GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Tiefdruckzylinder für den Mikrodruck, dessen Oberfläche
mindestens einen Druckbereich mit, vorzugsweise eingeätzten oder eingravierten, Näpfchen
zur Aufnahme von Farbe aufweist und mindestens einen glatten Bereich ohne Näpfchen,
der an den Druckbereich grenzt oder von diesem umgeben ist, wobei jedes Näpfchen des
mindestens einen Druckbereichs ein bestimmtes Schöpfvolumen aufweist, und die Verwendung
dieses Tiefdruckzylinders . Außerdem betrifft die Erfindung ein Sicherheitselement,
vorzugsweise einen Sicherheitsfaden für Wertdokumente, mit mehreren unterschiedlichen,
auf einem Trägersubstrat angeordneten, partiellen Schichten, wobei eine der partiellen
Schichten magnetische Eigenschaften aufweist und zumindest eine weitere der partiellen
Schichten, die eine Transmission <50% aufweist, von einer Druckfarbe gebildet ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Eine herkömmliche Tiefdruckmaschine umfasst einen Tiefdruckzylinder, der auf seiner
Umfangsfläche eine große Anzahl winziger Aussparungen, sogenannte Näpfchen, aufweist,
die beim Füllen mit Druckfarbe Bildbereiche bilden, eine Druckfarbenzufuhrvorrichtung,
die die Druckfarbe auf die Umfangsfläche des Tiefdruckzylinder aufbringt, eine Rakel,
deren distales Ende mit der Umfangsfläche des Tiefdruckzylinders in Kontakt kommt,
um die Druckfarbe abzustreifen, die an anderen Abschnitten als den Näpfchen im Tiefdruckzylinder
haftet, und einen Gegendruckzylinder, der dem Tiefdruckzylinder gegenüberliegt und
in Kontakt mit diesem ist. Bei dieser Anordnung wird die Druckfarbe in die Näpfchen
des Tiefdruckzylinders übertragen und auf ein Druckobjekt gedruckt, das zwischen dem
Tiefdruckzylinder und dem Gegendruckzylinder zugeführt wird.
[0003] Die Rakel der Tiefdruckmaschine hat nicht nur die Funktion, die Druckfarbe abzustreifen,
die an anderen Teilen als der großen Anzahl an Näpfchen, welche die Druckbereiche
im Tiefdruckzylinder bilden, anhaften, sondern auch die große Anzahl von Näpfchen
mit der vom Druckfarbenversorgungsgerät gelieferten Druckfarbe zu füllen. Druckfehler
treten einerseits auf, wenn die Näpfchen nicht mit einer notwendigen Menge Druckfarbe
gefüllt werden, und andererseits, wenn die Druckfarbe nicht sorgfältig bzw. ausreichend
genug abgestreift wird oder dies z.B. aufgrund der Eigenschaften der Druckfarbe nicht
möglich ist. Im ersten Fall werden die Bildbereiche, d.h. die auf dem Druckzylinder
vorgesehenen Druckbereiche, nur unzureichend auf dem Druckobjekt abgebildet und im
zweiten Fall treten am Druckobjekt in den Randzonen der glatten, also unbedruckten
Bereiche, die an die Druckbereiche grenzen oder von diesen umgeben sind, Unschärfen
auf, weil "überflüssige" Druckfarbe in den glatten Bereich verläuft und keine gute
Kantenschärfe erzielt wird.
[0004] In der
EP 2 383 119 A1 werden in der Tiefdruckmaschine hintereinander zwei Rakeln vorgesehen, die zwei unterschiedliche
Kontaktwinkel zum Druckzylinder einnehmen, wobei der Kontaktwinkel der ersten Rakel
eine vollständige Befüllung der Näpfchen gewährleistet und der Kontaktwinkel der zweiten
Rakel für die Entfernung überflüssiger Farbe sorgt.
[0005] Um eine durch das Verlaufen von Druckfarbe erzeugte Unschärfe bei den ausgesparten
Druckbereichen (= glatten Bereichen) möglichst zu vermeiden, wird im Stand der Technik
allgemein vorgeschlagen, mit Druckfarben zu drucken, die eine hohe Viskosität aufweisen.
Allerdings wird hierdurch sowohl die Verteilung der Farbe auf bzw. in die Näpfchen
als auch die Entleerung der Näpfchen beim Druck erschwert.
[0006] Gemäß
DE 3101243 A1 wird die Viskosität einer Druckfarbe, die nur einen geringen Anteil an flüssigen
Bestandteilen aufweist und deshalb einen konturenscharfer Druck ermöglicht, durch
Zufuhr von Wärme vorübergehend verringert, so dass ein leichtes Befüllen der Näpfchen
möglich ist.
[0007] Gemäß einem anderen Vorschlag wird zur Erzielung einer besseren Kantenschärfe im
Tiefdruckzylinder um die unbedruckten, ausgesparten Bereiche herum bzw. an deren Rand
eine durchgehende Konturlinie von einigen µm Breite und mit einer Tiefe vorgesehen,
die geringer als jene der Näpfchen ist. In diesen "Konturrillen" wird die verlaufende
Farbe aufgefangen und hält so die Aussparungen im Wesentlichen frei von Druckfarbe.
[0008] Müssen jedoch Farben mit einem hohem Farbstoff- und/oder Pigmentanteil verwendet
werden, beispielsweise um möglichst opake gedruckte Schichten zu erhalten, sind die
oben genannten "Konturrillen" jedoch unzureichend und nicht in der Lage, die hohe
Farbmenge aufzunehmen, und es treten weiterhin Probleme durch Zulaufen der ausgesparten
Elemente auf.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0009] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die oben erwähnten Probleme zu überwinden
und einen Tiefdruckzylinder für den Mikrodruck bereitzustellen, der den Druck von
Bereichen mit feinen ausgesparten Elementen, z.B. Text, mit hoher Kantenschärfe erlaubt.
Insbesondere soll es möglich sein, scharfkantige Aussparungen im Druckbereich zu erhalten,
auch wenn eine Farbe mit hoher Deckfähigkeit (Opazität) als Druckfarbe eingesetzt
wird.
[0010] Im Rahmen dieser Aufgabe soll auch die Herstellung von gedruckten partiellen Farbschichten
hoher Dicke als wesentlicher Bestandteil eines Sicherheitselements ermöglicht werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0011] Diese Aufgabe wird bei einem Tiefdruckzylinder der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Gegenstand der Erfindung ist ein Tiefdruckzylinder für den Mikrodruck, dessen Oberfläche
mindestens einen Druckbereich mit, vorzugsweise eingeätzten oder eingravierten, Näpfchen
zur Aufnahme von Farbe aufweist und mindestens einen glatten Bereich ohne Näpfchen,
der an den Druckbereich grenzt oder von diesem umgeben ist, wobei jedes Näpfchen des
mindestens einen Druckbereichs ein bestimmtes Schöpfvolumen aufweist, der dadurch
gekennzeichnet ist, dass zwischen dem mindestens einen glatten Bereich und dem mindestens
einen Druckbereich ein Übergangsbereich vorgesehen ist, der ebenfalls Näpfchen zur
Aufnahme von Farbe umfasst, wobei mindestens 90% der vom Übergangsbereich umfassten
Näpfchen ein Schöpfvolumen aufweisen, das mindestens 10% geringer ist als das kleinste
Schöpfvolumen, das die Näpfchen des mindestens einen Druckbereichs aufweisen.
[0013] Im Allgemeinen besteht ein Tiefdruckzylinder aus einem zylindrischen Stahlhohlkern,
der mit einer etwa 100 µm dünnen Kupferschicht bedeckt ist. Das Druckbild wird in
der Regel durch Rasterung in winzige druckende Formelemente, die sogenannten Näpfchen,
zerlegt, die in diese Kupferschicht chemisch eingeätzt, mittels Laser oder mechanisch
eingraviert werden. Die nichtdruckenden Elemente werden als Stege bezeichnet und sind
erforderlich, damit die Rakel die überschüssige Farbe vom Zylinder abstreifen kann.
Um eine bessere Haltbarkeit für höhere Druckauflagen zu erreichen, wird die Kupferschicht
normalerweise zusätzlich verchromt.
[0014] Wie schon beschrieben, werden in der Regel Näpfchen gleicher Form und Tiefe in die
Zylinderoberfläche eingraviert oder geätzt. Sie bestimmen, wie viel Farbe aufgenommen
und wieder abgegeben werden kann. Die Tiefe der Näpfchen wird in Mikrometer (
µm) gemessen und bestimmt die Masse des möglichen Napfvolumens (= Schöpfvolumen). Ein
Näpfchen kann zwar tief sein, je nach Form und Größe kann es jedoch das gleiche theoretische
Volumen aufweisen wie eine flache Gravur.
[0015] Mittels des erfindungsgemäßen Übergangsbereichs zwischen dem mindestens einen glatten
Bereich und dem mindestens einen Druckbereich wird eine Möglichkeit geschaffen, die
Druckfarbe daran zu hindern, in den ausgesparten, glatten Bereich zu verlaufen, und
im Endergebnis zu konturenscharfen Druckergebnissen zu gelangen. Insbesondere bei
sehr hohen Farbmengen, wie sie beispielsweise bei Druckfarben mit hoher Viskosität
bzw. hohen Farbstoff- oder Pigmentanteilen zwangsläufig vorliegen, nehmen die Näpfchen
mit dem geringeren Schöpfvolumen die überschüssige Farbe auf und halten sie davon
ab, in den Bereich vorzudringen, der im Gegensatz zum farbigen Druckbereich nach erfolgtem
Tiefdruck am Druckobjekt als ein "transparentes Bild", also ohne Farbe, erscheinen
soll.
[0016] Erfindungsgemäß wird vorgesehen, dass mindestens 90% der vom Übergangsbereich umfassten
Näpfchen ein um zumindest 10% gegenüber den Näpfchen des Druckbereichs verringertes
Schöpfvolumen aufweisen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass bis zu 10% der Näpfchen,
die im Übergangsbereich vorhanden sind, ein größeres Schöpfvolumen besitzen können.
Durch derartige Näpfchen bzw. Zonen von solchen Näpfchen kann vorteilhaft eine bessere
Lesbarkeit oder auch ein genaueres Druckbild gewährleistet werden, insbesondere bei
glatten Bereichen, die nur geringe Ausdehnungen aufweisen oder nahe beieinander liegen,
da es aufgrund der Näpfchen geringeren Schöpfvolumens im Übergangsbereich zu einem
geringen Farbauftrag kommt, der zwar ein Verlaufen der Farbe in die glatten Bereiche
verhindert, aber bei geringer Ausdehnung des glatten Bereichs (z.B. nur eine einzelne
dünne Linie) bzw. geringen Abständen zwischen den glatten Bereichen (z.B. zwei eng
benachbarte Linien) auch für keinen deutlichen Kontrast bzw. Unterschied zwischen
dem glatten Bereich bzw. den glatten Bereichen und dem Druckbereich mehr sorgt. Durch
selektives Anordnen von Zonen von Näpfchen mit größerem Schöpfvolumen im Übergangsbereich
kann daher der Eindruck eines Hell/Dunkel-Kontrasts aufrechterhalten werden und damit
die Lesbarkeit und/oder Genauigkeit der glatten Bereiche im Druckobjekt gesteigert
werden.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die vom Übergangsbereich umfassten
Näpfchen eine andere Tiefe als die Näpfchen des mindestens einen Druckbereichs auf.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die vom Übergangsbereich
umfassten Näpfchen eine andere Geometrie als die Näpfchen des mindestens einen Druckbereichs
auf.
[0019] Die unterschiedliche Tiefe und/oder Geometrie der Näpfchen sorgt dafür, dass deren
Schöpfvolumen im Übergangsbereich geringer ist als im Druckbereich.
[0020] Vorzugsweise weist der Übergangsbereich eine Breite im Bereich von 3-300 µm, vorzugsweise
10-200 µm, auf. Liegt die Breite des Übergangsbereichs unterhalb von 3 µm, so kann
die Druckfarbe nicht in zufriedenstellendem Ausmaß vom Zulaufen in den glatten Bereich
abgehalten werden und die Kantenschärfe nimmt ab. Liegt die Breite hingegen über 300
µm, leidet die Druckqualität ebenfalls, weil die Farbmenge im Übergangsbereich zu
stark verringert wird und im Bildeindruck zu einem verminderten Kontrast zwischen
Druckbereich und glattem Bereich führen kann.
[0021] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform variiert das Schöpfvolumen der vom
Übergangsbereich umfassten Näpfchen. Vorzugsweise nimmt das Schöpfvolumen in Richtung
des glatten Bereichs ab. Hierdurch ist es möglich, eine kontinuierliche Verminderung
der Farbmenge und damit eine höhere Kantenschärfe zu erzielen.
[0022] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung eines wie oben beschriebenen
Tiefdruckzylinders zur Herstellung einer, vorzugsweise partiellen, Schicht einer Metallpigmentfarbe
oder einer Farbe mit hohem Farbstoff- und/oder Pigmentanteil auf einem Sicherheitselement,
vorzugsweise Sicherheitsfaden oder Sicherheitsstreifen, wobei die Schicht eine Transmission
<50% aufweist.
[0023] Für bestimmte Anwendungen ist es beispielsweise aus Gründen der besseren Beständigkeit
erforderlich, metallisierte Schichten durch gedruckte Farbschichten zu ersetzen. Um
ein Erscheinungsbild zu erhalten, welches jenem von metallisierten Schichten entspricht,
ist es allerding nötig die Ersatzfarbe (z.B. Metallpigmentfarben) in dicken Schichten
zu drucken, damit sie die erforderliche Deckfähigkeit, d.h. eine Transmission von
<50%, besitzen. Bei solchen Farben, die meist einen hohen Farbstoff- und/oder Pigmentanteil
besitzen, tritt deshalb verstärkt das Problem des Zulaufens von ausgesparten Elementen,
also glatten Bereichen, auf.
[0024] Für den Druck bzw. die Herstellung solcher opaken Farbschichten wird deshalb vorteilhaft
der erfindungsgemäße Tiefdruckzylinder eingesetzt, da es dadurch gelingt, eine hohe
Kantenschärfe in Bezug auf die ausgesparten Bereiche zu erzielen bzw. beizubehalten.
[0025] Die Erfindung betrifft in einem zusätzlichen Aspekt auch ein Sicherheitselement,
vorzugsweise einen Sicherheitsfaden oder Sicherheitsstreifen für Wertdokumente, mit
mehreren unterschiedlichen, auf einem Trägersubstrat angeordneten, partiellen Schichten,
wobei eine der partiellen Schichten maschinenlesbare Eigenschaften aufweist und zumindest
eine weitere der partiellen Schichten, die eine Transmission <50% aufweist, von einer
Druckfarbe gebildet ist. Erfindungsgemäß ist die von der Druckfarbe gebildete partielle
Schicht unter Verwendung eines wie oben beschriebenen Tiefdruckzylinders hergestellt.
[0026] Insbesondere ist die Druckfarbe, welche die partielle opake Schicht bildet, eine
Metallpigmentfarbe oder eine Farbe mit hohem Farbstoff- und/oder Pigmentanteil.
[0027] Vorzugsweise ist die partielle Schicht mit maschinenlesbaren Eigenschaften eine Schicht
mit magnetischen Eigenschaften.
[0028] Durch Herstellung der partiellen opaken Schicht unter Verwendung des oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Tiefdruckzylinders kann beispielsweise ein Sicherheitselement bereitgestellt
werden, welches eine Metallpigmentfarbschicht mit hoher Textqualität besitzt.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen und der Zeichnung näher erläutert,
wobei
Fig. 1 schematisch einen Oberflächenausschnitt eines Druckzylinders nach dem Stand
der Technik in Aufsicht zeigt;
Fig. 2 schematisch einen Oberflächenausschnitt eines Druckzylinders gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung in Aufsicht zeigt;
Fig. 3 schematisch das Druckergebnis mit dem Druckzylinder von Fig. 1 zeigt; und
Fig. 4 schematisch das Druckergebnis mit dem Druckzylinder von Fig. 2 zeigt;
Fig. 5a und 5b jeweils schematisch einen Ausschnitt eines Sicherheitselements mit
einer Schicht zeigen, die mittels eines erfindungsgemäßen Druckzylinders hergestellt
wurde.
Beispiele:
Allgemeines Druckverfahren
[0030] In einer Farbwanne wird eine Druckfarbe, z.B. eine Farbe mit einem hohem Farbstoff-
und/oder Pigmentanteil vorgelegt. Der Druckzylinder taucht in die Druckfarbe in der
Farbwanne ein, wodurch die Näpfchen im Druckzylinder völlig mit Farbe überflutet werden.
Die Rakel entfernt danach die überschüssige Farbe, so dass sich nur in den Näpfchen
Druckfarbe befindet, die Stege zwischen den Näpfchen jedoch farbfrei sind. Durch Pressen
des Druckobjekts (z.B. Papier) gegen den Druckzylinder wird die Druckfarbe aus den
Näpfchen herausgesaugt und auf das Druckobjekt übertragen.
Beispiel 1
[0031] Für den Tiefdruck wird ein Druckzylinder nach dem Stand der Technik verwendet, dessen
Oberfläche einen Druckbereich mit Näpfchen zur Aufnahme von Farbe sowie einen glatten
Bereich ohne Näpfchen in Form der Ziffer "1" aufweist, welcher an den Druckbereich
grenzt bzw. von diesem umgeben ist. Jedes Näpfchen des Druckbereichs weist dasselbe
Schöpfvolumen auf.
[0032] Fig. 1 stellt schematisch den Oberflächenbereich des Druckzylinders dar, in dem sich
der vom Druckbereich umgebene glatte Bereich in Form der Ziffer "1" befindet. Während
der glatte Bereich in weiß gehalten ist, ist der Druckbereich dunkelgrau eingefärbt,
wobei jedes Kästchen des Gitters, das über den Druckbereich gelegt ist, ein Näpfchen
verkörpert.
[0033] In Fig. 3 ist das Druckergebnis für den Druckzylinder des Beispiels 1 dargestellt.
Der schwarze Bereich stellt dabei die dem Druckbereich entsprechende, bedruckte Fläche
dar, der weiße Bereich die unbedruckte Fläche. Beim schraffierten Bereich handelt
es sich hingegen um jenen Teil des glatten Bereichs, der wegen der zu starken Farbführung,
also der großen Farbmenge, und dem daraus resultierenden Zulaufen der überschüssigen
Farbe fälschlicherweise bedruckt wurde. Dieser schraffierte Bereich nimmt die Randfläche
des ursprünglichen glatten Bereichs ein und vermindert damit deutlich die Ausdehnung
bzw. Breite der (negativ) dargestellten Ziffer "1" auf dem Druckobjekt. Es wird nur
eine mäßige Kantenschärfe erzeugt.
Beispiel 2
[0034] Für den Tiefdruck wird ein Druckzylinder nach einer Ausführungsform der Erfindung
verwendet, dessen Oberfläche einen Druckbereich mit Näpfchen zur Aufnahme von Farbe
(dunkelgrau) sowie einen glatten Bereich ohne Näpfchen in Form der Ziffer "1" (weiß)
aufweist. Zwischen dem Druckbereich und dem glatten Bereich ist ein Übergangsbereich
(hellgrau) vorgesehen, der Näpfchen umfasst, von denen mindestens 90% ein Schöpfvolumen
besitzen, das mindestens 10% geringer ist als das kleinste Schöpfvolumen, das die
Näpfchen des dunkelgrauen Druckbereichs aufweisen. Der Übergangsbereich besitzt eine
Breite im Bereich von 3-300 µm, vorzugsweise 10-200 µm.
[0035] Die Näpfchen des hellgrauen Übergangsbereichs können beispielsweise eine von den
Näpfchen des dunkelgrauen Druckbereichs unterschiedliche Tiefe und/oder Geometrie
aufweisen und ihr Schöpfvolumen kann beispielsweise in Richtung des weißen glatten
Bereichs abnehmen.
[0036] In Fig. 2 ist der Oberflächenbereich des Druckzylinders mit dem dunkelgrauen Druckbereich,
dem hellgrauen Übergangsbereich und dem weißen glatten Bereich schematisch dargestellt.
[0037] Wie Fig. 4 zeigt, ist beim Druckergebnis für den Druckzylinder des Beispiels 2 der
fälschlicherweise bedruckte schraffierte Bereich signifikant kleiner als jener beim
Druckergebnis des herkömmlichen Druckzylinders der Fig. 3. Die Näpfchen des Übergangsbereichs
verhindern somit, dass übermäßig Druckfarbe in den glatten Bereich zulaufen kann.
Der Übergangsbereich des Druckzylinders macht sich im Druckergebnis als dunkelgrauer
Bereich bemerkbar, der eine etwas geringere Opazität als der schwarze, dem Druckbereich
entsprechende Farbbereich aufweist.
[0038] Aufgrund des erfindungsgemäßen Druckzylinders ist beim Druckergebnis eine gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte Kantenschärfe des glatten Bereichs, d.h. der Aussparungen,
die z.B. einen Text darstellen, erzielbar.
Beispiel 3
[0039] Fig. 5a zeigt beispielhaft einen Ausschnitt eines Sicherheitselements gemäß der Erfindung,
dessen Schichtaufbau im Querschnitt schematisch dargestellt ist.
[0040] Auf einer transparenten Kunststofffolie 1, beispielsweise einer PET-Folie, als Substrat
ist zunächst eine Schicht 2 einer Metallpigmentfarbe mit Aussparungen 3 aufgebracht,
wobei die Schicht 2 eine Transmission <50% aufweist. Die Aufbringung der Metallpigmentfarbe
wurde unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Tiefdruckzylinders durchgeführt.
[0041] Über die Schicht 2 der Metallpigmentfarbe ist eine partielle Schicht 4 einer maschinenlesbaren
Druckfarbe, vorzugsweise Magnetfarbe (d.h. Druckfarbe, die magnetische Partikel enthält),
aufgedruckt, die zur Erzeugung eines magnetischen Codes des Sicherheitselements dient.
Die Aussparungen 5 der maschinenlesbaren Farbschicht überlappen mit den Aussparungen
3 der Metallpigmentfarbe derart, dass die maschinenlesbare Druckfarbe vollständig
von der Metallpigmentfarbe abgedeckt ist.
[0042] Auf die Schicht 4 der maschinenlesbaren Druckfarbe folgen eine Kaschierkleberschicht
6 sowie eine weitere Folie 7, die aus demselben oder einem anderen Material als die
Kunststofffolie 1 bestehen kann. Die Kaschierkleberschicht 6 und die Folie 7 sind
jedoch nur optional und können im Schichtaufbau des Sicherheitselements auch weggelassen
werden.
[0043] Im Anschluss an die zweite Folie 7 ist im Aufbau des Sicherheitselements eine weitere
Schicht 8 einer Metallpigmentfarbe vorgesehen, wobei die Metallpigmentfarbe der Schicht
8 mit jener der Schicht 2 identisch oder davon verschieden sein kann. Die Schicht
8 ist derart mit Aussparungen 9 aufgedruckt, dass diese vollständig sowohl mit den
Aussparungen 5 der maschinenlesbaren Farbschicht 4 als auch mit den Aussparungen 3
der ersten Metallpigmentfarbschicht 2 überlappen. Die Aussparungen 9 können beispielsweise
die Form von graphischen Zeichen oder auch künstlerischen Motiven einnehmen. Da solche
Formen häufig dünne Linien aufweisen, die eine hohe Kontrastschärfe erfordern, eignet
sich der erfindungsgemäße Tiefdruckzylinder auch für die Herstellung der Schicht 8
in ganz besonders vorteilhafter Weise.
[0044] In Fig. 5b findet sich derselbe Schichtaufbau wie in Fig. 5a wieder, allerdings mit
dem Unterschied, dass hier die Metallpigmentfarbe der Schicht 8 die maschinenlesbare
Druckfarbe der Schicht 4 abdeckt. In diesem Fall überlappen die Aussparungen 3 der
Metallpigmentfarbschicht 2 vollständig mit den Aussparungen 9 der Metallpigmentfarbschicht
8 und den Aussparungen 5 der maschinenlesbaren Druckfarbe. In dieser Ausführung weist
die Schicht 8 eine Transmission <50% auf.
[0045] Neben den in den Fig. 5a und b konkret dargestellten Schichten kann der Aufbau des
Sicherheitselements wahlweise noch weitere Schichten umfassen, wie z.B. Schutzlacke,
weitere Folien, zusätzliche Sicherheitsmerkmale, etc., die oberhalb und/oder unterhalb
der hier beschriebenen Schichten, aber auch zwischen ihnen angeordnet sein können.
[0046] Die Aussparungen (3, 5, 9) der Schichten 2, 3 und 8 können jeweils entweder bereichsweise
vorgesehen sein oder in Form von Zeichen, Mustern, etc. vorliegen. Um hier zu guten
Kontrastschärfen zu gelangen, ist es deshalb von besonderem Vorteil, den Druck der
Metallpigmentfarbschichten bzw. der Schichten von Farben mit hohem Farbstoff- und/oder
Pigmentanteil, aber z.B. auch der maschinenlesbaren Farbschicht, mittels des erfindungsgemäßen
Tiefdruckzylinders vorzunehmen.
1. Tiefdruckzylinder für den Mikrodruck, dessen Oberfläche mindestens einen Druckbereich
mit, vorzugsweise eingeätzten oder eingravierten, Näpfchen zur Aufnahme von Farbe
aufweist und mindestens einen glatten Bereich ohne Näpfchen, der an den Druckbereich
grenzt oder von diesem umgeben ist, wobei jedes Näpfchen des mindestens einen Druckbereichs
ein bestimmtes Schöpfvolumen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem mindestens einen glatten Bereich und dem mindestens einen Druckbereich
ein Übergangsbereich vorgesehen ist, der ebenfalls Näpfchen zur Aufnahme von Farbe
umfasst, wobei mindestens 90% der vom Übergangsbereich umfassten Näpfchen ein Schöpfvolumen
aufweisen, das mindestens 10% geringer ist als das kleinste Schöpfvolumen, das die
Näpfchen des mindestens einen Druckbereichs aufweisen.
2. Tiefdruckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Übergangsbereich umfassten Näpfchen eine andere Tiefe als die Näpfchen des
mindestens einen Druckbereichs aufweisen.
3. Tiefdruckzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Übergangsbereich umfassten Näpfchen eine andere Geometrie als die Näpfchen
des mindestens einen Druckbereichs aufweisen.
4. Tiefdruckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsbereich eine Breite im Bereich von 3-300 µm, vorzugsweise 10-200 µm,
aufweist.
5. Tiefdruckzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schöpfvolumen der vom Übergangsbereich umfassten Näpfchen variiert, vorzugsweise
in Richtung des glatten Bereichs abnimmt.
6. Verwendung eines Tiefdruckzylinders nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung
einer, vorzugsweise partiellen, Schicht einer Metallpigmentfarbe oder einer Farbe
mit hohem Farbstoff- und/oder Pigmentanteil auf einem Sicherheitselement, vorzugsweise
Sicherheitsfaden oder Sicherheitsstreifen, wobei die Schicht eine Transmission <50%
aufweist.
7. Sicherheitselement, vorzugsweise Sicherheitsfaden oder Sicherheitsstreifen für Wertdokumente,
mit mehreren unterschiedlichen, auf einem Trägersubstrat angeordneten, partiellen
Schichten, wobei eine der partiellen Schichten maschinenlesbare Eigenschaften aufweist
und zumindest eine weitere der partiellen Schichten, die eine Transmission <50% aufweist,
von einer Druckfarbe gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Druckfarbe gebildete partielle Schicht unter Verwendung eines Tiefdruckzylinders
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 hergestellt ist.
8. Sicherheitselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarbe eine Metallpigmentfarbe oder eine Farbe mit hohem Farbstoff- und/oder
Pigmentanteil ist.
9. Sicherheitselement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die partielle Schicht mit maschinenlesbaren Eigenschaften eine Schicht mit magnetischen
Eigenschaften ist.