[0001] Die Erfindung betrifft ein Längsschneidsystem für bahnförmige Materialien gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Längsschneiden von bahnförmigen Materialien gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Bahnförmige Materialien werden in vielen Bereichen eingesetzt. Es kann sich dabei
beispielsweise um Folien, Papiere, Gewebe, Verbunde und ähnliche Materialien handeln.
Im Allgemeinen handelt es sich dabei um dünne Bahnen des jeweiligen Materials, deren
Längsausdehnung deutlich größer ist als deren Breite. Bei der Herstellung und Bearbeitung
liegen bahnförmige Materialien üblicherweise in Rollenformen vor.
[0003] Für unterschiedliche Einsatzzwecke müssen bahnförmige Materialien in der Regel auf
die entsprechenden Abmessungen gebracht werden. Aufgrund der Längsausdehnung wird
daher üblicherweise zunächst eine Aufteilung in Längsrichtung erforderlich sein, also
in mehrere Längsstreifen, die sogenannten Teilnutzen. Gegebenenfalls kann aber auch
ein Ablängen erfolgen, also Schnitte in Querrichtung.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Längsschnitte bahnförmiger Materialien
mit sogenannten Quetschmessern durchzuführen. Hierzu wird das Material zwischen einem
Messer und einem Gegendruckelement durchlaufend zerteilt. Hierzu werden häufig Kreismesser
und entsprechende Gegendruckwalzen verwendet.
[0005] Bei schmelzbaren Materialien, wie insbesondere Kunststoffen, aber auch anderen temperaturempfindlichen
Materialien, zum Beispiel Geweben, können auch "Warmschnitte" oder sogar "Heißschnitte"
durchgeführt werden. Auf diese Weise kann möglicherweise erreicht werden, dass die
Randbereiche der Schnitte unmittelbar verschweißt werden.
[0006] Es wird bisher mit indirekter Beheizung gearbeitet. Daher erfolgt typischerweise
Wärmeleitung von einer Wärmequelle zum Messer. Daher sind die Temperaturen üblicherweise
auf etwa 50°C bis 70°C begrenzt. Derartige Verfahren werden daher auch als "Warmschnitt"
bezeichnet.
[0007] Um höhere Temperaturen erreichen zu können, werden üblicherweise feststehende Schneidelemente
verwendet. Diese können durch Beheizung per Wärmeleitung auf Temperaturen von bis
zu 350 Grad Celsius gebracht werden. Da das Material hierbei nicht durch einen Quetschschnitt
mit rotierenden Messern, sondern durch das Zerschmelzen des Materials erfolgt, ist
die Prozessgeschwindigkeit auf wenige zehn Meter pro Minute begrenzt.
[0008] Nachteilig an den bekannten Verfahren ist daher einerseits, dass bei benannten Schneideverfahren
keine ausreichend hohe Temperaturen für einen Heißschnitt erreicht werden können.
Auch lassen sich mit beheizten feststehenden Schneidelementen zum Heißschnitt prinzipiell
keine hohen Bahngeschwindigkeiten erreichen.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung diese Nachteile zu beseitigen. Insbesondere
soll erreicht werden, gleichzeitig hohe Prozessgeschwindigkeiten zu erreichen und
einen Heißschnitt der Materialien zu ermöglichen.
[0010] Ein Längsschneidsystem für bahnförmige Materialien mit den Merkmalen des Anspruchs
1 löst diese Aufgabe. Das Längsschneidsystem für bahnförmige Materialien ist mit wenigstens
einem Messer zum Längsteilen des bahnförmigen Materials ausgestattet. Außerdem weist
es eine Heizeinrichtung zum Beheizen des wenigstens einen Messers auf. Vorzugsweise
ist ein Warmschnitt und/oder Heißschnitt des bahnförmigen Materials vorgesehen. Das
Längsschneidsystem zeichnet sich dadurch aus, dass die Heizeinrichtung zur induktiven
Beheizung des wenigstens einen Messers vorgesehen ist. Mit anderen Worten ist eine
induktive Heizeinrichtung für das wenigstens eine Messer vorgesehen. Damit kann eine
direkte Beheizung des Messers erreicht werden. Im Stand der Technik sind dagegen lediglich
indirekte Beheizungsarten insbesondere basierend auf Wärmeleitung vorgesehen.
[0011] Vorzugsweise weist die Heizeinrichtung wenigstens eine Induktionsschleife auf, insbesondere
wenigstens eine Leiterschleife und/oder Induktionsspule. Es ist vorzugsweise außerdem
eine Steuerungseinrichtung für die Heizeinrichtung vorgesehen. Diese dient insbesondere
zur Temperaturmessung und/oder Temperaturregelung, vorzugsweise für das wenigstens
eine Messer. Dabei kann eine Temperaturmessung beispielsweise mittels eines Strahlungsmessgeräts,
wie insbesondere eines Infrarotthemometers oder ähnlichem, vorgenommen werden. Die
Heizleistung kann dann passend dazu eingestellt beziehungsweise geregelt werden, insbesondere
automatisiert durch die Steuerungseinrichtung.
[0012] Bevorzugt ist die Heizeinrichtung, insbesondere die Induktionsschleife, in unmittelbarer
Nähe des wenigstens einen Messers angeordnet. Damit wird ein kompakter Aufbau erreicht.
Des Weiteren wird die induktive Beheizung zielgerichtet für das wenigstens eine Messer
eingesetzt. Vorzugsweise ist auf diese Weise eine kontaktlose Beheizung des wenigstens
einen Messers vorgesehen. Insbesondere soll die Beheizung auch weniger in der Umgebung
des Messer erfolgen. Die elektromagnetische Feldstärke ist üblicherweise insbesondere
vom Abstand abhängig. Damit steigt vorzugsweise mit kleinerem Abstand die Wirkung
der induktiven Heizung.
[0013] Die Temperaturen des wenigstens einen Messers lassen sich vorzugsweise erfindungsgemäß
grundsätzlich nahezu beliebig in weiten Grenzen einstellen. Die Temperaturen bewegen
sich dabei insbesondere zwischen Raumtemperatur, also etwa 20°C, oder auch der Umgebungstemperatur
einerseits bis hin zu etwa 800°C andererseits. Insbesondere ermöglicht beziehungsweise
erlaubt die Heizeinrichtung ein Beheizen des wenigstens einen Messers auf Temperaturen
von wenigstens 50°C, vorzugsweise wenigstens 70°C. Auf diese Weise kann ein sogenannter
Warmschnitt eines bahnförmigen Materials vorgenommen werden. Die Temperaturen lassen
sich insbesondere auch höher einstellen. Vorzugsweise ermöglicht beziehungsweise erlaubt
die Heizeinrichtung ein Beheizen des wenigstens einen Messers auf Temperaturen von
mehr als 70°C, vorzugsweise wenigstens 100°C, weiter vorzugsweise wenigstens 300°C.
Damit wird vorzugsweise ein Heißschnitt des bahnförmigen Materials ermöglicht. Die
maximalen Temperaturen werden dabei vorrangig durch das Material des wenigstens einen
Messers beschränkt. Ab etwa 800°C kann es dabei zu Materialbeschädigungen kommen,
bei geeigneten Material des Messers sind aber auch höhere Temperaturen denkbar.
[0014] Das wenigstens eine Messer ist insbesondere als Quetschmesser und/oder Kreismesser
ausgebildet. Damit wird ein sauberer Schnittvorgang mit bekannten Methoden ermöglicht.
Das wenigstens eine Messer weist vorzugsweise eine insbesondere umlaufende Schneide
auf. Dies ist insbesondere bei einem Rundmesser der Fall, also einem kreisrunden Messer.
[0015] Es ist insbesondere wenigstens ein Gegendruckelement, vorzugsweise wenigstens eine
Gegendruckwalze, vorgesehen. Das Gegendruckelement ist insbesondere für das wenigstens
eine Messer vorgesehen. Insbesondere wirkt das wenigstens eine Messer mit dem Gegendruckelement
zusammen. Vorzugsweise steht das wenigstens eine Messer mit dem Gegendruckelement
in Kontakt, insbesondere mit seiner Schneide. Zwischen dem wenigstens einen Messer
und dem Gegendrucklelement ist lediglich ein im Verhältnis zur Materialdicke kleiner
Abstand oder sogar kein Abstand vorgesehen. Damit kann das Messer mit dem Gegendruckelement
das bahnförmige Material durchtrennen, insbesondere mittels eines Quetschschnitts.
Damit kann ein Quetschschnitt mit der erfindungsgemäßen neuen Technik kombiniert werden.
[0016] Es ist vorzugsweise wenigstens eine Temperiereinrichtung vorgesehen, weiter vorzugsweise
eine Kühleinrichtung. Die Temperiereinrichtung dient vorzugsweise zur Temperierung
der Umgebung des wenigstens einen Messers und/oder der Induktionsschleife und/oder
des Gegendruckelements. Damit lassen sich unerwünschte thermische Auswirkungen auf
andere Bauteile begrenzen. Ein Aufheizen kann beispielsweise durch induktive oder
auch thermische Effekte auch Nachbarkomponenten betreffen. Insbesondere kann ein unerwünschtes
Aufheizen beispielsweise von Gegendruckelementen, Messerhaltern und anderen Komponenten
des Längsschneidsystems durch die Temperiereinrichtung verringert werden.
[0017] Die wenigstens eine Heizeinrichtung, insbesondere die Induktionsschleife, ist vorzugsweise
zumindest abschnittsweise von einem Temperierungsmittel durchströmbar und/oder weist
wenigstens einen Durchströmungskanal auf, wobei als Temperierungsmittel insbesondere
Wasser vorgesehen ist. Das Gegendruckelement ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise
von einem Temperierungsmittel durchströmbar und/oder weist wenigstens einen Durchströmungskanal
auf, wobei als Temperierungsmittel insbesondere Wasser vorgesehen ist. Damit kann
eine einfache, aber effektive Temperierung erreicht werden. Auch andere Temperierungsmittel
sind vorzugsweise denkbar, wie insbesondere Thermoöle und/oder spezielle Kältemittel.
[0018] Die eingangs geschilderte Aufgabe wird außerdem gelöst durch ein Verfahren zum Längsschneiden
von bahnförmigen Materialien mit den Maßnahmen des Anspruchs 9. Insbesondere kann
ein Längsschneidsystem nach obigen Ausführungen eingesetzt werden. Das Material wird
gemäß dem Verfahren mit wenigstens einem Messer in Längsrichtung geteilt. Das Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass das wenigstens eine Messer induktiv beheizt wird.
Damit wird eine neue Art der Beheizung für das Schneiden bahnförmiger Materialien
eingesetzt. Diese erlaubt insbesondere hohe Temperaturen. Außerdem wird ein schnelles
und gleichmäßiges Aufheizen ermöglicht.
[0019] Vorzugsweise werden Wirbelströme in dem wenigstens einen Messer durch ein elektromagnetisches
Feld erzeugt. Dies erfolgt vorzugsweise mittels wenigstens einer Heizeinrichtung,
weiter vorzugsweise mittels wenigstens einer Induktionsschleife. Damit lässt sich
erfindungsgemäß eine neue Art der Beheizung erreichen.
[0020] Das Längsschneidesystem kann vorzugsweise zumindest teilweise temperiert werden,
insbesondere gekühlt werden. Dies erfolgt insbesondere mittels wenigstens einer Temperiereinrichtung,
vorzugsweise Kühleinrichtung. Thermische Effekte bei anderen Bauteilen lassen sich
so reduzieren, wie an Messerhaltern, Messerbalken, Lagern, Gegendruckelementen etc.
[0021] Das bahnförmige Material wird bevorzugt mittels des wenigstens einen Messers, insbesondere
Quetschmessers und/oder Rundmessers, in Zusammenwirkung mit einem Gegendruckelement,
vorzugsweise einer Gegendruckwalze, in Längsrichtung zerteilt. Dies erfolgt insbesondere
durch Quetschen. Damit kann ein Quetschschnitt mit der erfindungsgemäßen neuen Technik
kombiniert werden.
[0022] Vorzugsweise kann das wenigstens eine Messer auf eine Temperatur von wenigstens 70°C,
vorzugsweise wenigstens 100°C, weiter vorzugsweise wenigstens 300°C, erhitzt werden.
Damit wird insbesondere die Möglichkeit zum Heißschnitt des bahnförmiges Materials
gegeben. Ab etwa 800°C kann es dabei zu Materialbeschädigungen kommen, bei geeigneten
Material des Messers sind aber auch höhere Temperaturen denkbar.
[0023] Die vorstehenden und nachfolgenden Ausführungen und Merkmale stellen keine Beschränkung
auf die konkreten Kombinationen dar. Vielmehr lassen sie sich im technisch sinnvollen
Rahmen auch weiter miteinander kombinieren.
[0024] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung
näher beschrieben. In dieser zeigt:
Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßes Längsschneidsystem, und
Fig. 2 eine weitere Ansicht des erfindungsgemäßen Längsschneidsystems gemäß Fig. 1.
[0025] In der Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einem Längsschneidsystem 10 gezeigt. Das Längsschneidsystem
10 dient zum Zerschneiden eines bahnförmigen Materials 11, wie es in der Fig. 2 zu
erkennen ist.
[0026] Zum Zerteilen des bahnförmigen Materials 11 sind im gezeigten Ausführungsbespiel
mehrere Messer 12 vorgesehen. Bei den Messern 12 handelt es sich hier um kreisförmige
Messer, die dementsprechend auch als Kreismesser 12 bezeichnet werden.
[0027] Das beziehungsweise die Messer 12 weisen jeweils eine Schneide 13 auf. Die Schneide
13 sverläuft um den gesamten Umfang des Kreismessers 12.
[0028] Das Kreismesser 12 ist jeweils mit einer Drehachse 14 in einem Messerhalter 15 gelagert.
Dementsprechend ist es um die zentrale Achse 14 drehbar angeordnet.
[0029] Der Messerhalter 15 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel an einem Messerbalken 16
des Längsschneidsystems 10 befestigt. Hierzu sind im vorliegenden Beispiel Befestigungshebel
17 an den jeweiligen Messerhaltern 15 vorgesehen. Damit ist es möglich, ein oder mehrere
Messer 12 am Messerbalken 16 zu befestigen, insbesondere festzuklemmen. Gleichzeitig
können die Abstände der Messer 12 beziehungsweise deren Position relativ zum bahnförmigen
Material 11 eingestellt werden. Grundsätzlich können natürlich auch andere Befestigungsarten
für die Messerhalter 15 vorgesehen sein, beispielsweise mechanische, motorische oder
sonstige Befestigungen und Feststellmöglichkeiten, auch automatische.
[0030] Das wenigstens eine Messer 12 ist hier als sogenanntes Quetschmesser ausgebildet.
Dies bedeutet, dass es gegen ein Gegendruckelement, hier ein Gegendruckzylinder beziehungsweise
eine Gegendruckwalze 18, arbeitet. Zwischen dem Messer 12 und der Gegendruckwalze
18 ist dazu kein oder nur ein kleiner Spalt vorgesehen.
[0031] Der Spalt zwischen Messer 12 und Gegendruckwalze 18 sollte insbesondere kleiner sein
als die Dicke des zu trennenden, bahnförmigen Materials 11. Auf diese Weise wird das
durchlaufende Material 11 durch das jeweilige Messer 12 in zwei Längsabschnitte 19
und 20 geteilt. Diese Längsabschnitte 19 und 20 werden auch als Teilnutzen bezeichnet.
In der Fig. 2 ist ein Schnitt 21 mit einer gestrichelten Linie zur Veranschaulichung
angedeutet.
[0032] In dem Ausführungsbeispiel ist eine Heizeinrichtung 22 vorgesehen. Diese Heizeinrichtung
22 dient zur induktiven Beheizung der Messer 12. Die Heizeinrichtung 22 weist insbesondere
eine Induktionsschleife 23 auf. Die Induktionsschleife 23 dient dazu, ein elektrisches
Feld zu erzeugen, um eine Beheizung der Messer 12 zu erreichen.
[0033] Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass ein elektromagnetisches Wechselfeld
durch die Induktionsschleife 23 erzeugt wird. Auf diese Weise kann in den Messern
12 jeweils ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt werden. Dies hat erfindungsgemäß
zur Folge, dass in den Messern 12 Wirbelströme angeregt werden. Diese Wirbelströme
sorgen dafür, dass sich das Material der Messer 12 aufheizt.
[0034] Die Induktionsschleife 23 wird dazu in unmittelbarer Nähe der Messer 12 angeordnet.
Auf diese Weise wird ein großer Feldanteil im Bereich der Messer 12 erzeugt. So kann
insbesondere im Bereich der Schneiden 13 der Messer 12 eine hohe Temperatur erreicht
werden.
[0035] Insbesondere lassen sich auf diese Weise Temperaturen von einigen 10 K (Kelvin) über
Umgebungstemperatur bis hin zu mehreren hundert Kelvin über Umgebungstemperatur erreichen.
Vorzugsweise sind Temperaturen von zwischen 50°C und 750°C oder auch 800°C ohne weiteres
möglich. Bei höheren Temperaturen müssen gegebenenfalls auch die Materialeigenschaften
der Messer 12 berücksichtigt werden, um Beschädigungen der Messer 12 aufgrund zu hoher
Temperaturen zu vermeiden.
[0036] Zur Steuerung der Heizeinrichtung 22 weist diese typischerweise noch eine Steuerungseinheit
24 auf. Diese Steuerungseinheit 24 beinhaltet insbesondere die elektrischen Komponenten
zur Steuerung der Heizeinrichtung 22, wie insbesondere zur Zufuhr eines Stromes in
die Induktionsschleife 23. Ein Stromanschluss 25 kann entsprechend an einem Gehäuse
26 der Steuerungseinrichtung 24 vorgesehen sein.
[0037] Zusätzlich kann auch noch eine Temperierungseinrichtung für die Induktionsschleife
23 vorgesehen sein. Hierzu kann die Induktionsschleife 23 beispielsweise rohrförmig
ausgebildet sein. Ein Temperierungsmittel, wie beispielsweise Wasser, kann zur Temperierung
verwendet werden. Typischerweise wird es sich um eine Kühlung der Induktionsschleife
23 handeln. Entsprechende Kühlmittelanschlüsse 27 können dementsprechend an der Heizeinrichtung
22 vorgesehen sein.
[0038] Um die Induktionsschleife 23 sicher in Position zu halten, können, wie hier gezeigt
ist, Induktionsschleifenhalter 28 vorsehen sein. Vorzugsweise sind mehrere Induktionsschleifenhalter
28 eingebaut. Diese halten die Induktionsschleife 23 fest, insbesondere um eine Relativbewegung
zu den Messern 12 zu verhindern. Eine Änderung des Abstandes zu den Messern 12 führt
typischerweise unmittelbar zu einer geänderten Feldstärke. Daraus könnte folglich
auch eine Änderung der Heizleistung und damit der Temperatur des Messers 12 resultieren.
[0039] Die Beheizung erfolgt nun so, dass die Induktionsschleife 23 von einem elektrischen
Wechselstrom durchflossen wird. Das entstehende Wechselfeld führt zu Wirbelströmen
insbesondere in dem wenigstens einen Messer 12. Die Wirbelströme werden in Wärme umgesetzt.
Damit kann über die Stromstärke beziehungsweise allgemein über die Stärke des elektromagnetischen
Feldes auch der Wärmeeintrag in das oder die Messer 12 eingestellt werden.
[0040] Unerwünschte Erwärmungen in weiteren Komponenten, beispielsweise durch Induktion,
sowie auch durch Wärmestrahlung oder Wärmeleitung, lassen sich insbesondere durch
Temperieren, also insbesondere Kühlen, beseitigen.
[0041] Das oder die erhitzten Messer 12 lassen sich nun auf einfache Weise zu einem kombinierten
Quetschschnitt und Heißschnitt bei Temperaturen von bis zu einigen hundert Grad Celsius
nutzen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Längsschneidsystem
- 11
- bahnförmiges Material
- 12
- Messer
- 13
- Schneide
- 14
- Drehachse
- 15
- Messerhalter
- 16
- Messerbalken
- 17
- Befestigungshebel
- 18
- Gegendruckwalze
- 19
- Längsabschnitt
- 20
- Längsabschnitt
- 21
- Schnitt
- 22
- Heizeinrichtung
- 23
- Induktionsschleife
- 24
- Steuerungseinrichtung
- 25
- Stromanschluss
- 26
- Gehäuse
- 27
- Kühlmittelanschluss
- 28
- Induktionsschleifenhalter
1. Längsschneidsystem für bahnförmige Materialien, mit wenigstens einem Messer (12) zum
Längsteilen des bahnförmigen Materials (11) und mit einer Heizeinrichtung (22) zum
Beheizen des wenigstens einen Messers (12), wobei vorzugsweise ein Warmschnitt und/oder
Heißschnitt vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (22) zur induktiven Beheizung des wenigstens einen Messers (12)
vorgesehen ist.
2. Längsschneidsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (22) wenigstens eine Induktionsschleife (23) aufweist, insbesondere
wenigstens eine Leiterschleife und/oder Induktionsspule, wobei vorzugsweise eine Steuerungseinrichtung
(24) für die Heizeinrichtung (22) vorgesehen ist, insbesondere zur Temperaturmessung
und/oder Temperaturregelung, vorzugsweise für das wenigstens eine Messer (12).
3. Längsschneidsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (22), insbesondere die Induktionsschleife (23), in unmittelbarer
Nähe des wenigstens einen Messers (12) angeordnet ist, wobei vorzugsweise eine kontaktlose
Beheizung des wenigstens einen Messers (12) vorgesehen ist.
4. Längsschneidsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (22) ein Beheizen des wenigstens einen Messers (12) auf Temperaturen
von wenigstens 50°C, vorzugsweise wenigstens 70°C erlaubt, vorzugsweise für einen
Warmschnitt des Materials (11), und/oder dass die Heizeinrichtung (22) ein Beheizen
des wenigstens einen Messers (12) auf Temperaturen von wenigstens 70°C, vorzugsweise
wenigstens 100°C, weiter vorzugsweise wenigstens 300°C erlaubt, vorzugsweise für einen
Heißschnitt des Materials (11).
5. Längsschneidsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Messer (12) als Quetschmesser und/oder Kreismesser ausgebildet
ist, wobei das wenigstens eine Messer (12) vorzugsweise eine insbesondere umlaufende
Schneide (13) aufweist.
6. Längsschneidsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Gegendruckelement, vorzugsweise wenigstens eine Gegendruckwalze (18),
für das wenigstens eine Messer (12) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise das wenigstens
eine Messer (12) mit dem Gegendruckelement zusammenwirkt und/oder wobei vorzugsweise
das wenigstens eine Messer (12) mit dem Gegendruckelement in Kontakt steht, insbesondere
mit seiner Schneide (13).
7. Längsschneidsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Temperiereinrichtung, vorzugsweise eine Kühleinrichtung, vorgesehen
ist, vorzugsweise zur Temperierung der Umgebung des wenigstens einen Messers (12)
und/oder der Induktionsschleife (23) und/oder des Gegendruckelements.
8. Längsschneidsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Heizeinrichtung (22), insbesondere die Induktionsschleife (23),
und/oder dass das Gegendruckelement zumindest abschnittsweise von einem Temperierungsmittel
durchströmbar ist und/oder wenigstens einen Durchströmungskanal aufweist, wobei als
Temperierungsmittel insbesondere Wasser vorgesehen ist.
9. Verfahren zum Längsschneiden von bahnförmigen Materialien, insbesondere mit einem
Längsschneidsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Material
mit wenigstens einem Messer (12) in Längsrichtung geteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Messer (12) induktiv beheizt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Wirbelströme in dem wenigstens einen Messer (12) durch ein elektromagnetisches Feld
erzeugt werden, vorzugsweise mittels wenigstens einer Heizeinrichtung (22), weiter
vorzugsweise mittels wenigstens einer Induktionsschleife (23).
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Längsschneidesystem (10) zumindest teilweise temperiert wird, insbesondere gekühlt
wird, insbesondere mittels wenigstens einer Temperiereinrichtung, vorzugsweise Kühleinrichtung.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige Material (11) mittels des wenigstens einen Messers (12), insbesondere
Quetschmessers und/oder Rundmessers, in Zusammenwirkung mit einem Gegendruckelement,
vorzugsweise einer Gegendruckwalze (18), in Längsrichtung zerteilt wird, insbesondere
gequetscht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine das wenigstens eine Messer (12) auf eine Temperatur von wenigstens 70°C, vorzugsweise
wenigstens 100°C, weiter vorzugsweise wenigstens 300°C, erhitzt wird, insbesondere
zum Heißschnitt des bahnförmiges Materials (11).