[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Fasergut. In der Kurzstapelspinnerei,
insbesondere wenn Naturfasern wie etwa Baumwolle oder Mischungen, welche Naturfasern
enthalten, versponnen werden, ist es erforderlich, das Fasermaterial, bevor es einer
Spinnereimaschine zugeführt wird, zu reinigen. So enthält z. B. Rohbaumwolle typischerweise
zwischen 3% und 8% Verunreinigungen wie Sand, Staub, Schalenteile und sonstige Fremdteile.
Diese Verunreinigungen sollen möglichst vollständig entfernt werden, wobei möglichst
wenige Gutfasern aus der Rohbaumwolle ausgeschieden und die verbleibenden Fasern möglichst
wenig durch den Reinigungsvorgang geschädigt werden sollen. Grundsätzlich gilt allerdings,
dass je höher der Reinigungsgrad ist, sowohl der Gutfaserverlust als auch die Faserbeeinträchtigung
ansteigt.
[0002] Üblicherweise wird die Rohbaumwolle in gepressten Ballen zur Spinnerei geliefert.
Der unerwünschte Schmutz ist dabei fest in die Rohbaumwolle eingebettet. Um diesen
nun zu entfernen, ist es erforderlich, die Rohbaumwolle in immer feinere Flocken und
weiter bis in Einzelfasern aufzulösen, da nur so die Bindung von den Verunreinigungen
an das Fasermaterial hinreichend vermindert werden kann. In den heute üblichen Spinnereivorbereitungslinien
ist eine Vielzahl von nacheinander angeordneten Reinigungsvorrichtungen oder Reinigungsmaschinen
vorgesehen. Reinigungsmaschinen der hier beschriebenen Art weisen eine oder mehrere
rotierende Reinigungswalzen auf. Das Öffnen, auch Auflösen genannt, des durch eine
Reinigungswalze an einer Reinigungsvorrichtung vorbei transportierten Fasermaterials
wird durch ein mechanisches Einwirken der angetriebenen Reinigungswalze auf das Fasermaterial
bewirkt. Durch dieses mechanische Einwirken werden zugleich Verschmutzungen von dem
Fasermaterial gelöst.
[0003] Das geöffnete bzw. aufgelöste Fasergut wird, samt den darin, nunmehr lose, enthaltenen
Verschmutzungen, an schalenartig an der Reinigungswalze angeordneten Reinigungselementen
vorbeigeführt. Ein Teil dieses Faserguts wird dabei, beispielsweise durch Schwerkraft,
Zentrifugalkraft oder durch eine Luftströmung, durch die Reinigungselemente hindurch
nach aussen abgeführt. Im Verhältnis zum zugeführten, ungereinigten Fasergut beinhaltet
dieser durch die Reinigungselemente abgeführte Teil des Fasermaterials, der auch Abgang
genannt wird, einen grossen Anteil von Verschmutzungen. Hierdurch wird letztlich das
nicht durch die Reinigungselemente geführte Fasergut gereinigt. Allerdings beinhaltet
der Abgang auch, was zwar unerwünscht, aber unvermeidbar ist, einen gewissen Anteil
von Gutfasern.
[0004] Reinigungsvorrichtungen, welche mehrere Reinigungswalzen und Reinigungselemente aufweisen,
offenbart beispielsweise die
CH 682 672 A5. Darin werden verschiedene Varianten zur Beschickung der Reinigungsvorrichtung mit
Fasergut aufgezeigt. Jede der gezeigten Varianten hat Vor- und Nachteile, abhängig
vom Zustand (Flockengrösse, Verschmutzungsgrad) des zugeführten Faserguts, der Prozessgeschwindigkeit
oder der zu erreichenden Reinigungstiefe.
[0005] Abhängig vom zu verarbeitenden Fasergut, dessen Beschaffenheit und Verschmutzungsgrad
sowie der gewünschten Reinheit wird die am meisten geeignete Reinigungsvorrichtung
mit der entsprechenden Beschickung (Speisung) oder oft auch eine Abfolge von Reinigungsvorrichtungen
eingesetzt. Im heutigen Maschinenbau werden diese Reinigungsvorrichtungen mit einem
Maschengehäuse, einem Maschinenrahmen oder einem Maschinengestell konstruiert. An
diesem Maschinenrahmen werden sämtliche Bauteile oder Elemente der Maschine befestigt
und drehfest oder drehbar gehalten. Zudem werden auch Verschalungselemente zum Schutz
der Maschinen oder des Bedienpersonals von diesem Maschinenrahmen gehalten. Bedingt
durch diese Bauweise hat jeder Vorrichtungstyp seinen eigenen Maschinenrahmen. Dabei
können zwar in einem Maschinenrahmen verschiedene Befestigungen vorgesehen sein, um
zusätzliche oder optionale Elemente in den Maschinenrahmen einzubauen, grundsätzlich
kann jedoch die Maschine nicht ohne grösseren Aufwand erweitert werden respektive
zu einem anderen Vorrichtungstyp umgebaut werden.
[0006] Nachteilig an den bekannten Bauweisen von Reinigungsvorrichtungen ist, dass eine
Verwendung eines bestimmten Typs von Speisung zugehörig zur Reinigungsvorrichtung
vorgesehen ist. Auch eine Erweiterung respektive Vergrösserung oder Verkleinerung
der Reinigungsvorrichtung ist aufwändig. Damit müssen für die verschiedenen Reinigungsfunktionen
unterschiedliche Reinigungsvorrichtungen herangezogen werden.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist es demnach eine Reinigungsvorrichtung zu schaffen,
welche einen einfachen Wechsel der Speisung ermöglicht und durch eine Vereinheitlichung
der Konstruktion einen Umbau-Aufwand minimiert. Auch eine einfache Anpassung der Reinigungsleistung
auf unterschiedliche Bedürfnisse soll möglich sein.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs.
[0009] Zur Lösung der Aufgabe wird Reinigungsvorrichtung für Fasergut mit zumindest einer
Reinigungswalze mit einer Reinigungswalzenachse und einer Fasergutzuführung vorgeschlagen.
Wobei die Reinigungswalze in einem Maschinengestell auf einem Fundament gehalten ist
und die Fasergutzuführung zumindest eine Speisewalze mit einer Speisewalzenachse aufweist.
Eine Verbindungslinie von der Speisewalzenachse zur Reinigungswalzenachse schliesst
mit einer Senkrechten auf das Fundament einen Einspeisewinkel α von 40 bis 50 Winkelgraden
ein. Allen verschiedenen Varianten von Speisungen von Fasergut in eine Reinigungsvorrichtung
ist eine Speisewalze gemeinsam. Nun hat jedoch die Position dieser Speisewalze an
der nachfolgenden Reinigungswalze einen wesentlichen Einfluss auf die konstruktive
Anordnung von Reinigungselementen am Umfang der Reinigungswalze sowie die Anordnung
von Verschalungen an der Reinigungswalze. Eine entsprechende Normierung der Position
der Speisewalze gegenüber der Reinigungswalze schafft die Möglichkeit auf eine einfache
Weise sämtliche bekannten Zuführungstechniken einzusetzen, ohne dadurch eine Änderung
an der Reinigungswalze, der Reinigungselemente oder der Verschalungen vornehmen zu
müssen. Es hat sich herausgestellt, dass bei einer Anordnung der Speisewalze mit ihrer
Speisewalzenachse unter einem bestimmten Einspeisewinkel ein für alle heute gängigen
Zuführvorrichtungen zufriedenstellender Betrieb der Reinigungsvorrichtung ergibt.
[0010] Bevorzugterweise beträgt der Einspeisewinkel α 45 Winkelgrade. Bei einem Einspeisewinkel
von 45 Winkelgraden ist auch erfolgreicher Einsatz von Zuführvorrichtungen, wie beispielsweise
einem Füllschacht, möglich, welche bisher bei einer senkrechten Speisung eingesetzt
wurden.
[0011] In einer ersten Ausführungsform ist der Speisewalze eine Dosierwalze zugeordnet.
Eine Zuführung des Fasergutes über eine Dosierwalze in Kombination mit der Speisewalze
ermöglicht eine gleichmässige Dosierung des Fasergutes in die Reinigungsvorrichtung.
Die Dosierwalze kann dabei in Richtung der Speisewalze verstellbar angebracht werden,
sodass der Spalt zwischen der Speisewalze und der Dosierwalze in seiner Spaltweite
einem Produktionsbedarf angepasst werden kann. Die Verwendung der Dosierwalze hat
Vorteile bei unregelmässig zudosiertem Fasergut oder bei Vorliegen einer inhomogenen
Mischung des Faserguts durch unterschiedlich grosse Flocken.
[0012] Alternativ zur Dosierwalze ist der Speisewalze eine Speisemulde zugeordnet. Mit einer
Kombination einer Speisewalze mit einer Speisemulde ist eine sehr genaue Dosierung
des Fasergutes möglich. Durch den keilförmigen Durchlass zwischen der Speisewalze
und der Speisemulde erfolgt eine gleichmässige und stabile Zuführung des Fasergutes
zur Reinigungsvorrichtung.
[0013] In einer weiteren Alternative ist der Speisewalze ein Förderband zugeordnet oder
ein Füllschacht vorgelagert. Um eine unterbruchfreie und möglichst geleichmässige
Versorgung der Reinigungsvorrichtung zu erreichen werden Förderband oder Füllschacht
als Speicher eingesetzt. Bei der Verwendung eines Förderbandes ist oberhalb der Speisewalze
eine Zuführwalze vorgesehen. Die Zuführwalze dient einem störungsfreien Bewegungsablauf
und Umlenkung des Fasergutes zwischen dem Förderband und der Speise- respektive Dosierwalze.
Die Verwendung eines Füllschachtes hingegen hat den Vorteil, dass die Versorgung des
Füllschachtes mit Fasergut (meist durch pneumatische Förderungen) unabhängig vom Reinigungsbetrieb
stattfinden kann, da der Füllschacht als Puffer in der Fasergutversorgung genutzt
werden kann.
[0014] Von Vorteil ist es, wenn die Reinigungswalze und die Speisewalze gegenläufig angetrieben
sind. Der gegenläufige Antrieb der Speisewalze und der Reinigungswalze hat den Vorteil,
dass eine Klemmung des Fasergutes zwischen den beiden Walzen hervorgerufen wird und
dadurch das Fasergut der Reinigungswalze und den sich darauf befindlichen Mitnehmern
aufgezwungen wird. Das Fasergut wird dabei auch über die Speisewalze auf die Reinigungswalze
aufgebracht. Eine umgekehrte Speisung über die untere Hälfte der Speisewalze, was
bei gleichläufigem Antrieb der Fall wäre, ist nur bei Verwendung einer Speisemulde
möglich.
[0015] Bevorzugterweise weist die Reinigungswalze an ihrem Umfang Reinigungselemente auf
und diese sind auf einer dem Fundament zugewandten Seite der Reinigungswalze angeordnet.
Durch die Anordnung von Reinigungselementen auf der Unterseite der reinigungswalze
können einfache Roste verwendet werden. Die Roste sind aus einer Vielzahl von Reinigungselementen
in Form von Roststäben gebildet. Roste sind Segmente, welche typischerweise ein Viertel
bis drei Viertel der Reinigungswalze umschliessen. Auch ist es möglich, einer Reinigungswalze
mehrere Roste zuzuordnen. Roste bestehen aus mehreren einzelnen, letztlich eine Schale
bildenden, kantigen Rostelementen. Neben Schlitzblechen, Lochblechen, Winkelstäben
und Messern, werden heute vor allem Roststäbe mit einem dreieckigen Querschnitt als
Rostelemente eingesetzt. Roste haben den Vorteil, dass die Verunreinigungen respektive
Schmutzpartikel, welche durch eine Drehung der Reinigungswalze auf das Fasergut wirkenden
Zentrifugalkräfte nach aussen befördert, auf den Roststäben aufschlägt und durch die
kurzfristige negative Beschleunigung der Schmutz sich aus dem Fasergut lösen kann,
und durch den Rost hindurch von der Reinigungswalze weggeschleudert werden. Dadurch
werden die Verunreinigungen vom Fasergut getrennt, wobei das Fasergut von der Reinigungswalze
an den Reinigungselementen vorbei transportiert wird. Die derart vom Fasergut getrennten
Verunreinigungen fallen von der Reinigungswalze weg nach unten und werden beispielsweise
in einem Behälter gesammelt.
[0016] Weiter wird eine Reinigungsmaschine mit einer Reinigungsvorrichtung nach der vorherigen
Beschreibung vorgeschlagen, wobei die Reinigungswalze in einem selbsttragenden Reinigungsmodul
eingebaut und die Fasergutzuführung als selbsttragendes Zuführmodul ausgebildet ist
und ein Fördermodul und ein Maschinengestell vorgesehen sind. Durch die Normierung
des Einspeisewinkels ist es möglich ein gleichartiges Reinigungsmodul für verschiedene
Bauarten von Zuführmodulen zu verwenden. Damit kann in einer Modulbauweise der Reinigungsvorrichtung
ein Reinigungsmodul vorgesehen sein, welches unverändert durch einen Aufbau eines
Zuführmoduls erweitert werden kann, wobei die verwendete Bauart des Zuführmoduls keine
Rolle spielt. Dieser Aufbau der Reinigungsvorrichtung aus selbsttragenden Modulen
ermöglicht, dass die Einbauten einzelner Module nicht mit den Einbauten benachbarter
Module verbunden sind. Dadurch können die einzelnen Module vor einem Zusammenbau fertiggestellt
werden und die Aufbau- oder Umbauarbeiten der Reinigungsvorrichtung werden auf ein
Minimum, nämlich den Zusammenbau der Module, beschränkt. Selbsttragende Module zeichnen
sich aus durch eine abgeschlossene Konstruktion, welche ohne zusätzliche Stabilisierungen
transportiert und an den ihr zugeordneten Standort gehoben werden kann.
[0017] Bevorzugterweise ist das Zuführmodul auf dem Reinigungsmodul abgestützt und mit diesem
staubdicht verbunden ist. Dadurch kann bei Bedarf, aus Gründen einer Betriebsumstellung
oder notweniger Wartung, das Zuführmodul ausgetauscht werden, ohne dass andere Bauteile
der Maschine betroffen sind. Das dabei entsprechende Kupplungen für die Versorgung
mit Energie und die Anbindung an die Steuerung vorgesehen werden müssen ist selbstverständlich.
Die einzelnen Module untereinander werden durch einfache Verbindungsmittel miteinander
gekoppelt. Dazu sind aus dem Stand der Technik vielerlei Möglichkeiten wie beispielsweise
Verschraubungen, Klemmverbindungen, oder Schnellverschlüsse bekannt. Die Verbindungen
werden dabei derart gestaltet, dass die Reinigungsvorrichtung staubdicht ist, jedoch
die einzelnen Elemente respektive Module auch einfach wieder voneinander getrennt
werden können. Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit eine Reinigungsvorrichtung
zu erhalten, welche für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden kann. Dem Bedarf angepasst
können eingebaute Module durch Module mit andersartigen Einbauten ausgetauscht werden,
um die verlangte Speisung anzupassen. Dabei kann immer das gleiche Reinigungsmodul
verwendet werden.
[0018] In einer Weiterentwicklung weist die Reinigungsmaschine zumindest ein zweites Reinigungsmodul
auf. Durch die Modul-Bauweise der Reinigungsvorrichtung ist eine einfache Ergänzung
mit weiteren fast baugleichen Reinigungsmodulen möglich, um die Reinigungsleistung
zu steigern.
[0019] In der vorgeschlagenen Modulbauweise sind selbstverständlich in jedem Modul die notwendigen
Anschlüsse und Vorrichtungen für die Energie- und Luftversorgung sowie die Kopplung
an die Maschinensteuerung zur Gewährleistung eines störungsfreien betriebs vorgesehen.
Derartige Verbindungssysteme sind jedoch aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt
und werden deshalb nicht weiter beschrieben.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einer beispielhaften Ausführungsform erklärt
und durch Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Reinigungsmaschine mit einer Reinigungsvorrichtung
in einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Reinigungsvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer Reinigungsvorrichtung in einer dritten Ausführungsform;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Reinigungsvorrichtung in einer vierten Ausführungsform;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer Reinigungsmaschine mit einer Reinigungsvorrichtung
in Modulbauweise und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer Reinigungsmaschine in einer erweiterten Modulbauweise.
[0021] In den nachfolgend beschriebenen Figuren sind nur die Bauteile für die Darstellung
und Erläuterung der erfindungswesentlichen Merkmale aufgezeigt. Auf eine Wiedergabe
von Antrieben, Steuerung und weiterer für den Betrieb einer Reinigungsvorrichtung
oder Reinigungsmaschine selbstverständlich notwendigen Bauteile wurde verzichtet.
[0022] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Reinigungsmaschine mit einer Reinigungsvorrichtung
in einer ersten Ausführungsform. Auf einem Fundament 3 ist ein Maschinengestell 2
aufgestellt. Im Maschinengestell 2 ist die Reinigungsvorrichtung mit einer Zuführung
von Fasergut 1 und einer Abführung des gereinigten Faserguts 18 gehalten. Die Reinigungsvorrichtung
umfasst eine Reinigungswalze 4 mit einer Reinigungswalzenachse 5 und einem Reinigungselement
8. Das Fasergut 1 wird durch eine Speisewalze 6 mit einer Speisewalzenachse 7 in Zusammenarbeit
mit einer Dosierwalze 11 auf die Oberfläche der Reinigungswalze 4 eingebracht. Die
Anordnung der Speisewalze 6 gegenüber der Reinigungswalze 4 ist bestimmt durch einen
Einspeisewinkel α. Der Einspeisewinkel α entspricht einem Winkel welcher eingeschlossen
wird durch eine Verbindungsline 9 und eine Senkrechte 10 auf das Fundament 3. Die
Senkrechte auf das Fundament 3 ist definiert durch den rechten Winkel β zwischen der
Senkrechten 10 und einer Oberfläche des Fundaments 3. Die Verbindungslinie 9 verbindet
die Reinigungswalzenachse 5 und die Speisewalzenachse 7.
[0023] Die Reinigungswalze 4 wird in einer Drehrichtung 23 um eine Reinigungswalzenachse
5 angetrieben. Dabei wird das Fasergut 1, welches durch die Speisewalze 6 und die
Dosierwalze 11 auf die Reinigungswalze 4 gelangt, an dem Reinigungselement 8 vorbei
zum Fasergutaustritt befördert und in den Austrittskanal 24 übergeben. Das Reinigungselement
8 besteht in der gezeigten Ausführungsform aus einem Rost, welcher durch am Umfang
der Reinigungswalze 4 hintereinander angeordnete Roststäbe 25 gebildet ist.
[0024] Durch die Drehung 23 der Reinigungswalze 4 wird das Fasergut 1 von der Zuführung
durch die Speisewalze 6 und die Dosierwalze 11 übernommen und entlang des Reinigungselements
8 zum Austrittskanal 24 gebracht, über welchen das gereinigte Fasergut 18 die Reinigungsmaschine
wieder verlässt.
[0025] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Reinigungsvorrichtung in einer
zweiten Ausführungsform. Die Reinigungsvorrichtung umfasst die Reinigungswalze 4 mit
der Reinigungswalzenachse 5 und die Speisewalze 6 mit der Speisewalzenachse 7. Die
Speisewalzenachse 7 ist auf einer Verbindungslinie 9 angeordnet, wobei die Verbindungsline
9 mit der Senkrechten 10 einen Einspeisewinkel α einschliesst. Die zur Reinigungsvorrichtung
zugehörige Zuführung für das Fasergut 1 umfasst neben der Speisewalze 6 eine Dosierwalze
11 sowie ein Förderband 13 mit zugeordneter Zuführwalze 14. Das Fasergut 1 wird durch
das Förderband 13 an die Speisewalze 6 herangebracht und durch die Zuführwalze 14
am Ende des Förderbandes 13 zwischen die Speisewalze 6 und die Dosierwalze 11 umgelenkt.
[0026] An einem Teil des Umfanges der Reinigungswalze 4 ist das Reinigungselement 8 angebracht.
In der gezeigten Ausführung ist das Reinigungselement 8 als ein in der unteren Umfangshälfte
der Reinigungswalze 4 schalenartig an deren Oberfläche angelegter Rost bestehend aus
einer Vielzahl von Roststäben 25 ausgebildet. Ein nicht durch das Reinigungselement
8 belegter Umfangsbereich der Reinigungswalze 4 zwischen der Speisewalze 6 und dem
Reinigungselement 8 ist mit einer Verschalung 12 versehen. Die Verschalung 12 dient
der Führung des Faserguts 1 entlang der Oberfläche der Reinigungswalze 4. Durch die
Drehung 23 der Reinigungswalze 4 wird das Fasergut 1 von der Zuführung durch die Speisewalze
4 und die Dosierwalze 11 von der Reinigungswalze 4 übernommen und unter der Führung
der Verschalung 12 entlang zum Reinigungselement 8 geführt.
[0027] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Reinigungsvorrichtung in einer
dritten Ausführungsform. Die Reinigungsvorrichtung umfasst die Reinigungswalze 4 mit
der Reinigungswalzenachse 5 und die Speisewalze 6 mit der Speisewalzenachse 7. Die
Speisewalzenachse 7 ist auf einer Verbindungslinie 9 angeordnet, wobei die Verbindungsline
9 mit der Senkrechten 10 einen Einspeisewinkel α einschliesst. Die zur Reinigungsvorrichtung
zugehörige Zuführung für das Fasergut 1 umfasst neben der Speisewalze 6 eine Dosierwalze
11 sowie einen Füllschacht 15. Das Fasergut 1 wird durch die Speisewalze 6 und die
Dosierwalze 11 aus dem Füllschacht 15 entnommen und der reinigungswalze 4 zugeführt.
[0028] An einem Teil des Umfanges der Reinigungswalze 4 ist das Reinigungselement 8 angebracht.
In der gezeigten Ausführung ist das Reinigungselement 8 als ein in der unteren Umfangshälfte
der Reinigungswalze 4 schalenartig an deren Oberfläche angelegter Rost bestehend aus
einer Vielzahl von Roststäben 25 ausgebildet. Ein nicht durch das Reinigungselement
8 belegter Umfangsbereich der Reinigungswalze 4 zwischen der Speisewalze 6 und dem
Reinigungselement 8 ist mit einer Verschalung 12 versehen. Die Verschalung 12 dient
der Führung des Faserguts 1 entlang der Oberfläche der Reinigungswalze 4. Durch die
Drehung 23 der Reinigungswalze 4 wird das Fasergut 1 durch die Reinigungswalze 4 von
der Zuführung durch die Speisewalze 6 und die Dosierwalze 11 übernommen und unter
der Führung der Verschalung 12 entlang zum Reinigungselement 8 geführt. Das Fasergut
1 wird über das Reinigungselement 8 weiter zu einer pneumatischen Förderung 17 geführt.
Anschliessend wird das gereinigte Fasergut 18 von der pneumatischen Förderung 17 von
der Oberfläche der Reinigungswalze 4 abgenommen und über einen Austrittskanal aus
der Reinigungsvorrichtung gebracht.
[0029] Figur4 zeigt eine schematische Darstellung einer Reinigungsvorrichtung in einer vierten
Ausführungsform. Die Reinigungsvorrichtung umfasst die Reinigungswalze 4 mit der Reinigungswalzenachse
5 und die Speisewalze 6 mit der Speisewalzenachse 7. Die Speisewalzenachse 7 ist auf
einer Verbindungslinie 9 angeordnet, wobei die Verbindungsline 9 mit der Senkrechten
10 einen Einspeisewinkel α einschliesst.
[0030] An einem Teil des Umfanges der Reinigungswalze 4 ist das Reinigungselement 8 angebracht.
In der gezeigten Ausführung ist das Reinigungselement 8 als ein in der unteren Umfangshälfte
der Reinigungswalze 4 schalenartig an deren Oberfläche angelegter Rost bestehend aus
einer Vielzahl von Roststäben 25 ausgebildet. Ein nicht durch das Reinigungselement
8 belegter Umfangsbereich der Reinigungswalze 4 zwischen der Speisewalze 6 und dem
Reinigungselement 8 ist mit einer Verschalung 12 versehen. Die Verschalung 12 dient
der Führung des Faserguts 1 entlang der Oberfläche der Reinigungswalze 4.
[0031] Eine Zuführung respektive Dosierung des Faserguts 1 vor der Übernahme durch die Reinigungswalze
4 wird mit einer der Speisewalze 6 zugeordneten Speisemulde 16 durchgeführt. Durch
ein Verdrehen der Speisemulde 16 kann die Klemmdistanz der Fasern der Faserlänge angepasst
werden. Weiter kann sich die Speisemulde 16 abheben und sich so der Materialmenge
anpassen. Die Materialmenge wird durch die Geschwindigkeit des Zuführbandes oder Zuführwalzen
gesteuert. Zur Speisewalze 6 gelangt das Fasergut 1 aus einem Füllschacht oder von
einem Förderband wie dies in den Figuren 2 und 3 gezeigt ist. Durch die Drehung 23
der Reinigungswalze 4 wird das Fasergut 1 durch die Reinigungswalze 4 von der Zuführung
durch die Speisewalze 4 und Speisemulde 16 übernommen und unter der Führung der Verschalung
12 entlang zum Reinigungselement 8 geführt.
[0032] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Reinigungsmaschine mit einer Reinigungsvorrichtung
in Modulbauweise. Dabei ist die Reinigungsvorrichtung auf zwei selbsttragende Module,
ein Reinigungsmodul 19 und ein Zuführmodul 20 aufgeteilt. Das Reinigungsmodul 19 beinhaltet
die Reinigungswalze 4 und das Reinigungselement 8. Das Zuführmodul 20 beinhaltet in
der gezeigten Ausführung eine Speisewalze 6 und eine Dosierwalze 11. Weiter sind ein
Fördermodul 21 und das Maschinengestell 2 dargestellt. Das Fördermodul 21 ist für
den Abtransport des gereinigten Faserguts aus der Reinigungsmaschine notwendig. Die
selbsttragenden Module sind im Maschinengestell 2 gehalten, welches auf dem Fundament
3 abgestützt wird. Die einzelnen Module, Zuführmodul 20, Reinigungsmodul 19 und Fördermodul
21 werden auf dem Maschinengestell 2 zusammengefügt. Diese Modulbauweise hat den Vorteil,
dass auf das Reinigungsmodul 19 sämtliche Varianten eines Zuführmoduls 20 aufgebracht
werden können. Durch die Definition der Position der Speisewalze 6 respektive des
Einspeisewinkels a, sind die verschiedenen Varianten der Zuführmodule 20 mit einem
einheitlichen Reinigungsmodul 19 kompatibel, was zu erheblichen Kosteneinsparungen
und Zeitersparnissen bei Umbauten oder Unterhalt ergibt.
[0033] Die Verbindung zwischen Maschinengestell 2 und Reinigungsmodul 19, zwischen Maschinengestell
2 und Fördermodul 21 sowie zwischen Reinigungsmodul 19 und Zuführmodul 20 und Zuführmodul
20 und Fördermodul 21 sind nicht im Detail gezeigt. Die Verbindung kann durch Verschraubung
oder andere aus dem Stand der Technik bekannte Verbindungsmittel vorgesehen sein.
[0034] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer Reinigungsmaschine in einer erweiterten
Modulbauweise. Wie in Figur 5 bereits gezeigt, ist die Reinigungsvorrichtung auf zwei
selbsttragende Module, ein Reinigungsmodul 19 und ein Zuführmodul 20 aufgeteilt. Das
Reinigungsmodul 19 beinhaltet die Reinigungswalze 4 und das Reinigungselement 8. Das
Zuführmodul 20 beinhaltet in der gezeigten Ausführung eine Speisewalze 6 und eine
Dosierwalze 11. Weiter sind ein Fördermodul 21 und das Maschinengestell 2 dargestellt.
Die gezeigte Reinigungsmaschine ist um ein weiteres zweites Reinigungsmodul 22 ausgebaut.
[0035] Das Maschinengestell 2 sowie das Reinigungsmodul 19, das Zuführmodul 20 und das Fördermodul
21werden für den Aufbau der gezeigten Ausführungsform der Reinigungsmaschine von der
Ausführung nach Figur 5 unverändert übernommen. Das zweite Reinigungsmodul 22 ist
auf das Maschinengestell 2 aufgebaut und zwischen dem Reinigungsmodul 19 und Fördermodul
21 eingefügt. Ausgehend von der Ausführung nach Figur 5 sind dazu das Reinigungsmodul
19, das Zuführmodul 20 und das Fördermodul 21 voneinander und das Reinigungsmodul
19 vom Maschinengestell 2 zu lösen und auseinanderzuschieben. Anschliessend wird das
zweite Reinigungsmodul 22 dazwischen gestellt und alle Module untereinander und mit
dem Maschinenunterbau 2 verbunden. Die derart ausgebaute Reinigungsmaschine weist
nun zwei Reinigungswalzen mit jeweils einem Reinigungselement auf, wodurch eine höhere
Reinigungsleistung erbracht werden kann. Für die Fasergutzuführung bestehen weiterhin
die unter Figur 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsvarianten, welche unabhängig von
der Ergänzung durch das zweite Reinigungsmodul 21 verwendet werden können, der Einfachheit
halber ist nur die Variante mit der Speisewalze 6 und der Dosierwalze 11 gezeigt.
[0036] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Legende
[0037]
- 1
- Fasergut
- 2
- Maschinengestell
- 3
- Fundament
- 4
- Reinigungswalze
- 5
- Reinigungswalzenachse
- 6
- Speisewalze
- 7
- Speisewalzenachse
- 8
- Reinigungselement
- 9
- Verbindungslinie
- 10
- Senkrechte
- 11
- Dosierwalze
- 12
- Verschalung
- 13
- Förderband
- 14
- Zuführwalze
- 15
- Füllschacht
- 16
- Speisemulde
- 17
- Pneumatische Förderung
- 18
- Gereinigtes Fasergut
- 19
- Reinigungsmodul
- 20
- Zuführmodul
- 21
- Fördermodul
- 22
- Zweites Reinigungsmodul
- 23
- Drehrichtung
- 24
- Austrittskanal
- 25
- Roststab
- α
- Einspeisewinkel
- β
- Rechter Winkle
1. Reinigungsvorrichtung für Fasergut (1) mit zumindest einer Reinigungswalze (4) mit
einer Reinigungswalzenachse (5) und einer Fasergutzuführung, wobei die Reinigungswalze
(5) in einem Maschinengestell (2) auf einem Fundament (3) gehalten ist und die Fasergutzuführung
zumindest eine Speisewalze (6) mit einer Speisewalzenachse (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindungslinie (9) von der Speisewalzenachse (7) zur Reinigungswalzenachse
(5) mit einer Senkrechten (10) auf das Fundament (3) einen Einspeisewinkel (a) von
40 bis 50 Winkelgraden einschliesst.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einspeisewinkel (a) 45 Winkelgrade beträgt.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Speisewalze (6) eine Dosierwalze (11) zugeordnet ist.
4. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Speisewalze (6) eine Speisemulde (16) zugeordnet ist.
5. Reinigungsvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Speisewalze (6) ein Förderband (13) zugeordnet ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Speisewalze (6) ein Füllschacht (15) vorgelagert ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungswalze (4) und die Speisewalze (6) gegenläufig angetrieben sind.
8. Reinigungsvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungswalze (4) an ihrem Umfang Reinigungselemente (8) aufweist und diese
auf einer dem Fundament (3) zugewandten Seite der Reinigungswalze (4) angeordnet sind.
9. Reinigungsmaschine mit einer Reinigungsvorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungswalze (4) in einem selbsttragenden Reinigungsmodul (19) eingebaut und
die Fasergutzuführung als selbsttragendes Zuführmodul (20) ausgebildet ist und ein
Fördermodul (21) und ein Maschinengestell (2) vorgesehen sind.
10. Reinigungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführmodul (20) auf dem Reinigungsmodul (19) abgestützt und mit diesem staubdicht
verbunden ist.
11. Reinigungsmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsmaschine zumindest ein zweites Reinigungsmodul (22) aufweist.