[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Überstiegschutzvorrichtung für einen Kupplungsabschnitt
eines Schienenfahrzeugs, insbesondere einer Straßenbahn, in dem zwei Wagenkästen,
insbesondere über eine Albert-Kupplung, mittels einer ersten Kupplungsvorrichtung
eines ersten Wagenkastens und einer zweiten Kupplungsvorrichtung eines zweiten Wagenkastens,
gekuppelt sind, wobei die Überstiegschutzvorrichtung dazu ausgebildet ist, lösbar
mit dem Kupplungsabschnitt verbunden zu werden, wobei die Überstiegschutzvorrichtung
wenigstens ein Bauteil umfasst, an dem ein weiteres Bauteil der Überstiegschutzvorrichtung
befestigbar ist. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Schienenfahrzeug,
insbesondere eine Straßenbahn, einer solchen Überstiegschutzvorrichtung.
[0002] Im öffentlichen Personenverkehr des Schienenfahrzeugsektors kommt es besonders bei
Regionalbahnen, U-Bahnen und Straßenbahnen, zu oftmaligen Haltesituationen des Schienenfahrzeugs.
Daneben weisen diese Arten von Schienenfahrzeugen, mit einer im Vergleich zu Hochgeschwindigkeitsschienenfahrzeugen
geringen Nennbetriebsgeschwindigkeit, überlicherweise einen relativ ausgeprägten breiten
Kupplungsabschnitt zwischen zwei gekuppelten Wagenkästen des Schienenfahrzeugs auf.
Besonders bei Einsatz dieser Schienenfahrzeuge im städtischen Bereich oder im ländlichen
Bereich mit einer überschaubaren Anzahl an Gleisübergängen können Personen dazu verleitet
sein, insbesondere in Eile, eine "geeignete Abkürzung" ihrer geplanten Wegstrecke
darin zu sehen, indem sie über einen Kupplungsabschnitt einer angehaltenen Straßenbahn,
U-Bahn oder Regionalbahn steigen. Ein derartiger Überstieg bringt nicht nur Gefahren
für die handelnde Person mit sich - beispielweise in der Situation, wenn das Schienenfahrzeug
beim Überstieg wieder Fahrt aufnimmt - sondern gefährdet auch andere Verkehrsteilnehmer,
beispielsweise gefährtet einen Radfahrer oder Autofahrer, der sich beim Vorbeifahren
an dem haltenden Schienenfahrzeug darauf verlässt, dass Passagiere bzw. andere Fußgänger
die befahrene Straße ausschließlich an den hierfür vorgesehenen Ausstiegen bzw. an
den Schienenfahrzeugenden passieren. Nicht zuletzt kann während eines (insbesondere
hektischen/unaufmerksamen) Überstiegs einer Person über den Kupplungsabschnitt auch
ein Schaden an den Kupplungen oder Wagenkästen oder der Radsätze etc. erzeugt werden.
[0003] Bei einigen bekannten Schienenfahrzeugen mit Überstiegschutzvorrichtungen, wie in
US 3,532,063,
EP 1473207 A1 oder
US 6,244,324 B1, werden als Lösung für diese Problematik durchaus effektive Vorrichtungsschutzeinrichtungen
angegeben. Einige dieser bekannten Lösungen sind durch ihre Gestaltung einer Überstiegschutzvorrichtung
sehr effektiv darin, durch eine entsprechende Vorrichtung ein hohes Maß an Präventation
gegen einen Überstieg über den Kupplungsabschnitt bereitzustellen. Jedoch zeigen diese
bekannten Systeme den Nachteil, dass sie für ihre Realisierung eines Überstiegschutzes
aufwändige Konstruktionen mit Einbauten und/oder Anbauten an den Wagenkastenendbereichen
der gekuppelten Wagenkästen erfordern - derartig komplexe Vorrichtungen werden nicht
nur für nachgerüstete Überstiegschutzvorrichtungen auf bestehenden, älteren Schienenfahrzeugen
vorgeschlagen, sondern werden auch für neue, zu fertigende Schienenfahrzeuge beschrieben.
Außerdem kommt bei diesen bekannten Systemen nachteilig hinzu, dass sich die bekannten
konstruierten, hergestellten und eingebauten Überstiegschutzvorrichtungen meist nur
für eine konkrete Paarung von gekuppelten Wagenkästen mit einer konkreten Wagenkastengeometrie,
für die sie schließlich konstruiert wurden, eignen. Hierdurch erweitert sich nicht
nur der Konstruktionsaufwand, Herstellungsaufwand und die Einbauzeit für den Einsatz
von Überstiegschutzvorrichtungen in mehrereren unterschiedlichen Schienenfahrzeugen,
sondern es zeigt sich, dass sich derartige bekannte Überstiegschutzvorrichtungen auch
nicht für die Anwendung in einem Betriebsumfeld als geeignet erweisen, das einen flexiblen
Umkupplungsprozess von Wagenkästen gewährleisten soll.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Überstiegschutzvorrichtung
bzw. ein Schienenfahrzeug der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welches
die oben genannten Nachteile nicht oder zumindest in geringerem Maße aufweist und
insbesondere bei einfacher Gestaltung eine kompakte und zuverlässige Verbindung der
Überstiegschutzvorrichtung an dem Schienenfahrzeug ermöglicht.
[0005] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe ausgehend von einer Überstiegschutzvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die technische Lehre zu Grunde, dass man bei einfacher
Gestaltung eine kompakte und zuverlässige, lösbare Verbindung der Überstiegschutzvorrichtung
an dem Schienenfahrzeug ermöglicht, wenn die Überstiegschutzvorrichtung mit dem Schienenfahrzeug
über zwei Endabschnitte der Überstiegschutzvorrichtungin Eingriff gelangt, indem jeweils
ein Endabschnitt in eine zugeordnete Aufnahmevorrichtung an einer zugeordneten Kupplungsvorrichtung
eingesteckt bzw. durchgesteckt wird. Hierzu ist an jeder der Kupplungen der beiden
zu kuppelnden Wagenkästen eine Aufnahmevorrichtung angeordnet. Vorteilhafterweise
weisen die Aufnahmevorrichtungen jeweils zwei voneinander in einer Höhenrichtung beabstandete
Aufnahmevorrichtungselemente mit Aussparungen auf, wobei jede der Aussparungen mit
einem Endabschnitt zusammenwirkt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwei Wagenkästen
mit Albert-Kupplung miteinander gekuppelt werden, da diese bereits derartige Aufnahmevorrichtungen
standardmäßig integriert aufweisen, womit der konstruktive und finanzielle Aufwand
für das Vorsehen einer Überstiegschutzvorrichtung an einem Schienenfahrzeug weiter
minimiert wird.
[0007] Durch diese einfache Konstruktion (insbesondere durch die jeweils zwei voneinander
in Höhenrichtung beabstandeten Aufnahmevorrichtungselemente) kann durch ein Ein- bzw.
Durchstecken zweier Endabschnitte (insbesondere als Teile zweier Schenkel eines U-förmigen
Bauteils) der Überstiegschutzvorrichtung in die Aufnahmevorrichtungen, die an den
Kupplungen angeordnet sind, eine zuverlässige aber lösbare Verbindung der Überstiegschutzvorrichtung
mit dem Schienenfahrzeug hergestellt werden.
[0008] Dabei kann der Hinweis- bzw. Warnfunktion zuverlässig nachgekommen werden, indem
jener Teil der Überstiegschutzvorrichtung, der in Höhenrichtung über den beiden eingesteckten
Endabschnitten liegt, entsprechend gestaltet wird. Die vorliegende Erfindung hat insoweit
erkannt, dass es zur zuverlässigen Realisierung der Warnfunktion und Präventionsfunktion,
die einer Überstiegschutzvorrichtung zukommmen soll, ausreichend ist, auf Basis dieser
einfachen zuverlässigen, lösbaren Verbindung mit den Kupplungen durch zwei Endabschnitt
(eines insbesondere geformten U-förmigen Teils) den in Höhenrichtung darüber liegenden
Teil der Überstiegschutzvorrichtung verhältnismäßig kompakt mit einer verbindbaren
Hinweisvorrichtung (z.B. Warnschild) auszuführen. Es bedarf weder weiterer Befestigungsmittel
zur Wahrung der im Betrieb geforderten Positionierung (d.h. ohne zu wanken) noch einer
unmittelbaren Verbindung irgendeines Teiles der Überstiegschutzvorrichtung zu den
Wagenkästen, insbesondere nicht zu den (oftmals komplex gekrümmten) Wagenkastenendbereichen,
um die Überstiegschutzeinrichtung im Betrieb des Schienenfahrzeugs stabil zu halten.
[0009] Zudem wird durch die Gestaltung, bei der die Überstiegschutzvorrichtung ausschließlich
über die Kupplungsteile bzw. -hälften in unmittelbarer Verbindung mit dem Schienenfahrzeug
steht und somit grundsätzlich völlig unabhängig von der Gestaltung der Wagenkastenenden
ist, die Flexibilität des Einsatzes einer konkreten Ausführung einer Überstiegschutzvorrichtung
für unterschiedliche Paarungen von gekuppelten Wagenkasten mit unterschiedlichen Wagenkastenendbereichgeometrien
massiv erhöht.
[0010] Weiterhin kann durch das Gestalten der Überstiegschutzvorrichtung aus zwei monolithischen
Bauteilen aus Kunststoff, die miteinander über eine Schnappverbindung in einen zusammengebauten
Zustand gebracht werden können, eine sehr kompakte und leichte Vorrichtung geschaffen
werden, was sich im Hinblick auf den Transport und die Montage für das Pachpersonal
positiv auswirkt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kunststoffbauteile durch
ein 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Hierdurch lässt sich präzise in der Geometrie
und Kunststoffzusammensetzung sowie rapide eine Vielzahl von Bauteilen für eine Überstiegschutzvorrichtung
schaffen. Bei der Wahl der Ausbildung der Überstiegschutzvorrichtung aus Kunststoff,
beispielsweise in Form von einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem
Polyetherimid (beispieslweise ULTEM
™ 9085), oder einem faserverstärkten Kunststoff, ist auch besonders vorteilhaft, dass
sich in diesem Fall Witterungsbedingungen nicht merklich auf die Lebensdauer der Vorrichtung
auswirken.
[0011] Gemäß einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung daher eine Überstiegschutzvorrichtung
für einen Kupplungsabschnitt eines Schienenfahrzeugs, insbesondere einer Straßenbahn,
in dem zwei Wagenkästen, insbesondere über eine Albert-Kupplung, mittels einer ersten
Kupplungsvorrichtung eines ersten Wagenkastens und einer zweiten Kupplungsvorrichtung
eines zweiten Wagenkastens, gekuppelt sind. Dabei ist die Überstiegschutzvorrichtung
dazu ausgebildet, lösbar mit dem Kupplungsabschnitt verbunden zu werden, wobei die
Überstiegschutzvorrichtung wenigstens ein Bauteil umfasst, an dem ein weiteres Bauteil
der Überstiegschutzvorrichtung befestigbar ist. Ein erster Endabschnitt des Bauteils
ist dabei dazu ausgebildet, in einem montierten Zustand der Überstiegschutzeinrichtung
lösbar mit der ersten Kupplungsvorrichtung verbunden zu werden, indem der erste Endabschnitt
in eine erste Aufnahmevorrichtung der ersten Kupplungsvorrichtung eingesteckt wird.
Ein zweiter Endabschnitt des Bauteils ist dazu ausgebildet, in dem montierten Zustand
der Überstiegschutzeinrichtung lösbar mit der zweiten Kupplungsvorrichtung verbunden
zu werden, indem der zweite Endabschnitt in eine zweite Aufnahmevorrichtung an der
zweiten Kupplungsvorrichtung (110) eingesteckt wird.
[0012] Ein erster Endabschnitt des Bauteils, der sich in dem Bereich eines ersten Endes
des zweiten Bauteils befindet, kann dazu ausgebildet sein, in einem montierten Zustand
der Überstiegschutzeinrichtung an dem Kupplungsabschnitt lösbar mit einer ersten Kupplungsvorrichtung,
die innerhalb des Kupplungsabschnitts liegt, verbunden zu werden, indem ein Teil des
ersten Endabschnitts durch die erste Aufnahmevorrichtung zur lösbaren Verbindung durchgesteckt
wird.
[0013] Die erste Aufnahmeeinrichtung kann dabei zwei voneinander in Höhenrichtung des Schienenfahrzeugs
beabstandete Aufnahmevorrichtungselemente umfassen, die jeweils eine erste Ausparung
aufweisen. Die Aussparungen sind insbesondere derart zueinander angeordnet, dass eine
Verbindungslinie ihrer Zentren parallel zur Höhenrichtung verläuft.
[0014] Ein zweiter Endabschnitt des Bauteils, der sich in dem Bereich eines zweiten Endes
des Bauteils befindet, kann dazu ausgebildet sein, in dem montierten Zustand der Überstiegschutzeinrichtung
an dem Kupplungsabschnitt lösbar mit der zweiten Kupplungsvorrichtung, die innerhalb
des Kupplungsabschnitts liegt, verbunden zu werden, indem der zweite Endabschnitt
durch eine zweite Aufnahmevorrichtung zur lösbaren Verbindung durchgesteckt wird.
Die zweite Aufnahmeeinrichtung kann hierbei zwei voneinander in Höhenrichtung des
Schienenfahrzeugs beabstandete Aufnahmevorrichtungselemente umfassen, die jeweils
eine zweite Aussparung aufweisen. Die Aussparungen können insbesondere derart zueinander
angeordnet sein, dass eine Verbindungslinie ihrer Zentren parallel zur Höhenrichtung
verläuft.
[0015] Die Überstiegsschutzvorrichtung kann dazu ausgebildet sein, eine lösbare Verbindung
mit dem Schienenfahrzeug ausschließlich über eine unmittelbare Verbindung des Bauteils
mit der ersten und zweiten Kupplungsvorrichtung in einem dem Kupplungsabschnitt herzustellen,
wobei der Kupplungsabschnitt derart defniert ist, dass er die beiden gekuppelten Wagenkästen
nicht einschließt, mithin also keinen Bereich der beiden gekuppelten Wagenkästen einschließt.
[0016] Durch die geschickte Ausnutzung von einer ersten und einer zweiten Aufnahmevorrichtung
mit jeweils zwei voneinander beabstandeten Aufnahmevorrichtungselementen mit ersten
bzw. zweiten Aussparungen, kann auf einfache Weise der erste bzw. zweite Endabschnitt
der Überstiegschutzvorrichtung derart tief in die korrespondierenden Aussparungen
eingesteckt werden, dass allein durch diese Maßnahme die zuverlässige lösbare Verbindung
der Überstiegschutzvorrichtung mit dem Kupplungsabschnitt hergestellt wird. Mit anderen
Worten hält bei entsprechend großer Einstecktiefe des ersten bzw. zweiten Endabschnitts
die Überstiegschutzvorrichtung in zuverlässiger Weise den erwarteten dynamischen Kräften
während des Betriebs des Schienenfahrzeugs stand.
[0017] Hierdurch kann eine besonders einfache und zuverlässige Gestaltung erzielt werden
und es entfällt (im Gegensatz zu bekannten Verbindungen zwischen einer Überstiegschutzvorrichtung
und einem Schienenfahrzeug) bei der vorliegenden Erfindung die Notwendigkeit jegliche
zusätzliche Verbindung zu dem Schienenfahrzeug vorzusehen, insbesondere entflällt
eine direkte Verbindung der Überstiegschutzvorrichtung mit den gekuppelten Wagenkästen,
insbesondere den Wagenkastenendbereichen. Durch den Entfall einer direkten Anbindung
an den Wagenkastenenden kann in besonders einfacher Weise eine Überstiegschutzvorrichtung
unabhängig von der Gestaltung, insbesondere der Endbereiche, der gekuppelten Wagenkästen
ausfallen.
[0018] Zudem ist günstigerweise im Falle einer Albert-Kupplung eine derartige Anordnung
mit einer Aufnahmevorrichtung mit zwei voneinander in Höhenrichtung beabstandeten
Aufnahmevorrichtungselementen bereits ohnehin Bestandteil der Kupplung, und diese
Elemente können bei Kupplung von zwei Wagenkästen mit Albert-Kupplungen genutzt werden,
wenn diese Aufnahmevorrichtungen nicht anderweitig genutzt werden müssen. Somit sind
in besonders bevorzugten und einfachen Varianten der Erfindung, die eine Albert-Kupplung
betreffen, insbesondere beim Einsatz im Straßenbahnwesen, keine Veränderungen bzw.
Anbauten an bestehenden Fahrzeugkupplungen notwendig, um die erfindungsgemäße Überstiegschutzvorrichtung
zu montieren. In diesem Fall der Albert-Kupplung gibt die Größe der Aussparung in
der Aufnahmevorrichtung in einfacher Weise bereits die Querschnittsfläche und Querschnittsform
(nämlich kreisförmig) der beiden Endabschnitte des zweiten Bauteils an.
[0019] Bei Kupplungen, die nicht als Albert-Kupplung ausgebildet sind, kann die erste bzw.
zweite Aufnahmevorrichtung an die erste bzw. zweite Kupplung durch Fertigungsschritte
angebracht werden, sofern dies technisch zulässig/normkonform ist. Es ist beispielsweise
denkbar, eine erste bzw. zweite Aufnahmevorrichtung wie oben beschrieben an einer
ersten bzw. zweiten Kupplung anzuschweißen oder über weitere Hilfskonstruktionen,
insbesondere in Verbindung mit Schraubenverbindungen, an der ersten bzw. zweiten Kupplung
zu fixieren.
[0020] Das Bauteil und das weitere Bauteil können grundsätzlich auf beliebige geeignete
Weise geometrisch ausgestaltet sein, solange sie sich für die geforderte zuverlässige
lösbare Verbindung in den Aufnahmevorrichtungen an dem Kupplungsabschnitt und in dem
Betrieb des Schienenfahrzeugs eignen.
[0021] Es kann eine Schnellschnappverschlussverbindung vorgesehen sein, die derart angeordnet
ist und mit dem Bauteil und dem weiteren Bauteil derart zusammenwirkt, dass sie die
Bauteile lösbar miteinander verbindet.
[0022] Bei bevorzugten Varianten der Erfindung ist das weitere Bauteil der Überstiegschutzvorrichtung
jedoch zumindest abschnittsweise in Haupterstreckungsrichtung des weiteren Bauteils
im Wesentlichen stangenförmig ausgebildet ist. Das Bauteil ist bei dieser bevorzugten
Variante hingegen im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei das zweite Bauteil
einen im Wesentlichen stangenförmigen Basisabschnitt umfasst, an dessen erstem Ende
sich abgewinkelt von dem Basisabschnitt ein im Wesentlichen stangenförmigen erster
Schenkel ausbildet, der den ersten Endabschnitt umfasst, und an dessen zweitem Ende
sich abgewinkelt von dem Basisabschnitt ein im Wesentlichen stangenförmiger zweiter
Schenkel ausbildet, der den zweiten Endabschnitt umfasst.
[0023] Bei besonders einfachen Varianten der Erfindung ist das weitere Bauteil der Überstiegschutzvorrichtung
im Wesentlichen stangenförmig mit einer Haupterstreckungsrichtung und einem Stangenquerschnitt
quer zur Haupterstreckungsrichtung in Form eines Rohres (d.h. in Form eines Rohrquerschnitts)
ausgebildet. Hierbei kann es sich je nach technischer Anforderung um einen Vollrohr
oder um einen Hohlrohrquerschnitt handeln. Das Bauteil kann im Wesentlichen U-förmig
ausgebildet sein, wobei das zweite Bauteil einen im Wesentlichen stangenförmigen Basisabschnitt
mit einem Rohrquerschnittsprofil umfasst, an dessen erstem Ende sich abgewinkelt und
im Übergang gekrümmt von dem Basisabschnitt ein im Wesentlichen stangenförmiger erster
Schenkel ausbildet, der im Bereich nahe des Übergangs zu dem Basisabschnitt wenigstens
einen ersten Schenkelrohrquerschnitt umfasst und ausbildet. Der erste Schenkel umfasst
außerdem den ersten Endabschnitt, der mit wenigstens einem ersten Endabschnittrohrquerschnitt
ausgebildet ist.
[0024] Auf die selbe Weise kann sich ausgehend von einem zweiten Ende des stangenförmigen
Basisabschnitts abgewinkelt und im Übergang gekrümmt von dem Basisabschnitt ein im
Wesentlichen stangenförmiger zweiter Schenkel ausbilden, der im Bereich nahe des Übergangs
zu dem Basisabschnitt wenigstens einen zweiten Schenkelrohrquerschnitt umfasst und
ausbildet. Auch hier umfasst der zweite Schenkel den zweiten Endabschnitt, der mit
wenigstens einem zweiten Endabschnittrohrquerschnitt ausgebildet ist.
[0025] Somit weist im einfachsten Fall der erste bzw.der zweite Schenkel einen ersten bzw.
zweiten Schenkelrohrquerschnitt in einem Bereich nahe dem Übergang zu dem Basisabschnitt
auf, sowie einen ersten bzw.zweiten Endabschnittrohrquerschnitt in dem Bereich nahe
dem offenen Ende des ersten bzw.zweiten Schenkels auf. Durch diese einfache Gestaltung
mit einer Kerbe oder einem "Stufenübergang" sowie durch geschickte Wahl der Lage dieser
Kerbe, vorzugsweise vergleichsweise nahe an dem Übergang zu dem Basisabschnitt, kann
auf einfache Weise der erste bzw.zweite Schenkel derart tief in die korrespondierende
Bohrung in der ersten bzw. zweiten Aufnahmevorrichtung durchgesteckt werden, dass
zum einen wie oben beschrieben allein hierdurch die geforderte zuverlässige lösbare
Verbindung der Überstiegschutzvorrichtung mit dem Kupplungsabschnitt im Betrieb gewährleistet
wird. Zum anderen stützt sich der erste bzw. der zweite Schenkel durch die Anordnung
der Kerbe und an der Stelle der Kerbe auf der in der Höhenrichtung oberen der jeweiligen
Aufnahmevorrichtungselemente der ersten bzw. zweiten Aufnahmevorrichtung ab, wodurch
die Positionierung und Verbindung des zweiten U-förmigen Bauteils gegenüber der ersten
und zweiten Kupplung verbessert wird, da durch die Lage der Kerbe die Lage der Übersteigschutzvorrichtung
der Kupplungen und damit auch die Durchdringtiefe des ersten bzw.zweiten Endabschnitts
(der maßgebend für die Zuverlässigkeit der lösbaren Verbindung ist) genau vorab in
der Planungsphase festgelegt bzw.gesteuert werden kann und damit u.a. ein möglicherweise
unerwünschtes Aufliegen des zweiten Bauteils am Anschlag, d.h. am Übergangsbereich
zum Basiselement, auf den Aufnahmevorrichtungen oder auf Zwischenhindernissen wie
Kupplungsmetallstifte etc. vermieden wird.
[0026] Die mit dem ersten und zweiten Schenkel insbesondere mit dem ersten und zweiten Endabschnitt,
im montierten Zustand der Überstiegschutzvorrichtung zusammenwirkenden beiden ersten
und beiden zweiten Aussparungen sind hierfür korrespondierend bevorzugt in Form zweier
erster Bohrungen und zweier zweiter Bohrungen ausgebildet.
[0027] Die Wahl des Querschnittprofils des U-förmigen zweiten Bauteils, nämlich in Form
eines ersten und zweiten Endabschnittrohrquerschnitt und damit verbunden auch eine
konstante Krümmung im Querschnittprofil und in Haupterstreckungsrichtung des U-förmigen
zweiten Bauteils einen sanften Übergang vom Basisabschnitt zu den jeweiligen anrenzenden
Schenkeln ohne hierbei scharfe Kanten auszubilden, bringt nicht nur Vorteile in der
Herstellung des Kunststoffbauteils, das vorzugsweise durch ein 3D-Druckverfahren hergestellt
wird, sondern hat auch den Vorteil, dass eine Montage und Demontage der Überstiegschutzvorrichtung
zügiger von dem Fachpersonal erfolgen kann, da der jeweilige Endabschnitt des zweiten
Bauteils bei Bohrungen in der Aufnahmevorrichtung an der zugehörigen Kupplung unkomplizierter
und damit zügiger eingesteckt werden kann als z.B. bei einem Rechteckquerschnitt des
Endabschnitt und einer rechteckigen Aussparung. Zudem ist die Verletzungsgefahr für
das Fachpersonal mangels scharfer Kanten an dem zweiten Bauteil bei der Montage und
Demontage reduziert.
[0028] Auch dieser Vorteil kann sehr einfach durch den Einsatz von Albert-Kupplungen realisiert
werden, da die bestehenden Ausparungen in einer Albert-Kupplung bereits Aussparungen
in Form von Bohrungen aufweisen.
[0029] Wie bereits oben erwähnt, ist die Anordnung einer Kerbe oder "Stufenübergangs" an
dem ersten bzw.dem zweiten Schenkel besonders bevorzugt. Im Fall von rohrförmigen
Bauteilquerschnitten und Bohrungen als Aussparungen in der ersten bzw. zweiten Aufnahmevorrichtung,
ist daher vorzugsweise vorgesehen, dass der erste Schenkelrohrquerschnitt größer ist
als der erste Endabschnittrohrquerschnitt und/oder der zweite Schenkelrohrquerschnitt
größer ist als der zweite Endabschnittrohrquerschnitt. Hierdurch sind die wie oben
beschriebenen Vorteile, die eine geschickte Kerbenanordnung zur Realisierung einer
zuverlässigen lösbaren Verbindung und guten Positionierung der Übersteigschutzvorrichtung
im Verhältnis zu der ersten bzw. zweiten Aufnahmevorrichtung relasierbar.
[0030] Wie erwähnt, ist es bereits durch die oben beschriebenen Varianten möglich, einen
für den Betrieb zuverlässlichen montierten Zustand der Überstiegschutzvorrichtung
an das Schienenfahrzeug, d.h. eine zuverlässliche, lösbare Verbindung, herzustellen.
Hierbei ist eine zuverlässige Verbindung im Hinblick auf zu erwartende dynamische
Kräfte im Betrieb des Schienenfahrzeugs zu verstehen.
[0031] Zusätzlich kann es vorteilhaft sein, eine Sicherung der Überstiegschutzvorrichtung
an der ersten und/oder zweiten Kupplung im Kupplungsabschnitt vorzusehen, die dazu
ausgebildet ist die Überstiegschutzvorrichtung gegenüber unautorisierter Entnahme
aus der ersten und/oder zweiten Aufnahmevorrichtung zu sichern. Beispiele hierfür
sind u.a. Sicherung gegen gewaltsame Fremdeinwirkung, gegen Diebstahlversuch, aber
auch gegen unvorhersehbar hohe dynamische Kräfte resultierend beispielsweise aus sehr
starken Windkräften.
[0032] Um hiergegen Abhilfe zu schaffen, ist bei bevorzugten Varianten der Erfindung ferner
wenigstens ein Sicherungselement vorgesehen, das dazu ausgebildet ist und derart in
dem Kupplungsabschnitt angeordnet ist, wenigstens eines aus erstem Endabschnitt und
zweiten Endabschnitt der Überstiegschutzvorrichtung im zusammengebauten und montierten
Zustand gegen nicht autorisierte Entnahme aus der zugehörigen Aufnahmevorrichtung
zu sichern.
[0033] Hierbei kann das wenigstens eine Sicherungselement für autorisierter Entnahme dazu
ausgebildet sein, die Überstiegschutzvorrichtung durch einen einfachen Handgriff gegenüber
der zugehörigen Aufnahmevorrichtung im Kupplungsabschnitt zu entsichern. Hierfür kann
das wenigstens eine Sicherungselement zusätzlich oder alternative eine Schlosseinrichtung,
beispielsweise in Form eines Vorhängeschlosses mit Schlüssel, umfassen, sodas weitestgehend
mit einfachen Maßnahmen sichergestellt ist, dass nur autorisierte Personen mit einem
einfachen Handgriff und bei Besitz der entsprechenden Entriegelungseinrichtung zur
Schlosseinrichtung die Überstiegschutzvorrichtung entnehmen bzw. demontieren können.
[0034] Zusätzlich oder alternativ kann das wenigstens eine Sicherungselement nach Art eines
Federsteckers ausgebildet sein. Hierdurch lassen sich insbesondere im Hinblick auf
eine Sicherung gegen unvorhersehbar hohe dynamische Kräfte, resulierend beispielsweise
aus sehr starken Windkräften, schaffen.
[0035] Bei weiteren Varianten ist im Hinblick auf die Sicherung der Überstiegschutzvorrichtung
ein erstes Sicherungselement vorgesehen, das dazu ausgebildet ist und derart mit der
ersten Kupplungsvorrichtung und dem erstem Endabschnitt der Überstiegschutzvorrichtung
im montierten Zustand, und insbesondere zusätzlich im zusammengebauten Zustand, zusammenwirkt,
dass die Überstiegschutzeinrichtung gegen nicht autorisierte Entnahme aus der ersten
Aufnahmevorrichtung im Wesentlichen gesichert ist. Weiterhin ist bei dieser Variante
ein zweites Sicherungselement vorgesehen, das dazu ausgebildet ist und derart mit
der zweiten Kupplungsvorrichtung und dem zweiten Endabschnitt der Überstiegschutzvorrichtung
im montierten Zustand, und insbesondere zusätzlich im zusammengebauten Zustand, zusammenwirkt,
dass die Überstiegschutzeinrichtung gegen nicht autorisierte Entnahme aus der zweiten
Aufnahmevorrichtung im Wesentlichen gesichert ist.
[0036] Dabei kann wenigstens eines der Sicherungselemente für eine autorisierte Entnahme
dazu ausgebildet sein, die Überstiegschutzvorrichtung durch einen einfachen Handgriff
gegenüber der zugehörigen Aufnahmevorrichtung im Kupplungsabschnitt zu entsichern.
Zusätzlich oder alternative kann wenigstens eines der Sicherungselemente nach Art
eines Federsteckers ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann wenigstens eines
der Sicherungselemente eine Schlosseinrichtung, vorzugsweise in Form eines Vorhängeschlosses
mit Schlüssel, umfassen. Mit diesen Ausgestaltungen der Sicherungen lassen sich die
wie bereits eben angegeben Vorteile erzielen und insbesondere die Sicherheit gegen
unatorisierte Entnahme durch das Vorsehen eines ersten und eines zweiten Sicherungselements
verbessern.
[0037] Grundsätzlich kann das Bauteil und/oder das weitere Bauteil aus einem beliebigen
geeigneten Kunststoff bestehen und diesbezüglich aus einem beliebigen geeigneten Fertigungsverfahren
hergestellt werden. Bei bevorzugten Varianten der Erfindung besteht jedoch das Bauteil
und/oder das weitere Bauteil der Überstiegschutzvorrichtung aus einem Kunststoff,
beispielsweise einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere einem Polyetherimid
(beispielsweise ULTEM
™ 9085), oder einem faserverstärkten Kunststoff. Diese haben den Vorteil, dass sie
witterungsbeständig sind, ein geringes spezifisches Gewicht aufweisen und ihre Zusammensetzung
und Bauteilgeometrien in den Fertigungsprozessen gut kontrollierbar sind. Diesbezüglich
eignet sich sich besonders eine Fertigung mittels 3D-Druckverfahren.
[0038] Zusätzlich oder alternativ kann daher das Bauteil und/oder das weitere Bauteil dazu
ausgebildet sein, durch ein 3D-Druckverfahren hergestellt zu werden. Diese 3D-Druckverfahren
zeigen besonders bei der Verarbeitung von Kunststoff den Vorteil, dass die Bauteile
rapide, sowie hinsichtlich ihrer Geometrie präzise gefertigt werden können und auch
die lokale Zusammensetzung/lokale Eigenschaften des zu fertigenden Bauteils gut während
des 3D-Druckverfahrens kontrollierbar sind. Hierbei kann grundsätzlich jeder im 3D-Druckverfahren
verarbeitbarer Kunststoff verwendet werden, der für die Anwendung ausreichende Steifigkeit
und Festigkeit aufweist. Ein weiterer Vorteil der Verwendung von 3D-Druckverfahren
besteht darin, dass komplexe Geometrien, die aufgrund der Gestaltung der Fahrzeugkupplung
und deren Bestandteile erforderlich sind, einfach und kostengünstig herstellbar sind.
[0039] Zusätzlich oder alternativ kann das Bauteil und/oder das weitere Bauteil im zusammengebauten
und montierten Zustand an dem Kupplungsabschnitt eine lichte Höhe im Bereich von 650
mm bis 1200 mm, vorzugsweise im Bereich von 800 mm bis 1000 mm, weiter vorzugsweise
in etwa 900 mm aufweisen und eine lichte Breite im Bereich von 150 mm bis 700 mm,
vorzugsweise im Bereich von 200 mm bis 600 mm, weiter vorzugsweise in etwa 500 mm
aufweisen.
[0040] Zusätzlich oder alternativ kann das Bauteil und/oder das weitere Bauteil im zusammengebauten
Zustand ein Gewicht im Bereich von 0,5 kg bis 2,0 kg, vorzugsweise im Bereich von
0,8 kg bis 1,8 kg, weiter vorzugsweise von in etwa 0,9 kg aufweisen.
[0041] Um den Hinweis oder die Warnung an Personen zu richten, unter keinen Umständen über
die gekuppelten Wagenkästen des Schienenfahrzeugs zu steigen, kann die hierfür vorgesehene
Hinweisvorrichtung, die an die erfindungsgemäße Überstiegsschutzvorrichtung anbringbar
ist, grundsätzlich jede beliebige geeignete Geometrie und Hinweisform (beispielsweise
über Schilder, über Töne oder über blinkende Lampen) aufweisen.
[0042] Bei besonders einfachen Varianten ist das weitere Bauteil der Überstiegschutzvorrichtung
in Form der Hinweisvorrichtungshalterung derart ausgebildet, dass an dieser die Hinweisvorrichtung
in Form eines Hinweisschildes, insbesondere aus Metall oder Kunststoff, lösbar fixierbar
ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Hinweisvorrichtung in Form eines, insbesondere
witterungsbeständigen, Hinweisaufklebers lösbar anklebbar sein. Diese Form ist bei
entsprechender Unterlage besonders schnell anbringbar und kostengünstig. Zusätzlich
oder alternative kann die Hinweisvorrichtung in Form einer Hinweislampeneinrichtung
lösbar fixierbar sein. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist besonders davon auszugehen,
dass eine potentiell zum Überstieg verleitete Personen aufmerksam auf den Warnhinweis
wird.
[0043] Bei besonders vorteilhaften Varianten, insbesondere besonders einfach herstellbar
bei der Fertigung des ersten Bauteils mittels 3D-Druckverfahren, kann das weitere
Bauteil der Überstiegschutzvorrichtung in Form der Hinweisvorrichtungshalterung derart
ausgebildet sein, dass sich einem stangenförmigen Teil des weiteren Bauteils in seiner
Haupterstreckungsrichtung ein scheibenförmiger Teil des weiteren Bauteils anschließt,
dessen Haupterstreckungsrichtung parallel zu der Haupterstreckungsrichtung des stangenförmigen
Teils ist, sodass das weitere Bauteil die Form nach Art eines "Federballschlägers"
aufweist. Das scheibenförmige Teil ist hierbei dazu ausgbebildet, die Hinweisvorrichtung
in Form eines Hinweisschildes, insbesondere aus Metall oder Kunststoff, lösbar zu
fixieren. Zusätzlich oder alternativ ist das scheibenförmige Teil hierbei dazu ausgbebildet
die Hinweisvorrichtung in Form einer Hinweislampeneinrichtung lösbar zu fixieren.
Zusätzlich oder alternative ist das scheibenförmige Teil hierbei dazu ausgbebildet
die Hinweisvorrichtung in Form eines, insbesondere witterungsbeständigen, Hinweisaufklebers
lösbar anklebbar zu machen.
[0044] Durch diese einfache Geometrie des ersten Bauteils, dass vorzugsweise durch ein 3D-Druckverfahren
effizient und präzise hergestellt wird, kann eine Vielzahl an verschiedenen Hinweisvorrichtungen
allein oder in Kombination auf einfache Weise und für den Zweck der Vermeidung des
Überstieges in ausreichender Größe angebracht werden.
[0045] Das mit der beschriebenen Überstiegschutzvorrichtung versehene Schienenfahrzeug kann
grundsätzlich jede Art von Schienenfahrzeug sein, das sich für die erfindungsgemäße
Überstiegschutzvorrichtung eignet. Hierunter fallen unter anderem neben Straßenbahnen
auch Regionalbahnen oder U-Bahnen.
[0046] Besonders das Vorsehen der erfindungsgemäßen Überstiegschutzvorrichtung bei gekuppelten
Schienenfahrzeugwägen mit Albert-Kupplungen, unter anderem bei bestehenden Straßenbahnen,
bei Notkupplungen für Abschleppmanöver bei technischen Störungen oder Unfällen oder
bei Niederflurstraßenbahnen, bringen die oben beschriebenen Vorteile in besonderem
Maße zur Geltung, insbesondere da grundsätzlich überhaupt keine Veränderungen an dem
Schienenfahrzeug selbst, aber auch nicht an der Kupplung erforderlich wird, um die
erfindungsgemäße Überstiegschutzvorrichtung zuverlässig zu montieren.
[0047] Bei bevorzugten Varianten kann das Schienenfahrzeug zusätzlich oder alternativ ein
Schienenfahrzeug mit einer Nennbetriebsgeschwindigkeit unterhalb von 90km/h bis 100km/h,
vorzugsweise unterhalb von 80km/h sein.
[0048] Es versteht sich, dass das beschriebene Schienenfahrzeug mehr als zwei gekuppelte
Wagenkästen aufweisen kann und dass bei einer Vielzahl gekuppelter Wagenkästen entsprechend
dem Bedarf zwischen jeweils zwei gekuppelten Wagenkästen eine erfindungsgemäße Überstiegschutzvorrichtung
montiert werden kann.
[0049] Die oben beschriebenen Varianten und Vorteile, die in Verbindung mit dem Schienenfahrzeug
beschrieben wurden, gelten, da die erfindungsgemäße Überstiegschutzvorrichtung diese
Merkmale des Schienenfahrzeugs entweder selbst aufweist oder ausgebildet ist um mit
ihnen zusammenzuwirken, sinngemäß auch für die erfindungsgemäße Überstiegschutzvorrichtung.
Somit wird diesbezüglich auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0050] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
bzw. der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche auf die
beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs
mit einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Überstiegschutzvorrichtung;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines Teils der Überstiegschutzvorrichtung aus Figur
1.
Ausführungsbeispiel
[0051] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs 101 in Gestalt einer Straßenbahn beschrieben,
welches eine Fahrzeuglängsachse 101.1 aufweist. Zum einfacheren Verständnis der nachfolgenden
Erläuterungen ist in den Figuren ein Fahrzeug-Koordinatensystem x.,y,z angegeben,
in dem die x-Koordinate die Längsrichtung des Schienenfahrzeugs 101, die y-Koordinate
die Querrichtung des Schienenfahrzeugs 101 und die z-Koordinate die Höhenrichtung
des Schienenfahrzeugs 101 bezeichnen.
[0052] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht des Schienenfahrzeugs 101. Das Fahrzeug 101
umfasst einen ersten Wagenkasten 102 und einen Wagenkasten 103, die miteinander über
Albert-Kupplungen gekuppelt sind und einen Kupplungsabschnitt 104 ausbilden. In diesem
Kupplungsabschnitt ist eine Überstiegschutzvorrichtung 105 montiert, die aus einem
ersten stangenförmigen Kunststoffbauteil 106 mit Vollrohrquerschnitt besteht und einem
U-förmig gebogenen zweiten stangenförmigen Kunststoffteil 107 mit Vollrohrquerschnitt
besteht, die miteinander über eine Schnappverbindung 108 in einen zusammengebauten
Zustand gebracht werden können und auf einfache Weise bei Bedarf wieder gelöst werden
können. Die Überstiegschutzvorrichtung 105 ist über das U-förmige Bauteil 107 in zuverlässigerweise
(d.h. auch im Betrieb dauerthaft zuverlässig montiert) Weise lösbar mit der Straßenbahn
und dabei ausschließlich über den Kupplungsabschnitt 104 verbunden. Hierzu ist ein
erster Endabschnitt 107.1 als Teil eines ersten Schenkels 107.11 des U-förmigen Bauteils
107 in eine erste Aufnahmevorrichtung 109.1 einer ersten Kupplung 109 des ersten Wagenkastens
102 eingesteckt. In gleicherweise ist ein zweiter Endabschnitt 107.2 als Teil eines
zweiten Schenkels 107.22 des U-förmigen Bauteils 107 in eine zweite Aufnahmevorrichtung
110.1 einer zweiten Kupplung 110 des zweiten Wagenkastens 103 eingesteckt. Die beiden
Schenkel 107.11 und 107.22 sind über einen stangenförmigen, vollrohrförmigen Basisabschnitt
107.3 miteinander verbunden.
[0053] Wie speziell in Figur 2 ersichtlich ist, besteht die erste Aufnahmevorrichtung 109.1
(und in gleicher Weise ebenso gültig für die zweite Aufnahmevorrichtung 110.1) aus
zwei voneinander in Höhenrichtung beabstandeten Aufnahmevorrichtungselementen 109.2
und 109.3, die jeweils eine Bohrung aufweisen, die jeweils dazu ausgebildet ist, dass
der erste Endabschnitt 107.1 durch sie durchgesteckt wird und somit die Überstiegschutzvorrichtung
105 in ihren montierten Zustand gelangt, d.h. die zuverlässige, lösbare Verbindung
mit dem Schienenfahrzeug 101 unmittelbar über den Kupplungsabschnitt 104 eingeht.
Im vorliegenden Beispiel ist die erste Aufnahmevorrichtung 109.1 bereits fixer Bestandteil
der ersten Kupplung 109, sodass auf eine separate Anbringung (z.B. über Schweißverfahren
oder über weitere Hilskonstruktionen insbesondere Konstruktionen mit Schraubverbindungen)
einer derartigen Aufnahmevorrichtung in diesem Ausführungsbeispiel verzichtet werden
kann und den konstruktiven Aufwand für die Bereitstellung der erfindungsgemäßen Überstiegschutzvorrichtung
weiter minimiert wird.
[0054] Somit gibt der Bohrungsdurchmesser der ersten Aufnahmevorrichtung 109.1 (und in selber
Weise wiederum für die zweite Aufnahmevorrichtung bzw. den zweiten Schenkel) in dem
vorliegenden Beispiel in einfacher Weise bereits einen ersten Endabschnittsrohrdurchmesser
EAD1 (EAD2 für den zweiten Endabschnittsrohrdurchmesser) des ersten Endabschnitts
107.1 vor, um die lösbare Verbindung zwischen Überstiegschutzvorrichtung 105 und dem
Schienenfahrzeug 101 herzustellen.
[0055] Wie auch Figur 2 zeigt, weist im vorliegenden Beispiel der erste Schenkel 107.11
(gilt wiederum in gleicher Weise für den zweiten Schenkel 107.22 und die zweite Aufnahmevorrichtung
110.1) neben dem ersten Endabschnittsrohrdurchmesser EAD1 auch einen ersten Schenkelrohrdurchmesser
SRD1 auf, der größer ist als der erste Endabschnittsrohrdurchmesser EAD1. Durch diese
Gestaltung entsteht in einfacher Weise ein "Stufenübergang". Durch die geschickte
Wahl der Lage desselben entlang der Haupterstreckungsrichtung des ersten Schenkels,
nämlich vergleichsweies nahe am Übergang des Schenkels zu dem Basisabschnitt 107.3,
wird die Auflagefläche des U-förmigen Teils auf der Aufnahmevorrichtung 109.1 genau
bestimmt und folglich die Einstecktiefe in die Aufnahmevorrichtung 109.1 (d.h. in
die beiden Aufnahmevorrichtungselemente 109.2 und 109.3) genau bestimmt. Dadurch wird
die Positionierung der Überstiegschutzvorrichtung und die Zuverlässigkeit der lösbaren
Verbindung erhöht. Die vorgesehene Einstecktiefe des ersten Endabschnitts ist derart,
dass der erste Endabschnitt auch in die untere der beiden Aufnahmevorrichtungselemente
109.3 durchgesteckt wird, was sich besonders vorteilhaft auf die Positionierungsbeständigkeit
während des Betriebs des Schienenfahrzeugs auswirkt, da ein Wanken der Vorrichtung
gegenüber dem Fahrzeug durch die Mehrzahl der für den Endabschnitt gegebenen Abstützungspunkte
reduziert wird.
[0056] Im vorliegenden Beispiel, wie aus Figur 2 hervorgeht, weist das Schienenfahrzeug
weiterhin an einem Verbindungsbereich zwischen erster Aufnahmevorrichtung 109.1 und
erstem
[0057] Endabschnitt 107.1 zur Sicherung gegen eine unautorisierte Entnahme der Überstiegschutzvorrichtung
einen ersten Federstecker 111.1 auf (in gleicher Weise ist ein zweiter Federstecker
111.2 an einem Verbindeungsbereich zwischen der zweiten Aufnahmevorrichtung 109.2
und dem zweiten Endabschnitt 107.2 vorgesehen). Hierbei eignet es sich, wie auch in
diesem Beispiel vorgesehen, dass der erste Federstecker in Höhenrichtung unterhalb
der Unterkante der unteren der beiden Aufnahmevorrichtungselemente 109.3 angeordnet
ist.
[0058] Das erste und das zweite Kunststoffteil 106 und 107 der Überstiegschutzvorrichtung
105 ist aus dem thermoplastischen Kunststoff Ultem
™ 9085 (einem Polyetherimid) durch ein 3D-Druckverfahren hergestellt. Hierdurch lassen
sich besonders leichte Bauteile in präziser Form und in rapider Fertigungsweise produzieren.
[0059] Im vorliegenden Beispiel weist die Überstiegschutzvorrichtung 105 eine lichte Höhe
von ca. 900mm, eine lichte Breite von ca. 500 mm und ein Gewicht von etwa 0,9 kg auf.
[0060] Warnfunktion bzw. Hinweisfunktion, Personen von einem Überstieg abzuhalten, wird
im vorliegenden Beispiel in besonders einfacher Weise, wie in Figur 1 gezeigt, durch
eine Hinweisvorrichtung in Form eines Hinweisschildes realisiert, wobei diese Hinweisvorrichtung
auf dem ersten Kunststoffteil 106, nämlich auf einem scheibenförmigen Teil des ersten
Kusntstoffteils 106, der sich von einem der stangenförmigen Enden des ersten Bauteils
fortsetzt, montiert ist; im vorliegenden Beispiel weist das erste Kunststoffteil eine
Geometrie nach Art eines "Federballschlägers" auf (im Figur 1 nicht ersichtlich).
Das erste Kunststoffteil 106 ist somit als Hinweisvorrichtungshalterung ausgebildet.
[0061] Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend weiterhin ausschließlich anhand von Beispielen
für Schienenfahrzeuge beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung auch
in Verbindung mit beliebigen anderen Fahrzeugen, insbesondere Straßenfahrzeugen, zum
Einsatz kommen kann.
1. Überstiegschutzvorrichtung für einen Kupplungsabschnitt (104) eines Schienenfahrzeugs
(101), insbesondere einer Straßenbahn, in dem zwei Wagenkästen (102, 103), insbesondere
über eine Albert-Kupplung, mittels einer ersten Kupplungsvorrichtung (109) eines ersten
Wagenkastens (102) und einer zweiten Kupplungsvorrichtung (110) eines zweiten Wagenkastens
(103), gekuppelt sind, wobei
- die Überstiegschutzvorrichtung (105) dazu ausgebildet ist, lösbar mit dem Kupplungsabschnitt
(104) verbunden zu werden,
- die Überstiegschutzvorrichtung (105) wenigstens ein Bauteil (107) umfasst, an dem
ein weiteres Bauteil (106) der Überstiegschutzvorrichtung (105) befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein erster Endabschnitt (107.1) des Bauteils (107) dazu ausgebildet ist, in einem
montierten Zustand der Überstiegschutzeinrichtung (105) lösbar mit der ersten Kupplungsvorrichtung
(109) verbunden zu werden, indem der erste Endabschnitt (107.1) in eine erste Aufnahmevorrichtung
(109.1) der ersten Kupplungsvorrichtung (109) eingesteckt wird, und
- ein zweiter Endabschnitt (107.2) des Bauteils (107) dazu ausgebildet ist, in dem
montierten Zustand der Überstiegschutzeinrichtung (105) lösbar mit der zweiten Kupplungsvorrichtung
(110) verbunden zu werden, indem der zweite Endabschnitt (107.2) in eine zweite Aufnahmevorrichtung
(110.1) an der zweiten Kupplungsvorrichtung (110) eingesteckt wird.
2. Überstiegschutzvorrichtung nach Anspruch 1, wobei
- der erste Endabschnitt (107.1) des Bauteils (107) durch die erste Aufnahmevorrichtung
(109.1) zur lösbaren Verbindung durchsteckbar ist,
- die erste Aufnahmeeinrichtung (109.1) zwei voneinander in Höhenrichtung des Schienenfahrzeugs
(101) beabstandeten Aufnahmevorrichtungselementen (109.2, 109.3) umfasst, die jeweils
eine erste Ausparung aufweisen, wobei die Aussparungen insbesondere derart zueinander
angeordnet sind, dass eine Verbindungslinie ihrer Zentren parallel zur Höhenrichtung
verläuft.
3. Überstiegschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei
- ein zweiter Endabschnitt (107.2) des Bauteils (107) durch die zweite Aufnahmevorrichtung
(110.1) zur lösbaren Verbindung durchsteckbar ist, wobei die zweite Aufnahmeeinrichtung
(110.1) zwei voneinander in Höhenrichtung des Schienenfahrzeugs (101) beabstandete
Aufnahmevorrichtungselemente (110.2, 110.3) umfasst, die jeweils eine zweite Aussparung
aufweisen, wobei die Aussparungen insbesondere derart zueinander angeordnet sind,
dass eine Verbindungslinie ihrer Zentren parallel zur Höhenrichtung verläuft.
4. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- die Überstiegsschutzvorrichtung (105) dazu ausgebildet ist, eine lösbare Verbindung
mit dem Schienenfahrzeug (101) ausschließlich über die Verbindung des Bauteils (107)
mit der ersten und zweiten Kupplungsvorrichtung (109, 110) in einem Kupplungsabschnitt
(104) herzustellen, wobei
- der Kupplungsabschnitt (104) derart defniert ist, dass er die beiden gekuppelten
Wagenkästen (102, 103) nicht einschließt.
5. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- eine Schnellschnappverschlussverbindung (108) vorgesehen ist, die derart angeordnet
ist und mit dem Bauteil (107) und dem weiteren Bauteil (107) derart zusammenwirkt,
dass sie die Bauteile (106, 107) lösbar miteinander verbindet.
6. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorhergehende Ansprüche, wobei
- das weitere Bauteil (106) als eine Hinweisvorrichtungshalterung ausgebildet ist,
das dazu ausgebildet ist mit einer Hinweisvorrichtung (112) lösbar verbindbar zu sein.
7. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- das Bauteil (107) und/oder das weitere Bauteil (106) jeweils im Wesentlichen monolitisch
ausgebildet ist
und/oder
- das Bauteil (107) und/oder das weitere Bauteil (106) aus einem Kunststoff ausgebildet
ist
8. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- das erste Bauteil (106) der Überstiegschutzvorrichtung (105) zumindest abschnittsweise
in Haupterstreckungsrichtung des ersten Bauteils (106) im Wesentlichen stangenförmig
ausgebildet ist,
- das zweite Bauteil (017) im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, derart, dass
das zweite Bauteil (107) einen im Wesentlichen stangenförmigen Basisabschnitt umfasst,
an dessen erstem Ende sich abgewinkelt von dem Basisabschnitt (107.3) ein im Wesentlichen
stangenförmigen erster Schenkel ausbildet, der den ersten Endabschnitt umfasst, und
an dessen zweitem Ende sich abgewinkelt von dem Basisabschnitt (107.3) ein im Wesentlichen
stangenförmiger zweiter Schenkel ausbildet, der den zweiten Endabschnitt umfasst.
9. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- das weitere Bauteil (106) im Wesentlichen stangenförmig mit einer Haupterstreckungsrichtung
und einem Rohrquerschnitt ausgebildet ist.
10. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- das Bauteil (107) im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist,
wobei insbesondere
- das Bauteil (107) einen im Wesentlichen stangenförmigen Basisabschnitt (107.3) mit
einem Rohrquerschnitt umfasst, wobei
- an dem ersten Ende des Basisabschnitts sich abgewinkelt und im Übergang gekrümmt
von dem Basisabschnitt (107.3) ein im Wesentlichen stangenförmiger erster Schenkel
ausbildet, der im Bereich nahe des Übergangs zu dem Basisabschnitt (107.3) wenigstens
einen ersten Schenkelrohrquerschnitt ausbildet, wobei der erste Schenkel den ersten
Endabschnitt (107.1) umfasst, der mit wenigstens einem ersten Endabschnittrohrquerschnitt
ausgebildet ist, und
- an dem zweiten Ende des Basisabschnitts sich abgewinkelt und im Übergang gekrümmt
von dem Basisabschnitt (107.3) ein im Wesentlichen stangenförmiger zweiter Schenkel
ausbildet, der im Bereich nahe des Übergangs zu dem Basisabschnitt wenigstens einen
zweiten Schenkelrohrquerschnitt ausbildet, wobei der zweite Schenkel den zweiten Endabschnitt
(107.2) umfasst, der mit wenigstens einem zweiten Endabschnittrohrquerschnitt ausgebildet
ist.
11. Überstiegschutzvorrichtung nach Anspruch 10, wobei
- der erste Schenkelrohrquerschnitt größer ist als der erste Endabschnittrohrquerschnitt
und/oder
- der zweite Schenkelrohrquerschnitt größer ist als der zweite Endabschnittrohrquerschnitt.
12. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
- wenigstens ein Sicherungselement (111.1, 111.2) vorgesehen ist, das dazu ausgebildet
ist, einen der Endabschnitte der Überstiegschutzvorrichtung (105) im montierten Zustand
gegen nicht autorisierte Entnahme aus der zugehörigen Aufnahmevorrichtung (109.1,
110.1) zu sichern,
wobei insbeosndere
- das wenigstens eine Sicherungselement (111.1, 111.2) für autorisierte Entnahme dazu
ausgebildet ist, die Überstiegschutzvorrichtung (105) durch einen einfachen Handgriff
gegenüber der zugehörigen Aufnahmevorrichtung im Kupplungsabschnitt (104) zu entsichern,
und/oder
- das wenigstens eine Sicherungselement (111.1, 111.2) nach Art eines Federsteckers
(111.1, 111.2) ausgebildet ist,
und/oder
- das wenigstens eine Sicherungselement eine Schlosseinrichtung, vorzugsweise in Form
eines Vorhängeschlosses mit Schlüssel, umfasst.
13. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
- ein erstes Sicherungselement (111.1) vorgesehen ist, das dazu ausgebildet ist, derart
mit der ersten Kupplungsvorrichtung (109) und dem erstem Endabschnitt (107.1) der
Überstiegschutzvorrichtung (105) im montierten Zustand, zusammenzuwirken, dass die
Überstiegschutzeinrichtung (105) gegen nicht autorisierte Entnahme aus der ersten
Aufnahmevorrichtung (109.1) im Wesentlichen gesichert ist,
- ein zweites Sicherungselement (111.2) vorgesehen ist, das dazu ausgebildet ist,
derart mit der zweiten Kupplungsvorrichtung (110) und dem zweiten Endabschnitt (107.2)
der Überstiegschutzvorrichtung (105) im montierten Zustandzusammenzuwirken, dass die
Überstiegschutzeinrichtung (105) gegen nicht autorisierte Entnahme aus der zweiten
Aufnahmevorrichtung (110.1) im Wesentlichen gesichert ist,
wobei insbesondere
- wenigstens eines der Sicherungselemente (111.1, 111.2) für autorisierte Entnahme
dazu ausgebildet ist, die Überstiegschutzvorrichtung (105) durch einen einfachen Handgriff
gegenüber der zugehörigen Aufnahmevorrichtung (109.1, 110.1) im Kupplungsabschnitt
(104) zu entsichern,
und/oder
- wenigstens eines der Sicherungselemente (111.1, 111.2) nach Art eines Federsteckers
(111.1, 111.2) ausgebildet ist,
und/oder
- wenigstens eines der Sicherungselemente eine Schlosseinrichtung, vorzugsweise in
Form eines Vorhängeschlosses mit Schlüssel, umfasst.
14. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Bauteil
und/oder das weitere Bauteil (106, 107)
- aus einem Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere
einem Polyetherimid, insbesondere ULTEM™ 9085, oder einem faserverstärkten Kunststoff, besteht,
und/oder
- dazu ausgebildet sind, durch ein 3D-Druckverfahren hergestellt zu sein, und/oder
- im zusammengebauten und montierten Zustand an dem Kupplungsabschnitt (104) eine
lichte Höhe im Bereich von650 mm bis 1200 mm, vorzugsweise im Bereich von 800 mm bis
1000 mm, weiter vorzugsweise in etwa 900 mm aufweist und/oder eine lichte Breite im
Bereich von 150 mm bis 700 mm, vorzugsweise im Bereich von 200 mm bis 600 mm, weiter
vorzugsweise in etwa 500 mm aufweist, und/oder
- im zusammengebauten Zustand ein Gewicht im Bereich von 0,5 kg bis 2,0 kg, vorzugsweise
im Bereich von 0,8 kg bis 1,8 kg, weiter vorzugsweise von in etwa 0,9 kg aufweist.
15. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
- das weitere Bauteil (106) der Überstiegschutzvorrichtung (105) in Form einer Hinweisvorrichtungshalterung
derart ausgebildet ist, dass an dieser die Hinweisvorrichtung (112) in Form eines
Hinweisschildes, insbesondere aus Metall oder Kunststoff, lösbar fixierbar ist,
und/oder
- in Form einer Hinweislampeneinrichtung lösbar fixierbar ist,
und/oder
- in Form eines, insbesondere witterungsbeständigen, Hinweisaufklebers lösbar anklebbar
ist.
16. Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei
- das weitere Bauteil (106) der Überstiegschutzvorrichtung (105) in Form der Hinweisvorrichtungshalterung
derart ausgebildet ist, dass sich einem stangenförmigen Teil des ersten Bauteils (106)
in seiner Haupterstreckungsrichtung ein scheibenförmiger Teil des ersten Bauteils
anschließt, dessen Haupterstreckungsrichtung parallel zu der Haupterstreckungsrichtung
des stangenförmigen Teils ist,
wobei das scheibenförmige Teil insbesondere dazu ausgebildet ist,
- die Hinweisvorrichtung (112) in Form eines Hinweisschildes, insbesondere aus Metall
oder Kunststoff, lösbar zu fixieren,
und/oder
- die Hinweisvorrichtung (112) in Form einer Hinweislampeneinrichtung lösbar zu fixieren,
und/oder
- die Hinweisvorrichtung (112) in Form eines, insbesondere witterungsbeständigen,
Hinweisaufklebers lösbar anklebbar zu machen.
17. Schienenfahrzeug mit einer Überstiegschutzvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei
- das Schienenfahrzeug (101) eine Straßenbahn ist,
und/oder
- das Schienenfahrzeug (101) ein Schienenfahrzeug mit einer Nennbetriebsgeschwindigkeit
unterhalb von 90km/h bis 100km/h, vorzugsweise unterhalb von 80km/h ist.