[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für ein Boot als Zusatzantrieb oder Alternativantrieb
zu einem Hauptantrieb.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Antriebssystem für ein Boot und ein Boot.
Stand der Technik
[0003] Zum Hauptantrieb eines Bootes werden meist Innen- oder Außenbordmotoren eingesetzt.
Diese werden mittels Benzin, Diesel oder elektrisch angetrieben und - in der Regel
bei nur einem vorhandenen Hauptantrieb - am Bootsheck mittig angebracht.
[0004] Außerdem gibt es Antriebsmotoren in verschiedenen Varianten als Zusatz- und/oder
Hilfsmotoren, die am Heck eines Bootes rechts oder links befestigt werden. Diese werden
meist auch mit Benzin-, Diesel- oder Elektroantrieb angeboten.
[0005] Ein Nachteil der verwendeten Zusatz-/Hilfsmotoren gemäß dem Stand der Technik besteht
in dem umfänglichen Platzbedarf, der eine vollständige Nutzung des Bootshecks wie
z. B. als Badeplattform, Badeleiter usw. stark einschränkt.
[0006] Zudem verbleibt der Hilfsmotor bei bekannten Zusatzantrieben üblicherweise im Fahrwasser
unter der Wasserlinie, was zu einem steigenden Energiebedarf führt.
[0007] Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass bei Ausfall des Hauptantriebs, wie beispielsweise
durch Motor- oder Propellerschaden, der Hilfsantrieb zuerst angeschlossen und bei
Benzinmotoren der Motor zuerst gestartet werden muss.
[0008] Beim Verbringen in die korrekte Position, Anschließen und Starten des Hilfsantriebs
wird - im Notfall dringend benötigte - Zeit aufgewendet. Diese Zeit fehlt für das
Manöver, durch das das Boot - nebst Insassen - aus einer eventuellen Gefahrensituation
gebracht werden muss.
[0009] Ebenso nachteilig wirkt sich die bei klassischen eingesetzten Hilfsmotoren umständliche
und ineffektive Lenkfunktion aus.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden, einen Zusatzantrieb
für ein Boot mit einem Hauptantrieb bereitzustellen, dessen Einsatz vereinfacht wird
und bei dem der zusätzliche Energiebedarf minimiert wird.
Offenbarung der Erfindung
[0011] Erfindungsgemäß wird ein Antrieb für ein Boot als Zusatzantrieb oder Alternativantrieb
zu einem Hauptantrieb, welcher beispielsweise als ein Z-Antrieb oder Antrieb mit Außenbord-Motoren
ausgebildet ist, vorgeschlagen. Der Hauptantrieb ist dabei mit einer Kavitationsplatte
versehen, welche eine waagerechte Platte über einem Hauptpropeller des Hauptantriebs
ist und Kavitation verhindern soll. Dabei umfasst der Antrieb einen Elektromotor und
ist so gestaltet, dass dieser auf einfache Weise an dem Hauptantrieb befestigt werden
kann. Der Antrieb ist dazu eingerichtet, an der Kavitationsplatte so befestigt zu
werden, dass dieser nach Montage nicht nach hinten über die Kavitationsplatte des
Hauptantriebs hinausragt.
[0012] Durch die Position des Zusatz- oder Alternativantriebs, bei der dieser nicht über
die Kavitationsplatte des Hauptantriebs hinausragt, befindet sich dieser während der
Gleitfahrt des Bootes mit dem Hauptantrieb oberhalb der Wasserlinie und erzeugt keinen
zusätzlichen Widerstand, so dass hierdurch der Energieverbrauch bei montiertem Antrieb
nicht erhöht wird. Dieser Effekt wird damit begründet, dass die Wasserlinie am Heck
während der Fahrt stark sinkt und ein sogenanntes "V" im Wasser entsteht. Bei Stillstand
oder nicht vorhandenem Hauptantrieb befindet sich der Zusatz- oder Alternativantrieb
unter Wasser und kann zum Antrieb des Bootes genutzt werden.
[0013] Wenn der Antrieb als Zusatzantrieb eingesetzt werden soll, umfasst dieser vorzugsweise
einen Zusatzpropeller, der von dem Elektromotor angetrieben wird. Sofern der Antrieb
als Alternativantrieb genutzt werden soll, ist es sowohl möglich, dass der Antrieb
einen Zusatzpropeller aufweist, der im Betrieb den Hauptpropeller des ursprünglichen
Antriebs ersetzt oder alternativ beim Einsatz direkt mit dem Hauptpropeller gekoppelt
wird. Dabei kann der Elektromotor beispielsweise über eine Kopplung und/oder ein Getriebe
mit einer Welle des Hauptpropellers verbunden werden. Es besteht auch die Möglichkeit,
den Elektromotor mit einem Zahnriemen direkt mit dem Hauptpropeller und/oder mit dem
Zusatzpropeller in Kombination zu betreiben.
[0014] Wenn der Antrieb einen Zusatzpropeller aufweist, der von dem Elektromotor angetrieben
wird, so ist dieser so eingerichtet, dass bei montiertem Antrieb maximal der Zusatzpropeller
über die Kavitationsplatte hinausragt. Weiter bevorzugt ist es, wenn der Zusatzpropeller
maximal 6 cm über die Kavitationsplatte nach hinten hinausragt. Besonders bevorzugt
ist es jedoch, wenn auch der Zusatzpropeller nicht über die Kavitationsplatte des
Hauptantriebs nach hinten hinausragt.
[0015] Durch die Anordnung, dass der Antrieb an der Kavitationsplatte so befestigt ist,
dass dieser nicht über die Kavitationsplatte des Hauptantriebs hinausragt, und bei
einem Antrieb mit Zusatzpropeller maximal der Zusatzpropeller über die Kavitationsplatte
des Hauptantriebs hinausragt, wird der Antrieb bei Gleitfahrt des Boots oberhalb der
Wasserlinie stehen und der Antrieb und der Zusatzpropeller ragen nicht in das Wasser.
Dabei bleibt der Kraftstoffverbrauch bei Gleitfahrt gleich, da kein zusätzlicher Widerstand
durch den Zusatzpropeller des Hilfsantriebs erzeugt wird. Abhängig von der Art des
Boots setzt die Gleitfahrt in der Regel ab einer Geschwindigkeit von etwa 15 km/h
ein.
[0016] Vorzugsweise umfasst der Antrieb ferner ein Batteriesystem zur Energieversorgung
des Elektromotors. Dabei kann das Batteriesystem eine oder mehrere Batteriezellen,
die parallel und/oder seriell miteinander verschaltet sind, aufweisen. Die Batteriezellen
sind dabei vorzugsweise als Lithium-Ionen-Zellen, wie beispielsweise Lithium-Eisenphosphat-Zellen
(Lithium-Ferrophosphat-Cell, LFP-Cell), ausgebildet. Das Batteriesystem kann dabei
eine Spannung von 24 V, 36 V, 48 V, 60 V oder auch eine noch höhere Spannung aufweisen.
[0017] Vorzugsweise umfasst der Antrieb ferner ein Batteriemanagementsystem zur Steuerung
und Überwachung des Batteriesystems. Dabei können beispielsweise die Temperatur, die
Spannung und der Strom des Batteriesystems überwacht und gesteuert werden. Mittels
des Batteriemanagementsystems kann das Batteriesystem beispielsweise über einen Aufwärtswandler,
der auch als Hochsetzsteller oder Aufwärtsregler bezeichnet wird, mit einer Bordspannung
von beispielsweise 12 V oder 24 V aufgeladen werden.
[0018] Dabei können Ein/Aus- und Vor/Zurück-Steuerung sowie Gashebel für den Antrieb am
Steuerstand befestigt werden. Die Steuerung kann dabei wahlweise per CANopen- oder
I/O-Steuerung mit Schaltern und Potentiometern oder mit Hilfe einer Fernsteuerung
realisiert werden.
[0019] Vorzugsweise weist der Antrieb eine Halterung zum Halten des Elektromotors und, wenn
vorhanden, des Zusatzpropellers auf. Bevorzugt ist die Halterung des Antriebs zweiteilig
ausgebildet. Dabei kann die Halterung aus zwei Teilen, einer oberen Motorhalterung
und einer unteren Gegenplatte mit einer Aussparung für Anodenwechsel mechanisch erarbeitet
oder auch per 3D-Druck erstellt werden. Denkbar ist aber auch eine Aufteilung der
Halterung in Einzelteile.
[0020] Vorzugsweise umfasst der Antrieb ferner ein Gehäuse zur Aufnahme des Elektromotors.
Dabei können eine Kupplung und/oder ein Getriebe im Gehäuse aufgenommen werden. Bevorzugt
sind die Halterung und das Gehäuse zweiteilig ausgebildet. Vorteilhaft können die
Festigkeit und Beständigkeit des Antriebs dadurch erhöht werden.
[0021] Die Form der Halterung kann beispielsweise an den Bauraum oder an die Form des Hauptantriebs
angepasst werden oder direkt an den Hauptantrieb geklemmt oder integriert werden.
Das zu verwendende Material für die Halterung bzw. das Gehäuse kann unter Beachtung
der Salz- und Süßwasserverträglichkeit frei gewählt werden. Beispielsweise kann die
Halterung bzw. das Gehäuse aus Metall wie z. B. Edelstahl oder Aluminium, Kohlefaserverbundstoffen,
Kunstoffen aller Art, wie z. B. Polyamid (PA) oder Polyoxymethylen (POM), oder Legierungen
aller Art hergestellt werden. Bevorzugt wird hierbei die Halterung aus eloxiertem
Aluminium aus einem Block gefräst, da hierdurch die Kräfte des Motors und das Gewicht
optimal genutzt werden.
[0022] Vorzugsweise weist die Halterung einen oder mehrere Flügel auf. Die Flügel sind bevorzugt
in der Halterung integriert oder angeschraubt. Dadurch kann auf eine zusätzliche Kavitationsplattenerweiterung
verzichtet werden.
[0023] Vorzugsweise weist die Halterung eine Aussparung zur Aufnahme einer Anode auf. Die
am Hauptantrieb befestigte Anode kann durch das Design des Hauptantriebs frei zugänglich
sein. Damit kann ein Anodenwechsel immer auch bei befestigtem, erfindungsgemäßem Antrieb
vorgenommen werden.
[0024] Vorzugsweise ist der Antrieb durch formschlüssige, kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige
Verbindung, insbesondere durch bohrungsfreies Verklemmen der oberen Motorhalterung
und der unteren Gegenplatte mit Anodenwechselöffnung an der Kavitationsplatte des
Hauptantriebs befestigt. Dabei können die obere Motorhalterung und die untere Gegenplatte
beispielsweise mit Schrauben oder Klemmen außerhalb der Kavitationsplatte miteinander
verbunden werden, um so den Antrieb mit der Kavitationsplatte zu verklemmen. Hierdurch
wird eine Durchbohrung der Kavitationsplatte vermieden, welche die Stabilität der
Kavitationsplatte beeinträchtigt. Somit wird die Stabilität der Kavitationsplatte
sichergestellt.
[0025] Es wird auch ein Antriebssystem für ein Boot vorgeschlagen. Dabei umfasst das Antriebssystem
einen Hauptantrieb und einen erfindungsgemäßen Antrieb. Dies ermöglicht es, einen
bestehenden Antrieb eines Boots um den erfindungsgemäßen Antrieb zu erweitern. Es
ist auch möglich, neue Antriebe mit der Integration des erfindungsgemäßen Antriebs
zu ergänzen.
[0026] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Boot, das einen Hauptantrieb und einen
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Antrieb umfasst.
Vorteile der Erfindung
[0027] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung wird ein Antrieb bzw. ein Antriebssystem
für ein Boot bereitgestellt, wobei der Einsatz des erfindungsgemäßen Antriebs deutlich
vereinfacht wird.
[0028] Der erfindungsgemäße Antrieb ist dabei in einer Sekunde einsatzbereit, da der mit
dem Elektromotor ausgestattete erfindungsgemäße Antrieb direkt an den vorhandenen
Antrieb bereits im Vorfeld befestigt wird.
[0029] Durch Knopfdruck kann nun bei Ausfall des Hauptantriebs oder auch zur Ergänzung des
Hauptantriebs der erfindungsgemäße Antrieb umgehend gestartet, das Boot leicht gelenkt
und in kürzester Zeit aus der Gefahrenzone gebracht werden.
[0030] Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung der Zusammenführung von beiden Antrieben
- dem bereits bestehenden Hauptantrieb und dem erfindungsgemäßen Antrieb - lässt sich
der erfindungsgemäße Antrieb bei allen bekannten Heckantrieben einsetzen.
[0031] Da der erfindungsgemäße Antrieb direkt am Hauptantrieb befestigt wird und nicht über
die Kavitationsplatte des Hauptantriebs hinausragt, beziehungsweise bei einem Antrieb
mit Zusatzpropeller maximal der Zusatzpropeller über die Kavitationsplatte des Hauptantriebs
nach hinten hinausragt, hat dieser keinen Einfluss auf das Strömungsverhalten des
Wassers am Heck des Bootes.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0032] Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
[0033] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorderansicht einer Halterung des erfindungsgemäßen
Antriebs,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Rückansicht der Halterung des erfindungsgemäßen
Antriebs
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht des erfindungsgemäßen
Antriebs,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht von rechts des erfindungsgemäßen
Antriebs,
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer Draufsicht des erfindungsgemäßen Antriebs,
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer Untersicht des erfindungsgemäßen Antriebs,
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Antriebssystems
im Stillstands eines Boots,
- Figur 8
- eine schematische Darstellung einer Ansicht des erfindungsgemäßen Antriebssystems
im Stillstands des Boots in einer Position hinter dem Boot,
- Figur 9
- eine schematische Darstellung einer Seitenansicht des erfindungsgemäßen Antriebssystems
bei Gleitfahrt des Boots und
- Figur 10
- eine schematische Darstellung einer Ansicht des erfindungsgemäßen Antriebssystems
bei Gleitfahrt des Boots in einer Position hinter dem Boot.
Ausführungsformen der Erfindung
[0034] In der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung werden gleiche
oder ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei auf eine wiederholte
Beschreibung dieser Elemente in Einzelfällen verzichtet wird. Die Figuren stellen
den Gegenstand der Erfindung nur schematisch dar.
[0035] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorderansicht einer Halterung 3
des erfindungsgemäßen Antriebs 10. Der erfindungsgemäße Antrieb 10 umfasst dabei einen
Zusatzpropeller 5. Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Rückansicht der
Halterung 3 des erfindungsgemäßen Antriebs 10.
[0036] Figur 1 ist zu entnehmen, dass die Halterung 3 eine Aussparung 1 zur Aufnahme einer
Anode aufweist. Die am Hauptantrieb befestigte Anode kann durch das Design des Hauptantriebs
frei zugänglich sein. Damit kann ein Anodenwechsel immer auch bei befestigtem, erfindungsgemäßem
Antrieb 10 vorgenommen werden.
[0037] Figur 1 ist ferner zu entnehmen, dass die Halterung 3 Befestigungslöcher 4 aufweist,
die zur Befestigung des Antriebs 10 an dem Hauptantrieb dienen. Der Antrieb 10 kann
dabei durch formschlüssige, kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung an
dem Hauptantrieb befestigt sein. Dabei kann der Antrieb 10 beispielsweise mit Schauben,
Kleben oder Klemmen an dem Hauptantrieb befestigt sein.
[0038] Aus Figur 1 geht ferner hervor, dass die Halterung 3 zwei Flügel 2 aufweist. Die
Flügel 2 sind dabei in der Halterung 3 integriert. Dadurch kann auf eine zusätzliche
Flügelerweiterung verzichtet werden.
[0039] Figur 2 ist zu entnehmen, dass die Halterung 3 einen Leerraum 7 für einen Elektromotor
8 (vgl. Figuren 3 und 4) und ein Getriebe bzw. eine Kopplung aufweist. Aus Figur 2
geht ferner hervor, dass die Halterung 3 ebenfalls Ausführungen 6 für Klemmbefestigungen
zur Befestigung des Antriebs 10 am Hauptantrieb aufweist.
[0040] Die Halterung 3 des erfindungsgemäßen Antriebs 10 kann dabei einteilig ausgebildet
sein. Dabei kann die Halterung 3 aus einem Stück mechanisch erarbeitet oder auch per
3D-Druck erstellt werden. Möglich ist aber auch eine Aufteilung der Halterung 3 in
Einzelteile.
[0041] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht des erfindungsgemäßen
Antriebs 10, während Figur 4 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht von
rechts des erfindungsgemäßen Antriebs 10 zeigt. Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung
einer Draufsicht des erfindungsgemäßen Antriebs 10, während Figur 6 eine schematische
Darstellung einer Untersicht des erfindungsgemäßen Antriebs 10 zeigt.
[0042] Aus den Figuren 3 bis 6 geht hervor, dass der erfindungsgemäße Antrieb 10 einen Elektromotor
8 zum Antreiben des Zusatzpropellers 5 und ein Gehäuse 9 zur Aufnahme des Elektromotors
8 aufweist. Dabei können eine Kopplung und/oder ein Getriebe im Gehäuse 9 aufgenommen
werden.
[0043] Die Halterung 3 und das Gehäuse 9 sind dabei einteilig ausgebildet. Vorteilhaft können
die Festigkeit und Beständigkeit des erfindungsgemäßen Antriebs 10 dadurch erhöht
werden.
[0044] Die Form der Halterung 3 kann beispielsweise an den Bauraum oder an die Form des
Hauptantriebs angepasst werden. Das zu verwendende Material für die Halterung 3 bzw.
das Gehäuse 9 kann unter Beachtung der Salz- und Süßwasserverträglichkeit frei gewählt
werden. Beispielsweise kann die Halterung 3 bzw. das Gehäuse 9 aus Metall wie z. B.
Edelstahl oder Aluminium, Kunstoffen aller Art, wie z. B. Polyamid (PA) oder Polyoxymethylen
(POM), oder Legierungen aller Art hergestellt werden.
[0045] Figur 7 ist eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Antriebssystems 100 im Stillstand eines Boots (nicht dargestellt) zu entnehmen, während
Figur 8 eine schematische Darstellung einer Ansicht des erfindungsgemäßen Antriebssystems
100 im Stillstand des Boots in einer Position hinter dem Boot zeigt.
[0046] Figuren 9 und 10 zeigen jeweils eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Antriebssystems 100, das bereits in Figuren 7 und 8 dargestellt wurde, bei Gleitfahrt
des Boots. Dabei stellt Figur 9 schematisch die Seitenansicht des Antriebssystems
100 dar, während Figur 10 eine Ansicht des Antriebssystems 100 in einer Position hinter
dem Boot zu entnehmen ist.
[0047] Aus Figuren 7 bis 10 geht hervor, dass das erfindungsgemäße Antriebssystem 100 einen
Hauptantrieb 20 und einen Hilfsantrieb 10 umfasst. Dabei weist der Hauptantrieb 20
einen Hauptpropeller 22 auf. Der Hauptantrieb 20 ist ferner mit einer Kavitationsplatte
24 versehen, welche eine waagerechte Platte über dem Hauptpropeller 22 des Hauptantriebs
20 ist. Die Kavitationsplatte 24 soll dabei Kavitation verhindern.
[0048] Aus Figuren 7 bis 10 geht ferner hervor, dass die Halterung 3 des erfindungsgemäßen
Hilfsantriebs 10 eine Bodenplatte 3a und einen Hauptkörper 3b aufweist. Die Bodenplatte
3a ist vorliegend mittels Befestigungsmittel 3c, wie beispielsweise Schrauben oder
Bolzen, mit dem Hauptkörper 3b verbunden.
[0049] Vorliegend in Figuren 7 bis 10 ist der Hilfsantrieb 10 geklemmt außerhalb der Kavitationsplatte
24, um eine Durchbohrung der Kavitationsplatte 24 zu vermeiden, welche die Stabilität
der Kavitationsplatte 24 beeinträchtigt. Somit wird die Stabilität der Kavitationsplatte
24 sichergestellt.
[0050] Figuren 7 und 9 ist zu entnehmen, dass der Hilfsantrieb 10 an der Kavitationsplatte
24 bündig mit einem Plattenende 24a der Kavitationsplatte 24, das dem Boot abgewandt
ist befestigt ist. Auf diese Weise ragt der Hilfsantrieb 10 nicht über die Kavitationsplatte
24 hinaus. Durch diese Anordnung, dass der Hilfsantrieb an der Kavitationsplatte 24
bündig mit dem Plattenende 24a der Kavitationsplatte 24 befestigt ist, wird der Hilfsantrieb
10 bei Gleitfahrt des Boots oberhalb der Wasserlinie 34 stehen. Dabei bleibt der Kraftstoffverbrauch
bei Gleitfahrt gleich, da kein zusätzlicher Widerstand durch den Zusatzpropeller 5
des Hilfsantriebs 10, der in der hier dargestellten Ausführungsform als einziges Bauteil
des Hilfsantriebs 10 über die Kavitationsplatte hinausragt, erzeugt wird.
[0051] Bei Stillstand des Boots und bei niedrigen Geschwindigkeiten unterhalb der Gleitfahrt,
in der Regel bei Geschwindigkeiten von weniger als 15 km/h, das heißt während der
Verdrängerfahrt des Boots, wie es aus Figuren 7 und 8 hervorgeht, stehen der Hauptantrieb
20 und der Hilfsanatrieb 10 unter der Wasserlinie 30.
[0052] Bei Gleitfahrt des Boots, wie in Figuren 9 und 10 dargestellt, wird das Wasser durch
das fahrende Boot gedrängt und somit steht der Hilfsantrieb 10 oberhalb von hinterer
Wasserlinie 32 und seitlichen Wasserlinien 32.
[0053] Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin
hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche
angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen
Handelns liegen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- Antrieb
- 1
- Aussparung zur Aufnahme einer Anode
- 2
- Flügel
- 3
- Halterung
- 3a
- Bodenplatte der Halterung
- 3b
- Hauptkörper der Halterung
- 3c
- Befestigungsmittel
- 4
- Befestigungslöcher
- 5
- Zusatzpropeller
- 6
- Ausführung der Klemmbefestigung
- 7
- Leerraum für Elektromotor
- 8
- Elektromotor
- 9
- Gehäuse
- 20
- Hauptantrieb
- 22
- Hauptpropeller
- 24
- Kavitationsplatte
- 24a
- Plattenende der Kavitationsplatte
- 30
- Wasserlinie beim Stillstand des Boots
- 32
- Hintere Wasserlinie bei Gleitfahrt des Boots
- 34
- Seitliche Wasserlinie bei Gleitfahrt des Boots
- 100
- Antriebssystem
1. Antrieb (10) für ein Boot als Zusatzantrieb oder Alternativantrieb zu einem Hauptantrieb
(20), welcher mit einer Kavitationsplatte (24) versehen ist, umfassend einen Elektromotor
(8), wobei der Antrieb (10) dazu eingerichtet ist, an der Kavitationsplatte so befestigt
zu werden, dass dieser nach Montage nicht nach hinten über die Kavitationsplatte (24)
des Hauptantriebs (20) hinausragt.
2. Antrieb (10) nach Anspruch 1, umfassend einen Zusatzpropeller (5), der von dem Elektromotor
(8) angetrieben wird.
3. Antrieb (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass maximal der Zusatzpropeller (5) nach hinten über die Kavitationsplatte (24) des Hauptantriebs
(20) hinausragt.
4. Antrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner umfassend ein Batteriesystem
zur Energieversorgung des Elektromotors (8).
5. Antrieb (10) nach Anspruch 4, ferner umfassend ein Batteriemanagementsystem zur Steuerung
und Überwachung des Batteriesystems.
6. Antrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner umfassend eine Halterung (3)
zum Halten des Elektromotors (8) und, wenn vorhanden, des Zusatzpropellers (5).
7. Antrieb (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (3) zweiteilig ausgebildet ist.
8. Antrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, ferner umfassend ein Gehäuse (9) zur
Aufnahme des Elektromotors (8).
9. Antrieb (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (3) und das Gehäuse (9) zweiteilig ausgebildet sind.
10. Antrieb (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (3) einen oder mehrere Flügel (2) aufweist.
11. Antrieb (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (3) eine Aussparung (1) zur Aufnahme einer Anode aufweist.
12. Antrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzantrieb (10) durch formschlüssige, kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige
Verbindung an der Kavitationsplatte (24) befestigt ist.
13. Antrieb (10) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzantrieb (10) an die Kavitationsplatte (24) geklemmt ist.
14. Antriebssystem (100) für ein Boot, umfassend einen Hauptantrieb (20) und einen Antrieb
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
15. Boot, umfassend ein Antriebssystem nach Anspruch 14 und/oder einen Antrieb (10) nach
einem der Ansprüche 1 bis 13 .