[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlauchpumpe.
[0002] Schlauchpumpen werden für Förderaufgaben in den Bereichen Medizin, Labor und Produktion
verwendet. Einer ihrer grossen Vorteile ist, dass der Arbeitsraum durch einen flexiblen
Schlauch gebildet wird und ausser der inneren Schlauchwand keine weiteren Elemente
der Schlauchpumpe mit dem zu fördernden Fluid in Berührung kommen. Der Medientransport
erfolgt durch Okklusion mittels eines oder mehrerer Verdrängungskörper in Form von
rotierenden Rollen oder Gleitschuhen an mindestens einer Stelle des Schlauches und
Verschiebung dieser Okklusion in Förderrichtung.
[0003] Die Okklusion erfolgt durch eine periodische Verringerung des Schlauchvolumens durch
den oder die auf dem Schlauch abrollenden und auf den Schlauch drückenden Verdrängungskörper.
Die Okklusion entsteht somit durch eine Quetschung des Schlauchs, die durch das flexible
Material ermöglicht wird, aus welchem derartige Schläuche üblicherweise bestehen.
An die Okklusion schliesst eine Vergrösserung des Schlauchvolumens an, wenn sich der
Verdrängungskörper wieder vom Schlauch entfernt. Durch die Veränderung des Schlauchvolumens
entstehen sowohl auf der Eingangsseite der Schlauchpumpe wie auch auf der Ausgangsseite
der Schlauchpumpe pulsierende Förderströme.
[0004] Für viele Anwendungen sind solche pulsierenden Förderströme unerwünscht. Speziell
beim Dosieren oder Mischen sind pulsierende Förderströme ungewollt, da beispielsweise
die Dosiermenge oder das Mischungsverhältnis nicht genau einstellbar ist.
Stand der Technik
[0005] Um pulsierende Förderströme zu reduzieren, wurden bisher unterschiedliche Massnahmen
getroffen. Einerseits wird die Anzahl der Rollen erhöht, was zwar die Pulsation etwas
reduziert, aber die Schlauchlebensdauer signifikant verringert. Weitere Möglichkeiten
der Reduktion pulsierender Förderströme sind in
EP 2 419 636 B1,
DE20109803 U1,
EP 3 364 032 A1,
EP 2 990 647 A1 beschrieben.
[0006] Im Dokument
EP 2 419 636 B1 wird auch ein Verfahren zur pulsationsfreien volumetrischen Förderung beschrieben,
das aber zu einer komplexen und teuren linearen peristaltischen Fingerpumpe führt.
[0007] Daher besteht Bedarf an einer verbesserten Schlauchpumpe, mittels welcher ein im
Wesentlichen pulsationsfreier Durchsatz erhältlich ist.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schlauchpumpe bereitzustellen, deren Durchsatz
im Wesentlichen konstant ist.
Beschreibung der Erfindung
[0009] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch eine Schlauchpumpe gemäss Anspruch
1. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Schlauchpumpe sind Gegenstand der Ansprüche
2 bis 15.
[0010] Wenn der Begriff "beispielsweise" in der nachfolgenden Beschreibung verwendet wird,
bezieht sich dieser Begriff auf Ausführungsbeispiele und/oder Ausführungsformen, was
nicht notwendigerweise als eine bevorzugtere Anwendung der Lehre der Erfindung zu
verstehen ist. In ähnlicher Weise sind die Begriffe "vorzugsweise", "bevorzugt" zu
verstehen, indem sie sich auf ein Beispiel aus einer Menge von Ausführungsbeispielen
und/oder Ausführungsformen beziehen, was nicht notwendigerweise als eine bevorzugte
Anwendung der Lehre der Erfindung zu verstehen ist. Dementsprechend können sich die
Begriffe "beispielsweise", "vorzugsweise" oder "bevorzugt" auf eine Mehrzahl von Ausführungsbeispielen
und/oder Ausführungsformen beziehen.
[0011] Die nachfolgende detaillierte Beschreibung enthält verschiedene Ausführungsbeispiele
für die erfindungsgemässe Schlauchpumpe. Die Beschreibung einer bestimmten Schlauchpumpe
ist nur als beispielhaft anzusehen. In der Beschreibung und den Ansprüchen werden
die Begriffe "enthalten", "umfassen", "aufweisen" als "enthalten, aber nicht beschränkt
auf" interpretiert.
[0012] Ein Fluid kann ein flüssiges oder gasförmiges Medium umfassen, welches auch Feststoffpartikel
enthalten kann. Das Fluid kann ein einphasigem oder mehrphasigem Zustand vorliegen,
d.h. es kann flüssig, gasförmig sein oder als Emulsion, als Schaum, als Slurry ausgebildet
sein.
[0013] Eine erfindungsgemässe Schlauchpumpe enthält ein Gehäuse enthaltend eine Schlauchbahn
zur Auflage für einen Schlauch und einen Drehkörper enthaltend eine Mehrzahl von Verdrängungskörpern
zur temporären Quetschung des Schlauchs in der Schlauchbahn, wobei der Schlauch zur
Aufnahme eines Fluids ausgebildet ist. Das Fluid kann durch den Schlauch strömen,
insbesondere kann das Fluid im Betriebszustand durch den Schlauch vom Zulaufende zum
Ablaufende der Schlauchpumpe gefördert werden.
[0014] Die Schlauchbahn enthält einen zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt, einen ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt sowie einen zwischen dem zulaufseitigen und ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
angeordneten mittleren Schlauchbahnabschnitt. Der mittlere Schlauchbahnabschnitt weist
eine Krümmung auf. Eine die Mittenachse der Schlauchbahn enthaltende Ebene wird nachfolgend
als Schlauchbahnebene bezeichnet. Die Krümmung verläuft in der Schlauchbahnebene.
Die Krümmung kann insbesondere als Kreisbogen ausgebildet sein. An zumindest einen
der zulaufseitigen und ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte schliesst ein gekrümmter
zulaufseitiger oder ein gekrümmter ablaufseitiger Schlauchbahnabschnitt an. Ein Okklusionswinkel
γ ist zwischen einem Anfangspunkt einer Okklusion und einem Endpunkt der Okklusion
ausgebildet, wobei der Okklusionswinkel γ dem Winkel entspricht, den zwei benachbarte
Verdrängungskörper zueinander einschliessen. Der Winkel zwischen den zwei benachbarten
Verdrängungskörpern wird insbesondere zwischen den entsprechenden Mittenachsen gemessen,
welche die Verdrängungskörper enthalten. Die Mittenachse verläuft zwischen dem Rotationsmittelpunkt
des Verdrängungskörpers und dem Rotationsmittelpunkt des Drehkörpers. Der Rotationsmittelpunkt
des Drehkörpers ist der Schnittpunkt der Drehachse des Drehkörpers mit der Drehebene,
in welcher sich die Rotationskörper bewegen.
[0015] Gemäss eines Ausführungsbeispiels trifft der Verdrängungskörper an einem Anfangspunkt
der Schlauchdeformation auf den Schlauch auf. Insbesondere kann sich der Abstand zwischen
dem Verdrängungskörper und der Schlauchbahn vom Anfangspunkt der Schlauchdeformation
bei fortschreitender Drehung des Drehkörpers verringern, sodass eine zunehmende Quetschung
des Schlauchs erfolgt bis der Anfangspunkt einer Okklusion erreicht ist. Der Anfangspunkt
der Okklusion ist erreicht, wenn ein durch den Schlauch ausgebildeter Hohlraum durch
Quetschung des Schlauchs durch den Verdrängungskörper verschwunden ist. Zwischen dem
Anfangspunkt der Schlauchdeformation und dem Anfangspunkt der Okklusion ist insbesondere
ein Deformationswinkel α ausgebildet. Insbesondere kann der Deformationswinkel α dem
Winkel zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern entsprechen.
[0016] Gemäss eines Ausführungsbeispiels ist der Anfangspunkt der Schlauchdeformation im
gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt angeordnet. Gemäss eines Ausführungsbeispiels
ist der Anfangspunkt der Okklusion im zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt angeordnet.
[0017] Gemäss eines Ausführungsbeispiels ist der Endpunkt der Okklusion erreicht, wenn durch
Entlastung des Schlauchs durch Vergrösserung des Abstands zwischen der Schlauchbahn
und dem Verdrängungskörper ein Hohlraum entsteht. Insbesondere kann ein Endpunkt einer
Okklusion ausgebildet werden, wenn durch Entlastung des Schlauchs durch Vergrösserung
des Abstands zwischen der Schlauchbahn und dem Verdrängungskörper ein Hohlraum entsteht.
[0018] Gemäss eines Ausführungsbeispiels ist ein Endpunkt einer Schlauchdeformation ausgebildet,
wenn der Verdrängungskörper vom Schlauch abhebt. Insbesondere kann der Verdrängungskörper
an einem Endpunkt der Schlauchdeformation vom Schlauch abheben, mit anderen Worten
verliert der Verdrängungskörper am Endpunkt der Schlauchdeformation den Kontakt zum
Schlauch.
[0019] Zwischen dem Endpunkt der Okklusion und dem Endpunkt der Schlauchdeformation ist
insbesondere ein Deformationswinkel β ausgebildet. Insbesondere kann der Deformationswinkel
β dem Winkel zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern entsprechen.
[0020] Gemäss eines Ausführungsbeispiels ist zumindest einer der gekrümmten zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitte oder der gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte durch
eine Messvorschrift erhältlich, mittels welcher die Schlauchbahn über eine Mehrzahl
von Höhen H
i, die bei einer konstanten Winkeländerung Δα einem konstanten Volumen entsprechen,
ermittelbar ist. Wenn zumindest einer der gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitte
oder der gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte mittels der Messvorschrift
experimentell oder rechnerisch durch eine Simulation ermittelt wird, kann mittels
der Schlauchpumpe ein im Wesentlichen konstanter Volumenstrom gefördert werden.
[0021] Gemäss eines Ausführungsbeispiels ist stromaufwärts des zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts
ein gekrümmter zulaufseitiger Schlauchbahnabschnitt angeordnet. Gemäss eines Ausführungsbeispiels
ist stromabwärts des ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitts ein gekrümmter ablaufseitiger
Schlauchbahnabschnitt angeordnet.
[0022] Gemäss eines Ausführungsbeispiels weist zumindest einer der gekrümmten zulaufseitigen
und der gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte einen veränderlichen Krümmungsradius
auf. Insbesondere kann sich die Krümmung des gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts
von der Krümmung des gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitts zumindest teilweise
unterscheiden. Insbesondere kann zumindest einer der zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitte
und der ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte eine Krümmung aufweisen. Insbesondere
kann sich die Krümmung des zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts von der Krümmung
des ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitts zumindest teilweise unterscheiden.
[0023] Gemäss eines Ausführungsbeispiels sind die Verdrängungskörper derart auf dem Drehkörper
angeordnet, dass sie bei Drehung des Drehkörpers eine Kreisbewegung ausführen. Gemäss
eines Ausführungsbeispiels sind die Verdrängungskörper drehbar im Drehkörper gelagert.
[0024] Gemäss eines Ausführungsbeispiels enthält der Drehkörper eine Mehrzahl von Drehkörperarmen,
wobei die Verdrängungskörper auf den Drehkörperarmen eines Drehkörpers angeordnet
sind. Insbesondere ist die Schlauchbahn in der Schlauchbahnebene angeordnet, wobei
der Drehkörper um eine Drehachse drehbar ist, die vertikal in Bezug auf die Schlauchbahnebene
ausgerichtet ist.
[0025] Gemäss eines Ausführungsbeispiels sind die Verdrängungskörper drehbar auf den Drehkörperarmen
gelagert. Insbesondere bildet eine Lagerstelle im Drehkörperarm einen Drehpol für
den betreffenden Verdrängungskörper aus. Insbesondere kann die Lagerstelle derart
ausgestaltet sein, dass sie keine Federung aufweist, d.h. die Distanz L zwischen dem
Drehpunkt der Drehachse des Drehkörpers und dem Drehpol des Verdrängungskörpers bleibt
konstant. Diese Ausführung hat den besonderen Vorteil, dass der Schlauch immer mit
demselben Druck beaufschlagt wird. Eine elastische Lagerung kann eventuell mit Nachteilen
behaftet sein, wenn Klumpen enthaltende Fluide gefördert werden und derartige Klumpen
im Fluid unerwünscht sind. Wenn die Lagerstelle elastisch ist, kann der Verdrängungskörper
durch den Klumpen derart weggedrückt werden, dass ich der Hohlraum im Schlauch an
einem Ort öffnet, an welchem der Schlauch geschlossen sein sollte. Daher kann es zur
Förderung des Fluids kommen und somit der Volumenstrom verändert werden, was eine
ungenaue Dosierung zur Folge haben kann. Eine federnde Lagerung der Verdrängungskörper
ist für den Gebrauch der Schlauchpumpe im Labor nicht wünschenswert, da eine solche
Lösung nur sinnvoll ist, wenn Dispersionen mit grossen Partikeln transportiert werden
müssen, was im Labor nicht geschieht. Für den Gebrauch im Labor ist somit eine derartige
federnde Lagerung unnötig kompliziert und kann zudem das langsame Abheben der Verdrängungskörper
für die Pulskompensation komplizieren.
[0026] Wenn die Lagerstelle in einer unveränderlichen Distanz L zum Drehpunkt, d.h. dem
Schnittpunkt der Drehachse mit der Schlauchbahnebene, angeordnet ist, kann der Schlauch
ausgewechselt werden, ohne dass eine zusätzliche Justierung des Drehkörpers bzw. der
einzelnen Verdrängungskörper erforderlich wäre. Mit anderen Worten sind die Verdrängungskörper
derart mit dem Drehkörper verbunden, dass sie bei Drehung des Drehkörpers eine Kreisbewegung
ausführen. Gemäss dieses Ausführungsbeispiels weist der Drehkörper für jeden Verdrängungskörper
eine in Bezug auf den Drehkörper ortsfeste Lagerstelle auf.
[0027] Gemäss eines Ausführungsbeispiels kann eine Förderkammer ausgebildet sein, wenn zwei
benachbarte Verdrängungskörper sich am Anfangspunkt und Endpunkt der Okklusion oder
zwischen dem Anfangspunkt und Endpunkt befinden. Insbesondere kann das Fluid die Förderkammer
nicht verlassen, solange der Schlauch durch zwei benachbarte Verdrängungskörper verschlossen
ist. Insbesondere kann eine Förderkammer nur dann ausgebildet sein, wenn der Winkel
zwischen dem Anfangspunkt der Okklusion und dem Endpunkt der Okklusion dem Winkel
entsprechen, den zwei benachbarte Verdrängungskörper zueinander einschliessen und
die beiden Winkel überlappen. Mit anderen Worten kann die Förderkammer nur dann ausgebildet
werden, wenn der Abstand zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern dem Abstand
zwischen dem Anfangspunkt und dem Endpunkt der Okklusion entspricht, das heisst, dass
sich einer der Verdrängungskörper am Anfangspunkt der Okklusion und der stromabwärts
liegende, benachbarte Verdrängungskörper sich am Endpunkt der Okklusion befindet.
[0028] Insbesondere kann der Schlauch nur durch einen Verdrängungskörper verschlossen sein,
wenn zwei benachbarte Verdrängungskörper nicht am Anfangspunkt und Endpunkt der Okklusion
angeordnet sind. Das heisst in jeder anderen Position der Verdrängungskörper wird
keine Förderkammer ausgebildet. Somit entspricht das verdrängte Volumen des Fluids
dem rückgesaugten Volumen des Fluids. Das heisst, dass der Puls, der auftritt, wenn
die Förderkammer geöffnet wird, dazu führt, dass dasselbe Volumen verdrängt wird,
welches rückgesaugt wird. Daher kommt es in diesem Fall nicht zu einer Veränderung
des Gesamtvolumenstroms, weil sich der verdrängte und der rückgesaugte Volumenstrom
aufheben. Demzufolge kann mittels der Schlauchpumpe gemäss dieses Ausführungsbeispiels
ein konstanter Volumenstrom erzielt werden.
[0029] Die Förderrichtung durch die Schlauchpumpe kann zudem beliebig gewählt werden. Insbesondere
ist die Förderrichtung umkehrbar, indem die Drehrichtung des Drehkörpers verändert
wird. In vorteilhafterweise kann zumindest eine Schlauchhalterungsvorrichtung vorgesehen
sein, um zu verhindern, dass der Schlauch eine Wanderbewegung in Pumprichtung ausführt.
Die Schlauchhalterungsvorrichtung kann eine Klemmvorrichtung umfassen, um den Schlauch
in seiner Position in Förderrichtung zu fixieren. Die Schlauchalterungsvorrichtung
kann ein Federelement umfassen, um die Klemmvorrichtung zu lösen, wenn die Drehrichtung
des Drehkörpers umgekehrt wird, das heisst die Förderrichtung geändert wird. Insbesondere
kann je eine Schlauchhalterungsvorrichtung am Zulaufende und am Ablaufende des Schlauchs,
das heisst am Pumpeneingang und am Pumpenausgang ausgebildet sein. Die Schlauchhalterungsvorrichtungen
ermöglichen einerseits eine Fixierung des Schlauchs am Zulaufende, wenn mittels der
Klemmvorrichtung der Schlauch in seiner Position im Wesentlichen fixiert wird und
andererseits eine Verlängerung des Schlauchs am Ablaufende, um eine Stauchung des
Schlauchs zu vermeiden, wenn die Klemmvorrichtung gelöst ist. Mittels einer derartigen
Schlauchhalterungsvorrichtung können Pulsationen in jeder Förderrichtung wirksam verhindert
werden. Zudem kann die Lebensdauer des Schlauchs erhöht werden.
[0030] Insbesondere kann sich die Schlauchhalterungsvorrichtung auf der Saugseite durch
die Schlauchbewegung im Gehäuse der Schlauchpumpe in Richtung der Druckseite selbstständig
anlegen und den Schlauch klemmen. Auf der Druckseite kann sich durch die Schlauchbewegung
zur Druckseite hin die Schlauchhalterungsvorrichtung abheben und eine Schlauchbewegung
hin zur Druckseite erlauben, was einen Stau des Schlauches im Bereich der ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitte verhindert. Somit ist eine besonders einfache Umkehr der Drehrichtung
der Schlauchpumpe ermöglicht, da aufgrund des autonomen Umschaltens der Klemmvorrichtungen
der Schlauchhalterungsvorrichtungen keine weiteren Massnahmen notwendig sind, insbesondere
keine Intervention eines Anwenders, indem er einen Aktor betätigen müsste, um die
Schlauchhalterungsvorrichtung aktiv zu schalten.
Kurzbeschreibunq der Zeichnungen
[0031] Nachfolgend wird die erfindungsgemässe Schlauchpumpe anhand einiger Ausführungsbeispiele
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine vorbekannte Schlauchpumpe,
Fig. 2 eine Darstellung des Volumenstroms der Schlauchpumpe gemäss Fig. 1 in Abhängigkeit
von der Zeit,
Fig. 3a ein Ausführungsbeispiel einer Schlauchpumpe gemäss der vorliegenden Erfindung
in einer ersten Stellung,
Fig. 3b das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3a in einer zweiten Stellung,
Fig. 4a einen Querschnitt einer Schlauchbahn und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4b einen Querschnitt einer Schlauchbahn und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4c einen Querschnitt einer Schlauchbahn und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
nach einem dritten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4d einen Querschnitt einer Schlauchbahn und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
nach einem vierten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5a ein Detail einer Schlauchalterungsvorrichtung in Klemmstellung,
Fig. 5b ein Detail der Schlauchhalterungsvorrichtung in Freilaufstellung,
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung,
Fig. 7a ein exemplarisches Beispiel für Messdaten, die mittels der Messvorrichtung
gemäss
Fig. 6 erhalten werden können,
Fig. 7b eine Grafik eines Messresultats, erhalten mit den Messdaten gemäss Fig. 7a,
Fig. 8 ein Schema zur Ermittlung der Schlauchbahn der Schlauchpumpe.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0032] Fig. 1 zeigt eine Schlauchpumpe 50 umfassend ein Gehäuse 1 enthaltend eine Schlauchbahn
2 zur Auflage für einen Schlauch 5 und eine Mehrzahl von Verdrängungskörpern 10. Die
Verdrängungskörper 10 sind auf Drehkörperarmen 16 eines Drehkörpers 15 angeordnet,
der um eine Drehachse 9 drehbar ist, die vertikal in Bezug auf die Schlauchbahnmittenebene
ausgerichtet ist. Die Schlauchbahnmittenebene entspricht in der vorliegenden Darstellung
der Zeichnungsebene. Die Verdrängungskörper 10 können beispielsweise als Rollen oder
Gleitschuhe ausgebildet sein. Die Verdrängungskörper 10 können drehbar auf den Drehkörperarmen
16 gelagert sein. Wenn die Verdrängungskörper 10 drehbar auf den Drehkörperarmen 16
gelagert sind, bildet die Lagerstelle des Verdrängungskörpers 10 im Drehkörperarm
16 den Drehpol 17 für den betreffenden Verdrängungskörper 10 aus. Die Drehrichtung
des Drehkörpers 15 um die Drehachse 9 ist schematisch mit einem Pfeil 8 bezeichnet.
Die Drehachse 9 verläuft in der vorliegenden Darstellung in einem rechten Winkel zur
Zeichnungsebene, daher ist die Drehachse 9 in Fig. 1 als Drehpunkt dargestellt.
[0033] Die Drehpole 17 der Verdrängungskörper 10 liegen auf einem Kreis, dessen Mittelpunkt
durch die Drehachse 9 ausgebildet ist. Die Verdrängungskörper 10 bilden rotationssymmetrische
Körper aus, wenn sie um den Drehpol 17 drehbar sind. Der maximale Durchmesser des
Verdrängungskörpers 10 kennzeichnet die maximale Erstreckung des Verdrängungskörpers
10 in der Schlauchbahnmittenebene. Wenn der Verdrängungskörper 10 als Zylinder ausgebildet
ist, entspricht der maximale Durchmesser dem Durchmesser des Zylinders. Jeder der
Verdrängungskörper 10 weist denselben maximalen Durchmesser auf. Somit spannen die
Verdrängungskörper 10 einen Hüllkreis auf, dessen Radius R
HK dem Abstand L des Drehpols 17 von der Drehachse 9 plus dem Radius Rvdes Verdrängungskörpers
10 entspricht. Der maximale Durchmesser beträgt daher das Doppelte des maximalen Radius
Rv.
[0034] Die Schlauchbahn 2 enthält verschiedene Schlauchbahnabschnitte, gemäss Fig. 1 einen
zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 21, einen mittleren Schlauchbahnabschnitt 22
und einen ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23. Der zulaufseitige Schlauchbahnabschnitt
21 und der ablaufseitige Schlauchbahnabschnitt 23 werden durch eine in der Schlauchbahnebene
liegende Gerade ausgebildet. Der mittlere Schlauchbahnabschnitt 22 wird durch eine
Kurvenbahn ausgebildet. Die Kurvenbahn ist gemäss des vorliegenden Ausführungsbeispiels
als Teil einer Kreisbahn ausgebildet. Der Kreis dieser Kreisbahn hat seinen Mittelpunkt
ebenfalls im Drehpunkt 9. Der Radius RK des Kreises der Kreisbahn ist grösser als
der Radius RHK des Hüllkreises HK. Insbesondere beträgt die Differenz zwischen dem
Radius RK und dem Radius RHK im Wesentlichen die doppelte Wandstärke des Schlauchs
5, wenn der Schlauch 5 nicht übermässig gequetscht wird, d.h. derart gepresst wird,
dass sich die Wandstärke des Schlauchs im Pressbereich gegenüber der ursprünglichen
Wandstärke verringert.
[0035] Der Schlauch 5 enthält ein Zulaufende 6 und ein Ablaufende 7, wobei das Zulaufende
6 den Pumpeneingang ausbildet und das Ablaufende 7 den Pumpenausgang ausbildet. Der
Schlauch 5 liegt auf der Schlauchbahn 2 auf. Sobald der Hüllkreis HK den Schlauch
5 schneidet, gelangt einer der Verdrängungskörper 10 in Kontakt mit dem Schlauch 5.
Dieser Schnittpunkt soll nachfolgend als Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation bezeichnet
werden. Da der Schlauch 5 als Hohlkörper ausgebildet ist, entspricht der Aussendurchmesser
des Schlauchs 5 dem Durchmesser des Hohlkörpers plus der doppelten Wandstärke des
Schlauchs 5, wenn der Hohlkörper keiner Deformation ausgesetzt ist. Der Verdrängungskörper
10 bewegt sich auf der durch den Hüllkreis HK gebildeten Kreisbahn.
[0036] Vom Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation bewegt sich der Verdrängungskörper 10
weiter und es erfolgt eine zunehmende Deformation des Schlauchs 5, bis die Schlauchwände
aufeinander aufliegen und der Hohlkörper verschwunden ist. Dieser Zustand wird als
Okklusion bezeichnet. Zwischen den aufeinander aufliegenden Schlauchwänden befindet
sich im Zustand der Okklusion kein Fluid. Die Deformation des Schlauchs 5 nimmt zu,
bis der Anfangspunkt 12 der Okklusion erreicht ist. Am Anfangspunkt 12 der Okklusion
beträgt die Differenz zwischen dem Radius R
K und dem Radius R
HK im Wesentlichen die doppelte Wandstärke des Schlauchs in der Schlauchbahnmittenebene
oder weniger, wenn der Schlauch zusätzlich gepresst wird, sodass die Wandstärke des
Schlauchs im Pressbereich verringert ist. Solange sich der Verdrängungskörper entlang
des mittleren Schlauchbahnabschnitts 22 bewegt, bleibt diese Differenz konstant.
[0037] Im zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 21 verringert sich der Abstand zwischen dem
Verdrängungskörper 10 und der Schlauchbahn 2, sodass sich das Schlauchvolumen reduziert,
wobei eine zunehmende Quetschung des Schlauchs 5 erfolgt. Der Verdrängungskörper 10
taucht gemäss Fig. 1 in den Schlauch 5 zunehmend ein. Da bei den meisten Schlauchpumpen
50 die Auflagefläche des Schlauches 5 in der Schlauchbahn 2 des Gehäuses 1 in diesem
zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 21 gerade und tangential zum nächsten, mittleren
Schlauchbahnabschnitt 22 angeordnet ist, wird die Dauer des Quetschvorgangs bis zur
Okklusion im Verhältnis zur Gesamtpumpdauer relativ klein. Das während der Dauer des
Quetschvorgangs im Schlauch 5 verdrängte Volumen des zu pumpenden Fluids wird entgegen
der Flussrichtung gefördert, da in Flussrichtung der Schlauch ab dem Anfangspunkt
12 der Okklusion verschlossen ist. Aus diesem Grund ergibt sich somit während der
Dauer des Quetschvorgangs ein kleineres Fördervolumen im Schlauch im zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt. Somit entsteht eine Pulsation des Volumenstroms im zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt. In Fig. 2 ist dieser Zustand als talförmige Einbuchtung der
Volumenstromkurve 41 dargestellt.
[0038] Zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern 10 wird im mittleren Schlauchbahnabschnitt
22 eine Förderkammer 3 ausgebildet, welche ein Fluidvolumen enthält, welches durch
die Drehbewegung der Verdrängungskörper 10 vom Zulaufende 6 zum Ablaufende 7 gefördert
wird.
[0039] Im mittleren Schlauchbahnabschnitt 22 wird der Schlauch durch die Verdrängungskörper
10 okkludiert und das transportierte Volumen in der Förderkammer 3 wird durch den
Winkel definiert, den zwei benachbarte Drehkörperarme 16 zueinander einschliessen.
Gemäss des vorliegenden Ausführungsbeispiels sind die Drehkörperarme jeweils in einem
Winkel von 60 Grad zueinander angeordnet. Um eine Dichtheit der Schlauchpumpe zu gewährleisten,
ist der vom Kreissegment des mittleren Schlauchbahnabschnitts 22 eingeschlossene Winkel
grösser als der Winkel zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern, er beträgt
in der Fig. 1 ungefähr 90 Grad.
[0040] Im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 vergrössert sich der Abstand zwischen
dem Verdrängungskörper 10 und der Schlauchbahn 2, sodass sich das Schlauchvolumen
vergrössert. Die Quetschung des Schlauchs 5 wird rückgängig gemacht, der Schlauch
5 kann seine ursprüngliche Form wieder annehmen, sobald der Verdrängungskörper 10
nicht mehr in Kontakt mit dem Schlauch 5 ist. Der Verdrängungskörper 10 taucht aus
dem Schlauchvolumen auf. Da bei den meisten Schlauchpumpen die Auflagefläche des Schlauches
in der Schlauchbahn in diesem Bereich gerade und tangential zum vorhergehenden, mittleren
Schlauchbahnabschnitt 22 angeordnet ist, wird die Dauer des Rückstellvorgangs bis
zu dessen Abschluss im Verhältnis zur Gesamtpumpdauer relativ klein. Aus diesem Grund
ergibt sich somit während der Dauer des Rückstellvorgangs ein kleineres Fördervolumen
im Schlauch 5 im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt. Mit anderen Worten wird die
kumulierte Auftauchdauer im Verhältnis zur Gesamtpumpdauer relativ klein. Das während
der Auftauchdauer aus dem Schlauch notwendige Volumen des zu pumpenden Fluids wird
entgegen der Flussrichtung zurückgesaugt, da der Schlauch entgegen der Flussrichtung
okkludiert ist. Aus diesem Grund ergibt sich somit während der Rückstellvorgangs,
d.h. während der Auftauchdauer, ein kleineres Fördervolumen im Schlauch 5 im ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 23. Hierdurch entsteht eine Pulsation des Volumenstroms im ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 23.
[0041] Fig. 2 zeigt den Effekt der Pulsation auf den Volumenstrom, dargestellt durch die
Volumenstromkurve 41, welcher mit einer Schlauchpumpe gemäss Fig. 1 gefördert wird
und einen pulsationsfreien Volumenstrom, welcher mit einer Schlauchpumpe gemäss Fig.
3a oder Fig. 3b gefördert wird, dargestellt durch die Volumenstromkurve 42. Auf der
Abszisse ist die Zeit aufgetragen, auf der Ordinate der Volumenstrom, welcher mit
der entsprechenden Schlauchpumpe gefördert wird.
[0042] Fig. 3a zeigt eine Schlauchpumpe 100 gemäss eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Fig. 3b zeigt die Schlauchpumpe 100 gemäss Fig. 3a zu einem späteren Zeitpunkt. Mittels
der Schlauchpumpe 100 ist eine Pulsationsreduktion erzielbar, sodass überraschenderweise
ein im Wesentlichen konstanter Volumenstrom zugeführt und/oder gefördert werden kann.
Gleiche oder gleichwirkende Teile tragen hierbei dieselben Bezugszeichen, um den Vergleich
mit der vorbekannten Schlauchpumpe 50 gemäss Fig. 1 zu erleichtern. Wenn die Schlauchabmessungen
und die Dimensionen des Drehkörpers 15 und der Verdrängungskörper der Schlauchpumpe
100 der Schlauchpumpe 50 entsprechen, entspricht das geförderte Volumen der Schlauchpumpe
100 dem geförderten Volumen der Schlauchpumpe 50 bei gleicher Drehzahl. Mit anderen
Worten, die Fläche unter der Volumenstromkurve 41 entspricht der Fläche unter der
Volumenstromkurve 42. Das zu fördernde Fluid wird durch einen Schlauch 5 der Schlauchpumpe
100 geführt, der auf einem zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 21, 24, einen mittleren
Schlauchbahnabschnitt 22 und einen ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23, 25 einer
im Gehäuse 1 befindlichen Schlauchbahn 2 aufliegt.
[0043] Die Schlauchpumpe 100 umfasst ein Gehäuse 1 enthaltend eine Schlauchbahn 2 zur Auflage
für einen Schlauch 5 und eine Mehrzahl von Verdrängungskörpern 10. Die Verdrängungskörper
10 sind auf Drehkörperarmen 16 eines Drehkörpers 15 angeordnet, der um eine Drehachse
9 drehbar ist, die vertikal in Bezug auf die Schlauchbahnmittenebene ausgerichtet
ist. Die Schlauchbahnmittenebene entspricht in der vorliegenden Darstellung der Zeichnungsebene.
Die Verdrängungskörper 10 können beispielsweise als Rollen oder Gleitschuhe ausgebildet
sein. Die Verdrängungskörper 10 können drehbar auf den Drehkörperarmen 16 gelagert
sein. Wenn die Verdrängungskörper 10 drehbar auf den Drehkörperarmen 16 gelagert sind,
bildet die Lagerstelle des Verdrängungskörpers 10 im Drehkörperarm 16 den Drehpol
17 für den betreffenden Verdrängungskörper 10 aus. Die Drehrichtung des Drehkörpers
15 um die Drehachse 9 ist schematisch mit einem Pfeil 8 bezeichnet. Die Drehachse
9 verläuft in der vorliegenden Darstellung in einem rechten Winkel zur Zeichnungsebene,
daher ist die Drehachse 9 in Fig. 1 als Drehpunkt dargestellt.
[0044] Die Drehpole 17 der Verdrängungskörper 10 liegen auf einem Kreis, dessen Mittelpunkt
durch die Drehachse 9 ausgebildet ist. Die Verdrängungskörper 10 bilden rotationssymmetrische
Körper aus, wenn sie um den Drehpol 17 drehbar sind. Der maximale Durchmesser des
Verdrängungskörpers 10 kennzeichnet die maximale Erstreckung des Verdrängungskörpers
10 in der Schlauchbahnmittenebene. Wenn der Verdrängungskörper 10 als Zylinder ausgebildet
ist, entspricht der maximale Durchmesser dem Durchmesser des Zylinders. Jeder der
Verdrängungskörper 10 weist denselben maximalen Durchmesser auf. Somit spannen die
Verdrängungskörper einen Hüllkreis HK auf, dessen Radius R
HK dem Abstand L des Drehpols 17 von der Drehachse 9 plus dem Radius Rvdes Verdrängungskörpers
10 entspricht. Der maximale Durchmesser beträgt daher das Doppelte des maximalen Radius
Rv.
[0045] Die Schlauchbahn 2 enthält verschiedene Schlauchbahnabschnitte, gemäss Fig. 3a einen
zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 21, einen zulaufseitigen gekrümmten Schlauchbahnabschnitt
24, einen mittleren Schlauchbahnabschnitt 22, einen ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
23 und einen gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 25.. Der mittlere Schlauchbahnabschnitt
22 wird durch eine Kurvenbahn ausgebildet. Die Kurvenbahn ist gemäss des vorliegenden
Ausführungsbeispiels als Teil einer Kreisbahn ausgebildet. Der Kreis dieser Kreisbahn
hat seinen Mittelpunkt ebenfalls im Drehpunkt 9. Der Radius R
K des Kreises der Kreisbahn ist grösser als der Radius R
HK des Hüllkreises. Insbesondere beträgt die Differenz zwischen dem Radius R
K und dem Radius R
HK im Wesentlichen die doppelte Wandstärke des Schlauchs. Insbesondere kann der Schlauch
5 unter Druck überquetscht werden, in diesem Fall beträgt die Summe der Wandstärken
der beiden übereinander liegenden Schlauchabschnitte weniger als die doppelte Wandstärke.
Die Abweichung von der doppelten Wandstärke kann im Bereich von 0.1 mm bis 1 mm liegen.
[0046] Der gekrümmte zulaufseitige Schlauchbahnabschnitt 24 schliesst an den zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 21 an und befindet sich stromaufwärts des zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts
21 in Bezug auf die Fliessrichtung des Fluids. Der gekrümmte ablaufseitige Schlauchbahnabschnitt
25 schliesst an den ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 an befindet sich stromabwärts
des ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 23 in Bezug auf die Fliessrichtung des Fluids.
[0047] Der Schlauch 5 enthält ein Zulaufende 6 und ein Ablaufende 7, wobei das Zulaufende
6 den Pumpeneingang ausbildet und das Ablaufende 7 den Pumpenausgang ausbildet. Der
Schlauch 5 liegt auf der Schlauchbahn 2 auf, wenn die Schlauchbahn 2 als ebene Fläche
oder eine konvexe Oberfläche ausgebildet ist, oder in der Schlauchbahn, wenn die Schlauchbahn
durch eine konkave Oberfläche ausgebildet ist. Fig. 4a, Fig. 4b, Fig. 4c und Fig.
4d zeigen mögliche Varianten für eine Schlauchbahn 2 und zugehörige Verdrängungskörper
10. Eine Schlauchhalterungsvorrichtung 4, 26 kann vorgesehen sein, um ein Verrutschen
des Schlauchs 5 in der Schlauchbahn 2 oder eine Stauchung des Schlauchs 5 in der Schlauchbahn
zu verhindern. Insbesondere kann die Schlauchhalterungsvorrichtung 4, 26 mit einer
Klemmvorrichtung 29 für den Schlauch 5 ausgestattet sein, was in Fig. 5a und Fig.
5b gezeigt ist. Insbesondere kann die Schlauchhalterungsvorrichtung 4 am Gehäuse 1
im Bereich des Zulaufendes angebracht sein. Eine weitere Schlauchhalterungsvorrichtung
26 kann am Gehäuse 1 im Bereich des Ablaufendes 7 angebracht sein, die gleich aufgebaut
sein kann wie die Schlauchalterungsvorrichtung 4, aber spiegelverkehrt angeordnet
ist.
[0048] Sobald der Hüllkreis HK den Schlauch 5 schneidet, gelangt einer der Verdrängungskörper
10 in Kontakt mit dem Schlauch 5. Dieser Schnittpunkt soll nachfolgend als Anfangspunkt
11 der Schlauchdeformation bezeichnet werden. Da der Schlauch 5 als Hohlkörper ausgebildet
ist, entspricht der Aussendurchmesser des Schlauchs dem Durchmesser des Hohlkörpers
plus der doppelten Wandstärke des Schlauchs, wenn der Hohlkörper keiner Deformation
ausgesetzt ist. Für Schläuche mit nicht kreisförmigem Querschnitt, wird anstelle des
Begriffs des Aussendurchmessers Aussenkontur des Schlauchs verwendet. Der Verdrängungskörper
10 bewegt sich auf der durch den Hüllkreis HK gebildeten Kreisbahn.
[0049] Vom Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation bewegt sich der Verdrängungskörper 10
weiter und es erfolgt eine zunehmende Deformation des Schlauchs 5, bis die Schlauchwände
aufeinander aufliegen und der Hohlkörper verschwunden ist. Dieser Zustand wird als
Okklusion bezeichnet. Zwischen den aufeinander aufliegenden Schlauchwänden befindet
sich im Zustand der Okklusion kein Fluid. Die Deformation des Schlauchs 5 nimmt zu,
bis der Anfangspunkt 12 der Okklusion erreicht ist. Am Anfangspunkt 12 der Okklusion
beträgt die Differenz zwischen dem Radius R
K und dem Radius R
HK im Wesentlichen die doppelte Wandstärke des Schlauchs in der Schlauchbahnmittenebene.
Insbesondere kann der Schlauch 5 unter Druck überquetscht werden, in diesem Fall beträgt
die Summe der Wandstärken der beiden übereinander liegenden Schlauchabschnitte weniger
als die doppelte Wandstärke. Die Abweichung von der doppelten Wandstärke kann im Bereich
von 0.1 mm bis 1 mm liegen.
[0050] Solange sich der Verdrängungskörper 10 entlang des mittleren Schlauchbahnabschnitts
22 bewegt, bleibt diese Differenz konstant.
[0051] Im zulaufseitigen gekrümmten Schlauchbahnabschnitt 24 und im zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
21 verringert sich der Abstand zwischen dem Verdrängungskörper 10 und der Schlauchbahn
2, sodass sich das Schlauchvolumen reduziert, wobei eine zunehmende Quetschung des
Schlauchs 5 erfolgt. Der Verdrängungskörper 10 taucht gemäss Fig. 3a in den Schlauch
5 zunehmend ein. Die Auflagefläche des Schlauches 5 in der Schlauchbahn 2 des Gehäuses
1 nimmt bereits im gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 24 zu und nimmt
im zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 21 weiter zu und ist tangential zum nächsten,
mittleren Schlauchbahnabschnitt 22 angeordnet, wodurch die Dauer des Quetschvorgangs
bis zur Okklusion im Verhältnis zur Gesamtpumpdauer im Vergleich zum vorgängig beschriebenen
Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 deutlich vergrössert ist. Insbesondere kann der
Krümmungsradius des zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 21 zumindest teilweise grösser
als der Krümmungsradius des gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 24 sein.
Die Krümmungsradien des gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 24 und/oder
des zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 21 können veränderlich sein.
[0052] Das während der Dauer des Quetschvorgangs im Schlauch 5 verdrängte Volumen des zu
pumpenden Fluids wird somit nicht entgegen der Flussrichtung gefördert, da in Flussrichtung
der Schlauch erst ab dem Anfangspunkt 12 der Okklusion verschlossen ist. Aus diesem
Grund ergibt sich somit während der Dauer des Quetschvorgangs kein oder zumindest
kein wesentlich kleineres Fördervolumen im Schlauch 5 im gekrümmten zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 24 und im zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 21. Somit entsteht
keine Pulsation oder zumindest keine merkliche Pulsation des Volumenstroms im gekrümmten
zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 24 und im zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
21. In Fig. 2 ist daher die Volumenstromkurve 42 mit einem konstanten zeitlichen Verlauf
dargestellt.
[0053] Zur möglichst vollständigen Vermeidung von Pulsationen ist es somit wichtig, dass
die Dauer des Quetschvorgangs gleich der Gesamtpumpdauer wird. Insbesondere ist es
vorteilhaft, wenn der Schlauch 5 sich permanent und kontinuierlich in einer Quetschphase
befindet. Sobald ein Verdrängungskörper 10 die Quetschung des Schlauches 5 vollendet
hat und somit Schlauch okkludiert hat, muss gemäss dieses Ausführungsbeispiels der
nachfolgende Verdrängungskörper 10 mit der Quetschung beginnen, sodass die Entstehung
von Pulsationen bestmöglich vermieden werden kann. Gemäss dieses besonders vorteilhaften
Ausführungsbeispiels ist der Deformationswinkel α von Beginn der Quetschung des Schlauches
5 bis zur Okklusion im Wesentlichen gleich dem Winkel 52 zwischen zwei einander nachfolgenden
Verdrängungskörpern 10. Das heisst, der Winkel zwischen dem Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation
und dem Anfangspunkt 12 der Okklusion entspricht mindestens dem Winkel zwischen zwei
benachbarten Verdrängungskörpern 10.
[0054] Zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern 10 wird im mittleren Schlauchbahnabschnitt
22 eine Förderkammer 3 ausgebildet, welche ein Fluidvolumen enthält, das durch die
Drehbewegung der Verdrängungskörper 10 vom Zulaufende 6 zum Ablaufende 7 gefördert
wird. Im mittleren Schlauchbahnabschnitt 22 wird der Schlauch 5 durch die den Schlauch
quetschenden Verdrängungskörper 10 okkludiert und das transportierte Volumen in der
Förderkammer 3 wird durch den Winkel 52 definiert, den zwei benachbarte Drehkörperarme
16 zueinander einschliessen. Gemäss des vorliegenden Ausführungsbeispiels sind die
Drehkörperarme 16 jeweils in einem Winkel von 60 Grad zueinander angeordnet. Der vom
Kreissegment des mittleren Schlauchbahnabschnitts 22 eingeschlossene Winkel entspricht
dem Winkel zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern 10, er beträgt in Fig. 3a
ungefähr 60 Grad.
[0055] Im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 und im ablaufseitigen gekrümmten Schlauchbahnabschnitt
25 vergrössert sich der Abstand zwischen dem Verdrängungskörper 10 und der Schlauchbahn
2, sodass sich das Schlauchvolumen vergrössert. Die Quetschung des Schlauchs 5 wird
rückgängig gemacht, der Schlauch 5 kann seine ursprüngliche Form wieder annehmen,
sobald der Verdrängungskörper 10 nicht mehr in Kontakt mit dem Schlauch 5 ist. Der
Verdrängungskörper 10 taucht aus dem Schlauchvolumen auf.
[0056] Die Auflagefläche des Schlauches 5 in der Schlauchbahn 2 des Gehäuses 1 nimmt bereits
im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 wieder ab und nimmt im gekrümmten ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 25 weiter ab.
[0057] Die Dauer des Rückstellvorgangs von der Okklusion bis zum deformationsfreien Schlauch
5 ist im Verhältnis zur Gesamtpumpdauer deutlich vergrössert im Vergleich zum vorgängig
beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1. Pulsationen können insbesondere vermieden
werden, wenn die Dauer des Rückstellvorgangs gleich der Gesamtpumpdauer wird. Der
Schlauch 5 muss permanent und kontinuierlich in einer Rückstellphase sein. Sobald
einer der Verdrängungskörper 10 die Quetschung des Schlauches beendet hat und somit
den Schlauch 5 frei ist, muss der nachfolgende Verdrängungskörper 10 mit dem Rückstellvorgang
beginnen. Somit ist der Winkel von Beginn der Rückstellvorgangs des Schlauches 5 bis
zur vollständigen Freigabe des Schlauches 5 mindestens gleich dem Winkel zwischen
zwei einander nachfolgenden Verdrängungskörpern 10, d.h. zwei benachbarten Verdrängungskörpern
10. Mit der Freigabe des Schlauchs 5 ist gemeint, dass der Verdrängungskörper 10 den
Schlauch 5 gerade nicht mehr berührt.
[0058] Das während der Dauer des Rückstellvorgangs im Schlauch 5 befindliche Volumen des
zu pumpenden Fluids wird somit nicht entgegen der Flussrichtung gefördert, da entgegen
der Flussrichtung der Schlauch 5 bis zum dem Endpunkt 13 der Okklusion verschlossen
ist.
[0059] Durch die Drehung der Verdrängungskörper 10 um die Drehachse 9 wird im mittleren
Schlauchbahnabschnitt 22 ein Volumenstrom vom Zulaufende 6 zum Ablaufende 7 des Schlauchs
5 gefördert, der in etwa: ω(PHK + D
Schlauch/2)A
innenSchlauch entspricht. Mit ω wird die Winkelgeschwindigkeit der Drehung in der Drehachse 9 bezeichnet,
mit D
Schlauch/2 der halbe Aussendurchmesser des Schlauchs 5, mit A
innenSchlauch die Innenquerschnittsfläche des Schlauchs 5. Dieser berechnete Volumenstrom entspricht
dem Maximum des Volumenstroms 41 in Fig. 2, d.h. der höchste Punkt in der Grafik,
den die Kurve 41 je erreicht. Diesem Volumenstrom wirkt der Rückstellvorgang der Verdrängungskörper
10 vom Schlauch 5 im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 und im gekrümmten ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 25 entgegen. Somit wird der oben berechnete Volumenstrom um
den Betrag der Volumenänderung pro Zeiteinheit, d.h. den Volumenstrom, des Schlauches
5 im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 und im gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
25 der durch die Rückstellung der Verdrängungskörper 10 reduziert. Somit ergibt sich
für die erfindungsgemäss Schlauchpumpe eine kontinuierliche und konstante Rückströmung,
die vom oben berechneten und im mittleren Schlauchbahnabschnitt 22 maximal erreichbaren
Volumenstrom abgezogen werden muss. Hierdurch entsteht ein konstanter Volumenstrom,
welcher der Volumenstromkurve 42 in Fig. 2 entspricht und welcher von der erfindungsgemässen
Schlauchpumpe 100 gefördert wird.
[0060] Aus diesem Grund verringert sich das Fördervolumen während der Dauer des Rückstellvorgangs
im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 und im gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
25 nicht oder zumindest nicht wesentlich. Mit anderen Worten wird die kumulierte Auftauchdauer
im Verhältnis zur Gesamtpumpdauer relativ gross. Das während der Auftauchdauer notwendige
Volumen des zu pumpenden Fluids aus dem Schlauch 5 wird überraschenderweise nicht
in der Flussrichtung zurückgesaugt, da der Schlauch 5 entgegen der Flussrichtung okkludiert
ist. Aus diesem Grund ergibt sich somit während der Rückstellvorgangs, d.h. während
der Auftauchdauer, kein kleineres Fördervolumen im Schlauch 5 im ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
23, sodass das Fördervolumen konstant oder im Wesentlichen konstant bleibt. Es entsteht
aufgrund der oben dargestellten Zusammenhänge keine Pulsation des Volumenstroms im
ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 23 oder im gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
25. Daher verlässt das Fluid am Ablaufende 7 die Schlauchpumpe 100 im Wesentlichen
pulsationsfrei.
[0061] Gemäss eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels kann entweder nur der zulaufseitige
Schlauchbahnabschnitt 21 oder der ablaufseitige Schlauchbahnabschnitt 23 gemäss Fig.
1 gemäss Fig. 3a oder Fig. 3b derart modifiziert werden, dass entweder nur ein gekrümmter
zulaufseitiger Schlauchbahnabschnitt 24 vorgesehen ist, wenn reduzierte Pulsation
am Pumpen-Eingang gefordert wird, oder nur ein gekrümmter ablaufseitiger Schlauchbahnabschnitt
25 vorgesehen wird, wenn reduzierte Pulsation am Pumpen-Ausgang gefordert wird.
[0062] Gemäss Fig. 3a oder Fig. 3b entspricht der Okklusionswinkel γ im mittleren Schlauchbahnabschnitt
22 dem Winkel 52 zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern 10. Damit wird die
Eindring-/Auftauch-Dauer eines jeden Verdrängungskörpers 10 so angepasst, dass am
Ende des Eindring-/Auftauch-Prozesses dieses Verdrängungskörpers der Eindring-/Auftauch-Prozess
des nächsten Verdrängungskörpers startet. Somit entsteht im zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
21, im gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 24 und/oder im ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 23, im gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 25 ein
kontinuierlicher Eindring-/Auftauch-Prozess. Insbesondere kann durch die Auswahl des
Krümmungsradius oder des Verlaufs der Krümmung die Auflagefläche des Schlauches 5
in der Schlauchbahn 2 derart angepasst werden, dass über den gesamten Eindring-/Auftauch-Prozess
in den entsprechenden Schlauchbahnabschnitten eine konstante Volumenverdrängung oder
Volumenrücksaugung entsteht. Insbesondere kann ein Puls mit konstantem Volumenstrom
generiert werden, der endet, wenn der nächste Puls startet. Wird ein konstanter Volumenstrom
mit einem Puls mit einem konstanten Volumenstrom überlagert, der neu startet, sobald
der vorherige endet, resultiert dies in einem konstantem Volumenstrom am Pumpen-Eingang
und/oder am Pumpenausgang.
[0063] Fig. 4a zeigt einen Querschnitt einer Schlauchbahn 2 und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
10 nach einem ersten Ausführungsbeispiel. Gemäss dieses Ausführungsbeispiels ist der
Verdrängungskörper 10 als Zylinder ausgebildet. Die Schlauchbahn 2 hat einen ebenen
Verlauf. Ein gequetschter Schlauch 5 befindet sich zwischen dem Verdrängungskörper
10 und der Schlauchbahn 2 im Gehäuse 1.
[0064] Fig. 4b zeigt einen Querschnitt einer Schlauchbahn 2 und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
10 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel. Gemäss dieses Ausführungsbeispiels ist
der Verdrängungskörper 10 als rotationssymmetrischer Körper mit konvex verlaufenden
Seitenflächen ausgebildet. Die Schlauchbahn 2 ist als eine konkave Oberfläche ausgebildet.
Ein gequetschter Schlauch 5 befindet sich zwischen dem Verdrängungskörper 10 und der
Schlauchbahn 2 im Gehäuse 1.
[0065] Fig. 4c zeigt einen Querschnitt einer Schlauchbahn 2 und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
10 nach einem dritten Ausführungsbeispiel. Gemäss dieses Ausführungsbeispiels ist
der Verdrängungskörper 10 als rotationssymmetrischer Körper mit konkav verlaufenden
Seitenflächen ausgebildet. Die Schlauchbahn 2 ist als eine konvexe Oberfläche ausgebildet.
Ein gequetschter Schlauch 5 befindet sich zwischen dem Verdrängungskörper 10 und der
Schlauchbahn 2 im Gehäuse 1.
[0066] Fig. 4d zeigt einen Querschnitt einer Schlauchbahn 2 und eines zugehörigen Verdrängungskörpers
10 nach einem vierten Ausführungsbeispiel. Gemäss dieses Ausführungsbeispiels ist
der Verdrängungskörper 10 als rotationssymmetrischer Körper mit konkav verlaufenden
Seitenflächen ausgebildet. Die Schlauchbahn 2 ist als eine konkave Oberfläche ausgebildet.
Ein gequetschter Schlauch 5 befindet sich zwischen dem Verdrängungskörper 10 und der
Schlauchbahn 2 im Gehäuse 1. Dies Variante kann einen besonders schonenden Pumpvorgang
gewährleisten, beispielsweise kommt diese Variante zum Einsatz, wenn Fluide gepumpt
werden müssen, die biologisches Material, beispielsweise Zellen enthalten.
[0067] Fig. 5a und Fig. 5b zeigen die Schlauchhalterungsvorrichtung 4 im Detail. Die Schlauchalterungsvorrichtung
26 hat die gleiche Bauweise, sie ist spiegelverkehrt in Bezug auf die Schlauchhalterungsvorrichtung
4 angeordnet. Gemäss Fig. 5a und Fig. 5b wird der Schlauch 5, von welchem nur ein
kleiner Teil dargestellt ist, durch eine Öffnung des Gehäuses 1 geführt. Von der Öffnung
im Gehäuse 1 wird der Schlauch auf der Schlauchbahn 2 im Innenraum des Gehäuses 1
geführt. Wenn die Förderrichtung des Fluids in Fig. 5a in Richtung des dargestellten
Pfeils erfolgt, d.h. der Drehkörper sich wie in Fig. 3a oder Fig. 3b im Uhrzeigersinn
bewegt, wird durch den Kontakt des Schlauchs 5 mit der Klemmvorrichtung 29 durch die
Reibung des Schlauchs im Kontaktbereich des Gehäuses 1 und der Klemmvorrichtung 29
eine Verschiebung des Schlauchs verhindert. Durch die Verdrängungskörper werden Zugkräfte
auf den Schlauch 5 übertragen, sodass der Schlauch 5 in die Schlauchbahn 4 hineingezogen
würde, wenn die Schlauchhalterungsvorrichtung 4 keine Klemmvorrichtung 29 enthalten
würde.
[0068] Die Schlauchhalterungsvorrichtung 4 ist mittels eines Befestigungselements 28 im
Gehäuse 1 gehalten. Die Schlauchhalterungsvorrichtung 4 kann um das Befestigungselement
28 drehbar angeordnet sein. Das Befestigungselement 28 kann beispielsweise als Bolzen
ausgebildet sein. Gemäss des vorliegenden Ausführungsbeispiels erstrecken sich ein
erstes Armelement 31 und ein zweites Armelement 32 vom Befestigungselement 28 in im
Wesentlichen entgegengesetzte Raumrichtungen. Das erste Armelement 31 enthält ein
Federelement 27. Das zweite Armelement 32 enthält die Klemmvorrichtung 29. Das Federelement
27 stützt sich an einer Wand des Gehäuses 1 ab. Mittels des Federelements 27 kann
somit die über die Klemmvorrichtung 29 auf den Schlauch 5 wirkende Klemmkraft erhöht
und/oder eingestellt werden. Das Federelement 27 kann beispielsweise als eine Federklammer
ausgebildet sein, die im ersten Armelement 31 gehalten ist. Das zweite Armelement
32 enthält einen den Schlauch 5 zumindest teilweise umgreifenden Kanal, in welchem
der Schlauch 5 auf dem zweiten Armelement 32 aufliegt. Da zweite Armelement 32 umfasst
einen Anschlag 30, welcher am Gehäuse anliegt, um die Schlauchhalterungsvorrichtung
4 in der in Fig. 5a dargestellten Stellung zu fixieren.
[0069] In Fig. 5b ist die Schlauchhalterungsvorrichtung 4 in einer Stellung gezeigt, die
sie einnehmen kann, wenn die Förderrichtung in Bezug auf Fig. 5a umgekehrt wird, wie
mittels des Pfeils in Fig. 5b dargestellt. In dieser Stellung, die nachfolgend auch
als Freilaufstellung bezeichnet wird, wird eine Stauchung des Schlauchs am Ablaufende
verhindert. Beispielsweise kann mittels der Schlauchhalterungsvorrichtung 4 der Schlauch
5 bei Schlauchverlängerung in Druckrichtung, gemäss des in Fig. 5b dargestellten Pfeils,
durch den Pumpvorgang freigegeben werden, so dass der Schlauch 5 sich nicht stauen
kann, wenn der Verdrängungskörper 10 den Schlauch 5 vom Endpunkt der Okklusion entlastet
und sich am Endpunkt der Schlauchdeformation wieder vom Schlauch 5 entfernt.
[0070] Speziell bei einem langsamen Hinführen der Verdrängungskörper 10 an den Schlauch
5 und bei einem anschliessenden Abheben des Schlauches 5 können die
[0071] Schlauchhalterungsvorrichtung 4 und die Schlauchhalterungsvorrichtung 26 überraschende
Vorteile haben. Beispielsweise kann mittels der Schlauchhalterungsvorrichtung 26 der
Schlauch 5 bei Schlauchverlängerung in Druckrichtung, gemäss des in Fig. 5a dargestellten
Pfeils durch den Pumpvorgang freigegeben werden, so dass der Schlauch 5 sich nicht
stauen kann, wenn der Verdrängungskörper 10 den Schlauch 5 vom Endpunkt der Okklusion
13 entlastet und sich am Endpunkt der Schlauchdeformation 14 wieder vom Schlauch 5
entfernt. Durch die Verwendung der Schlauchhalterungsvorrichtungen 4, 26 können somit
nicht nur ungewollte Pulsationen, sondern auch eine Zerstörung des Schlauchs 5 vermieden
werden. Insbesondere kann jede der Schlauchhalterungsvorrichtungen 4, 26 ein Federelement
27 enthalten, sodass die Haltekraft bzw. die Kraft für die Entlastung des Schlauchs
in Abhängigkeit vom zu pumpenden Fluid, von der Beschaffenheit des Schlauchs 5 sowie
den Dimensionen der Schlauchbahn 2 oder der Verdrängungskörper 10 justiert werden
kann.
[0072] Wenn die Klemmvorrichtung 29 der Schlauchhalterungsvorrichtung 4, 26 sich in Klemmstellung
befindet, wird verhindert, dass der Schlauch 5 in Strömungsrichtung des Fluids wandern
kann, wenn die Verdrängungskörper 10 in dieser Konfiguration das Fluid in der entsprechenden
Strömungsrichtung transportieren. Die in Fig. 5a nicht dargestellte Schlauchhalterungsvorrichtung
26 befindet sich in der Stellung des Freilaufs und ermöglicht dem Schlauch 5, falls
er trotz der in Klemmstellung befindlichen Klemmvorrichtung der Schlauchhalterungsvorrichtung
4 in Richtung des Ablaufendes 7 wandert, aus dem Gehäuse 1 auszutreten, sodass kein
Stauen oder Stauchen des Schlauches 5 erfolgt, wenn die Verdrängungskörper 10 vom
Schlauch 5 abheben. Dieser Zustand ist in Fig. 5b für die Schlauchhalterungsvorrichtung
4 für die in Bezug auf Fig. 5a umgekehrte Pumprichtung dargestellt.
[0073] Gemäss Fig. 5a, 5b enthalten die Schlauchhalterungsvorrichtungen 4, 26 je ein Federelement,
sodass sie leicht auf den Schlauch 5 drücken. Die Schlauchhalterungsvorrichtung 4
kann durch das initiale Verschieben des Schlauches 5 in Pumprichtung und durch die
Reibung zwischen Schlauchaussenwand und Klemmvorrichtung 29 vollständig zum Gehäuse
1 hingezogen werden. Die Verwendung eines Federelements 27 für die Klemmvorrichtung
29 erlaubt auch eine Drehrichtungsänderung des Drehkörpers 15, wobei sich die Schlauchhalterungsvorrichtungen
4, 26 automatisch anpassen, sodass somit kein manueller Eingriff erforderlich ist.
Bei einer Richtungsänderung des zu pumpenden Fluids stellt sich die Schlauchpumpe
100 somit automatisch um. Insbesondere legt sich die Klemmvorrichtung der Schlauchalterungsvorrichtung
4 an das Gehäuse 1 an und bremst den Schlauch 4. Die Klemmvorrichtung der Schlauchhalterungsvorrichtung
26 hebt durch die Verschiebung des Schlauches 5 aus dem Gehäuse 1 heraus ab, wenn
die Pumprichtung des zu pumpenden Fluids der in Fig. 5a dargestellten Pfeilrichtung
entspricht.
[0074] Fig. 6 zeigt eine Messvorrichtung 51 zur Bestimmung der Schlauchbahn für einen Schlauch
5 einer Schlauchpumpe 50, 100 nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele.
Die Messvorrichtung umfasst eine Basis 57, die als Auflage für den Schlauch 5 dient.
Oberhalb der Basis ist eine Rolle 58 angeordnet, die eine Halterung 59 aufweist, welche
in Bezug auf ein ortsfestes Führungselement 52 verschiebbar angeordnet ist. Das Führungselement
52 kann mit der Basis 57 verbunden sein, was zeichnerisch nicht dargestellt ist. An
der Halterung 59 ist ein Messaufnehmer 60 angeordnet, mittels welchem der Verschiebungsweg
der Rolle 58 in der Halterung 59 ermittelt werden kann. Der Messaufnehmer 60 kann
beispielsweise als Mikrometerschraube ausgebildet sein.
[0075] Der Schlauch 5 wird mit einer Flüssigkeit gefüllt, beispielsweise Wasser, Alkohol.
Gemäss des vorliegenden Ausführungsbeispiels schliesst an den Schlauch 5 ein Messschlauch
55 an, der mit dem Schlauch 5 eine gemeinsame Fluidkammer ausbildet. Der Schlauch
5 ist mit dem Messchlauch 55 über ein Übergangselement 61 verbunden. Mit anderen Worten
endet ein erstes Ende des Schlauchs 5 im Übergangselement 61. Das zweite Ende des
Schlauchs 5 kann mittels eines Verschlusselements 56 verschlossen werden.
[0076] Eine Messung mit der Messvorrichtung wird wie folgt durchgeführt:
Der Schlauch 5 und der mit dem Schlauch verbundene Messschlauch 55 werden am zweiten
Ende 5 mittels des Verschlusselements 56 verschlossen. Der Schlauch 5 wird auf der
Basis 57 abgelegt und die Rolle 58 wird durch Verschiebung der Halterung 59 im Führungselement
52 derart verschoben, dass die Rolle 58 den Schlauch 5 berührt. Gemäss der in Fig.
6 dargestellten Messvorrichtung 51 wird die Rolle 58 hierzu abgesenkt, die Verschiebung
der Halterung 59 im Führungselement 52 erfolgt in vertikaler Richtung. Wenn die Rolle
58 den Schlauch 5 berührt, wird das Niveau der Flüssigkeit im Messschlauch 55 gemessen.
Zudem wird die Position der Rolle 58 mittels des Mesaufnehmers 60 ermittelt, wenn
die Rolle 58 den Schlauch 5 berührt.
[0077] Die Rolle 58 wird dann so lange verschoben, bis eine bestimmte Änderung des Niveaus
ΔN der Flüssigkeit im Messschlauch 55 erreicht ist, siehe auch Fig. 7b. Die entsprechende
Position der Rolle 58 wird wieder mit dem Messaufnehmer ermittelt. Diese Messung wird
mit einem konstanten Wert für ΔN so lange wiederholt, bis der Schlauch okkludiert
ist, mit anderen Worten bis der Schlauch derart gequetscht ist, dass er verschlossen
ist. Für jede Änderung des Niveaus wird die entsprechende Position der Rolle 58 vom
Messaufnehmer ermittelt. Fig. 7a zeigt eine Tabelle für ΔN= 20 mm. Das Niveau der
Flüssigkeit N steigt gemäss dieses Ausführungsbeispiels von 30 mm bis 250 mm. Der
Abstand der Rolle von der Basis 57 nimmt ab, in der in Fig. 7a dargestellten Tabelle
als Höhe H bezeichnet.
[0078] Fig. 7b zeigt die Veränderung der Höhe H in Abhängigkeit von der Änderung des Niveaus
der Flüssigkeit im Messschlauch 55, wobei das Niveau der Flüssigkeit N auf der Ordinate
aufgetragen ist und die Höhe H der Rolle 58 auf der Abszisse. Aus Fig. 7b ist ersichtlich,
dass die Abnahme der Höhe H nicht linear erfolgt.
[0079] Ein Verfahren zur Bestimmung einer Schlauchbahn 2 für einen Schlauch 5 für eine Schlauchpumpe
50, 100 umfasst die folgenden Schritte: der Schlauch 5 wird mit einem Fluid befüllt,
wobei der Schlauch 5 an einem zweiten, unteren Ende verschlossen wird, wobei der Schlauch
an einem ersten, oberen Ende mit einem Messschlauch 55 zur Messung eines Niveaus des
Fluids versehen wird, oder ein mathematisches Modell erstellt wird, wobei eine Rolle
58 relativ zum Schlauch 5 entlang einer Wegstrecke verschoben wird, sodass der Schlauch
5 von der Rolle 58 zunehmend gequetscht wird, wodurch das im Schlauch 5 befindliche
Fluid verdrängt wird. Ein Messaufnehmer zur Messung der Wegstrecke ist vorgesehen,
wobei die Wegstrecke ermittelt wird, wenn Veränderung des Niveaus im Messschlauch
55 um einen konstanten Wert schrittweise zunimmt.
[0080] Wenn die Veränderung des Niveaus konstant ist, kann die zugehörige Schlauchbahn aus
den gemessenen Wegstrecken für einen konstanten Förderstrom der Schlauchpumpe ermittelt
werden. Somit korreliert die zurückgelegte Wegstrecke mit der Schlauchbahn der Schlauchpumpe
wie folgt.
[0081] Die Rolle, welche dem Verdrängungskörper 10 der Schlauchpumpe entspricht, trifft
an einem Anfangspunkt 11 einer Schlauchdeformation auf den Schlauch 5 auf. Der Abstand
zwischen dem Verdrängungskörper 10 und der Schlauchbahn 2 vom Anfangspunkt 11 der
Schlauchdeformation verringert sich bei fortschreitender Drehung des Drehkörpers 15
gemäss Fig. 3a und Fig. 3b, sodass eine zunehmende Quetschung des Schlauchs 5 erfolgt,
bis der Anfangspunkt 12 der Okklusion erreicht ist, wenn ein durch den Schlauch 5
ausgebildeter Hohlraum durch Quetschung des Schlauchs durch den Verdrängungskörper
10 verschwindet. Der Verdrängungskörper 10 bewegt sich entlang des gekrümmten zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitts 24. Wenn der Verdrängungskörper den Anfangspunkt 12 der Okklusion
erreicht hat, erreicht ein weiterer Verdrängungskörper 10 den Anfangspunkt 11 der
Schlauchdeformation.
[0082] Der Förderstrom ist konstant, wenn sichergestellt ist, dass bei konstanter Drehzahl
der Drehkörper der Schlauchpumpe an jeder Stelle der Schlauchbahn dasselbe Fluidvolumen
gefördert wird. Ein konstantes Fluidvolumen wird erhalten, wenn die Länge des gekrümmten
zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 24 der Wegstrecke entspricht, die dem Winkel
zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern des Drehkörpers entspricht und die
Krümmung der Schlauchbahn im gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt derart
ausgebildet ist, dass das geförderte Fluidvolumen konstant bleibt. Der Deformationswinkel
α zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern 10 ergibt sich aus der Beziehung
360°/Anzahl der Verdrängungskörper. Wenn beispielsweise 6 Verdrängungskörper 10 auf
dem Drehkörper 15 angeordnet sind, ergibt sich ein Winkel α = 60°. Zur Erfüllung der
Bedingung des konstanten geförderten Fluidvolumens soll bei einer Drehung um 1° gemäss
des Ausführungsbeispiels mit 6 Verdrängungskörpern im Wesentlichen 1/60 des zwischen
zwei benachbarten Verdrängungskörpern befindlichen Fluidvolumens gefördert werden.
Für jeden Teilwinkel gilt somit, dass der entsprechende Teilwinkelanteil des geförderten
Fluidvolumens gefördert wird, wobei der Teilwinkelanteil des geförderten Fluidvolumens
konstant ist. Mit anderen Worten wird bei jeder Drehung des Drehkörpers um jeden Teilwinkel
dasselbe Teilvolumen gefördert. Zur Ermittlung des Teilwinkels wird der Deformationswinkel
α zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern durch die Anzahl der Messwerte minus
1 geteilt. Im vorliegenden Beispiel werden 12 Messwerte ermittelt, die in Fig. 7a
dargestellt sind. Wenn der Deformationswinkel α = 60° beträgt, beträgt der Teilwinkel
60° / 11 = 5.45°.
[0083] In Fig. 8 ist der Verlauf eines gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts
24 für ein exemplarisches Ausführungsbeispiel mit 12 Messwerten gezeigt. Die Messwerte
können beispielsweise den Messwerten gemäss Fig. 7a oder Fig. 7b entsprechen, wobei
Fig. 7a oder Fig. 7b nur eine exemplarische Messwertserie zeigen, die stellvertretend
für eine Vielzahl von möglichen Messwertserien dargestellt ist. Selbstverständlich
können die Messwerte einer anderen Messwertserie für einen Schlauch mit anderem Schlauchdurchmesser
oder Schlauchkontur oder Schlauchdicke, einer Schlauchpumpe mit anderen Drehkörpern,
anderem Hüllkreisradius R
HK, oder einem anderen Winkel 52 zwischen benachbarten Drehkörpern, von diesem Beispiel
abweichen.
[0084] Fig. 8 dient der Illustration des Verfahrensschritts zur Bestimmung des Krümmungsverlaufs
des gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 24. Zu jedem der Teilwinkel des
Deformationswinkels α wird die gemessene Höhe Hi in radialer Richtung ausgehend vom
Hüllkreisradius R
HK aufgetragen. Der Endpunkt der Strecke, welche dem Messwert für die Höhe Hi entspricht,
ist ein Punkt P der Schlauchbahn. Die Verbindungsline der Endpunkte der Strecken für
alle i Messwerte für die Höhen Hi ergibt den Verlauf der Schlauchbahn, also in diesem
Beispiel den gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt 24 sowie den zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 21.
[0085] Wenn sich der Verdrängungskörper 10 der Schlauchpumpe 100 in der in Fig. 8 dargestellten
Horizontallage befindet, entspricht diese Position auf dem Hüllkreis HK dem Anfangspunkt
11 der Schlauchdeformation. Der im Gegenuhrzeigersinn benachbarte Verdrängungskörper
10 der Schlauchpumpe 100 befindet sich zu diesem Zeitpunkt am Anfangspunkt 12 der
Okklusion. Der Messwert für die Höhe H am Anfangspunkt der Schlauchdeformation soll
mit H
0 bezeichnet werden. Gemäss dieses Ausführungsbeispiels wird für jeden Teilwinkel α
i eine Höhe H
i aufgetragen, welche einem Punkt P
i der Schlauchbahn entspricht.
[0086] Gemäss des vorliegenden Ausführungsbeispiels werden auf diese Weise die Punkte P
0 bis P
11 ermittelt. Im Punkt P
0 wird die Höhe H
0 aufgetragen. Die Höhe H
0 entspricht dem Aussendurchmesser oder der Aussenkontur des undeformierten Schlauchs.
Der Begriff Aussenkontur wird verwendet, falls der Querschnitt des undeformierten
Schlauchs nicht kreisförmig ausgebildet ist.
[0087] Für den Teilwinkel gilt α
(i+1) = α
i +Δα. Jeder Teilwinkel hat einen konstanten Wert, da Δα aus der Gleichung Δα = α/(n-1)
erhalten wird. Mit n wird die Anzahl der Messwerte bezeichnet. Zu jedem Teilwinkel
αi wird somit der zugehörige Messwert für die Höhe H
i in radialer Richtung ausgehend vom Hüllkreis mit dem Hüllkreisradius R
HK aufgetragen. Der erhaltene Endpunkt der Strecke R
HK + H
i ergibt den Punkt P
i auf der Schlauchbahn.
[0088] Die Schlauchbahn des gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 24 und gegebenenfalls
des zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 21 ergibt sich somit als Verbindungslinie
der Punkte P
i, wobei i ganzzahlige Werte von 0 bis n-1 annehmen kann. Gemäss des vorliegenden Ausführungsbeispiels
beträgt n=12, da zwölf Messwerte für die Höhe H
i ermittelt worden sind, hier H
0 bis H
11. Gemäss der in Fig. 7a dargestellten Messwertreihe beträgt H
0=10.8 mm, H
1=9.0mm, H
2=8.0 mm usw.
[0089] Die Messwerte H
i entsprechen einer konstanten Änderung des Niveaus N, d.h. es gilt, dass N(i+1)-Ni
= ΔN = konstant. Durch diese Messvorschrift ist sichergestellt, dass die Höhenänderung,
die sich aus allen benachbarten Messwertpaaren ergibt, der Förderung eines konstanten
Volumens entspricht. Die ermittelte Schlauchbahn für den gekrümmten zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt 24 ist somit zur Förderung eines gleichbleibenden, d.h. konstanten,
Volumens geeignet. Daher kann mittels des gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts,
welcher aus der vorgängig beschriebenen Messvorschrift erhalten wird, eine besonders
pulsationsfreie Förderung sichergestellt werden.
[0090] Insbesondere ist der Messschlauch 55 als ein Rohrelement ausgebildet, wobei das Rohrelemente
einen kleineren Durchmesser aufweist als der Durchmesser des Schlauchs 5. Wenn der
Messschlauch einen kleineren Durchmesser 55 aufweist, können auch kleine Volumenänderungen
gemessen werden, sodass die entsprechende Höhe Hi wesentlich genauer ermittelt werden
kann. Die Verwendung eines Messschlauchs 55, welcher einen kleineren Durchmesser als
der Schlauch 5 aufweist ermöglicht eine präzisere Messung der Höhen H
i.
[0091] Insbesondere kann das Rohrelement als ein transparenter Schlauch ausgebildet sein.
Der Messwert für das Niveau N des Fluids kann somit einfacher abgelesen werden, entweder
manuell oder durch Einsatz eines optischen Messaufnehmers.
[0092] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betrieb einer Schlauchpumpe, wobei die
Schlauchpumpe 50, 100 ein Gehäuse 1 umfasst, welches die Schlauchbahn 2 enthält, auf
welcher der Schlauch 5 aufliegt, und einen Drehkörper 15 enthaltend mindestens zwei
Verdrängungskörper 10 zur temporären Quetschung des Schlauchs 5 in der Schlauchbahn
2, wobei der Schlauch 5 ein zu förderndes Fluid enthält, wobei die Verdrängungskörper
10 derart mit dem Drehkörper 15 verbunden sind, dass die Verdrängungskörper bei Drehung
des Drehkörpers 15 eine Kreisbewegung ausführen, sodass das Fluid durch den Schlauch
5 transportiert wird. Der Verdrängungskörper trifft an einem Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation
auf den Schlauch 5 auf, wobei sich der Abstand zwischen dem Verdrängungskörper 10
und der Schlauchbahn 2 vom Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation bei fortschreitender
Drehung des Drehkörpers 15 verringert, sodass eine zunehmende Quetschung des Schlauchs
5 erfolgt, bis ein Anfangspunkt 12 einer Okklusion erreicht ist, sodass ein durch
den Schlauch 5 ausgebildeter Hohlraum durch Quetschung des Schlauchs durch den Verdrängungskörper
10 verschwindet. Ein Endpunkt 13 einer Okklusion wird erreicht, wenn durch Entlastung
des Schlauchs 5 durch Vergrösserung des Abstands zwischen der Schlauchbahn 2 und dem
Verdrängungskörper 10 ein Hohlraum entsteht, wobei ein Endpunkt 14 der Schlauchdeformation
erreicht ist, wenn der Verdrängungskörper 10 vom Schlauch 5 abhebt. Zumindest eine
der Schlauchbahnen vom Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation bis zum Anfangspunkt
12 der Okklusion oder vom Endpunkt 13 der Okklusion zum Endpunkt der Schlauchdeformation
14 ist als ein gekrümmter zulaufseitiger Schlauchbahnabschnitt 24 oder ein gekrümmter
ablaufseitiger Schlauchbahnabschnitt 25 ausgebildet. Insbesondere ist ein Okklusionswinkel
γ zwischen dem Anfangspunkt 12 einer Okklusion und dem Endpunkt 13 der Okklusion ausgebildet,
wobei der Okklusionswinkel γ)dem Winkel entspricht, den zwei benachbarte Verdrängungskörper
10 zueinander einschliessen.
[0093] Insbesondere wird zumindest einer der gekrümmten zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitte
24 oder der gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitts 25 durch eine Messvorschrift
erhalten, mittels welcher die Schlauchbahn über eine Mehrzahl von Höhen Hi, die bei
einer konstanten Winkeländerung Δα einem konstanten Volumen entsprechen, ermittelt
wird.
[0094] Insbesondere wir zwischen dem Anfangspunkt 11 der Schlauchdeformation und dem Anfangspunkt
12 der Okklusion ein Deformationswinkel α ausgebildet. Insbesondere wird zwischen
dem Endpunkt 13 der Okklusion und dem Endpunkt der Schlauchdeformation 14 ein Deformationswinkel
β ausgebildet. Zumindest einer der Deformationswinkel α, β kann dem Winkel 52 entsprechen,
den zwei benachbarte Verdrängungskörper 10 zueinander einschliessen.
[0095] Gemäss einer Verfahrensvariante sind die Verdrängungskörper 10 drehbar im Drehkörper
15 gelagert. Gemäss einer Verfahrensvariante enthält der Drehkörper 15 eine Mehrzahl
von Drehkörperarmen 16, wobei die Verdrängungskörper 10 auf den Drehkörperarmen 16
des Drehkörpers 15 angeordnet sind.
[0096] Es ist offensichtlich, dass viele weitere Varianten zusätzlich zu den beschriebenen
Ausführungsbeispielen möglich sind, ohne vom erfinderischen Konzept abzuweichen. Der
Gegenstand der Erfindung wird somit durch die vorangehende Beschreibung nicht eingeschränkt
und ist durch den Schutzbereich bestimmt, der durch die Ansprüche festgelegt ist.
Für die Interpretation der Ansprüche oder der Beschreibung ist die breitest mögliche
Lesart der Ansprüche massgeblich. Insbesondere sollen die Begriffe "enthalten" oder
"beinhalten" derart interpretiert werden, dass sie sich auf Elemente, Komponenten
oder Schritte in einer nicht-ausschliesslichen Bedeutung beziehen, wodurch angedeutet
werden soll, dass die Elemente, Komponenten oder Schritte vorhanden sein können oder
genutzt werden können, dass sie mit anderen Elementen, Komponenten oder Schritten
kombiniert werden können, die nicht explizit erwähnt sind. Wenn die Ansprüche sich
auf ein Element oder eine Komponente aus einer Gruppe beziehen, die aus A, B, C bis
N Elementen oder Komponenten bestehen kann, soll diese Formulierung derart interpretiert
werden, dass nur ein einziges Element dieser Gruppe erforderlich ist, und nicht eine
Kombination von A und N, B und N oder irgendeiner anderen Kombination von zwei oder
mehr Elementen oder Komponenten dieser Gruppe.
1. Schlauchpumpe (100) enthaltend ein Gehäuse (1) enthaltend eine Schlauchbahn (2) zur
Auflage für einen Schlauch (5) und einen Drehkörper (15) enthaltend eine Mehrzahl
von Verdrängungskörpern (10) zur temporären Quetschung des Schlauchs (5) in der Schlauchbahn
(2), wobei der Schlauch (5) zur Aufnahme eines Fluids ausgebildet ist, wobei die Schlauchbahn
(2) einen zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt (21), einen ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitt
(23) sowie einen zwischen dem zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitt (21) und dem ablaufseitigen
Schlauchbahnabschnitt (23) angeordneten mittleren Schlauchbahnabschnitt (22) enthält,
wobei der mittlere Schlauchbahnabschnitt (22) eine Krümmung aufweist, wobei an zumindest
einen der zulaufseitigen und ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte (21, 23) ein gekrümmter
zulaufseitiger Schlauchbahnabschnitt (24) oder ein gekrümmter ablaufseitiger Schlauchbahnabschnitt
(25) anschliesst, dadurch gekennzeichnet, dass ein Okklusionswinkel (y) zwischen einem Anfangspunkt (12) einer Okklusion und einem
Endpunkt (13) der Okklusion ausgebildet ist, wobei der Okklusionswinkel (γ) dem Winkel
(52) entspricht, den zwei benachbarte Verdrängungskörper (10) zueinander einschliessen.
2. Schlauchpumpe nach Anspruch 1, wobei der Verdrängungskörper an einem Anfangspunkt
(11) einer Schlauchdeformation auf den Schlauch (5) auftrifft, wobei sich der Abstand
zwischen dem Verdrängungskörper (10) und der Schlauchbahn (2) vom Anfangspunkt (11)
der Schlauchdeformation bei fortschreitender Drehung des Drehkörpers (15) verringert,
sodass eine zunehmende Quetschung des Schlauchs (5) erfolgt, bis der Anfangspunkt
(12) der Okklusion erreicht ist.
3. Schlauchpumpe nach Anspruch 2, wobei zwischen dem Anfangspunkt (11) der Schlauchdeformation
und dem Anfangspunkt (12) der Okklusion ein Deformationswinkel α ausgebildet ist,
wobei der Deformationswinkel α dem Winkel (52) zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern
(10) entspricht.
4. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Endpunkt (13) der
Okklusion erreicht ist, wenn durch Entlastung des Schlauchs (5) durch Vergrösserung
des Abstands zwischen der Schlauchbahn (2) und dem Verdrängungskörper (10) ein Hohlraum
entsteht.
5. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Endpunkt (14) einer
Schlauchdeformation ausgebildet ist, wenn der Verdrängungskörper (10) vom Schlauch
(5) abhebt.
6. Schlauchpumpe nach Ansprüchen 4 und 5, wobei zwischen dem Endpunkt (13) der Okklusion
und dem Endpunkt der Schlauchdeformation (14) ein Deformationswinkel β ausgebildet
ist, wobei der Deformationswinkel β dem Winkel (52) zwischen zwei benachbarten Verdrängungskörpern
(10) entspricht.
7. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest einer der gekrümmten
zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitte (24) oder der gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte
(25) durch eine Messvorschrift erhältlich ist, mittels welcher die Schlauchbahn über
eine Mehrzahl von Höhen Hi, die bei einer konstanten Winkeländerung Δα einem konstanten
Volumen entsprechen, ermittelbar ist.
8. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest einer der gekrümmten
zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitte (24) und der gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte
(25) einen veränderlichen Krümmungsradius aufweist.
9. Schlauchpumpe nach Anspruch 8, wobei sich die Krümmung des gekrümmten zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitts (24) von der Krümmung des gekrümmten ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitts
(25) zumindest teilweise unterscheidet.
10. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest einer der zulaufseitigen
Schlauchbahnabschnitte (21) und der ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitte (23) eine
Krümmung aufweist, wobei sich die Krümmung des zulaufseitigen Schlauchbahnabschnitts
(21) von der Krümmung des ablaufseitigen Schlauchbahnabschnitts (23) zumindest teilweise
unterscheiden kann.
11. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verdrängungskörper
(10) derart mit dem Drehkörper (15) verbunden sind, dass sie bei Drehung des Drehkörpers
(15) eine Kreisbewegung ausführen.
12. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verdrängungskörper
(10) drehbar im Drehkörper (15) gelagert sind.
13. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drehkörper (15) für
jeden Verdrängungskörper (10) eine in Bezug auf den Drehkörper (15) ortsfeste Lagerstelle
aufweist.
14. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drehkörper (15) eine
Mehrzahl von Drehkörperarmen (16) enthält, wobei die Verdrängungskörper (10) auf den
Drehkörperarmen (16) des Drehkörpers (15) angeordnet sind.
15. Schlauchpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (1) zumindest
eine Schlauchhalterungsvorrichtung (4, 26) enthält.