliche Strukturen unterschiedlicher Höhe und/oder Tiefe
zur Generierung der haptischen Eigenschaften eingebracht werden, insbesondere mittels
Stempel und/oder Druck und/oder Walze, wobei die räumlichen Strukturen eine Höhe und/oder
Tiefe im Bereich von 0,1 µm bis 70 µm, bevorzugt von 0,5 µm bis 50 µm, besonders bevorzugt
von 0,5 µm bis 30 µm, aufweist.
[0122] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die räumlichen Strukturen des zumindest einen thermochromen
Elements durch Variation der Schichtdicke, insbesondere gedruckter und/oder replizierte
Schichten und/oder durch Zusatz von Additiven entstehen.
[0123] Es ist auch möglich, dass die räumlichen Strukturen des zumindest einen thermochromen
Elements als Punkte, Wellen, Linien und/oder Kombinationen daraus und/oder als Dekorelement
ausgestaltet sind.
[0124] Eine Anwendung des erfindungsgemäßen Sicherheitselements kann bei Sicherheitsdokumenten,
wie zum Beispiel Banknoten, Ausweisen oder ähnlichem erfolgen. Weiterhin sind derartige
Sicherheitselemente auch im Fälschungsschutz für kommerzielle Produkte, insbesondere
als Plagiatsschutz, und/oder als Kühlprüfung einer Kühlkette einsetzbar. Bei dem Sicherheitselement
kann es sich um einen speziellen Sicherheitsdruck und/oder um einen auf eine Oberfläche
eines Substrats applizierten Sicherheitsstreifen oder um einen Sicherheitsfaden, welcher
bei Herstellung des Sicherheitsdokuments in dieses eingebettet wird und/oder um eine
Transferfolie, welche auf ein Sicherheitsdokument oder auf ein Produkt oder auf eine
Produktverpackung appliziert wird, handeln.
[0125] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen unter Zuhilfenahme
der beiliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert. Die gezeigten Ausführungsbeispiele
sind daher nicht einschränkend zu verstehen.
- Fig. 1a, b
- zeigen jeweils eine schematische Darstellung eines Schichtaufbaus eines Sicherheitselements
- Fig. 2a, b
- zeigen jeweils eine schematische Darstellung eines Schichtaufbaus eines Sicherheitselements
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Darstellung eines Sicherheitselements als Transferfolie
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Darstellung eines Sicherheitselements als Transferfolie
- Fig. 5
- zeigt eine schematische Darstellung eines Schichtaufbaus eines Sicherheitselements
- Fig. 6
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 7
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 8
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 9
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 10
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 11
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 12
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 13
- zeigt eine schematische Darstellung Sicherheitsdokuments mit einem applizierten Sicherheitselement
- Fig. 14
- zeigt ein Diagramm der Transmission eines thermochromen Elements mit einer Schichtdicke
von 1,0 µm bis 1,8 µm für verschiedene Wellenlängen in Abhängigkeit der Farbe
- Fig. 15
- zeigt ein Diagramm der Transmission eines thermochromen Elements mit einer Schichtdicke
von 1,6 µm bis 2,4 µm für verschiedene Wellenlängen in Abhängigkeit der Farbe
- Fig. 16
- zeigt ein Diagramm der Transmission eines thermochromen Elements mit einer Schichtdicke
von 2,7 µm bis 3,3 µm für verschiedene Wellenlängen in Abhängigkeit der Farbe
- Fig. 17
- zeigt ein Diagramm der Transmission eines thermochromen Elements mit einer Schichtdicke
von 3,6 µm bis 4,4 µm für verschiedene Wellenlängen in Abhängigkeit der Farbe
[0126] Fig. 1a zeigt eine schematische Darstellung eines Sicherheitselements 1, wobei das
Sicherheitselement 1 ein thermochromes Element 11 aufweist und wobei das thermochrome
Element 11 haptische Eigenschaften aufweist. Unter haptische Eigenschaften sind hierbei
die räumlichen Strukturen mit Erhöhungen und Vertiefungen des thermochromen Elements
11 zu verstehen. Diese sind vorzugsweise bei Berührung für den Menschen spürbar. Vorzugsweise
weisen diese räumlichen Strukturen eine Höhe und/oder Tiefe im Bereich von 0,1 µm
bis 70 µm, bevorzugt von 0,5 µm bis 50 µm, besonders bevorzugt von 0,5 µm bis 30 µm,
auf. Diese räumlichen Strukturen können beispielsweise durch unterschiedliche Schichtdicken
insbesondere beim Drucken erzeugt werden. Es ist jedoch zusätzlich oder alternativ
auch möglich, dass das gedruckte thermochrome Element 11, vorzugsweise im noch nicht
ausgehärteten Zustand, mittels eines Stempels oder einer Walze strukturiert wird,
sodass diese räumlichen Strukturen entstehen.
[0127] Wird das Sicherheitselement 1 als Transferfolie, insbesondere als Prägefolie, verwendet,
kann auch eine Einbringung des thermochromen Elements 11 in die Haftvermittlerschicht
sinnvoll sein. Weist das thermochrome Element 11 auch haptische Eigenschaften auf,
dann können die haptischen Eigenschaften durch das lokal unterschiedliche Auftragsgewicht
der Haftvermittlerschicht hervorgerufen werden. Zusätzlich oder anstatt eines unterschiedlich
hohen Auftragsgewichts der Haftvermittlerschicht im Dekor können die haptischen Eigenschaften
durch Additive oder thermochrome Elemente 11 selbst entstehen.
[0128] Fig. 1b zeigt eine schematische Darstellung eines Sicherheitselements 1, wobei das
Sicherheitselement 1 ein thermochromes Element 11 aufweist und wobei das Sicherheitselement
1 eine haptische Schicht 12 aufweist. Bei dieser Ausführungsvariante werden die haptischen
Eigenschaften durch die haptische Schicht 12 erzeugt.
[0129] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die zumindest eine haptische Schicht 12 räumliche
Strukturen unterschiedlicher Höhe und/oder Tiefe umfasst, insbesondere wobei die räumlichen
Strukturen eine Höhe und/oder Tiefe im Bereich von 0,1 µm bis 70 µm, bevorzugt von
0,5 µm bis 50 µm, besonders bevorzugt von 0,5 µm bis 30 µm, aufweist. Diese räumlichen
Strukturen sind für den Menschen durch Berührung spürbar bzw. ertastbar. Auch hier
können die räumlichen Strukturen mittels unterschiedlicher Auftragsdicken des Drucks
realisiert werden und/oder mittels eines Stempels und/oder einer Walze Strukturen
in die zumindest eine haptische Schicht 12 eingebracht werden.
[0130] In der in Fig. 1b gezeigten Ausführungsvariante ist die haptische Schicht 12 unterhalb
des thermochromen Elements 11 angeordnet, wobei sich das zumindest eine thermochrome
Element 11 an die räumlichen Strukturen der zumindest einen haptischen Schicht 12
anpasst. Das thermochrome Element 11 ist in dieser Ausführung auch vollflächig über
der haptischen Schicht 12 angeordnet. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist es jedoch
auch möglich, dass das thermochrome Element 11 zumindest bereichsweise über der haptischen
Schicht 12 angeordnet ist.
[0131] In Fig. 2a ist ein weiterer schematischer Schichtaufbau eines Sicherheitselements
1 gezeigt. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Sicherheitselement 1 gemäß Fig. 2a
als Sicherheitsstreifen ausgestaltet ist. Das in Fig. 2a gezeigt Sicherheitselement
1 umfasst drei thermochrome Elemente 11, welche partiell auf eine Trägerschicht 13
aufgebracht sind. Diese können beispielsweise durch partielles Drucken aufgebracht
sein. Weiter umfasst das Sicherheitselement 1 eine Grundierung 14, welche auf der
den thermochromen Elementen 11 gegenüberliegenden Seite der Trägerschicht 13 angeordnet
ist. Bevorzugt ist, dass die Trägerschicht 13 eine Dicke im Bereich von 1 µm bis 500
µm, bevorzugt von 3 µm bis 75 µm, besonders bevorzugt von 6 µm bis 50 µm, aufweist.
[0132] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Trägerschicht 13 zumindest eine Haftvermittlerschicht
aufweist, insbesondere wobei die Haftvermittlerschicht eine Dicke in einem Bereich
von 1 nm bis 5 µm, bevorzugt von 5 nm bis 3 µm, aufweist. Die Haftvermittlerschicht
erhöht dabei die Haftung zwischen zwei Schichten, die ansonsten keine ausreichende
Haftung zueinander aufweisen würden. Dies kann beispielsweise die Haftung zwischen
der Trägerschicht 13 und dem thermochromen Element 11 sein.
[0133] In Fig. 2b ist eine alternative Ausgestaltung eines Sicherheitselements 1, insbesondere
als Sicherheitsstreifen, gezeigt. Dabei umfasst das Sicherheitselement 1 eine Trägerschicht
13 und eine auf der Trägerschicht 13 aufgebrachten haptischen Schicht 12, über der
vollflächig ein thermochromes Element 11 angeordnet ist. Die haptische Schicht 12
weist dabei wieder die aus Fig. 1b erläuterten räumlichen Strukturen auf, an die sich
das thermochrome Element 11 anpasst. Auf der dem thermochromen Element 11 gegenüberliegenden
Seite der Trägerschicht 13 ist eine Grundierung 14 angeordnet. Diese Grundierung 14
kann in der Regel eine Kleberschicht oder ein System aus mehreren Kleberschichten
darstellen.
[0134] Fig. 3 zeigt einen schematischen Aufbau eines Sicherheitselement 1, insbesondere
als Transferfolie 2. Das Sicherheitselement 1 umfasst eine Trägerschicht 13 und eine
von der Trägerschicht 13 ablösbare Transferlage 21. Die Transferlage 21 umfasst dabei
drei partiell angeordnete thermochrome Elemente 11, eine Grundierung 14 und eine Schutzlackschicht
15. Das Sicherheitselement 1 umfasst in der in Fig. 3 gezeigten Ausgestaltung eine
Ablöseschicht 16, welche zwischen der Trägerschicht 13 und der Transferlage 21 angeordnet
ist.
[0135] In der in Fig. 3 gezeigten Ausgestaltung die Grundierung 14 derart angeordnet ist,
dass diese nach Applikation der Transferlage 21 auf ein Zielsubstrat unter den thermochromen
Elementen 11 angeordnet ist. Wohingegen die Schutzlackschicht 15 derart angeordnet
ist, dass diese nach Applikation der Transferlage 21 auf ein Zielsubstrat über den
thermochromen Elementen 11 angeordnet ist. Die Schutzlackschicht 15 hat dabei die
Funktion die thermochromen Elemente 11 vor äußeren Umwelteinflüssen, wie zum Beispiel
mechanische, physikalische oder chemische Beanspruchung, zu schützen. Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Schutzlackschicht 15 sich den räumlichen Strukturen des zumindest
einen thermochromen Elements 11 anpasst. Dadurch kann zum einen die nötige Schutzwirkung
sichergestellt werden und zum anderen bleiben die haptischen Eigenschaften bzw. die
räumlichen Strukturen durch diese Ausgestaltung für den Menschen bei Berührung des
Sicherheitselements 1 spürbar bzw. fühlbar.
[0136] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sicherheitselements 1 als Transferfolie
2 schematisch dargestellt. Dabei umfasst das Sicherheitselement 1 eine Trägerschicht
13 und eine von der Trägerschicht 13 ablösbare Transferlage 21. Die Transferlage 21
umfasst dabei die Grundierung 14, drei thermochrome Elemente 11, eine Dekorlage 17,
sowie eine Schutzlackschicht 15. Zwischen der Transferlage 21 und der Trägerschicht
13 ist zudem eine Ablöseschicht 16 angeordnet.
[0137] Die Dekorlage 17 umfasst vorzugsweise zumindest eine Farbschicht und/oder zumindest
eine Replizierlackschicht und/oder zumindest eine Metallschicht und/oder zumindest
eine Linsenschicht. Weiter ist es möglich, dass die Dekorlage 17 vollflächig oder
musterförmig, beispielsweise in Form von alphanumerischen Zeichen, Mustern, Symbolen
oder Motiven, ausgeformt ist. Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Dekorlage 17 weitere
optisch variable Schichten, beispielsweise mit Elementen und/oder Stoffen, einzeln
oder in Kombination umfasst, ausgewählt aus: optisch variable Pigmente, Hologramme,
Blazegitter, Reliefstrukturen, Kinegram
®, optische Beugungsstrukturen, Linsen, Prismen, Dünnfilmschichten oder Flüssigkristalle.
So ist es vorteilhaft, wenn die Dekorlage 17 mindestens eine Schicht mit einem dekorativen
Effekt aufweist.
[0138] Wie in Fig. 4 zu sehen ist, ist die Dekorlage 17 partiell aufgebracht. Die beiden
rechten partiellen Dekorlagen 17 werden dabei zumindest teilweise von den thermochromen
Elementen 11 überdeckt. Bei Überschreitung des Farbumschlagpunkts des thermochromen
Elements 11 durch Wärme, werden die unter den thermochromen Elementen 11 angeordneten
Dekorlagen 17 für den Betrachter sichtbar. Somit können Informationen der Dekorlagen
17 bei Temperaturen unterhalb des Farbumschlagpunkts des thermochromen Elements 11
verdeckt werden, welche bei Überschreitung dieses Farbumschlagpunkts sichtbar werden.
Dadurch lassen sich einzigartige Sicherheitselemente 1 bereitstellen, welche zudem
durch den Anwender bzw. Betrachter auf einfache Art und Weise durch Berührung und
dem damit verbundenen Wärmeübergang auf deren Echtheit geprüft werden können.
[0139] Wie in Fig. 4 auch zu sehen ist, kann eine Dekorlage 17 auch alleine stehen und eine
dauerhaft für den Betrachter sichtbare Information bereitstellen. D.h. die Dekorlage
17 wird von keinem thermochromen Element 11 überdeckt. Dies ist bei der linken Dekorlage
17 in Fig. 4 der Fall.
[0140] In Fig. 5 ist eine weitere Ausgestaltung eines Sicherheitselements 1, insbesondere
als Sicherheitsstreifen, schematisch dargestellt. Dabei umfasst das Sicherheitselement
1 eine Trägerschicht 13 und eine unter der Trägerschicht 13 angeordnete Grundierung
14. Auf der Oberseite der Trägerschicht 13 sind partiell Dekorlagen 17 angeordnet
und ein partielles thermochromes Element 11. Über den beiden rechten Dekorlagen 17
ist jeweils ein thermochromes Element 11 angeordnet. Diese überdecken die Dekorlage
17 zumindest teilweise. Es ist auch möglich, dass die Dekorlage 17 vollständig von
dem thermochromen Element 11 überdeckt ist.
[0141] Darüber hinaus kann die Dekorlage 17 auch eine haptische Schicht 12 umfassen, welche
räumliche Strukturen erzeugt bzw. die Dekorlage 17 selbst kann eine haptische Schicht
12 sein und selbst räumliche Strukturen erzeugen. In Kombination mit den thermochromen
Elementen 11, die ebenfalls haptische Eigenschaften aufweisen, können somit vielfältige
taktile, für einen Betrachter spürbare, Strukturen erzeugt werden.
[0142] Fig. 6 zeigt ein Sicherheitsdokument 3 mit einem darauf applizierten Sicherheitselement
1. Bei dem Sicherheitsdokument 3 handelt es sich vorzugsweise um ein Banknotensubstrat
aus Papier oder einem Polymer. In der gezeigten Ausgestaltung wurde die Transferlage
21 einer Heißprägefolie auf das Sicherheitsdokument 3 in Form eines Streifens auf
das Sicherheitsdokument 3 appliziert. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Transferlage
21 eine Kleberschicht, insbesondere eine Heißkleberschicht, umfasst, welche thermisch
durch einen beheizbaren Prägestempel oder einer Prägewalze aktiviert wird. Durch die
Aktivierung der Kleberschicht wird ein fester Verbund zwischen Sicherheitsdokument
3 und Transferlage 21 bzw. Sicherheitselement 1 hergestellt. Insbesondere ist auch
vorgesehen, dass die Kleberschicht mittels Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, ausgehärtet
wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Kleber unmittelbar vor Aufbringen der
Transferlage 21 auf die Transferlage 21 oder dem Sicherheitsdokument 3 aufgebracht
wird. Auch hier wird anschließend der Kleber ausgehärtet, insbesondere mittels UV-Strahlung.
[0143] Das in Fig. 6 gezeigte Sicherheitselement 1 umfasst dabei vier thermochrome Elemente
11 in Form von Kreisen, d.h. das thermochrome Element 11 ist nur teilweise im Sicherheitselement
1 angeordnet.
[0144] In Fig. 7 ist eine weitere Ausgestaltungsvariante eines Sicherheitsdokuments 3 mit
einem darauf applizierten Sicherheitselement 1 dargestellt. Dabei wurde die Transferlage
21 einer Heißprägefolie auf das Sicherheitsdokuments 3 in Form eines Streifens appliziert.
Im Gegensatz zu der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsvariante ist bei der in der Fig.
7 gezeigten Ausführung das thermochrome Element 11 vollflächig angeordnet. D.h., das
gesamte Sicherheitselement 1 verfügt über thermochrome Eigenschaften, sodass dieses
bei Wärmeeintrag einen Farbumschlag erzeugt. Der Farbumschlag erfolgt allerdings nur
lokal, an der Stelle, an der die Wärme eingebracht wird, beispielsweise durch Berühren
eines Fingers eines Betrachters bzw. Anwenders. Je nach Wärmeleitfähigkeit des thermochromen
Elements 11 kann die Wärme innerhalb des thermochromen Elements 11 schneller oder
langsamer geleitet werden, sodass auch benachbarte Stellen des Wärmeeintragspunkts
einen Farbumschlag vollziehen können.
[0145] In Fig. 8 ist eine weitere Ausgestaltung eines Sicherheitsdokuments 3 mit einem darauf
applizierten Sicherheitselement 1 dargestellt. Hierbei ist das Sicherheitselement
1 als Patch ausgestaltet, welches als Transferlage 21 einer Heißprägefolie auf das
Sicherheitsdokument 3 mittels eines Heißprägestempels aufgebracht wurde. Alternativ
kann ein derartiger Patch auch als Kaltprägefolie oder als Laminierfolie aufgebracht
werden. Das Sicherheitselement 1 in Form eines Patch weist dabei vier partiell angeordnete
thermochrome Elemente 11 in Form von Kreisen auf. Zudem weisen diese thermochromen
Elemente 11 Erhebungen und Vertiefungen als räumliche Strukturen auf, welche für den
Menschen bei Berührung spürbar bzw. ertastbar sind.
[0146] In Fig. 9 ist eine weitere Ausgestaltungsvariante eines Sicherheitsdokuments 3 mit
einem darauf applizierten Sicherheitselement 1 dargestellt. Bei dem Sicherheitselement
1 handelt es sich um einen Streifen, welcher als Transferlage 21 einer Heißprägefolie
oder einer Kaltprägefolie oder als in das Dokumentensubstrat eingebetteter Faden oder
als Laminierfolie auf bzw. in das Sicherheitsdokument 3 übertragen wurde. Das Sicherheitselement
1 umfasst dabei sechs thermochrome Elemente 11, welche in Form von Wellen ausgestaltet
sind. Die Wellen sind dabei erhaben gegenüber den Rest des Sicherheitselements 1,
sodass diese eine haptische Oberfläche erzeugen, welche für den Menschen bei Berührung
spürbar ist. Vorteilhaft ist, dass bei Berührung der Wellen, zeitgleich ein Wärmeeintrag
einhergeht, welcher dafür sorgt, dass die Wellen ihre Farbe ändern. Somit ist dies
eine doppelte Authentifizierung des Sicherheitsdokuments 3 auf dessen Echtheit, wobei
lediglich ein Überprüfungsschritt, nämlich das Berühren der Wellen, durchgeführt werden
muss. Der Betrachter nimmt bei Berührung die räumlichen Strukturen der Wellen war
und kann zudem eine Farbänderung der Wellen beobachten.
[0147] Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsvariante eines Sicherheitsdokuments 3 mit einem
darauf applizieren Sicherheitselement 1. Der Aufbau ist dabei ähnlich zu der in Fig.
9 gezeigten Ausführungsvariante, jedoch mit dem Unterschied, dass die thermochromen
Elemente 11 mit haptischen Eigenschaften als Punkte ausgeführt sind.
[0148] In Fig. 11 ist eine weitere Ausgestaltungsvariante eines Sicherheitsdokuments 3 mit
einem darauf applizierten Sicherheitselement 1 als Streifen dargestellt. Das Sicherheitselement
1 umfasst dabei sechs thermochrome Elemente 11, die abwechselnd als Welle und als
Punkt ausgestaltet sind. Hierdurch lässt sich ein vielfältiger haptischer Eindruck
generieren, da der Betrachter bei Berührung eine fortlaufende Bewegung entlang des
Streifens ausführen muss, um sämtliche haptischen Eindrücke wahrnehmen zu können und
das Sicherheitselement 1 auf dessen Echtheit zu prüfen. Durch die fortlaufende Bewegung
während des Berührens erfolgt auch ein Wärmeeintrag über die gesamte Länge des Streifens,
sodass die thermochromen Elemente 11 aufgrund des Wärmeeintrags durch Körperwärme
einen Farbumschlag erzeugen.
[0149] Fig. 12 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines Sicherheitsdokuments 3 mit einem darauf
applizierten Sicherheitselement 1 als Streifen. Das Sicherheitselement 1 weist fünf
thermochrome Elemente 11 auf, wobei die äußeren beiden als Wellen ausgestaltet sind.
Das mittlere thermochrome Element 11 ist als eine "20" ausgestaltet, welche mit Freiformlinsen
kombiniert ist. Vorzugsweise sind die Freiformlinsen oberhalb des thermochromen Elements
11 angeordnet und suggerieren aufgrund der optischen Linsenstruktur ein Surface Relief,
welches für den Betrachter stets sichtbar ist. Durch Wärmeeinwirkung auf das thermochrome
Element 11 verändert dieses beispielsweise seine Farbe von blau nach farblos. Der
optische Linseneffekt bleibt vor und nach der Wärmeeinwirkung bestehen und für den
Betrachter sichtbar.
[0150] Fig. 13 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Sicherheitsdokuments 3
mit einem darauf applizierten Sicherheitselement 1. Das Sicherheitselement 1 umfasst
vier thermochrome Elemente 11. Das erste thermochrome Element 11 ist als Welle, das
zweite thermochrome Element 11 als Punkt, das dritte thermochrome Element 11 als "20"
mit optischer Linsenstruktur und das vierte thermochrome Element 11 als Stern ausgestaltet.
Bei Wärmeeinwirkung und der daraus resultierenden Temperaturänderung wird ein Farbumschlag
der "20" von beispielsweise blau nach farblos bewirkt. Bei dem Stern ist das thermochrome
Element 11 über einer goldenen Farbschicht angeordnet, wobei die goldene Farbschicht
ebenfalls als Stern ausgebildet ist. Das thermochrome Element 11 ist dabei registergenau
zu der Farbschicht angeordnet. Das thermochrome Element 11 erscheint für den Betrachter
bei einer Temperatur unterhalb des Farbumschlagpunkts schwarz und bei einer Temperatur
oberhalb des Farbumschlagpunkts farblos. Erfolgt also ein Wärmeeintrag auf den Stern,
somit ändert das thermochrome Element 11 im Bereich des Sterns seine Farbe von schwarz
nach farblos. Die darunterliegende goldene Farbschicht in Form eines Sterns wird für
den Betrachter sichtbar. Mit dieser Anordnung aus thermochromen Element 11 oberhalb
einer Farbschicht sind sämtliche denkbaren Farbkombinationen und Farbänderungen möglich,
wodurch ein vielfältiger optischer Eindruck erzeugt wird, welcher zugleich eine Prüfung
des Sicherheitselement 1 auf Echtheit ermöglicht.
[0151] In den Figuren 14 bis 17 sind Ergebnisse einer Messung von Transmissionswerten verschiedener
thermochromer Elemente 11 in Abhängigkeit der Schichtdicke und der jeweiligen Farbe
des thermochromen Elements 11 dargestellt. Hierzu wurden unterschiedliche thermochrome
Elemente 11 mit unterschiedlichen Farbeindrücken gelb g, blau b, rosa r und schwarz
s herangezogen. Diese weisen jeweils einen Farbumschlagpunkt in einem Temperaturbereich
von 25°C bis 30°C auf. Vorzugsweise weist das zumindest eine thermochrome Element
11 zumindest einen Farblack auf, wobei der Farblack zumindest einen Farbstoff und
zumindest ein Bindemittel umfasst. Bei dem Farbstoff kann es sich um eine Kombination
aus herkömmlichen und thermochromen Farbmitteln handeln Vorzugweise handelt es sich
bei den herkömmlichen und thermochromen Farbmitteln um Festkörper.
[0152] Zur Transmissionsmessung wurden die thermochromen Elemente 11 bzw. thermochromen
Schichten auf einen PET-Träger aufgebracht und gemeinsam mit diesem gemessen. Um jedoch
die Transmission der thermochromen Elemente 11 bzw. der thermochromen Schichten zu
ermitteln, wurde die Transmission des PET-Trägers ohne thermochrome Schicht gemessen.
Bei dieser Messung stellte sich heraus, dass der PET-Träger im Wellenlängenbereich
von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm bis 500 nm, eine Transmission von annähernd
90% aufweist. Daher kann für die Beurteilung der Messergebnisse die Auswirkung der
PET-Trägerschicht 13 als vernachlässigbar betrachtet werden.
[0153] Die Transmissionsmessungen der thermochromen Schichten wurde bei Raumtemperatur,
ca. 21°C, und somit unterhalb des Farbumschlagpunkts der thermochromen Elemente 11
durchgeführt.
[0154] Zur Messung der Transmission wurde ein Spektralphotometer des Herstellers Hitachi
mit der Modellbezeichnung U-2000 verwendet.
[0155] Fig. 14 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen bei einer Temperatur von
21 °C für eine gelbe thermochrome Schicht g, eine blaue thermochrome Schicht b und
eine rosa thermochrome Schicht r mit einer Dicke im Bereich von 1,0 µm bis 1,8 µm
im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 500 nm. Insbesondere ist vorgesehen, dass das
zumindest eine thermochrome Element 11 eine Dicke im Bereich von 1,0 µm bis 1,8 µm
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 70%, bevorzugt maximal 65%, besonders bevorzugt maximal 60%, aufweist.
[0156] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 1,0 µm bis 1,8 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 1000 bis RAL 1037, insbesondere einen Gelbton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 70%, bevorzugt maximal 65%, besonders bevorzugt maximal 60%, aufweist.
[0157] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 1,0 µm bis 1,8 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 5000 bis RAL 5026, insbesondere einen Blauton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 70%, bevorzugt maximal 65%, besonders bevorzugt maximal 60%, aufweist.
[0158] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 1,0 µm bis 1,8 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 4001 bis RAL 4012, insbesondere einen Violettton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 70%, bevorzugt maximal 65%, besonders bevorzugt maximal 60%, aufweist.
[0159] Fig. 15 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen bei einer Temperatur von
21 °C für eine gelbe thermochrome Schicht g, eine blaue thermochrome Schicht b, eine
schwarze thermochrome Schicht s und eine rosa thermochrome Schicht r mit einer Dicke
im Bereich von 1,6 µm bis 2,4 µm im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 500 nm. Insbesondere
ist vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine Dicke im Bereich
von 1,6 µm bis 2,4 µm aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere
von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission
von maximal 50%, bevorzugt maximal 45%, besonders bevorzugt maximal 40%, aufweist.
[0160] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 1,6 µm bis 2,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 1000 bis RAL 1037, insbesondere einen Gelbton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 50%, bevorzugt maximal 45%, besonders bevorzugt maximal 40%, aufweist.
[0161] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 1,6 µm bis 2,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 5000 bis RAL 5026, insbesondere einen Blauton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 50%, bevorzugt maximal 45%, besonders bevorzugt maximal 40%, aufweist.
[0162] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 1,6 µm bis 2,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 4001 bis RAL 4012, insbesondere einen Violettton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 50%, bevorzugt maximal 45%, besonders bevorzugt maximal 40%, aufweist.
[0163] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 1,6 µm bis 2,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 9004, RAL 9005, RAL 9011, RAL 9017, insbesondere einen Schwarzton aus der
Sammlung RAL Classic, aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere
von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission
von maximal 50%, bevorzugt maximal 45%, besonders bevorzugt maximal 40%, aufweist.
[0164] Fig. 16 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen bei einer Temperatur von
21 °C für eine gelbe thermochrome Schicht g, eine blaue thermochrome Schicht b, eine
schwarze thermochrome Schicht s und eine rosa thermochrome Schicht r mit einer Dicke
im Bereich von 2,7 µm bis 3,3 µm im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 500 nm. Insbesondere
ist vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine Dicke im Bereich
von 2,7 µm bis 3,3 µm aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere
von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission
von maximal 40%, bevorzugt maximal 35%, besonders bevorzugt maximal 30%, aufweist.
[0165] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 2,7 µm bis 3,3 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 1000 bis RAL 1037, insbesondere einen Gelbton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 40%, bevorzugt maximal 35%, besonders bevorzugt maximal 30%, aufweist.
[0166] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 2,7 µm bis 3,3 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 5000 bis RAL 5026, insbesondere einen Blauton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 40%, bevorzugt maximal 35%, besonders bevorzugt maximal 30%, aufweist.
[0167] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 2,7 µm bis 3,3 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 4001 bis RAL 4012, insbesondere einen Violettton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 40%, bevorzugt maximal 35%, besonders bevorzugt maximal 30%, aufweist.
[0168] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 2,7 µm bis 3,3 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 9004, RAL 9005, RAL 9011, RAL 9017, insbesondere einen Schwarzton aus der
Sammlung RAL Classic, aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere
von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission
von maximal 40%, bevorzugt maximal 35%, besonders bevorzugt maximal 30%, aufweist.
[0169] Fig. 17 zeigt die Ergebnisse der Transmissionsmessungen bei einer Temperatur von
21 °C für eine gelbe thermochrome Schicht g, eine blaue thermochrome Schicht b, eine
schwarze thermochrome Schicht s und eine rosa thermochrome Schicht r mit einer Dicke
im Bereich von 3,6 µm bis 4,4 µm im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 500 nm. Insbesondere
ist vorgesehen, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine Dicke im Bereich
von 3,6 µm bis 4,4 µm aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere
von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission
von maximal 30%, bevorzugt maximal 25%, besonders bevorzugt maximal 20%, aufweist.
[0170] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 3,6 µm bis 4,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 1000 bis RAL 1037, insbesondere einen Gelbton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 30%, bevorzugt maximal 25%, besonders bevorzugt maximal 20%, aufweist.
[0171] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 3,6 µm bis 4,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 5000 bis RAL 5026, insbesondere einen Blauton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 30%, bevorzugt maximal 25%, besonders bevorzugt maximal 20%, aufweist.
[0172] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 3,6 µm bis 4,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 4001 bis RAL 4012, insbesondere einen Violettton aus der Sammlung RAL Classic,
aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere von 300 nm
bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission von
maximal 30%, bevorzugt maximal 25%, besonders bevorzugt maximal 20%, aufweist.
[0173] Es ist bevorzugt auch möglich, dass das zumindest eine thermochrome Element 11 eine
Dicke im Bereich von 3,6 µm bis 4,4 µm aufweist und einen Farbton der RAL-Skala ausgewählt
aus RAL 9004, RAL 9005, RAL 9011, RAL 9017, insbesondere einen Schwarzton aus der
Sammlung RAL Classic, aufweist und im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 800 nm, insbesondere
von 300 nm bis 500 nm, bei einer Temperatur im Bereich von 20°C bis 25°C eine Transmission
von maximal 30%, bevorzugt maximal 25%, besonders bevorzugt maximal 20%, aufweist.
Bezugszeichenliste
[0174]
- 1
- Sicherheitselement
- 11
- thermochromes Element
- 12
- haptische Schicht
- 13
- Trägerschicht
- 14
- Grundierung
- 15
- Schutzlackschicht
- 16
- Ablöseschicht
- 17
- Dekorlage
- 2
- Transferfolie
- 21
- Transferlage
- 3
- Sicherheitsdokument
- b
- blaue thermochrome Schicht
- g
- gelbe thermochrome Schicht
- r
- rosa thermochrome Schicht
- s
- schwarze thermochrome Schicht
1. Sicherheitselement (1), insbesondere ein Sicherheitsstreifen oder ein Sicherheitsfaden
oder ein Patch oder eine Transferfolie (2) oder eine Laminierfolie oder ein Druck
zur Sicherung von Sicherheitsdokumenten (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitselement (1) zumindest ein thermochromes Element (11) aufweist, wobei
i) das zumindest eine thermochrome Element (11) haptische Eigenschaften aufweist;
und/oder
ii) das Sicherheitselement (1) zumindest eine haptische Schicht (12) aufweist.
2. Sicherheitselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitselement (1) eine Trägerschicht (13) und/oder zumindest eine Grundierung
(14) und/oder zumindest eine Schutzlackschicht (15) umfasst,
insbesondere wobei
die zumindest eine Grundierung (14) auf der dem zumindest einen thermochromen Element
(11) gegenüberliegenden Seite der Trägerschicht (13) angeordnet ist und/oder
dass die zumindest eine Schutzlackschicht (15) oberhalb des zumindest einen thermochromen
Elements (11) angeordnet ist.
3. Sicherheitselement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitselement (1) eine von der Trägerschicht (13) ablösbare Transferlage
(21) aufweist, insbesondere wobei die Transferlage (21) das zumindest eine thermochrome
Element (11) und/oder die zumindest eine haptische Schicht (12) und/oder zumindest
eine Grundierung (14) und/oder zumindest eine Schutzlackschicht (15) umfasst, insbesondere
wobei die zumindest eine Grundierung (14) derart angeordnet ist, dass diese nach Applikation
der Transferlage (21) auf ein Zielsubstrat unter dem zumindest einen thermochromen
Element (11) angeordnet ist und/oder dass die zumindest eine Schutzlackschicht (15)
derart angeordnet ist, dass diese nach Applikation der Transferlage (21) auf ein Zielsubstrat
über dem zumindest einen thermochromen Element (11) angeordnet ist.
4. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitselement (1) eine Ablöseschicht (16) umfasst, insbesondere welche zwischen
der Trägerschicht (13) und der Transferlage (21) angeordnet ist und/oder
dass die Transferlage (21) oder das Sicherheitselement (1) eine Dekorlage (17) aufweist,
insbesondere wobei die Dekorlage (17) zumindest eine Farbschicht und/oder zumindest
eine Replizierlackschicht und/oder zumindest eine Metallschicht und/oder zumindest
eine Linsenschicht aufweist.
5. Sicherheitselement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) vollflächig oder zumindest bereichsweise,
insbesondere teilweise oder im Dekor, angeordnet ist und/oder
dass die zumindest eine Metallschicht unter dem zumindest einen thermochromen Element
(11) angeordnet ist, insbesondere wobei die zumindest eine Metallschicht registergenau
und/oder passergenau, bevorzugt im exakten Register, zu dem zumindest einen thermochromen
Element (11) angeordnet ist, insbesondere wobei
das zumindest eine thermochrome Element (11) zur Strukturierung der zumindest einen
Metallschicht als Ätzresist, insbesondere als negativer oder positiver Fotolack, und/oder
als Belichtungsmaske zur Strukturierung eines Ätzresists ausgestaltet ist.
6. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) einen Farbumschlagspunkt in einem Temperaturbereich
von -20°C bis 120°C, bevorzugt von 0°C bis 60°C, besonders bevorzugt von 15°C bis
45°C, aufweist, sodass sich bei Überschreitung dieses Farbumschlagpunkts das Erscheinungsbild
des zumindest einen thermochromen Elements (11) von einer ersten Farbe zu einer zweiten,
insbesondere transparenten, Farbe ändert und/oder bei Unterschreitung dieses Farbumschlagspunkts
das Erscheinungsbild des zumindest einen thermochromen Elements (11) von der zweiten,
insbesondere transparenten, Farbe zu einer ersten Farbe ändert.
7. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) zumindest ein thermochromes Farbmittel
umfasst, und/oder dass das zumindest eine thermochrome Element (11) eine erste Lackschicht
mit zumindest einem thermochromen Farbmittel und eine zweite Lackschicht mit zumindest
einem Farbmittel umfasst, insbesondere wobei das zumindest eine thermochrome Farbmittel
und das zumindest eine Farbmittel unterschiedliche Farben aufweisen und in Kombination
eine Mischfarbe als erste Farbe des zumindest einen thermochromen Elements (11) in
einem Temperaturbereich unterhalb des Farbumschlagpunkts aufweist und/oder in Kombination
eine Mischfarbe als zweite Farbe des zumindest einen thermochromen Elements (11) in
einem Temperaturbereich oberhalb des Farbumschlagpunkts aufweist, welche im Wesentlichen
der Farbe des zumindest einen Farbmittel entspricht.
8. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) eine erste Lackschicht mit zumindest
einem ersten thermochromen Farbmittel und eine zweite Lackschicht mit zumindest einem
zweiten thermochromen Farbmittel umfasst, insbesondere wobei das zumindest eine erste
thermochrome Farbmittel und das zumindest eine zweite thermochrome Farbmittel unterschiedliche
Farben aufweisen und in Kombination eine Mischfarbe als erste Farbe des zumindest
einen thermochromen Elements (11) in einem Temperaturbereich unterhalb des Farbumschlagpunkts
aufweist und/oder in Kombination eine Mischfarbe als zweite Farbe des zumindest einen
thermochromen Elements (11) in einem Temperaturbereich oberhalb des Farbumschlagpunkts
aufweist, welche im Wesentlichen farblos erscheint.
9. Sicherheitselement nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Lackschicht und die zweite Lackschicht einen Farbabstand ΔE im Bereich
von 50 bis 270, bevorzugt von 100 bis 270, besonders bevorzugt von 130 bis 270, aufweisen.
10. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) eine Farbumschlagsdauer von weniger
als 5 Sekunden, insbesondere von weniger als 1 Sekunde, aufweist, insbesondere wobei
die Farbumschlagsdauer die Zeit angibt, welche für den Farbumschlag von der ersten
Farbe zur zweiten Farbe oder umgekehrt benötigt wird, und/oder dass das zumindest
eine thermochrome Element (11) zu einer Sichtseite, welche für den Betrachter sichtbar
ist, ausgerichtet ist und wobei unterhalb des zumindest einen thermochromen Elements
(11) angeordnete Schichten zumindest eine Information bereitstellen, welche bei einem
Temperaturbereich unterhalb des Farbumschlagpunkts von der ersten Farbe des zumindest
einen thermochromen Elements (11) zumindest teilweise oder vollständig für einen Betrachter
verdeckt ist, und bei einem Temperaturbereich oberhalb des Farbumschlagpunkts aufgrund
der zweiten, insbesondere transparenten, Farbe des thermochromen Elements (11) für
den Betrachter sichtbar ist.
11. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil einer thermochromen Komponente im zumindest einen thermochromen Element
(11) im Bereich von 20% bis 80%, insbesondere von 30% bis 70%, liegt, und/oder
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) Festkörper, und Lösungsmittel umfasst,
und/oder
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) einen Festkörperanteil im Bereich von
20 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 30 Gew.-% bis 70 Gew.- %, aufweist, insbesondere
wobei bei dem Festkörperanteil der Bindemittelanteil in einem Bereich von 20 Gew.-%
bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 30 Gew.-% bis 70 Gew.-%, und der Farbmittelanteil 0,5
Gew.-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 1 Gew.-% bis 70 Gew.-%, aufweist.
12. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) eine Wärmeleitfähigkeit im Bereich von
0,001 W/m*K bis 8000 W/m*K, insbesondere von 0,005 W/m*K bis 6000 W/m*K, aufweist.
13. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine haptische Schicht (12) räumliche Strukturen unterschiedlicher
Höhe und/oder Tiefe umfasst, insbesondere wobei die räumlichen Strukturen eine Höhe
und/oder Tiefe im Bereich von 0,1 µm bis 70 µm, bevorzugt von 0,5 µm bis 50 µm, besonders
bevorzugt von 0,5 µm bis 30 µm, aufweist, insbesondere wobei
die zumindest eine haptische Schicht (12) unterhalb des zumindest einen thermochromen
Elements (11) angeordnet ist, insbesondere wobei sich das zumindest eine thermochrome
Element (11) an die räumlichen Strukturen der zumindest einen haptischen Schicht (12)
anpasst, und/oder dass die räumlichen Strukturen der zumindest einen haptischen Schicht
(12) als Punkte, Wellen, Linien und/oder Kombinationen daraus und/oder als Dekorelement
ausgestaltet sind.
14. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine haptische Schicht (12) und/oder das zumindest eine thermochrome
Element (11) replizierte Strukturen, insbesondere Linsen, umfasst und/oder dass die
zumindest eine haptische Schicht (12) und/oder das zumindest eine thermochrome Element
(11) Additive, insbesondere Polymethylmethacrylat-Kugeln und/oder Polystyrol-Kugeln
und/oder Polymethysilsesquioxane-Kugeln mit einem Durchmesser im Bereich von 0,8 µm
bis 25 µm, aufweist.
15. Sicherheitselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) räumliche Strukturen unterschiedlicher
Höhe und/oder Tiefe zur Generierung der haptischen Eigenschaften umfasst, insbesondere
wobei die räumlichen Strukturen eine Höhe und/oder Tiefe im Bereich von 0,1 µm bis
70 µm, bevorzugt von 0,5 µm bis 50 µm, besonders bevorzugt von 0,5 µm bis 30 µm, aufweist,
insbesondere wobei
die räumlichen der Strukturen des zumindest einen thermochromen Elements (11) durch
Variation der Druckdicke und/oder durch Zusatz von Additiven entstehen, und/oder
die räumlichen Strukturen des zumindest einen thermochromen Elements (11) als Punkte,
Wellen, Linien und/oder Kombinationen daraus und/oder als Dekorelement ausgestaltet
sind.
16. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements (1), insbesondere nach den Ansprüchen
1 bis 15, wobei die folgenden Schritte, insbesondere in der folgenden Reihenfolge,
durchgeführt werden:
- Bereitstellen zumindest eines thermochromen Elements (11) und/oder Aufbringen zumindest
eines thermochromen Elements (11) auf ein Zielsubstrat oder eine Trägerschicht (13),
wobei
i) das zumindest eine thermochrome Element (11) haptische Eigenschaften aufweist;
und/oder
ii) zumindest eine haptische Schicht (12) aufgebracht wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst, insbesondere der vor dem Schritt
des Aufbringens zumindest eines thermochromen Elements (11) auf eine Trägerschicht
(13) durchgeführt wird:
- Bereitstellen einer Trägerschicht (13).
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst:
- Aufbringen zumindest einer Grundierung (14), insbesondere wobei die zumindest eine
Grundierung (14) auf der dem zumindest einen thermochromen Element (11) gegenüberliegenden
Seite der Trägerschicht (13) aufgebracht wird, und/oder Aufbringen zumindest einer
Schutzlackschicht (15), insbesondere wobei die zumindest Schutzlackschicht (15) auf
das zumindest eine thermochrome Element (11) aufgebracht wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst, insbesondere der nach dem Schritt
des Bereitstellens einer Trägerschicht (13) durchgeführt wird:
- Aufbringen einer von der Trägerschicht (13) ablösbaren Transferlage (21), insbesondere
wobei die Transferlage (21) das zumindest eine thermochrome Element (11) und/oder
die zumindest eine haptische Schicht (12) und/oder zumindest eine Grundierung (14)
und/oder zumindest eine Schutzlackschicht (15) umfasst
und/oder
dass das Verfahren weiter folgenden Schritt umfasst, insbesondere der vor dem Schritt
des Aufbringens der Transferlage (21) durchgeführt wird:
- Aufbringen einer Ablöseschicht (16) auf die Trägerschicht (13) mittels Druckverfahren,
insbesondere wobei die Ablöseschicht (16) zwischen der Trägerschicht (13) und der
Transferlage (21) angeordnet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transferlage (21) eine Dekorlage (17) aufweist, insbesondere wobei die Dekorlage
(17) zumindest eine Farbschicht und/oder zumindest eine Replizierlackschicht und/oder
zumindest eine Metallschicht und/oder zumindest eine Linsenschicht aufweist und/oder
dass das zumindest eine thermochrome Element (11) über der zumindest einen Metallschicht
aufgebracht wird, insbesondere wobei das zumindest eine thermochrome Element (11)
registergenau und/oder passergenau, bevorzugt im exakten Register, zu der zumindest
einen Metallschicht angeordnet wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in zumindest eine haptische Schicht (12) und/oder das zumindest eine thermochrome
Element (11) replizierte Strukturen, insbesondere Linsen, eingebracht werden und/oder
dass in die zumindest eine haptische Schicht (12) und/oder das zumindest eine thermochrome
Element (11) Additive, insbesondere Polymethylmethacrylat-Kugeln und/oder Polystyrol-Kugeln
und/oder Polymethysilsesquioxane-Kugeln mit einem Durchmesser im Bereich von 0,8 µm
bis 25 µm, eingebracht werden.