[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter mit einem darin verpackten Produkt.
Insbesondere betrifft die Erfindung einen starren zylindrischen Behälter mit einem
darin verpackten pastösen Produkt.
[0002] Für verschiedenartige Anwendungen werden Produkte in trommelförmigen Behältern verpackt.
Insbesondere pastöse Produkte, wie Kleb- und Dichtstoffe, werden typischerweise in
einer Folienschicht in Blechtrommeln verpackt. Die Entnahme der Produkte aus diesen
Trommeln erfolgt oftmals durch Abpumpen von oben, wobei eine trichterförmige Platte
den Inhalt unter Druck setzt, sodass das Produkt zur Pumpe hochfliesst und von dort
her weitergefördert werden kann.
[0003] Bei diesem Prozess verbleibt jedoch immer eine Restmenge des Produktes im Behälter
und kann nicht mehr durch die Pumpe gefördert werden. Je nach System kann diese Restmenge
im Bereich von 5 bis 10 Litern (bei einem 200 Liter Fass) betragen.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung zur Verfügung zu
stellen, welche eine bessere Ausnutzung des im Behälter verpackten Produktes bei dessen
Verwendung ermöglicht. Insbesondere soll eine Restmenge, welche nicht mehr gefördert
werden kann, möglichst gering gehalten werden, und eine Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit
solcher verpackter Produkte soll verbessert werden.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Zurverfügungstellen eines Behälters mit einem
darin verpackten Produkt, umfassend: einen starren zylindrischen Behälter mit einem
Boden, einer Seitenwand und einem Deckel; ein flexibles Futter; ein pastöses Produkt,
welches vom Futter umschlossen und im Behälter angeordnet ist; wobei der Behälter
zudem eine Einlage umfasst, welche auf dem Boden und unter dem im Futter umschlossenen
Produkt angeordnet ist, welche einen im wesentlichen runden Grundriss hat, der kleiner
ist als der Boden, und welche im Wesentlichen mittig auf dem Boden angeordnet ist,
sodass zwischen der Einlage und der Seitenwand ein Abstand besteht.
[0006] In Versuchen wurde erkannt, dass eine wesentliche Komponente der begrenzten Ausnutzung
beim Abpumpen darin begründet ist, dass die Platte der Pumpe in deren Abwärtsbewegung
durch das zusammengefaltete Futter gestoppt wird. Insbesondere bei Futtern aus Kunststofffolien
besteht die Gefahr, dass das entlang der Seitenwand des Behälters zusammengestauchte
Futter einen unüberwindbaren Widerstand für die Pumpe bildet, wenn diese in die Nähe
des Bodens des Behälters vorstösst.
[0007] Diese Erkenntnis wird nun erfindungsgemäss so genutzt, dass durch die Einlage ein
Raum geschaffen wird, in den das zusammengedrückte Futter hineingepresst werden kann.
Durch die Einlage wird der effektive Boden des Behälters in einem mittleren Bereich
angehoben (nicht aber im Randbereich), und die Pumpe kann dadurch mehr Material auspressen,
bis sie vom zusammengestauchten Futter gestoppt wird.
[0008] Es hat sich weiterhin gezeigt, dass sich dieser Effekt durch eine Anpassung einer
Form und einer Grösse der Einlage optimieren lässt. Solche optimierten Einlagen sind
insbesondere Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Indem diese Einlage möglichst leicht und kostengünstig hergestellt wird, lassen sich
die wirtschaftlichen sowie umweltrelevanten Aspekte der Erfindung weiterhin verbessern.
Ein Einsatz solcher Einlagen ist dabei insbesondere bei hochpreisigen und/oder schwer
rezyklierbaren Produkten vorteilhaft.
[0010] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, den bisher bekannten Prozess
der Entleerung solcher Behälter zu optimieren, ohne dass dabei am Entleerungsprozess
oder der Ausrüstung (z.B. Pumpen) Änderungen vorgenommen werden müssten. Stattdessen
wird erfindungsgemäss ein Behälter zur Verfügung gestellt, welcher zusätzlich eine
Einlage umfasst, um den Entleerungsprozess zu optimieren. Somit müssen kundenseitig
keinerlei Anpassungen oder Veränderungen vorgenommen werden, weder an den Anlagen
noch am Prozess.
[0011] In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Einlage relativ zum Behälter derart
dimensioniert, dass der Abstand zwischen 2 und 10 cm, bevorzugt zwischen 3 und 9 cm,
besonders bevorzugt zwischen 3 und 8 cm beträgt.
[0012] In einer beispielhaften Ausführungsform beträgt eine Höhe der Einlage zwischen 1
und 6 %, bevorzugt zwischen 1,5 und 4 % einer Höhe des Behälters.
[0013] In einer beispielhaften Ausführungsform beträgt eine Höhe der Einlage zwischen 1
und 6 cm, bevorzugt zwischen 1,5 und 4 cm.
[0014] In einer beispielhaften Ausführungsform hat die Einlage einen rechteckigen oder trapezförmigen
oder vieleckigen Querschnitt.
[0015] In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Einlage im Wesentlichen als Kegelstumpf,
oder als Kegelstumpf auf einem Sockel, oder als Zylinder mit abgerundeter Oberkante
ausgebildet.
[0016] In einer beispielhaften Ausführungsform hat die Einlage zumindest zwei Abstandhalter,
welche derart dimensioniert und angeordnet sind, dass sie den Abstand zwischen Einlage
und Seitenwand überbrücken und dadurch eine Position der Einlage auf dem Boden vordefinieren.
[0017] In einer beispielhaften Weiterbildung hat die Einlage zumindest drei oder zumindest
vier Abstandhalter.
[0018] In einer alternativen Ausführungsform hat die Einlage einen umlaufenden Ring als
Abstandhalter, welcher derart dimensioniert und angeordnet ist, dass er den Abstand
zwischen Einlage und Seitenwand überbrückt und dadurch eine Position der Einlage auf
dem Boden vordefiniert.
[0019] In einer beispielhaften Weiterbildung sind der umlaufende Ring und die Einlage einstückig
und/oder aus demselben Material ausgebildet.
[0020] In einer beispielhaften Ausführungsform hat der bzw. die Abstandhalter eine geringere
Höhe als die Einlage, insbesondre eine weniger als halb so grosse Höhe wie die Einlage,
und/oder insbesondere beträgt die Höhe der Abstandhalter zwischen 20 und 60 % der
Höhe der Einlage.
[0021] In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Einlage aus einem geschäumten Kunststoff
gebildet.
[0022] In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Einlage einstückig ausgebildet.
[0023] In einer alternativen Ausführungsform ist die Einlage mehrteilig ausgebildet, wobei
die einzelnen Teilstücke insbesondere identisch ausgebildet sind.
[0024] In einer beispielhaften Ausführungsform ist das Produkt ein einkomponentiger Kleb-
oder Dichtstoff, insbesondere eine Zusammensetzung auf Polyurethanbasis, silanterminierter
Polymerbasis, Epoxidbasis oder Silikonbasis.
[0025] In einer beispielhaften Ausführungsform ist das flexible Futter als Folie ausgebildet,
insbesondere als Aluminium-Folie oder als Polyethylen-Folie.
[0026] In einer beispielhaften Ausführungsform ist der Behälter aus Blech ausgebildet.
[0027] In einer beispielhaften Ausführungsform hat der Behälter ein Volumen von 50 bis 5001,
bevorzugt von 100 bis 3001.
[0028] Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
und mit Bezug auf schematische Zeichnungen beschrieben.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1a
- schematische Darstellung eines Behälters mit einem darin verpackten Produkt gemäss
Stand der Technik;
- Fig. 1b
- schematische Darstellung eines Behälters mit einem darin verpackten Produkt und einer
Einlage;
- Fig. 2a
- schematische Darstellung eines Behälters mit einem darin verpackten Produkt bei dessen
Entnahme durch eine Pumpe gemäss Stand der Technik;
- Fig. 2b
- schematische Darstellung eines Behälters mit einem darin verpackten Produkt und einer
Einlage bei Entnahme des Produktes durch eine Pumpe; und
- Fig. 3a bis 5b
- schematische Darstellung verschiedener Einlagen;
[0030] In Fig. 1a ist ein Behälter 1 mit einem darin verpackten Produkt A gemäss dem Stand
der Technik dargestellt. Der Behälter 1 hat eine zylindrische Form, und umfasst einen
Boden 2, eine Seitenwand 3, und einen Deckel 4. Das Produkt A ist zudem von einem
Futter 5 umschlossen.
[0031] In Fig. 2b ist wiederum ein Behälter 1 mit einem darin verpackten Produkt A dargestellt,
jedoch umfasst dieser Behälter 1 zusätzlich eine Einlage 6. Diese Einlage 6 ist auf
dem Boden 2 des Behälters 1 und unter dem vom Futter 5 umschlossenen Produkt A angeordnet.
Die Einlage 6 hat dabei einen Durchmesser 11, welcher kleiner ist als der Boden 2
des Behälters 1. Weil die Einlage 6 im Wesentlichen mittig auf dem Boden 2 angeordnet
ist, besteht rund um die Einlage 6 ein Abstand 9 zur Seitenwand 3.
Die Einlage 6 hat zudem eine Höhe 10.
[0032] In Fig. 2a ist ein Behälter 1 mit einem darin verpackten Produkt A bei dessen Entnahme
durch eine Pumpe 7 gemäss dem Stand der Technik dargestellt. Bei der Entnahme ist
das Futter 5 auf einer Oberseite des Produktes A aufgeschnitten, und eine Folgeplatte
8 einer Entnahmevorrichtung (nicht als ganzes dargestellt) drückt nun auf das Produkt
A, sodass das Produkt A gegen die Schwerkraft zur Pumpe 7 hin gequetscht wird. Die
Pumpe 7 fördert das Produkt A sodann weiter, beispielsweise in Richtung eines Applikationsroboters
(nicht dargestellt).
[0033] Durch das fortschreitende Zusammendrücken des Produktes A im Futter 5 kommt es zu
Faltungen des Futters 5, jeweils neben der Seitenwand 3. Diese Faltungen des Futters
5 verhindern ab einem gewissen Punkt ein weiteres Zusammendrücken des Produktes A,
weil ein weiters Zusammendrücken einen zu grossen Widerstand durch die Faltungen bewirkt.
Dadurch kommt der Entnahmeprozess zum Erliegen, bevor das Produkt A vollständig gefördert
(bzw. entleert, aufgebraucht) werden kann.
[0034] In Fig. 2b ist wiederum ein Behälter 1 mit einem darin verpackten Produkt A bei dessen
Entnahme durch eine Pumpe 7 dargestellt. Hier umfasst der Behälter 1 jedoch zusätzlich
eine Einlage 6, welche am Boden 2 des Behälters 1 angeordnet ist. Durch das mittige
Anordnen der Einlage 6 auf dem Boden 2 kann nun eine Faltung des Futters 5 zumindest
teilweise in einen Bereich zwischen der Einlage 2 und der Seitenwand 3 entweichen.
Dadurch kann insgesamt mehr vom Produkt A gefördert werden, als dies ohne der Einlage
6 der Fall ist, wie in Fig. 2a dargestellt.
[0035] In den Fig. 3a bis 5b sind verschiedene Ausführungsbeispiele von Einlagen 6 gezeigt,
jeweils in einer räumlichen Darstellung und im Querschnitt.
[0036] In den Fig. 3a und 3b ist eine erste beispielhafte Einlage 6 dargestellt. Diese Einlage
6 hat einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt. Weiterhin ist diese Einlage
6 mehrstückig ausgebildet, wobei vier jeweils gleich Teilstücke zur Bildung einer
Einlage 6 verwendet werden. Diese Einlage 6 hat keinen Abstandhalter.
[0037] In den Fig. 4a und 4b ist eine zweite beispielhafte Einlage 6 dargestellt. Diese
Einlage 6 hat einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt. Weiterhin ist diese
Einlage 6 mehrstückig ausgebildet, wobei vier jeweils gleich Teilstücke zur Bildung
einer Einlage 6 verwendet werden. Diese Einlage 6 hat vier Abstandhalter 12, wobei
jedes Teilstück einen Abstandhalter 12 aufweist.
[0038] In den Fig. 5a und 5b ist eine dritte beispielhafte Einlage 6 dargestellt. Diese
Einlage 6 hat einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt. Weiterhin ist diese
Einlage 6 einstückig ausgebildet. Diese Einlage 6 hat einen Abstandhalter 12, welcher
als umlaufenden Ring um die Einlage 6 herum ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Behälter
- 2
- Boden
- 3
- Seitenwand
- 4
- Deckel
- 5
- Futter
- 6
- Einlage
- 7
- Pumpe
- 8
- Folgeplatte
- 9
- Abstand
- 10
- Höhe der Einlage
- 11
- Durchmesser der Einlage
- 12
- Abstandhalter
- A
- Produkt
1. Behälter mit einem darin verpackten Produkt, umfassend:
einen starren zylindrischen Behälter mit einem Boden, einer Seitenwand und einem Deckel;
ein flexibles Futter;
ein pastöses Produkt, welches vom Futter umschlossen und im Behälter angeordnet ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter zudem eine Einlage umfasst, welche auf dem Boden und unter dem im Futter
umschlossenen Produkt angeordnet ist, welche einen im wesentlichen runden Grundriss
hat, der kleiner ist als der Boden, und welche im Wesentlichen mittig auf dem Boden
angeordnet ist, sodass zwischen der Einlage und der Seitenwand ein Abstand besteht.
2. Behälter nach Anspruch 1, wobei die Einlage relativ zum Behälter derart dimensioniert
ist, dass der Abstand zwischen 2 und 10 cm beträgt.
3. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Höhe der Einlage zwischen
1 und 6 % einer Höhe des Behälters beträgt, und/oder wobei eine Höhe der Einlage zwischen
1 und 6 cm beträgt.
4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einlage einen rechteckigen
oder trapezförmigen oder vieleckigen Querschnitt hat.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einlage im Wesentlichen
als Kegelstumpf, oder als Kegelstumpf auf einem Sockel, oder als Zylinder mit abgerundeter
oder abgeschrägter Oberkante ausgebildet ist.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einlage zumindest einen
Abstandhalter hat, welcher derart dimensioniert und angeordnet ist, dass er den Abstand
zwischen Einlage und Seitenwand überbrückt und dadurch eine Position der Einlage auf
dem Boden vordefiniert.
7. Behälter nach Anspruch 6, wobei die Einlage zumindest zwei oder zumindest drei oder
zumindest vier Abstandhalter hat.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei der Abstandhalter eine geringere
Höhe als die Einlage hat, und/oder wobei die Höhe des Abstandhalters zwischen 20 und
60 % der Höhe der Einlage beträgt.
9. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einlage aus einem geschäumten
Kunststoff gebildet ist.
10. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einlage einstückig ausgebildet
ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Einlage mehrteilig ausgebildet
ist, wobei die einzelnen Teilstücke insbesondere identisch ausgebildet sind.
12. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Produkt ein einkomponentiger
Kleb- oder Dichtstoff ist, insbesondere eine Zusammensetzung auf Polyurethanbasis,
silanterminierter Polymerbasis, Epoxidbasis oder Silikonbasis.
13. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das flexible Futter als Folie
ausgebildet ist, insbesondere als Aluminium-Folie oder als Polyethylen-Folie.
14. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Behälter aus Blech ausgebildet
ist.
15. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Behälter ein Volumen von
50 bis 5001 hat.