[0001] Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise mit einer an einer Basis befestigbaren
Tuchrolle zum Aufwickeln und Abwickeln einer flexiblen flächigen Bespannung und mindestens
zwei voneinander abgewandten Enden der Tuchrolle zugeordneten Gelenkarmen zum Tragen
eines Kopfbalkens, die jeweils einen an der Basis schwenkbar gelagerten Tragarm und
einen gelenkig damit verbundenen Ausfallarm haben, wobei mindestens ein Ausfallarm
in einem mittleren Bereich gelenkig mit einem von der Basis abgewandten Ende des zugehörigen
Tragarmes verbunden ist, und ein basisseitiges Ende des mindestens einen Ausfallarmes
verschiebbar mit mindestens einer zu der Tuchrolle parallelen Komponente an der Basis
geführt ist.
[0002] Derartige Gelenkarmmarkisen werden vielfach verwendet. Sie haben eine gute Stabilität,
sind verhältnismäßig einfach in der Konstruktion und platzsparend und variabel an
den jeweiligen Einsatzzweck anzupassen. Allerdings sind derartige Gelenkarmmarkisen
nicht besonders widerstandsfähig gegen Windbelastung. Die flächige Bespannung, in
der Regel ein Tuch, hat eine relativ große Angriffsfläche gegen Wind, was bereits
ab verhältnismäßig geringen Windstärken eine hohe Belastung der Gelenkarme und ein
unerwünschtes Schlagen der Bespannung zur Folge hat. Grundsätzlich kann die Belastbarkeit
der Gelenkarmmarkise gegen Windbelastung zwar durch eine stabilere Ausführung verbessert
werden. Dies führt jedoch zu einer schweren und weniger ästhetischen Ausgestaltung.
[0003] Aus der Druckschrift
US 1,749,197 A ist eine Gelenkarmmarkise bekannt, bei der die Tragarme federnd in ihre Ausfallposition
vorgespannt sind. Hierdurch wird zwar eine gewisse Verbesserung der Tuchspannung erreicht.
Jedoch werden die vorstehend genannten allgemeinen Probleme bei Gelenkarmmarkisen
in Bezug auf Windbelastung nicht zufriedenstellend gelöst.
[0004] Eine andere Lösung zur Verbesserung der Stabilität von Gelenkarmmarkisen schlägt
die Druckschrift
US 1,594,643 A vor. Bei dieser Ausgestaltung sind die Ausfallarme bis zu der Basis verlängert. Auf
diese Weise lässt sich zwar die Stabilität der Gelenkarme erhöhen. Das Flattern bei
wechselnden Windbelastungen, sowie das Bilden von Regensäcken bei Verwendung der Gelenkarmmarkisen
bei Regen, lässt sich auf diese Weise jedoch noch immer nicht zuverlässig verhindern.
[0005] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem ist deshalb, eine Gelenkarmmarkise dahingehend
zu verbessern, dass eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen wechselnde Windbelastungen
erhalten und insbesondere das Flattern und Bilden von Regensäcken der Bespannung reduziert
oder möglichst vermieden werden kann.
[0006] Bei einer Gelenkarmmarkise der vorstehend genannten Art wird das der Erfindung zugrundeliegende
Problem dadurch gelöst, dass Vorspannmittel vorgesehen sind, mittels derer mindestens
ein Ausfallarm mindestens in einer ausgefahrenen Position in Ausfallrichtung vorgespannt
ist.
[0007] Auf diese Weise wird mit geringem Materialaufwand eine stabilere Ausführung erzielt.
Die basisseitige Führung des Ausfallarmes ermöglicht eine weitere Lagerung an der
Basis, so dass höhere Kräfte aufgenommen werden können. Durch die Vorspannmittel wiederum
kann bei wechselnden Windbelastungen der Ausfallarm gegen die Vorspannmittel der Windkraft
ausweichen. Gleichzeitig verbleibt eine ausreichende Tuchspannung, so dass ein Flattern
verhindert wird. Bei Verwendung der Gelenkarmmarkise nach der Erfindung gegen Regen
wird durch das konstante Aufrechterhalten ausreichender Tuchspannung dem Bilden von
Regensäcken wirksam entgegengewirkt.
[0008] Auf diese Weise kann die Verwendung der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise insbesondere
in windreicheren Gebieten oder auf Kreuzfahrtschiffen ermöglicht werden. Eine besonders
hochwertige und langlebige Ausbildung ergibt sich, wenn als Material Edelstahl verwendet
wird. Dies kann beispielsweise polierter oder gebürsteter V4A Edelstahl in Marinequalität
sein.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich dadurch, dass beide, insbesondere alle
Ausfallarme an ihrem basisseitigen Ende verschiebbar an der Basis geführt sind, vorzugsweise
mittels einer Schiebeführung, die insbesondere eine bevorzugt gemeinsame Schiene und
einen als Gleitlager ausgebildeten Schlitten hat, der besonders bevorzugt ein Schwenklager
für den Ausfallarm hat, und insbesondere gegen die Vorspannmittel verschiebbar ist.
Dies ergibt einen einfachen Aufbau. Abhängig von dem gewünschten Ausfall und der Größe
der Gelenkarmmarkise können mehrere Gelenkarme verwendet werden. Diese können teilweise
oder alle mit einem an der Basis verschiebbar geführten Ausfallarm versehen sein.
Abhängig von dem Ausfall kann für einen geringen Ausfall eine gemeinsame Schiene für
den Schlitten dienen. Bei großem Ausfall sind auch mehrere Schienen an der Basis möglich.
Da in diesem Fall die Ausfallarme sich bei bestimmten Betriebsbedingungen überkreuzen,
bietet sich in diesem Fall eine gekröpfte Ausführung der Ausfallarme an.
[0010] Eine andere Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorspannmittel zwischen
Ausfallarm und Basis angeordnet sind, insbesondere zwischen dem basisseitigen Ende
des Ausfallarmes und der Basis. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache und gleichzeitig
stabile Ausführung. Insbesondere ist der hier zur Verfügung stehende Raum unkritisch
und bietet auch einem großen Hub der Vorspannmittel Platz.
[0011] Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, dass die Vorspannmittel zwischen
zwei Ausfallarmen, insbesondere deren basisseitigen Enden, angeordnet sind. Ein Ausweichen
gegen zu große Windlasten ist auch in diesem Fall möglich, wobei gleichzeitig Material
eingespart werden kann.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform ist es von Vorteil, dass die Ausfallarme an ihren,
von den basisseitigen Enden abgewandten Enden, insbesondere gelenkig, mit dem Kopfbalken
verbunden sind. Dies ergibt eine einfache und zweckdienliche Lagerung des Kopfbalkens
an den Gelenkarmen. Es ist dabei außerdem von Vorteil, wenn die Vorspannmittel zwischen
den Ausfallarmen und dem Kopfbalken angeordnet sind. Auch hierdurch ergibt sich zum
einen die Möglichkeit, einem zu großen Winddruck auszuweichen, ohne dass dabei die
Tuchspannung verloren geht. Andererseits kann die Konstruktion so Spannungen auf Grund
sich ausbildender Unsymmetrien, beispielsweise durch seitlichen Winddruck, ausweichen.
Besonders bevorzugt ist dabei eine Schiebeführung, insbesondere in Form eines Langloches
vorgesehen, in dem die Vorspannmittel angeordnet sind. Eine solche Konstruktion ist
einfach, langlebig, stabil und dauerhaft herzustellen.
[0013] Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorspannmittel
direkt oder indirekt mit dem Ausfallarm verbunden sind, insbesondere mittels eines,
vorzugsweise umgelenkten, seilartigen langgestreckten Verbindungsmittels, wobei besonders
bevorzugt die bewegliche Umlenkung, insbesondere Rolle, besonders bevorzugt nach Art
eines Flaschenzuges mit einem Ende der Vorspannmittel verbunden ist. Auf diese Weise
wird eine größere Freiheit hinsichtlich der Anordnung der Vorspannmittel erzielt.
Gleichzeitig können mit der beweglichen Umlenkung Vorspannmittel mit verhältnismäßig
geringem Hub verwendet werden, wobei gleichzeitig ein großer Ausweichweg wegen des
Prinzips des Flaschenzuges für den Ausfallarm gewährleistet wird. Da Vorspannmittel
mit großem Hub relativ aufwendig in ihrer Herstellung sind, wird dadurch die Herstellung
der erfindungsgemäßen Gelenkarmmarkise einfach und kostengünstig möglich.
[0014] Es ist weiter von Vorteil, dass die Vorspannmittel eine Feder, insbesondere Gasdruckfeder
oder Gaszugfeder, und/oder ein, insbesondere elastisches, seilartiges Zugelement haben.
Gasdruckfedern oder Gaszugfedern sind langlebig und verschleißarm. Alternativ oder
zusätzlich kann das Vorsehen eines elastischen, seilartigen Zugelementes, insbesondere
eines so genannten dynamischen Seiles, wie es beispielsweise vom Bergsteigen her bekannt
ist, ein Ausweichen des Ausfallarmes gegen die erzeugte Vorspannkraft unterstützen
oder allein bewirken.
[0015] Es ist weiter von Vorteil, wenn die Tuchrolle antreibbar ist, insbesondere motorisch
oder mittels einer Handkurbel. Auf diese Weise ist das Ausfahren und Einfahren der
Gelenkarmmarkise besonders einfach.
[0016] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Gelenkarmmarkise mit den Erfindungsmerkmalen in
perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine Darstellung der Gelenkarmmarkise von Fig. 1 in einer ausgefahrenen Position,
- Fig. 3
- eine Darstellung ähnlich Fig. 2 in einer weitgehend eingefahrenen Position,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung des Details A von Fig. 4, und
- Fig. 6
- eine vergrößerte Darstellung von Detail B von Fig. 4.
[0017] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Gelenkarmmarkise 10 mit den Erfindungsmerkmalen
in perspektivischer Darstellung. Die Gelenkarmmarkise 10 hat zwei an einer Basis 11
angeordnete Gelenkarme 12, 13. Die Basis 11 ist hierbei als Metallplatte zum Anbringen
an einer Wand oder mittels nicht in der Figur gezeigter Träger an einer Decke. Bei
der gezeigten Vorrichtung handelt es sich um eine Kassettenmarkise, wobei die als
Abdeckung dienende Kassette nicht in der Figur dargestellt ist.
[0018] Wie sich der Figur entnehmen lässt, hat der Gelenkarm 12 einen Tragarm 14 und einen
Ausfallarm 15, die mittels eines Schwenklagers 16 miteinander verbunden sind. Basisseitig
ist der Tragarm mittels eines Schwenklagers 17 an der Basis 11 befestigt. An seinem
von der Basis abgewandten Ende ist der Tragarm 14 mittels des Schwenklagers 16 in
einem mittleren Bereich des Ausfallarmes 15 mit diesem gelenkig verbunden.
[0019] Auf ähnliche Weise weist auch der Gelenkarm 13 einen Tragarm 18 und einen Ausfallarm
19 auf, die mittels eines Schwenklagers 20 gelenkig miteinander verbunden sind. Ähnlich
dem Tragarm 14 ist auch der Tragarm 18 mittels eines Schwenklagers 21 an der Basis
11 schwenkbar befestigt. An seinem von der Basis 11 abgewandten Ende ist der Tragarm
18 mittels des Schwenklagers 20 mit einem mittleren Bereich des Ausfallarmes 19 schwenkbar
verbunden.
[0020] Es ist weiter ein Kopfbalken 22 zu sehen, der mittels Schwenklager 23, 24 jeweils
mit den von der Basis 11 abgewandten Enden der Ausfallarme 15, 19 schwenkbar verbunden
ist.
[0021] Basisseitig ist der Ausfallarm 15 mittels eines Schwenklagers 25 mit einem Schlitten
26 gelenkig verbunden, der verschiebbar an einer Schiene 27 geführt ist. Die Schiene
27 verläuft parallel zur Längsrichtung der Basis 11. Im montierten Zustand ist die
Schiene 27 etwa horizontal ausgerichtet.
[0022] Es ist außerdem ein Vorspannmittel, nämlich eine Gaszugfeder 28 in der Figur gezeigt,
die an einem Ende mit einem Lager 29 an der Basis 11 befestigt ist. Mit ihrem von
dem Lager 29 abgewandten Ende ist die Gaszugfeder 28 mit dem Schlitten 26 verbunden.
Auf diese Weise bewirkt die Gaszugfeder 28 eine Zugkraft auf den Schlitten 26, die
in der Figur zu dem Lager 29 also in der Figur nach links gerichtet ist. Auf diese
Weise dient die Gaszugfeder 28 zum Vorspannen des Ausfallarmes 15 in seine in der
Figur dargestellte Ausfallrichtung, also zum Spannen der nicht in der Figur dargestellten
flächigen Bespannung.
[0023] Auf ähnliche Weise ist auch der Ausfallarm 19 mittels eines Schwenklagers 30 schwenkbar
an einem Schlitten 31 geführt, der wiederum entlang der Längserstreckungsrichtung
der Schiene 27 verschiebbar geführt ist. Ähnlich der Gaszugfeder 28 ist eine Gaszugfeder
32 mittels eines Lagers 33 an der Basis befestigt. Das von dem Lager 33 abgewandte
Ende der Gaszugfeder 32 ist an dem Schlitten 31 angeordnet. Auf diese Weise zieht
die Gaszugfeder 32 das basisseitige Ende des Ausfallarmes 19 mittels des an der Schiene
27 geführten Schlittens 31 in Ausfallrichtung zum Spannen der nicht in der Figur dargestellten
flächigen Bespannung, in der Figur entlang der Längsrichtung der Schiene 27 nach rechts.
[0024] Da sich die Ausfallarme 15, 19 zum Erzielen des in der Figur dargestellten Ausfalls
überkreuzen, weisen die Ausfallarme 15, 19 in ihrem jeweiligen mittleren Bereich eine
Kröpfung 34, 35 auf.
[0025] Der Figur ist außerdem zu entnehmen, dass eine Tuchrolle 36 an der Basis 11 angeordnet
ist. Die Tuchrolle 36 dient zum Aufnehmen der nicht in der Figur dargestellten flächigen
Bespannung, die zwischen dem Kopfbalken 22 und der Tuchrolle 36 gespannt ist. Nicht
in der Figur dargestellt ist außerdem ein Antrieb für die Tuchrolle 36. Es kann sich
bei diesem Antrieb um einen Motor oder um einen Handkurbelantrieb handeln.
[0026] Fig. 2 zeigt eine Darstellung der Gelenkarmmarkise 10 von Fig. 1 in einer ausgefahrenen
Position. Wie sich der Figur entnehmen lässt, ist der Kopfbalken 22 in seine maximal
ausgefahrene Position ausgefahren. Dazu sind die basisseitigen Enden der Ausfallarme
15, 19 mittels Verschieben der Schlitten 26, 31 zueinander hin ebenfalls in ihre Ausfallposition
verschoben. Die Gaszugfedern 28, 32 sind in dem gezeigten Zustand maximal eingefahren.
Der Vorteil der Verwendung von Gaszugfedern 28, 32 ist hierbei, dass ihre Zugkraft
in diesem maximal eingefahrenen Zustand weitgehend gleich der Zugkraft in anderen,
ausgefahrenen Zuständen ist.
[0027] Fig. 3 zeigt eine Darstellung der Gelenkarmmarkise 10 ähnlich Fig. 2 in einer weitgehend
eingefahrenen Position. Wie sich der Figur entnehmen lässt, sind die Gaszugfedern
28, 32 hierzu auf ihre weitgehend größte Längenausdehnung gestreckt. Die Schlitten
26, 31 befinden sich im Wesentlichen an voneinander abgewandten Enden der Schiene
27. Die Kröpfungen 34, 35 kommen benachbart zueinander zu liegen und der Abstand zwischen
dem Kopfbalken 22 und der Basis 11 ist minimal.
[0028] Fig. 4 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Gelenkarmmarkise 37 als ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Gelenkarmmarkise 37 entspricht im Wesentlichen
der Gelenkarmmarkise 10. Gleiche Elemente tragen die gleichen Bezugszeichen. Abweichend
von der Gelenkarmmarkise 10 hat die Gelenkarmmarkise 37 Ausfallarme 38, 39 ähnlich
der Ausfallarme 15, 19. Die Kröpfungen 34, 35 der Ausfallarme 38, 39 befinden sich
zum Erzielen eines größeren Ausfalls bei den Ausfallarmen 38, 39 jedoch in einem Abschnitt
zwischen den Schwenklagern 16, 17 und dem Kopfbalken 22 der Ausfallarme 38, 39.
[0029] Ein weiterer Unterschied zwischen der Gelenkarmmarkise 37 und der Gelenkarmmarkise
10 betrifft die Ausgestaltung einer Schiene 40 ähnlich der Schiene 27, sowie die Anordnung
der Gaszugfedern 28, 32, auf die nachfolgend anhand Fig. 5 noch Bezug genommen wird.
[0030] Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Details A von Fig. 4. Wie sich der
Figur entnehmen lässt, ist der Schlitten 26 in Längsrichtung der Schiene 40 an dieser
verschiebbar angeordnet.
[0031] Anders als bei der Gelenkarmmarkise 10 ist bei der Gelenkarmmarkise 37 die Gaszugfeder
32 mittels einer Rolle 41 mit einem Seil 42 über Rollen 43 mit dem Schlitten 26 verbunden.
Schematisch in der Figur dargestellt ist zu einem besseren Verständnis zusätzlich
die Wirkungsweise des Seiles 42 in Kombination mit der Gaszugfeder 32 und den Rollen
41, 43.
[0032] Wie bereits beschrieben, ist die Rolle 41 mit der Gaszugfeder 32 und damit bewegbar,
in der Figur parallel zur Längsrichtung der Gaszugfeder 32 verschiebbar angeordnet.
Das Seil 42 verläuft von dem Schlitten 26 über Rollen 43 zur Umlenkung zu der Rolle
41. Die Rollen 43 sind dabei feststehend angeordnet, während die Rolle 41, wie vorstehend
bereits erläutert, von der Gaszugfeder 32 bewegt werden kann.
[0033] Von der beweglichen Rolle 41 verläuft das Seil 42 dann zu einem festen Lager 45,
wobei ein lagerseitiges Ende des Seiles 42 federnd ausgebildet ist. Es handelt sich
dabei um ein sogenanntes dynamisches Seil 44, das eine verhältnismäßig große Federkraft
bereitstellen kann. Für die Anordnung der Gaszugfeder 26 ist eine ähnliche Anordnung
vorgesehen. Auf diese Weise lässt sich mittels eines verhältnismäßig geringen Hubes
der Gaszugfedern 28, 32 wegen der Umlenkung über die bewegliche Rolle 41 ein deutlich
größerer Bewegungsbereich des Schlittens 26 bewirken.
[0034] Dies gilt zum einen für das Ausfahren der Gelenkarmmarkise 37. Zum anderen aber auch
für das Ausweichen des jeweiligen Ausfallarmes 38, 39 gegen einen zu großen Winddruck.
Gleichzeitig kann ein weiteres Einfedern gegen zu großen Winddruck auch von dem dynamischen
Seil 44 unterstützt werden. Außerdem gleicht dieses dynamische Seil 44 die Trägheit
der Gaszugfeder 32 aus, so dass das Seil 42 auch bei dynamischem Lastwechsel gespannt
bleibt. Diese Konstruktion ist deshalb von Vorteil, weil stabile Gaszugfedern 28,
32 bei einem großen erzielten Hub unverhältnismäßig viel aufwendiger zu produzieren
sind und somit einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Eine Erhöhung der Federkraft
bei gleichem Hub schlägt dabei nahezu nicht zu Buche.
[0035] Fig. 6 zeigt eine vergrößerte Darstellung von Detail B von Fig. 4. Gezeigt ist der
Übergangsbereich des Kopfbalkens 22 zu dem Ausfallarm 39. In Bezug auf den Ausfallarm
38 gilt entsprechendes.
[0036] Wie sich der Figur entnehmen lässt, ist das Schwenklager 24 bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
in einem endseitig in dem Kopfbalken 22 angeordneten Langloch 46 verschiebbar geführt.
Gleichermaßen ist in dem Langloch eine Feder 47, bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eine als Druckfeder ausgebildete Schraubenfeder 47 angeordnet. Auch mittels dieser
Anordnung bewirkt die Feder 47 eine Vorspannung in die gezeigte Position. Gleichzeitig
wird die Möglichkeit eines Ausweichens gegen die Federspannung bei Überschreiten eines
bestimmten Winddruckes ermöglicht. Auch diese Konstruktion ermöglicht oder unterstützt
ein Ausweichen gegen den Winddruck zum Erzielen einer höheren Stabilität und zum Vermeiden
des Schlagens oder des Bildens von Regensäcken bei der Gelenkarmmarkise 37. Dieses
Konstruktionsdetail unterstützt ein Ausweichen gegen den Winddruck und kompensiert
dadurch entstehende Spannungen in den Gelenken und Armen, die durch Unsymmetrien verursacht
werden.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Gelenkarmmarkise
- 11
- Basis
- 12
- Gelenkarm
- 13
- Gelenkarm
- 14
- Tragarm
- 15
- Ausfallarm
- 16
- Schwenklager
- 17
- Schwenklager
- 18
- Tragarm
- 19
- Ausfallarm
- 20
- Schwenklager
- 21
- Schwenklager
- 22
- Kopfbalken
- 23
- Schwenklager
- 24
- Schwenklager
- 25
- Schwenklager
- 26
- Schlitten
- 27
- Schiene
- 28
- Gaszugfeder
- 29
- Lager
- 30
- Schwenklager
- 31
- Schlitten
- 32
- Gaszugfeder
- 33
- Lager
- 34
- Kröpfung
- 35
- Kröpfung
- 36
- Tuchrolle
- 37
- Gelenkarmmarkise
- 38
- Ausfallarm
- 39
- Ausfallarm
- 40
- Schiene
- 41
- Rolle
- 42
- Seil
- 43
- Rolle
- 44
- Dynamisches Seil
- 45
- Lager
- 46
- Langloch
- 47
- Feder
1. Gelenkarmmarkise mit einer an einer Basis (11) befestigbaren Tuchrolle (36) zum Aufwickeln
und Abwickeln einer flexiblen flächigen Bespannung und mindestens zwei voneinander
abgewandten Enden der Tuchrolle zugeordneten Gelenkarmen (12, 13) zum Tragen eines
Kopfbalkens (22), die jeweils einen an der Basis schwenkbar gelagerten Tragarm (14,
18) und einen gelenkig damit verbundenen Ausfallarm (15, 19, 38, 39) haben, wobei
mindestens ein Ausfallarm (15, 19, 38, 39) in einem mittleren Bereich gelenkig mit
einem von der Basis (11) abgewandten Ende des zugehörigen Tragarmes (14, 18) verbunden
ist, und ein basisseitiges Ende des mindestens einen Ausfallarmes (15, 19) verschiebbar
mit mindestens einer zu der Tuchrolle (36) parallelen Komponente an der Basis (11)
geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass Vorspannmittel (28, 32, 44, 47) vorgesehen sind, mittels derer mindestens ein Ausfallarm
(15, 19, 38, 39) mindestens in einer ausgefahrenen Position in Ausfallrichtung vorgespannt
ist.
2. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide, insbesondere alle Ausfallarme (15, 19, 38, 39) an ihrem basisseitigen Ende
verschiebbar an der Basis (11) geführt sind, vorzugsweise mittels einer Schiebeführung,
die insbesondere eine, bevorzugt gemeinsamen Schiene (27, 40) und einen als Gleitlager
ausgebildeten Schlitten (26, 31), hat der besonders bevorzugt ein Schwenklager (25,
30) für den Ausfallarm (15, 19, 38, 39) hat und insbesondere gegen die Vorspannmittel
(28, 32, 44, 47) verschiebbar ist.
3. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannmittel (28, 32, 44) zwischen Ausfallarm (15, 19) und Basis (11) angeordnet
sind, insbesondere zwischen dem basisseitigen Ende des Ausfallarmes (15, 19, 38, 39)
und der Basis (11).
4. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannmittel (28, 32, 44) zwischen zwei Ausfallarmen (15, 19, 38, 39), insbesondere
deren basisseitigen Enden, angeordnet sind.
5. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausfallarme (15, 19, 38, 39) an ihren, von den basisseitigen Enden abgewandten
Enden, insbesondere gelenkig, mit dem Kopfbalken (22) verbunden sind, wobei vorzugsweise
die Vorspannmittel (47) zwischen den Ausfallarmen (15, 19, 38, 39) und dem Kopfbalken
(22) angeordnet sind, der besonders bevorzugt eine Schiebeführung, insbesondere in
Form eines Langloches (46), hat, in dem die Vorspannmittel (47) angeordnet sind.
6. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannmittel (28, 32, 44, 47) direkt oder indirekt mit dem Ausfallarm (15,
19, 38, 39) verbunden sind, insbesondere mittels eines, vorzugsweise umgelenkten,
seilartigen langgesteckten Verbindungsmittels (42), wobei besonders bevorzugt eine
bewegliche Umlenkung, insbesondere Rolle (43), besonders bevorzugt nach Art eines
Flaschenzuges mit einem Ende der Vorspannmittel (28, 32) verbunden ist.
7. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannmittel eine Feder (47), insbesondere Gasdruckfeder oder Gaszugfeder (28,
32), und/oder ein, insbesondere elastisches, seilartiges Zugelement (44) haben.
8. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tuchrolle (36) antreibbar ist, insbesondere motorisch oder mittels einer Handkurbel.