[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Passivierung eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Elektrofahrzeugs, sowie ein entsprechendes Verfahren zur Passivierung
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs.
[0002] Die Verbreitung der Elektromobilität schreitet insbesondere aufgrund staatlicher
Förderungen sowie von Steuerbefreiungen stetig voran, woraus in der Bevölkerung ein
gesteigertes Interesse im Hinblick auf die Anschaffung eines Elektroautos resultiert.
[0003] Mit Zunahme der Elektromobilität und dem vermehrten Einsatz von Lithium-Metall-Batterien
(Li-Primärbatterien) und Lithium-Ionen-Akkus (Li-Sekundärbatterien) steigt das Risiko
von problematischen Fahrzeugbränden, die nur schwer zu löschen sind. Ein besonderes
Augenmerk gilt Lithium-Ionen-Akkus, welche sich mitunter während eines Ladevorgangs
entzünden können. In Abhängigkeit von Eigenschaften wie beispielsweise Schnellladefähigkeit,
Energiedichte (Wh/kg), Lagerungstemperatur oder Bauart ist ein unterschiedlich hohes
Risiko eines Brandes gegeben. Des Weiteren kann auch ein - beispielsweise aufgrund
eines Unfalls - deformierter Akku durch chemische Reaktion in Brand geraten, welcher
extrem schwer zu löschen ist.
[0004] Insbesondere bei einem Auftreten von Zwischenfällen in Tiefgaragen oder anderen schlecht
zugänglichen Orten wie auf Autofähren oder in Tunneln, an denen Brandbekämpfungsmöglichkeiten
beispielsweise aufgrund niedriger Deckenhöhen und/oder enger Bewegungsflächen begrenzt
sind, existieren kaum sinnvolle Handlungsmöglichkeiten. Die im Stand der Technik vorbekannten
Lösungen sehen sogenannte Löschcontainer oder Abroll- bzw. Absetzcontainer vor, wobei
ein Bodenteil von vier Seitenwänden begrenzt ist und quasi eine Wanne für ein aufzunehmendes
Fahrzeug bereitstellt. Problematisch ist dabei, dass das Fahrzeug in den Container
verbracht werden muss. Bei parkenden Fahrzeugen ist dies, insbesondere in Tiefgaragen
oder anderen schlecht zugänglichen Orten wie auf Autofähren oder in Tunneln, an denen
Brandbekämpfungsmöglichkeiten beispielsweise aufgrund niedriger Deckenhöhen und/oder
enger Bewegungsflächen begrenzt sind, nahezu unmöglich bzw. äußerst aufwändig zu bewerkstelligen,
insbesondere da das Bodenteil unter das brennende bzw. brandgefährdete Fahrzeug verbracht
werden muss, wozu dieses in der Regel angehoben und der Container bzw. das Bodenteil
desselben unter dem Fahrzeug angeordnet werden müssen. Zudem ist die Bevorratung entsprechender
Container in Tiefgaragen oder anderen schlecht zugänglichen Orten wie auf Autofähren
oder in Tunneln nachteilig.
[0005] Trotz der weltweit steigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen gibt es keine einfach
verwendbare und dennoch zuverlässige Lösung zum Löschen der vorgenannten Brände sowie
zum Passivieren eines Elektrofahrzeugs nach einem solchen Brand, welche insbesondere
eine erneute Entzündung verhindern kann.
[0006] Vor diesem Hintergrund besteht die objektive technische Aufgabe, eine möglichst mobile
Löschanlage zu schaffen, welche in schwer zugänglichen Bereichen einsetzbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Passivierung
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs, umfassend wenigstens zwei Seitenwände,
an den wenigstens zwei Seitenwänden vorgesehene Bewegungselemente zum Bewegen der
wenigstens zwei Seitenwände, an den wenigstens zwei Seitenwänden vorgesehene Verbindungselemente
zum Verbinden der wenigstens zwei Seitenwände miteinander, und an den wenigstens zwei
Seitenwänden vorgesehene Dichtungselemente zur Abdichtung zwischen den wenigstens
zwei Seitenwänden und einem sich unter den wenigstens zwei Seitenwänden befindenden
Boden und/oder zur Abdichtung der wenigstens zwei Seitenwände untereinander.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung kommt vorteilhafterweise ohne Verwendung eines Bodenteils
aus, welches bei im Stand der Technik bekannten Container-Lösungen gegeben ist. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung nutzt dabei den Boden des Parkplatzes auf dem das zu
passivierende Fahrzeug abgestellt ist. Die wannenartige oder wannenausbildende Anordnung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung um das zu passivierende Fahrzeug kann dabei vorteilhafterweise
ohne ein Anheben oder Bewegen des Fahrzeugs erfolgen.
[0009] Jede der zwei Seitenwände ist vorteilhafterweise derart konzipiert, dass sie bereits
selbst ein hohes Eigengewicht besitzt. Durch die Bewegungselemente, welche höhenverstellbar
sind, ist eine jede Seitenwand dennoch leicht zu manövrieren. Auf diese Weise wird
ermöglicht, dass die Seitenwände leicht um ein havariertes Fahrzeug herum bewegt und
angeordnet werden können.
[0010] Zusätzlich ist jede der Seitenwände mit Verbindungselementen sowie Dichtungen im
Bodenbereich und an den horizontalen Verbindungsflächen versehen. Dadurch kann nach
dem Verbinden der Seitenwände miteinander und einem Absenken der so einen definierten
Raum bildenden Konstruktion eine Art wasser- bzw. flüssigkeitsdichte Wanne gebildet
werden.
[0011] Vorzugsweise sind als Bewegungselemente Rollen vorgesehen sind. Diese ermöglichen
trotz eines hohen Gewichts der Seitenwände ein einfaches Manövrieren. An jeder Seitenwand
sind beispielsweise Rollen befestigt, die es ermöglichen, die Seitenwände leicht zu
manövrieren. Sind die Seitenwände in Position gebracht und miteinander verbunden,
können die Rollen mittels Kurbel oder anderen Vorrichtungen so weit vom Boden entfernt
werden, bis die Seitenwände vollständig auf dem Boden aufliegen und so durch das Dichtungselement
das spätere Austreten von Löschmittel verhindern. Alternativ und/oder ergänzend können
andere Mittel zur Bewegung der Seitenwände vorgesehen sein, welche beispielsweise
ein Gleiten oder ein Fahren der Seitenwände ermöglichen.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind als Verbindungselemente eine an einer der
wenigstens zwei Seitenwände angeordnete Spannvorrichtung und eine an einer anderen
der wenigstens zwei Seitenwände angeordnete Eingriffsvorrichtung vorgesehen. Durch
eine derartige Konstruktion kann ein fester Halt zwischen den Seitenwänden erreicht
werden, selbst wenn innerhalb selbiger eine große Menge an Löschmittel vorhanden ist.
[0013] Vorteilhafterweise weist eine Stirnfläche wenigstens einer der wenigstens zwei Seitenwände
ein im Wesentlichen U-förmiges Profil auf, welches mit einer anderen Stirnfläche einer
der wenigstens zwei Seitenwände in Eingriff bringbar ist. So ist ein fester Halt zwischen
zwei benachbart angeordneten Seitenwänden möglich, ohne dass beidseitig einer Seitenwand
Verbindungselemente angeordnet werden müssen. Mit anderen Worten sind die Verbindungselemente
nicht innerhalb eines durch die Seitenwände definierten Raumes bzw. Innenraumes, welcher
die Wanne bildet, anzuordnen.
[0014] Wenigstens eine der wenigstens zwei Seitenwände weist vorzugsweise einen Hohlraum
auf, welcher zur Aufnahme eines Löschmittels ausgebildet ist. Durch das zusätzliche
Gewicht des Löschmittels wird gewährleistet, dass selbst bei unebener Fahrbahnbeschaffenheit
kein Wasser nach unten Richtung Boden austritt. Durch einen steigenden Löschmittelstand
im Hohlraum kann der Anpressdruck zum Boden vergrößert werden. Jede Seitenwand ist
beispielsweise so konstruiert, dass sie aus einem von beiden Seiten beplanktem und
abgedichtetem Grundgestell besteht. So entstehen flutbare Hohlräume, die durch Aussparungen
im Grundgestell miteinander verbunden sind. So wird beim Füllvorgang eine gleichmäßige
Verteilung eines Löschmittels gewährleistet.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass wenigstens eine der wenigstens
zwei Seitenwände einen Anschluss zum Befüllen eines durch die wenigstens zwei Seitenwände
definierten Raumes und/oder eines Hohlraumes in einer der wenigstens zwei Seitenwände
mit einem Löschmittel aufweist. Über den Anschluss zum Befüllen eines durch die wenigstens
zwei Seitenwände definierten Raumes kann ein sich innerhalb des Raumes befindendes
Fahrzeug vollständig mit einem Löschmittel bedeckt werden. Der Anschluss zum Befüllen
eines Hohlraumes in einer der wenigstens zwei Seitenwände dient hingegen zur Erhöhung
des Eigengewichts derselben. Vorzugsweise ist als Anschluss eine - für Feuerwehren
gebräuchliche - C-Kupplung oder ein - bei Verbrauchern gebräuchliches - G 1/2 Zoll-Gewinde
vorgesehen. Es wird explizit darauf hingewiesen, dass der Anschluss zum gleichzeitigen
Füllen des Hohlraums einer Seitenwand bzw. der Seitenwände als auch des von den Seitenwänden
gebildeten Raums vorgesehen sein kann.
[0016] Die Vorrichtung zur Passivierung eines Fahrzeugs umfasst vorteilhafterweise einen
höhenverstellbar anordbaren Schwimmer, welcher mit dem Anschluss zum Befüllen des
Raumes derart zusammenwirkt, dass bei Erreichen eines vordefinierten Füllstandes des
Löschmittels innerhalb des Raumes ein Befüllen mit dem Löschmittel endet. Auf diese
Weise kann sichergestellt werden, dass nur so viel Löschmittel genutzt wird, dass
ein Fahrzeug oder ein Fahrzeug-Akkus vollständig bedeckt ist, wobei der Schwimmer
hierzu auf die Höhe des Fahrzeugs oder des Fahrzeug-Akkus eingestellt wird. Das sich
somit im Innenraum der entstandenen Wanne befindende Schwimmerventil dient demnach
dazu, den Löschmittelstand durch die Regulierung des Schwimmerventils so anzupassen,
dass nur eine Mindesthöhe des Füllstands verwendet wird, welche notwendig ist, um
beispielsweise einen Lithium-Ionen-Akku zu kühlen. Dies spart nicht nur ein beispielsweise
in Parkhäusern insbesondere aufgrund der mitunter gegebenen Beschränkung der Flächentraglast
relevantes Gewicht, sondern auch Löschmittel und verringert die spätere Entsorgungsmenge
an konterminiertem Löschmittel.
[0017] Ferner kann vorgesehen sein, dass an einen Anschluss einer Seitenwand ein herkömmlicher
Wasserschlauch angeschlossen wird, welcher über das innenliegende Schwimmerventil
verriegelt ist und sich nur bei Senken des Löschmittelstands automatisch öffnet. Dadurch
kann vorteilhafterweise auf eine aufwändige Brandwache innerhalb der Verweilzeit bis
zum sicheren Ende eines Brandes verzichtet werden.
[0018] Vorteilhafterweise weist wenigstens eine der wenigstens zwei Seitenwände einen Absperrhahn
zum Ablassen eines sich in einem durch die wenigstens zwei Seitenwände definierten
Raumes befindenden Löschmittels auf. So lassen sich die mit Löschmittel gefluteten
Seitenwände auf einfache Art und Weise entleeren.
[0019] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung ferner ein Abdeckelement, vorzugsweise eine
Plane, zur oberseitigen Abdeckung eines durch die wenigstens zwei Seitenwände definierten
Raumes. Dieses Abdeckelement kann individuell auf die Maße der zusammengebauten "Wanne"
angefertigt sein und beispielsweise eine brandhemmende Plane sein, welche im nutzbaren
Zustand über alle Seitenwände gestülpt wird und somit als Deckel dient. Auf diese
Weise kann die Sauerstoffzufuhr zum durch die Seitenwände definierten Raum verringert
werden.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Abdeckelement mittels Ösen an vorzugsweise
an den Seitenflächen der wenigstens zwei Seitenwände vorgesehenen Befestigungselementen,
vorzugsweise Haken, befestigt. So ist eine einfache und dennoch feste Sicherung des
Abdeckelements realisierbar.
[0021] Des Weiteren kann das das Abdeckelement eine an seiner Innenseite umlaufend angeordnete
Dichtung aufweisen. Durch diese wird ein weiter verbesserter Raumabschluss ermöglicht,
durch welchen letztlich ein luftleerer bzw. weitestgehend luftleerer Raum geschaffen
werden kann. Beim vorgenannten Evakuieren mittels einer Vakuumpumpe presst sich die
innenliegende Dichtung vorteilhafterweise an die jeweilige Seitenwand.
[0022] Vorzugsweise weist wenigstens eine der wenigstens zwei Seitenwände einen Anschluss,
insbesondere einen Anschluss mit einem G 1/2 Zoll-Gewinde, zum Entfernen von Luft
aus dem durch die wenigstens zwei Seitenwände definierten Raum auf, vorzugsweise mittels
einer Vakuumpumpe. Bei Verwendung eines Abdeckelements kann so ein luftleerer Raum
geschaffen werden, so dass ein Brand des Fahrzeugs durch Erstickung desselben schneller
beendet werden kann. Auf diese Weise kann beispielsweise bei Verdachtsfällen vorbeugend
in einem definierten Raumvolumen etwa 50 Prozent der Luft entfernt werden, so dass
nur noch ein Teildruck von etwa 50.000 Pascal bleibt. Dieser Luftdruck entspricht
einer atmosphärischen Höhe von 6.000 Metern, welcher einen Brand unmöglich macht.
Ist die kritische Zeit von beispielsweise 72 Stunden nach einem Brandfall erreicht
und damit ein erneutes Entzünden ausgeschlossen, kann beispielsweise mittels einer
Tauchpumpe das kontaminierte Löschmittel abgesaugt und insbesondere in einem zur Entsorgung
und/oder Aufbereitung vorgesehenen Behälter verbracht werden.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung weist wenigstens eine der wenigstens
zwei Seitenwände ein Manometer zur Überwachung des Luftdrucks innerhalb des definierten
Raumes auf.
[0024] Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise ferner wenigstens ein an Seitenflächen der wenigstens
zwei Seitenwände vorgesehenes im Wesentlichen U-förmiges Profil, welches mit einer
anderen Stirnfläche einer benachbart anordbaren Seitenwand der wenigstens zwei Seitenwände
in Eingriff bringbar ist. Auf diese Weise kann auf einfache Art und Weise ein Raum
für verschieden große Fahrzeuge geschaffen werden, wodurch ein Gesamtgewicht der Vorrichtung
und Löschmittel eingespart werden können. Beispielsweise befinden sich an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden weitere Verbindungsflächen, die es ermöglichen, eine weitere Seitenwand
individuell zu verspannen und so den Innenraum zu verkleinern. Zur Positionierung
der im Wesentlichen U-förmigen Profile werden die Maße von gängigen Klein-, Mittel-,
und Oberklassewagen ermittelt.
[0025] Erfindungsgemäß wird die vorstehend genannte Aufgabe ferner gelöst durch ein Verfahren
zur Passivierung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs, umfassend die
Schritte: Bewegen von wenigstens zwei Seitenwänden zur Platzierung um das Fahrzeug,
Verbinden der wenigstens zwei Seitenwände miteinander, und Abdichten zwischen den
wenigstens zwei Seitenwänden und einem sich unter den wenigstens zwei Seitenwänden
befindenden Boden und/oder der wenigstens zwei Seitenwände untereinander.
[0026] Die erfindungsgemäße Lösung kommt vorteilhafterweise ohne Verwendung eines Bodenteils
aus, welches bei im Stand der Technik bekannten Container-Lösungen gegeben ist. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung nutzt dabei den Boden des Parkplatzes auf dem das zu
passivierende Fahrzeug abgestellt ist. Die wannenartige oder wannenausbildende Anordnung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung um das zu passivierende Fahrzeug kann dabei vorteilhafterweise
ohne ein Anheben oder Bewegen des Fahrzeugs erfolgen.
[0027] Vorteilhafterweise kommt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Passivierung eines
Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs, eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Passivierung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs, zum Einsatz.
[0028] Vorteilhafterweise können vor Anfertigung der Seitenwände mittels eines Vorort-Termins
die örtlichen Gegebenheiten begutachtet werden. Auf diese Weise kann gewährleistet
werden, dass die Löschanlage individuell auf die Parkfläche zugeschnitten ist und
bestmöglich zum Einsatz kommen kann, ohne mitunter über andere Parkflächen hinüber
zu ragen. Die Höhe der Seitenwände beträgt vorzugsweise 1500 mm. Dies ermöglicht einen
Schutz vor einem Brand, so dass sich selbst bei Anhalten des Brandes Personen sicher
auf das Fahrzeug zubewegen können.
[0029] Aufgrund der Tatsache, dass die Seitenwände separat als Einzelelemente vorgehalten
werden, kann innerhalb kürzester Zeit von einem transportierbaren Zustand zu einem
nutzbaren Zustand gewechselt werden. Eine solche Flexibilität ist gerade in Brand-
und Löschsituationen von größter Bedeutung.
[0030] Ist nach Positionierung und Verbinden der Seitenwände der nutzbare Zustand erreicht,
dient ein Anschluss, beispielsweise für einen Feuerwehrschlauch in der Größe C, zum
gleichzeitigen Füllen der Hohlräume der Seitenwände und des durch die Seitenwände
definierten Innenraums. Ist eine schnelle und manuelle Grundfüllung der Seitenwände
hergestellt, kann ferner über einen weiteren Anschluss mit einem G ½ Zoll-Gewinde,
wie es beispielsweise von einem Gartenschlauch oder dergleichen bekannt ist, der Füllvorgang
von einem Hohlraum der Seitenwände und/oder dem Innenraum fortgesetzt werden.
[0031] Weitere Einzelheiten, Merkmale und/oder Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand der in den Figuren der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 2a
- in einer schematischen Draufsicht ein Ausführungsbeispiel eines Dichtungselements
zur Abdichtung der Seitenwände untereinander;
- Fig. 2b
- in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Dichtungselements
zur Abdichtung zwischen einer Seitenwand und einem sich unter dieser befindenden Boden;
- Fig. 3
- in einer schematischen Draufsicht drei Varianten für die Verbindung von Seitenwänden
in Abhängigkeit von einer Größe eines Fahrzeugs;
- Fig. 4a
- in einer schematischen Schnittansicht eine von der Seite dargestellte Seitenwand;
- Fig. 4b
- in einer schematischen Schnittansicht eine von oben dargestellte Seitenwand;
- Fig. 5
- in einer schematischen Seitenansicht ein Schwimmerventil umfassend einen Schwimmer
und ein damit zusammenwirkendes Ventil;
- Fig. 6a
- in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines Abdeckelements; und
- Fig. 6b
- in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Abdeckelements
mit einer an seiner Innenseite umlaufend angeordneten Dichtung.
[0032] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zur Passivierung eines Fahrzeugs. Die Vorrichtung 1 umfasst vorliegend
drei Seitenwände 1, von denen zwei Seitenwände in der Ansicht von oben L-förmig ausgebildet
sind. Jede der drei Seitenwände 1 umfasst Bewegungselemente 3, welche zum Bewegen
der jeweiligen Seitenwand 1 vorgesehen sind. Die Bewegungselemente 3 sind vorliegend
als Rollen ausgebildet. Ferner sind die Bewegungselemente 3 höhenverstellbar, wobei
eine Höhenverstellung beispielsweise mittels einer Kurbel erfolgt. Anstelle von L-förmigen
Seitenwänden 1 können prinzipiell auch lediglich aus gerade Elementen bestehende,
d.h. I-förmige, Seitenwände 1 genutzt werden.
[0033] Die in den Figuren der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße Lösung kommt vorteilhafterweise
ohne Verwendung eines Bodenteils aus, welches ansonsten bei im Stand der Technik bekannten
Container-Lösungen gegeben ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung nutzt dabei vorteilhafterweise
den Boden des Parkplatzes auf dem das zu passivierende Fahrzeug abgestellt ist. Die
wannenartige oder wannenausbildende Anordnung der Seitenwände der erfindungsgemäßen
Vorrichtung um das zu passivierende Fahrzeug kann dabei vorteilhafterweise ohne ein
Anheben oder Bewegen des Fahrzeugs erfolgen.
[0034] Des Weiteren umfasst jede Seitenwand 1 wenigstens ein Verbindungselement 4, nämlich
eine Spannvorrichtung 4a und/oder eine Eingriffsvorrichtung 4b. Derartige Verbindungselemente
4 dienen zum Verbinden der Seitenwände 1 miteinander. Vorliegend ist die Stirnfläche
der links angeordneten L-förmigen Seitenwand 1 mit dem im Wesentlichen U-förmigen
Profil 6 der rechts angeordneten L-förmigen Seitenwand 1 in Eingriff bringbar. Die
hinten angeordnete Seitenwand 1 ist mit ihren beiden Stirnflächen in entsprechende
U-förmige Profile 6 der links bzw. rechts angeordneten L-förmigen Seitenwand 1 anordbar.
[0035] Die Seitenwände umfassen ferner jeweils Dichtungselemente 5 (in Fig. 1 nicht sichtbar)
zur Abdichtung zwischen den wenigstens drei Seitenwänden 1 und einem sich unter den
drei Seitenwänden 1 befindenden Boden. Des Weiteren umfassen die beiden L-förmigen
Seitenwände 1 Dichtungselemente 5 zur Abdichtung der wenigstens drei Seitenwände 1
untereinander, vorliegend angeordnet innerhalb eines U-förmigen Profils 6.
[0036] Ferner sind in Fig. 1 verschiedene Anschlüsse dargestellt, welche nachfolgend erläutert
werden. So weist die rechts angeordnete L-förmige Seitenwand 1 einen Anschluss 8 zum
Befüllen eines durch die drei Seitenwände 1 definierten Raumes 7 auf, welcher als
C-Kupplung ausgebildet ist. Des Weiteren weist die rechts angeordnete L-förmige Seitenwand
1 einen Anschluss 9 zum Befüllen eines Hohlraumes 2 der Seitenwand 1 mit einem Löschmittel
auf, welcher vorliegend als ein G 1/2 Zoll-Gewinde ausgebildet ist. Entsprechende
Anschlüsse können selbstverständlich auch an den übrigen Seitenwänden 1 vorgesehen
sein. Ferner kann ebenfalls vorgesehen sein, dass ein kombinierter Anschluss, d.h.
zum Befüllen des Innenraumes 7 als auch zum Befüllen des Hohlraumes 2, verwendet wird.
[0037] Des Weiteren weist die rechts angeordnete L-förmige Seitenwand 1 einen Anschluss
18 zum Entfernen von Luft aus dem durch die drei Seitenwände 1 definierten Raum 7
auf, wobei dieser Anschluss 18 vorliegend als Anschluss mit einem G 1/2 Zoll-Gewinde
ausgebildet ist. Das Entfernen von Luft erfolgt mittels einer Vakuumpumpe, beispielsweise
wenn ein Abdeckelement 14 vorgesehen ist (siehe Fig. 6a). Die vorgenannte rechts angeordnete
L-förmige Seitenwand 1 umfasst vorliegend ebenfalls ein Manometer 19 zur Überwachung
des Luftdrucks innerhalb des definierten Raumes 7.
[0038] Die links angeordnete L-förmige Seitenwand 1 hingegen weist einen Absperrhahn 12
zum Ablassen eines sich in einem durch die drei Seitenwände 1 definierten Raumes 7
befindenden Löschmittels auf.
[0039] Fig. 2a zeigt in einer schematischen Draufsicht ein Ausführungsbeispiel eines Dichtungselements
5 zur Abdichtung der Seitenwände 1 untereinander. Das Dichtungselement 5 ist innerhalb
eines im Wesentlichen U-förmigen Profils 6, welches mit der Stirnfläche einer anderen
Seitenwand 1 in Eingriff bringbar ist, angeordnet. Dieses Dichtungselement 5 ist nicht
zwangsläufig an sämtlichen Seitenwänden 1 vorgesehen.
[0040] Fig. 2b zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines
Dichtungselements 5 zur Abdichtung zwischen einer Seitenwand 1 und einem sich unter
dieser befindenden Boden. Dieses Dichtungselement 5 ist an jeder Seitenwand 1 vorgesehen
um ein Auslaufen eines Löschmittels aus dem durch die Seitenwände 1 definierten Raum
7 zu verhindern.
[0041] Fig. 3 zeigt in einer schematischen Draufsicht drei Varianten für die Verbindung
von Seitenwänden 1 in Abhängigkeit von einer Größe eines Fahrzeugs. Entsprechend der
Darstellung in Fig. 1 kann jede der Varianten zwei L-förmige Seitenwände 1 sowie eine
zwischen diesen angeordnete Seitenwand 1 aufweisen. Die L-förmigen Seitenwände 1 sind
beispielsweise mit drei jeweils korrespondierend zueinander angeordneten Profilen
6 versehen, zwischen welchen eine weitere Seitenwand 1 angeordnet werden kann. Zur
Positionierung der im Wesentlichen U-förmigen Profile 6 wurden die Maße von gängigen
Klein-, Mittel-, und Oberklassewagen ermittelt, woraus sich die drei gezeigten Varianten
von Anordnungen ergeben.
[0042] Somit umfasst die Vorrichtung drei an den jeweiligen Seitenflächen der beiden L-förmigen
Seitenwände 1 vorgesehene und im Wesentlichen U-förmige Profile 6, welche mit den
jeweiligen Stirnflächen der oben bzw. hinten angeordneten Seitenwand 1 in Eingriff
bringbar sind.
[0043] Fig. 4a zeigt in einer schematischen Schnittansicht eine von der Seite dargestellte
Seitenwand 1. Anhand Fig. 4a ist die Anordnung des zum Boden gerichteten Dichtungselements
5 gut erkennbar. Ein solches Dichtungselement 5 ist bei jeder Seitenwand 1 der Vorrichtung
vorgesehen. Des Weiteren ist erkennbar, dass die Seitenwand 1 von innen hohl ist.
[0044] Fig. 4b zeigt in einer schematischen Schnittansicht eine von oben dargestellte Seitenwand
1. Diese Seitenwand 1 weist einen Hohlraum 2 auf, welcher zur Aufnahme eines Löschmittels
ausgebildet ist.
[0045] Fig. 5 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Schwimmerventil umfassend einen
Schwimmer 10 und ein damit zusammenwirkendes Ventil 16, welches vorliegend mit einem
als C-Kupplung ausgebildeten Anschluss 8 zum Befüllen mit einem Löschmittel zusammenwirkt.
Der Schwimmer 10 ist vorliegend höhenverstellbar H angeordnet, so dass dieser mit
dem Anschluss 8 zum Befüllen des durch die Seitenwände 1 gebildeten Raumes 7 derart
zusammenwirkt, dass bei Erreichen eines vordefinierten Füllstandes des Löschmittels
innerhalb des Raumes 7 eine Zufuhr des Löschmittels endet.
[0046] Fig. 6a zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines Abdeckelements
14. Vorliegend ist das Abdeckelement 14 als Plane ausgebildet, welche der oberseitigen
Abdeckung eines durch die Seitenwände 1 definierten Raumes 7 dient. Das Abdeckelement
14 ist vorliegend mit Ösen 15 versehen. Mittels dieser Ösen 15 erfolgt eine Befestigung
an korrespondierend dazu vorgesehenen Befestigungselementen 13, beispielsweise Haken,
der Seitenflächen der Seitenwände 1.
[0047] Fig. 6b zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines
Abdeckelements 14 mit einer an seiner Innenseite umlaufend angeordneten Dichtung 17.
Diese Dichtung 17 dient dazu, einen verbesserten Raumabschluss herzustellen, durch
welchen ein luftleerer Raum geschaffen werden kann, insbesondere falls ein Evakuieren
des Raumes 7 mittels einer Vakuumpumpe erfolgt, da dann die Dichtung 17 an die jeweilige
Seitenwand 1 gepresst wird.
[0048] Die in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele und die im Zusammenhang
mit diesen erläuterten Ausführungsbeispiele dienen lediglich einer Erläuterung der
Erfindung und sind für die nicht beschränkend.
Bezugszeichenliste:
[0049]
- 1
- Seitenwand
- 2
- Hohlraum
- 3
- Bewegungselement
- 4
- Verbindungselement
- 4a
- Spannvorrichtung
- 4b
- Eingriffsvorrichtung
- 5
- Dichtungselement
- 6
- Profil
- 7
- (Innen-) Raum
- 8
- Anschluss zum Befüllen, C-Kupplung
- 9
- Anschluss zum Befüllen, G 1/2 Zoll-Gewinde
- 10
- Schwimmer
- 11
- Höhenverstellung
- 12
- Absperrhahn
- 13
- Befestigungselement
- 14
- Abdeckelement
- 15
- Öse
- 16
- Ventil
- 17
- Dichtung
- 18
- Anschluss zum Entfernen von Luft
- 19
- Manometer
1. Vorrichtung zur Passivierung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs,
umfassend:
wenigstens zwei Seitenwände (1),
an den wenigstens zwei Seitenwänden (1) vorgesehene Bewegungselemente (3) zum Bewegen
der wenigstens zwei Seitenwände (1),
an den wenigstens zwei Seitenwänden (1) vorgesehene Verbindungselemente (4) zum Verbinden
der wenigstens zwei Seitenwände (1) miteinander, und
an den wenigstens zwei Seitenwänden (1) vorgesehene Dichtungselemente (5) zur Abdichtung
zwischen den wenigstens zwei Seitenwänden (1) und einem sich unter den wenigstens
zwei Seitenwänden (1) befindenden Boden und/oder zur Abdichtung der wenigstens zwei
Seitenwände (1) untereinander.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Bewegungselemente (3) höhenverstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei als Bewegungselemente (3) Rollen
vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei als Verbindungselemente (4) eine
an einer der wenigstens zwei Seitenwände (1) angeordnete Spannvorrichtung (4a) und
eine an einer anderen der wenigstens zwei Seitenwände (1) angeordnete Eingriffsvorrichtung
(4b) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei eine Stirnfläche einer der wenigstens
zwei Seitenwände (1) ein im Wesentlichen U-förmiges Profil (6) aufweist, welches mit
einer anderen Stirnfläche einer der wenigstens zwei Seitenwände (1) in Eingriff bringbar
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei wenigstens eine der wenigstens
zwei Seitenwände (1) einen Hohlraum (2) aufweist, welcher zur Aufnahme eines Löschmittels
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei wenigstens eine der wenigstens
zwei Seitenwände (1) einen Anschluss (8, 9) zum Befüllen eines durch die wenigstens
zwei Seitenwände (1) definierten Raumes (7) und/oder eines Hohlraumes (2) in einer
der wenigstens zwei Seitenwände (1) mit einem Löschmittel aufweist, vorzugsweise eine
C-Kupplung (8) oder ein G 1/2 Zoll-Gewinde (9).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, ferner umfassend einen höhenverstellbar (11) anordbaren
Schwimmer (10), welcher mit dem Anschluss (8, 9) zum Befüllen des Raumes (7) derart
zusammenwirkt, dass bei Erreichen eines vordefinierten Füllstandes des Löschmittels
innerhalb des Raumes (7) ein Befüllen mit dem Löschmittel endet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei wenigstens eine der wenigstens
zwei Seitenwände (1) einen Absperrhahn (12) zum Ablassen eines sich in einem durch
die wenigstens zwei Seitenwände (1) definierten Raumes (7) befindenden Löschmittels
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, ferner umfassend ein Abdeckelement (14),
vorzugsweise eine Plane, zur oberseitigen Abdeckung eines durch die wenigstens zwei
Seitenwände (1) definierten Raumes (7).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das Abdeckelement (14) mittels Ösen (15) an Seitenflächen
der wenigstens zwei Seitenwände (1) vorgesehenen Befestigungselementen (13), vorzugsweise
Haken, befestigt ist und/oder wobei das Abdeckelement (14) eine an seiner Innenseite
umlaufend angeordnete Dichtung (17) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei wenigstens eine der wenigstens
zwei Seitenwände (1) einen Anschluss (18), insbesondere einen Anschluss mit einem
G 1/2 Zoll-Gewinde, zum Entfernen von Luft aus dem durch die wenigstens zwei Seitenwände
(1) definierten Raum (7) aufweist, vorzugsweise mittels einer Vakuumpumpe.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei wenigstens eine der wenigstens zwei Seitenwände
(1) ein Manometer (19) zur Überwachung des Luftdrucks innerhalb des definierten Raumes
(7) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ferner umfassend wenigstens ein an
Seitenflächen der wenigstens zwei Seitenwände (1) vorgesehenes im Wesentlichen U-förmiges
Profil (6), welches mit einer anderen Stirnfläche einer benachbart anordbaren Seitenwand
(1) der wenigstens zwei Seitenwände (1) in Eingriff bringbar ist.
15. Verfahren zur Passivierung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs, umfassend
die Schritte:
Bewegen von wenigstens zwei Seitenwänden (1) zur Platzierung um das Fahrzeug,
Verbinden der wenigstens zwei Seitenwände (1) miteinander, und
Abdichten zwischen den wenigstens zwei Seitenwänden (1) und einem sich unter den wenigstens
zwei Seitenwänden (1) befindenden Boden und/oder der wenigstens zwei Seitenwände (1)
untereinander.