[0001] Die Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung zum Abdecken mindestens eines Teilbereichs
einer Platine während einer Temperierung der Platine in einem Ofen, wobei die Abschirmvorrichtung
und eine etwa auf Austenitisierungstemperatur erwärmte Platine in dem Ofen angeordnet
sind und mindestens ein Teilbereich der Platine durch die Abschirmvorrichtung gegen
eine weitere Wärmebeaufschlagung abgeschirmt ist, wobei der nichtabgeschirmte Bereich
der Platine durch die Wärmebeaufschlagung im Ofen auf Austenitisierungstemperatur
gehalten oder erwärmt ist.
[0002] Im Stand der Technik ist bekannt, dass die Abschirmvorrichtung zusammen mit einer
etwa auf Austenitisierungstemperatur erwärmten Platine in einen Ofen eingebracht und
mit einer Wärme beaufschlagt wird. Dabei wird die Platine in Teilbereichen durch die
Abschirmvorrichtung abgedeckt, sodass dieser abgedeckte Bereich von der Wärmebeaufschlagung
abgeschirmt und nicht weiter erwärmt wird. Der abgedeckte Bereich kühlt im Ofen langsam
ab, auf eine Temperatur unterhalb der Austenitisierungstemperatur und oberhalb der
Martensitstarttemperatur. Der nichtabgedeckte Bereich der Platine wird weiterhin auf
Austenitisierungstemperatur erwärmt bzw. gehalten. Die Platine weist nach einer Verweilzeit
im Ofen Bereiche mit unterschiedlichen Temperaturen auf, wobei die Platine nach einer
vorbestimmten Verweilzeit aus dem Ofen entnommen und in einem Umformwerkzeug zu einem
Formteil umgeformt und gehärtet wird.
[0003] Durch die unterschiedlichen Temperaturen im Material, werden bei der anschließenden
Umformung und schroffen Abkühlung Bereiche mit unterschiedlichen Festigkeiten eingestellt.
[0004] Damit diese Bereiche jeweils in den dafür vorgesehenen Toleranzbereichen angeordnet
sind, muss die Geometrie der Abschirmvorrichtung an die vorgesehenen Bereiche aufwändig
angepasst werden, sodass eine exakte Abdeckung der Bereiche erfolgen kann, die später
duktiler sein sollen.
[0005] Bei der Anfertigung einer auf ein Produkt angepassten Abschirmvorrichtung wird zunächst
eine Abschirmvorrichtung mit einem Aufmaß gefertigt, d.h. die Geometrie der Abschirmvorrichtung
ist der finalen Form nur angenähert. Die Randkanten werden dann nachbearbeitet, d.h.
abgetragen und überprüft, bis die Abschirmvorrichtung eine optimale Abschirmgeometrie
aufweist, die eine Abschirmung der vorgesehenen Bereiche ermöglicht. Um die Form der
Abschirmvorrichtung zu überprüfen und um festzustellen, in welchen Bereichen noch
eine Nachbearbeitung der Randkanten erforderlich ist, wird eine Platine samt der Abschirmvorrichtung
in einen Ofen eingebracht und mit einer Wärme beaufschlagt. Die Platine wird anschließend
umgeformt und gehärtet und die Anordnung und Geometrie der Bereiche unterschiedlicher
Festigkeit überprüft. Sofern die Bereiche nicht in den vorgegebenen Toleranzbereichen
liegen, erfolgt eine Nachbearbeitung der Randkanten in den entsprechenden Bereichen.
Dazu muss die gesamte Abschirmvorrichtung aus dem Ofen entnommen werden, für die Bearbeitung
eingespannt und nachbearbeitet werden. Eine Bearbeitung innerhalb des Ofens ist nicht
möglich. Anschließend erfolgt eine erneute Überprüfung und ggf. eine erneute Nachbearbeitung
in der beschriebenen Weise, bis die Platine den Vorgaben genügt. Die Nachbearbeitung
und Überprüfung in mehreren Durchgängen sind sehr aufwändig und teuer.
[0006] Wird bei der Nachbearbeitung der Randkanten zu viel Material abgetragen, muss eine
neue Abschirmvorrichtung gefertigt werden, da das fehlende Material nicht wieder aufgefüllt
werden kann.
[0007] Die Herstellung einer Abschirmvorrichtung mit einer optimalen Geometrie ist somit
sehr zeit- und kostenintensiv.
[0008] Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass für jedes Produkt, welches eine neue Form
und/oder andere Bereiche unterschiedlicher Festigkeit aufweist, eine individuell angepasste
Abschirmvorrichtung angefertigt werden muss.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine gattungsgemäße Abschirmvorrichtung zu
schaffen, die flexibel einsetzbar ist und deren Abschirmgeometrie kostengünstig und
schnell auf ein abzuschirmendes Produkt anpassbar ist. Zudem soll ein Verfahren zum
Abdecken mindestens eines Teilbereichs einer Platine bereitgestellt werden, bei dem
eine flexible Anpassung und Einstellung einer Abschirmgeometrie ermöglich ist.
[0010] Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Abschirmvorrichtung mehrteilig
ist und aus mindestens einem ersten Abschirmteil, sowie mindestens einem das erste
Abschirmteil zu dem kompletten Abschirmteil ergänzenden zweiten und/oder weiteren
Abschirmteil besteht, welches zur Erreichung einer optimalen Abschirmgeometrie lösbar
und/oder verstellbar an dem ersten Abschirmteil befestigt ist, wobei in einer Solllage
des zweiten und/oder weiteren Abschirmteils der vorbestimmte Teilbereich der Platine
durch die mehrteilige Abschirmvorrichtung überdeckt ist.
[0011] Die Abschirmvorrichtung weist mindestens ein erstes Abschirmteil auf. Vorzugsweise
sind zwei erste einander gegenüber angeordnete Abschirmteile mit daran befestigten
zweiten oder weiteren Abschirmteilen vorgesehen, zwischen denen die Platine bei der
weiteren Erwärmung im Ofen angeordnet ist, um die Platine von beiden Seiten gleichmäßig
abzudecken.
[0012] An jedem ersten Abschirmteil ist mindestens ein zweites Abschirmteil zur Erreichung
der optimalen Abschirmgeometrie lösbar und/oder verstellbar befestigt. Auch ein weiteres
Abschirmteil kann an dem ersten Abschirmteil lösbar und/oder verstellbar befestigt
sein. Das zweite und/oder weitere Abschirmteil bildet einen Teil des ersten Abschirmteils
und kann beispielsweise an einer Randkante des ersten Abschirmteils befestigt sein.
Ist das zweite und/oder weitere Abschirmteil in eine Solllage eingestellt bzw. an
dem ersten Abschirmteil befestigt, sind die vorbestimmten Teilbereiche der Platine
optimal abgedeckt. Zur Ermittlung und Einstellung der Solllage ist eine Überprüfung
der Abschirmvorrichtung notwendig. Dabei werden die Anbringung des zweiten und/oder
weiteren Abschirmteils am ersten Abschirmteil, sowie die Abschirmgeometrie der Abschirmteile
überprüft. Die Überprüfung erfolgt nicht anhand der Abschirmvorrichtung selbst, sondern,
wie im Stand der Technik beschrieben, anhand eines Formteils, welches aus einer Platine
umgeformt ist, die mit der Abschirmvorrichtung bei der Wärmebeaufschlagung abgedeckt
wurde. Wird bei der Überprüfung festgestellt, dass die Bereiche unterschiedlicher
Festigkeiten nicht in den dafür vorbestimmten Bereichen liegen, kann eine entsprechende
Nachbearbeitung der Konturen und/oder ein Austausch und/oder ein Verstellen des zweiten
und/oder weiteren Abschirmteil vorgenommen werden. Damit das zweite und/oder weitere
Abschirmteil in einfacher Weise und besonders kostengünstig nachbearbeitet, ausgetauscht
oder verstellt werden kann ist dieses lösbar und/oder verstellbar an dem ersten Abschirmteil
befestigt.
[0013] Eine lösbare Befestigung ermöglicht den Austausch eines zweiten oder weiteren Abschirmteils
durch ein passenderes zweites oder weiteres Abschirmteil oder auch eine kostengünstige
und besonders einfache Nachbearbeitung des zweiten oder weiteren Abschirmteils.
[0014] Für die Nachbearbeitung kann das zweite oder weitere Abschirmteil von dem ersten
Abschirmteil gelöst und als separates Teil bearbeitet werden, was die Handhabung erheblich
erleichtert, da nicht mehr die gesamte Abschirmvorrichtung aus dem Ofen entnommen
und transportiert und für die Bearbeitung eingespannt werden muss. Das nachbearbeitete
zweite oder weitere Abschirmteil wird nach dessen Bearbeitung in Solllage an dem ersten
Abschirmteil befestigt. Sofern das zweite oder weitere Abschirmteil auch verstellbar
ist, kann die Solllage beispielsweise im Ofen eingestellt und/oder Optimiert werden.
[0015] Wird bei der Nachbearbeitung der Randkante versehentlich zu viel Material abgetragen,
kann das zweite oder weitere Abschirmteil durch ein zweites oder weiteres Ersatz-Abschirmteil
ausgetauscht werden. Es muss nicht mehr die gesamte Abschirmvorrichtung ausgetauscht
werden, wodurch die Kosten, die durch eine solche fehlerhafte Bearbeitung entstehen,
erheblich reduziert werden können.
[0016] Ist das zweite oder weitere Abschirmteil verstellbar an dem ersten Abschirmteil befestigt,
ist es möglich die Solllage durch Verstellen des zweiten oder weiteren Abschirmteils
am ersten Abschirmteil einzustellen oder zu optimieren, ohne dass das zweite oder
weitere Abschirmteil gelöst werden muss. Die Verstellung des zweiten oder weiteren
Abschirmteils erfolgt vorzugsweise relativ zu dem ersten Abschirmteil. Die Verstellbarkeit
des zweiten oder weiteren Abschirmteils ist ein besonderer Vorteil, da die Abschirmvorrichtung
zur Einstellung der Solllage des zweiten oder weiteren Abschirmteils nicht mehr aus
dem Ofen entnommen werden muss, sondern eine Verstellung auch innerhalb des Ofens
vorgenommen werden kann.
[0017] Die Kombination einer lösbaren und verstellbaren Befestigung ermöglicht einen Austausch
oder eine Nachbearbeitung und eine anschließende Optimierung der Lage in die Solllage,
wenn das zweite oder weitere Abschirmteil an dem ersten Abschirmteil befestigt ist.
Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn bei einer weiteren Überprüfung der
Abschirmvorrichtung noch geringe Abweichungen von der optimalen Soll-Abschirmgeometrie
vorliegen und eine Optimierung der Lage der Abschirmteile erfolgen muss.
[0018] Die Verstellbarkeit kann bei jeder Form von Abschirmteil sinnvoll sein und genutzt
werden. Bevorzugt wird die Verstellung für ein zweites oder weiteres Abschirmteil
verwendet, wenn das Abschirmteil eine Randkante aufweist, die eine an ein Raster gebundene
Kontur aufweist. Damit ist z.B. eine gerade verlaufende Kontur ohne Unregelmäßigkeiten
gemeint, die beispielsweise parallel zu einem ebenfalls gerade verlaufenden Randbereich
der abzuschirmenden Platine verläuft.
[0019] Eine Nachbearbeitung erfolgt dagegen vorzugsweise dann, wenn die einzustellende Randkante
oder ein Randbereich eine Kontur aufweist, die an kein Raster gebunden ist, die Kontur
also eine unregelmäßig verlaufende Kontur ist, wie beispielsweise eine Welle.
[0020] Es können mehrere zweite und/oder weitere Abschirmteile an dem ersten Abschirmteil
befestigt sein, die entsprechend dem zweiten oder weiteren Abschirmteil lösbar und/oder
verstellbar an dem jeweils ersten Abschirmteil befestigt sind. Die Ausführungen bezüglich
des zweiten und weiteren Abschirmteils gelten für jedes weitere Abschirmteil entsprechend.
[0021] Ein wesentlicher Vorteil der Abschirmvorrichtung liegt darin, dass diese einfach
und schnell auf ein abzuschirmendes Produkt angepasst werden kann.
[0022] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Abschirmvorrichtung flexibel einsetzbar
ist. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit ein vielfältig einsetzbares erstes
Abschirmteil anzufertigen, welches als Grundlage für eine Vielzahl von Produkten geeignet
ist. An dem ersten Abschirmteil ist mindestens ein zweites oder weiteres Abschirmteil
befestigt, welches auf das entsprechende abzuschirmende Produkt anpassbar oder abgestimmt
ist, wobei zur Erreichung einer optimalen Abschirmgeometrie das zweite oder weitere
Abschirmteil durch Austausch, Verstellung und/oder Bearbeitung in einfacher und kostengünstiger
Weise an verschiedene Projekte angepasst werden kann. Auf diese Weise kann für eine
Vielzahl von Produkten eine besonders kostengünstige Abschirmvorrichtung bereitgestellt
werden, ohne dass die komplette Abschirmvorrichtung jeweils neu angefertigt werden
muss.
[0023] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das zweite und/oder weitere Abschirmteil zur Erreichung
der optimalen Abschirmgeometrie relativ zu dem ersten Abschirmteil in die Solllage
verstellbar oder verstellt ist.
[0024] Das zweite und/oder weitere Abschirmteil ist Bestandteil des ersten Abschirmteils
und ist zur Optimierung der Abschirmgeometrie relativ zu dem ersten Abschirmteil an
diesem beweglich befestigt. Die Platine ist unabhängig von der Abschirmvorrichtung
im Ofen fixiert und ist bei einer Verstellung des zweiten oder weiteren Abschirmteils
nicht mitbewegt.
[0025] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass eine Verstellung des zweiten Abschirmteils
und/oder des weiteren Abschirmteils außerhalb oder innerhalb des Ofens erfolgt.
[0026] Besonders vorteilhaft ist die Verstellung des zweiten und/oder weiteren Abschirmteils
an dem ersten Abschirmteil innerhalb des Ofens, da dann ein aufwändiger Ausbau der
Abschirmvorrichtung aus dem Ofen entfällt.
[0027] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das zweite Abschirmteil und/oder das weitere Abschirmteil
mittels eines Spindeltriebes an dem ersten Abschirmteil verstellbar befestigt ist.
[0028] Der Spindeltrieb bietet eine kostengünstige und einfache Lösung, um das zweite oder
weitere Abschirmteil an dem ersten Abschirmteil zu befestigen und relativ zu diesem
zu verstellen.
[0029] Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Verstellung manuell, vorzugsweise
durch Betätigen einer Handhabe oder eines Handrades, erfolgt.
[0030] Alternativ ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass die Verstellung mittels eines
elektrischen Stellmotors erfolgt.
[0031] Dadurch ist insbesondere eine Einstellung und Optimierung der Solllage des zweiten
oder weiteren Abschirmteils innerhalb des Ofens möglich.
[0032] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abschirmvorrichtung aus zwei einander gegenüberliegend
angeordneten ersten Abschirmteilen mit daran lösbar und/oder verstellbar befestigten
zweiten und/oder weiteren Abschirmteilen besteht, zwischen denen die Platine im Ofen
angeordnet und beidseitig abgeschirmt ist, wobei besonders bevorzugt vorgesehen ist,
dass die ersten Abschirmteile und die daran befestigten zweiten und/oder weiteren
Abschirmteile zueinander kongruent ausgebildet und eingestellt sind.
[0033] Es ist ein oberseitiges erstes Abschirmteil und ein unterseitiges erstes Abschirmteil
vorgesehen, wobei an dem oberseitigen ersten Abschirmteil ein oberseitiges zweites
und/oder weiteres Abschirmteil befestigt ist und an dem unterseitigen ersten Abschirmteil
ein unterseitiges zweites oder weiteres Abschirmteil befestigt ist. Zwischen den oberseitigen
Abschirmteilen und den unterseitigen Abschirmteilen ist die Platine angeordnet. Die
Abschirmung der vorgesehenen Bereiche der Platine erfolgt dann von beiden Seiten der
Platine, wobei diese gleichermaßen von beiden Seiten abgedeckt und abgeschirmt ist.
[0034] Auch ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Teilbereiche der Platine durch die Abschirmvorrichtung
berührungslos abgeschirmt sind.
[0035] Die Platine wird von der Abschirmvorrichtung während der Abschirmung nicht berührt.
[0036] Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass das zweite Abschirmteil und/oder das weitere
Abschirmteil jeweils an einer Randkante des ersten Abschirmteils oder eines Ausschnittes
des Abschirmteils befestigt ist, und dass die jeweilige Randkante des ersten Abschirmteils
mindestens über einen Teil der Länge des daran befestigten zweiten und/oder weiteren
Abschirmteils eine dem zweiten und/oder weiteren Abschirmteil zugewandte, zu diesem
vorragende erste Abdeckkontur aufweist und das zweite und/oder weitere Abschirmteil
eine der entsprechenden Randkante zugewandte und zu dieser vorragende, die erste Abdeckkontur
zumindest teilweise überdeckende zweite und/oder weitere Abdeckkontur aufweist, wobei
die Abschirmvorrichtung zwischen der Randkante des ersten Abschirmteils und dem zweiten
und/oder weiteren Abschirmteil in Solllage des zweiten und/oder weiteren Abschirmteils
einen Spalt mit einer Spaltöffnung bildet, die quer zu einer von der Platine aufgespannten
Ebene verläuft, wobei die Spaltöffnung von der ersten Abdeckkontur und/oder der zweiten
oder weiteren Abdeckkontur zumindest teilweise abgedeckt ist.
[0037] Um einen Wärmeeintrag in den unter der Spaltöffnung liegenden Bereich der Platine
zu verhindern, ist die Spaltöffnung von der ersten Abdeckkontur und/oder der zweiten
oder weiteren Abdeckkontur zumindest teilweise abgedeckt. Die Abdeckkonturen sind
vorzugsweise sich in der Spaltöffnung zumindest teilweise überlagernde Konturen.
[0038] Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass die erste Abdeckkontur eine erste Leiste ist
und die zweite oder weitere Abdeckkontur eine zweite oder weitere Leiste ist, die
sich parallel zur Platinenfläche erstreckt.
[0039] Solche Leisten lassen sich in einfacher Weise als Abdeckkontur an der Abschirmvorrichtung
anbringen.
[0040] Des Weiteren wird die eingangs genannte Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung
eines Metallbauteils mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 12 gelöst.
[0041] Die vorstehenden Ausführungen bezüglich der Abschirmvorrichtung und der Vorgehensweise
bei der Herstellung des Metallbauteils mit unterschiedlichen Festigkeiten sind auf
das Verfahren und die dabei verwendete Abschirmvorrichtung entsprechend anzuwenden.
[0042] Gemäß Anspruch 12 betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Metallbauteils
mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit, mit folgenden Verfahrensschritten:
- eine Platine wird auf Austenitisierungstemperatur erwärmt,
- die Platine wird in einem Ofen auf etwa Austenitisierungstemperatur gehalten, wobei
- vorbestimmte Teilbereiche der Platine durch eine Abschirmvorrichtung abgeschirmt werden
und auf eine Temperatur unterhalb der Austenitisierungstemperatur und oberhalb der
Martensitstarttemperatur abkühlen, wobei
- die Platine nach einer Verweilzeit aus dem Ofen entnommen, in ein Umformwerkzeug eingebracht
und darin zu einem Formteil umgeformt und abgekühlt wird, wobei das Formteil hochfeste
Bereiche aufweist und in den zuvor abgeschirmten Teilbereichen eine geringere Festigkeit
aufweist.
[0043] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, dass
- die Abschirmvorrichtung mehrteilig ist und aus mindestens einem ersten Abschirmteil,
sowie mindestens einem das erste Abschirmteil zu dem kompletten Abschirmteil ergänzenden
zweiten und/oder weiteren Abschirmteil besteht, welches zur Erreichung einer optimalen
Abschirmgeometrie von dem ersten Abschirmteil gelöst und/oder an diesem verstellt
wird, bis das zweite und/oder weitere Abschirmteil den vorbestimmten Bereich der Platine
in einer Solllage überdeckt.
[0044] Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass das zweite und/oder weitere Abschirmteil relativ
zu dem ersten Abschirmteil verstellt wird, sodass die Abschirmfläche vergrößert oder
verkleinert wird.
[0045] Zudem ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass die Soll- Abschirmgeometrie nach Durchführung
einer Überprüfung der Abschirmvorrichtung erreicht wird, wobei nach der Umformung
der Platine zu einem Formteil eine Überprüfung der Bereiche unterschiedlicher Festigkeit
erfolgt, und das zweite oder weitere Abschirmteil bei einer Abweichung der überprüften
Bereiche von Sollbereichen zur Erreichung der Soll-Abschirmgeometrie ausgetauscht,
bearbeitet oder in die Solllage verstellt wird.
[0046] Vorzugsweise ist auch vorgesehen, dass die Verfahrensschritte wiederholt werden,
bis die überprüften Bereiche mit den Sollbereichen übereinstimmen.
[0047] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Solllage außerhalb oder innerhalb des Ofens
eingestellt wird.
[0048] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Abschirmvorrichtung ist in den Figuren
dargestellt und nachfolgend näher erläutert.
[0049] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Abschirmvorrichtung mit einer von der Abschirmvorrichtung teilweise abgedeckten
Platine;
- Fig. 2
- die Abschirmvorrichtung ohne Platine;
- Fig. 3
- die Abschirmvorrichtung samt Platine in Draufsicht;
- Fig. 4
- die Schnittansicht A-A der Fig. 3;
- Fig. 5
- die Schnittansicht B-B der Fig. 3.
[0050] Die Figuren zeigen eine Abschirmvorrichtung 1 zum Abdecken mindestens eines Teilbereichs
einer Platine 2 während einer Temperierung der Platine 2 in einem Ofen, wobei die
Abschirmvorrichtung 1 und eine etwa auf Austenitisierungstemperatur erwärmte Platine
2 in dem Ofen angeordnet werden und mindestens ein Teilbereich der Platine 2 durch
die Abschirmvorrichtung 1 gegen eine weitere Wärmebeaufschlagung abgeschirmt ist.
Der Ofen ist in den Figuren nicht dargestellt. Die Bündel von jeweils vier Pfeilen
18 in den Figuren 4 und 5 stellen die Wärmestrahlung im Ofen dar.
[0051] Der nichtabgeschirmte Bereich der Platine 2 wird durch die Wärmestrahlung im Ofen
auf Austenitisierungstemperatur gehalten oder erwärmt.
[0052] Die Abschirmvorrichtung 1 ist mehrteilig ausgebildet und besteht aus zwei ersten
Abschirmteilen 3,3', sowie jeweils einem das entsprechende erste Abschirmteil 3,3'
zu dem kompletten Abschirmteil 3,3' ergänzenden zweiten Abschirmteil 4,4' und weiteren
Abschirmteil 5,5'. Das zweite Abschirmteil 4,4' und das weitere Abschirmteil 5,5'
bilden somit einen Teil des ersten Abschirmteils 3,3'. Das zweite Abschirmteil 4,4'
ist an einer Randkante 6,6' des ersten Abschirmteils 3,3' lösbar befestigt. Das weitere
Abschirmteil 5,5' ist an einer gegenüberliegenden Randkante 7,7' lösbar und verstellbar
befestigt. Das zweite und das weitere Abschirmteil sind zur Erreichung einer optimalen
Abschirmgeometrie lösbar und das weitere Abschirmteil 5,5' zusätzlich auch verstellbar
an dem jeweiligen ersten Abschirmteil 3,3' befestigt. In einer Solllage des zweiten
Abschirmteils 4,4' und des weiteren Abschirmteils 5,5' ist der vorbestimmte Teilbereich
der Platine 2 überdeckt. Die Teilbereiche der Platine 2 sind durch die Abschirmvorrichtung
1 berührungslos abgeschirmt.
[0053] Das erste Abschirmteil 3 mit dem daran befestigten zweiten Abschirmteil 4 und dem
weiteren Abschirmteil 5 ist gegenüber dem ersten Abschirmteil 3' mit dem daran befestigten
zweiten Abschirmteil 4' und dem weiteren Abschirmteil 5' angeordnet, wobei die ersten
Abschirmteile 3,3' und die zweiten und weiteren Abschirmteile 4,4',5,5' zueinander
kongruent ausgebildet und eingestellt sind. Zwischen den Abschirmteilen 3,3',4,4',5,5'
ist die Platine 2 im Ofen angeordnet und beidseitig gleichmäßig abgeschirmt.
[0054] Figur 1 zeigt die Abschirmteile 3,3`,4,4`,5,5` mit einer zwischen diesen angeordneten
Platine. In Figur 2 ist die Abschirmvorrichtung ohne Platine dargestellt.
[0055] Sind die zweiten und die weiteren Abschirmteile 4,4',5,5' in eine Solllage eingestellt
bzw. an dem jeweiligen ersten Abschirmteil 3,3' befestigt, sind die vorbestimmten
Teilbereiche der Platine 2 optimal abgedeckt. Zur Ermittlung und Einstellung der Solllage
ist eine Überprüfung der Abschirmvorrichtung 1 notwendig. Dabei werden die Anbringung
der zweiten und des weiteren Abschirmteile 4,4',5,5' am ersten Abschirmteil 3,3',
sowie die Abschirmgeometrie der zweiten und weiteren Abschirmteile 4,4',5,5' überprüft.
Die Überprüfung erfolgt nicht anhand der Abschirmvorrichtung 1 selbst, sondern, wie
im Stand der Technik beschrieben, anhand eines Formteils, welches aus einer Platine
2 umgeformt und gehärtet ist, die mit der Abschirmvorrichtung 1 bei der Wärmebeaufschlagung
abgedeckt wurde. Wird bei der Überprüfung festgestellt, dass die Bereiche unterschiedlicher
Festigkeit nicht in den dafür vorbestimmten Bereichen liegen, muss die Abschirmvorrichtung
1 überarbeitet werden. Bei der Überarbeitung sind die zweiten und weiteren Abschirmteile
4,4',5,5' in der Weise zu bearbeiten und/oder einzustellen, dass die Soll-Abschirmung
der vorgesehenen Bereiche erfolgen kann.
[0056] Dazu sind die zweiten Abschirmteile 4,4' lösbar an dem jeweils ersten Abschirmteil
3,3' befestigt. Eine lösbare Befestigung ermöglicht den Austausch der zweiten Abschirmteile
4,4' durch passendere zweite Abschirmteile oder auch eine kostengünstige und besonders
einfache Nachbearbeitung der zweiten Abschirmteil 4,4'.
[0057] Für eine Nachbearbeitung kann das zweite Abschirmteil 4,4' von dem ersten Abschirmteil
3,3' gelöst und als separates Teil bearbeitet werden, was die Handhabung erheblich
erleichtert, da nicht mehr die gesamte Abschirmvorrichtung 1 aus dem Ofen entnommen
und transportiert und für die Bearbeitung eingespannt werden muss. Bei der Nachbearbeitung
wird Material vom Randbereich 11 des Abschirmteils 4,4' abgetragen. Das nachbearbeitete
zweite Abschirmteil 4,4' wird nach dessen Bearbeitung in Solllage an dem ersten Abschirmteil
3,3' befestigt. Die Figuren 1,2,3 und 5 zeigen das zweite Abschirmteil 4,4' in einer
Vormontagelage, in der noch ein Spalt 12 zwischen dem zweiten Abschirmteil 4,4' und
dem ersten Abschirmteil angeordnet ist. In Figur 5 ist eine Schnittansicht dargestellt
und zeigt unter anderem ein Befestigungsmittel 17,17' mit dem das zweite Abschirmteil
4,4' an dem ersten Abschirmteil 3,3' befestigt ist. Das Befestigungsmittel 17,17'
durchgreift den Spalt 12 an dieser Stelle. In der Solllage liegt das zweite Abschirmteil
4,4' bündig an der Randkante 6,6' des ersten Abschirmteils 3,3' an, ohne dass ein
Spalt 12 gebildet ist.
[0058] Wird bei der Nachbearbeitung des Randbereichs 11 versehentlich zu viel Material abgetragen,
kann z.B. das zweite Abschirmteil 4,4' gegen ein weiteres Ersatz-Abschirmteil ausgetauscht
werden. Es muss nicht mehr die gesamte Abschirmvorrichtung 1 ausgetauscht werden,
wodurch die Kosten, die durch eine solche fehlerhafte Bearbeitung entstehen, erheblich
reduziert werden können.
[0059] Die weiteren Abschirmteile 5,5' sind lösbar und verstellbar an dem jeweils ersten
Abschirmteil 3,3' befestigt.
[0060] Dadurch ist es möglich die weiteren Abschirmteile 5,5' in der beschriebenen Weise,
wie auch die zweiten Abschirmteile 4,4', auszutauschen oder nachzubearbeiten. Zudem
ist es möglich die Solllage durch Verstellen des weiteren Abschirmteils 5,5' am ersten
Abschirmteil 3,3' einzustellen oder zu optimieren, ohne dass das weitere Abschirmteil
5,5' von dem ersten Abschirmteil 3,3' gelöst werden muss. Die Verstellung des weiteren
Abschirmteils 5,5' erfolgt relativ zu dem ersten Abschirmteil 3,3'. Die Verstellbarkeit
des weiteren Abschirmteils 5,5' ist ein besonderer Vorteil, da die Abschirmvorrichtung
1 zur Einstellung der Solllage des weiteren Abschirmteils 5,5` nicht mehr aus dem
Ofen herausgenommen werden muss, sondern eine Verstellung auch innerhalb des Ofens
vorgenommen werden kann.
[0061] Die Verstellbarkeit kann bei jeder Form von Abschirmteil sinnvoll sein und verwendet
werden. Im Ausführungsbeispiel wird die Verstellung für ein weiteres Abschirmteil
5,5' verwendet, welches eine Randkante 13,13' aufweist, die eine an ein Raster gebundene
Kontur aufweist, nämlich eine gerade verlaufende Kontur ohne Unregelmäßigkeiten, die
parallel zu einem ebenfalls gerade verlaufenden Randbereich 14.14' der abzuschirmenden
Platine verläuft, was in Fig. 3 gezeigt ist.
[0062] Bei dem zweiten Abschirmteil 4,4' wird im Ausführungsbeispiel eine lösbare Verbindung
am ersten Abschirmteil 3,3' mit der Möglichkeit zur Nachbearbeitung des zweiten Abschirmteils
4,4' vorgezogen, da der Randbereich 11 des zweiten Abschirmteils 4,4` eine Kontur
aufweist, die nicht an Raster gebunden ist, d.h. die Kontur ist eine unregelmäßig
verlaufende Kontur, wie beispielsweise eine Welle, was in den Figuren 1,2 und 3 gezeigt
ist. Eine Verstellung würde bei diesem Ausführungsbeispiel dann nicht zu dem gewünschten
Ergebnis führen, wenn die Wellen beispielsweise nicht spitz genug ausgebildet sind.
Daher kann bei diesem zweiten Abschirmteil 4,4' eine Nachbearbeitung sinnvoll sein.
Eine zusätzliche Verstellbarkeit ist nicht ausgeschlossen.
[0063] Die Platine 2 ist unabhängig von der Abschirmvorrichtung 1 im Ofen fixiert, beispielswiese
auf Haltern 15 im Ofen aufgelegt, und ist bei einer Verstellung der zweiten oder weiteren
Abschirmteile 4,4`, 5,5` nicht mitbewegt.
[0064] Eine Verstellung des weiteren Abschirmteils 5,5` kann außerhalb oder innerhalb des
Ofens erfolgen, wobei eine Verstellung innerhalb des Ofens besonders vorteilhaft ist,
da dann ein aufwändiger Ausbau der Abschirmvorrichtung 1 aus dem Ofen entfällt. Für
die Verstellung ist das weitere Abschirmteil 5,5' mittels eines Spindeltriebes an
dem ersten Abschirmteil 3,3' verstellbar befestigt. Figur 4 zeigt die Spindeln 16,16'.
Der Spindeltrieb bietet eine kostengünstige und einfache Lösung, um das weitere Abschirmteil
5,5' an dem ersten Abschirmteil 3,3' zu befestigen und relativ zu diesem zu verstellen.
Die Verstellung erfolgt z.B. mit einem elektrischen Stellmotor.
[0065] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, weist die Randkante 7,7' des ersten Abschirmteils
3,3' über die Länge des daran befestigten weiteren Abschirmteils 5,5' eine dem weiteren
Abschirmteil 5,5' zugewandte, zu diesem vorragende erste Abdeckkontur 8,8' auf. Das
weitere Abschirmteil 5,5' weist ebenfalle eine weitere Abdeckkontur 9,9' auf, die
der Randkante 7,7' zugewandt ist und zu dieser vorragt. Die erste Abdeckkontur 8,8'
und die weitere Abdeckkontur 9,9' überdecken sich zumindest teilweise. Die Abschirmvorrichtung
1 bildet zwischen der Randkante 7,7' des ersten Abschirmteils 3,3' und dem weiteren
Abschirmteil 5,5' in Solllage des weiteren Abschirmteils 5,5' einen Spalt 10 mit einer
Spaltöffnung, die quer zu einer von der Platine aufgespannten Ebene verläuft, wobei
die Spaltöffnung von der ersten Abdeckkontur 8,8' und der weiteren Abdeckkontur 9,9'
zumindest teilweise abgedeckt ist. Dies ist in der Schnittansicht in Figur 5 gezeigt.
Dadurch ist ein Wärmeeintrag in die unter der Spaltöffnung liegende Platine 2 verhindert.
Die erste Abdeckkontur 8,8' ist eine erste Leiste und die weitere Abdeckkontur 9,9'
ist als eine weitere Leiste ausgebildet. Solche Leisten lassen sich in einfacher Weise
als Abdeckkontur 8,8',9,9' an der Abschirmvorrichtung 1 anbringen.
[0066] Die Abschirmvorrichtung 1 kann in einfacher Weise und schnell auf ein abzuschirmendes
Produkt exakt angepasst werden. Zudem ist ein flexibler Einsatz der Abschirmvorrichtung
1 möglich, da die Möglichkeit besteht, das erstes Abschirmteil 3,3' als Grundlage
für eine Vielzahl von ähnlichen Produkten zu verwenden und nur die zweiten und/oder
weiteren Abschirmteile 4,4',5,5' auszutauschen oder weitere Abschirmteile an dem ersten
Abschirmteil 3,3' zu befestigen, um die Abschirmvorrichtung 1 auf ein anderes Produkt
einzustellen. Dadurch muss nicht mehr für jedes neue Produkt eine vollständig neue
Abschirmvorrichtung 1 hergestellt werden.
[0067] Auf diese Weise kann für eine Vielzahl von Produkten eine besonders kostengünstige
Abschirmvorrichtung 1 bereitgestellt werden.
[0068] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen
der Offenbarung vielfach variabel.
[0069] Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale
werden als erfindungswesentlich angesehen.
1. Abschirmvorrichtung (1) zum Abdecken mindestens eines Teilbereichs einer Platine (2)
während einer Temperierung der Platine (2) in einem Ofen, wobei die Abschirmvorrichtung
(1) und eine etwa auf Austenitisierungstemperatur erwärmte Platine (2) in dem Ofen
angeordnet sind und mindestens ein Teilbereich der Platine (2) durch die Abschirmvorrichtung
(1) gegen eine weitere Wärmebeaufschlagung abgeschirmt ist, wobei der nichtabgeschirmte
Bereich der Platine (2) durch die Wärmebeaufschlagung im Ofen auf Austenitisierungstemperatur
gehalten oder erwärmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmvorrichtung (1) mehrteilig ist und aus mindestens einem ersten Abschirmteil
(3, 3'), sowie mindestens einem das erste Abschirmteil (3,3') zu dem kompletten Abschirmteil
(3,3') ergänzenden zweiten Abschirmteil (4,4') und/oder weiteren Abschirmteil (5,5')
besteht, welches zur Erreichung einer optimalen Abschirmgeometrie lösbar und/oder
verstellbar an dem ersten Abschirmteil (3,3') befestigt ist, wobei in einer Solllage
des zweiten Abschirmteils (4,4') und/oder des weiteren Abschirmteils (5,5') der vorbestimmte
Teilbereich der Platine (2) durch die mehrteilige Abschirmvorrichtung (1) überdeckt
ist.
2. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Abschirmteil (4,4') und/oder weitere Abschirmteil (5,5') zur Erreichung
der optimalen Abschirmgeometrie relativ zu dem ersten Abschirmteil (3,3') in die Solllage
verstellbar oder verstellt ist.
3. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstellung des zweiten Abschirmteils (4,4') und/oder des weiteren Abschirmteils
(5,5') außerhalb oder innerhalb des Ofens erfolgt.
4. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Abschirmteil (4,4') und/oder das weitere Abschirmteil (5,5') mittels eines
Spindeltriebes an dem ersten Abschirmteil verstellbar befestigt ist.
5. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung manuell, vorzugsweise durch betätigen einer Handhabe oder eines Handrades,
erfolgt.
6. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung mittels eines elektrischen Stellmotors erfolgt.
7. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmvorrichtung (1) aus zwei einander gegenüberliegend angeordneten ersten
Abschirmteilen (3,3') mit daran lösbar und/oder verstellbar befestigten zweiten Abschirmteilen
(4,4') und/oder weiteren Abschirmteilen (5,5') besteht, zwischen denen die Platine
(2) im Ofen angeordnet und beidseitig abgeschirmt ist.
8. Abschirmvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Abschirmteile (3,3') und die daran befestigten zweiten Abschirmteile (4,4')
und/oder weiteren Abschirmteile (5,5') zueinander kongruent ausgebildet und eingestellt
sind.
9. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilbereiche der Platine (2) durch die Abschirmvorrichtung (1) berührungslos
abgeschirmt sind.
10. Abschirmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Abschirmteil (4,4') und/oder das weitere Abschirmteil (5,5') jeweils an
einer Randkante (6,6',7,7') des ersten Abschirmteils (3,3') oder eines Ausschnittes
des Abschirmteils (3,3') befestigt ist, und dass die jeweilige Randkante (6,6', 7,7')
des ersten Abschirmteils (3,3') mindestens über einen Teil der Länge des daran befestigten
zweiten und/oder weiteren Abschirmteils (4,4', 5,5') eine dem zweiten und/oder weiteren
Abschirmteil (4,4', 5,5') zugewandte, zu diesem vorragende erste Abdeckkontur (8,8')
aufweist und das zweite und/oder weitere Abschirmteil (4,4', 5,5')eine der entsprechenden
Randkante (6,6', 7,7') zugewandte und zu dieser vorragende, die erste Abdeckkontur
(8,8') zumindest teilweise überdeckende zweite oder weitere Abdeckkontur (9,9') aufweist,
wobei die Abschirmvorrichtung (1) zwischen der Randkante (6,6', 7,7') des ersten Abschirmteils
(3,3') und dem zweiten und/oder weiteren Abschirmteil (4,4', 5,5') in Solllage des
zweiten und/oder weiteren Abschirmteils (4,4'oder 5,5') einen Spalt (10) mit einer
Spaltöffnung bildet, die quer zu einer von der Platine aufgespannten Ebene verläuft,
wobei die Spaltöffnung von der ersten Abdeckkontur (8,8') und/oder der zweiten oder
weiteren Abdeckkontur (9,9') zumindest teilweise abgedeckt ist.
11. Abschirmteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abdeckkontur (8,8') eine erste Leiste ist und die zweite oder weitere Abdeckkontur
(9,9') eine zweite oder weitere Leiste ist, die sich parallel zur Platinenfläche erstreckt.
12. Verfahren zur Herstellung eines Metallbauteils mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit,
wobei
- eine Platine (2) auf Austenitisierungstemperatur erwärmt wird,
- die Platine (2) in einem Ofen auf etwa Austenitisierungstemperatur gehalten wird,
wobei
- vorbestimmte Teilbereiche der Platine (2) durch eine Abschirmvorrichtung (1) abgeschirmt
werden und auf eine Temperatur unterhalb der Austenitisierungstemperatur und oberhalb
der Martensitstarttemperatur abkühlen, wobei
- die Platine (2) nach einer Verweilzeit aus dem Ofen entnommen, in ein Umformwerkzeug
eingebracht und darin zu einem Formteil umgeformt und abgekühlt wird, wobei das Formteil
hochfeste Bereiche aufweist und in den zuvor abgeschirmten Teilbereichen eine geringere
Festigkeit aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Abschirmvorrichtung (1) mehrteilig ist und aus mindestens einem ersten Abschirmteil
(3,3'), sowie mindestens einem das erste Abschirmteil (3,3') zu dem kompletten Abschirmteil
(3,3') ergänzenden zweiten und/oder weiteren Abschirmteil (4,4'oder 5,5') besteht,
welches zur Erreichung einer optimalen Abschirmgeometrie von dem ersten Abschirmteil
(3,3') gelöst und/oder an diesem verstellt wird, bis das zweite und/oder weitere Abschirmteil
(4,4'oder 5,5') den vorbestimmten Bereich der Platine in einer Solllage überdeckt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite und/oder weitere Abschirmteil (4,4'oder 5,5') relativ zu dem ersten Abschirmteil
(3,3') verstellt wird, sodass die Abschirmfläche vergrößert oder verkleinert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Soll-Abschirmgeometrie nach Durchführung einer Überprüfung der Abschirmvorrichtung
(1) erreicht wird, wobei nach der Umformung der Platine (2) zu einem Formteil eine
Überprüfung der Bereiche unterschiedlicher Festigkeit erfolgt, und das zweite oder
weitere Abschirmteil (4,4'oder 5,5') bei einer Abweichung der überprüften Bereiche
von Sollbereichen zur Erreichung der Soll-Abschirmgeometrie ausgetauscht, bearbeitet
oder in die Solllage verstellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte wiederholt werden, bis die überprüften Bereiche mit den Sollbereichen
übereinstimmen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Solllage außerhalb oder innerhalb des Ofens eingestellt wird.