[0001] Die Erfindung betrifft ein Pressenelement einer Presse, insbesondere einer Presse
zum Umformen von Blech, mit einer Dämpfungseinrichtung zum Ausgleich einer Dimensionsschwankung
zwischen einer verlängerten Endposition und einer verkürzten Endposition zwischen
dem Pressenelement und einem dem Pressenelement während eines Pressvorgangs zugeordneten
Zusatzelement entlang einer Längsachse, wobei die Dämpfungseinrichtung während des
Pressenvorgangs zwischen dem Pressenelement und dem zugeordneten Zusatzelement angeordnet
ist, wobei die Dämpfungseinrichtung ein Haltestück, ein Druckstück und ein Dämpfungselement
aufweist, wobei das Haltestück am Pressenelement fixiert, dass Druckstück dem Zusatzelement
während des Pressvorgangs zugeordnet und das Druckstück vom Haltestück mittels einer
ersten Begrenzungseinrichtung am Pressenelement gehalten ist und das Dämpfungselement
mittels des Haltestücks mit einer entlang der Längsachse aufgebrachten Vorspannung
zwischen dem Pressenelement und dem Druckstück angeordnet ist und durch eine elastische
Dimensionsveränderung entlang der Längsachse die Dimensionsschwankungen während des
Pressvorgangs spielfrei ausgleicht. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Pressentisch
mit einem Pressenelement oder mehreren Pressenelementen der genannten Art sowie eine
Presse mit einem Pressenelement oder mehreren Pressenelementen der genannten Art oder
einem Pressentisch gemäß der vorig bezeichneten Ausführungsform.
[0002] Pressen, insbesondere Pressen zum Umformen von Blech, weisen häufig Zusatzelemente,
wie beispielsweise Pressenbolzen oder Haltestempel, insbesondere zum Halten oder Führen
eines Bleches, auf, wobei dieses Zusatzelement, insbesondere der jeweilige Pressenbolzen,
Dimensionsschwankungen unterliegt. Solche Dimensionsschwankungen können einerseits
durch Temperaturschwankungen, andererseits auch durch Fertigungstoleranzen entstehen.
Mit solchen Zusatzelementen schwankender Länge wird dabei beispielsweise ein entsprechendes
Blech nur unsicher oder ungleichmäßig aufgenommen und ungleichmäßig verformt oder
gehalten. Um diesem Problem zu begegnen, sind unterschiedliche Dämpfungseinrichtungen
bekannt. Beispielsweise sind hydraulische Dämpfungseinrichtungen bekannt, bei denen
zwischen unterschiedlichen Zusatzelementen, also beispielsweise unterschiedlichen
Pressenstempeln, ein hydraulischer Ausgleich erfolgt.
[0003] Weiterhin sind einstellbare Zusatzelemente, beispielsweise mittels Gewinde, bekannt.
Eine entsprechende Anordnung offenbart die
DE 10 2014 004 521 B4.
[0004] Zudem sind aktive Einstellmechanismen, beispielsweise für Druckbolzen oder Druckstempel
bekannt. Hierzu sei die
DE 10 2017 214 660 A1 genannt.
[0005] Die
DE 10 2017 206 753 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ausgleichsscheibeneinstellung einer
Ziehkissenvorrichtung. Dabei können mehrere Höhenrichtungspositionen mehrerer Ziehstifte
mittels mehrerer Hydraulikzylinder eingestellt werden. Es ist dazu auch offenbart,
einzelne Positionen der Hydraulikzylinder für eine erneute Einstellung zu speichern.
[0006] Die
DE 103 53 350 A1 betrifft Details einer Presse. Federungsstifte für eine Presse sind hier mittels
eines elastischen Elementes wie beispielsweise Tellerfedern abgestützt, sodass eine
Belastung einzelner Federungsstifte bei einem Pressvorgang ausgeglichen wird.
[0007] Allen genannten Anordnungen ist gemein, dass diese sehr aufwändig und/oder technisch
kompliziert sind.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Pressenelement einer Presse, insbesondere einer
Presse zum Umformen von Blech, mit einer Dämpfungseinrichtung zum Ausgleichen einer
Dimensionsschwankung zwischen einer verlängerten Endposition und einer verkürzten
Endposition zwischen dem Pressenelement und einem dem Pressenelement während eines
Pressvorgangs zugeordneten Zusatzelement entlang einer Längsachse, wobei die Dämpfungseinrichtung
während des Pressvorgangs zwischen dem Pressenelement und dem zugeordneten Zusatzelement
angeordnet ist, wobei die Dämpfungseinrichtung ein Haltestück, ein Druckstück und
ein Dämpfungselement aufweist, wobei das Haltestück am Pressenelement fixiert, dass
Druckstück dem Zusatzelement während des Pressvorgangs zugeordnet und das Druckstück
vom Haltestück mittels einer ersten Begrenzungseinrichtung am Pressenelement gehalten
ist und das Dämpfungselement mittels des Haltestücks mit einer entlang der Längsachse
aufgebrachten Vorspannung zwischen dem Pressenelement und dem Druckstück angeordnet
ist und durch eine elastische Dimensionsveränderung entlang der Längsachse die Dimensionsschwankungen
während des Pressvorgangs spielfrei ausgleicht. Zudem weist das Haltestück eine entlang
der Längsachse verlaufende Öffnung auf, wobei das Druckstück mit dem Zusatzelement
durch die Öffnung des Haltestücks hindurch mechanisch kontaktiert ist, wobei das Haltestück
das Druckstück zum Bilden der ersten Begrenzungseinrichtung insbesondere an einem
Umfang der Öffnung übergreift.
[0010] Ein solches Pressenelement mit einer Dämpfungseinrichtung ist einfach im Aufbau,
kommt ohne elektrische oder hydraulische Bauteile aus und ist zudem wartungsfreundlich.
Mittels der Vorspannung ist ein spielfreier Ausgleich einer entsprechenden Dimensionsschwankung
möglich, dabei wird die elastische Dimensionsveränderung des Dämpfungselementes genutzt,
sodass keine weiteren mechanischen Bauteile oder komplizierte technische Anordnungen
notwendig sind. Durch die Vorspannung ist zudem eine Vorspannkraft einstellbar, sodass
die Dämpfungseinrichtung gemäß der gewünschten Verwendung gewählt und ausgebildet
sein kann. Insgesamt können das Pressenelement sowie die Dämpfungseinrichtung damit
kompakt aufgebaut werden.
[0011] In diesem Zusammenhang seien folgende Begriffe erläutert:
Ein "Pressenelement" einer Presse ist beispielsweise ein festes Bauteil oder auch
Bestandteil eines beweglichen Bauteils einer Presse, wobei die Dämpfungseinrichtung
mit diesem Pressenelement verbunden sein kann. Dabei ist es unerheblich, ob das Pressenelement
an einer festen oder an einer beweglichen Seite der Presse angeordnet ist. Ein solches
Pressenelement kann dabei grundsätzlich jedes Bauteil einer Presse sein. Insbesondere
ist ein solches Pressenelement ein mechanisches Bauteil der Presse, welches beispielsweise
zum Aufnehmen oder Weiterleiten einer Kraft dient, beispielsweise ein Pressenstempel,
ein Pressenbolzen, eine Druckwange einer Zieheinrichtung oder auch ein Pressentisch.
[0012] Eine "Presse" ist eine Werkzeugmaschine zum Umformen. Dabei kann eine solche Presse
weggebunden oder auch kraftgebunden sein, wobei in einer Presse zumeist mit einem
Pressenstempel, welcher als beweglicher Teil der Presse dient, auf einen sogenannten
Pressentisch eingewirkt wird. Eine entsprechende Kraft zwischen dem Pressenstempel
und dem Pressentisch dient dann beispielsweise einem Umformen von Blech. In diesem
Zusammenhang bezeichnet ein "Pressenstempel" das bewegliche Wirkelement der Presse,
also beispielsweise einen Hydraulikzylinder oder den mechanisch für einen Pressvorgang
wirksamen Teil eines Kurbeltriebes. Ein "Pressenbolzen" ist üblicherweise ein länglicher,
stabförmiger Bestandteil einer Presse und wird beispielsweise bei einem Pressvorgang
eines Bleches genutzt, um Teilbereiche des Bleches zeitweilig während des Pressvorgangs
zu halten und damit den Umformvorgang zu steuern. Eine Presse kann dabei insbesondere
mehrere Pressenbolzen, beispielsweise an einem Umfang des zu bearbeitenden Bleches,
aufweisen.
[0013] Ein "Umformen von Blech" ist in diesem Zusammenhang beispielsweise ein Tiefziehen,
ein Formpressen oder auch ein Konturpressen an einem Blech, also insbesondere einem
Blech aus einem Metall oder Stahl. Ein solches Umformen von Blech kann dabei beispielsweise
dazu dienen, die Form einer Tür eines Automobils oder auch andere Karosserieteile
zu fertigen.
[0014] Eine "Dämpfungseinrichtung" beschreibt in diesem Zusammenhang beispielsweise einen
Teil des Pressenelementes, welches dem Ausgleich der Dimensionsschwankung direkt dient
und zusätzlich zum Ausgleich der Dimensionsschwankung auch eine mechanische Dämpfung,
also beispielsweise ein Reduzieren von Schwingungen, realisieren kann. Eine solche
Dämpfungseinrichtung kann beispielsweise ein Ausgleichselement für eine Dimensionsschwankung
sein.
[0015] Eine "Dimensionsschwankung" zwischen einer verlängerten Endposition und einer verkürzten
Endposition beschreibt beispielsweise eine thermische Verlängerung eines Pressenbolzens,
eine fertigungsbedingte Verkürzung eines solchen Pressenbolzens oder eine anderweitige
Stauchung, Verlängerung oder Verkürzung entsprechender Bauteile der Presse. Ebenso
kann eine solche Dimensionsschwankung nicht nur durch einen Pressenbolzen, sondern
auch durch beispielsweise den Pressentisch, einen Pressenstempel, ein weiteres Aufnahmemittel
oder andere Bauteile bedingt sein. Die Dimensionsschwankung bezieht sich dabei insbesondere
auf die gewünschte erzielbare Präzision am Bauteil, beispielsweise am bearbeiteten
Blech, welches beispielsweise einem Umformen unterzogen werden soll.
[0016] Eine "verlängerte Endposition" beschreibt dabei die größtmögliche Dimensionsschwankung,
welche mittels der Dämpfungseinrichtung noch ausgeglichen werden kann, hingegen beschreibt
die "verkürzte Endposition" die kleinstmögliche Position der Dämpfungseinrichtung
zum Ausgleichen entsprechender Dimensionsschwankungen.
[0017] Zum Begrenzen der entsprechenden Bewegung eines Druckstücks wird eine "Begrenzungseinrichtung"
genutzt. Eine solche Begrenzungseinrichtung wirkt mechanisch auf das Druckstück und
begrenzt dessen Bewegungsweg.
[0018] Ein "Zusatzelement" ist beispielsweise ein Pressenbolzen oder ein anderes Bauteil
der Presse, wobei im Bezug auf die Dimensionsschwankung unerheblich ist, ob diese
vom Pressenelement, vom Zusatzelement oder von einem anderen Bauteil der Presse ausgelöst
oder verursacht ist. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist das Zusatzelement
in der Regel ein bewegliches oder austauschbares Element, wobei das Pressenelement
beispielsweise ortsfest mit der Presse verbunden ist.
[0019] Im Bezug zur Dämpfungseinrichtung und in Bezug zur Dimensionsschwankung beschreibt
die "Längsachse" die Richtung, entlang derer die Dimensionsschwankung ausgeglichen
werden soll. Eine solche Längsachse ist dabei nicht mathematisch exakt definiert.
Abweichungen, welche technisch bedingt sind, von beispielsweise +10° bis -10° bezogen
auf einen Vollwinkel von 360° sind hierbei zu berücksichtigen.
[0020] Ein "Haltestück" ist dasjenige Bauteil, welches am Pressenelement fixiert ist und
das Druckstück und damit das Dämpfungselement am Pressenelement hält. Ein solches
Haltestück kann dabei beispielsweise eine mechanische Klammer, ein formschlüssiges
Bauteil, ein kraftschlüssiges Bauteil oder ein anders ausgebildetes Bauteil sein,
welches das Druckstück und damit das Dämpfungselement entsprechend am Pressenelement
halten kann. Ein "Druckstück" dient in diesem Zusammenhang dazu, vom Zusatzelement
eingebrachte Kräfte in das Dämpfungselement überzuleiten. Zudem dient das Druckstück
als Verschleißschutz gegenüber dem Dämpfungselement.
[0021] Dabei ist das "Dämpfungselement" ein Bauteil, welches durch eine elastische Dimensionsveränderung
entlang der Längsachse die Dimensionsschwankung ausgleicht. Beispielsweise ist ein
solches Dämpfungselement ein elastisches Bauteil, welches wegabhängig Kräfte erzeugt
oder aufnimmt.
[0022] Eine "Vorspannung" beschreibt dabei den Zustand, in dem das Dämpfungselement beispielsweise
einer Druckspannung unterliegt, und zwar im montierten Ruhezustand des Pressenelementes
und/oder der Dämpfungseinrichtung. Dadurch werden entsprechende Toleranzen ausgeglichen,
eine Vorspannkraft ist einstellbar und der Pressvorgang kann spielfrei durchgeführt
werden. Dabei wird die Vorspannung insbesondere durch die Dimensionierung des Dämpfungselementes
sowie der anderen Bauteile und entsprechend der Vorspannung eingestellt.
[0023] Um einen entsprechend klar definierten Endanschlag bilden zu können, begrenzt das
Haltestück das Druckstück entlang der Längsachse mittels der ersten Begrenzungseinrichtung
formschlüssig in Richtung der verlängerten Endposition gegenüber dem Pressenelement,
sodass für das Druckstück ein positiver Endanschlag in Richtung der verlängerten Endposition
gebildet ist.
[0024] Durch ein "formschlüssiges" Aufnehmen, welches ein entsprechendes Begrenzen durch
zwei gegenläufig aneinander laufende Geometrien realisiert, ist dabei ein mechanisch
definierter positiver Endanschlag gebildet.
[0025] Ein solcher "positiver Endanschlag" ist dabei eine Wegbegrenzung in Richtung der
verlängerten Endposition, also entlang der Längsachse bis hin zur verlängerten Endposition,
sodass das Druckstück nicht über diesen positiven Endanschlag weiter in Richtung der
verlängerten Endposition bewegt werden kann.
[0026] In einer Ausführungsform begrenzt das Pressenelement das Druckstück entlang der Längsachse
mittels einer zweiten Begrenzungseinrichtung formschlüssig in Richtung der verkürzten
Endposition gegenüber dem ersten Pressenelement, sodass für das Druckstück ein negativer
Endanschlag in Richtung der verkürzten Endposition gebildet ist, wobei insbesondere
das Pressenelement eine Druckfläche des Druckstücks zum Bilden der zweiten Begrenzungseinrichtung
einer Kontaktfläche formschlüssig aufnimmt.
[0027] Somit ist auch in Richtung der verkürzten Endposition ein definierter, formschlüssiger
Endanschlag gebildet, sodass der Weg des Dämpfungselementes klar begrenzt ist. Sofern
das Druckstück eine Druckfläche aufweist, kann diese vom Pressenelement flächig und
dadurch formschlüssig aufgenommen werden, und zwar an einer Kontaktfläche.
[0028] Eine "Druckfläche" ist dabei beispielsweise eine ebene Fläche des Druckstücks, welche
parallel zu einer Oberfläche des Pressenelemente verläuft, demgegenüber ist die "Kontaktfläche"
eine entsprechende, korrespondierende Fläche am Pressenelement.
[0029] Eine "Öffnung", welche auch "Durchbruch" oder "Bohrung" genannt werden kann, ist
dabei eine Auslassung von Material innerhalb des Haltestück, durch die das Druckstück
hindurchlaufen und auf das Zusatzelement wirken und/oder mit dem Zusatzelement zusammenwirken
kann. Dazu sind das Druckstück und das Zusatzelement durch die Öffnung hindurch mechanisch
kontaktiert.
[0030] In einer Ausführungsform ist die erste Begrenzungseinrichtung als konzentrisch angeordneter
Absatz gegenüber einem korrespondierenden, konzentrisch angeordneten Absatz am Druckstück
ausgebildet.
[0031] Damit kann beispielsweise ein rotationssymmetrisches Druckstück eingesetzt werden,
wobei ein entsprechendes Haltestück auch rotationssymmetrisch ausgearbeitet sein kann.
Damit können einige Bauteile oder auch alle Bauteile, beispielsweise auch das Dämpfungselement,
rotationssymmetrisch ausgeführt und in einer konzentrischen Anordnung zusammengeführt
sein, wobei eine Mittelachse dann in Deckung zur Längsachse angeordnet ist. Somit
sind das Pressenelement und die entsprechende Dämpfungseinrichtung besonders kompakt
herzustellen.
[0032] Um das Pressenelement und insbesondere die Dämpfungseinrichtung wartungsfreundlich
zu gestalten, ist das Haltestück lösbar mit dem Pressenelement verbunden. Damit ist
das Dämpfungselement auswechselbar zwischen dem Haltestück und dem Pressenelement
aufgenommen, wobei das Haltestück insbesondere mittels Schrauben am Pressenelement
fixierbar sein kann.
[0033] Im einfachsten Falle kann damit das Haltestück mittels eines Lösens der Schrauben
vom Pressenelement entfernt werden, sodass das Dämpfungselement und/oder auch ein
entsprechendes Druckstück gelöst und ausgetauscht werden können.
[0034] "Auswechselbar" beschreibt dabei ebendiese Möglichkeit des Austausches von unterschiedlichen
Bauteilen des Pressenelements und/oder des Entfernens und Austauschens entsprechender
Bauteile zum Pressenelement.
[0035] In einer Ausführungsform weist das Druckstück ein Zentriermittel für das Dämpfungselement
auf, sodass das Dämpfungselement in einer zum Zentriermittel korrespondierenden Zentrieraufnahme
vom Zentriermittel radial gegenüber dem Druckstück fixierbar ist.
[0036] Mittels der Zentrieraufnahme im Zusammenspiel mit dem Zentriermittel ist dabei das
Dämpfungselement, insbesondere bei einer beschriebenen konzentrischen Anordnung der
Bauteile, sicher und zuverlässig aufgenommen. Dazu kann beispielsweise das Dämpfungselement
die Form eines sogenannten Donuts aufweisen, also eine runde, scheibenförmige Gestalt
mit einem konzentrischen Loch in der Mitte bilden.
[0037] Ein "Zentriermittel" ist in diesem Zusammenhang beispielsweise eine insbesondere
konzentrisch geometrische Gestalt am Druckstück, welche mit einer korrespondierenden
"Zentrieraufnahme", also einer korrespondierenden inversen Geometrie, zusammenwirkt,
um das Dämpfungselement radial gegenüber dem Druckstück fixieren zu können.
[0038] Um das Dämpfungselement wirksam an die hohen Kräfte eines Pressvorgangs anzupassen,
weist das Dämpfungselement ein Elastomer, insbesondere ein PU (Polyurethan) und/oder
eine Feder, insbesondere eine Tellerfeder oder mehrere Tellerfedern, auf.
[0039] Ein "Elastomer" ist ein formfester, aber elastisch verformbarer Kunststoff, dessen
Glasübergangspunkt sich unterhalb der Einsatztemperatur befindet. Ein solcher Kunststoff
kann sich bei Zug- und Druckbelastung elastisch verformen, bewegt sich danach aber
in die ursprüngliche, unverformte Gestalt zurück. Bei dieser elastischen Verformung
werden wegabhängig Kräfte aufgenommen oder gegenüber einem auf das Elastomer einwirkenden
Bauteil erwirkt. Ein solches Elastomer ist beispielsweise ein Gummi, ein Kautschuk
oder auch ein Silikonkautschuk.
[0040] Eine "Feder" ist ein in der Regel metallisch ausgeführtes Bauteil, welches sich elastisch
verformen lässt und damit analog zum Elastomer entsprechende Kräfte aufnehmen und
zurückgeben kann. Eine "Tellerfeder" ist dabei ein Sonderfall einer Feder, wobei eine
Tellerfeder elastische Kräfte durch ein beulendes Verformen eines flächigen Federelementes,
welches ringförmig zusammengefügt ist, aufnehmen kann.
[0041] In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch einen Pressentisch mit einem
Pressenelement oder mit mehreren Pressenelementen gemäß einer der vorig bezeichneten
Ausführungsformen, wobei das Pressenelement mit dem Pressentisch verbunden oder durch
den Pressentisch gebildet ist.
[0042] Gemäß diesem Aspekt kann beispielsweise durch ein Fügen einer Mehrzahl von Pressenelementen
auf einem Pressentisch oder durch Bilden des Pressenelementes durch den Pressentisch
mit einer Vielzahl von Haltemitteln und einer Vielzahl von Druckstücken und Dämpfungselementen
ein variabel an entsprechende Dimensionsschwankungen anpassbarer Pressentisch geschaffen
werden. Beispielsweise kann ein solcher Pressentisch dabei auch als vollständig vorbereitetes
Bauteil ausgetauscht werden, wenn entsprechende Dämpfungselemente oder auch Druckstücke
verschlissen sind.
[0043] In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch eine Presse mit einem Pressenelement
oder mehreren Pressenelementen gemäß einer der vorig bezeichneten Ausführungsformen
oder einem Pressentisch gemäß der vorig bezeichneten Art und insbesondere einem dem
Pressenelement zugeordneten Zusatzelement.
[0044] Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Pressentisches mit einer Vielzahl von Ausgleichseinrichtungen
in einer isometrischen Ansicht,
- Figur 2
- eine geschnittene Detailansicht einer Ausgleichseinrichtung auf dem Pressentisch der
Figur 1,
- Figur 3
- eine Draufsicht auf ein Ausgleichselement der Figur 2, sowie
- Figur 4
- ein Dämpfungselement des Ausgleichselementes der Figuren 2 und 3.
[0045] Ein Pressentisch 101 mit einem Untergestell 103 ist auf Füßen 108 angeordnet. Der
Pressentisch 101 ist Teil einer Presse zum Umformen von Blech, wobei übrige Bestandteile
wie der Pressenrahmen und der Pressenstempel für eine einfache Darstellung nicht abgebildet
sind. Der Pressentisch 101 dient dabei als Teil eines Unterwerkzeuges oder als Aufnahme
eines Unterwerkzeuges für das Umformen von Blechen.
[0046] Auf einer Oberseite des Untergestells 103 ist eine Wechselplatte 105 mittels Schraubankern
107 befestigt. Die Wechselplatte 105 trägt entlang von orthogonal zueinander angeordneten
Achsen 131 und 133 eine Vielzahl von Ausgleichselementen 201 in einer matrixartigen
Anordnung. Mittels mehrerer Hebeaugen 109 kann die Wechselplatte 105 nach Lösen der
Schraubanker 107 vollständig vom Untergestell 103 entfernt und beispielsweise ausgetauscht
werden, wenn entsprechende Ausgleichselemente 201 verschlissen sind oder gegen technisch
anders ausgestaltete Ausgleichselemente ausgetauscht werden sollen.
[0047] Jedes Ausgleichselement 201 weist ein Haltestück 203 auf, welches eine runde und
konzentrisch angeordnete Öffnung 205 aufweist. Weiterhin wird mittels eines in Richtung
der Wechselplatte 105 gerichteten Absatzes konzentrisch zur Öffnung 205 ein Anschlagring
207 gebildet. Das Haltestück 203 ist dabei mittels Schrauben 211, welche durch Bohrungen
213 geführt sind, an der Wechselplatte 105 befestigt. Köpfe der Schrauben 211 sind
dabei in Taschen 215 aufgenommen, sodass die Schrauben nicht über die Konturen des
Haltestücks 203 herausstehen. Die Außenkontur des Haltestücks 203 ist dabei quadratisch,
entsprechende Schrauben 211 an jeder Ecke des Quadrates angeordnet.
[0048] Die Öffnung 205 sowie der Anschlagring 207 sind konzentrisch zu einer Längsachse
231, angeordnet, wobei die Längsachse 231 wiederum mittig innerhalb des quadratförmigen
Grundrisses des Haltestücks 203 angeordnet ist. Die Längsachse 231 steht senkrecht
auf der Wechselplatte 105. Entlang dieser Längsachse 231 verläuft auch eine Schließrichtung
der Presse (nicht dargestellt), in welcher der Pressentisch 101 wie oben beschrieben
angeordnet ist.
[0049] In der Öffnung 205 ist ein Druckstück 301 angeordnet. Das Druckstück 301 ist dabei
rund und entlang einer möglichen Bewegungsrichtung achsparallel zur Längsachse 231
in der Öffnung 205 angeordnet. Das Druckstück ist so ausgeformt, dass es durch die
Öffnung 205 hindurchgreift und damit von der Wechselplatte 105 hinweg weisend eine
Stempelfläche 303 bildet. Die Stempelfläche 303 ist dabei so angeordnet, dass die
Längsachse 231 parallel zur Normalen der Stempelfläche 303 verläuft und die Stempelfläche
303 im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der Wechselplatte 105 angeordnet ist.
Die Stempelfläche 303 nimmt bei einem Pressvorgang dabei einen jeweiligen Pressenbolzen
(nicht dargestellt), welcher beispielsweise ein jeweiliges bewegliches Bauteil eines
Unterwerkzeuges ist, auf.
[0050] Zwischen dem Druckstück 301 und der Wechselplatte 105 ist ein Dämpfungselement 401
vorgespannt angeordnet. Dabei sind entsprechende Maße des Haltestücks 203, die Position
des Anschlagrings 207, die Position eines gegenüber dem Anschlagring 207 wirkenden
Anschlagrings 305 am Druckstück 301 und die Höhe des Dämpfungselementes 401 entlang
der Längsachse 231 so bemessen, dass das Dämpfungselement eine gewünschte Vorspannung
erhält. Das Dämpfungselement 401 ist dabei aus einem Elastomer gebildet und ringförmig.
[0051] Ein Zentrierzapfen 307, welcher in Richtung der Wechselplatte 105 vom Druckstück
entlang der Längsachse 231 verläuft, greift dabei durch ein mittig angeordnetes Loch
im Dämpfungselement 401 und liegt an einer Innenfläche 405 an. Eine Außenfläche 403
des Dämpfungselements 401 ist in einem Abstand zum Haltestück 203 angeordnet, sodass
das Dämpfungselement 401 sich ausdehnen kann. In Richtung der Wechselplatte 105 weist
das Druckstück 301 weiterhin eine Anschlagfläche 309 auf, welche in Richtung einer
Kontaktfläche 106 der Wechselplatte 105 ausgerichtet ist. Im unbelasteten Zustand
ist dabei zwischen der Kontaktfläche 106 und der Anschlagfläche 309 ein Abstand.
[0052] Die Funktion des Ausgleichselementes 201 im Zusammenhang mit der Presse und einem
Pressvorgang sei wie folgt beschrieben:
[0053] Wird mittels eines Oberwerkzeuges (nicht dargestellt) Druck auf die Presse ausgeübt,
so werden auch entsprechende Pressenbolzen (nicht dargestellt) durch ein zwischen
dem Oberwerkzeug und dem Unterwerkzeug liegendes Blech (nicht dargestellt) belastet.
Es sei hier angenommen, dass die Druckbolzen entlang der Längsachse 231 Längenschwankungen
aufweisen. Durch das Anschlagen des Anschlagrings 207 mit dem Anschlagring 305 des
Druckstücks 301 ist eine obere Endposition des entsprechenden Druckstücks 301 festgelegt.
[0054] Das Druckstück 301 wird in dieser Position durch die Vorspannung des Dämpfungselements
401 gehalten. Die Vorspannung ist dabei abgestimmt auf den gewünschten Druck des Pressenbolzens
auf beispielsweise ein bearbeitetes Blech. Ist nun der Pressenbolzen länger als ursprünglich
toleriert, so wird das Druckstück 301 in der Öffnung 205 des Haltestücks 203 in Richtung
der Wechselplatte 105 gleiten und dabei das Dämpfungselement 401 komprimieren. Der
entsprechende Kraftanstieg auf den Pressenbolzen ist durch die Härte des Dämpfungselements
401 bestimmt. Das Dämpfungselement dehnt sich dann radial aus, wobei die Außenfläche
403 in Richtung des Haltestückes 203 drängt, sich jedoch ausdehnen kann. Ebenso kann
das Dämpfungselement 401 sich elastisch nach innen ausdehnen. Ist ein gewünschter
Endanschlag erreicht, so läuft die Anschlagfläche 309 des Druckstücks 301 auf die
Kontaktfläche 106 der Wechselplatte 105. An dieser Stelle ist der Weg des Druckstücks
301 begrenzt, sodass ein weiterer Ausgleich nicht erfolgt. Der entsprechend zulässige
Weg des Druckstücks 301 im Haltestück 203 ist dabei abgestimmt auf die Toleranz der
beispielsweise Länge des jeweiligen Pressenbolzens.
[0055] Sofern nun ein Dämpfungselement 401 auf der Wechselplatte 105 oder auch ein Druckstück
301 verschlissen ist, so kann entweder für einzelne Ausgleichselemente 201 durch Lösen
der Schrauben 211 und Entfernen des Haltestücks 203 ein Austausch einfach erfolgen.
Ebenso ist es möglich, die Wechselplatte 105 nach Lösen der Schraubanker 107 zu entfernen
und beispielsweise durch eine andere Wechselplatte mit vollständig erneuerten Ausgleichselementen
201 zu ersetzen.
Bezugszeichenliste
[0056]
101 Pressentisch
103 Untergestell
105 Wechselplatte
106 Kontaktfläche
107 Schraubanker
108 Fuß
109 Hebeauge
131 Achse
133 Achse
201 Ausgleichselement
203 Haltestück
205 Öffnung
207 Anschlagring
211 Schraube
213 Bohrung
215 Tasche
231 Längsachse
301 Druckstück
303 Stempelfläche
305 Anschlagring
307 Zentrierzapfen
309 Anschlagfläche
401 Dämpfungselement
403 Außenfläche
405 Innenfläche
1. Pressenelement (105) einer Presse, insbesondere einer Presse zum Umformen von Blech,
mit einer Dämpfungseinrichtung (201) zum Ausgleichen einer Dimensionsschwankung zwischen
einer verlängerten Endposition und einer verkürzten Endposition zwischen dem Pressenelement
(105) und einem dem Pressenelement (105) während eines Pressvorgangs zugeordneten
Zusatzelement entlang einer Längsachse (231), wobei die Dämpfungseinrichtung (201)
während des Pressvorgangs zwischen dem Pressenelement (105) und dem zugeordneten Zusatzelement
angeordnet ist, wobei die Dämpfungseinrichtung (201) ein Haltestück (203), ein Druckstück
(301) und ein Dämpfungselement (401) aufweist, wobei das Haltestück (203) am Pressenelement
(105) fixiert, das Druckstück (301) dem Zusatzelement während des Pressvorgangs zugeordnet
und das Druckstück (301) vom Haltestück (203) mittels einer ersten Begrenzungseinrichtung
(207) am Pressenelement (105) gehalten ist und das Dämpfungselement (401) mittels
des Haltestücks (203) mit einer entlang der Längsachse (231) aufgebrachten Vorspannung
zwischen dem Pressenelement (105) und dem Druckstück (301) angeordnet ist und durch
eine elastische Dimensionsveränderung entlang der Längsachse (231) die Dimensionsschwankung
während des Pressvorgangs spielfrei ausgleicht, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (203) eine entlang der Längsachse (231) verlaufende Öffnung (205)
aufweist, wobei das Druckstück (301) mit dem Zusatzelement durch die Öffnung (205)
des Haltestückes (203) hindurch mechanisch kontaktiert ist, wobei das Haltestück (203)
das Druckstück (301) zum Bilden der ersten Begrenzungseinrichtung (207) insbesondere
an einem Umfang der Öffnung (205) übergreift.
2. Pressenelement gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (203) das Druckstück (301) entlang der Längsachse (231) mittels der
ersten Begrenzungseinrichtung (207) formschlüssig in Richtung der verlängerten Endposition
gegenüber dem Pressenelement (105) begrenzt, sodass für das Druckstück (301) ein positiver
Endanschlag (305) in Richtung der verlängerten Endposition gebildet ist.
3. Pressenelement gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressenelement (105) das Druckstück (301) entlang der Längsachse (231) mittels
einer zweiten Begrenzungseinrichtung (106) formschlüssig in Richtung der verkürzten
Endposition gegenüber dem Pressenelement (105) begrenzt, sodass für das Druckstück
(301) ein negativer Endanschlag (309) in Richtung der verkürzten Endposition gebildet
ist, wobei insbesondere das Pressenelement (105) eine Druckfläche (309) des Druckstücks
(301) zum Bilden der zweiten Begrenzungseinrichtung an einer Kontaktfläche (106) formschlüssig
aufnimmt.
4. Pressenelement gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Begrenzungseinrichtung (207) als konzentrisch angeordneter Absatz (207)
gegenüber einem korrespondierenden, konzentrisch angeordneten Absatz (305) am Druckstück
(301) ausgebildet ist.
5. Pressenelement gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (203) lösbar mit dem Pressenelement (105) verbunden ist, sodass das
Dämpfungselement (401) auswechselbar zwischen dem Haltstück (203) und dem Pressenelement
(105) aufgenommen ist, wobei das Haltestück (203) insbesondere mittels Schrauben (211)
am Pressenelement (105) fixierbar ist.
6. Pressenelement gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (301) ein Zentriermittel(307) für das Dämpfungselement (401) aufweist,
sodass das Dämpfungselement (401) in einer zum Zentriermittel (307) korrespondierenden
Zentrieraufnahme (405) vom Zentriermittel (307) radial gegenüber dem Druckstück (301)
fixierbar ist.
7. Pressenelement gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (401) ein Elastomer, insbesondere ein Polyurethan und/oder eine
Feder, insbesondere eine Tellerfeder oder mehrere Tellerfedern, aufweist.
8. Pressentisch mit einem Pressenelement (105) oder mit mehreren Pressenelementen gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressenelement (105) mit dem Pressentisch verbunden oder durch den Pressentisch
(105) gebildet ist.
9. Presse mit einem Pressenelement (105) oder mehreren Pressenelementen gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 7 oder einem Pressentisch (105) gemäß Anspruch 8 und insbesondere
einem dem Pressenelement zugeordneten Zusatzelement.