[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Versorgungsanschluss für eine Radlenkvorrichtung
für ein Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, welcher zumindest eine erste Versorgungsleitung,
zumindest ein erstes Verbindungsteil, ein Zuführungsteil und eine Versorgungsanschluss-Längsachse
aufweist, wobei die zumindest erste Versorgungsleitung in dem Zuführungsteil geführt
ist und mit einem Versorgungsaggregat sowie mit einer ersten Fluidkammer eines ersten
Elastikelements zur Radwinkelstellung verbindbar ist.
[0002] Fahrwerke für Schienenfahrzeuge müssen eine hohe Fahrsicherheit aufweisen. Diese
kann beispielsweise durch die Anordnung einer Rad- bzw. Radsatzlenkvorrichtung verbessert
werden. Ein gezieltes Stellen von Rädern oder Radsätzen durch aktive Verdrehung derselben
um deren Hochachsen ist in bekannter Weise dazu vorgesehen, instabile Fahrzustände
zu verhindern.
[0003] Ferner wird dadurch eine Fahrkomfortsteigerung durch Vermeidung störender Schwingungen
in einem Schienenfahrzeug bewirkt.
[0004] Außerdem ermöglicht eine Rad- bzw. Radsatzlenkvorrichtung eine Verschleißverminderung
von Rädern und Schienen.
[0005] Rad- bzw. Radsatzlenkvorrichtungen weisen häufig aktive Elastiklager auf, die z.B.
als hydraulische Buchsen ausgeführt sind.
[0006] Beispielsweise zeigt die
EP 0 870 664 B1 ein Verfahren und eine Einrichtung zur Radsatzführung von Schienenfahrzeugen. Beispielhaft
wird unter anderem eine Einrichtung gezeigt, bei welcher Stellwinkel von Radsätzen
durch eine Zweikammer-Fluidbuchse erzeugt werden. Ein Schwingarm verbindet einen Radsatz
mit einem Fahrwerksrahmen. Die Fluidbuchse ist zwischen dem Schwingarm und dem Fahrwerksrahmen
angeordnet. Deren Fluidkammern werden über entsprechende Anschlüsse wechselseitig
mit Fluid beaufschlagt, wodurch eine Relativbewegung zwischen dem Schwingarm und dem
Fahrwerksrahmen erzeugt wird.
[0007] In der
EP 1 457 706 B1 ist eine hydraulische Buchse offenbart, die in einem Achslenker eines Fahrwerks eines
Schienenfahrzeugs angeordnet ist. Die hydraulische Buchse weist zumindest zwei mit
Hydraulikflüssigkeit gefüllte Fluidkammern auf, die zur Erzielung einer Ausfallsicherheit
über einen Überlaufkanal miteinander verbunden sind. Der Überlaufkanal ist als passiver
Schwingungstilger ausgebildet.
[0008] Weiterhin ist in der
WO 2018/095961 A1 eine Radsteuerungsanordnung für ein Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs beschrieben,
bei welcher ein Lenkwinkel eines Radsatzes stellendes Elastiklager, welches zwei Fluidkammern
aufweist, mit einer Hydraulikversorgung verbunden ist. Die Hydraulikversorgung weist
einen geschlossenen Hydraulikkreislauf auf.
[0009] Die genannten Ansätze weisen in ihren bekannten Formen den Nachteil auf, dass keine
konstruktiven Detaileigenschaften von Versorgungsanschlüssen der Fluidkammern ersichtlich
sind, d.h. dass beispielsweise nicht gezeigt ist, wie Versorgungsanschlüsse in ihr
bauliches Umfeld eingefügt sind.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelten,
baulich integrierbaren Versorgungsanschluss anzugeben, welcher auch bei einem begrenzten
Bauraumbudget eingesetzt werden kann.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst mit einem Versorgungsanschluss nach Anspruch
1, bei dem das zumindest erste Verbindungsteil T-förmig ausgebildet ist, über einen
ersten Schenkel des zumindest ersten Verbindungsteils mit dem Zuführungsteil verbunden
ist und an einem zweiten Schenkel des zumindest ersten Verbindungsteils zumindest
eine erste Anlegefläche zur Verbindung des zumindest ersten Verbindungsteils mit einer
Radlenkkomponente oder einer Fahrwerkskomponente aufweist.
[0012] Der erfindungsgemäße Versorgungsanschluss ist dadurch kompakt und robust. Er kann
z.B. einerseits fluidisch mit einem Versorgungsaggregat und mit einer ersten Fluidkammer,
andererseits aber auch mit einer Radlenkkomponente oder einer Fahrwerkskomponente
(z.B. mit einem Schwingarm einer Radsatzführungsvorrichtung, mit einem Radsatzlagergehäuse
oder mit einem Fahrwerksrahmen etc.) verbunden werden. Deshalb erfüllt der erfindungsgemäße
Versorgungsanschluss sowohl fluidische (z.B. hydraulische) Funktionen, als auch verbindungstechnisch-strukturelle
Funktionen.
[0013] Dadurch, dass die erste Versorgungsleitung in dem Zuführungsteil geführt ist, ist
die erste Versorgungsleitung vor Umgebungseinflüssen abgeschirmt.
[0014] Das erste Verbindungsteil ist T-förmig ausgeführt, wodurch Schenkel des ersten Verbindungsteils
als definierte Montagebereiche fungieren. Damit wird eine einfache und sichere Montage
und Demontage des ersten Verbindungsteils ermöglicht.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0016] Günstig ist es beispielsweise, wenn in dem zumindest ersten Verbindungsteil ein erster
Leitungsabschnitt der zumindest ersten Versorgungsleitung geführt ist und in dem Zuführungsteil
ein zweiter Leitungsabschnitt der zumindest ersten Versorgungsleitung geführt ist,
wobei der erste Leitungsabschnitt und der zweite Leitungsabschnitt vorzugsweise gewinkelt
zueinander angeordnet sind.
[0017] In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der erste Leitungsabschnitt
und der zweite Leitungsabschnitt rechtwinklig zueinander angeordnet sind.
[0018] Durch diese Maßnahme wird ein rechtwinklig zu dem zweiten Leitungsabschnitt angeordneter
Einlass in die erste Versorgungsleitung ermöglicht. Dadurch kann, je nach baulichem
Umfeld des erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses, eine effiziente Ausnutzung eines
vorhandenen Bauraumbudgets bewirkt werden.
[0019] Das Zuführungsteil kann in Richtung der Versorgungsanschluss-Längsachse kurz ausgeführt
sein bzw. es kann eine Verlängerung des Zuführungsteils in Richtung der Versorgungsanschluss-Längsachse
durch das erste Verbindungsteil vermieden werden.
[0020] Eine Vorzugslösung wird erreicht, wenn in dem Zuführungsteil ein erstes Kupplungsteil
einer fluidischen ersten Verschlusskupplung angeordnet ist, mittels welcher die zumindest
erste Versorgungsleitung trennbar ist.
[0021] Durch diese Maßnahme wird ein rasches Ankoppeln bzw. ein rasches Abkoppeln des Zuführungsteils
(z.B. an ein bzw. von einem Versorgungsaggregat) ermöglicht. Es wird eine mechanisch
und fluidisch sichere Verbindung erzielt. Ein unbeabsichtigtes Lösen des Zuführungsteils
wird vermieden. Die Verbindung ist dicht, ein unbeabsichtigtes Austreten von Fluid,
beispielsweise im Bereich einer Trennfuge des Zuführungsteils, wird vermieden. Sind
beispielsweise Ventile in der ersten Verschlusskupplung vorgesehen, so kann ein definiertes
Druckniveau in dem Zuführungsteil auch nach Trennung der ersten Versorgungsleitung
gehalten werden.
[0022] Die erste Verschlusskupplung ist in dem Zuführungsteil angeordnet, wodurch sie vor
Umgebungseinflüssen (z.B. vor einem Eindringen von Feuchtigkeit, Partikeln etc.) geschützt
ist.
[0023] Eine vorteilhafte Ausgestaltung erhält man, wenn das Zuführungsteil gerundet und
zumindest im Bereich einer ersten Verbindungsfläche zu dem zumindest ersten Verbindungsteil
abgeflacht ausgeführt ist.
[0024] Durch diese Maßnahme kann das Zuführungsteil beispielsweise als Bolzen in einer Buchse-Bolzen-Verbindung
ausgeführt sein und weist dennoch eine ebene Kontaktfläche zum dem ersten Verbindungsteil
auf.
[0025] Hilfreich kann es auch sein, wenn mit dem zumindest ersten Verbindungsteil und mit
der zumindest ersten Versorgungsleitung, welche in dem zumindest ersten Verbindungsteil
geführt ist, ein erstes Anschlussstück verbunden ist.
[0026] Durch diese Maßnahme wird eine einfache Verbindung bzw. eine einfache Trennung der
ersten Versorgungsleitung beispielsweise mit bzw. von einem Versorgungsaggregat ermöglicht.
Das erste Anschlussstück ermöglicht es auch, Ventile mit der ersten Versorgungsleitung
zu verbinden (indem beispielsweise ein Ventil in dem ersten Anschlussstück vorgesehen
ist).
[0027] Eine kompakte bauliche Lösung mit zwei Verbindungsteilen erreicht man weiterhin,
wenn mit dem Zuführungsteil ein zweites Verbindungsteil verbunden ist, wobei das zumindest
erste Verbindungsteil an einem ersten Ende des Zuführungsteils angeordnet ist und
das zweite Verbindungsteil an einem zweiten Ende des Zuführungsteils angeordnet ist.
[0028] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn in dem zweiten Verbindungsteil und
in dem Zuführungsteil eine zweite Versorgungsleitung, verbindbar mit einem Versorgungsaggregat
und einer zweiten Fluidkammer eines zweiten Elastikelements zur Radwinkelstellung,
geführt ist, wobei die zumindest erste Versorgungsleitung und die zweite Versorgungsleitung
teilweise parallel zueinander angeordnet sind.
[0029] Durch diese Maßnahme wird eine Versorgung eines Zweikammer-Elastiklagers mit Fluid
ermöglicht.
[0030] Eine zweckmäßige Anwendungsmöglichkeit für den erfindungsgemäßen Versorgungsanschluss
wird mit einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung für ein Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug
erschlossen, welche zumindest einen ersten Schwingarm als erste Radlenkkomponente,
zumindest eine erste Führungsbuchse als zweite Radlenkkomponente sowie eine elastisch-fluidische
Einrichtung zur Radwinkelstellung aufweist, mit zumindest einem mit der elastisch-fluidischen
Einrichtung verbundenen, erfindungsgemäßen Versorgungsanschluss.
[0031] Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung ist es konstruktiv vorteilhaft,
wenn die zumindest erste Führungsbuchse und der zumindest eine Versorgungsanschluss
über zylindrische Kontaktflächen der zumindest ersten Führungsbuchse und des zumindest
einen Versorgungsanschlusses miteinander verbunden sind, wobei der zumindest eine
Versorgungsanschluss zumindest teilweise in die zumindest erste Führungsbuchse eingeführt
ist, sodass die zumindest erste Führungsbuchse und der zumindest eine Versorgungsanschluss
eine gemeinsame Längsachse aufweisen, und wobei der zumindest eine Versorgungsanschluss
mit dem zumindest ersten Schwingarm verbunden ist.
[0032] Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass ein Einlass in die erste Versorgungsleitung
des erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses beispielsweise oberhalb oder unterhalb
einer Verbindung des erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses mit dem ersten Schwingarm
angeordnet sein kann.
[0033] Der erfindungsgemäße Versorgungsanschluss weist eine fluidische Versorgungsfunktion
für die erfindungsgemäße Radlenkvorrichtung auf und fungiert darüber hinaus auch als
Strukturbauteil für die erfindungsgemäße Radlenkvorrichtung. Eine Montage und eine
Demontage des erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses sind einfach und rasch durchführbar.
[0034] Ein einfaches Lösen oder Sichern der Verbindung zwischen dem erfindungsgemäßen Versorgungsanschluss
und dem ersten Schwingarm wird ermöglicht, wenn der zumindest eine Versorgungsanschluss
mit dem zumindest ersten Schwingarm verschraubt ist.
[0035] Eine Steigerung von Fahrsicherheit und Fahrkomfort eines Schienenfahrzeugs kann mit
einem Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug mit zumindest einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung
erreicht werden.
[0036] Eine Rad- bzw. Radsatz-Lenkwinkelstellung mittels der erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung
wird ermöglicht, wenn über die zumindest eine Radlenkvorrichtung ein erster Radsatz
lenkbar mit einem Fahrwerksrahmen gekoppelt ist.
[0037] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0038] Es zeigen beispielhaft:
- Fig. 1:
- Einen schematischen Aufriss eines Ausschnitts aus einer beispielhaften ersten Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen fluidischen Radlenkvorrichtung mit einem ersten Schwingarm,
einer ersten Führungsbuchse sowie mit einer beispielhaften ersten Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses,
- Fig. 2:
- Einen schematischen Seitenriss in Schnittdarstellung einer beispielhaften zweiten
Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen fluidischen Radlenkvorrichtung mit einem
ersten Schwingarm, einer ersten Führungsbuchse sowie mit einer beispielhaften zweiten
Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses, und
- Fig. 3:
- Einen schematischen Aufriss eines Ausschnitts aus einer beispielhaften Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Fahrwerks mit einer beispielhaften dritten Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung und einer beispielhaften dritten Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses.
[0039] Fig. 1 zeigt einen schematischen Aufriss eines Ausschnitts aus einer beispielhaften
ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen fluidischen Radlenkvorrichtung
mit einem ersten Schwingarm 1 als erste Radlenkkomponente, einer ersten Führungsbuchse
2 als zweite Radlenkkomponente sowie mit einer beispielhaften ersten Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses.
[0040] Der erste Schwingarm 1 ist mit einem ersten Radsatz 3 eines Fahrwerks, wie es beispielhaft
in Fig. 3 dargestellt ist, verbunden. Die erste Führungsbuchse 2 ist in einen Fahrwerksrahmen
4 des Fahrwerks eingepresst und fungiert als Radsatzführungsbuchse.
[0041] Der Versorgungsanschluss ist mit dem ersten Schwingarm 1 verbunden und in die erste
Führungsbuchse 2, diese kontaktierend, eingeführt.
[0042] Die Radlenkvorrichtung weist weiterhin eine elastisch-fluidische Einrichtung zur
Radwinkelstellung auf, welche ein erstes Elastikelement 5 und ein zweites Elastikelement
6 umfasst.
[0043] Ein erster Innenraum des ersten Elastikelements 5 ist als erste Fluidkammer 7 ausgebildet,
ein zweiter Innenraum des zweiten Elastikelements 6 als zweite Fluidkammer 8. Das
erste Elastikelement 5 und das zweite Elastikelement 6 sind in Aussparungen des Versorgungsanschlusses
angeordnet und grenzen an die erste Führungsbuchse 2. Mittels Variation von Fluiddrücken
in der ersten Fluidkammer 7 und der zweiten Fluidkammer 8 werden variable Kräfte zwischen
der ersten Führungsbuchse 2 und dem Versorgungsanschluss erzeugt. Diese werden wiederum
von dem Versorgungsanschluss über den ersten Schwingarm 1 als Lenkkräfte zur Einstellung
von Lenkwinkeln des ersten Radsatzes 3 auf den ersten Radsatz 3 übertragen.
[0044] Der Versorgungsanschluss, welcher die erste Fluidkammer 7 und die zweite Fluidkammer
8 zur Variation der Fluiddrücke mit einem Hydraulikfluid versorgt, umfasst ein erstes
Verbindungsteil 9 und ein zweites Verbindungsteil 10, wie es beispielhaft in Fig.
2 gezeigt ist, sowie ein Zuführungsteil 11. Das Zuführungsteil 11 weist einen ersten
Adapter 12, einen zweiten Adapter 13, wie er beispielhaft in Fig. 2 gezeigt ist, sowie
ein Mittelstück 14 auf. Das Zuführungsteil 11 ist gerundet ausgeführt. Der erste Adapter
12 und der zweite Adapter 13 sind halbzylindrisch ausgebildet und mit dem Mittelstück
14 verschraubt. Erfindungsgemäß ist es jedoch auch denkbar, dass das Zuführungsteil
11 einstückig ausgebildet ist.
[0045] Der erste Adapter 12 ist in eine teilweise halbzylindrisch ausgeformte erste Ausnehmung
15 des ersten Schwingarms 1 eingesetzt, der zweite Adapter 13 in eine teilweise halbzylindrisch
ausgeformte, in Fig. 1 nicht sichtbare zweite Ausnehmung des ersten Schwingarms 1.
[0046] Die hohlzylindrische erste Führungsbuchse 2 und das zylindrische Mittelstück 14 sind
über zylindrische Kontaktflächen der ersten Führungsbuchse 2, des Mittelstücks 14,
des ersten Elastikelements 5 und des zweiten Elastikelements 6 miteinander verbunden,
wobei das Zuführungsteil 11 in die erste Führungsbuchse 2 eingeführt ist, sodass die
erste Führungsbuchse 2 und der Versorgungsanschluss eine in Fig. 1 projizierend erscheinende
Versorgungsanschluss-Längsachse 16 als gemeinsame Längsachse aufweisen.
[0047] Das erste Verbindungsteil 9 ist T-förmig ausgebildet und weist einen ersten Schenkel
17 sowie einen zweiten Schenkel 18 auf. Der erste Schenkel 17 ist parallel zu einer
Hochachse 19 der ersten Führungsbuchse 2 ausgerichtet, der zweite Schenkel 18 parallel
zu einer Querachse 20 der ersten Führungsbuchse 2.
[0048] Über den ersten Schenkel 17 ist das erste Verbindungsteil 9 mittels einer fluidischen
ersten Verschlusskupplung 21, welche als Schnellverschlusskupplung ausgeführt ist,
mit dem ersten Adapter 12 des Zuführungsteils 11 lösbar verbunden.
[0049] Die erste Verschlusskupplung 21 ist in dem ersten Verbindungsteil 9 und in dem Zuführungsteil
11 angeordnet. Der erste Adapter 12 ist im Bereich einer ersten Verbindungsfläche
23 zu dem ersten Verbindungsteil 9 abgeflacht und somit in diesem Bereich eben ausgeführt.
[0050] An dem zweiten Schenkel 18 sind eine erste Anlegefläche 25 und eine zweite Anlegefläche
26 angeordnet, über welche das erste Verbindungsteil 9 mit dem ersten Schwingarm 1
mittels einer ersten Schraube 27 und einer zweiten Schraube 28 verschraubt, d.h. lösbar
verbunden ist.
[0051] Die erste Schraube 27 und die zweite Schraube 28 sind als Sackloch-Sechskantschrauben
ausgebildet.
[0052] Das zweite Verbindungsteil 10 und der zweite Adapter 13 sind konstruktiv, funktionell
und verbindungstechnisch gleich wie das erste Verbindungsteil 9 und der erste Adapter
12 ausgeführt.
[0053] Der Versorgungsanschluss weist eine erste Versorgungsleitung 30 und eine zweite Versorgungsleitung
31 auf, welche mit einem Versorgungsaggregat 32 der Radlenkvorrichtung, wie es beispielhaft
in Fig. 3 gezeigt ist, verbunden sind und getrennt voneinander die erste Fluidkammer
7 und die zweite Fluidkammer 8 mit dem Hydraulikfluid versorgen.
[0054] Die erste Versorgungsleitung 30 ist in dem ersten Verbindungsteil 9 und in dem Zuführungsteil
11 geführt und mittels der ersten Verschlusskupplung 21 trennbar. Auf dem ersten Verbindungsteil
9 ist ein mit dem ersten Verbindungsteil 9 und mit der ersten Versorgungsleitung 30
verbundenes erstes Anschlussstück 33 angeordnet, von dem ersten Anschlussstück 33
führt ein erster Versorgungsabschnitt 35 der ersten Versorgungsleitung 30 zu dem Versorgungsaggregat
32.
[0055] Die zweite Versorgungsleitung 31 ist in dem zweiten Verbindungsteil 10 und in dem
Zuführungsteil 11 geführt und konstruktiv, funktionell sowie verbindungstechnisch
gleich wie die erste Versorgungsleitung 30 ausgebildet. Die zweite Versorgungsleitung
31 ist über ein zweites Anschlussstück 34, wie es beispielhaft in Fig. 2 sichtbar
ist, mit dem Versorgungsaggregat 32 verbunden.
[0056] Die erste Versorgungsleitung 30 ist über einen ersten Zuführungsabschnitt 36 der
ersten Versorgungsleitung 30 mit der ersten Fluidkammer 7 verbunden, die zweite Versorgungsleitung
31 über einen zweiten Zuführungsabschnitt 37 der zweiten Versorgungsleitung 31 mit
der zweiten Fluidkammer 8.
[0057] Erfindungsgemäß ist es auch denkbar, dass die erste Versorgungsleitung 30 in dem
ersten Verbindungsteil 9 gewinkelt ist und parallel zu der Querachse 20 aus dem zweiten
Schenkel 18 des ersten Verbindungsteils 9 herausgeführt ist, wobei das erste Anschlussstück
33 nicht auf dem ersten Verbindungsteil 9 angeordnet ist, sondern seitlich mit dem
ersten Verbindungsteil 9 verbunden ist.
[0058] Weiterhin ist es vorstellbar, dass die erste Versorgungsleitung 30 nicht in dem ersten
Verbindungsteil 9 geführt ist, sondern sich in den ersten Schwingarm 1 erstreckt und
über den ersten Schwingarm 1 (z.B. seitlich oder über eine Unterseite) mit dem Versorgungsaggregat
32 verbunden ist, wobei die erste Verschlusskupplung 21 in dem Zuführungsteil 11 und
in dem ersten Schwingarm 1 angeordnet ist.
[0059] In Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung eines schematischen Seitenrisses einer beispielhaften
zweiten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen fluidischen Radlenkvorrichtung
mit einem ersten Schwingarm 1, einer ersten Führungsbuchse 2 sowie mit einer beispielhaften
zweiten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses dargestellt.
Die beispielhafte zweite Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung
ist konstruktiv und funktionell gleich wie jene in Fig. 1 offenbarte beispielhafte
erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung ausgeführt.
[0060] Die beispielhafte zweite Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses
ist konstruktiv und funktionell gleich wie jene in Fig. 1 offenbarte beispielhafte
erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses ausgeführt.
[0061] Ein Zuführungsteil 11 des Versorgungsanschlusses umfasst einen ersten Adapter 12,
einen zweiten Adapter 13 sowie ein Mittelstück 14. Das Mittelstück 14 ist in die erste
Führungsbuchse 2 eingeführt, der erste Adapter 12 und der zweite Adapter 13 sind dabei
außerhalb der ersten Führungsbuchse 2 angeordnet. Die erste Führungsbuchse 2 und das
Zuführungsteil 11 weisen eine Versorgungsanschluss-Längsachse 16 als gemeinsame Längsachse
auf. Das Zuführungsteil 11 fungiert als Bolzen in einer Buchse-Bolzen-Verbindung.
[0062] Der erste Adapter 12 ist an einem in Bezug auf die Versorgungsanschluss-Längsachse
16 ersten Ende 38 des Zuführungsteils 11 bzw. des Versorgungsanschlusses mit dem Mittelstück
14 verschraubt, der zweite Adapter 13 an einem in Bezug auf die Versorgungsanschluss-Längsachse
16 zweiten Ende 39 des Zuführungsteils 11 bzw. des Versorgungsanschlusses.
[0063] Ein erstes Verbindungsteil 9 des Versorgungsanschlusses ist an dem ersten Ende 38
über eine ebene erste Verbindungsfläche 23 mit dem ersten Adapter 12 verbunden, ein
zweites Verbindungsteil 10 des Versorgungsanschluss an dem zweiten Ende 39 über eine
ebene zweite Verbindungsfläche 24 mit dem zweiten Adapter 13.
[0064] Das erste Verbindungsteil 9 ist, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beispielhaft beschrieben,
mittels einer ersten Schraube 27 und einer beispielhaft in Fig. 1 dargestellten zweiten
Schraube 28 mit dem ersten Schwingarm 1 verbunden.
[0065] Das zweite Verbindungsteil 10 ist auf gleiche Weise wie das erste Verbindungsteil
9 mit dem ersten Schwingarm 1 verschraubt. Zwischen dem zweiten Verbindungsteil 10
und dem ersten Schwingarm 1 sind eine dritte Schraube 29 und eine in Fig. 2 nicht
sichtbare vierte Schraube angeordnet.
[0066] Der erste Schwingarm 1 ist im Bereich der ersten Führungsbuchse 2 gabelförmig ausgebildet
und fasst die erste Führungsbuchse 2 und das Zuführungsteil 11 im Bereich des ersten
Endes 38 bzw. im Bereich des ersten Verbindungsteils 9 sowie im Bereich des zweiten
Endes 39 bzw. im Bereich des zweiten Verbindungsteils 10 ein.
[0067] Der erste Adapter 12 und der zweite Adapter 13 sind oberhalb des ersten Schwingarms
1 angeordnet, das erste Verbindungsteil 9 oberhalb des ersten Adapters 12 und das
zweite Verbindungsteil 10 oberhalb des zweiten Adapters 13.
[0068] In dem ersten Verbindungsteil 9 und dem Zuführungsteil 11 ist eine erste Versorgungsleitung
30 geführt, in dem zweiten Verbindungsteil 10 und dem Zuführungsteil 11 eine zweite
Versorgungsleitung 31.
[0069] Auf dem ersten Verbindungsteil 9 ist ein mit dem ersten Verbindungsteil 9 und mit
der ersten Versorgungsleitung 30 verbundenes erstes Anschlussstück 33 des Versorgungsanschlusses
angeordnet, auf dem zweiten Verbindungsteil 10 ein mit dem zweiten Verbindungsteil
10 und mit der zweiten Versorgungsleitung 31 verbundenes zweites Anschlussstück 34
des Versorgungsanschlusses.
[0070] Über das mit dem ersten Verbindungsteil 9 verbundene erste Anschlussstück 33 wird
die erste Versorgungsleitung 30, über das mit dem zweiten Verbindungsteil 10 verbundene
zweite Anschlussstück 34 die zweite Versorgungsleitung 31 mit Hydraulikfluid aus einem
Versorgungsaggregat 32, welches mit der ersten Versorgungsleitung 30 sowie mit der
zweiten Versorgungsleitung 31 verbunden ist und wie es beispielhaft in Fig. 3 gezeigt
ist, versorgt.
[0071] Die erste Versorgungsleitung 30 umfasst einen beispielhaft in Fig. 1 dargestellten
ersten Versorgungsabschnitt 35, einen ersten Leitungsabschnitt 40, einen zweiten Leitungsabschnitt
41 und einen ersten Zuführungsabschnitt 36, welche miteinander verbunden sind. Die
zweite Versorgungsleitung 31 weist einen in Fig. 2 nicht gezeigten zweiten Versorgungsabschnitt,
einen dritten Leitungsabschnitt 42, einen vierten Leitungsabschnitt 43 sowie einen
beispielhaft in Fig. 1 dargestellten zweiten Zuführungsabschnitt 37 auf, welche miteinander
verbunden sind.
[0072] Über den ersten Versorgungsabschnitt 35 ist der erste Leitungsabschnitt 40 mit dem
Versorgungsaggregat 32 verbunden. Das erste Anschlussstück 33 ist mit dem ersten Versorgungsabschnitt
35 und mit dem ersten Leitungsabschnitt 40 verbunden.
[0073] Der an den ersten Versorgungsabschnitt 35 über das erste Anschlussstück 33 anschließende
erste Leitungsabschnitt 40 ist in dem ersten Verbindungsteil 9 geführt und erstreckt
sich in den ersten Adapter 12. In dem ersten Adapter 12 und in dem Mittelstück 14
ist, an den ersten Leitungsabschnitt 40 anschließend, der zweite Leitungsabschnitt
41 geführt. Über den an den zweiten Leitungsabschnitt 41 anschließenden ersten Zuführungsabschnitt
36 ist der zweite Leitungsabschnitt 41 mit einer beispielhaft in Fig. 1 gezeigten
ersten Fluidkammer 7 der Radlenkvorrichtung verbunden.
[0074] Der erste Leitungsabschnitt 40 und der zweite Leitungsabschnitt 41 sind gewinkelt
zueinander angeordnet. Der erste Leitungsabschnitt 40 ist parallel zu einer Hochachse
19 der ersten Führungsbuchse 2 ausgerichtet, der zweite Leitungsabschnitt 41 parallel
zu der Versorgungsanschluss-Längsachse 16. Der erste Leitungsabschnitt 40 ist somit
rechtwinklig zu dem zweiten Leitungsabschnitt 41 angeordnet.
[0075] Der erste Zuführungsabschnitt 36 ist parallel zu einer in Fig. 2 projizierend erscheinenden
Querachse 20 der ersten Führungsbuchse 2 ausgerichtet und erscheint ebenfalls in Fig.
2 projizierend.
[0076] In dem ersten Verbindungsteil 9 und in dem ersten Adapter 12 ist eine erste Verschlusskupplung
21 angeordnet, welche ein erstes Kupplungsteil 44 und ein als Stecknippel ausgebildetes
zweites Kupplungsteil 45 aufweist.
[0077] Bei der ersten Verschlusskupplung 21 handelt es sich um eine Schnellverschlusskupplung,
welche als Monokupplung bzw. Durchgangskupplung ausgeführt ist.
[0078] Das erste Kupplungsteil 44 ist in dem ersten Adapter 12 angeordnet, das zweite Kupplungsteil
45 in dem ersten Verbindungsteil 9.
[0079] Erfindungsgemäß ist es jedoch auch vorstellbar, dass das erste Kupplungsteil 44 als
Stecknippel ausgebildet ist, d.h. dass die erste Verschlusskupplung 21 um 180 ° verdreht
in dem ersten Verbindungsteil 9 und in dem ersten Adapter 12 angeordnet ist.
[0080] Das zweite Kupplungsteil 45 ist in dem ersten Leitungsabschnitt 40 angeordnet und
ragt über einen flanschartigen Abschnitt, welcher im Bereich der ersten Verbindungsfläche
23 das erste Verbindungsteil 9 kontaktiert, in den ersten Adapter 12 hinein. Über
einen Gewindeabschnitt des zweiten Kupplungsteils 45 ist das zweite Kupplungsteil
45 mit einem Innengewinde des ersten Verbindungsteils 9 verschraubt.
[0081] Das erste Kupplungsteil 44 ist in einer Aufnahme des ersten Leitungsabschnitts 40
in dem ersten Adapter 12 gelagert.
[0082] Das erste Verbindungsteil 9 ist zusammen mit dem zweiten Kupplungsteil 45 von dem
ersten Adapter 12 und dem ersten Kupplungsteil 44 trennbar. Die erste Verschlusskupplung
21 fungiert als Steckverbinder. Sind das erste Kupplungsteil 44 und das zweite Kupplungsteil
45 über einen Sicherungsring zusammengefügt, so sind die erste Verschlusskupplung
21 und die erste Versorgungsleitung 30 aufgrund von Dichtungen der ersten Verschlusskupplung
21 und aufgrund von Verbindungskräften der ersten Schraube 27 und der zweiten Schraube
28, dicht in Bezug auf das bei Bedarf durch die erste Versorgungsleitung 30 strömende
Hydraulikfluid.
[0083] Über den zweiten Versorgungsabschnitt ist der dritte Leitungsabschnitt 42 mit dem
Versorgungsaggregat 32 verbunden.
[0084] Der an den zweiten Versorgungsabschnitt über das zweite Anschlussstück 34 anschließende
dritte Leitungsabschnitt 42 ist in dem zweiten Verbindungsteil 10 geführt und erstreckt
sich in den zweiten Adapter 13. In dem zweiten Adapter 13 und in dem Mittelstück 14
ist, an den dritten Leitungsabschnitt 42 anschließend, der vierte Leitungsabschnitt
43 geführt. Über den an den vierten Leitungsabschnitt 43 anschließenden zweiten Zuführungsabschnitt
37 ist der vierte Leitungsabschnitt 43 mit einer beispielhaft in Fig. 1 gezeigten
zweiten Fluidkammer 8 der Radlenkvorrichtung verbunden.
[0085] Der dritte Leitungsabschnitt 42 und der vierte Leitungsabschnitt 43 sind gewinkelt
zueinander angeordnet. Der dritte Leitungsabschnitt 42 ist parallel zu der Hochachse
19 ausgerichtet, der vierte Leitungsabschnitt 43 parallel zu der Versorgungsanschluss-Längsachse
16. Der dritte Leitungsabschnitt 42 ist somit rechtwinklig zu dem vierten Leitungsabschnitt
43 angeordnet.
[0086] Der zweite Zuführungsabschnitt 37 ist parallel zu der Querachse 20 ausgerichtet.
[0087] Der zweite Leitungsabschnitt 41 und der vierte Leitungsabschnitt 43 sind parallel
zueinander bzw. koaxial angeordnet und durch das Mittelstück 14 baulich voneinander
getrennt.
[0088] In dem zweiten Verbindungsteil 10 und in dem zweiten Adapter 13 bzw. in dem dritten
Leitungsabschnitt 42 ist eine zweite Verschlusskupplung 22 angeordnet. Die zweite
Verschlusskupplung 22 ist konstruktiv, funktionell und verbindungstechnisch gleich
wie die erste Verschlusskupplung 21 ausgeführt.
[0089] Fig. 3 offenbart einen schematischen Aufriss eines Ausschnitts aus einer beispielhaften
Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrwerks mit einer beispielhaften dritten
Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung und einer beispielhaften
dritten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses.
[0090] Das Fahrwerk ist als Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs ausgeführt.
[0091] Die beispielhafte dritte Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung
entspricht konstruktiv und funktionell jener beispielhaften ersten Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Radlenkvorrichtung, die im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben
ist.
[0092] Die beispielhafte dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses
ist konstruktiv, funktionell und verbindungstechnisch gleich ausgeführt wie jene beispielhafte
erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Versorgungsanschlusses, welche in
Fig. 1 gezeigt ist.
[0093] Das Fahrwerk weist einen Fahrwerksrahmen 4 auf, welcher über die Radlenkvorrichtung
mit einem ersten Radsatz 3 gekoppelt ist.
[0094] Die Radlenkvorrichtung umfasst einen ersten Schwingarm 1 als erste Radlenkkomponente
und eine erste Führungsbuchse 2 als zweite Radlenkkomponente, die auf einer ersten
Fahrwerksseite angeordnet sind, sowie einen zweiten Schwingarm als dritte Radlenkkomponente
und eine zweite Führungsbuchse als vierte Radlenkkomponente, welche, in Fig. 3 nicht
sichtbar, auf einer zweiten Fahrwerksseite angeordnet sind. Die erste Radlenkkomponente,
die zweite Radlenkkomponente, die dritte Radlenkkomponente und die vierte Radlenkkomponente
sind zugleich auch Fahrwerkskomponenten, wie beispielsweise der Fahrwerksrahmen 4.
[0095] Mit dem ersten Radsatz 3 ist auf der ersten Fahrwerksseite ein in Fig. 3 nicht sichtbares
Radsatzlager verbunden, welches wiederum mit einem Radsatzlagergehäuse 46 gekoppelt
ist. Das Radsatzlagergehäuse 46 ist mit dem ersten Schwingarm 1 verbunden, der erste
Schwingarm 1 mit dem Versorgungsanschluss, welcher als Bolzen fungiert und in die
erste Führungsbuchse 2 eingeführt ist. Zwischen dem Radsatzlagergehäuse 46 und dem
Fahrwerksrahmen 4 ist eine Primärfeder 47 angeordnet. Erfindungsgemäß können das Radsatzlagergehäuse
46 und der erste Schwingarm 1 auch einstückig ausgebildet sein.
[0096] Die erste Führungsbuchse 2 ist in den Fahrwerksrahmen 4 eingepresst. Erfindungsgemäß
ist es jedoch auch vorstellbar, dass es sich bei der ersten Führungsbuchse 2 z.B.
um eine Ausnehmung in dem Fahrwerksrahmen 4 handelt, d.h. dass die erste Führungsbuchse
2 und der Fahrwerksrahmen 4 keine separaten Bauteile sind.
[0097] Der erste Radsatz 3 ist auf der zweiten Fahrwerksseite nach gleichem Prinzip wie
auf der ersten Fahrwerksseite mit dem Fahrwerksrahmen 4 gekoppelt.
[0098] Der Versorgungsanschluss weist ein erstes Verbindungsteil 9, ein zweites Verbindungsteil
10, wie es beispielhaft in Fig. 2 gezeigt ist, und ein Zuführungsteil 11 auf. Über
das Zuführungsteil 11 ist der Versorgungsanschluss in die erste Führungsbuchse 2 eingeführt.
Das außerhalb der ersten Führungsbuchse 2 angeordnete, T-förmige erste Verbindungsteil
9 ist mit dem ersten Schwingarm 1 verschraubt und über eine erste Verschlusskupplung
21, wie sie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt ist, mit dem Zuführungsteil 11 verbunden.
[0099] Das erste Verbindungsteil 9 ist an einer Schwingarmvorderseite angeordnet. Das zweite
Verbindungsteil 10 ist konstruktiv, funktionell und verbindungstechnisch gleich wie
das erste Verbindungsteil 9 ausgebildet und an einer Schwingarmrückseite angeordnet.
[0100] Mit dem Fahrwerksrahmen 4 ist ein Versorgungsaggregat 32 verbunden, welches als Hydraulikaggregat
ausgebildet ist und eine Pumpe, einen elektrischen Pumpenmotor sowie einen Tank für
ein Hydraulikfluid umfasst. Über eine erste Versorgungsleitung 30 wird das Hydraulikfluid
von dem Versorgungsaggregat 32 über ein erstes Anschlussstück 33 in das erste Verbindungsteil
9 und in das Zuführungsteil 11 eingeleitet.
[0101] Über eine zweite Versorgungsleitung 31, wie sie beispielhaft in Fig. 2 gezeigt ist,
wird das Hydraulikfluid von dem Versorgungsaggregat 32 über ein zweites Anschlussstück
34, wie es beispielhaft in Fig. 2 dargestellt ist, in das zweite Verbindungsteil 10
und in das Zuführungsteil 11 eingeleitet. Die erste Versorgungsleitung 30 ist mit
einer ersten Fluidkammer 7 eines ersten Elastikelements 5 der Radlenkvorrichtung,
wie sie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt sind, verbunden, die zweite Versorgungsleitung
31 mit einer zweiten Fluidkammer 8 eines zweiten Elastikelements 6, wie sie beispielhaft
in Fig. 1 gezeigt sind.
[0102] Die erste Versorgungsleitung 30 versorgt die erste Fluidkammer 7 mit dem Hydraulikfluid
aus dem Versorgungsaggregat 32, die zweite Versorgungsleitung 31 die zweite Fluidkammer
8.
[0103] Durch Änderung von Hydraulik-Druckzuständen in der ersten Fluidkammer 7 und in der
zweiten Fluidkammer 8 werden Steifigkeiten des ersten Elastikelements 5 und des zweiten
Elastikelements 6 variiert und es können dadurch Lenkkräfte auf den ersten Schwingarm
1 erzeugt und angepasst werden. Somit ist der erste Radsatz 3 über die Radlenkvorrichtung
lenkbar mit dem Fahrwerksrahmen 4 gekoppelt.
[0104] Erfindungsgemäß ist es auch möglich, dass die erste Führungsbuchse 2 mit dem Versorgungsanschluss
nicht in dem Fahrwerksrahmen 4, sondern in dem ersten Schwingarm 1 angeordnet ist
und dass das erste Verbindungsteil 9 nicht mit dem ersten Schwingarm 1, sondern mit
dem Fahrwerksrahmen 4 verbunden ist.
[0105] Das Fahrwerk weist einen in Fig. 3 nicht dargestellten zweiten Radsatz auf, welcher
nach gleichem Prinzip wie der erste Radsatz 3 lenkbar mit dem Fahrwerksrahmen 4 verbunden
ist.
Liste der Bezeichnungen
[0106]
- 1
- Erster Schwingarm
- 2
- Erste Führungsbuchse
- 3
- Erster Radsatz
- 4
- Fahrwerksrahmen
- 5
- Erstes Elastikelement
- 6
- Zweites Elastikelement
- 7
- Erste Fluidkammer
- 8
- Zweite Fluidkammer
- 9
- Erstes Verbindungsteil
- 10
- Zweites Verbindungsteil
- 11
- Zuführungsteil
- 12
- Erster Adapter
- 13
- Zweiter Adapter
- 14
- Mittelstück
- 15
- Erste Ausnehmung
- 16
- Versorgungsanschluss-Längsachse
- 17
- Erster Schenkel
- 18
- Zweiter Schenkel
- 19
- Hochachse
- 20
- Querachse
- 21
- Erste Verschlusskupplung
- 22
- Zweite Verschlusskupplung
- 23
- Erste Verbindungsfläche
- 24
- Zweite Verbindungsfläche
- 25
- Erste Anlegefläche
- 26
- Zweite Anlegefläche
- 27
- Erste Schraube
- 28
- Zweite Schraube
- 29
- Dritte Schraube
- 30
- Erste Versorgungsleitung
- 31
- Zweite Versorgungsleitung
- 32
- Versorgungsaggregat
- 33
- Erstes Anschlussstück
- 34
- Zweites Anschlussstück
- 35
- Erster Versorgungsabschnitt
- 36
- Erster Zuführungsabschnitt
- 37
- Zweiter Zuführungsabschnitt
- 38
- Erstes Ende
- 39
- Zweites Ende
- 40
- Erster Leitungsabschnitt
- 41
- Zweiter Leitungsabschnitt
- 42
- Dritter Leitungsabschnitt
- 43
- Vierter Leitungsabschnitt
- 44
- Erstes Kupplungsteil
- 45
- Zweites Kupplungsteil
- 46
- Radsatzlagergehäuse
- 47
- Primärfeder
1. Versorgungsanschluss für eine Radlenkvorrichtung für ein Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug,
welcher zumindest eine erste Versorgungsleitung (30), zumindest ein erstes Verbindungsteil
(9), ein Zuführungsteil (11) und eine Versorgungsanschluss-Längsachse (16) aufweist,
wobei die zumindest erste Versorgungsleitung (30) in dem Zuführungsteil (11) geführt
ist und mit einem Versorgungsaggregat (32) sowie mit einer ersten Fluidkammer (7)
eines ersten Elastikelements (5) zur Radwinkelstellung verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest erste Verbindungsteil (9) T-förmig ausgebildet ist, über einen ersten
Schenkel (17) des zumindest ersten Verbindungsteils (9) mit dem Zuführungsteil (11)
verbunden ist und an einem zweiten Schenkel (18) des zumindest ersten Verbindungsteils
(9) zumindest eine erste Anlegefläche (25) zur Verbindung des zumindest ersten Verbindungsteils
(9) mit einer Radlenkkomponente oder einer Fahrwerkskomponente aufweist.
2. Versorgungsanschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zumindest ersten Verbindungsteil (9) ein erster Leitungsabschnitt (40) der
zumindest ersten Versorgungsleitung (30) geführt ist und in dem Zuführungsteil (11)
ein zweiter Leitungsabschnitt (41) der zumindest ersten Versorgungsleitung (30) geführt
ist, wobei der erste Leitungsabschnitt (40) und der zweite Leitungsabschnitt (41)
vorzugsweise gewinkelt zueinander angeordnet sind.
3. Versorgungsanschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Leitungsabschnitt (40) und der zweite Leitungsabschnitt (41) rechtwinklig
zueinander angeordnet sind.
4. Versorgungsanschluss nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Leitungsabschnitt (41) parallel zu der Versorgungsanschluss-Längsachse
(16) ausgerichtet ist.
5. Versorgungsanschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Zuführungsteil (11) ein erstes Kupplungsteil (44) einer fluidischen ersten
Verschlusskupplung (21) angeordnet ist, mittels welcher die zumindest erste Versorgungsleitung
(30) trennbar ist.
6. Versorgungsanschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zumindest ersten Verbindungsteil (9), in welchem die zumindest erste Versorgungsleitung
(30) geführt ist, ein zweites Kupplungsteil (45) der ersten Verschlusskupplung (21)
angeordnet ist.
7. Versorgungsanschluss nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kupplungsteil (44) oder das zweite Kupplungsteil (45) als Stecknippel ausgebildet
ist.
8. Versorgungsanschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführungsteil (11) gerundet und zumindest im Bereich einer ersten Verbindungsfläche
(23) zu dem zumindest ersten Verbindungsteil (9) abgeflacht ausgeführt ist.
9. Versorgungsanschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zumindest ersten Verbindungsteil (9) und mit der zumindest ersten Versorgungsleitung
(30), welche in dem zumindest ersten Verbindungsteil (9) geführt ist, ein erstes Anschlussstück
(33) verbunden ist.
10. Versorgungsanschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Zuführungsteil (11) ein zweites Verbindungsteil (10) verbunden ist, wobei
das zumindest erste Verbindungsteil (9) an einem ersten Ende (38) des Zuführungsteils
(11) angeordnet ist und das zweite Verbindungsteil (10) an einem zweiten Ende (39)
des Zuführungsteils (11) angeordnet ist.
11. Versorgungsanschluss nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Verbindungsteil (10) und in dem Zuführungsteil (11) eine zweite Versorgungsleitung
(31), verbindbar mit einem Versorgungsaggregat (32) und einer zweiten Fluidkammer
(8) eines zweiten Elastikelements (6) zur Radwinkelstellung, geführt ist, wobei die
zumindest erste Versorgungsleitung (30) und die zweite Versorgungsleitung (31) teilweise
parallel zueinander angeordnet sind.
12. Radlenkvorrichtung für ein Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, welche zumindest einen
ersten Schwingarm (1) als erste Radlenkkomponente, zumindest eine erste Führungsbuchse
(2) als zweite Radlenkkomponente sowie eine elastisch-fluidische Einrichtung zur Radwinkelstellung
aufweist, mit zumindest einem mit der elastisch-fluidischen Einrichtung verbundenen
Versorgungsanschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Radlenkvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Führungsbuchse (2) und der zumindest eine Versorgungsanschluss
über zylindrische Kontaktflächen der zumindest ersten Führungsbuchse (2) und des zumindest
einen Versorgungsanschlusses miteinander verbunden sind, wobei der zumindest eine
Versorgungsanschluss zumindest teilweise in die zumindest erste Führungsbuchse (2)
eingeführt ist, sodass die zumindest erste Führungsbuchse (2) und der zumindest eine
Versorgungsanschluss eine gemeinsame Längsachse aufweisen, und wobei der zumindest
eine Versorgungsanschluss mit dem zumindest ersten Schwingarm (1) verbunden ist.
14. Radlenkvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Versorgungsanschluss mit dem zumindest ersten Schwingarm (1) verschraubt
ist.
15. Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug mit zumindest einer Radlenkvorrichtung nach einem
der Ansprüche 12 bis 14.
16. Fahrwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass über die zumindest eine Radlenkvorrichtung ein erster Radsatz (3) lenkbar mit einem
Fahrwerksrahmen (4) gekoppelt ist.