[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum drahtlosen Steuern von Komponenten
eines Beleuchtungssystems und ein Verfahren zum Konfigurieren der Sendeleistung einer
solchen Steuervorrichtung.
[0002] Die
EP 3 843 507 A1 offenbart ein Beleuchtungssystem, bei dem Steuersignale von einer Leuchte zu einer
anderen Leuchte übertragen werden, um die Leuchten abhängig voneinander zu schalten.
Ein solches Beleuchtungssystem kann für eine Schwarmsteuerung genutzt werden, bei
der eine von einer Person oder durch deren erfasste Anwesenheit eingeschaltete Leuchte
ein Einschaltsignal an benachbarte Leuchten sendet, um diese ggf. mit einem geringeren
Dimm-Pegel ebenfalls einzuschalten. Dies erzeugt ein angenehme "Lichtwolke", die sich
ggf. mit der Person mitbewegt, wobei die die Anwesenheit erfassende Leuchte und die
das Einschaltsignal empfangenden Leuchten untereinander automatisch zu einem Schwarm
ohne individuelle Adressierung konfiguriert werden.
[0003] Die Leuchten können eine Repeater-Funktion aufweisen und das empfangene Einschaltsignal
an Leuchten weitersenden, die sich außerhalb des Sendebereichs der Leuchte befinden,
welche die Anwesenheit der Person detektiert hat bzw. der Person am nächsten ist.
Die Anzahl der einzuschaltenden Leuchten bzw. die Größe der "Lichtwolke" kann mittels
einer Limitierung der Anzahl der Weiterleitungen erfolgen, wobei das Einschaltsignal
einen Zähl-Wert enthält, der bei jeder Weiterleitung erhöht oder verringert wird und
das Einschaltsignal nicht weitergeleitet wird, wenn der Zähl-Wert einen bestimmten
Wert erreicht.
[0004] Das Einschaltsignal wird oft als Infrarot-Signal übertragen. Alternativ kann das
Signal mittels Funk (z.B. Bluetooth oder WLAN-Industriestandard), sichtbarem Licht,
Ultra- oder Körperschall übertragen werden. Dabei wird die das Signal sendende Einrichtung
(z.B. der Infrarot-Sender) so ausgelegt, dass der Sendebereich bzw. die Reichweite
des von einer Leuchte gesendeten Signals eine Vielzahl von Anwendungen abdeckt, wobei
beispielsweise von einem typischen Abstand zwischen den Leuchten in einem Großraumbüro
und einer oft anzutreffenden Deckenhöhe ausgegangen wird.
[0005] Bei bisherigen Systemen sind die Parameter, die die Reichweite des von einer Leuchte
gesendeten Signals beeinflussen, herstellerseitig fest eingestellt, so dass sie anwenderseitig
nicht verändert werden können. Eine Änderung ist jedoch wünschenswert, um den Sendebereich
bzw. die Reichweite auch an untypische Gegebenheiten, wie das Signal stark dämpfende
Deckenmaterialien, sehr hohe Decken und/oder große Abstände zwischen den Leuchten,
anpassen zu können oder die Größe der "Lichtwolke" über die Reichweite einzustellen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben,
die die beschriebenen Probleme verringern. Aufgabe ist es insbesondere, eine Steuervorrichtung
und ein Verfahren bereitzustellen, mit denen der Sendebereich bzw. die Reichweite
in einfacher Weise an jeweilige Gegebenheiten angepasst werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die Erfindung
wird durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche weitergebildet.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Steuervorrichtung für zumindest eine
Komponente eines Beleuchtungssystems eine Sendeeinrichtung zum drahtlosen Senden eines
Steuersignals an die zumindest eine Komponente, einen Schalter und/oder einen Sensor,
einen Datenbus, an dem die Sendeeinrichtung und der Schalter bzw. der Sensor angeschlossen
sind und eine den Datenverkehr auf dem Datenbus steuernde Steuerungseinrichtung auf.
Die Sendeeinrichtung ist dazu ausgebildet, in Reaktion auf ein von dem Schalter bzw.
dem Sensor über den Datenbus übertragenes Signal zumindest einen Parameter, der die
Reichweite des Steuersignals beeinflusst, zu ändern.
[0009] Der Schalter bzw. der Sensor kann ausschließlich der Einstellung/Konfiguration der
Reichweite dienen oder zusätzlich für zumindest eine andere Funktion beispielsweise
zur Steuerung der zumindest einen Komponente genutzt werden, wobei die Funktionen
mittels unterschiedlicher Schaltereignisse bzw. Sensormeldungen differenzierbar sind.
Ein über den Datenbus von dem Schalter gemeldetes Schaltereignis bzw. eine über den
Datenbus von dem Sensor gesendete Nachricht kann von der Sendeeinrichtung in einen
Befehl zur Änderung des bisherigen Parameters oder zum Setzen eines bestimmten Parameters
oder einer bestimmten Gruppe von Parametern übersetzt werden. Alternativ kann die
Übersetzung/Zuordnung durch die Steuerungseinrichtung erfolgen, welche den entsprechenden
Befehl über den Datenbus an die Sendeeinrichtung sendet.
[0010] Auf diese Weise sind für die Änderung bzw. Konfiguration der Reichweite keine neuartigen
oder ggf. zusätzlichen Bedienelemente nötig. Lediglich die Sendeeinrichtung muss für
die Änderung des zumindest einen Parameters und die Erfassung und Interpretation der
eine Änderung anzeigenden Schaltereignisse bzw. Sensormeldungen angepasst werden.
[0011] Das von der Sendeeinrichtung gesendete Steuersignal kann wie beschrieben ein Infrarot-,
Funk- , Licht- oder Schall-Signal sein. Die einzustellende Reichweite entspricht einer
Entfernung der zumindest einen Komponente von der Steuervorrichtung, in der die zumindest
eine Komponente das Steuersignal noch in einer Qualität empfangen kann, die ausreicht,
die in dem Steuersignal enthaltenen Informationen zu bestimmen. Sie hängt beispielsweise
von der Signalstärke des von der Sendeeinrichtung gesendeten Steuersignals, dem bei
der Übertragung verwendeten Modulationsverfahren, der (Fehler-)Codierung und/oder
einer gerichteten Übertragung ab. Demgemäß kann die Senderichtung einen Parameter,
der die Signalstärke, die Modellierung, die Codierung oder die Senderichtung des von
der Sendeeinrichtung gesendeten Steuersignals beeinflusst, in Reaktion auf ein von
dem Schalter bzw. dem Sensor über den Datenbus übertragenes Signal ändern, um die
Reichweite zu erhöhen oder zu verringern.
[0012] Der Parameter oder eine Gruppe von Parametern kann jedes Mal, wenn von dem Schalter
bzw. dem Sensor über den Datenbus das Signal übertragen wird, auf den nächsten Parameter
bzw. die nächste Gruppe einer vorgegebenen Folge von Parametern/Gruppen wechseln,
wobei beim letzten Parameter bzw. der letzten Gruppe der Folge auf den ersten Parameter
bzw. die erste Gruppe der Folge gewechselt wird. Dies ermöglicht ein einfaches "Durchschalten"
durch verschiedene ggf. abgestufte Reichweiten. Alternativ, kann jedem Parameter bzw.
jeder Gruppe ein individuelles Betätigungsmuster des Schalters (Schaltvorgänge in
einer bestimmten zeitlichen Abfolge) zugeordnet sein, wobei die Sendeeinrichtung dazu
ausgebildet ist, eine Vielzahl von unterschiedlichen Mustern der Betätigung des Schalters
zu erfassen und jedem erfassten Muster zumindest einen bestimmten Parameter zuzuordnen.
[0013] Alternativ können mehrere Taster verwendet werden, wobei beispielsweise jeder Taster
einen Parameter auf einen bestimmten Wert setzt oder je 2 Taster einen bestimmten
Parameter inkrementieren/dekrementieren.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann der Sensor unterschiedliche Ereignisse detektieren
und über den Daten-Bus melden, wobei jedem von einer Person zur Konfiguration hervorgerufenen
Ereignis zumindest ein bestimmter Parameter zugeordnet ist. Der Sensor kann ein Farbsensor
oder Mikrofon und das Ereignis eine bestimmte von dem Sensor detektierte Farbe bzw.
ein bestimmtes von dem Sensor detektiertes Geräusch sein.
[0015] Gemäß einer anderen Ausführung ist der Sensor ein Infrarot-Sensor, der dazu ausgebildet
ist, das von einer Infrarot-Fernbedienung gesendete Signal zu empfangen, ein in dem
empfangenen Signal enthaltenen Befehl zu ermitteln und eine Nachricht, die ein dem
ermittelten Befehl zugeordnetes Ereignis meldet, über den Datenbus zu übertragen,
wobei jedem einer Vielzahl von dem Sensor ermittelbaren Befehlen ein Ereignis zugeordnet
ist und die Sendeeinrichtung jedem von dem Sensor gemeldeten Ereignis einen bestimmten
Parameter zuordnet. Dies ermöglicht eine einfache Konfigurierung durch die Betätigung
einer Taste auf der Fernbedienung, wobei jeder Taste einer Vielzahl von Tasten der
Fernbedienung eine bestimmte Reichweite zuordnet ist.
[0016] Insbesondere beim "Durchschalten" der Reichweiten ist es vorteilhaft, der die Einstellung
vornehmenden Person eine Rückmeldung über die aktuell gewählte/geschaltete Reichweite
zu geben. Hierfür kann die Steuervorrichtung eine Ausgabeeinrichtung aufweisen, die
ein Signal ausgibt, das der Person den von der Sendeeinrichtung gesetzten Parameter
bzw. die aktuell gewählte Reichweite akustisch oder visuell anzeigt. Die Ausgabe des
Signals erfolgt zumindest, wenn der Parameter geändert wird.
[0017] Die Steuerung der zumindest einen Komponente kann durch eine Betätigung eines Schalters
der Steuervorrichtung und/oder basierend auf dem von einem Sensor der Steuervorrichtung
detektierten Ereignis (z.B. die Anwesenheit einer oder mehrerer Personen) erfolgen.
Die Steuervorrichtung kann hierfür einen weiteren Schalter und/oder einen weiteren
Sensor aufweisen, wobei die Sendeeinrichtung dazu ausgebildet ist, in Reaktion auf
ein von dem weiteren Schalter/Sensor über den Datenbus übertragenes Signals das Steuersignal
an die zumindest eine Komponente zu senden. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerungseinrichtung
dazu ausgebildet sein, einem Ereignis, das von dem weiteren Schalter bzw. dem Sensor
übertragenen Signal angezeigt wird, einen bestimmten Befehl zuzuordnen und den bestimmten
Befehl über den Datenbus an die Sendeeinrichtung für eine Übertragung in dem Steuersignal
an die Komponente oder an einen anderen Busteilnehmer zu senden.
[0018] Die Steuervorrichtung kann eine Leuchte sein und ein mit dem Datenbus verbundenes
Betriebsgerät für Leuchtmittel aufweisen, wobei die Steuerungseinrichtung den bestimmten
Befehl über den Datenbus an das Betriebsgerät, den anderen Busteilnehmer, sendet.
Der Befehl kann ein Dimm-, Ein- oder Ausschaltbefehl sein.
[0019] Die zumindest eine Komponente kann eine Leuchte, die infolge des empfangenen Steuersignals/Befehls
zumindest eines ihrer Leuchtmittel dimmt, ein- oder ausschaltet und/oder ebenfalls
eine Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung sein. Gemäß einer Ausführung
erfolgt bei einem Beleuchtungssystem, das eine Vielzahl der Leuchten aufweist, die
beschriebene Schwarmsteuerung mit dem Steuersignal. Zumindest eine der Leuchten kann
eine Steh-, Decken- oder Wandleuchte und/oder die Steuervorrichtung sein.
[0020] Der Datenbus kann ein Bus gemäß dem DALI-Industriestandard (Digital Addressable Lighting
Interface), insbesondere DALI-2, sein und die Steuerungseinrichtung ein den Bus steuernder
DALI "Application Controller".
[0021] Gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein Verfahren zum Konfigurieren der beschriebenen
Steuervorrichtung die Schritte:
- Senden eines Signals von dem Schalter oder dem Sensor über den Datenbus durch Betätigen
des Schalters bzw. Durchführen einer Aktion, auf die der Sensor anspricht, und
- Setzen des die Reichweite des Steuersignals beeinflussenden Parameters auf der Grundlage
des gesendeten Signals auf.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel eines Beleuchtungssystems
mit einer Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 die Sendeeinrichtung der in Fig. 1 gezeigten Steuervorrichtung,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Beleuchtungssystems mit einer Steuervorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Beleuchtungssystems mit einer Steuervorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung, und
Fig. 5 ein vereinfachtes Ablaufdiagramm zur Darstellung des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung.
[0023] Komponenten mit gleichen Funktionen sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Zum Vermeiden unnötiger Wiederholungen wird auf eine wiederholende
Beschreibung verzichtet, wo dies entbehrlich erscheint.
[0024] Fig. 1 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung eines Beleuchtungssystems
gemäß der vorliegenden Erfindung, das als Komponenten eine konfigurierbare Steuervorrichtung
1, eine von der Steuervorrichtung 1 steuerbare Leuchte 2 und eine Fernbedienung 3
für die Konfiguration aufweist. Die Steuervorrichtung 1 ist insbesondere eine weitere
Leuchte des Beleuchtungssystems und weist einen DALI-2-Bus 4, eine den Datenverkehr
auf dem DALI-2-Bus 4 steuernde Steuerungseinrichtung 5, einen direkt an die Steuerungseinrichtung
5 angeschlossenen ersten Schalter 6, einen Sensor 7, eine Sendeeinrichtung 8 zum drahtlosen
Senden eines Steuersignals an die Leuchte 2 und optional ein Leuchtmittel 9 und ein
Betriebsgerät 10 für das Leuchtmittel 9 auf. Die Steuerungseinrichtung 5, der Sensor
7, die Sendeeinrichtung 8 und das Betriebsgerät 10 sind an den DALI-2-Bus 4 angeschlossen
und können Signale über den DALI-2-Bus 4 in bekannter Weise senden und empfangen,
wobei die Steuerungseinrichtung 5 als "Application Controller" Nachrichten von dem
Sensor 7 empfängt und entsprechend einer empfangenen Nachricht oder einem Schaltsignal
von dem ersten Schalter 6 Befehle zumindest an das Betriebsgerät 10 sendet.
[0025] Der erste Schalter 6 ist ein Taster mittels dem das Leuchtmittel 9 gedimmt sowie
ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Der Sensor 7 umfasst einen Bewegungsmelder 11
zur Erfassung der Anwesenheit einer Person in der Nähe der Steuervorrichtung 1 bzw.
der Annäherung einer Person an die Steuervorrichtung 1 und einen Infrarot-Empfänger
12 für die von der Fernbedienung 3 gesendeten Infrarot-Signale. Der Bewegungsmelder
11 meldet das Ereignis einer erfassten Anwesenheit in einer über den DALI-2-Bus 4
gesendeten Nachricht, worauf die Steuerungseinrichtung 5 einen Einschaltbefehl an
das Betriebsgerät 10 und die Sendeeinrichtung 8 übermittelt. Die Sendeeinrichtung
8 setzt den empfangenen Einschaltbefehl in das Steuersignal um und sendet das Steuersignal
über eine drahtlose Verbindung 13 an die Leuchte 2, damit diese ebenfalls eingeschaltet
wird. Alternativ kann die Sendeeinrichtung 8 selbst die Nachricht in einen Einschaltbefehl
umsetzen und das entsprechende Steuersignal an die Leuchte 2 senden, so dass die Steuerungseinrichtung
5 den Einschaltbefehl nicht an die Sendeeinrichtung 8 übermitteln muss.
[0026] Fig. 2 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung der Sendeeinrichtung 8 mit
einer Schnittstelle 17 zum Anschluss der Sendeeinrichtung 8 an den DALI-2-Bus 4, einer
Steuereinheit 15, einem nichtflüchtigen Datenspeicher 16 und einer Sende- und Empfangseinheit
14, welche Infrarot-Signale senden und empfangen kann. Die Schnittstelle 17 empfängt
den über den DALI-2-Bus 4 gesendeten Einschaltbefehl und gibt diesen an die Steuereinheit
15 aus, welche den Einschaltbefehl gemäß einer in dem Datenspeicher 16 gespeicherten
Umsetzungsvorschrift in das Steuersignal umsetzt und an die Sende- und Empfangseinheit
14 für eine Übertragung an die Leuchte 2 übermittelt. Die Sende- und Empfangseinheit
14 weist zumindest eine Infrarot-LED für die Übertragung des Steuersignals auf.
[0027] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Reichweite des von der Sende- und Empfangseinheit
14 übertragenen Steuersignals einstellbar, um die Reichweite an die Entfernung der
Leuchte 2 und/oder die Umgebung anpassen zu können. Da die Sende- und Empfangseinheit
14 das Infrarot-Signal nach oben in Richtung der Raumdecke abstrahlt, ist die Reichweite
neben der Entfernung insbesondere von der Deckenhöhe und dem Reflexionsvermögen der
Decke bezüglich des Infrarot-Signals abhängig. Die Reichweite des von der Sende- und
Empfangseinheit 14 übertragenen Steuersignals ist mittels einer Steuerung der Sendeenergie
durch die Steuereinheit 15 veränderbar, wobei die Intensität des von der Infrarot-LED
abgestrahlten Lichts einstellbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Intensität
über eine Änderung der Anzahl der das Signal abstrahlenden Infrarot-LEDs variiert
werden. Es ist auch möglich eine Richtungswirkung mittels einer verstellbaren Optik
für das von der Infrarot-LED abgestrahlte Licht zu erreichen und/oder Infrarot-LEDs
so anzuordnen, dass diese eine unterschiedliche Abstrahlrichtung aufweisen und die
Abstrahlrichtung über eine Auswahl der für die Übertragung zu verwendenden Infrarot-LEDs
einzustellen. Die Reichweite bzw. die Sendeenergie kann auch durch eine Modifikation
der Signalmodulation, insbesondere des Tastverhältnisses (Duty Cycle der Basisfrequenz)
und/oder der Bitlänge, verändert werden.
[0028] In dem Datenspeicher 16 sind Parameter für die Steuerung der Intensität gespeichert,
mittels derer die Intensität für unterschiedliche Deckenhöhen angepasst werden kann,
wobei jeder einstellbaren Deckenhöhe (z.B., 2,50 m, 3,00 m und 3,50 m) zumindest ein
Parameter, der die einzustellende Intensität (oder LED-Anzahl) anzeigt, zugeordnet
ist.
[0029] Die Fernbedienung 3 weist für zumindest einige der einstellbaren Deckenhöhen jeweils
eine Taste auf und sendet bei der Betätigung einer der Tasten einen entsprechenden
Befehl. Empfängt der Infrarot-Empfänger 12 des Sensors 7 einen solchen Befehl, meldet
der Sensor 7 dieses Ereignis über den DALI-2-Bus 4 an die Steuerungseinrichtung 5,
welche einen dem gemeldeten Ereignis zugeordneten Befehl an die Sendeeinrichtung 8
über den DALI-2-Bus 4 sendet. Die Steuereinheit 15 ordnet dem Befehl die entsprechende
Deckenhöhe bzw. den entsprechenden Parameter auf der Grundlage der in dem Datenspeicher
16 gespeicherten Informationen zu und stellt die Intensität entsprechend dem ermittelten
Parameter ein. Alternativ kann die Sendeeinrichtung 8 selbst das von dem Sensor 7
über den DALI-2-Bus 4 gemeldete Ereignis erfassen und dem gemeldeten Ereignis die
entsprechende Deckenhöhe bzw. den entsprechenden Parameter zuordnen.
[0030] Mit der Fernbedienung 3 ist eine einfache Konfiguration der Reichweite beispielsweise
durch den Elektriker bei der Inbetriebnahme möglich, wobei eine unbefugte Konfigurierung
durch einen limitierten Zugang zur Fernbedienung 3 erschwert werden kann.
[0031] Alternativ oder zusätzlich kann mittels der Fernbedienung 3 die Abstrahlrichtung
und/oder die Signalmodulation eingestellt bzw. geändert werden, wobei jeder Taste
oder Tastenkombination zumindest ein Parameter zugeordnet sind.
[0032] Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel des Beleuchtungssystems, bei dem die
Konfigurierung der Reichweite alternativ oder zusätzlich mittels einem zweiten Schalter
18 erfolgen kann. Der zweite Schalter 18 ist wie der erste Schalter 6 ein Taster und
direkt an die Steuerungseinrichtung 5 angeschlossen. Die Steuerungseinrichtung 5 sendet
einen der Betätigung zugeordneten Befehl über den DALI-2-Bus 4. Die Schnittstelle
17 empfängt den Befehl und gibt diesen an die Steuereinheit 15 aus, welche den Befehl
als Parameterwechsel-Befehl interpretiert und den aktuell gesetzten Parameter durch
einen anderen der gespeicherten Parameter ersetzt. Beispielsweise wird ein aktuell
gesetzter Parameter für eine der Deckenhöhen 2,50 m, 3,00 m und 3,50 m durch den Parameter
für die nächst höhere Deckenhöhe ersetzt, wobei bei einer aktuell eingestellten Deckenhöhe
von 3,50 m auf die Deckenhöhe 2,50 m gewechselt wird.
[0033] Die neu eingestellte Deckenhöhe kann dem Elektriker durch ein über das Leuchtmittel
9 abgegebenes Lichtsignal (Blinkmuster) angezeigt werden. Hierzu meldet die Sendeeinrichtung
8 der Steuerungseinrichtung 5 über den DALI-2-Bus 4 ein Ereignis, das die Steuerungseinrichtung
5 veranlasst einen Ein- oder Ausschaltbefehl an das Betriebsgerät 10 zu senden und
ein Ereignis, das die Steuerungseinrichtung 5 veranlasst einen Aus- bzw. Einschaltbefehl
an das Betriebsgerät 10 zu senden. Mittels der Anzahl und/oder Länge der so erzeugbaren
Lichtimpulse kann die neu eingestellte Deckenhöhe codiert bzw. angezeigt werden (z.B.
1× Blinken für 2,50 m; 2× Blinken für 3,00 m und 3× Blinken für 3,50 m, oder 2× lang,
1× kurz für 2,50 m; 3× lang für 3,00 m und 3× lang, 1× kurz für 3,50 m). Alternativ
oder zusätzlich kann das Blinksignal von einer Kontrollleuchte der Sendeeinrichtung
8 ausgegeben oder die eingestellte Deckenhöhe mittels einem aus LEDs gebildeten Leucht-Balken
oder einem Display an der Sendeeinrichtung 8 angezeigt werden.
[0034] Der zweite Schalter 18 kann mit einer entfernbaren Abdeckung vor einer unbeabsichtigten
Betätigung geschützt oder nur mittels einem Stift, wie bei Reset-Schaltern üblich,
betätigbar sein.
[0035] Fig. 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel des Beleuchtungssystems, bei dem der
erste Schalter 6 und der zweite Schalter 18 über einen Bus-Koppler 19 mit dem DALI-2-Bus
4 verbunden sind. Der Bus-Koppler 19 erfasst die Betätigung eines jeden an ihm angeschlossen
Schalters und meldet das jeweilige Ereignis über den DALI-2-Bus 4 an die Steuerungseinrichtung
5, welche in der beschriebenen Weise einen entsprechenden Befehl ausgibt. Es ist auch
möglich, dass die Sende- und Empfangseinheit 17 über die drahtlose Verbindung 13 ein
von der Leuchte 2 gesendetes Signal empfängt und die Steuereinheit 15 die in dem Signal
enthaltenen Befehle oder Nachrichten in DALI konforme Ereignisse bzw. Meldungen umwandelt
und diese über den DALI-2-Bus 4 an die Steuerungseinrichtung 5 sendet.
[0036] In den in Fig. 3 und 4 beschriebenen Beispielen erfolgt die Konfiguration mittels
einem Taster, dem zweiten Schalter 18, und ggf. auch mittels der Fernbedienung 3 (nicht
gezeigt). Alternativ kann die Konfiguration mit mehreren Schaltern erfolgen, wobei
beispielsweise jedem Schalter oder einer Schaltkombination (z.B. DIP-Schalter) eine
Deckenhöhe zugeordnet ist.
[0037] Das Beleuchtungssystem kann mehr als zwei Leuchten umfassen, wobei das Steuersignal
der beschriebenen Schwarmsteuerung dient und ein Einschalten benachbarter Leuchten
in bekannter Weise bewirkt. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest die Leuchte
2 einen Aufbau gemäß der vorliegenden Erfindung aufweisen, wobei nicht nur der von
dem Bewegungsmelder 11 hervorgerufene Einschaltbefehl an die Leuchte 2 über die drahtlose
Verbindung 13 übertragen wird, sondern auch der von dem Sensor 7 und/oder dem zweiten
Schalter 18 hervorgerufene Befehl. Auf diese Weise können sowohl die Steuervorrichtung
1 als auch die Leuchte 2 in einem Arbeitsgang konfiguriert werden.
[0038] In den beschriebenen Beispielen erfolgt die Kommunikation zwischen der Steuervorrichtung
1 und der Leuchte 2 mittels der Übertragung von Infrarot-Signalen. Alternativ kann
die Kommunikation beispielsweise mittels Körperschall erfolgen, wobei die Sendeeinrichtung
8 mit der zu übertragenden Information modulierte Vibrationen erzeugt, die über den
gemeinsamen Fußboden (insbesondere bei Stehleuchten), die Decke (insbesondere bei
Deckenleuchten) oder die gemeinsame Tragschiene an die Leuchte 2 übertragen werden.
[0039] Die oben beschriebene Integration des Infrarot-Empfängers 12 und des Bewegungsmelders
11 im Sensor 7 ist nicht zwingend. Alternativ kann der Sensor 7 lediglich den Infrarot-Empfänger
12 aufweisen, wobei ggf. ein anderer ebenfalls mit dem DALI-2-Bus 4 verbundener Sensor
den Bewegungsmelder 11 aufweist. Die Steuerungseinrichtung 5 und/oder die Steuereinheit
15 kann als ein Prozessor, ein Mikroprozessor, ein Controller, ein Mikrocontroller
oder eine anwendungsspezifische Spezialschaltung (ASIC) oder eine Kombination der
genannten Einheiten ausgestaltet sein.
[0040] In Fig. 5 ist ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm dargestellt, das die einzelnen
Schritte bei der Durchführung des oben ausführlich beschriebenen Verfahrens zeigt.
Im Schritt S1 wird die Betätigung des zweiten Schalters 18 oder einer bestimmten Taste
der Fernbedienung 3 erfasst und im Schritt S2 eine entsprechende Meldung über das
erfasste Ereignis an die Steuerungseinrichtung 5 über den DALI-2-Bus 4 gesendet. Im
Schritt S3 bestimmt die Steuerungseinrichtung 5 einen der Betätigung zugeordneten
Befehl und sendet den Befehl an die Sendeeinrichtung 8, welche im Schritt S4 einen
Parameter auf der Grundlage des Befehls setzt. In dem beschriebenen Beispiel wählt
die Steuereinheit 15 die Parameter auf der Grundlage der von der Steuerungseinrichtung
5 empfangenen Befehle aus. Alternativ kann die Steuereinheit 15 die von dem Sensor
7 und/oder von dem Schalter 18 über den DALI-2-Bus 4 gemeldeten Ereignisse erfassen
und einem erfassten Ereignis den jeweiligen Parameter zuordnen.
1. Steuervorrichtung für zumindest eine Komponente eines Beleuchtungssystems, wobei die
Steuervorrichtung (1) aufweist:
eine Sendeeinrichtung (8) zum drahtlosen Senden eines Steuersignals an die zumindest
eine Komponente (2),
einen Schalter (18) und/oder einen Sensor (12),
einen Datenbus (4), an dem die Sendeeinrichtung (8) und der Schalter (18) bzw. der
Sensor (12) angeschlossen sind, und
eine Steuerungseinrichtung (5), die dazu ausgebildet ist, den Datenverkehr auf dem
Datenbus (4) zu steuern,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sendeeinrichtung (8) dazu ausgebildet ist, in Reaktion auf ein von dem Schalter
(18) bzw. dem Sensor (12) über den Datenbus (4) übertragenes Signal zumindest einen
Parameter, der die Reichweite des Steuersignals beeinflusst, zu ändern.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Parameter die Signalstärke, die Modellierung, die Codierung oder
die Senderichtung des von der Sendeeinrichtung gesendeten Steuersignals betrifft.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sendeeinrichtung (8) dazu ausgebildet ist, eine Vielzahl von unterschiedlichen
Mustern der Betätigung des Schalters (18) zu erfassen und jedem erfassten Muster einen
bestimmten Parameter zuzuordnen.
4. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (12) ein Infrarot-Sensor ist, der dazu ausgebildet ist, das von einer Infrarot-Fernbedienung
(3) gesendete Signal zu empfangen, einen in dem empfangenen Signal enthaltenen Befehl
zu ermitteln und eine Nachricht, die ein dem ermittelten Befehl zugeordnetes Ereignis
meldet, über den Datenbus (4) zu übertragen, wobei jedem einer Vielzahl von dem Sensor
ermittelbaren Befehlen ein Ereignis zugeordnet ist, und
die Sendeeinrichtung (8) dazu ausgebildet ist, jedem von dem Sensor (12) gemeldeten
Ereignis einen bestimmten Parameter zuzuordnen.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (1) eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe eines den von der Sendeeinrichtung
(8) gesetzten Parameter akustisch oder visuell anzeigenden Signals aufweist.
6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (1) einen weiteren Schalter (6) und/oder einen weiteren Sensor
(11) aufweist, und die Sendeeinrichtung (8) dazu ausgebildet ist, in Reaktion auf
ein von dem weiteren Schalter (6) bzw. dem Sensor (11) über den Datenbus (4) übertragenes
Signals das Steuersignal an die zumindest eine Komponente (2) zu senden.
7. Steuervorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sendeeinrichtung (8) dazu ausgebildet ist, einem Ereignis, das von dem von dem
weiteren Schalter (6) bzw. dem weiteren Sensor (11) übertragenen Signal angezeigt
wird, einen bestimmten Befehl zuzuordnen und den bestimmten Befehl in dem Steuersignal
an die zumindest eine Komponente (2) zu senden.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
Steuerungseinrichtung (1) dazu ausgebildet ist, einem Ereignis, das von dem von dem
weiteren Schalter (6) bzw. dem Sensor (11) übertragenen Signal angezeigt wird, einen
bestimmten Befehl zuzuordnen und den bestimmten Befehl über den Datenbus (4) zu senden.
9. Steuervorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (1) ein mit dem Datenbus (4) verbundenes Betriebsgerät (10)
für Leuchtmittel (9) aufweist, und
die Steuerungseinrichtung (5), dazu ausgebildet ist, den bestimmten Befehl über den
Datenbus (4) an das Betriebsgerät (10) zu senden.
10. Verfahren zum Konfigurieren einer Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9, aufweisend die Schritte:
Senden (S1, S2) eines Signals von dem Schalter (18) oder dem Sensor (12) über den
Datenbus (4) durch Betätigen des Schalters (18) bzw. Durchführen einer Aktion, auf
die der Sensor (12) anspricht, und
Setzen (S4) des die Reichweite des Steuersignals beeinflussenden Parameters auf der
Grundlage des gesendeten Signals.