[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur fortwährenden Überwachung einer
Belegung eines Personenbeförderungsfahrzeugs. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
ein Personenbeförderungsfahrzeug, insbesondere einen Bahnwagon, zur Beförderung einer
Vielzahl von Personen.
Stand der Technik
[0002] Die fortwährende Überwachung einer Belegung eines Personenbeförderungsfahrzeugs ist
im Hinblick auf verschiedene Anwendungsbereiche besonders von Interesse. So kann beispielsweise
vorgesehen sein, die Belegung fortwährend zu überwachen, um eine Auslastung eines
Personenbeförderungsfahrzeugs, beispielsweise eines Zugs, zu bestimmen. Auf diese
Weise lässt sich bestimmen, ob bei einer starken Belegung etwa ein weiterer Bahnwagon
angehängt oder vielmehr bei geringer Belegung ein Bahnwagon abgekoppelt werden kann.
Des Weiteren eignet sich eine Überwachung der Belegung zur Bestimmung der sich in
dem gesamten Personenbeförderungsfahrzeug befindlichen Personen zu Statistik- und
Prognosezwecken. Ferner ist teilweise die genaue Belegung einzelner Bahnwagons eines
als Zug ausgebildeten Personenbeförderungsfahrzeugs von Interesse, um beispielweise
eine Besetzung von einzelnen Sitzplätzen überwachen und somit eine gleichmäßigere
Reservierung von unbelegten Sitzplätzchen vornehmen zu können. Besonders von Vorteil
ist das erfindungsgemäße Verfahren auch bei der Bestimmung noch unbelegter Sitzplätze.
Auf diese Weise lässt sich eine teils mühselige Suche eines freien Sitzplatzes vermeiden,
indem die freien Sitzplätze den das Personenbeförderungsfahrzeug verwendenden Personen
beispielsweise angezeigt werden können, sodass sich diese unmittelbar zu den freien
Sitzplätzen begeben können. Ebenso ist vorstellbar, dass eine Rückkopplung zu Wartebereichen
an Bahnsteigen erfolgt, um Passagierwechselzeiten durch Positionierung der wartenden,
das Personenbeförderungsfahrzeug verwendenden Personen zu reduzieren.
[0003] So wird in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 992 949 A2 ein Verfahren zum Zählen von ein Personenbeförderungsfahrzeug betretenden Personen
inklusive einer Erfassung der Bewegungsrichtung der Personen beschrieben. Hier ist
ein Personenzählsystem vorgesehen, das in einem Eingangsbereich des Personenbeförderungsfahrzeugs
anzuordnen ist, sodass die Personen vor dem Betreten der Personenbeförderungsfahrzeugs
zwangsläufig auf das Personenzählsystem auftreten müssen. Das Personenzählsystem weist
eine oder mehrere Sensoreinrichtungen auf, die jeweils durch eine zweidimensionale
Matrix unabhängiger, druckempfindlicher Druckmessstellen gebildet werden. Die Druckmessstellen
sind dabei in der Lage, in zeitlichen Abständen Druckbilder zu erzeugen. Die hierdurch
erhaltenen Druckbilder werden unter Verwendung von Bildverarbeitungstechniken teilweisen
oder vollständigen Fußabdrücken der das Personenbeförderungsfahrzeug betretenden Personen
zugeordnet. Anschließend sollen die Fußabdrücke, die in aufeinanderfolgenden Abtastperioden
ermittelt wurden, derart miteinander verarbeitet werden, dass mittels einer historischen
Auswertung Abrollrichtungen der Füße sowie Bewegungsrichtungen der Personen bestimmbar
sind. Schließlich sollen auch die das Personenbeförderungsfahrzeug verlassenden Personen
in Abhängigkeit von ihrer Bewegungsrichtung von dem Personenzählsystem gezählt werden
können.
[0004] Weiterhin befasst sich die
DE 10 2007 046 285 A1 mit dem Problem einer ungleichmäßigen Belegung von Bahnwagons infolge eines ungeleiteten,
ungleichmäßigen Zustiegs der Fahrgäste. Um dieses Problem zu lösen, wird ein Leitsystem
vorgeschlagen, dass den am Bahnsteig wartenden Fahrgästen anzeigen soll, wie die Belegung
der einzelnen Bahnwagons ist und zu welchem Bahnwagon sie bestenfalls zusteigen sollten.
Um die Fahrgastbelegung innerhalb der Bahnwagons zu erfassen, wird eine Erfassungseinrichtung
vorgeschlagen, die in dem Bahnwagon angeordnet ist. Eine solche Erfassungseinrichtung
kann beispielsweise von einer Vielzahl von Drucksensoren gebildet sein, die in einem
Boden des Bahnwagons angeordnet sind. Ferner ist offenbart, dass die Erfassungseinrichtung
lediglich den Türen des Bahnwagons zugeordnet sein kann oder den Innenraum des Bahnwagons
vollständig erfasst. Gemäß der genannten Schrift wird ein jeweiliger Bahnwagon gedanklich
in eine der Anzahl der Türen entsprechende Anzahl von Aufenthaltsbereichen unterteilt,
deren Belegung mit Fahrgästen überwacht werden soll. Umso geringer die "Fahrgastdichte"
in einem Aufenthaltsbereich ist, desto mehr sollen zustiegswillige Fahrgäste dazu
animiert werden, durch die Tür, die mit dem jeweiligen Aufenthaltsbereich korrespondiert,
in den Bahnwagon einzusteigen. Hierzu können gemäß beispielsweise Lichtsignale verwendet
werden.
[0005] Nachteilig an dem im Stand der Technik ausgeführten Verfahren ist, dass das Verfahren
und das dazugehörige Personenzählsystem lediglich dazu geeignet sind, die Anzahl der
das Personenbeförderungsfahrzeug verlassenen oder betretenden Personen zu bestimmen
und diese Türen zuzuordnen. Hieraus lässt sich zwar die Anzahl der sich in dem Personenbeförderungsfahrzeug
befindlichen Personen bestimmen sowie die Anzahl derer, die einer Tür des Personenbeförderungsfahrzeugs
zugewiesen sind. Allerdings ist eine genaue Verteilung der Personen innerhalb des
Personenbeförderungsfahrzeugs, insbesondere eine Belegung bestimmter Bereiche innerhalb
des Personenbeförderungsfahrzeugs, mittels der bekannten Verfahren weder vorgesehen
noch möglich.
Aufgabe
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur fortwährenden
Überwachung einer Belegung eines Personenbeförderungsfahrzeugs zu schaffen, welches
sich durch eine differenziertere Zuordnung auszeichnet.
Lösung
[0007] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels des Verfahrens mit den
Merkmalen des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
zugehörigen Unteransprüchen.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur fortwährenden Überwachung einer Belegung
eines Personenbeförderungsfahrzeugs, wobei das Personenbeförderungsfahrzeug mindestens
einen Zugang zum Eintritt in einen Innenraum des Personenbeförderungsfahrzeugs und/oder
zum Austritt aus dem Innenraum heraus aufweist. Der Zugang kann insbesondere eine
Tür sein, die den Innenraum räumlich von einer Umgebung abtrennt. Typischerweise weist
das Personenbeförderungsfahrzeug, beispielsweise ein Reisezug, eine Mehrzahl von Zugängen
und zugehörigen Türen auf. Die "Umgebung" kann hierbei beispielsweise eine äußere
Umgebung des Personenbeförderungsfahrzeugs oder ein Flur innerhalb des Personenbeförderungsfahrzeugs
sein, wie dies beispielsweise auf Zugwagons bekannt ist.
[0009] Unter einem "Personenbeförderungsfahrzeug" wird im Sinne der vorliegenden Erfindung
ein Fahrzeug zur Beförderung von Personen oder auch ein (antreibbarer) Teil eines
solchen Fahrzeugs verstanden. Insbesondere kann es sich bei dem Personenbeförderungsfahrzeug
um ein motorisch oder elektrisch betriebenes Fahrzeug, insbesondere einen Bus, Omnibus
oder Oberleitungsbus, oder um einen Wagen oder Wagon - insbesondere ohne eigenen Antrieb
- eines solchen Fahrzeugs handeln. Ferner wird unter einem Personenbeförderungsfahrzeug
beispielsweise neben einem Bahnwagon eines Reisezugs oder einer Lokalbahn insbesondere
auch ein Beiwagen einer Straßenbahn oder einer Eisenbahn verstanden. Ebenso hierunter
verstanden werden Wägen von U-Bahnen oder Stadtbahnen. Im Wesentlichen kann unter
einem Personenbeförderungsfahrzeug jedes Fahrzeug oder ein Teil desselben verstanden
werden, der dazu geeignet ist, eine Mehrzahl von Personen zu befördern, wobei die
Personen sich innerhalb des Personenbeförderungsfahrzeugs entlang eines Gangs bewegen
können.
[0010] Ferner umfasst das Personenbeförderungsfahrzeug eine Mehrzahl von in dem Innenraum
befindlichen, separaten Aufenthaltsbereichen. Hierbei kann es sich insbesondere um
Sitzplätze oder räumlich umbaute Abteile handeln. Auch dezidierte Stehplatzbereiche,
die beispielsweise zweckmäßig bestimmte Festhaltepunkte für Personen aufweisen, sind
als Aufenthaltsbereiche auffassbar. "Aufenthaltsbereich" meint mithin im Sinne der
vorliegenden Anmeldung alle Bereiche in einem jeweiligen Innenraum, die sinnfällig
dazu hergerichtet sind, dass sich dort über einen längeren Zeitraum, insbesondere
den Zeitraum einer Reise, Personen aufhalten. Zu einem einzelnen Aufenthaltsbereich
gehören dabei vorzugsweise die Summe aller (Sitz- und/oder Steh-)Plätze, die baulich
zum Zweck sozialer Interaktion der in dem jeweiligen Aufenthaltsbereich befindlichen
Personen ausgebildet sind. Dies betrifft beispielsweise Sitzgruppen, die mehrere einander
zugewandte Sitzplätze umfassen.
[0011] Aufenthaltsbereiche können beispielsweise bei in Form von Abteilwagen ausgebildeten
Personenbeförderungsfahrzeugen insbesondere von einzelnen Abteilen des Personenbeförderungsfahrzeugs
gebildet sein. Die Abteile sind dabei räumlich, typischerweise mittels Wänden und
einer Tür, von weiteren Aufenthaltsbereichen und einem Gang des Personenbeförderungsfahrzeugs
abgetrennt. In einem Abteil können sich beispielsweise vier oder sechs Sitzplätze
befinden, wobei typischerweise jeweils zwei bzw. drei der Sitzplätze nebeneinander
angeordnet sind. Ebenso kann ein Abteil in Form eines Schlafabteils ausgebildet sein,
welches mit einer bestimmten Anzahl von Schlafplätzen versehen ist. Bei Personenbeförderungsfahrzeugen,
die Durchgangswagen mit einem Durchgang seitlich oder in der Mitte des Wagens und
gesonderten Einstiegsbereichen aufweisen, können die Aufenthaltsbereiche insbesondere
von Abteilen - sofern diese vorhanden sind - oder von gruppierten Sitz- oder Stehplatzanordnungen
gebildet sein. So sind insbesondere Sitzplatzanordnungen bekannt, die vier Sitzplätze
aufweisen, wobei sich jeweils zwei nebeneinander angeordnete Sitzplätze gegenüber
den weiteren zwei, nebeneinander angeordneten Sitzplätzen befinden. Das Gegenstück
zu Abteilwagen sind Großraumwagen, in dem die Sitze meist reihenweise hintereinander
beidseitig eines Gangs ohne Trennwände zu diesem angeordnet sind. Typischerweise sind
hierbei jeweils zwei Sitzplätze nebeneinander in einer Reihe angeordnet, wobei in
aller Regel zwei Reihen mittels des Gangs voneinander getrennt werden. In einem solchen
Fall können die Aufenthaltsbereiche insbesondere von den zwei nebeneinander, in einer
Reihe angeordneten Sitzplätzen gebildet sein, da diese "Sitzplatzpaare" unmittelbar
von dem Gang aus erreichbar sind, wobei der Gang beispielsweise von einem Mittelgang
zwischen den beiden Reihen von Sitzplatzpaaren gebildet ist. Ebenso kann vorgesehen
sein, dass ein Personenbeförderungsfahrzeug lediglich eine bestimmte Anzahl von Stehplätzen
aufweist, die räumlich voneinander getrennt sind. Vorteilhafterweise sind alle Aufenthaltsbereiche
eines jeweiligen Personenbeförderungsfahrzeugs mit Sitzplätzen ausgestattet.
[0012] Das Personenbeförderungsfahrzeug umfasst weiterhin einen Gang, der den Zugang derart
mit den Aufenthaltsbereichen verbindet, dass eine Person ausgehend von dem Gang unmittelbar
in die jeweiligen Aufenthaltsbereiche übertreten kann. Mit anderen Worten ist der
Gang derart relativ zu den Aufenthaltsbereichen angeordnet, dass eine Person ausgehend
von dem Gang unmittelbar in jeden der Aufenthaltsbereiche übertreten kann, ohne einen
anderen Aufenthaltsbereich durchschreiten zu müssen. Der Gang als solcher ist kein
Aufenthaltsbereich im Sinne der vorliegenden Anmeldung, da er nicht primär zum Aufenthalt
von Personen während einer Reise hergerichtet ist, sondern für die Bewegung von Personen
innerhalb des Personenbeförderungsfahrzeugs. Der Gang, der insbesondere als Mittelgang
zwischen sich an zwei Längsseiten des Personenbeförderungsfahrzeugs gegenüberliegenden
Aufenthaltsbereichen ausgebildet sein kann, dient mithin dazu, dass Personen Aufenthaltsbereiche
erreichen oder diese wieder verlassen können. Unter einem "Gang" wird mithin im Sinne
der vorliegenden Erfindung ein typischerweise langgestreckter Teil des Personenbeförderungsfahrzeugs
verstanden, der den Zugang unmittelbar mit den einzelnen Aufenthaltsbereichen des
Personenbeförderungsfahrzeugs verbindet.
[0013] Die Aufenthaltsbereiche sind bevorzugt derart als Sackgasse ausgebildet, dass ein
unmittelbarer Übertritt von einem Aufenthaltsbereich in einen anderen Aufenthaltsbereich
nicht bestimmungsgemäß vorgesehen ist und nicht der natürlichen Nutzung des Personenbeförderungsfahrzeugs
durch Fahrgast entspricht. Stattdessen werden die Aufenthaltsbereiche jeweils ausgehend
von einem nachstehend erläuterten Gang erreicht. Mithin ist vorzugsweise im Hinblick
auf den Gang des Personenbeförderungsfahrzeugs vorgesehen, dass ein Übertritt von
einem Aufenthaltsbereich in einen anderen Aufenthaltsbereich lediglich mittels eines
zwischenzeitlichen Betretens des Gangs möglich ist. Darüber hinaus kann es vorgesehen
sein, einen Eintritt in die einzelnen Aufenthaltsbereiche lediglich über den Gang
zu ermöglichen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Person in jedem
Fall den Gang betritt bzw. betreten muss, bevor sie in einen der Aufenthaltsbereiche
eintritt oder diese verlässt.
[0014] Schließlich umfasst das Personenbeförderungsfahrzeug eine auf oder in einem Boden
des Gangs angeordnete Sensoreinrichtung, die über eine Vielzahl von flächig über den
Gang verteilten Druckmessstellen verfügt, an denen Druckdaten betreffend zumindest
senkrecht zu dem Boden orientierter Druckkräfte erhebbar sind, wobei Positionen der
Druckmessstellen relativ zu dem Zugang sowie den Aufenthaltsbereichen bekannt sind.
Da infolge eines Auftretens einer Person auf die Sensoreinrichtung insbesondere senkrecht
zum Boden orientierte Druckkräfte in diese einleitbar sind, hat es sich als besonders
von Vorteil erwiesen, diese zu erheben. Ebenso ist jedoch auch vorstellbar, auch anders
orientierte Druckkräfte mittels der Sensoreinrichtung zu erheben. Bevor die Person
den Aufenthaltsbereich betritt oder diesen verlässt, betritt sie somit die auf oder
in dem Boden des Gangs angeordnete Sensoreinrichtung.
[0015] Die Sensoreinrichtung kann vorzugsweise unterhalb eines Bodenbelags des Gangs angeordnet
sein. So ist beispielsweise vorstellbar, dass die Sensoreinrichtung unterhalb eines
Vinyl- oder Linoleumoden oder unterhalb eines textilen Belags angeordnet ist. Eine
Anzahl der Druckmessstellen ist dabei vorzugsweise derart bemessen, dass die Fußabdrücke
mit einer Auflösung erfasst werden können, die eine Bestimmung der Position /und der
Bewegungsrichtung der Person erlaubt. Die Auflösung der Sensoreinrichtung wird von
einer Größe der einzelnen Druckmessstellen und einem Abstand zwischen diesen bestimmt.
Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass eine einzelne Druckmessstelle nicht größer
ist, als eine Fläche, die Person in einem stillstehenden Zustand, einnimmt. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Druckmessstellen jeweils eine Fläche von 0,5 cm
2 aufweisen und in einem Abstand von 2 cm untereinander rasterförmig auf oder in dem
Boden angeordnet sind.
[0016] Weiterhin kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Sensoreinrichtung oberhalb
des Bodenbelags des Gangs angeordnet ist. Es kann beispielsweise besonders vorteilhaft
sein, wenn die Sensoreinrichtung mobil, d.h. bewegbar, ausgestaltet ist. Die Sensoreinrichtung
kann beispielsweise in Form eines Teppichs ausgestaltet sein und somit besonders vorteilhaft
auch nachträglich auf dem Boden des Gangs eines Personenbeförderungsfahrzeugs ausgelegt
werden und zur Überwachung der Belegung des Personenbeförderungsfahrzeugs genutzt
werden.
[0017] Gemäß dem Verfahren werden erfasste Druckdaten an eine Datenverarbeitungseinrichtung
übermittelt, mittels der die Druckdaten über einen Auswertungsalgorithmus ausgewertet
werden, wobei der Auswertungsalgorithmus die folgenden Schritte umfasst:
- i) Sich an einer Vielzahl von zueinander benachbarten Druckmessstellen ergebende Druckdaten,
die sich infolge mindestens eines Fußes einer in dem Gang aufstehenden Person ergeben,
werden als menschlicher Fußabdruck erkannt.
[0018] Ein Fußabdruck entsteht, wenn eine Person auf den Druckmessstellen der Sensoreinrichtung
steht. Der infolge der Schwerkraft auf die Druckmessstellen ausgeübte Druck verteilt
sich über die Füße bzw. über die Schuhe der Person als Kontaktfläche zu der Sensoreinrichtung
auf die Sensoreinrichtung. In Abhängigkeit der Auflösung der Sensoreinrichtung wird
eine Vielzahl zueinander benachbarter Druckmessstellen betreten. Die sich hieraus
für jede Druckmessstelle ergebenden Druckdaten können sodann zur Erkennung des Fußabdrucks
herangezogen werden. So ist beispielsweise vorstellbar, dass im Vergleich zum Stand
der Technik eine Vielzahl typischer Fußabdrücke in Abhängigkeit von Schuharten und
Schuhgrößen sowie weiteren Identifikatoren wie einer Schrittweite und typischem Abrollverhalten
von Füßen in dem Auswertealgorithmus hinterlegt ist, mittels dessen ein Abgleich mit
dem erkannten Fußabdruck erfolgen kann.
[0019] Der menschliche Fuß ist insbesondere durch seine Größe und Form sowie Druckbelastungsverteilung
klassifizierbar, wobei Abweichungen in vergleichsweise engen Bereichen auftreten.
Eine Unterscheidung zwischen einem Fußabdruck und anderen Abdrücken, beispielsweise
verursacht durch ein Gepäckstück oder einen Kinderwagen, welche typischerweise durch
einen gleichbleibenden Rollenabstand charakterisiert sind, ist von dem Auswertungsalgorithmus
leistbar. Unter einem "Fußabdruck" wird demzufolge im Sinne der vorliegenden Erfindung
insbesondere ein zumindest teilweiser Abdruck eines Schuhs einer Person verstanden.
Ebenso kann unter einem Fußabdruck auch der tatsächliche Abdruck eines Fußes einer
Person verstanden werden, wobei typischerweise davon auszugehen ist, dass Personen
das Personenbeförderungsfahrzeug nicht ohne Schuhe betreten. Eine Form und Größe des
Fußabdrucks skalieren dabei mit der Art und der Größe des Schuhs. So ist beispielsweise
vorstellbar, dass ein typischer Schuh einen Abdruck generiert, der durch eine nahezu
durchgehende und nahezu ovale Fläche beschrieben werden kann. Wenn der Schuh hingegen
einen leichten Absatz, wie er insbesondere bei Anzugschuhen vorkommt, aufweist, ist
der Abdruck im Bereich des Übergangs zwischen dem Absatz und dem übrigen Schuh unterbrochen.
Ebenso kann das Schuhprofil einen Einfluss auf den Fußabdruck haben. Weiterhin vorstellbar
ist, dass der Fußabdruck von einem hochhakigen Schuh, beispielsweise eines Pumps oder
High-Heels, erzeugt wird, sodass der Fußabdruck ebenfalls zwei Bereiche aufweist,
wobei der dem Absatz zuzuordnende Bereich beispielsweise in Form eines Kreises ausgebildet
sein kann und in seinen Abmessungen geringer ausfällt als der einem Fußballen zuzuordnende
Bereich. In jedem Fall können die erzeugten Abdrücke dabei aufgrund der Schuhgröße
der Person variieren. Ebenso zu berücksichtigen ist, dass der hinterlassene Abdruck
infolge einer Gehbewegung variieren kann. So wird der Fußabdruck einer einen Aufstieg,
wie eine Treppe, bezwingenden Person typischerweise lediglich von einem Abdruck des
Fußballens gebildet. Ebenso ist vorstellbar, dass eine Gehgeschwindigkeit einen Einfluss
auf den Fußabdruck nimmt. In jedem Fall muss der Fußabdruck im Sinne der vorliegenden
Erfindung jedoch nicht von einem vollständigen, bei gleichmäßigem Auftreten auf einen
Boden gebildeten Abdruck des Fußes oder Schuhs entsprechen. Vielmehr ist als Fußabdruck
auch ein Teil eines solchen Abdrucks zu verstehen.
ii) Die Druckdaten werden historisch analysiert und erkannte Fußabdrücke als zusammengehörig
registriert und dadurch die Person erkannt, die sich in dem Gang befindet.
[0020] Unter der "historischen Analyse" der Druckdaten wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung
verstanden, dass ein Vergleich der Druckdaten untereinander vorgenommen wird, die
zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst wurden. Hierzu werden die Druckdaten vorzugsweise
mit einer bestimmten Frequenz erfasst. Auf diese Weise ist eine Veränderung der Druckdaten
nachvollziehbar. Werden mithin beispielsweise Druckdaten als menschliche Fußabdrücke
erkannt und zudem in einem zeitlichen Ablauf von beispielsweise einer Sekunde zwei
ähnlich beschaffene Fußabdrücke in einem Abstand von beispielsweise 50 cm hintereinander
registriert, werden diese Fußabdrücke als zusammengehörig registriert und geschlussfolgert,
dass es sich um eine Person handelt, die im Zuge ihrer Bewegung entlang des Gangs
einen Fuß vor den anderen gesetzt hat. Auf diese Weise lässt sich eine Person erkennen,
die sich in dem Gang befindet bzw. in diesem bewegt. Insbesondere lässt sich hieraus
auch eine Bewegungsrichtung der Person im Gang bestimmen.
iii) Die erkannte Person wird, sobald sie den Gang verlässt, einem der Aufenthaltsbereiche
zugeordnet, wobei die Zuordnung in Abhängigkeit zumindest von einer Position und/oder
einer Bewegungsrichtung der Person im Gang, die die Person unmittelbar vor Verlassen
des Gangs hatte, erfolgt.
[0021] Die Zuordnung der Person kann auf diese Weise beispielsweise zu einem bestimmten
Sitzplatz oder einer Sitzplatzgruppe erfolgen. Anhand der Position und/oder Bewegungsrichtung
der Person lässt sich dabei sagen, welchen Aufenthaltsbereich die Person aller Voraussicht
nach betreten hat und wird diesem folglich zugeordnet. Die Bewegungsrichtung kann
sich insbesondere aus der historischen Analyse der Fußabdrücke aus Verfahrensschritt
ii) ergeben.
[0022] Beispielsweise kann festgelegt sein, dass sich die Person lediglich in einem Radius
von 2 m bewegen kann, ohne weitere Fußabdrücke auf der Sensoreinrichtung zu generieren.
Die Bewegungsrichtung kann in einem solchen Fall, in dem mehrere Aufenthaltsbereiche
zur Auswahl stehen, zusätzlich herangezogen werden, um eine Genauigkeit der Zuordnung
zu erhöhen. Eine solche Zuordnung erfolgt insbesondere dann, wenn sich die Person
in der Nähe eines der Aufenthaltsbereiche, nicht jedoch im Bereich des Zugangs des
Personenbeförderungsfahrzeugs befindet. In letzterem Fall wird angenommen, dass die
Person das Personenbeförderungsfahrzeugs verlassen hat.
iv) Bei Betreten des Gangs durch eine Person wird diese Person als von einem der Aufenthaltsbereiche
stammend zugeordnet, wobei die Zuordnung in Abhängigkeit zumindest von einer Position
und/oder einer Bewegungsrichtung der Person im Gang, die die Person unmittelbar bei
Betreten des Gangs hatte, erfolgt.
[0023] Analog zur Zuordnung einer Person zu einem Aufenthaltsbereich im Zuge des Betretens
des Aufenthaltsbereichs ist in der beschriebenen Weise auch die Zuordnung einer Person
als von einem bestimmten Aufenthaltsbereich stammend möglich. Auf diese Weise wird
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Anzahl von Personen, mit denen der mindestens
eine Aufenthaltsbereich belegt ist, erfasst und fortwährend aktualisiert wird. Hierdurch
ist eine Aussage darüber möglich, wie viele Personen sich aktuell in dem Aufenthaltsbereich
befinden. Vorteilhafterweise wird eine Mehrzahl von Aufenthaltsbereichen simultan
auf diese Weise überwacht, vorzugsweise sämtliche Aufenthaltsbereiche des jeweiligen
Personenbeförderungsfahrzeugs.
[0024] Bevorzugt kann die Zuordnung der erkannten Person zu einem der Aufenthaltsbereiche
ausschließlich auf Basis der Druckdaten erfolgen, die mittels der Druckmessstellen
der Sensoreinrichtung erfasst werden bzw. wurden. Zwar ist es denkbar, die Zuordnung
mittels ergänzender Sensordaten zu verbessern, beispielsweise mittels Daten, die von
einer Kamera erfasst werden. Gleichwohl sind bevorzugt die Druckdaten als solche für
die Zuordnung ausreichend.
[0025] Diese Verfahrensschritte können für alle das Personenbeförderungsfahrzeug betretenden
Personen durchgeführt werden. Mittels des Verfahrens kann somit festgestellt werden,
ob die Person ausgehend von dem Gang in einen Aufenthaltsbereich übertritt und hier
beispielsweise verweilt. In einem solchen Fall wird diesem Aufenthaltsbereich eine
(weitere) Person zugeordnet. Ebenso ist es mittels des Verfahrens aber auch möglich,
festzustellen, wenn eine Person ausgehend von einem Aufenthaltsbereich in den Gang
übertritt, sodass die dem Aufenthaltsbereich zugehörige Anzahl von Personen um eine
Person reduziert wird. Abschließend kann somit eine Aussage über die Anzahl der sich
aktuell in jedem Aufenthaltsbereich befindlichen Personen getroffen werden.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile. Insbesondere ermöglicht das Verfahren
das aktuelle Erfassen der Anzahl der Personen, die sich in den jeweiligen Aufenthaltsbereichen
befinden. Auf diese Weise kann in vorteilhafter Weise eine aktuelle Belegung der einzelnen
Aufenthaltsbereiche innerhalb des Personenbeförderungsfahrzeugs bestimmt werden, sodass
die Anzahl der beispielsweise an den Reisezug an- oder abzuhängenden Wagons optimiert
werden kann. Ferner ist es denkbar, dass ein Passagierleitsystem installiert wird,
das die einzelnen Personen gezielt zu noch nicht vollständig gefüllten Aufenthaltsbereichen
leitet.
[0027] Das Erfassen der Belegung des jeweiligen Personenbeförderungsfahrzeugs erfolgt dabei
ohne das Wissen der Personen. Vorteilhafter Weise ist eine Manipulation des Verfahrens,
beispielsweise infolge eines gezielten Ausweichens der Sensoreinrichtung, somit ausgeschlossen.
Ferner kann das Erfassen der Belegung vorteilhafter Weise ohne die Erhebung personenbezogener
Daten erfolgen, was insbesondere im Hinblick auf das gesteigerte Interesse an Datenschutz
besonders von Vorteil ist. Darüber hinaus kommt es auch zu keiner Verzögerung eines
Ein- oder Ausstiegs in das Personenbeförderungsfahrzeug, da die Überwachung der Belegung
kein Mitwirken der Personen erfordert. Im Gegensatz zu dem aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren erfolgt die Erfassung der Belegung ausschließlich innerhalb des
Personenbeförderungsfahrzeugs, sodass äußere Einflüsse, insbesondere Wetterbedingungen,
die einen Einfluss auf die Sensoreinrichtung haben können, unerheblich sind. Auch
ist es ausgeschlossen, dass Personen aufgrund einer Umgehung, beispielsweise infolge
eines Überspringens der Sensoreinrichtung, nicht erfasst werden können, da die Sensoreinrichtung
auf oder in dem Boden des Gangs angeordnet ist, wobei der Gang innerhalb des Personenbeförderungsfahrzeugs
angeordnet ist. Aufgrund der hoch abstrakten Datenerfassung in Form von Druckdaten
am Boden des Personenbeförderungsfahrzeugs kann das Verfahren auch keinen sozioökonomischen
Voreingenommenheiten oder dergleichen unterliegen.
[0028] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass die Zuordnung einer erkannten Person zu einem Aufenthaltsbereich bei Verlassen
des Gangs und/oder als von einem Aufenthaltsbereich stammend bei Betreten des Gangs
in Abhängigkeit eines zeitlichen Verlaufs von der jeweiligen Person zugehörigen Fußabdrücken
erfolgt. Mit anderen Worten wird ein von der Person abgelaufener Bewegungspfad herangezogen,
der aus dem zeitlichen Verlauf der Fußabdrücke bestimmbar ist. Auf diese Weise lässt
sich eine Genauigkeit der Zuordnung der Person zu einem Aufenthaltsbereich erhöhen.
So ist beispielsweise vorstellbar, dass sich eine Person ausgehend von dem Zugang
zu dem Personenbeförderungsfahrzeug in Richtung eines ersten Aufenthaltsbereichs des
Personenbeförderungsfahrzeugs bewegt. Mithilfe des zeitlichen Verlaufs der Fußabdrücke
kann ein solcher Bewegungspfad bestimmt werden, aus welchem sich insbesondere auch
die Bewegungsrichtung der Person bestimmen lässt. Sofern sich die Person eine gewisse
Zeit durch das Personenbeförderungsfahrzeug bewegt, ohne sich in einen der Aufenthaltsbereiche
zu bewegen, kann diese Information zusätzlich dazu genutzt werden, um die Belegung
des Personenbeförderungsfahrzeugs zu bestimmen. Im Vergleich zum Stand der Technik,
welcher lediglich eine lokale Überwachung vorsieht, erfolgt mithin eine kontinuierliche
Überwachung der der Belegung der das Personenbeförderungsfahrzeug nutzenden Personen
[0029] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mittels des
Auswertungsalgorithmus Aufenthaltswahrscheinlichkeiten ermittelt werden, die eine
Aussage darüber darstellen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine jeweilige Person ausgehend
von dem Gang einen der Aufenthaltsbereiche betreten hat, wobei die Person bei Verlassen
des Gangs dem Aufenthaltsbereich zugeordnet wird, für den sich die höchste Aufenthaltswahrscheinlichkeit
ergibt. Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere eine Ermittlung von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten
besonders vorteilhaft ist, um eine Zuordnung zu den einzelnen Aufenthaltsbereichen
zu bestimmen, da sich diese leicht mittels Datenverarbeitungseinrichtungen bestimmen
lassen. Die Ermittlung von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten kann dabei mittels aller
bekannten Verfahren, insbesondere mittels eines Punktesystems, erfolgen. Bei einem
solchen Punktesystem werden beispielsweise bei Übertreten einer Person von dem Gang
in einen Aufenthaltsbereich die einzelnen Aufenthaltsbereiche, die theoretisch dafür
infrage kämen, dass die Person sie betreten hat, unter Einbeziehung vorliegender Informationen
bepunktet. Somit erhält beispielsweise ein Aufenthaltsbereich, der dem letzten Fußabdruck
der Person im Gang am nächsten war, eine höhere Punktzahl als ein Aufenthaltsbereich,
der weiter von dem letzten Fußabdruck entfernt war. Weiterhin kann ein Aufenthaltsbereich,
der sich in Bewegungsrichtung der Person befindet, höher bepunktet werden als ein
Aufenthaltsbereich, von dem die Bewegungsrichtung der Person vor Verlassen des Gangs
weg gerichtet war. Die höchste Aufenthaltswahrscheinlichkeit hat bei diesem Beispiel
der Aufenthaltsbereich, der die höchste Punktzahl auf sich vereinen konnte. Es versteht
sich, dass die Zuordnung der Person zu einem Aufenthaltsbereich sodann in Abhängigkeit
der höchsten Aufenthaltswahrscheinlichkeit ergibt. Im Gegensatz zum Stand der Technik
erfolgt somit in vorteilhafter Weise keine null/eins-Entscheidung darüber, ob und
wie viele Personen sich in einem Aufenthaltsbereich aufhalten.
[0030] Hierbei sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass als Eingangsparameter
zur Ermittlung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit sowohl die Bewegungsrichtung der
jeweiligen Person im Gang als auch die Position der Person im Gang unmittelbar vor
Verlassen des Gangs herangezogen werden. Berücksichtigt werden können bei der Ermittlung
der Aufenthaltswahrscheinlichkeit somit die Positionen der zuletzt erkannten Fußabdrücke.
Sofern diese in einem zu bestimmenden Bewegungsradius der Person eines Aufenthaltsbereichs
liegen, erhöht sich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit, die Person in diesem Aufenthaltsbereich
aufzufinden. Ausgeschlossen werden kann beispielsweise auch die Zuordnung zu einem
Aufenthaltsbereich, der sich außerhalb eines bestimmten Bewegungsradius der zuletzt
erkannten Fußabdrücke befindet. Somit lässt sich beispielsweise unterstellen, dass
eine Person nicht ohne eine Erzeugung mindestens eines weiteren Fußabdrucks in einen
weiter als 2 m entfernten Aufenthaltsbereich eintreten kann. Ebenso sind jedoch auch
andere Bewegungsradien denkbar.
[0031] Sollte sich neben einem Aufenthaltsbereich ein weiterer, in einem größeren Abstand
zu der letzten Position der Person im Gang angeordneter Aufenthaltsbereich befinden,
so kann mit einem vernachlässigbaren Fehler davon ausgegangen werden, dass die Person
nicht in den außerhalb des festgelegten Radius angeordneten Aufenthaltsbereich übergetreten
ist. Ebenfalls berücksichtigt werden kann bei der Ermittlung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit
eine Orientierung der zuletzt bestimmten Fußabdrücke. Diese kann in vorteilhafter
Weise aus den erfassten Druckdaten bestimmt werden, da Fußabdrücke typischerweise
eine bestimmte Geometrie aufweisen, die darauf schließen lässt, an welchem Ende des
jeweiligen Fußabdrucks die Zehen und an welchem Ende die Ferse sind. Auch kann die
Bewegungsrichtung der Person hinzugezogen werden, um die Aufenthaltswahrscheinlichkeit
der Person zu bestimmen. Sofern die Bewegungsrichtung der Person in Richtung eines
nächstgelegenen Aufenthaltsbereichs orientiert ist, kann ausgeschlossen werden, dass
die Person die Bewegungsrichtung unmittelbar vor Eintritt in den Aufenthaltsbereich
geändert hat und in einen anderen Aufenthaltsbereich eingetreten ist.
[0032] Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
eine mindestens zwei separate Aufenthaltsbereiche - zumindest temporär - logisch zu
einem Hyperbereich zusammengefasst werden, sodass insbesondere im Fall einer uneindeutigen
Zuordnung mindestens einer Person zu einem der dem Hyperbereich zugeordneten Aufenthaltsbereiche
eine Zuordnung zu dem Hyperbereich erfolgt. Unter einem "Hyperbereich" im Sinne der
vorliegenden Erfindung wird ein Bereich verstanden, der mindestens zwei separate Aufenthaltsbereiche
des Personenbeförderungsfahrzeugs umfasst. Der Hyperbereich ist mithin stets größer
als ein einzelner Aufenthaltsbereich. Vorstellbar ist beispielsweise, dass eine Person
nicht eindeutig oder lediglich mit einen geringen Unterschied in den bestimmten Aufenthaltswahrscheinlichkeiten
einem der separaten Aufenthaltsbereiche zugeordnet werden kann. Mit anderen Worten
ist unsicher, ob die Person ausgehend von dem Gang in einen oder einen anderen Aufenthaltsbereich
übergetreten ist. In einem solchen Fall wird die Person weder dem einen noch dem anderen
Aufenthaltsbereich konkret zugeordnet. Stattdessen wird der Hyperbereich gebildet,
der neben den Personen, die eindeutig den in dem Hyperbereich zusammengefassten separaten
Aufenthaltsbereichen zugeordnet sind, die nicht eindeutig einem der Aufenthaltsbereiche
zuordbare Person umfasst. Der Hyperbereich umfasst dann die Aufenthaltsbereiche, die
die größte Aufenthaltswahrscheinlichkeit für die jeweilige Person haben. Auf diese
Weise ist die Person zwar nicht unmittelbar zuordbar, allerdings kann die Zuordnung
in einem späteren Verlauf korrigiert bzw. nachgeholt werden, beispielsweise, wenn
andere Personen einen dem Hyperbereich zugeordneten Aufenthaltsbereich verlassen oder
betreten. Dabei können Aufenthaltsbereiche ebenfalls mehreren Hyperbereichen zugeordnet
werden und auch können sich Hyperbereiche überlagern, wodurch Aufenthaltswahrscheinlichkeiten
beim Betreten oder Verlassen von bestimmten Hyperbereichen somit weitere Aufenthaltsbereiche
und/oder weitere Hyperbereiche beeinflussen können. Hierdurch kann sowohl die Belegung
eines einzelnen Aufenthaltsbereichs als auch eine Gesamtbelegung des jeweiligen Hyperbereichs
zu jedem Zeitpunkt mit höherer Genauigkeit und definierbaren Toleranzwerten beschrieben
werden.
[0033] So ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen, dass die Anzahl von Personen,
mit denen der Hyperbereich sowie die darunter zusammengefassten separaten Aufenthaltsbereiche
belegt sind, getrennt verfolgt werden, wobei im Verlauf einer fortwährenden Fluktuation
von Personen in den separaten Aufenthaltsbereichen eine logische Zuordnung mindestens
einer Person von dem Hyperbereich zu einem der darunter zusammengefassten Aufenthaltsbereiche
erfolgt. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Hyperbereich zwei Aufenthaltsbereiche
umfasst, welche jeweils vier Sitzplätze umfassen, wobei drei Sitzplätze des ersten
Aufenthaltsbereichs belegt sind, während lediglich ein Sitzplatz des zweiten Aufenthaltsbereichs
belegt ist. Sofern eine ausgehend vom Gang in einen der Aufenthaltsbereiche übertretende
Person nicht eindeutig einem der beiden Aufenthaltsbereiche zugeordnet werden kann
und deshalb dem Hyperbereich zugeordnet wird, der beide Aufenthaltsbereiche umfasst,
kann eine solche Zuordnung im späteren Verlauf mittels einer logischen Zuordnung korrigiert
werden. Sobald beispielsweise eine weitere Person den Hyperbereich später betritt
und diese eindeutig dem ersten Aufenthaltsbereich des Hyperbereichs eindeutig zugeordnet
werden kann, kann festgestellt werden, dass sich die dem Hyperbereich zugeordnete
Person in dem zweiten Aufenthaltsbereich befinden muss, da der erste Aufenthaltsbereich
zum Eintrittszeitpunkt der eindeutig zuordbaren Person ansonsten mit fünf von vier
möglichen Personen belegt sein müsste. Die nicht eindeutig zuordbare Person hat sich
demzufolge offenbar in den zweiten Aufenthaltsbereich des Hyperbereichs bewegt, sodass
in dem ersten Aufenthaltsbereich noch ein Platz frei geblieben war, der sodann von
der weiteren Person betreten wurde. In einem solchen Fall wird angenommen, dass sich
nicht mehr Personen in einem Aufenthaltsbereich aufhalten, als für diesen vorgesehen
sind. Typischerweise ist ein Aufenthaltsbereich aufgrund einer festen Sitzplatzanzahl
lediglich mit einer dem Aufenthaltsbereich entsprechenden Anzahl von Personen besetzt,
sodass sich der hieraus möglicherweise Zuordnungsfehler als vernachlässigbar herausgestellt
hat. Der Hyperbereich kann bei einer solchen nachträglichen Korrektur logisch wieder
aufgelöst werden.
[0034] Eine weitere besonders vorteilhafte Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass an den Druckmessstellen über einen Messzeitraum hinweg erfasste Druckdaten
mittels des Auswertungsalgorithmus historisch verarbeitet und anhand dessen Bewegungsmuster
erkannter Personen abgeleitet werden. So ist beispielsweise vorstellbar, dass insbesondere
bei älteren Personen oder Kindern ein Bewegungsmuster abgeleitet werden kann. Typischerweise
bewegen sich ältere Personen aufgrund ihres Alters mit kleineren Schritten, sodass
die Abstände zwischen den einzelnen Fußabdrücken im Vergleich zu denen anderer Personen
verringert sind. Auch eine Bewegungsgeschwindigkeit älterer Personen ist meist verringert.
Ferner ist vorstellbar, dass ältere Personen das Personenbeförderungsfahrzeug mit
Hilfsmitteln, beispielsweise mit Rollatoren oder Gehstöcken, betreten, dessen Abdruck
ebenfalls mittels der Sensoreinrichtung erkannt werden kann. Kinder hingegen können
anhand der Größe der Fußabdrücke und/oder an ihrer Bewegungsgeschwindigkeit erkannt
werden. Ebenso können bei der Ableitung von Bewegungsmustern auch weitere Charakteristika
wie ein Abrollverhalten der Füße sowie eine Fußdruckverteilung berücksichtigt werden.
[0035] Vorzugsweise kann dabei ferner vorgesehen sein, dass anhand eines Vergleichs der
Bewegungsmuster mit Bestandsdaten eine Zuordnung einer jeweiligen, sich in dem Gang
bewegenden Person zu einer Personengruppe erfolgt, für die ein wahrscheinliches Bewegungsverhalten
bekannt ist. Mit anderen Worten ist also vorgesehen, dass die Bewegungsmuster der
vorstehend beschriebenen Person, insbesondere älterer Personen und Kinder, hinterlegt
sind, sodass ein Vergleich mit den aus den erkannten Fußabdrücken abgeleiteten Bewegungsmuster
dieser Personen erfolgen kann.
[0036] In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung verhilft die Zuordnung einer Person zu einer
Personengruppe bei einer Ermittlung von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten zur Bestimmung
der Belegung als weiterer Eingangsparameter. Insbesondere Personen, die aufgrund ihres
Alters oder anderer Einschränkungen als solche identifiziert wurden, begeben sich
typischerweise zu Sitzplätzen, die in der unmittelbaren Nähe des Zugangs zu dem Personenbeförderungsfahrzeug
angeordnet sind. Kinder werden sich typischerweise nicht von ihren Eltern entfernen,
sodass eine für eine als Kind identifizierte Aufenthaltswahrscheinlichkeit zur Bestimmung
der Aufenthaltswahrscheinlichkeit der das Kind begleitenden Person zusätzlich als
Eingangsparameter herangezogen werden kann. Gleiches gilt für die jeweilige Position
und/oder Bewegungsrichtung der einer Personengruppe zugeordneten Person. Auch diese
kann als Eingangsparameter zur Ermittlung der jeweiligen Aufenthaltswahrscheinlichkeit
herangezogen werden.
[0037] Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn die Druckdaten mittels des Auswertungsalgorithmus
historisch verarbeitet und dadurch Abrollbewegungen von Füßen von sich in dem Gang
bewegenden Passagieren ermittelt werden, aus denen eine Bewegungsrichtung der jeweiligen
Person abgeleitet wird. Typischerweise erfolgt die Abrollbewegung eines Fußes bei
einer Geh- oder Laufbewegung derart, dass die Ferse des Fußes zuerst angehoben wird,
sodass das Gewicht der Person auf den Fußballen verlagert wird. In den ermittelten
Druckdaten äußert sich eine solche Bewegung dadurch, dass die ursprünglich von der
Ferse betätigten Druckmessstellen nicht weiter betätigt werden und ausschließlich
die in dem Bereich des Fußballens angeordneten Druckmessstellen betätigt werden. Ferner
erhöht sich die in letzterem Bereich gemessene Druckkraft. Anschließend wird auch
der Fußballen abgehoben. Weiterhin typisch für eine Gehbewegung ist, dass stets ein
Fuß auf dem Boden aufgesetzt ist, sofern die Person keine Laufbewegung ausführt. Mittels
einer historischen Auswertung der Fußabdrücke lässt sich somit eine Abrollbewegung
des Fußes bestimmen. Infolge dieser Bewegung lässt sich somit auch die Bewegungsrichtung
der Person bestimmen, die zur Zuordnung der Person zu einem Aufenthaltsbereich herangezogen
werden kann.
[0038] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Anzahl von Personen,
mit der ein separater Aufenthaltsbereich und/oder ein Hyperbereich belegt ist, korrigiert
wird, wobei zur Korrektur externe, nicht von der Sensoreinrichtung stammende Daten
als Eingangsparameter berücksichtigt werden, wobei vorzugsweise die Daten insbesondere
in Form von WLAN-Signalen, Reservierungsdaten und/oder Kameraaufnahmen vorliegen.
So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Personenbeförderungsfahrzeug mit
einer oder einer Mehrzahl von Videokameras ausgestattet ist, die die Bewegung der
in dem Personenbeförderungsfahrzeug befindlichen Personen aufzeichnen. Die entstehenden
Fotos oder Videos können sodann zur Unterstützung des Verfahrens herangezogen werden,
um beispielsweise nicht eindeutig zuordbare Personen mittels zusätzlich gewonnener
Informationen sicherer zuordnen zu können. Beispielsweise können solche ergänzenden
Daten in die Berechnung von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten einfließen.
[0039] Eine Unterstützung der Zuordnung, die im Übrigen bevorzugt allein mittels der Druckdaten
der Druckmessstellen der Sensoreinrichtung erfolgt, kann insbesondere dann von Vorteil
sein, wenn sich besonders viele Personen in dem Gang befinden und die Fußabdrücke
verschiedener Personen gleichzeitig dieselben Druckmessstellen betreten, sodass eine
Bestimmung der Fußabdrücke nicht oder zumindest teilweise nicht erfolgreich ist. Ebenso
ist vorstellbar, dass WLAN-Signale ausgenutzt werden. Auch Reservierungsdaten können
herangezogen werden. So kann sich beispielsweise sich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit
für einen bestimmten Aufenthaltsbereich verringern, wenn ein Aufenthaltsbereich lediglich
mit reservierten Sitzplätzen belegt ist. Eine solche Korrektur der Anzahl von Personen
eignet sich insbesondere dann, wenn eine jeweilige Person einem Hyperbereich zugeordnet
wurde, da hierdurch eine logische Zuordnung der Person von dem Hyperbereich zu einem
der darunter zusammengefassten Aufenthaltsbereiche erfolgen kann. Im Vergleich zum
Stand der Technik kann die Überwachung der Belegung des Personenbeförderungsfahrzeugs
somit erheblich verbessert werden.
[0040] Ebenso ist gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung vorgesehen, dass - sofern
die Zuordnung der Person zu einem Aufenthaltsbereich in Abhängigkeit von Aufenthaltswahrscheinlichkeiten
erfolgt - die Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Personen in einem Aufenthaltsbereich
und/oder einem Hyperbereich, angepasst oder korrigiert wird, wobei zur Anpassung oder
Korrektur ebenfalls externe, nicht von der Sensoreinrichtung stammende Daten als Eingangsparameter
berücksichtigt werden, wobei vorzugsweise die Daten insbesondere in Form von WLAN-Signalen,
Reservierungsdaten und/oder Kameraaufnahmen vorliegen. Die im Zusammenhang mit der
Korrektur der Anzahl der Personen genannten Ausführungen in Bezug auf die externen
Daten gelten hierbei analog.
[0041] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Summe aller Personen,
die sich in sämtlichen Aufenthaltsbereichen und in dem Gang befinden, fortwährend
aktualisiert wird, sodass eine Aussage darüber möglich ist, wie viele Personen sich
aktuell insgesamt in dem Innenraum des Personenbeförderungsfahrzeugs befinden. Auf
diese Weise lässt sich vorteilhafter Weise neben einer Belegung der einzelnen Aufenthaltsbereiche
auch die gesamte Belegung des Personenbeförderungsfahrzeugs bestimmen.
[0042] Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Verarbeitung der Druckdaten mittels einer lokalen Datenverarbeitungseinrichtung
erfolgt, die Teil eines lokalen Netzwerks ist, dem die Sensoreinrichtung angehört,
oder die Verarbeitung der Druckdaten mittels einer externen Datenverarbeitungseinrichtung
erfolgt, der die Druckdaten zugeleitet werden, insbesondere über das Internet. So
ist beispielsweise vorstellbar, dass die Druckdaten in einer Cloud hinterlegt und
über das Internet an einen Server übermittelt werden.
[0043] Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Druckmessdaten
mit einer Frequenz von mindestens 2 Hz, vorzugsweise 5 Hz, weiter vorzugsweise 10
Hz, erfasst werden. Es hat sich herausgestellt, dass es für eine zuverlässige Überwachung
der Belegung des Personenbeförderungsfahrzeugs nötig ist, die Druckdaten in bestimmten
zeitlichen Abständen zu erheben, um somit insbesondere die Position der Person und/oder
die Bewegungsrichtung zu bestimmen. Andernfalls können die Fußabdrücke - insbesondere
bei einer hohen Anzahl von Fußabdrücken verschiedener Person - nicht eindeutig einzelnen
Personen zugeordnet werden, da der historische Verlauf nicht nachvollziehbar ist.
Es hat sich dabei in Versuchen herausgestellt, dass sich die Aufzeichnung der Druckmessdaten
mit der wie vorstehend genannten Frequenzen besonders für die Auswertung mittels des
Verfahrens eignet. Es versteht sich jedoch, dass auch andere Frequenzen genutzt werden
können.
[0044] Die eingangs genannte Aufgabe wird ferner mittels eines Personenbeförderungsfahrzeugs
gemäß dem Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den zugehörigen
Unteransprüchen.
[0045] Das Personenbeförderungsfahrzeug umfasst mindestens einen Zugang zum Eintritt in
einen Innenraum des Personenbeförderungsfahrzeugs und/oder zum Austritt aus dem Innenraum
heraus. Darüber hinaus umfasst das Personenbeförderungsfahrzeug eine Mehrzahl von
in dem Innenraum befindlichen, separaten Aufenthaltsbereichen sowie einen Gang, der
den Zugang derart mit den Aufenthaltsbereichen verbindet, dass eine Person ausgehend
von dem Gang unmittelbar in jeweils einen der Aufenthaltsbereiche übertreten kann.
Ferner weist das Personenbeförderungsfahrzeug eine im Bogen des Gang angeordnet Sensoreinrichtung
auf, die über eine Vielzahl von flächig über den Gang verteilten Druckmessstellen
verfügt, an denen Druckdaten betreffend zumindest senkrecht zu dem Boden orientierter
Druckkräfte erhebbar sind, wobei Positionen der Druckmessstellen relativ zu dem Zugang
sowie den Aufenthaltsbereichen bekannt sind. Die Druckdaten werden sodann an eine
Datenverarbeitungseinrichtung übermittelt, mittels der die Druckdaten über einen Auswertealgorithmus
ausgewertet werden. Die in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen
Vorteile werden dabei ebenfalls mittels des Personenbeförderungsfahrzeugs erzielt.
[0046] Gemäß einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Druckmessstellen
matrixförmig bzw. rasterförmig über eine Fläche der Sensoreinrichtung hinweg verteilt
angeordnet sind, wobei vorzugsweise Abstände zwischen benachbarten Druckmessstellen
in beide Richtungen des Gitternetzes höchstens 15 cm, vorzugsweise höchstens 7,5 cm,
weiter vorzugsweise höchstens 2 cm, betragen. Infolge der matrixförmigen bzw. rasterförmigen
Anordnung der Druckmessstellen kann sichergestellt werden, dass keine Fußabdrücke
an Stellen erfolgen können, die nicht von einer Druckmessstelle abgedeckt sind, wodurch
derartige Fußabdrücke möglicherweise nicht erfasst werden würden. Die Abstände zwischen
den benachbarten Druckmessstellen beeinflussen hierbei eine Auflösung der Sensoreinrichtung.
Insbesondere bei der Erfassung kleiner Fußabdrücke oder aber auch bei einer starken
Benutzung der Sensoreinrichtung, insbesondere also bei einer hohen Belegung der Personenbeförderungsfahrzeugs,
haben sich derartige Abstände als besonders von Vorteil erwiesen, da hierdurch sichergestellt
werden kann, dass jede der Druckmessstellen lediglich mittels eines Fußabdrucks einer
Person ausgelöst wird. Vorzugsweise ist dabei, dass die Druckmessstellen eine Fläche
von höchstens 1 cm
2 aufweisen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass eine Druckmessstelle
lediglich von einer Person betreten wird.
[0047] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sich der Gang
in Form eines langgestreckten Mittelgangs entlang einer Längsachse des Innenraums
erstreckt, wobei beidseits des Gangs jeweils eine Mehrzahl von Aufenthaltsbereichen
angeschlossen ist. Typischerweise weisen bekannte Reisezüge, Straßenbahnen und U-Bahnen
sowie Busse eine solche Anordnung auf. Dabei ist es üblich, dass die Aufenthaltsbereiche
entweder - insbesondere bei in Form von Zügen oder Wagons ausgebildeten Personenbeförderungsfahrzeugen
- von einzelnen, räumlich abgetrennten Abteilen oder von paarweise angeordneten Sitzplätzen
gebildet sind. Dabei können insbesondere letztere reihenweise hintereinander angeordnet
sein, wobei einzelne Sitzreihenpaare zueinander orientiert sind, sodass Gruppen von
vier Personen in einem solchen Aufenthaltsbereich Platz nehmen und sich aufgrund der
Orientierung während der Fahrt ansehen und unterhalten können. Solche Gruppen können
ebenso in Abteilen vorgesehen sein, die jedoch typischerweise sechs Sitzplätze mit
jeweils drei Sitzplätzen in einer Reihe vorsehen. Alternativ können reihenweise in
Längsrichtung hintereinander angeordnete Sitzplatzanordnungen mit jeweils zwei Sitzplätzen
vorgesehen sein, wobei jeweils zwei Sitzplätze einer Reihe einen Aufenthaltsbereich
bilden. In jedem Fall lässt sich über den Gang jeder der Aufenthaltsbereiche unmittelbar
betreten.
[0048] Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist eine Mehrzahl
von Zugängen, insbesondere zwei Zugänge, vorgesehen, wobei vorzugsweise die Zugänge
gegenüberliegenden Enden des Gangs zugeordnet sind. Auf diese Weise lässt sich das
Personenbeförderungsfahrzeug durch verschiedene Zugänge betreten, was dazu führt,
dass die Bewegungsrichtung der eintretenden Personen, die über einen ersten Zugang
in den Innenraum des Personenbeförderungsfahrzeug eintreten sich von der Bewegungseinrichtung
unterscheiden können, die über einen zweiten Zugang eintreten und sich in denselben
Gang bewegen.
[0049] Eine vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Gang vollständig
mittels der Sensoreinrichtung erfassbar ist. Ebenso ist jedoch auch vorstellbar, dass
lediglich einzelne Abschnitte des Gangs mittels der Sensoreinrichtung erfassbar sind.
In letzterem Fall ist jedoch vorzugsweise vorgesehen, dass insbesondere die Bereiche,
die unmittelbar an einen Aufenthaltsbereich anschließen, mittels der Sensoreinrichtung
erfassbar sind, sodass die Zuordnung der Personen zu einem Aufenthaltsbereich zumindest
aufgrund der letzten Position derselben erfolgen kann. Es hat sich jedoch als besonders
vorteilhaft erwiesen, den Gang vollständig zu erfassen, um so den Bewegungspfad der
Person vollständig nachverfolgen und mithin die Zuordnung zu einem der Aufenthaltsbereiche,
insbesondere mittels der Bestimmung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit, verbessern
zu können.
[0050] Gemäß einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gang
zumindest zwei nicht unmittelbar miteinander verbundene Gangabschnitte umfasst, die
zwischen sich mindestens einen Zwischenbereich begrenzen, der ausgehend von einem
Zugang ausschließlich über die Gangabschnitte erreichbar ist. Typischerweise kann
ein solcher Zwischenbereich dazu vorgesehen sein, den Eintritt und Austritt in das
Personenbeförderungsfahrzeug zu ermöglichen, ohne hierbei die restlichen Personen,
die zu diesem Zeitpunkt nicht aus dem Personenbeförderungsfahrzeug austreten, zu behindern.
Der Zwischenbereich kann hierbei vorzugsweise als Sammelpunkt hergerichtet sein, der
keine eigenen Sitzplätze aufweist und lediglich einen Zugang zu den Gangabschnitten
ermöglicht, welche wiederum einen Zugang zu den einzelnen Aufenthaltsbereichen ermöglichen.
Ausführungsbeispiele
[0051] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren
dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- einen Grundriss eines Personenbeförderungsfahrzeugs,
- Fig. 2:
- einen Grundriss eines zweiten Personenbeförderungsfahrzeugs und
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung einer Sensoreinrichtung.
[0052] Ein Ausführungsbeispiel, das in
Figur 1 gezeigt ist, betrifft ein Personenbeförderungsfahrzeug
1, das hier in Form eines Bahnwagons ausgeführt ist. Das Personenbeförderungsfahrzeug
1 verfügt über eine Mehrzahl von Zugängen
2, über die ein Innenraum
3 des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 erreichbar ist. Die Zugänge
2 sind in dem gezeigten Beispiel sowohl von Türen als auch von Übergängen zu benachbarten
Bahnwagons gebildet. Die Zugänge
2 haben gemeinsam, dass sie dazu geeignet sind, ausgehend von einer Umgebung des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 dessen Innenraum
3 zu betreten bzw. umgekehrt den Innenraum
3 in Richtung der Umgebung zu verlassen. Das Personenbeförderungsfahrzeug
1 umfasst in dem gezeigten Beispiel ein WC
19 sowie eine Vielzahl von separaten Aufenthaltsbereichen
4, die in dem gezeigten Beispiel allesamt von Gruppen von Sitzplätzen
18 gebildet sind. Die Aufenthaltsbereiche
4 sind jeweils beidseits eines mittigen, sich parallel zu einer Längsachse
13 des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 erstreckenden Gangs
5 verteilt angeordnet, wobei alle Aufenthaltsbereiche
4 unmittelbar von dem Gang
5 aus erreichbar sind. Der Gang
5 ist mithin auch als Mittelgang des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 auffassbar. In einem Boden
6 des Gangs
5 ist eine Sensoreinrichtung
7 angeordnet, die in dem gezeigten Beispiel sich entlang des gesamten Gangs
5 erstreckt. Die Sensoreinrichtung
7 umfasst eine Vielzahl von Druckmessstellen
10, die dazu geeignet sind, zumindest in vertikaler Richtung auf den Boden
6 wirkende Druckkräfte zu erheben und auf diese Weise Druckdaten zu erfassen. Die Position
der Druckmessstellen
10 relativ zu den Aufenthaltsbereichen
4 und den Zugängen
2 ist bekannt und als Information für eine weitere Datenverarbeitung vorhanden. Der
Gang
5 ist derart relativ zu den Zugängen
2 sowie zu den Aufenthaltsbereichen
4 angeordnet, dass ein Übertreten von einem Zugang
2 bis hin zu einem der Aufenthaltsbereiche
4 nur möglich ist, indem der Gang
5 betreten bzw. durchschritten wird. Mithin ist es für eine Person, die beispielsweise
bei Betreten des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 einen Aufenthaltsbereich 4 erreichen will, erforderlich, dass sie mindestens einmal
den Gang
5 betritt und typischerweise eine Vielzahl von Schritten in dem Gang
5 macht, d.h. mehrmals ihre Füße auf dem Boden
6 des Gangs
5 abstellt.
[0053] Das Betreten des Gangs
5 durch eine Person wird mittels der Sensoreinrichtung
7 erfasst, wobei die an den Druckmessstellen
10 erfassten Druckdaten an eine Datenverarbeitungseinrichtung
8 gesendet werden, die in dem gezeigten Beispiel vereinfacht außerhalb des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 angeordnet dargestellt ist. Die Verbindung der Sensoreinrichtung
7 mit der Datenverarbeitungseinrichtung
8 kann insbesondere kabellos erfolgen. Die Datenverarbeitungseinrichtung
8 ist dazu geeignet, die Druckdaten zu verarbeiten, wobei auf der Datenverarbeitungseinrichtung
8 hierzu ein Auswertungsalgorithmus ausgeführt wird. Dieser Auswertungsalgorithmus
ist in der vorstehend beschriebenen Weise dazu geeignet, Fußabdrücke von den den Gang
5 betretenden Personen als solche zu erkennen und zusammengehörige Fußabdrücke einer
jeweiligen Person derselben Person zuzuordnen. Sobald eine Person den Gang
5 verlässt, um in einen der separaten Aufenthaltsbereiche
4 überzutreten, insbesondere um auf einem der Sitzplätze
18 Platz zu nehmen, wird mittels des Auswertungsalgorithmus registriert, dass zu der
erkannten Person keine weiteren Fußabdrücke bzw. keine weiteren Druckdaten mehr erfasst
werden, wodurch der Rückschluss gezogen wird, dass die Person den Gang
5 hin zu einem der Aufenthaltsbereiche
4 verlassen hat. In Abhängigkeit von der letzten Position der Person in dem Gang
5 und/oder der Bewegungsrichtung der Person entlang des Gangs
5 unmittelbar vor dem Verlassen des Gangs
5 wird die Person sodann einem der Aufenthaltsbereiche
4 zugeordnet. Umgekehrt wird ebenfalls nachgehalten, dass eine Person einen Aufenthaltsbereich
4 verlassen hat, sobald diese den Gang
5 betritt. Die Zuordnung der Person zu einem der Aufenthaltsbereiche
4 findet auch hier in Abhängigkeit von einer Position der Person statt, die diese bei
Betreten des Gangs
5 hat.
[0054] Infolge der Registrierung des Betretens und Verlassens der separaten Aufenthaltsbereiche
4 kann nunmehr nachverfolgt werden, wie die Aufenthaltsbereiche
4 mit Personen belegt sind. In dem gezeigten Beispiel sind die separaten Aufenthaltsbereiche
4 in zwei Gruppen einteilbar, nämlich zum einen in sogenannte "Zweisitzer" und zum
anderen in sogenannte "Viersitzer". Erstere sind durch zwei nebeneinander angeordnete
Sitzplätze
18 ausgezeichnet, während letztere insgesamt vier Sitzplätze
18 umfassen, wobei in der Mitte zwischen jeweils zwei zusammengehörigen Sitzplätzen
18 jeweils ein Tisch
17 angeordnet ist. Die Aufenthaltsbereiche
4 sind entsprechend sinnfällig dafür hergerichtet, dass sich doch Personen für die
Dauer einer Fahrt des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 aufhalten und in soziale Interaktion miteinander treten.
[0055] Falls eine eindeutige Zuordnung einer Person zu einem der separaten Aufenthaltsbereiche
4 bei Verlassen des Gangs
5 nicht möglich ist, definiert der Auswertungsalgorithmus in dem gezeigten Beispiel
einen Hyperbereich
9, der eine Mehrzahl von separaten Aufenthaltsbereichen
4 unter sich vereint. In dem gezeigten Beispiel ist beispielhaft ein Hyperbereich
9 gebildet worden, der insgesamt vier separate Aufenthaltsbereiche
4 zusammenfasst, die jeweils zwei Sitzplätze
18 umfassen. Die Zuordnung einer Person zu dem Hyperbereich
9 besagt, dass die jeweilige Person nach dem Verlassen des Gangs
5 sich in einem der Aufenthaltsbereiche
4 befindet, die in dem Hyperbereich
9 zusammengefasst sind. Der Auswertungsalgorithmus ist nunmehr dazu geeignet, über
eine weitere historische Verfolgung der einzelnen Aufenthaltsbereiche
4, die unter dem Hyperbereich
9 zusammengefasst sind, gegebenenfalls auf Dauer festzustellen, in welchem der Aufenthaltsbereiche
4 des Hyperbereichs
9 sich die Person tatsächlich befindet. Beispielsweise ist es denkbar, dass sämtliche
Aufenthaltsbereiche
4 des in
Figur 1 gezeigten Hyperbereichs
9 zum Zeitpunkt des Verlassens des Gangs leer sind, sodass bekannt ist, dass sich genau
eine Person in dem Hyperbereich
9 befindet. Sofern nun später diese Person den Gang
5 wieder betritt und dies in einer solchen Weise tut, das eindeutig erkennbar ist,
dass die Person den Gang
5 ausgehend von einem der dem Hyperbereich
9 zugewiesenen Aufenthaltsbereiche
4 betreten hat, kann geschlussfolgert werden, dass die Person sich in dem jeweiligen
Aufenthaltsbereich
4 befunden haben muss. Mit derartigen logischen Überlegungen ist es möglich, nachträglich
eine eindeutige Zuordnung von Personen zu einem bestimmten Aufenthaltsbereich
4 zu treffen, die ursprünglich lediglich diffus zu einem übergeordneten Hyperbereich
9 getroffen werden konnte. Eine derartige Zuordnung kann auch bei Vorhandensein mehrerer
im Personenbeförderungsfahrzeug 1 befindlicher Personen logisch fortgesetzt werden
und mehrfach geschehen.
[0056] Ein zweites Ausführungsbeispiel, das in
Figur 2 gezeigt ist, ist im Wesentlichen identisch zu demjenigen gemäß
Figur 1, wobei jedoch die Sensoreinrichtung
7 im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 1 nicht flächendeckend den gesamten Gang
5 bedeckt, sondern lediglich abschnittsweise in dem Gang
5 angeordnet ist. Mithin ist der Gang
5 in zwei Gangabschnitte
14, 15 unterteilt, die zwischen sich einen Zwischenbereichs
16 begrenzen. Dadurch, dass die Sensoreinrichtung
7 lediglich abschnittsweise in den Gang
5 angeordnet ist, ist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 1 eine Zuordnung der Personen zu den einzelnen Sitzplätzen
18 nicht möglich. Stattdessen ist es möglich, festzustellen, in welcher Hälfte des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 die Personen, die sich in dem Personenbeförderungsfahrzeug
1 befinden, sich aufhalten. Die separaten Aufenthaltsbereiche
4 sind mithin in dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 2 jeweils von den beiden Hälften des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 gebildet. Eine Zuordnung zu dem einen oder zu dem anderen Aufenthaltsbereich
4 ist über die Sensoreinrichtungen
7, die in dem Boden
6 des Gangs
5 angeordnet sind, möglich, da ein Übertreten von den Zugängen
2 in die jeweiligen Aufenthaltsbereiche
4 ausschließlich über den Gang
5 möglich ist. Zudem ist ein Übertreten von einem der Aufenthaltsbereiche
4 in den anderen Aufenthaltsbereich
4 ebenfalls lediglich über den Gang
5und die in dem Zwischenbereich
16 ausgebildete Sensoreinrichtung
7 möglich. Die Nachverfolgung der Belegung der beiden Hälften des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 ist mithin durch die Auswertung der erfassten Druckdaten mittels des Auswertungsalgorithmus
ohne Weiteres möglich.
[0057] Die Sensoreinrichtung
7, die sich besonders gut anhand von
Figur 3 ergibt, ist in dem gezeigten Beispiel matrixförmig bzw. rasterförmig ausgebildet,
wobei eine Vielzahl von Druckmessstellen
7 gleichmäßig verteilt in dem Boden
6 des Gangs
5 angeordnet sind. Die matrixförmige Verteilung der Druckmessstellen
10 erfolgt hier in der Art, dass Abstände
11,
12 zu jeweils benachbarten Druckmessstellen
10 2 cm betragen, wobei die Abstände
11,
12 in Längsrichtung sowie in Breitenrichtung des Personenbeförderungsfahrzeugs
1 identisch sind. Die Druckmessstellen
10 weisen jeweils eine Fläche von 0,5 cm
2 auf. Eine derartige Sensoreinrichtung
7 ist besonders gut dazu geeignet, einzelne Fußabdrücke sowie Abrollbewegungen von
Füßen zu erfassen, sodass Positionen von Personen sowie deren Bewegungsrichtung erfassbar
sind.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Personenbeförderungsfahrzeug
- 2
- Zugang
- 3
- Innenraum
- 4
- Aufenthaltsbereich
- 5
- Gang
- 6
- Boden
- 7
- Sensoreinrichtung
- 8
- Datenverarbeitungseinrichtung
- 9
- Hyperbereich
- 10
- Druckmessstelle
- 11
- Abstand
- 12
- Abstand
- 13
- Längsachse
- 14
- Gangabschnitt
- 15
- Gangabschnitt
- 16
- Zwischenbereich
- 17
- Tisch
- 18
- Sitzplatz
- 19
- WC
1. Verfahren zur fortwährenden Überwachung einer Belegung eines Personenbeförderungsfahrzeugs
(1), insbesondere eines Bahnwagons, das Personenbeförderungsfahrzeug (1) umfassend
- mindestens einen Zugang (2) zum Eintritt in einen Innenraum (3) des Personenbeförderungsfahrzeugs
(1) und/oder zum Austritt aus dem Innenraum (3) heraus,
- eine Mehrzahl von in dem Innenraum (3) befindlichen, separaten Aufenthaltsbereichen
(4),
- einen Gang (5), der den Zugang (2) derart mit den Aufenthaltsbereichen (4) verbindet,
dass eine Person ausgehend von dem Gang (5) unmittelbar in jeden der Aufenthaltsbereiche
(4) übertreten kann, sowie
- eine auf oder in einem Boden (6) des Gangs (5) angeordnete Sensoreinrichtung (7),
die über eine Vielzahl von flächig über den Gang (5) verteilten Druckmessstellen (10)
verfügt, an denen Druckdaten betreffend zumindest senkrecht zu dem Boden (6) orientierter
Druckkräfte erhebbar sind, wobei Positionen der Druckmessstellen (10) relativ zu dem
Zugang (2) sowie den Aufenthaltsbereichen (4) bekannt sind,
wobei die Druckdaten an eine Datenverarbeitungseinrichtung (8) übermittelt werden,
mittels der die Druckdaten über einen Auswertungsalgorithmus ausgewertet werden,
wobei mittels des Auswertungsalgorithmus
i) sich an einer Vielzahl von zueinander benachbarten Druckmessstellen (10) ergebende
Druckdaten, die sich infolge mindestens eines Fußes einer in dem Gang (5) aufstehenden
Person ergeben, als menschlicher Fußabdruck erkannt werden;
ii) die Druckdaten historisch analysiert und erkannte Fußabdrücke als zusammengehörig
registriert und dadurch die Person erkannt werden, die sich in dem Gang (5) befindet;
iii) die erkannte Person, sobald sie den Gang (5) verlässt, einem der Aufenthaltsbereiche
(4) zugeordnet wird, wobei die Zuordnung in Abhängigkeit zumindest von einer Position
und/oder einer Bewegungsrichtung der Person im Gang (5), die die Person unmittelbar
vor Verlassen des Gangs (5) hatte, erfolgt;
iv) bei Betreten des Gangs (5) durch eine Person, diese Person von einem der Aufenthaltsbereiche
(4) stammend zugeordnet wird, wobei die Zuordnung in Abhängigkeit zumindest von einer
Position und/oder einer Bewegungsrichtung der Person im Gang (5), die die Person unmittelbar
bei Betreten des Gangs (5) hatte, erfolgt;
wobei eine Anzahl von Personen, mit denen der mindestens eine Aufenthaltsbereich (4)
belegt ist, erfasst und fortwährend aktualisiert wird, sodass eine Aussage darüber
möglich ist, wie viele Personen sich aktuell in dem Aufenthaltsbereich (4) befinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnung einer erkannten Person zu einem Aufenthaltsbereich (4) bei Verlassen
des Gangs (5) und/oder als von einem Aufenthaltsbereich (4) stammend bei Betreten
des Gangs (5) in Abhängigkeit eines zeitlichen Verlaufs von der jeweiligen Person
zugehörigen Fußabdrücken erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass separate Aufenthaltsbereiche (4) - zumindest temporär - logisch zu einem Hyperbereich
(9) zusammengefasst werden, sodass insbesondere im Fall einer uneindeutigen Zuordnung
mindestens einer Person zu einem der separaten Aufenthaltsbereiche (4) eine Zuordnung
zu dem Hyperbereich (9) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl von Personen, mit denen der Hyperbereich (9) sowie die darunter zusammengefassten
Aufenthaltsbereiche (4) belegt sind, getrennt verfolgt werden, wobei im Verlauf einer
fortwährenden Fluktuation von Personen in den Aufenthaltsbereichen (4) eine logische
Zuordnung mindestens einer Person von dem Hyperbereich (9) zu einem der darunter zusammengefassten
Aufenthaltsbereiche (4) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Auswertungsalgorithmus Aufenthaltswahrscheinlichkeiten ermittelt werden,
die eine Aussage darüber treffen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine jeweilige Person
ausgehend von dem Gang (5) einen der Aufenthaltsbereiche (4) betreten hat, wobei die
Person bei Verlassen des Gangs (5) dem Aufenthaltsbereich (4) zugeordnet wird, für
den sich die höchste Aufenthaltswahrscheinlichkeit ergibt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Eingangsparameter zur Ermittlung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit sowohl die
Bewegungsrichtung der jeweiligen Person im Gang (5) als auch die Position der Person
im Gang (5) unmittelbar vor Verlassen des Gangs (5) herangezogen werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Druckdaten mittels des Auswertungsalgorithmus historisch verarbeitet und dadurch
Abrollbewegungen von Füßen von sich in dem Gang (5) bewegenden Passagieren ermittelt
werden, aus denen eine Bewegungsrichtung der jeweiligen Person abgeleitet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl von Personen, mit der ein separater Aufenthaltsbereich (4) und/oder ein
Hyperbereich (9) belegt ist, korrigiert wird, wobei vorzugsweise zur Korrektur externe,
nicht von der Sensoreinrichtung (7) stammende Daten als Eingangsparameter berücksichtigt
werden, wobei weiter vorzugsweise die Daten in Form von WLAN-Signalen, Reservierungsdaten
und/oder Kameraaufnahmen vorliegen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Personen in einem Aufenthaltsbereich (4) und/oder
einem Hyperbereich (9), angepasst oder korrigiert wird, wobei vorzugsweise zur Anpassung
oder Korrektur externe, nicht von der Sensoreinrichtung (7) stammende Daten als Eingangsparameter
berücksichtigt werden, wobei weiter vorzugsweise die Daten insbesondere in Form von
WLAN-Signalen, Reservierungsdaten und/oder Kameraaufnahmen vorliegen.
10. Personenbeförderungsfahrzeug (1), insbesondere ein Bahnwagon, zur Beförderung einer
Vielzahl von Personen, umfassend
- mindestens einen Zugang (2) zum Eintritt in einen Innenraum (3) des Personenbeförderungsfahrzeugs
(1) und/oder zum Austritt aus dem Innenraum (3) heraus,
- eine Mehrzahl von in dem Innenraum (3) befindlichen, separaten Aufenthaltsbereichen
(4),
- einen Gang (5), der den Zugang derart mit den Aufenthaltsbereichen (4) verbindet,
dass eine Person ausgehend von dem Gang (5) unmittelbar in jeweils einen der Aufenthaltsbereiche
(4) übertreten kann,
- eine auf oder in einem Boden (6) des Gangs (5) angeordnete Sensoreinrichtung (7),
die über eine Vielzahl von flächig über den Gang (5) verteilten Druckmessstellen (10)
verfügt, an denen Druckdaten betreffend zumindest senkrecht zu dem Boden (6) orientierter
Druckkräfte erhebbar sind, wobei Positionen der Druckmessstellen (10) relativ zu dem
Zugang sowie den Aufenthaltsbereichen (4) bekannt sind, sowie
- eine Datenverarbeitungseinrichtung (8), die dazu eingerichtet ist, das Verfahren
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
11. Personenbeförderungsfahrzeug (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmessstellen (10) matrixförmig über eine Fläche der Sensoreinrichtung (7)
hinweg verteilt angeordnet sind, wobei vorzugsweise Abstände (11, 12) zwischen benachbarten
Druckmessstellen (10) in beide Richtungen der Matrix höchsten 15 cm, vorzugsweise
höchstens 7,5 cm, weiter vorzugsweise höchstens 2 cm, betragen.
12. Personenbeförderungsfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Gang (5) in Form eines langgestreckten Mittelgangs entlang einer Längsachse
(13) des Innenraums (3) erstreckt, wobei beidseits des Gangs (5) jeweils eine Mehrzahl
von Aufenthaltsbereichen (4) angeschlossen ist.
13. Personenbeförderungsfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Zugängen (2), insbesondere zwei Zugänge (2), wobei vorzugsweise
die Zugänge (2) gegenüberliegenden Enden des Gangs (5) zugeordnet sind.
14. Personenbeförderungsfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, der Gang (5) vollständig mittels der Sensoreinrichtung (7) erfassbar ist.
15. Personenbeförderungsfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gang (5) zumindest zwei nicht unmittelbar miteinander verbundene Gangabschnitte
(14, 15) umfasst, die zwischen sich mindestens einen Zwischenbereich (16) begrenzen,
der ausgehend von einem Zugang (2) ausschließlich über einen der Gangabschnitte (14,
15) erreichbar ist.