[0001] Es werden ein Hochdruckverdichter und ein System mit einem Hochdruckverdichter beschrieben,
die zur Verdichtung eines Gases oder Gasgemisches ausgebildet sind.
Hintergrund
[0002] Unter "Hochdruck" wird gemäß dem allgemeinen technischen Verständnis für die Hochdruckverdichtung
von Gasen und Gasgemischen bei einer Verdichtung ab 40 bar über dem atmosphärischen
Druck gesprochen.
[0003] Der hierin beschriebene Hochdruckverdichter und das System können für die Hochdruckverdichtung
von brennbaren oder oxidierenden Gasen oder Gasgemischen eingesetzt werden. Ein brennbares
Gas ist bspw. Wasserstoff. Ein Beispiel für oxidierendes Gas ist Sauerstoff. Brennbare
oder oxidierende Gasgemische können Wasserstoff und Sauerstoff enthalten.
[0004] Für verschiedene Anwendungen werden Gase und Gasgemische mit hohen Drücken benötigt.
Teilweise liegen die Drücke im Bereich von mehreren hundert bar oder sogar über 1000
bar. So werden bspw. bei Anwendungen im Bereich von energieerzeugenden Einrichtungen
oder für mobile Anwendungen (z.B. Fahrzeuge) Gase bzw. Gasgemische mit mehreren 100
bar benötigt. Üblicherweise wird bspw. Wasserstoff (H
2) zur Zwischenlagerung in entsprechenden Behältern (Gasflaschen) bei einem Druck von
etwa 300 bar gelagert. Schwierigkeiten bestehen dabei in der Verdichtung der Gase
bzw. Gasgemische, wobei konventionelle Lösungen Nachteile aufweisen.
Stand der Technik
[0005] Bekannte Verdichter für Gas und Gasgemische sind bspw. als Kolbenverdichter ausgebildet
und weisen einen linear beweglichen Kolbenkopf auf, der ein in einen Aufnahmeraum
eingebrachtes Gas oder Gasgemisch durch Verkleinerung des Aufnahmeraums komprimiert
und somit verdichtet. Das verdichtete Gas oder Gasgemisch wird dann ab- und einer
Anwendung zugeführt.
[0006] Nachteilig sind solche Kolbenverdichter insbesondere deshalb, weil aufgrund des beweglichen
Kolbenkopfs eine Dichtung vorgesehen sein muss, die den Kolbenkopf gegenüber einer
den Aufnahmeraum begrenzenden Wand abdichtet. Diese Dichtung kann aber zum einen keine
vollständige Abdichtung bereitstellen, weil permanent eine Bewegung zwischen den abzudichtenden
Komponenten vorliegt, und unterliegt aufgrund der häufigen Bewegung einem enormen
Verschleiß.
[0007] Weiterhin benötigt ein solcher Verdichter - je nach Verdichtungsverhältnis - viel
Bauraum.
Aufgabe
[0008] Demgegenüber besteht die Aufgabe darin, eine Lösung zur Hochdruckverdichtung von
Gasen und Gasgemischen anzugeben, welche sowohl die Nachteile des Stands der Technik
behebt als auch eine Alternative zum Stand der Technik bereitstellt, die einfach ausgebildet
ist und bei geringem Bauraum eine hohe Verdichtung von Gasen und Gasgemischen erlaubt.
So soll eine Lösung zur Hochdruckverdichtung bereitgestellt werden, welche keine beweglichen
Komponenten aufweist, die primär zur Verdichtung dienen und mit der Umgebung in Verbindung
stehen.
Lösung
[0009] Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch einen Hochdruck-Verdichter zur Verdichtung
eines Gases oder Gasgemischs gelöst, aufweisend ein Gehäuse, das mindestens einen
ersten Verdichterraum und eine Medienkammer umgibt, wobei der mindestens eine erste
Verdichterraum und die Medienkammer in dem Gehäuse über mindestens eine erste Membran
voneinander getrennt sind, wobei das Gehäuse mindestens einen ersten Anschluss aufweist,
der in die Medienkammer mündet und über den ein Medium in die Medienkammer ein- und/oder
ausleitbar ist, wobei das Gehäuse mindestens einen zweiten Anschluss aufweist, der
in den mindestens einen ersten Verdichterraum mündet und über den ein Gas oder Gasgemisch
ein- und/oder ausleitbar ist, wobei die mindestens eine erste Membran aus einem polymerbasierten
Werkstoff besteht und zur Verdichtung des in den mindestens einen ersten Verdichterraum
einleitbaren Gases oder Gasgemischs durch Einleitung eines Mediums in die Medienkammer
verformbar ist.
[0010] Der Hochdruck-Verdichter ist als Membranverdichter ausgebildet und bewirkt somit
die Verdichtung des in die Medienkammer einleitbaren Gases oder Gasgemischs durch
eine Verformung der mindestens einen ersten Membran. Vorteilhaft gegenüber Kolbenverdichtern
weist ein solcher Membranverdichter keine Dichtung auf, die mit beweglichen Komponenten
in Verbindung steht, so dass sich keine Dichtigkeitsprobleme ergeben. Die mindestens
eine erste Membran kann bspw. im Gehäuse dicht verbaut sein, wobei mehrere dichtende
Mittel vorgesehen sein können. Bspw. kann die mindestens eine erste Membran zwischen
zwei Platten verspannt sein, wobei zwischen den Platten des Gehäuses die mindestens
eine erste Membran aus polymerbasierten Werkstoff angeordnet ist, welche selbst als
"Dichtungsring" aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften dient.
[0011] Der Hochdruckverdichter ist so ausgebildet, dass die mindestens eine erste Membran
in einer ersten Stellung in Anlage mit der Innenwand des mindestens einen ersten Verdichterraums
steht. Somit umfasst der Raum, der zum Einleiten des Gases oder Gasgemischs zur Verfügung
steht, sowohl die Medienkammer als auch den mindestens einen ersten Verdichterraum.
Das gesamte Volumen des Hochdruckverdichters steht somit für die Verdichtung zur Verfügung.
[0012] Nach dem Einleiten eines Gases oder Gasgemisches über den mindestens einen zweiten
Anschluss wird die Zufuhr unterbrochen und die Leitung abgeriegelt. Dann erfolgt die
Kompression, wobei ein inkompressibles Medium (z.B. Wasser, (Hydraulik)-Öl, etc.)
über den mindestens einen ersten Anschluss in die Medienkammer eingeleitet wird. Der
Druck, der über das Medium auf die mindestens eine erste Membran ausgeübt wird, entspricht
dem Druck auf der Seite des Gases oder Gasgemischs, so dass eine im wesentliche differenzdrucklose
Kompression innerhalb des Gehäuses des Hochdruckverdichters durchgeführt wird. Das
bedeutet, dass der auf die mindestens eine erste Membran innerhalb des Gehäuses wirkende
Druck auf beiden Seiten gleich groß ist.
[0013] Bei der Kompression des Gases oder Gasgemischs, das in den mindestens einen ersten
Verdichterraum eingeleitet worden ist, wird der Druck auf die mindestens eine erste
Membran von Seiten der Medienkammer durch das inkompressible Medium erhöht, so dass
es zu einer Verformung der mindestens einen ersten Membran in Richtung des mindestens
einen ersten Verdichterraums kommt, was dann zu einer Verdichtung des in dem mindestens
einen ersten Verdichterraum aufgenommenen Gases oder Gasgemischs führt.
[0014] Die mindestens eine erste Membran kann über das inkompressible Medium soweit verformt
werden, bis die mindestens eine erste Membran vollständig oder fast vollständig an
einer Innenwand des mindestens einen ersten Verdichterraums anliegt. Damit wird eine
hohe Verdichtung erreicht, weil das Gas oder Gasgemisch im Wesentlichen um das gesamte
Volumen des mindestens einen ersten Verdichterraums komprimiert werden kann. Gegenüber
bekannten Vorrichtungen wird somit eine höhere Verdichtung erzielt.
[0015] Die Verformung der mindestens einen ersten Membran kann durch ein Dehnen der Membran
erfolgen, wobei hierzu die Membran im Hinblick auf ihren Aufbau und/oder innere Struktur
entsprechend gestaltet ist, damit die erforderliche Verformung erreicht wird.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus Weiterbildungen, welche durch
die Unteransprüche definiert sind.
[0017] Dabei können in weiteren Ausführungen der Verdichterraum und die Medienkammer im
Wesentlichen gleiche Volumina aufweisen.
[0018] In weiteren Ausführungen können der mindestens eine erste Verdichterraum und/oder
die Medienkammer im Wesentlichen die Form eines Kugelsegments aufweisen und die mindestens
eine erste Membran die Grundfläche des Kugelsegments bilden. Dabei sind die entsprechenden
Innenwände des mindestens einen ersten Verdichterraums und der Medienkammer im Wesentlichen
konkav ausgebildet und weisen somit eine gewölbte Innenseite auf. An die gewölbten
Innenwände kann sich dann bspw. die mindestens eine erste Membran anlegen, wobei nach
einer vollständigen Verformung der mindestens einen ersten Membran diese flächig mit
der entsprechenden Innenwand des mindestens einen ersten Verdichterraums in Kontakt
steht. Das komprimierte Gas oder Gasgemisch kann dann in mindestens einen Kanal im
Gehäuse gedrückt werden, der mit dem zweiten Anschluss in Verbindung steht.
[0019] In noch weiteren Ausführungen kann die im Wesentlichen konkav geformte Innenwand
des mindestens einen ersten Verdichterraums zum Zentrum verlaufende Rillen oder ähnliches
aufweisen, deren Tiefe und Breite zu- bzw. abnehmen kann, damit beim schrittweisen
Verdichten durch Verformung der mindestens einen ersten Membran das komprimierte Gas
oder Gasgemisch in die Rillen oder ähnliches gedrückt und von dort nach einer vollständigen
Verformung der mindestens einen Membran ausgeleitet wird, wobei damit dem Umstand
Rechnung getragen wird, dass die mindestens eine erste Membran im vollständig verformten
Zustand an der Innenwand des mindestens einen ersten Verdichterraums anliegt.
[0020] Die mindestens eine erste Membran kann soweit verformbar sein, dass diese aus einer
Ausgangsstellung in Anlage mit der Innenwand des mindestens einen ersten Verdichterraums
und/oder der Medienkammer kommt.
[0021] In weiteren Ausführungen kann der Hochdruck-Verdichter einen zweiten Verdichterraum
aufweisen, der über eine zweite Membran von der Medienkammer getrennt ist, wobei die
Medienkammer zwischen dem ersten Verdichterraum und dem zweiten Verdichterraum angeordnet
ist, und wobei das Gehäuse mindestens einen vierten Anschluss aufweist, der in den
zweiten Verdichterraum mündet und über den ein Gas oder Gasgemisch ein- und/oder ausleitbar
ist. In solchen Ausführungen werden die beiden Membranen gleichzeitig in unterschiedliche
Richtungen zum Verdichten eines in den ersten Verdichterraum und in den zweiten Verdichterraum
eingeleiteten Gases oder Gasgemischs verformt. Hierzu wird ein inkompressibles Medium
in die Medienkammer geleitet.
[0022] Die zweite Membran kann analog zu den vorstehend beschriebenen Ausführungen ausgebildet
sein. Es können dabei in den verschiedenen Ausführungen die Membranen und die zugehörigen
ersten und zweiten Verdichterräume jeweils gleich ausgebildet und aufgebaut sein.
[0023] In weiteren Ausführungen kann das Gehäuse des Hochdruck-Verdichters schichtartig
aufgebaut sein und mindestens
- einen ersten Verdichterkopf mit dem ersten Verdichterraum und einen zweiten Verdichterkopf
mit der Medienkammer aufweisen, wobei zwischen dem ersten Verdichterkopf und dem zweiten
Verdichterkopf die erste Membran angeordnet ist, oder
- einen ersten Verdichterkopf mit dem ersten Verdichterraum, eine Zwischenplatte mit
der Medienkammer und einen dritten Verdichterkopf mit dem zweiten Verdichterraum aufweisen,
wobei zwischen dem ersten Verdichterkopf und der Zwischenplatte die erste Membran
und zwischen der Zwischenplatte und dem dritten Verdichterkopf die zweite Membran
angeordnet sind.
[0024] Der Schichtaufbau stellt einen einfachen Aufbau des Hochdruck-Verdichters bereit.
Zudem ist der Zusammenbau des Hochdruck-Verdichters einfach durchführbar. So können
bspw. die einzelnen Schichten über Schrauben oder ähnliches miteinander befestigt
sein, wobei die Schrauben oder ähnliches durch Bohrungen in den jeweiligen Schichten
geführt sind. Weiterhin bietet der Schichtaufbau die Möglichkeit, die Membranen zwischen
den einzelnen Schichten zu verspannen und den Innenraum des Gehäuses absolut gasdicht
zu gestalten.
[0025] In weiteren Ausführungen können die mindestens eine erste Membran und/oder die zweite
Membran eine größere flächenmäßige Erstreckung aufweisen als ein maximaler Durchmesser
des mindestens einen ersten Verdichterraums, der Medienkammer und/oder des zweiten
Verdichterraums. Damit kann die mindestens eine erste Membran flächig zwischen einzelnen
Schichten des Gehäuses angeordnet werden und stellt zudem noch eine Dichtung bereit.
Somit kann auf separate Dichtmittel verzichtet werden.
[0026] In weiteren Ausführungen kann die mindestens eine erste Membran aus einem Elastomer
bestehen. Wobei das Elastomer ein Ethylen-Propylen-Dien-Monomer oder Fluorkarbon-Kautschuk
sein kann. Derartige Materialien eignen sich insbesondere für den Hochdruck-Verdichter
im Einsatz bei brennbaren Gasen und Gasgemischen, da diese ausreichende Eigenschaften
aufweisen, die sowohl eine Diffusion von Gas oder Gasgemisch verhindern als auch durch
das Gas oder Gasgemisch nicht beschädigt oder zerstört werden.
[0027] Allgemein ergibt sich durch die Verformbarkeit der mindestens einen ersten Membran
der Vorteil, dass gegenüber einfachen, scheibenartigen Membranen eine größere Auslenkung
erreicht werden kann. Somit kann bei einem geringen Bauraum eine deutlich erhöhte
Verdichtung eines Gases oder Gasgemischs erreicht werden, insbesondere gegenüber scheibenartigen,
nicht verformbaren Membranen. Die größere Auslenkung der mindestens einen ersten Membran
erlaubt es auch, die Frequenz der mindestens einen ersten Membran, d.h. die Bewegungen
der mindestens einen ersten Membran in die entsprechenden Richtungen zum Verdichten,
zu reduzieren, wobei die Leistung in Bezug auf die bereitgestellte Menge an verdichteten
Gas bzw. Gasgemisch mindestens genauso groß ist, wie bei einer vergleichbaren, nicht
verformbaren Membran. Geringere Frequenzen wirken sich insbesondere positiv auf die
Lebensdauer der mindestens einen ersten Membran und somit des Hochdruck-Verdichters
aus. Die Verformbarkeit der mindestens einen ersten Membran kann bspw. durch eine
strukturierte Ausbildung der mindestens einen ersten Membran unterstützt werden, wobei
die Membran Veränderungen in ihrer Zusammensetzung oder konstruktive Gestaltungsmerkmale
(z.B. Rillen und Sicken - "Lautsprecher") aufweist.
[0028] Die vorstehend genannte Aufgabe wird auch durch ein Verdichtersystem zur Hochdruckverdichtung
eines Gases oder Gasgemischs gelöst, aufweisend mindestes einen Hochdruck-Verdichter
gemäß einer der vorstehend angegebenen Ausführungen, einen Gas oder Gasgemisch-Vorrat,
ein Gas oder Gasgemisch-Lager, einen Medienvorrat und Fördermittel zum Fördern eines
Gas oder Gasgemischs sowie eines inkompressiblen Mediums und Steuermittel zur Regelung
des Durchflusses des Gas oder Gasgemischs und des inkompressiblen Mediums über zugehörige
Leitungen, wobei
- der Hochdruck-Verdichter ein Gehäuse aufweist, das mindestens einen ersten Verdichterraum
und eine Medienkammer umgibt, wobei der mindestens eine erste Verdichterraum und die
Medienkammer in dem Gehäuse über mindestens eine erste Membran voneinander getrennt
sind,
- der Hochdruck-Verdichter mindestens einen ersten in eine Medienkammer mündenden Anschluss
aufweist,
- der erste Anschluss mit dem Medienvorrat über zugehörige Leitungen und korrespondierende
Förder- und/oder Steuermittel verbunden ist, so dass ein inkompressibles Medium aus
dem Medienvorrat über den ersten Anschluss in die Medienkammer und aus der Medienkammer
in den Medienvorrat einbringbar ist,
- der Hochdruck-Verdichter mindestens einen zweiten in den Verdichterraum mündenden
Anschluss aufweist,
- der mindestens eine zweite Anschluss mit dem Gas oder Gasgemisch-Vorrat und dem Gas
oder Gasgemisch-Lager über zugehörige Leitungen und korrespondierende Förder- und/oder
Steuermittel verbunden ist, so dass ein Gas oder Gasgemisch aus dem Gas oder Gasgemisch-Vorrat
in den ersten Verdichterraum und aus dem ersten Verdichterraum in das Gas oder Gasgemisch-Lager
einbringbar ist, und
- das inkompressible Medium über zugehörige Förder- und/oder Steuermittel mit Druck
beaufschlagbar ist, so dass eine Verformung der mindestens einen ersten Membran und
hierüber eine Komprimierung des in dem mindestens einen ersten Verdichterraums aufgenommenen
Gas oder Gasgemischs erreichbar ist, wozu Leitungen zu und von dem Gas oder Gasgemisch-Vorrat,
dem Gas oder Gasgemisch-Lager und dem Medienvorrat über korrespondierende Steuermittel
abschließbar sind.
[0029] Das System bietet die Möglichkeit zur Hochdruck-Verdichtung eines Gases oder Gasgemischs
mit mindestens einem Hochdruckverdichter, der durch die große Auslenkung der mindestens
einen ersten Membran geringere Lastwechsel benötigt, um im Vergleich zu einem konventionellen
Verdichter die gleiche Menge an Gas zu verdichten, wobei hierzu die Förder- und Steuermittel
ebenso reduzierte Förder- und Steuerzyklen aufweisen. Damit lässt sich das System
einfacher ausbilden. Auch die Steuerung des Systems lässt sich damit vereinfachen.
[0030] In einer Vorteilhaften Ausgestaltung des Verdichtersystems kann die Druckbeaufschlagung
des Mediums innerhalb der mindestens einen Medienkammer über die Fördermittel ausgeführt
werden, welcher das inkompressible Medium in die mindestens eine Medienkammer fördern.
Die Fördermittel sind bspw. als Kolben und/oder als Pumpe ausgeführt. Besonders vorteilhaft
ist, wenn ein Fördermittel als Pumpe ausgeführt ist, dass der Kolben vollständig entfallen
kann. Bei derartig vorteilhafter Ausgestaltung kann ein System ohne Kolben als Förder-
und/oder Druckbeaufschlagungsmittel zum Einsatz kommen.
[0031] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann der Medienkreislauf und das darüber
geführt und geförderte Medium zumindest im Bereich des mindestens einen ersten Anschluss
beheizbar und/oder klimatisierbar. Vorteilhaft wird so eine Viskosität des inkompressiblen
Mediums erreicht, um beim Einströmen in die mindestens eine Medienkammer über den
mindestens einen ersten Anschluss keinen Gegendruck auf die Fördermittel zu erzeugen.
[0032] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0033] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Explosionszeichnung eines Hochdruck-Verdichters einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- verschiedene Ansichten eines ersten und zweiten Verdichterkopfs des Hochdruck-Verdichters
von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Verdichtersystems mit einem Hochdruck-Verdichter
gemäß Fig. 1;
- Fig. 4-7
- verschiedene Schritte der Hochdruckverdichtung in dem Verdichtersystem gemäß Fig.
3;
- Fig. 8
- eine Explosionszeichnung eines Hochdruck-Verdichters einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 9
- verschiedene Ansichten einer Zwischenplatte des Hochdruck-Verdichters von Fig. 8;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung eines Verdichtersystems mit einem Hochdruck-Verdichter
gemäß Fig. 8;
- Fig. 11-14
- verschiedene Schritte der Hochdruckverdichtung in dem Verdichtersystem gemäß Fig.
10;
- Fig. 15
- schematische Darstellungen von bespielhaften Ausführungen einer ersten und/oder einer
zweiten Membran für einen Hochdruck-Verdichter; und
- Fig. 16
- ein schematisches Diagramm zur Hochdruckverdichtung in einem Verdichtersystem.
[0034] In den Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehene Elemente entsprechen im Wesentlichen
einander, sofern nichts anderes angegeben ist. Darüber hinaus wird darauf verzichtet,
Bestandteile zu zeigen und zu beschreiben, welche nicht wesentlich zum Verständnis
der hierin offenbarten technischen Lehre sind. Im Weiteren werden nicht für alle bereits
eingeführten und dargestellten Elemente die Bezugszeichen wiederholt, sofern die Elemente
selbst und deren Funktion bereits beschrieben wurden oder für einen Fachmann bekannt
sind.
Ausführliche Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0035] In den Figuren sind Ausführungsbeispiele eines Hochdruck-Verdichters 100, von Verdichtersystemen
500 und Verfahren zur Hockdruckverdichtung in einem Verdichtersystem 500 gezeigt,
welche nachfolgend beispielhaft beschrieben werden, wobei es sich um mögliche Ausführungen
der hierin offenbarten technischen Lehre handelt. Die gezeigten und nachfolgend beschriebenen
Ausführungen sind daher nicht limitierend und können zusätzlich hierin angegebene
Merkmale oder angegebene Alternativen aufweisen. Auch können Merkmale der einzelnen
Ausführungsformen auch wechselseitig vorgesehen sein, auch wenn diese nur für eine
der Ausführungsformen beschrieben sind, sofern sich diese auch dafür eignen.
Erste Ausführungsform
[0036] Fig. 1 zeigt eine Explosionszeichnung eines Hochdruck-Verdichters 100. Der Hochdruck-Verdichter
100 kann bspw. dazu dienen, um ein Gas, wie bspw. Wasserstoff (H
2), oder ein Gasgemisch zu komprimieren. Es erfolgt hierbei eine Hochdruckverdichtung
des Gases. Bei einer Hochdruckverdichtung wird in diesem Zusammenhang bei Drücken
ab ca. 40 bar gesprochen.
[0037] Herkömmliche Hochdruckverdichter weisen einen verschiebbar gelagerten Kolbenkopf
auf, um die hohen Drücke erzeugen zu können. Dabei wird der Kolbenkopf innerhalb einer
zylindrischen Röhre um eine verhältnismäßig große Wegstrecke bewegt, um die hohe Komprimierung
des Gases zu erreichen.
[0038] Der hierin beschriebene Hochdruck-Verdichter 100 weist gegenüber bekannten Hockdruckverdichtern
den Vorteil auf, dass die Vorrichtung verhältnismäßig klein baut und zudem keine beweglichen
Komponenten vorgesehen sind, die mit der Umgebung in Verbindung stehen und primär
die Hochdruckverdichtung bewirken. Daher wird eine gasdichte Ausführung gewährleistet.
Zudem kommt es zu keinem Abrieb und damit zu keiner Zerstörung von Dichtmitteln wie
im Stand der Technik, weil keine Dichtungen erforderlich sind und die Membran 200
selbst als Dichtung dient. Die zur Verdichtung eines Gases vorgesehene Komponente
in Form einer aus einem polymerbasierten Werkstoff bestehenden ersten Membran 200
ist innerhalb eines Gehäuses 120 des Hochdruck-Verdichters 100 angeordnet und steht
daher mit der Umgebung nicht in Kontakt.
[0039] Der Hochdruck-Verdichter 100 von Fig. 1 weist ein Gehäuse 120 auf, das einen ersten
Verdichterkopf 300 und einen zweiten Verdichterkopf 400 aufweist. Die Verdichterköpfe
300 und 400 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel identisch ausgebildet, so dass
Beschreibungen zu einem der Verdichterköpfe 300, 400 auch jeweils für den anderen
Verdichterkopf 300, 400 gelten. In weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen
können die Verdichterköpfe 300, 400 aber auch Unterschiede zueinander, insbesondere
in der Ausbildung und Anordnung von Anschlüssen etc., aufweisen.
[0040] Die Verdichterköpfe 300, 400 bestehen aus Metall oder einer Metalllegierung und weisen
jeweils eine massiv ausgebildete Platte 310, 410 auf. Die Ausbildung der Verdichterköpfe
300, 400 ist in Fig. 2 gezeigt.
[0041] Als Material für die Verdichterköpfe 300, 400 kann bspw. ein Edelstahl bzw. eine
Edelstahllegierung, wie z.B. eine Edelstahllegierung der Gruppe 316 L verwendet werden.
[0042] Die Verdichterköpfe 300, 400 weisen an den im zusammengebauten Zustand gegenüberliegenden
Seiten jeweils einen Verdichterraum 330 bzw. eine Medienkammer 430 auf. Dabei dient
der Verdichterraum 330 zur Aufnahme eines Gases oder Gasgemischs, welches komprimiert
wird. Die Medienkammer 430 dient zur Aufnahme eines Mediums, welches für die Verformung
der Membran 200 zur Verdichtung des Gases oder Gasgemischs erforderlich ist.
[0043] Hierbei dienen der Verdichterraum 330 und die Medienkammer 430 in erster Linie dazu,
dass in die Räume das Gas/Gasgemisch bzw. das Medium eingeleitet werden. Während der
Hochdruckverdichtung kommt es insbesondere zu einer solchen Verlagerung der Membran
200, dass diese in Anlage mit den gegenüberliegenden Innenwänden des Verdichterraums
330 und der Medienkammer 430 kommt. Somit kann auch im durch den Verdichterraum 330
oder die Medienkammer 430 aufgespannten Raum innerhalb der Verdichterköpfe 300, 400
durch eine entsprechende Verformung der Membran 200 ein Gas/Gasgemisch oder ein Medium
aufgenommen sein.
[0044] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Verdichterraum 330 und die Medienkammer
430 konkav ausgebildet. Bei der Hochdruckverdichtung kann die elastisch verformbare
Membran 200 soweit verformt werden, dass die Membran 200 im Wesentlichen vollflächig
mit den Innenwänden des Verdichterraums 330 und der Medienkammer 430 in Anlage kommt.
[0045] Zwischen den Verdichterköpfen 300, 400 ist die Membran 200 angeordnet, die aus einem
polymerbasierten Werkstoff besteht. Als Material eignen sich insbesondere Elastomere.
In Fig. 15 sind mögliche Ausbildungen von solchen Membranen 200 gezeigt.
[0046] Bei der Hochdruckverdichtung wird die Membran 200 verformt, so dass diese schrittweise
in Anlage mit den Innenwänden des Verdichterraums 330 oder der Medienkammer 430 kommt.
[0047] Die Ausbildung der Membran 200 ermöglicht es daher das gesamte Volumen innerhalb
des Gehäuses 120 des Hochdruck-Verdichters 100, bestehend aus dem Verdichterraum 330
und der Medienkammer 430, für die Komprimierung eines Gases/Gasgemischs zu verwenden.
[0048] Damit lässt sich je nach Ausbildung des Hochdruck-Verdichters 100 und dessen Bestandteilen
eine Anpassung des Verdichtungsverhältnisses von Gasen bzw. Gasgemischen erreichen.
Insbesondere ist die Verformbarkeit der Membran 200 maßgeblich für die Verdichtung.
Je größer die Verformbarkeit, desto größer ist die Verdichtung. Die Membran 200 kann
eine Neutralstellung (Fig. 15) einnehmen und aus der Neutralstellung in beide Richtungen
verformt werden.
[0049] Zur Verformung der Membran 200 für die Hochdruckverdichtung eines über den Verdichterraum
330 eingebrachten Gases/Gasgemischs wird über die Medienkammer 430 ein inkompressibles
Medium unter Druck eingebracht. Damit wird erreicht, dass der Druck über das Medium
auf die Membran 200 einen entsprechend hohen Druck auf das Gas/Gasgemisch ausübt,
welches dann komprimiert bzw. verdichtet wird. Bspw. kann als inkompressibles Medium
Wasser oder ein (Hydraulik)-Öl verwendet werden.
[0050] Sowohl der Verdichterraum 330 als auch die Medienkammer 430 weisen jeweils mindestens
einen Anschluss 320, 420 auf, über welchen das Gas/Gasgemisch bzw. das Medium zu-
und wieder abgeführt werden. In weiteren Ausführungen können separate Anschlüsse zum
Zu- und Abführen des Gases/Gasgemisch bzw. des Mediums vorgesehen sein.
[0051] Die Zu- bzw. Abfuhr erfolgt zentral in den mittigen Bereich des Verdichterraums 330
bzw. der Medienkammer 430. Insbesondere der zweite Anschluss 320 zur Zufuhr von Gas/eines
Gasgemischs kann so ausgebildet sein, dass ausgehend von einer zentralen Zufuhröffnung
im zweiten Anschluss 320 an der Außenseite des Verdichterkopfs 300 der Anschluss 320
in eine Vielzahl von kleineren Kanälen übergeht, die gegenüber dem Eingangsdurchmesser
einen geringen Durchmesser aufweisen. Diese Kanäle ragen dann über entsprechende Öffnungen
in den Verdichterraum 330. Damit wird verhindert, dass es zu einer punktuellen, mittigen
Belastung der Membran 200 beim Ein- /Ausströmen des Gases/Gasgemisch bzw. des Mediums
kommt. Durch die Aufteilung des zentralen Einlasses in viele kleinere Kanäle wird
die Belastung verteilt. Diese Öffnungen im Verdichterraum 330 und in der Medienkammer
430 können sich über einen Bereich erstrecken, der beispielsweise dem dreifachen Durchmesser
des Anschlusses 320, 420 entspricht. Vorzugsweise können die Öffnungen dieser Kanäle
nur in den Bereich münden, welcher die größte Tiefe in Bezug auf das Raumvolumen des
Verdichterraums 330 bzw. der Medienkammer 430 aufweist.
[0052] Die Steuerung der Zu- und Abfuhr von Gas/Gasgemisch und des Mediums erfolgt über
entsprechende Ventile.
[0053] Die Membran 200 selbst ist zwischen den gegenüberliegenden planen Flächen der Zylinderköpfe
300, 400 bzw. der Platten 310, 410 angeordnet. Die Membran 200 weist eine flächige
Erstreckung auf, die größer ist wie die flächige Erstreckung des Verdichterraums 330
und der Medienkammer 430. Somit liegt die Membran 200 im verbauten Zustand an den
Platten 310, 410 an.
[0054] Über Befestigungsmittel 110 sind die beiden Zylinderköpfe 300, 400 und die dazwischen
angeordnete Membran 200 miteinander verbunden. Die Platten 310, 410 und die erste
Membran 200 weisen durchgängige Öffnungen 314, 414, 220 auf, durch welche Gewindestangen
112 geführt sind. Über Muttern 114 und Unterlegscheiben 116 lassen sich die Zylinderköpfe
300, 400 und die Membran 200 miteinander verbinden und die Membran 200 verspannen.
Damit wird eine Abdichtung des Verdichterraums 330 und der Medienkammer 430 gegenüber
der Umwelt erreicht. Aufgrund des Materials der ersten Membran 200 wird im Bereich
der Anlageflächen zwischen den Verdichterköpfen 300, 400 und der ersten Membran 200
zusätzlich eine Abdichtung erreicht. Es können ferner auch Strukturen in den Anlageflächen
der Verdichterköpfe 300, 400 vorgesehen sein, die im verbundenen Zustand die Membran
200 teilweise verformen, um hierüber die gasdichte Ausführung des Hochdruck-Verdichters
100 weiter zu verbessern.
[0055] Fig. 2 zeigt verschiedene Ansichten eines ersten und zweiten Verdichterkopfs des
Hochdruck-Verdichters von Fig. 1. Zwischen den Öffnungen 314, 414 befinden sich Wände
312, 412. Die Ausbildung der Verdichterköpfe 300, 400 ist derart gewählt, dass diese
um den Verdichterraum 330 und die Medienkammer 430 herum eine ausreichend große Wandstärke
aufweisen.
[0056] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Verdichtersystems 500 mit einem
Hochdruck-Verdichter 100 gemäß der Ausführung von Fig. 1.
[0057] In weiteren nicht dargestellten Ausführungen kann ein Verdichtersystem 500 auch mit
einer Abwandlung des in Fig. 1 gezeigten Hochdruck-Verdichters 100 betrieben werden,
der unter die hierin beschriebene technische Lehre fällt. Schließlich kann ein Verdichtersystem
500 grundsätzlich auch mehrere Hochdruck-Verdichter 100 aufweisen, die bspw. parallel
oder in Reihe geschaltet sind.
[0058] Das Verdichtersystem 500 weist neben dem Hochdruck-Verdichter 100 Leitungen und Steuereinrichtungen
sowie Ventile und einen Kolben 510 sowie einen Tank 514 auf, in dem ein inkompressibles
Medium aufgenommen ist. Der Tank 514, der Kolben 510 und eine Pumpe 512 sind Teil
eines Medienkreislaufs, der wiederum Bestandteil des Verdichtersystems 500 ist.
[0059] Das Verdichtersystem 500 weist einen Gas- oder Gasgemisch-Kreislauf auf, der neben
den Leitungen für die Zu- und Abfuhr des Gases oder Gasgemischs Steuereinrichtungen,
Ventile, einen Vorrat 520, in dem das Gas oder Gasgemisch für die Hochdruckverdichtung
bevorratet wird, und eine Anbindung an eine beliebige Anwendung 530 auf.
[0060] Das Verdichtersystem 500 weist ferner Überdruckventile auf, die bei Überschreiten
von kritischen, einstellbaren Drücken im System einen Gasaustritt in die Atmosphäre
ermöglichen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel des Verdichtersystems 500 erfolgt
eine Verdichtung von eines Gases oder Gasgemischs von einem Druck von mindestens 10
bar im Vorrat 520 bis auf maximal 1000 bar, so dass der Anwendung 530 ein Gas oder
Gasgemisch mit einem Druck von maximal 1000 bar zur Verfügung gestellt wird.
[0061] Der Verdichtungsablauf in dem Verdichtersystem 500 über den Hochdruck-Verdichter
100 ist in den Fig. 4-7 gezeigt und wird nachfolgend mit Bezug auf die Fig. 4-7 beschrieben.
Füllen des Hochdruck-Verdichters 100 (Fig. 4)
[0062] Die Gas-Seite bzw. der Verdichterraum 330 des Verdichterkopfs 300 wird mit Gas aus
dem Vorrat 520 gefüllt. Hierzu wird das Ventil vom Vorrat 520 und ein Ventil 522 geöffnet,
so dass über den zweiten Anschluss 320 eine Gaszufuhr in den Verdichterraum 330 erfolgt.
In dem Vorrat 520 ist Gas mit einem Druck von etwa 10 bar gespeichert. Die Membran
200 wird dabei Richtung Wasser-Seite also in Richtung der Medienkammer 430 ausgelenkt
und die Pumpe 512 im Medienkreislauf pumpt für diesen Schritt das Medium (Wasser)
zurück in den Tank 514, der als Vorratsbehälter für das Wasser dient.
[0063] Eine Entlastungsleitung des Medienkreislaufs vom Zylinder des Kolbens 510 ist geöffnet
und durch den höheren Druck auf der Gas-Seite (verdichterraumseitig) wird die Membran
200 vollständig an die Innenwand der Medienkammer 430 des Verdichterkopfs 400 angelegt
sowie der Kopf des Kolbens 510 in seine Ausgangslage bewegt.
Hub in die Anwendung (Fig. 5)
[0064] Das Einlass-Ventil 522 der Gas-Seite wird geschlossen und das Ventil 526 zur Anwendung
530 geöffnet. Parallel dazu wird im Medienkreislauf der Kreislauf zurück in den Tank
514 sowie die Entlastungsleitung geschlossen und das Wasser in die hintere Seite des
Zylinders des Kolbens 510 gedrückt, wodurch mehr Volumen über die Wasser-Seite des
Hochdruck-Verdichters 100 in den Verdichterkopf 400 gefördert wird. Diese Volumenänderung
sorgt für eine Komprimierung des Gases auf der Gas-Seite und damit zu einer Druckerhöhung
in der Anwendung 530.
Schritt 1 zur Druckentlastung des Hochdruck-Verdichters 100 (Fig. 6)
[0065] Das Ventil 526 zur Gas-Anwendung 530 wird geschlossen. Der Wasserkreislauf im Medienkreislauf
zurück in den Tank 514 wird geöffnet und parallel dazu die Entlastungsleitung in den
Tank 514. Durch den anliegenden Druck auf der Gas-Seite des Hochdruck-Verdichters
100 wird der Kopf des Kolbens 510 in Abhängigkeit vom vorherrschenden Druck ein Stück
in seine Ausgangslage zurückgedrückt und das entweichende Wasser im Tank 514 aufgefangen.
Schritt 2 zur Druckentlastung des Hochdruck-Verdichters 100 (Fig. 7)
[0066] Die Entlastungsleitung zum Tank 514 bleibt geöffnet und die Pumpe 512 pumpt weiter
in den Tank 514 zurück. Das Ventil 524 zur Druckentlastung auf der Gas-Seite wird
geöffnet und der Druck kann sich aufgrund der kleinen Volumina recht schnell abbauen
bzw. die Membran 200 weiter Richtung Wasser-Seite auslenken.
[0067] Anschließend kann das Ventil 522 wieder geöffnet und das Ventil 524 zur Druckentlastung
geschlossen werden, um eine erneute Gaszufuhr in den Verdichterraum 330 des Zylinderkopfs
300 und eine Hochdruckverdichtung durchzuführen.
Zweite Ausführungsform
[0068] Fig. 8 zeigt eine Explosionszeichnung eines Hochdruck-Verdichters 100 einer zweiten
Ausführungsform. Der Hochdruck-Verdichter 100 der zweiten Ausführungsform unterscheidet
sich von dem in Fig. 1 gezeigten Hochdruck-Verdichter 100 darin, dass der Hochdruck-Verdichter
100 anstelle eines zweiten Verdichterkopfs 400 eine Zwischenplatte 600, einen dritten
Verdichterkopf 700 und zusätzlich eine zweite Membran 200 aufweist.
[0069] Der dritte Verdichterkopf 700 ist identisch ausgebildet wie der erste Verdichterkopf
300. Der dritte Verdichterkopf 700 weist anstelle einer Medienkammer 430 wie der zweite
Verdichterkopf 400 einen zweiten Verdichterraum 730 auf, in welchen ein Gas oder Gasgemisch
über einen dritten Anschluss 610 zu- und abgeführt werden kann. Der dritte Anschluss
610 kann genauso ausgeführt sein wie der zweite Anschluss 320. Die Zufuhr an Gas/Gasgemisch
erfolgt in den Hochdruck-Verdichter 100 der zweiten Ausführungsform über den zweiten
Anschluss 320 und den dritten Anschluss 610 gemeinsam.
[0070] Die zweite Membran 200 und die erste Membran 200 sind identisch ausgebildet, wobei
die erste Membran 200 zwischen dem ersten Verdichterkopf 300 und der Zwischenplatte
600 und die zweite Membran 200 zwischen der Zwischenplatte 600 und dem dritten Verdichterkopf
700 angeordnet sind. Die einzelnen Bestandteile des Gehäuses 120 werden analog zu
der ersten Ausführungsform über Befestigungsmittel 110 zueinander gehalten und verspannt.
Dabei gelangen die Membranen 200 flächig in Anlage mit den Flächen des ersten Verdichterkopfs
300, der Zwischenplatte 600 und dem dritten Verdichterkopf 700, welche die Verdichterräume
330, 730 und die Medienkammer 620 umgeben.
[0071] Die Zwischenplatte 600 weist, wie in verschiedenen Ansichten in Fig. 9 gezeigt, eine
zylindrische, scheibenförmige Medienkammer 620 auf, in welche über zwei gegenüberliegende
dritte Anschlüsse 610 ein inkompressibles Medium, z.B. Wasser oder (Hydraulik)-Öl,
eingebracht und abgeführt werden kann. Über eine entsprechende Ansteuerung und Ventile
kann die Zu- und Abfuhr des inkompressiblen Mediums auch über die beiden dritten Anschlüsse
610 derart erfolgen, dass einer der beiden dritten Anschlüsse 610 nur zur Medienzufuhr
und der andere dritte Anschluss 610 nur zur Medienabfuhr dient.
[0072] Die Zwischenplatte 600 weist zusätzlich Öffnungen 630 auf, durch welche Gewindestangen
112 geführt werden können, um die Verdichterköpfe 300, 700, die Zwischenplatte 600
und die Membranen 200 miteinander zu verbinden.
[0073] Die Zwischenplatte 600 besteht aus dem gleichen Material wie die Verdichterköpfe
300, 400 und 700.
[0074] Die Membranen 200 können dabei über eingebrachtes Medium soweit verformt werden,
dass die Membranen 200 vollständig in Anlage mit den Innenseiten der Verdichterräume
330, 730 gelangen, um in die Verdichterräume 330, 730 eingebrachtes Gas/Gasgemisch
zu verdichten. Hierzu wird ein Medium in die Medienkammer 620 eingebracht. Zum Entlüften
der Verdichterräume 330, 730 und/oder beim Einbringen von Gas/Gasgemisch in die Verdichterräume
330, 730 können die Membranen 200 soweit verlagert werden, dass diese in die Medienkammer
620 eintauchen und aneinander anliegen. Damit steht für die Hochdruck-Verdichtung
der gesamte verfügbare Innenraum des Gehäuses 120 zur Verfügung und es kann analog
zur in Fig. 1 beschriebenen ersten Ausführungsform eine hohe Verdichtung erzielt werden.
Der Hochdruck-Verdichter 100 der zweiten Ausführungsform weist dabei im Wesentlichen
ein zweimal so großes Volumen für die Verdichtung auf wie der Hochdruck-Verdichter
100 der ersten Ausführungsform.
[0075] Fig. 10 zeigt eine schematische Darstellung eines Verdichtersystems 500 mit einem
Hochdruck-Verdichter 100 der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 8.
[0076] Im Unterschied zum Verdichtersystem 500 der Fig. 3 bis 7 erfolgt die Gaszufuhr über
das Ventil 522 in die beiden Verdichterräume 330, 730 gemeinsam. Das Gas wird über
die Anschlüsse 320, 720 zugeführt. Das Ausbringen des verdichteten Gases erfolgt über
weitere Anschlüsse, die mit den Verdichterräumen 330, 730 in Verbindung stehen und
bspw. entsprechend den Anschlüssen 320, 720 ausgebildet sind. Dabei wird das komprimierte
Gas auch gemeinsam abgeführt.
[0077] Die Fig. 11-14 zeigen verschiedene Schritte der Hochdruckverdichtung in dem Verdichtersystem
gemäß Fig. 10, wobei die Verdichtungsschritte denen des Verdichtersystems 500 aus
den Fig. 3 bis 7 entsprechen.
Füllen des Hochdruck-Verdichters 100 (Fig. 11)
[0078] Die Gas-Seite bzw. die Verdichterräume 330, 730 der Verdichterköpfe 300, 700 des
Hochdruck-Verdichters 100 werden mit Gas aus dem Vorrat 520 gefüllt. Hierzu wird das
Ventil vom Vorrat 520 und das Ventil 522 geöffnet, so dass über den zweiten Anschluss
320 und den vierten Anschluss 720 eine Gaszufuhr in die Verdichterräume 330, 730 erfolgt.
In dem Vorrat 520 ist Gas mit einem Druck von mindestens 10 bar gespeichert.
[0079] Durch das Einbringen von Gas in die Verdichterräume 330, 730 werden die Membranen
200 Richtung Wasser-Seite, also in Richtung der Medienkammer 620, ausgelenkt und die
Pumpe 512 im Medienkreislauf pumpt das Medium (z.B. Wasser oder Öl) durch den Zylinder
des Kolbens 510 und durch die Medienkammer 620, wobei der Druck über ein Domventil
540 an die Gas-Seite im Gaskreislauf gekoppelt ist. Damit sind die Membranen 200 in
diesem Zustand differenzdrucklos und damit in keine der beiden Seiten ausgelenkt.
Die ständige Durchströmung des vorderen Teils des Zylinders des Kolbens 510 sorgt
für einen ständigen Wärmeaustausch des Wassers, womit ein Temperatureinfluss auf ein
Hydraulikmedium zum Betätigen des Zylinders des Kolbens 510 vernachlässigt werden
kann.
Hub in die Anwendung (Fig. 12)
[0080] Das Einlass-Ventil 522 der Gas-Seite wird geschlossen und das Ventil 526 zur Anwendung
530 geöffnet. Parallel dazu wird im Medienkreislauf der Kreislauf durch die vordere
Seite des Zylinders des Kolbens 510 geschlossen und das Wasser in die hintere Seite
des Zylinders gedrückt, wodurch mehr Volumen über die Wasser-Seite des Hochdruck-Verdichters
100 in die Medienkammer 620 gefördert wird. Diese Volumenänderung sorgt für eine Komprimierung
des Gases auf der Gas-Seite und damit zu einer Druckerhöhung in der Anwendung 530.
Schritt 1 zur Druckentlastung des Hochdruck-Verdichters 100 (Fig. 13)
[0081] Das Ventil 526 zur Gas-Anwendung 530 wird geschlossen. Der Wasserkreislauf im Medienkreislauf
durch den vorderen Teil des Zylinders wird geöffnet und parallel dazu eine Entlastungsleitung
in den Tank 514. Durch den über das Domventil 540 anliegenden Druck im vorderen Teil
des Zylinders wird der Kopf des Kolbens 510 in seine Ausgangslage zurückgedrückt und
das entweichende Wasser im Tank 514 aufgefangen.
Schritt 2 zur Druckentlastung des Hochdruck-Verdichters 100 (Fig. 14)
[0082] Der vordere Teil des Zylinders wird weiterhin mit Wasser durchströmt und auch die
Entlastungsleitung zum Tank 514 bleibt geöffnet. Ein Ventil 524 zur Druckentlastung
auf der Gas-Seite wird geöffnet und der Druck kann sich aufgrund der kleinen Volumina
recht schnell abbauen.
[0083] Für eine erneute Hochdruckverdichtung von Gas wird die Gaszufuhr vom Vorrat 520 geöffnet
und das Ventil 524 zur Druckentlastung geschlossen. Ebenso wird die Entlastungsleitung
vom Zylinder des Kolbens 510 geschlossen.
[0084] Die Abläufe zur Hochdruckverdichtung in den Verdichtersystemen 500 unterscheiden
sich daher nur unwesentlich.
[0085] Fig. 15 zeigt schematische Darstellungen von bespielhaften Ausführungen einer ersten
Membran 200 und/oder einer zweiten Membran 200 für einen Hochdruck-Verdichter 100
der ersten Ausführungsform und der zweiten Ausführungsform.
[0086] Die erste Membran 200 und die zweite Membran 200 können in den verschiedenen Ausführungen
bspw. so ausgebildet sein, wie in Fig. 15 gezeigt.
[0087] In einer ersten Ausführungsart sind die erste Membran 200 und die zweite Membran
200 scheibenförmig ausgebildet. Der Durchmesser der Membranen 200 ist größer als der
Durchmesser der Verdichterräume 330, 730 und der Medienkammern 430, 620, so dass die
Membranen 200 je nach Ausführungsform flächig in Anlage mit den Kontaktflächen der
Verdichterköpfe 300, 400, 700 und der Zwischenplatte 600 kommen.
[0088] Durch die Öffnungen 220 der Membranen 200 werden die Verbindungselemente, in den
gezeigten Ausführungen Gewindestangen 112, hindurchgeführt. Die Membranen 200 bestehen
aus einem polymerbasierten Material und weisen daher "gummiartige" Eigenschaften auf.
Die Eigenschaften lassen sich durch eine entsprechende Auswahl der verwendeten Polymere,
der Dicke der Membranen 200 und weiteren Zusätzen maßgeblich je nach Anwendungsfall
anpassen. Die "gummiartigen" Eigenschaften erlauben es, die Membranen 200 soweit zu
verlagern, dass diese vollständig in Anlage mit den Innenwänden der Verdichterräume
330, 730 und der Medienkammern 430, 620 gelangen. Zudem ermöglicht diese Eigenschaft
eine zusätzliche Abdichtung des Innenraums des Hochdruck-Verdichters 100. Die Kontaktflächen
der entsprechenden Komponenten (Verdichterköpfe 300, 400, 700, Zwischenplatte 600)
können zusätzlich Aufnahmevertiefungen für die Membranen 200 aufweisen, so dass abseits
der Membranen diese Komponenten direkt in Anlage miteinander stehen.
[0089] Aufgrund der im wesentlichen differenzdrucklosen Verdichtung, d.h. dass der Druck
von beiden Seiten auf die Membranen 200 bei der Verdichtung stets gleich groß ist,
können einfache Polymermembranen verwendet werden, wobei es zu keiner Beschädigung
der Membranen 200 kommt.
[0090] Die untere Darstellung von Fig. 15 zeigt sowohl eine Membran 200, die eine rechteckige
Form aufweist, als auch eine Membran, die einen runde Form, aufweist. Die Form der
Membran 200 ist nicht auf die gezeigten Ausführungen beschränkt. Weitere Formen umfassen
polygonale Ausführungen (z.B. sechs-, acht-, zehn-, zwölf-eckig etc. oder entsprechend
ungerade Polygone). Wesentlich für die hierin beschriebene Lehre ist es, dass die
Membran 200 über einen festlegbaren Mindestabschnitt die Öffnungen in den Verdichterköpfen
300, 400, 700 und der Zwischenplatte 600 im Bereich der Verdichterräume 330, 730 und
der Medienkammern 430, 620 überragt und dieser Bereich in den gezeigten Ausführungen
innerhalb der Befestigungsabschnitte (Öffnungen 220) liegt.
[0091] In einer ersten Ausführung des Verdichtersystems und einer zweiten Ausführung des
Verdichtersystems können das Ventil 522 und das Ventil 524 und das Ventil 526 als
Rückschlagventil ausgebildet sein.
[0092] Fig. 16 zeigt ein schematisches Diagramm zur Hochdruckverdichtung in einem Verdichtersystem
500, welches einen Hochdruck-Verdichter 100 aufweist. Ein solcher Hochdruck-Verdichter
100 kann bspw. ein Hochdruck-Verdichter 100 der ersten Ausführungsform (Fig. 1) oder
ein Hochdruck-Verdichter 100 der zweiten Ausführungsform (Fig. 8) sein.
[0093] In einem ersten Schritt S1 erfolgt das Füllen des Hochdruck-Verdichters 100 aus dem
Vorrat 520 (siehe Fig. 4/Fig. 11). Hierzu werden die entsprechenden Ventile geöffnet
bzw. geschlossen.
[0094] In Schritt S2 erfolgt der Hub in die Anwendung 530 (siehe Fig. 5/Fig. 12) aus dem
Hochdruck-Verdichter 100.
[0095] In Schritt S3 erfolgt ein erster Zwischenschritt zur Druckentlastung des Hochdruck-Verdichters
100 (siehe Fig. 6/Fig. 13), wobei die Zufuhr von Gas aus dem Hochdruck-Verdichter
100 zur Gas-Anwendung 530 geschlossen wird.
[0096] In Schritt S4 erfolgt ein zweiter Zwischenschritt zur Druckentlastung des Hochdruck-Verdichters
100 (siehe Fig. 7/Fig. 14), wobei eine Druckentlastung auf der Gas-Seite durch Öffnen
des Ventils 524 und ein Druckabbau erfolgt.
[0097] In Schritt S5 erfolgt ein Umschalten für ein neues Befüllen des Hochdruck-Verdichters
100, wozu das Ventil 522 wieder geöffnet und das Ventil 524 zur Druckentlastung geschlossen
werden.
[0098] Der vorstehende Ablauf kann stets wiederholt werden, um eine kontinuierliche Hochdruck-Verdichtung
für verschiedene Anwendungen zu erreichen.
[0099] Vorteilhafterweise wird der gesamte innere Raum im Gehäuse 120 des Hochdruck-Verdichters
100 für die Verdichtung verwendet. Weiterhin werden nur die erste Membran 200 und
zweite Membran 200 innerhalb des Gehäuses 120 bewegt bzw. verformt, so dass zum einen
der Platzbedarf für die Verdichtung nicht vom Verdichtungsvorgang über bewegliche
Komponenten abhängt und darüber hinaus eine im Wesentlichen vollständige Abdichtung
des Verdichtungsraums gegenüber der Umwelt erreicht wird.
Bezugszeichenliste
[0100]
- 100
- Hochdruck-Verdichter
- 110
- Befestigungsmittel
- 112
- Gewindestange
- 114
- Mutter
- 116
- Unterlegscheibe
- 120
- Gehäuse
- 200
- Membran
- 210
- Sicke
- 220
- Öffnung
- 300
- Verdichterkopf
- 310
- Platte
- 312
- Wand
- 314
- Öffnung
- 320
- zweiter Anschluss
- 330
- Verdichterraum
- 332
- Stufe
- 400
- Verdichterkopf
- 410
- Platte
- 412
- Wand
- 414
- Öffnung
- 420
- erster Anschluss
- 430
- Medienkammer
- 432
- Stufe
- 500
- Verdichtersystem
- 510
- Kolben
- 512
- Pumpe
- 514
- Tank
- 520
- Vorrat
- 522
- Ventil
- 524
- Ventil
- 526
- Ventil
- 530
- Anwendung
- 540
- Domventil
- 600
- Zwischenplatte
- 610
- dritter Anschluss
- 620
- Medienkammer
- 630
- Öffnung
- 700
- Verdichterkopf
- 710
- Platte
- 712
- Wand
- 714
- Öffnung
- 720
- vierter Anschluss
- 730
- zweiter Verdichterraum
1. Hochdruck-Verdichter zur Verdichtung eines Gases oder Gasgemischs, aufweisend ein
Gehäuse (120), das mindestens einen ersten Verdichterraum (330) und eine Medienkammer
(430) umgibt, wobei der mindestens eine erste Verdichterraum (330) und die Medienkammer
(430) in dem Gehäuse (120) über mindestens eine erste Membran (200) voneinander getrennt
sind, wobei das Gehäuse (120) mindestens einen ersten Anschluss (420) aufweist, der
in die Medienkammer (430) mündet und über den ein Medium in die Medienkammer (430)
ein- und/oder ausleitbar ist, wobei das Gehäuse (120) mindestens einen zweiten Anschluss
(320) aufweist, der in den mindestens einen ersten Verdichterraum (330) mündet und
über den ein Gas oder Gasgemisch ein- und/oder ausleitbar ist, wobei die mindestens
eine erste Membran (200) aus einem polymerbasierten Werkstoff besteht und zur Verdichtung
des in den mindestens einen ersten Verdichterraum (330) einleitbaren Gases oder Gasgemischs
durch Einleitung eines Mediums in die Medienkammer (430) verformbar ist.
2. Hochdruck-Verdichter nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine erste Verdichterraum
(330) und die Medienkammer (430) im Wesentlichen gleich große Volumina aufweisen.
3. Hochdruck-Verdichter nach Anspruch 1 oder 2, wobei der mindestens eine erste Verdichterraum
(330) und/oder die Medienkammer (430) im Wesentlichen die Form eines Kugelsegments
aufweisen und die mindestens eine erste Membran (200) die Grundfläche des Kugelsegments
bildet.
4. Hochdruck-Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die mindestens eine erste
Membran (200) soweit verformbar ist, dass diese aus einer Ausgangsstellung in Anlage
mit der Innenwand des mindestens einen ersten Verdichterraums (330) und/oder der Medienkammer
(430) kommt.
5. Hochdruck-Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, aufweisend einen zweiten Verdichterraum
(730), der über eine zweite Membran (200) von der Medienkammer (620) getrennt ist,
wobei die Medienkammer (620) zwischen dem ersten Verdichterraum (330) und dem zweiten
Verdichterraum (730) angeordnet ist, und wobei das Gehäuse (120) mindestens einen
vierten Anschluss (720) aufweist, der in den zweiten Verdichterraum (730) mündet und
über den ein Gas oder Gasgemisch ein- und/oder ausleitbar ist.
6. Hochdruck-Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Gehäuse (120) schichtartig
aufgebaut ist und mindestens
- einen ersten Verdichterkopf (300) mit dem ersten Verdichterraum (330) und einen
zweiten Verdichterkopf (400) mit der Medienkammer (430) aufweist, wobei zwischen dem
ersten Verdichterkopf (300) und dem zweiten Verdichterkopf (400) die erste Membran
(200) angeordnet ist, oder
- einen ersten Verdichterkopf (300) mit dem ersten Verdichterraum (330), eine Zwischenplatte
(600) mit der Medienkammer (620) und einen dritten Verdichterkopf (700) mit dem zweiten
Verdichterraum (730) aufweist, wobei zwischen dem ersten Verdichterkopf (300) und
der Zwischenplatte (600) die erste Membran (200) und zwischen der Zwischenplatte (600)
und dem dritten Verdichterkopf (700) die zweite Membran (200) angeordnet sind.
7. - Hochdruck-Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die mindestens eine
erste Membran (200) und/oder die zweite Membran (200) eine größere flächenmäßige Erstreckung
aufweisen als ein maximaler Durchmesser des mindestens einen ersten Verdichterraums
(330), der Medienkammer (430; 620) und/oder des zweiten Verdichterraums (730).
8. Hochruck-Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die mindestens eine erste
Membran (200) aus einem Elastomer und/oder das Elastomere aus Ethylen-Propylen-Dien-Monomer
(EPDM) oder Fluorkarbon-Kautschuk (FKM), besteht.
9. Verdichtersystem zur Hochdruckverdichtung eines Gases oder Gasgemischs, aufweisend
mindestes einen Hochdruck-Verdichter (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, einen
Gas oder Gasgemisch-Vorrat (520), ein Gas oder Gasgemisch-Lager, einen Medienvorrat
und Fördermittel zum Fördern eines Gas oder Gasgemischs sowie eines inkompressiblen
Mediums und Steuermittel zur Regelung des Durchflusses des Gas oder Gasgemischs und
des inkompressiblen Mediums über zugehörige Leitungen, wobei
- der Hochdruck-Verdichter (100) ein Gehäuse (120) aufweist, das mindestens einen
ersten Verdichterraum (330) und eine Medienkammer (430) umgibt, wobei der mindestens
eine erste Verdichterraum (330) und die Medienkammer (430) in dem Gehäuse (120) über
mindestens eine erste Membran (200) voneinander getrennt sind,
- der Hochdruck-Verdichter (100) mindestens einen ersten in eine Medienkammer (430)
mündenden Anschluss (420) aufweist,
- der erste Anschluss (420) mit dem Medienvorrat über zugehörige Leitungen und korrespondierende
Förder- und/oder Steuermittel verbunden ist, so dass ein inkompressibles Medium aus
dem Medienvorrat über den ersten Anschluss (420) in die Medienkammer (430) und aus
der Medienkammer (420) in den Medienvorrat einbringbar ist,
- der Hochdruck-Verdichter (100) mindestens einen zweiten in den Verdichterraum (330)
mündenden Anschluss (320) aufweist,
- der mindestens eine zweite Anschluss (320) mit dem Gas oder Gasgemisch-Vorrat (520)
und dem Gas oder Gasgemisch-Lager über zugehörige Leitungen und korrespondierende
Förder- und/oder Steuermittel verbunden ist, so dass ein Gas oder Gasgemisch aus dem
Gas oder Gasgemisch-Vorrat (520) in den ersten Verdichterraum (330) und aus dem ersten
Verdichterraum (330) in das Gas oder Gasgemisch-Lager einbringbar ist, und
- das inkompressible Medium über zugehörige Förder- und/oder Steuermittel mit Druck
beaufschlagbar ist, so dass eine Verformung der mindestens einen ersten Membran (200)
und hierüber eine Komprimierung des in dem mindestens einen ersten Verdichterraum
(330) aufgenommenen Gas oder Gasgemischs erreichbar ist, wozu Leitungen zu und von
dem Gas oder Gasgemisch-Vorrat (520), dem Gas oder Gasgemisch-Lager und dem Medienvorrat
über korrespondierende Steuermittel abschließbar sind.