[0001] Die Erfindung betrifft eine Seitenrandfaltstation für eine Verpackungsmaschine zum
Falten eines Seitenrands einer ein Packstück umgebenden (Papier-)Verpackung mit einem
Auflager für den Seitenrand und einem Faltfuß zur Fixierung des Seitenrands an dem
Auflager und einer im Bereich des Auflagers angeordneten relativ zum Auflager bewegbaren
Seitenrandfalteinrichtung zum Falten des fixierten Seitenrands.
[0002] Zum Versenden von Packstücken gibt es vorgefertigte Versandtaschen oder Schachteln.
Wenn ein Packstück mit einer solchen Versandtasche oder Schachtel versandt werden
soll, muss das Packstück bspw. in eine Versandtasche eingeführt werden. Die Versandtaschen
sind nicht optimal an die Größe des Packstücks angepasst. Eine alternative Vorgehensweise
besteht darin, die Versandtasche um das zu versendende Packstück herum zu fertigen.
[0003] Da sich das Porto häufig nach Größe und Gewicht des zu versendenden Packstücks bzw.
der Verpackung richtet, ist es erstrebenswert, die Größe der Verpackung innerhalb
bestimmter Größenmaße zu halten. Durch die Wahl der richtigen Versandart kann man
Porto sparen. Eines der beliebtesten Formate ist in Deutschland der sogenannte Maxibrief.
Dieser ist geeignet, kleine Waren von bis zu 1 kg zu verschicken. So können auch Gegenstände,
wie bspw. Kleidungsstücke, Mützen, Socken, Handys, etc. verschickt werden. Ein Maxibrief
darf dabei eine Länge von 10 - 35,3 cm, eine Breite von 7 - 25 cm und eine Höhe bis
zu 5 cm aufweisen.
[0004] Wenn eine (Papier-)Verpackung um das zu versendende Packstück herum gefertigt wird,
müssen die Seitenränder geschlossen werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es, eine Seitenrandfalteinrichtung und eine Verpackungsmaschine mit einer solchen
Seitenrandfalteinrichtung bereitzustellen, mit denen auf einfache Art und Weise ein
oder zwei Seitenränder einer Verpackung geschlossen werden können.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Seitenrandfaltstation für eine
Verpackungsmaschine zum Falten eines Seitenrands einer ein Packstück umgebenden (Papier-)Verpackung
mit einem Auflager für den Seitenrand und einem Faltfuß zur Fixierung des Seitenrands
an dem Auflager und einer im Bereich des Auflagers angeordneten relativ zum Auflager
bewegbaren Seitenrandfalteinrichtung zum Falten des fixierten Seitenrands, wobei die
Seitenrandfalteinrichtung eingerichtet ist, zum Aufrichten des Seitenrands eine Bewegung
mit einer vertikalen und einer horizontalen Bewegungskomponente durchzuführen.
[0006] Der geöffnete Seitenrand kann somit zunächst durch den Faltfuß auf dem Auflager fixiert
werden. Anschließend kann die Seitenrandfalteinrichtung eine überlagerte vertikale
und horizontale Bewegung durchführen und dadurch den Seitenrand um den Faltfuß herum
aufrichten, sodass der Seitenrand anschließend umgefaltet werden kann. Eine Bewegung
mit einer vertikalen und einer horizontalen Bewegungskomponente kann bspw. eine bogen-
oder kreisförmige Bewegung sein. Sie kann jedoch auch eine lineare Bewegung schräg
zur Horizontalen sein.
[0007] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Seitenrandfalteinrichtung zum Aufrichten des
Seitenrands eine lineare Bewegung in einem Winkel 0°< α <90° zur Horizontalen durchführt.
Eine solche lineare Bewegung lässt sich besonders einfach realisieren. Mit einer solchen
Bewegung kann der Seitenrand aufgerichtet werden und in Richtung Mitte der Verpackung
gefaltet werden. Dieses Falten 0° < α < 90° hat den Vorteil, dass sich das gefaltete
Papier durch die Rückstellkraft des ungefalteten Papierrandes nicht aus der bis hierhin
entstandenen Papierfaltumrandung (links und rechts gesehen) herauswinden will, sondern
es drückt sich durch die Rückstellkraft in die Papierfaltumrandung hinein. Dadurch
kann der Faltfuß herausgenommen werden ohne dass sich das Papier wieder streckt.
[0008] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Faltfuß eingerichtet ist, eine lineare Bewegung
in einem Winkel 0° < β < 90° zur Horizontalen durchzuführen, wobei β < o. Durch diese
Maßnahme kann verhindert werden, dass der Faltfuß und die Seitenrandfalteinrichtung
miteinander kollidieren. Da der Seitenrand eine Klebespur aufweist, kann dadurch auch
verhindert werden, dass der Faltfuß bei aufgerichtetem Seitenrand mit einer Klebstoffspur
des Seitenrands in Berührung kommt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Seitenrandfalteinrichtung eine Rollenleiste
aufweisen. Durch die Rollenleiste kann eine untere Papierlage des Seitenrands hochgedrückt
werden. Die Rollenleiste schmiegt dabei den Rand der Verpackung um eine Kante des
Faltfußes. Die Verwendung einer Rollenleiste hat im Vergleich zur Verwendung eines
Balkens den Vorteil, dass einer Faltenbildung am Seitenrand entgegengewirkt werden
kann. Außerdem kann durch die Verwendung einer Rollenleiste verhindern werden, dass
die Verpackung bei der Formung des Seitenrands versetzt wird.
[0010] Die Seitenrandfalteinrichtung kann einen Balken aufweisen, der zum Anpressen des
umgefalteten Seitenrands auf das Auflager schwenkbar ist. Durch den Balken kann somit
der Seitenrand angepresst werden, sodass eine Verklebung des Seitenrands erfolgt.
[0011] Besonders bevorzugt kann der Balken an seiner Unterseite ein nachgiebiges Material,
insbesondere Gummi, aufweisen. Sollte es am Seitenrand zu Unebenheiten gekommen sein,
bspw. durch Faltenbildung oder ungleichmäßigen Klebstoffauftrag, können diese Unebenheiten
durch das nachgiebige Material ausgeglichen werden und kann trotzdem eine zuverlässige
Verklebung sichergestellt werden.
[0012] Die Rollenleiste kann an einem Ende des Balkens angeordnet sein. Dabei können der
Durchmesser der Rollen und die Position der Rollen der Rollenleiste so gewählt sein,
dass die Rollenleiste beim Anpressen des Seitenrands mittels des Balkens nicht in
Kontakt mit dem Seitenrand steht.
[0013] Die Seitenrandfalteinrichtung kann zwei längenverstellbare Arme umfassen, an denen
der Balken schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkbewegung des Balkens kann insbesondere
pneumatisch angetrieben sein. Die längenverstellbaren Arme können teleskopierbar sein.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Faltfuß ein Schwenkteil umfasst, das, insbesondere
gegen eine Rückstellkraft, relativ zu einem Faltfußbasisteil schwenkbar ist. Durch
diese Maßnahme kann das Schwenkteil in Richtung Verpackungsmitte verschwenkt werden
und somit vom Seitenrand entfernt werden, sodass auch dadurch sichergestellt wird,
dass der Faltfuß nicht mit einer Klebstoffspur des Seitenrands in Berührung kommt.
[0015] Das Auflager kann als Vakuumleiste ausgebildet sein oder eine solche umfassen. Somit
kann der Seitenrand auf dem Auflager fixiert werden, wenn der Faltfuß angehoben wurde.
Ein Versetzen der Verpackung während des Anpressens des Seitenrands kann dadurch verhindert
werden.
[0016] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Verpackungsmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Seitenrandfaltstation. Beim Erstellen der Verpackung entsteht kein Abfall.
[0017] Die Maschine kann konzipiert sein, um das Größtmögliche Paket 35x25x5 (Maxibrief)
zu verpacken. Die hier angegebene Breite entspricht bei der mit der erfindungsgemäßen
Verpackungsmaschine hergestellten Verpackung der Länge und kann, genauso wie die Höhe.
angepasst werden. Die hier angegebene Länge 10 - 35,3 cm (bei der mit der erfindungsgemäßen
Verpackungsmaschine hergestellten Verpackung die Breite) kann beispielsweise durch
einen Papierrollenwechsel angepasst werden.
[0018] Es kann sich um einformatige Verpackungsmaschine handeln. Insbesondere kann es keine
Einstellmöglichkeit für die Breite einer Verpackung geben. Die Höhe der Verpackung
kann aber automatisch durch das um das Packstück gelegte Papier eingestellt werden.
Die Länge der Verpackung kann durch die Papierbahnenabzüge angepasst werden. Es kann
ein Zähler vorgesehen sein, der die verpackten Packstücke zählt.
[0019] Beispiel: Die Verpackungsmaschine erstellt 50 Pakete und alle fallen hinten in eine
Gitterbox. 30 davon fallen in das Maßspektrum eines Maxi-Briefes. Wenn die Maschine
in der Länge z. B. bis 450 mm variabel ist, verpackt sie die restlichen 20 Packstücke
größer. Der Versender weiß automatisch, wie viele Pakete er versendet, und da die
Verpackungsmaschine mitzählt, wie viel Porto er für wie viele Pakete zahlen muss.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verpackungsmaschine einen Flächenkopf zur
flächigen Aufbringung von Klebstoff auf eine Papierbahn aufweist. Mit einem Flächenkopf
kann Klebstoff auf eine daran vorbei bewegte Papierbahn besonders einfach aufgebracht
werden. Besonders bevorzugt wird dabei ein so genannter PSA-Klebstoff aufgetragen.
Ein solcher Klebstoff kann warm aufgetragen werden. Er bleibt daueradhäsiv bis zum
Andrücken.
[0021] Der Flächenkopf kann eingerichtet sein, zwei parallele, beabstandete Klebstoffspuren
aufzubringen. Die eine Klebstoffspur kann dazu dienen, eine obere und eine untere
Papierlage miteinander zu verkleben, wobei das Packstück zwischen der unteren und
der oberen Papierlage angeordnet wird. Die zweite, äußere Klebstoffspur kann dazu
dienen, den umgefalteten Seitenrand zu verkleben und damit die Verpackung zu verschließen.
[0022] Besonders bevorzugt ist es, wenn der Flächenkopf in seinem Abstand zu einer Transportebene,
in der die Papierbahn transportiert wird, verstellbar ist. Somit kann der Flächenkopf
von der Papierbahn beabstandet werden, wenn diese stillsteht, weil gerade kein Packstück
zur Verpackung ansteht. Ein Durchfetten der Papierbahn mit Klebstoff kann dadurch
verhindert werden.
[0023] Der Flächenkopf kann zu einer Trenneinrichtung, die eingerichtet ist, verleimte Papierbahnen
zu trennen, einen Abstand aufweisen, der der Länge des kleinsten zu verpackenden Packstücks
entspricht. An den Stellen, an denen die Papierbahnen miteinander verbunden werden
sollen, wird die Klebstoffspur in der Regel unterbrochen. Die kürzeste aufzubringende
Klebstoffspur entspricht dabei dem Abstand zwischen der Trenneinrichtung und dem Flächenkopf.
Vorzugsweise beträgt der Abstand mindestens 8cm. Ein größerer Abstand würde ein viel
größeres minimales Paket ergeben.
[0024] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackung,
insbesondere Papierverpackung, mit den Schritten:
- a. Bereitstellen einer oberen und einer unteren Papierlage unterschiedlicher Breite
in einer Verpackungsmaschine,
- b. Aufbringen von zumindest einer Klebstoff- oder Leimspur in zumindest einem Randbereich
einer der Papierlagen
- c. Einführen eines zu verpackenden Gegenstandes zwischen die Papierlagen,
- d. miteinander Verleimen oder Verkleben der Papierlagen hinter dem Gegenstand,
- e. Zusammenbringen der Papierlagen so, dass ein Rand der breiteren Papierlage über
die schmalere Papierlage übersteht,
- f. Umfalten des überstehenden Rands der breiteren Papierlage und Verleimen oder Verkleben
mit der schmaleren Papierlage mittels der zumindest einen in Schritt b. aufgebrachten
Klebstoff- oder Leimspur.
[0025] Vorzugsweise wird ein Klebstoff mit langer Offenzeit, insbesondere ein daueradhäsiver
Klebstoff verwendet. Es versteht sich, dass auf zwei gegenüberliegenden Seiten der
breiteren Papierlage zumindest eine Klebstoff- oder Leimspur aufgebracht werden kann
und die breitere Papierlage auf die schmalere Papierlage gefaltet werden kann. Vor
dem Umfalten kann die schmalere Papierlage auf die breitere Papierlage gedrückt werden.
Es ist nicht zwingend notwendig, die schmalere Papierlage mit der breiteren Papierlage
vor dem Umfalten zu verbinden. Es ist sogar vorteilhaft, so vorzugehen, da bei gleicher
Papierlagenbreite größere Gegenstände verpackt werden können. Außerdem besteht ein
geringeres Risiko der Faltenbildung.
[0026] Da die breitere Papierlage um mehr als 90° umgefaltet wird, wird die schmalere Papierlage
durch den umgefalteten Rand der breiteren Papierlage quasi gehalten und wird verhindert,
dass sich die schmalere Papierlage von der breiteren Papierlage löst, ehe der Rand
der breiteren Papierlage mit der schmaleren Papierlage verklebt ist.
[0027] Im Schritt d. kann gleichzeitig die Verbindung der Papierlagen für einen Seitenrand
der nächsten in einer Verpackungsmaschine herzustellenden Verpackung erfolgen. Es
kann also ein Verleimen oder Verkleben der Papierlagen vor dem nächsten Gegenstand
erfolgen.
[0028] Der Verpackungsmaschine können zwei Papierbahnen als obere und untere Papierlagen
zugeführt werden, wobei die in Transportrichtung der Papierbahnen vorderen Ränder
der Papierbahnen zusammengeführt und miteinander verklebt oder verleimt werden.
[0029] Auf die breitere Papierlage können zwei parallele Klebstoff- oder Leimspuren aufgebracht
werden. Die schmalere Papierlage kann mittels der inneren Klebstoff- oder Leimspur
mit der breiteren Papierlage verklebt oder verleimt werden. Anschließend kann der
überstehende Rand der breiteren Papierlage umgeschlagen werden und mittels der äußeren
Klebstoff- oder Leimspur mit der schmaleren Papierlage verklebt oder verleimt werden.
Dadurch wird die Verpackung zuverlässig verschlossen.
[0030] Die Klebstoff- oder Leimspur wird vorzugsweise aufgebracht, ehe ein zu verpackender
Gegenstand eingelegt wird, insbesondere ehe eine Verbindung der Papierlagen hinter
dem eingelegten Gegenstand erfolgt. Weiterhin wird vorzugsweise nur für den aktuell
zu verpackenden Gegenstand Klebstoff oder Leim aufgebracht. Somit besteht kein Datenversatz.
Ein Datenversatz könnte bei Störungen der Verpackungsmaschine zu Problemen führen,
wenn z.B. Leim oder Klebstoff für den 3. oder 4. zu verpackenden Gegenstand aufgebracht
würde. In einem solchen Fall müssten aus der Anlage alle bereits vermessenen Packgüter
(Gegenstände) ausgeräumt und neu aufgelegt werden.
[0031] Leim- oder Klebstoffspuren werden vorzugsweise auf eine noch flache Papierbahn oder
Papierlage, bevor diese um den zu verpackenden Gegenstand umgelegt wird, aufgebracht.
Dies gilt insbesondere für Leim- oder Klebstoffspuren, die in einem seitlichen Randbereich
einer Papierbahn aufgebracht werden. Das Aufbringen der Leim- oder Klebstoffspuren
auf eine flache Papierbahn ist mit besonders geringem Aufwand verbunden.
[0032] Das Aufbringen der Klebstoffspuren erfolgt vorzugsweise immer für den nächsten Gegenstand.
Es kann zunächst eine Klebstoffspur für den kleinsten zu verpackenden Gegenstand entsprechend
der kleinsten vorgesehenen Verpackung aufgebracht werden. Wenn der nächste zu verpackende
Gegenstand dem kleinsten zu verpackenden Gegenstand entspricht, kann zunächst mit
einer Lücke gestartet werden und dann die Klebstoffspur für die kleinstmögliche Verpackung
aufgebracht werden. Wenn der nächste zu verpackende Gegenstand größer ist als der
kleinste zu verpackende Gegenstand, kann die Klebstoffspur verlängert werden, dann
eine Lücke gelassen werden, und dann eine Spur entsprechend der kleinsten vorgesehenen
Verpackung für den nächsten Gegenstand aufgebracht werden.
[0033] Es kann zunächst immer eine Klebstoffspur in einer Länge aufgebracht werden, die
für die kleinstmögliche Verpackung geeignet ist. Ist der nächste zu verpackende Gegenstand
größer (länger) als der kleinstmögliche zu verpackende Gegenstand, kann die Klebstoffspur
entsprechend verlängert werden. Zwischen Klebstoffspuren für aufeinanderfolgende Gegenstände
kann eine Lücke gelassen werden. Die Größe eines zu verpackenden Gegenstands kann
vorgegeben werden oder gemessen werden.
[0034] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn es sich bei dem Klebstoff um einen daueradhäsiven
Klebstoff handelt. Wenn der Klebstoff für die kleinstmögliche Verpackung aufgetragen
ist und lange keine Gegenstände zum Verpacken eingelegt werden, würde ein normaler
Leim mit einer Offenzeit vertrocknen und wäre nicht mehr brauchbar. Es müsste nach
jeder Standzeit der Anlage eine Leerverpackung erzeugt werden und diese Leerverpackung
müsste dann ausgeschleust werden.
[0035] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0036] Die einzelnen Figuren zeigen:
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung einer Verpackungsmaschine;
- Fig. 2
- zeigt die wesentlichen Teile einer Seitenrandfaltstation in einer Ansicht von vorne;
- Fig. 3
- zeigt die Seitenrandfaltstation, wobei die Faltfüße auf Auflager bewegt wurden;
- Fig. 4
- zeigt die Seitenrandfaltstation mit ausgefahrenen Rollenleisten;
- Fig. 5
- zeigt die Seitenrandfaltstation mit verschwenktem Schwenkteil der Faltfüße;
- Fig. 6
- zeigt die Seitenrandfaltstation mit nach oben verlagerten Faltfüßen;
- Fig. 7
- zeigt die Seitenrandfaltstation mit verschwenkten Balken einer Seitenrandfalteinrichtung;
- Fig. 8
- zeigt die Anordnung eines Flächenkopfs;
- Fig. 9
- zeigt in vergrößerter schematischer Ansicht eine Schnittdarstellung durch den linken
Rand einer Verpackung vor der Formung eines Seitenrands;
- Fig.10a - c
- zeigen stark schematisiert die Verfahrensschritte zur Formung eines gefalteten Seitenrands.
[0037] Die in Fig. 1 dargestellte (Papier-)Verpackungsmaschine 10 zum Verpacken eines Packstücks
in eine Verpackung aus einer oberen Papierlage und einer unteren Papierlage, wobei
die obere Papierlage schmaler ist als die untere Papierlage, weist eine Verbindungs-
und Trennvorrichtung 11 und eine Seitenrandfaltstation 12 auf. In der Verbindungs-
und Trennvorrichtung 11 werden eine obere und untere Papierlage miteinander verleimt,
sodass ein Papiervorhang entsteht. Durch eine Abzugsvorrichtung werden die verbundenen
Papierlagen in eine Transportrichtung gezogen, sodass ein zu verpackendes Packstück
zwischen die Papierlagen eingeführt werden kann. Anschließend werden die Papierlagen
hinter dem Packstück auf dessen halber Höhe durch die Verbindungs- und Trennvorrichtung
11 miteinander verleimt. Anschließend werden die Papierlagen abgetrennt, sodass das
Packstück bis auf zwei Seiten von den Papierlagen in einer Art Banderole eingeschlossen
ist und ein neuer Papiervorhang für das Verpacken eines neuen Packstücks bereitsteht.
[0038] Die Fig. 2 zeigt in einer Frontansicht die wesentlichen Teile der Seitenrandfaltstation
12. Im Folgenden wird nur die linke Hälfte 13 der Seitenrandfaltstation 12 beschrieben.
Die linke Hälfte 13 dient zur Bildung eines linken Seitenrands, die rechte Hälfte
15 der Seitenfaltstation 12 dient zur Bildung eines rechten Seitenrands und ist analog
aufgebaut. Zwischen den Hälften 13, 15 ist ein hier nicht dargestelltes Transportband
angeordnet, mit dem eine seitlich geöffnete Verpackung in die Seitenrandfaltstation
12 transportiert werden kann.
[0039] Die Seitenrandfalteinrichtung 12 weist ein Auflager 14 auf, das eine Vakuumleiste
16 umfasst, wobei die Vakuumleiste 16 in das Auflager 14 integriert sein kann. Oberhalb
des Auflagers 14 ist ein Faltfuß 18 angeordnet. Der Faltfuß 18 weist ein Basisteil
20 und ein Schwenkteil 22, welches um die Achse 24 schwenkbar ist, auf. Die Schwenkbewegung
wird durch zwei Anschläge 26, 28 begrenzt. Das Verschwenken des Schwenkteils 22 erfolgt
gegen die Rückstellkraft einer hier nicht dargestellten Feder. Das Schwenkteil 22
des Faltfußes 18 weist eine Faltkante 30 auf. Der Faltfuß 18 ist in Doppelpfeilrichtung
32, d. h. schräg zur Horizontalen, bewegbar. Der Faltfuß 18 kann eine lineare Bewegung
in Doppelpfeilrichtung 32 durchführen. Die Bewegung hat eine horizontale und eine
vertikale Bewegungskomponente. Die lineare Bewegung erfolgt in einen Winkel β zur
Horizontalen.
[0040] Die Seitenrandfallstation 12 weist weiterhin eine Seitenrandfalteinrichtung 34 auf.
Die Seitenrandfalteinrichtung 34 umfasst einen Balken 36, an dessen Ende eine Rollenleiste
38 angeordnet ist. Die Rollenleiste 38 ist in Doppelpfeilrichtung 40 verstellbar.
Die Bewegung umfasst daher eine vertikale und eine horizontale Bewegungskomponente.
Insbesondere ist die Rollenleiste 38 schräg zur Horizontalen verstellbar. Die Bewegungsrichtung
gemäß des Doppelpfeils 40 ist in einem Winkel α zur Horizontalen, wobei α>β.
[0041] Ausweislich der Darstellung der Fig. 3 wurde der Faltfuß 18 schräg nach unten bewegt,
sodass der Faltfuß 18 auf dem Auflager 14 aufliegt und dabei einen hier nicht dargestellten
Seitenrand einer Verpackung fixiert. Der Seitenrand der Verpackung steht nach links
bis über die Rollenleiste 38 über.
[0042] Ausweislich der Fig. 4 wurde die Rollenleiste 38 schräg nach oben bewegt. Dadurch
wird der überstehende Seitenrand der Verpackung aufgerichtet und teilweise um die
Faltkante 30 des Faltfußes 18 gefaltet.
[0043] In der Folge wird ausweislich der Fig. 5 das Schwenkteil 22 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt, sodass es von dem teilweise umgefalteten Seitenrand der Verpackung wegbewegt
wird. Insbesondere wird das Schwenkteil 22 in Richtung Verpackungsmitte verschwenkt.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass bei einer Verlagerung des Faltfußes 18 schräg
nach oben, wie dies in der Fig. 6 dargestellt ist, ein Kontakt des Faltfußes 18 mit
einer Klebstoffspur am umgefalteten Verpackungsrand vermieden wird. In der Situation
der Fig. 6 wird der Seitenrand der Verpackung durch die Vakuumleiste 16 fixiert, sodass
die Verpackung, deren Seitenrand noch nicht vollständig umgefaltet ist, ortsfest angeordnet
verbleibt.
[0044] In der Fig.7 ist zu erkennen, dass der Balken 36 um die Drehachse 42 verschwenkt
wurde und dadurch den gefalteten Seitenrand auf das Auflager 14 drückt. Dadurch erfolgt
eine Verklebung des Seitenrands. An der Unterseite weist der Balken 36 eine Schicht
44 aus flexiblem Material, bspw. Gummi, auf. In der Fig. 7 ist weiterhin zu erkennen,
dass die Seitenrandfalteinrichtung 34 Arme 46 aufweist, bezüglich denen der Balken
36 verschwenkbar ist. Der Balken 36 ist zu diesem Zweck an einem Ende mit einem Pneumatikzylinder
48 verbunden. Die Verstellung des Faltfußes 18 in Doppelpfeilrichtung 32 und der Rollenleiste
38 in Doppelpfeilrichtung 40 kann ebenfalls pneumatisch erfolgen.
[0045] Die Fig. 8 zeigt einen Teil der Papierverpackungsmaschine 10 einschließlich der Trennvorrichtung
11 gemäß der Fig. 1. Insbesondere ist hier ein Flächenkopf 50 zum Auftragen von Klebstoff
zu erkennen. Der Flächenkopf 50 kann Klebstoffspuren auf eine Papierbahn 52 bringen,
die von unten zugeführt wird. Der Flächenkopf 50 ist in seinem Abstand zur Papierbahn
52 verstellbar, insbesondere senkrecht zu einer Transportebene der Papierbahn 52.
Solange die Papierbahn 52 nicht bewegt wird, kann somit der Flächenkopf 50 von der
Papierbahn 52 entfernt werden, um ein Durchfetten der Papierbahn 52 mit Klebstoff
zu verhindern. Weiterhin ist in der Fig. 8 zu erkennen, dass von oben eine Papierbahn
54 zugeführt wird, wobei die Papierbahnen an einer Stelle 56 miteinander verleimt
werden können. Dadurch entsteht ein Papiervorhang. Außerdem wird an der Stelle 56
nach der Verleimung eine Trennung durchgeführt. Ein zu verpackendes Packstück 58 kann
zwischen den Papierbahnen 52, 54 angeordnet werden. Wenn die verbundenen Papierbahnen
52, 54 nach rechts abgezogen werden, kann nach dem Durchlaufen des Packstücks 58 erneut
eine Verbindung der Papierbahnen 52, 54 erfolgen, sodass das Packstück 58 quasi durch
eine Banderole umgeben ist.
[0046] Der Abstand von der Stelle 56 bis zum Flächenkopf 50 entspricht der kleinsten Länge
eines zu verpackenden Packstücks 58.
[0047] Die Fig. 9 zeigt eine teilweise Schnittdarstellung durch eine Verpackung vor dem
Falten eines Seitenrands. Insbesondere sind die untere Papierlage 52 und die obere
Papierlage 54 zu erkennen, zwischen denen das zu verpackende Packstück 58 angeordnet
ist. Auf der unteren Papierlage 52 befinden sich zwei durch den Flächenkopf 50 aufgebrachte
Klebstoffspuren 60, 62, die voneinander beabstandet sind. Die obere Papierlage 54
ist schmaler ausgebildet als die untere Papierlage 52. Die obere Papierlage 54 wird
mit der unteren Papierlage 52 über die Klebstoffspur 62 verbunden. Bei dem Klebstoff
der Klebstoffspuren 60, 62 handelt es sich um einen daueradhäsiven Klebstoff, der
bis zum Andrücken adhäsiv ist. Das Andrücken erfolgt über den Faltfuß 18. Dadurch,
dass die Leimspuren 60, 62 voneinander beabstandet sind, kann verhindert werden, dass
das äußerste Ende der Papierlage 54 ebenfalls mit der unteren Papierlage 52 verklebt
wird. Dadurch kann das anschließende Falten des Seitenrands erleichtert werden. Die
Klebstoffspur 62 kann entfallen. Beim Umfalten der unteren Papierlage 52 kann die
obere Papierlage 54 durch den mehr als 90° umgefalteten Rand der unteren Papierlage
52 in Position gehalten werden.
[0048] Die Fig. 10a - 10c zeigen in stark schematisierter Darstellung nochmals die Abläufe
zum Bilden eines Seitenrands. Die Fig. 10a zeigt eine Draufsicht von vorne auf die
Verpackung 64, die aus den Papierlagen 52, 54 gebildet wurde. Am vorderen Ende befindet
sich ein vorderer Seitenrand 66, der an der Stelle 56 (Fig. 8) gebildet wurde, indem
die obere und untere Papierlage 52, 54 miteinander verleimt wurden. Die Verpackung
64, in der sich bereits das zu verpackende Packstück 58 befindet, liegt auf einen
Transportband 68 auf. Der Seitenrand 70 liegt auf dem Auflager 14 auf und wird von
oben durch den Faltfuß 18 fixiert. Insbesondere klemmt der Faltfuß 18 den Seitenrand
70 auf dem Auflager 14 fest. Der Seitenrand 70 erstreckt sich bis über die Rollenleiste
38.
[0049] Ausweislich der Fig. 10b wird anschließend die Rollenleiste 38 in Pfeilrichtung 41
schräg nach oben bewegt, wodurch der Seitenrand 70 um die Faltkante 30 gefaltet wird.
Im Anschluss daran kann das Schwenkteil 22 in Pfeilrichtung 72 verschwenken, sodass
es von der Klebstoffspur 60 entfernt wird. Anschließend oder überlagert kann der Faltfuß
18 in Pfeilrichtung 31 bewegt werden. Auch durch diese Bewegung kann ein Kontakt des
Faltfußes 18 mit der Klebstoffspur 60 vermieden werden. Um ein Lösen des Seitenrands
70 von dem Auflager 14 zu verhindern, kann der Seitenrand 70 über die Vakuumleiste
16 fixiert werden.
[0050] Im Verfahrensschritt gemäß Fig. 10c wird der Balken 36 verschwenkt, um den Seitenrand
70 mit der Klebstoffspur 60 auf der Oberseite der oberen Papierlage 54 an der Stelle
72 (siehe Fig. 9) zu verkleben.
1. Seitenrandfaltstation (12) für eine Verpackungsmaschine (10) zum Falten eines Seitenrands
(70) einer ein Packstück umgebenden (Papier-)Verpackung (64) mit einem Auflager (14)
für den Seitenrand und einem Faltfuß (18) zur Fixierung des Seitenrands (70) an dem
Auflager (14) und einer im Bereich des Auflagers (14) angeordneten relativ zum Auflager
(14) bewegbaren Seitenrandfalteinrichtung (34) zum Falten des fixierten Seitenrands
(70), dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenrandfalteinrichtung (34) eingerichtet ist, zum Aufrichten des Seitenrands
(70) eine Bewegung mit einer vertikalen und einer horizontalen Bewegungskomponente
durchzuführen.
2. Seitenrandfaltstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenrandfalteinrichtung (34) zum Aufrichten des Seitenrands (70) eine lineare
Bewegung in einem Winkel 0°<α<90° zur Horizontalen durchführt.
3. Seitenrandfaltstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltfuß (18) eingerichtet ist, eine lineare Bewegung in einem Winkel 0°<β<90°
zur Horizontalen durchzuführen, wobei β<α.
4. Seitenrandfaltstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenrandfalteinrichtung (34) einen Balken (36) aufweist, der zum Anpressen
des umgefalteten Seitenrands (70) auf das Auflager (14) schwenkbar ist.
5. Seitenrandfaltstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Balken (36) an seiner Unterseite ein nachgiebiges Material (44), insbesondere
Gummi, aufweist.
6. Seitenrandfaltstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenrandfalteinrichtung (34) zwei längenverstellbare Arme (46) umfasst, an
denen der Balken (36) schwenkbar gelagert ist.
7. Seitenrandfaltstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltfuß (18) ein Schwenkteil (22) umfasst, das, insbesondere gegen eine Rückstellkraft,
relativ zu einem Faltfußbasisteil (20) schwenkbar ist.
8. Seitenrandfaltstation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (14) als Vakuumleiste (16) ausgebildet ist oder eine solche umfasst.
9. Verpackungsmaschine (10) mit einer Seitenrandfaltstation (12) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
10. Verpackungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsmaschine einen Flächenkopf (50) zur flächigen Aufbringung von Klebstoff
auf eine Papierbahn (52) aufweist.
11. Verpackungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächenkopf (50) eingerichtet ist, zwei parallele, beabstandete Klebstoffspuren
(60, 62) aufzubringen.
12. Verpackungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächenkopf (50) in seinem Abstand zu einer Transportebene, in der die Papierbahn
(52) transportiert wird, verstellbar ist.
13. Verpackungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flächenkopf (50) zu einer Trenneinrichtung, die eingerichtet ist, Papierbahnen
zu trennen, einen Abstand aufweist, der der Länge des kleinsten zu verpackenden Packstücks
(58) entspricht.
14. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung (64), insbesondere Papierverpackung, mit
den Schritten:
a. Bereitstellen einer oberen und einer unteren Papierlage unterschiedlicher Breite
in einer Verpackungsmaschine (10),
b. Aufbringen von zumindest einer Klebstoff- oder Leimspur (60, 62) in zumindest einem
Randbereich einer der Papierlagen
c. Einführen eines zu verpackenden Gegenstandes zwischen die Papierlagen,
d. miteinander Verleimen oder Verkleben der Papierlagen hinter dem Gegenstand,
e. Zusammenbringen der Papierlagen so, dass ein Rand der breiteren Papierlage über
die schmalere Papierlage übersteht,
f. Umfalten des überstehenden Rands der breiteren Papierlage und Verleimen oder Verkleben
mit der schmaleren Papierlage mittels der zumindest einen in Schritt b. aufgebrachten
Klebstoff- oder Leimspur (60, 62).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsmaschine zwei Papierbahnen als obere und untere Papierlagen zugeführt
werden, wobei die in Transportrichtung der Papierbahnen vorderen Ränder der Papierbahnen
zusammengeführt und miteinander verleimt werden.