[0001] Die Erfindung betrifft eine Stanzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Stand der Technik
[0002] Stanzvorrichtungen werden für das trennende Verfahren "Stanzen" eingesetzt und müssen
hohen Ansprüchen an Belastbarkeit, Widerstandsfähigkeit sowie Maß- und Formgenauigkeit
genügen. Üblicherweise werden mit Stanzvorrichtungen flache Teile aus verschiedenen
Werkstoffen, zum Beispiel Metall, insbesondere Blech, Kunststoff oder Papier beziehungsweise
Pappe, durch Heraustrennen mit Hilfe von als Schneiden wirkenden Werkzeugkanten gefertigt.
In diesem Zusammenhang kann ein zu bearbeitendes Material entweder zyklisch oder kontinuierlich,
jeweils intermittierend, zugeführt werden. Bei Letzterem ist es insbesondere üblich,
dass das Material beispielsweise von einer Rolle abgewickelt und der Stanzvorrichtung
sodann fortlaufend als Bahn zugeführt wird.
[0003] Eine derartige Stanzvorrichtung umfasst ein Maschinengestell sowie ein Oberteil mit
mindestens einem Stanzwerkzeug als Patrize und ein Unterteil mit mindestens einem
Stanzwerkzeug als Matrize. Hierbei ist das Oberteil relativ zu dem Maschinengestell
linear bewegbar angeordnet und das Unterteil feststehend an dem Maschinengestell angeordnet.
Außerdem liegt zwischen der Patrize und der Matrize ein Zwischenraum vor, durch den
das zu stanzende Material in eine Richtung senkrecht zu einer Richtung einer Relativbewegung
zwischen Unterteil und Oberteil hindurchführbar ist. Dieses ist sodann durch eine
Relativbewegung zwischen Oberteil und Unterteil infolge eines Eingriffs jeweils mindestens
eines Stanzwerkzeugs des Oberteils mit einem Stanzwerkzeug des Unterteils stanzbar.
Weiterhin weist jedes Stanzwerkzeug mindestens ein Schneidelement mit jeweils mindestens
einer umlaufenden Schneidkante aufweist auf. Das obere Stanzwerkzeug wird während
des Stanzvorgangs beispielsweise mittels einer Hydraulikvorrichtung mit Druck auf
das zu bearbeitende Material geführt und durchtrennt dieses sodann durch Zusammenwirkung
mit dem unteren Stanzwerkzeug.
[0004] Stanzvorrichtungen werden häufig in Produktionsstätten als Teil eines Maschinenverbunds
eingesetzt, das heißt der Stanzvorrichtung sind andere Maschinen vorbeziehungsweise
nachgeschaltet. Hierbei sind die Maschinen derart aufeinander abgestimmt, dass ein
fortlaufender Materialfluss auch bei Übergabe des Materials zwischen den Maschinen
gewährleistet ist.
[0005] Während eines Betriebes der Stanzvorrichtung durchläuft das üblicherweise bahnförmige
Material den Zwischenraum zwischen der Patrize und der Matrize. Hierzu wird es der
Stanzvorrichtung beispielsweise von einer vorgeschalteten Maschine bahnförmig zugeführt.
Das Material wird dementsprechend in die Stanzvorrichtung, mithin in den Zwischenraum
eingeführt, sodass oberhalb von dem Material die Patrize und unterhalb von dem Material
die Matrize angeordnet ist.
[0006] Um nun das Material in einer gewünschten Form zu stanzen, wird die Patrize von oben
nach unten in Richtung der Matrize geführt. Dabei weisen die Patrize und Matrize eine
miteinander korrespondierende Form auf, sodass die Matrize zumindest im Wesentlichen
in Eingriff mit der Matrize kommen kann. Mit anderen Worten ist die Patrize derart
ausgebildet, dass sie die Matrize zumindest im Wesentlichen durchstoßen bzw. zumindest
in diese eindringen kann. Dabei müssen sich die Ebenen der Schneidkanten von Patrize
und Matrize durchdringen.
[0007] Handelt es sich bei der gewünschten Form beispielsweise um einen Kreis mit einem
bestimmten Durchmesser, wie dies beispielsweise für eine Herstellung von Rohlingen
für Pappteller erforderlich ist, so weist die Matrize einen Querschnitt mit zumindest
im Wesentlichen diesem Durchmesser auf. Dementsprechend weist die Patrize ebenfalls
einen kreisförmigen Querschnitt auf, wobei dieser ganz geringfügig kleiner als der
Durchmesser der Matrize ist. Auf diese Weise kann die Patrize in die Matrize eingreifen,
mithin in diese hineinstoßen beziehungsweise zumindest im Wesentlichen durch diese
hindurchstoßen, da die Patrize kleiner als die Matrize ist. Mit anderen Worten wird
die Patrize von oberhalb des Materials auf dieses hingeführt, kontaktiert und ergreift
dieses sodann und durchstößt mitsamt dem Material anschließend die Matrize, sodass
das Material geschnitten und/oder durchbrochen wird. Hierbei bewegen sich Kanten von
der Patrize und Matrize wie zwei Schneiden parallel aneinander vorbei und trennen
so das Material durch. Hierdurch entsteht die gewünschte gestanzte Form zumindest
im Wesentlichen in Form der Patrize beziehungsweise Matrize. Die ausgestanzte Form
wird auch als Stanzbutzen bezeichnet und fällt sodann unten aus der Matrize heraus
und wird zur weiteren Verarbeitung beispielsweise an eine nachgeschaltete Maschine
transportiert. Damit sich der Stanzbutzen aus dem restlichen Material herauslöst,
kann außerdem ein Abstreifer vorgesehen sein, der bei einem Hochfahren der Patrize
den Stanzbutzen herausdrückt.
[0008] In einem Bereich, in dem das Stanzwerkzeug auf das Material auftrifft, weist dieses
mindestens ein Schneidelement auf. Zumindest dieses Schneidelement durchdringt, mithin
schneidet beziehungsweise stanzt, das Material während des Betriebes immer wieder.
Mit anderen Worten weisen sowohl die Matrize als auch die Patrize ein Schneidelement
auf, mittels welchem das Material durchtrennt werden kann. Hierbei sind die Schneidelemente
hohen Kräften ausgesetzt, sodass diese im Laufe eines Lebenszyklus verschleißen und
einen Wechsel derselben erforderlich machen. Außerdem sind regelmäßige Wartungsarbeiten
notwendig. Hierdurch entstehende Stillstandzeiten sind auf ein Minimum zu reduzieren.
[0009] Auch bei einem Wechsel des Auftrags, mithin wenn ein anderes Material und/oder eine
andere Form hergestellt werden soll, muss das Stanzwerkzeug gewechselt werden. Dies
wird als Rüstzeit bezeichnet und ist neben den vorgenannten Stillstandzeiten ein entscheidender
Kostenfaktor.
[0010] In diesem Zusammenhang muss das Stanzwerkzeug als Ganzes ausgetauscht werden, um
dies beispielsweise wegen eines neuen Auftrags zu wechseln oder beispielsweise wegen
eines Schadens, insbesondere an dessen Schneidelement, auszutauschen beziehungsweise
zu warten. Obwohl insbesondere moderne Stanzvorrichtungen derart ausgelegt sind, dass
deren Bestandteile, insbesondere die Stanzwerkzeuge, beispielsweise mittels eines
Schnellverschlusssystems montierbar beziehungsweise demontierbar sind, hat sich in
der Praxis gezeigt, dass damit zusammenhängende Arbeiten dennoch kompliziert sowie
zeitintensiv sind und somit lange Stillstandzeiten und hohe Kosten verursachen. Insbesondere
ist das genaue Justieren von Patrize und Matrize relativ zueinander aufwendig und
muss bei jedem Wechsel der Schneidwerkzeuge erneut erfolgen.
[0011] Ist beispielsweise das Schneidelement verschlissen, muss das gesamte Stempelwerkzeug
mit dem daran befindlichen Schneidelement demontiert werden. Anschließend wird ein
neues Stempelwerkzeug eingesetzt, welches sodann erneut ausgerichtet werden muss,
sodass ein solcher Wechsel sehr zeitaufwendig ist.
[0012] Dies ist beispielsweise durch die hohen Ansprüche an die Maß- und Formgenauigkeit
begründet. Zwischen Matrize und Patrize liegt ein minimaler Schneidspalt vor, der
es ermöglicht, dass die Patrize durch die Matrize hindurchstoßen kann. Bevor die Stanzwerkzeuge
in Betrieb genommen werden können, muss der Schneidspalt und ein Spiel zwischen Patrize
und Matrize überprüft werden. Einflussgrößen auf den Schneidspalt sind beispielsweise
eine Festigkeitsbeschaffenheit und eine Dicke des Materials. Üblicherweise beträgt
der Schneidspalt 2 bis 5 % einer Materialstärke. Der Schneidspalt wird üblicherweise
mittels eines Winkelprüf- oder Höhenmessgerät überprüft. Mit anderen Worten muss bei
der Montage der Patrize und Matrize darauf geachtet werden, dass diese genau ausgerichtet
werden.
[0013] Nachteilig bei dem vorgenannten Stand der Technik ist, dass es sehr aufwendig ist,
die Patrize und Matrize zu tauschen, insbesondere deshalb, weil diese bei der Montage
genau ausgerichtet werden müssen. Dies ist somit sehr zeit- und kostenintensiv.
Aufgabe
[0014] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu
vermeiden und eine Stanzvorrichtung bereitzustellen, die besonders einfach gewartet
und somit besonders kosteneffizient und ressourcenschonend betrieben werden kann.
Lösung
[0015] Die Aufgabe wird durch eine Stanzvorrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0016] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass das mindestens eine Schneidelement an dem
Stanzwerkzeug und/oder an der Matrize lösbar verbunden ist. Auf diese Weise kann das
Schneidelement besonders einfach ausgewechselt werden, sofern es beispielsweise verschlissen
ist. Da das Schneidelement lösbar an dem Stanzwerkzeug und/oder an der Matrize verbunden
ist, müssen diese im Falle eines Wechsels des Schneidelements nicht neu ausgerichtet
werden, vorausgesetzt, das Schneidelement ist mit hinreichend geringer Toleranz in
das Schneidwerkzeug und/oder die Matrize eingepasst. Mit anderen Worten lässt sich
das Schneidelement austauschen, ohne dafür das gesamte Stanzwerkzeug ausbauen oder
neu auszurichten zu müssen. Dies hat zum Vorteil, dass das Schneidelement besonders
einfach sowie schnell und daher zeit- und somit kosteneffizient ausgetauscht werden
kann.
[0017] Außerdem sind üblicherweise die Schneidkanten aus einem besonders robusten und verschleißfesten
Material hergestellt, beispielsweise aus einem Hartmetall. Dieses und insbesondere
dessen Bearbeitung ist teuer. Gemäß dem Stand der Technik wird üblicherweise zumindest
im Wesentlichen das gesamte Stanzwerkzeug aus diesem robusten Material hergestellt,
was es teuer macht. Demgegenüber ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung es,
nur das Schneidelement aus dem robusten Material herzustellen und das Stanzwerkzeug
ansonsten aus einem demgegenüber günstigeren Material herzustellen. Im Falle eines
Wechsels des Schneidelements, beispielsweise wenn dieses verschlissen und/oder defekt
ist, fällt somit lediglich dieses als Abfall an. Demgegenüber wird gemäß dem Stand
der Technik das gesamte Stanzwerkzeug ausgetauscht, sodass deutlich mehr Material
in Form von Abfall anfällt. Die Erfindung hat somit zum Vorteil, dass die Stanzvorrichtung
besonders kosteneffizient und außerdem ressourcenschonend betrieben werden kann.
[0018] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Oberteil mehrere Stanzwerkzeuge mit jeweils einem Schneidelement aufweist. Dies
hat zum Vorteil, dass mehrere Formen gleichzeitig gestanzt werden können und die Stanzvorrichtung
somit besonders effizient betreibbar ist.
[0019] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das
Oberteil eine Trägerplatte aufweist, an der die mehreren Schneidwerkzeuge so befestigt
sind, dass sie über die Trägerplatte in Richtung auf das Unterteil vorstehen. Die
Schneidwerkzeuge können auf diese Weise vorteilhafterweise besonders gut ausgerichtet
werden, da sie einerseits zueinander und andererseits relativ zu der Trägerplatte
ausgerichtet werden können. Die hat zum Vorteil, dass die Schneidwerkzeuge auf besonders
einfache Weise und besonders präzise ausgerichtet werden können.
[0020] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Matrize mehrere Schneidelemente umfasst. Die Vorteile sind bereits genannt.
[0021] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn die Matrize genau ein Schneidelement
mit mehreren Schneidkanten aufweist. Das Schneidelement kann somit zumindest im Wesentlichen
einstückig ausgebildet sein, wodurch es sich vorteilhafterweise besonders einfach
und somit zeit- und kostengünstig herstellen lässt. Aus demselben Grund lässt es sich
außerdem im Fall beispielsweise einer Reparatur besonders einfach austauschen, da
nur das eine Schneidelement ausgetauscht werden muss.
[0022] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnet sich
dadurch, dass das Schneidelement plattenförmig ist und flächig auf einer parallel
dazu angeordneten Trägerplatte aufliegt und mit letzterer verbunden ist, wobei vorzugsweise
die Trägerplatte Durchbrüche aufweist, in die die Schneidelemente der Patrize eintauchen
können. Dadurch, dass das Schneidelement flächig auf der Trägerplatte aufliegt, hat
es zu diesem somit Kontakt. Auf das Schneidelement einwirkende Kräfte werden somit
zunächst von diesem aufgenommen, können aber sodann in die Trägerplatte eingeleitet
werden. Hierdurch wird folglich das Schneidelement entlastet, da die auf dieses einwirkenden
Kräfte zumindest anteilig von der Trägerplatte absorbiert werden. In diesem Zusammenhang
kann es außerdem vorgesehen sein, dass das Schneidelement aus einem besonders robusten
und widerstandskräftigen Material gefertigt ist, insbesondere dergestalt, dass es
sich zum Schneiden eignet. Mit anderen Worten kann es vorgesehen sein, dass das Schneidelement
beispielsweise aus einem gehärteten Spezialstahl gefertigt ist. Dementsprechende hohe
Härte beziehungsweise Verschleißfestigkeit des verwendeten Materials gehen einher
beispielsweise mit verhältnismäßig geringer Bruchfestigkeit und/oder Biegefestigkeit.
Hieraus resultiert, dass das für das Schneidelement verwendete Material üblicherweise
ungeeignet ist, Kräfte absorbieren zu können. Somit kann die Trägerplatte aus einem
besonders kräfteabsorbierenden Werkstoff hergestellt werden, damit diese die Kräfte
aus dem Schneidelement besonders gut absorbieren kann. Die hat zum Vorteil, dass das
Schneidelement besonders schonend betrieben werden kann und somit besonders langlebig
ist. Hierdurch lässt sich ein besonders ressourcenschonender und kosteneffizienter
Betrieb der Stanzvorrichtung bewerkstelligen.
[0023] Weiterhin besonders vorteilhaft ist die Stanze dann ausgestaltet, wenn die Patrize
mehrere Schneidelemente aufweist, die jeweils genau eine Schneidkante aufweisen. In
der Praxis hat sich gezeigt, dass die Patrize dergestalt besonders langlebig ist.
Weiterhin ergibt sich der bereits vorgenannte Vorteil, dass sich das Schneidelement
besonders einfach austauschen lässt.
[0024] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn eine äußere Mantelfläche des Schneidelements
konisch ausgebildet ist, sodass eine Mantellinie - betrachtet in einer Schnittdarstellung
quer zu einer Achsrichtung des Schneidelements - in einem Winkel zu der Achsrichtung
verläuft. Hierdurch ist sozusagen eine Schnittstelle zwischen dem Schneidelement und
dem Schneidwerkzeug gebildet, wobei die Mantellinie des Schneidelement zumindest teilweise
eine konische Form des Schneidelements beschreibt. Einerseits hat dies zum Vorteil,
dass das Schneidelement besonders einfach durch sein jeweiliges Gegenstück, also entweder
die Matrize oder Patrize, bewegt werden kann. Mit anderen Worten "gleitet" das Schneidelement
aufgrund seiner Konizität besonders gut in das Gegenstück herein. Dies hat zum Vorteil,
dass die Stanzvorrichtung besonders zuverlässig betreibbar ist. Anderseits hat dies
zum Vorteil, dass das Schneidelement aus den vorgenannten Gründen besonders einfach
montiert werden kann. Hierdurch ist die Stanzvorrichtung vorteilhafterweise besonders
einfach und intuitiv betreibbar.
[0025] Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Schneidelement bündig mit einer Oberseite des Stanzwerkzeuges abschließt.
Insbesondere im Zusammenhang mit der Montage des Schneidelement lässt sich hierdurch
mittels Inaugenscheinnahme besonders einfach prüfen, ob dieses richtig montiert ist.
Mit anderen Worten ist das Schneidelement richtig montiert, wenn es bündig mit der
Oberseite des Stanzwerkzeuges abschließt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass
die Stanzvorrichtung besonders einfach montierbar und außerdem besonders sicher betreibbar
ist.
[0026] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn die Stanze eine Teilungsebene zwischen
Werkzeug und Schneidelement aufweist, wobei diese senkrecht zu einer Richtung der
Relativbewegung orientiert ist. In der Praxis hat sich gezeigt, dass das Schneidelement
gemäß dieser Ausgestaltung besonders einfach von dem Werkzeug gelöst werden kann.
Es gilt nämlich als hinreichend intuitiv, das Schneidelement parallel zu seiner Relativbewegung
lösen zu können. Gemäß dieser Ausgestaltung kann das Schneidelement nach Lösen entsprechender
Befestigungselemente gewissermaßen nach unten hin abgezogen und somit vom Werkzeug
getrennt werden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Stanze besonders intuitiv
und einfach bedient werden kann.
[0027] Weiterhin ist die Stanze dann besonders vorteilhaft ausgestaltet, wenn vorgesehen
ist, dass die Schneidkante mindestens eines der Schneidelemente umlaufend und in sich
geschlossen ausgebildet ist. Dadurch, dass die Schneidkante in sich geschlossen ist,
kann das Material besonders sauber und fehlerfrei aus dem Material herausgelöst werden.
Vorteilhafterweise lässt sich so ein Betrieb der Stanze bewerkstelligen, der besonders
unanfällig für Fehler ist.
[0028] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn die Stanze einen Zentrierstift aufweist,
mittels dessen das Schneidelement an dem Stanzwerkzeug, insbesondere an einem Grundkörper
desselben, eindeutig ausrichtbar ist. Hierdurch lässt sich das Schneidelement auch
durch einen unerfahrenen Bediener eindeutig richtig anordnen. Mit anderen Worten ist
durch den Zentrierstift vorgegeben, wie das Schneidelement montiert werden kann. Vorteilhafterweise
kann die Stanze somit besonders intuitiv und einfach bedient werden.
[0029] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet
durch ein Zentrierelement zur Zentrierung des Schneidelements. Hierbei sind das Zentrierelement
und das Schneidelement miteinander verbindbar. Sinn dessen ist, dass das Zentrierelement
vor Betriebsaufnahme ausgerichtet werden kann und sodann die Position des Schneidelements
vorgibt. Es ist außerdem vorgesehen, dass das Zentrierelement mittels Zentrierstiften
mit der Trägerplatte verbindbar beziehungsweise verbunden ist. Mit anderen Worten
wird nicht das Schneidelement selbst, sondern das Zentrierelement beziehungsweise
die aus Schneid- und Zentrierelement bestehende Einheit ausgerichtet, dessen Ausrichtung
beziehungsweise Position die Ausrichtung beziehungsweise Position des Schneidelements
bestimmt. Dies hat zum Vorteil, dass im Falle eines Austauschs oder einer Wartung
das Schneidelement gewechselt beziehungsweise gewartet werden kann und anschließend
ohne erforderlich erneute Ausrichtung desselben wieder auf das Zentrierelement aufgesetzt
werden kann, wodurch es automatisch korrekt ausgerichtet ist. Hierdurch lässt sich
vorteilhafterweise ein besonders effizienter Betrieb des Stanzvorrichtung bewerkstelligen,
und zwar insbesondere in Bezug auf Rüstzeiten und Stillstandszeiten zwecks Wartung.
[0030] Es kann vorgesehen sein, mindestens ein vorzugsweise ringförmiges, insbesondere kreisringförmiges,
oder rahmenförmiges Zentrierelement zwischen einem Schneidelement und einem Grundkörper
des Oberteils oder des Unterteils anzuordnen. Hierbei sind das mindestens eine Zentrierelement
und das Schneidelement gegen eine Bewegung in eine Richtung senkrecht zu der Richtung
der Relativbewegung zwischen Oberteil und Unterteil formschlüssig und unbeweglich
aneinander fixierbar. Hingegen sind das Zentrierelement und das Schneidelement als
zusammengesetzte Einheit relativ zu dem Grundkörper in verschiedene Richtungen senkrecht
zu der Richtung der Relativbewegung zwischen Oberteil und Unterteil verschiebbar und
in unterschiedlichen Positionen relativ zu dem Grundkörper unbeweglich fixierbar sind.
Dies hat zum Vorteil, dass das Zentrierelement und somit zumindest mittelbar das Schneidelement
besonders bedarfsgerecht ausgerichtet werden können.
[0031] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn das Zentrierelement einen Zentrierkragen
aufweist. In der Praxis hat sich gezeigt, dass das Schneidelement besonders sicher
auf beziehungsweise an dem Zentrierelement befestigt ist, sofern es sich bei um einen
beispielsweise kreisförmigen Zentrierkragen handelt, Außerdem lässt sich das Schneidelement
von einem Bediener auf diese Weise besonders gut montieren und demontieren, nämlich
in dem das Schneidelement auf den Zentrierkragen aufgesetzt beziehungsweise von diesem
abgenommen wird. Dies hat zum Vorteil, dass die Stanzvorrichtung besonders intuitiv
und einfach gewartet werden kann.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Zentrierausnehmung vorgesehen,
in der das Zentrierelement aufnehmbar ist. Diese Zentrierausnehmung kann beispielsweise
in die Trägerplatte eingefräst sein, sodass das Zentrierelement in dieser Zentrierausnehmung
Platz findet. Es ist ferner vorgesehen, dass die Zentrierausnehmung geringfügig größer
ist als das Zentrierelement, sodass dieses mit etwas Spiel in der Zentrierausnehmung
bewegbar und somit ausrichtbar ist. Dies hat zum Vorteil, dass das Zentrierelement
besonders sicher sitzt und außerdem besonders präzise ausgerichtet werden kann.
[0033] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Schneidelemente des
Oberteils und/oder das mindestens eine Schneidelement des Unterteils ringförmig, insbesondere
kreisringförmig, oder rahmenförmig sind beziehungsweise ist. In der Praxis hat sich
gezeigt, dass eine derartige Form des Schneidelements besonders robust ist. Dies hat
zum Vorteil, dass die Stanzvorrichtung besonders verschleißarm und somit ressourcenschonend
eingesetzt werden kann. In diesem Zusammenhang kann es außerdem vorgesehen sein, dass
das Schneidelement ein "Dach" aufweist, das heißt, dass die Schneidkanten des Schneidelements
von innen nach außen betrachtet abfallen. Mit anderen Worten fällt der Giebel des
"Daches" zumindest im Wesentlichen mit dem Durchmesser zusammen, während die einzelnen
"Dächer" beziehungsweise "Dachseiten" von dorthin nach außen zu einem Rand des kreisförmigen
Schneidelements abfallen. Auf diese Weise kommt das Schneidelement zuerst mit dessen
am höchsten hervorstehenden Punkt, nämlich dem "Giebel" in Kontakt. Dies hat zur Folge,
dass das Schneidelement mit einer reduzierten Kontaktfläche in das zu stanzende Material
eindringt. Mit anderen Worten verteilen sich die durch die Stanzvorrichtung erzeugten
Kräfte auf eine verhältnismäßig geringe Kontaktfläche, wodurch die Kraft pro Fläche
besonders groß ist. Aufgrund dessen kann das zu stanzende Material vorteilhafterweise
besonders zuverlässig durchtrennt werden. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch,
dass die Stanzvorrichtung mit besonders geringem Kraftaufwand betrieben werden kann
und somit besonders energieeffizient einsetzbar ist.
Ausführungsbeispiel
[0034] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren
dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Stanzwerkzeuges als Patrize
von oben;
- Fig. 2:
- eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Stanzwerkzeuges als Patrize
von unten;
- Fig. 3:
- eine schematische Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung von rechts
oben;
- Fig. 4:
- eine schematische Explosionsansicht der erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung von rechts
unten;
- Fig. 5:
- eine schematische Explosionsansicht eines Unterteils der erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung;
- Fig. 6:
- eine schematische Explosionsansicht eines Stempelwerkzeugs als Matrize mit einem Schneidelement;
- Fig. 7:
- eine schematische Perspektivansicht und Schnittansicht einer Stanzvorrichtung gemäß
einer weiteren Ausführung, wobei eine Matrize mehrere Schneidelemente aufweist;
- Fig. 8:
- eine schematische Detailansicht der vorgenannten Matrize;
- Fig. 9:
- eine schematische Perspektivansicht von unten sowie eine Schnittansicht einer Stanzvorrichtung
mit einer Patrize gemäß einer weiteren Ausführung;
- Fig. 10:
- wie Figur 9, allerdings von oben;
- Fig. 11:
- eine schematische Perspektivansicht von oben sowie eine Schnittansicht eines Schneidelements
einer Matrize gemäß einer weiteren Ausführung;
- Fig. 12:
- eine schematische Explosionsansicht einer Matrize gemäß einer weiteren Ausführung
von oben; und
- Fig. 13:
- eine schematische Detailansicht von Figur 12.
[0035] Eine erfindungsgemäße Stanzvorrichtung 1 zum Stanzen eines Materials 2, insbesondere
von durchlaufenden flachen Papier- und/oder Pappbahnen, umfasst ein Maschinengestell
3, ein Oberteil 4 mit vorliegend vier Stanzwerkzeugen 5 als Patrize 6 und ein Unterteil
7 mit vorliegend vier Stanzwerkzeugen 5o jeweils als Matrize 8. Hierbei ist das Oberteil
4 relativ zu dem Maschinengestell 3 bewegbar angeordnet. Außerdem ist das Unterteil
7 feststehend an dem Maschinengestell 3 angeordnet. Weiterhin liegt zwischen der Patrize
6 und der Matrize 8 in einer Öffnungsstellung der Stanzvorrichtung 1 ein Zwischenraum
9 vor, durch den das zu stanzende Material 2 hindurchführbar ist und durch eine Relativbewegung
zwischen Oberteil 4 und Unterteil 7 infolge eines Eingriffs jeweils mindestens eines
Stanzwerkzeugs 5o des Oberteils 4 mit einem Stanzwerkzeug 5u des Unterteils 7 (Stanzposition)
stanzbar ist. Jedes Stanzwerkzeug 5o, 5u weist vorliegend ein Schneidelement 10a,
10b auf, das lösbar an dem Stanzwerkzeug 5o, 5u und/oder an der Matrize 8 verbunden
ist.
[0036] Vorliegend ist das Oberteil 4 mittels vierer Linearführungen in Form von Führungsstiften
17 derart an dem Maschinengestell 3 gelagert, dass das Oberteil 4 auf und ab bewegt
werden kann. Außerdem ist das Unterteil 7 mittels Schrauben 16 an dem Maschinengestell
3 befestigt, sodass dieses zumindest im Wesentlichen unbeweglich ist. Durch die Führungsstifte
17 ist das Oberteil 4 relativ zu dem Maschinengestell 3 zentriert ausgerichtet, sodass
das Oberteil 4 entsprechend genau bewegbar ist.
[0037] Wie in Figur 3 erkennbar ist, sind insbesondere die Stanzwerkzeuge 5 und die Schneidelemente
10a der Matrize 8 als Verbund ausgebildet. Das bedeutet, dass die Matrize 8 zwar vorliegend
ein Schneidelement 10c mit vier Schneidkanten 21 umfasst, diese aber als Verbund und
einstückig ausgebildet sind. Wie Figur 3 zeigt, handelt es sich hierbei um eine dünne
Platte, die vier kreisförmige Schneidkanten 21 aufweist beziehungsweise bildet. Die
Platte besteht durchgängig aus demselben Material, nämlich einem Werkzeugstahl. Die
Platte ist mit einer darunter angeordneten Trägerplatte 22 verbunden, die eine deutlich
größere Dicke als das Schneidelement 10b besitzt. Die dünne Platte weist etwa eine
Dicke von 8 mm auf und weist mit der Trägerplatte 22 zusammen eine Dicke von etwa
einem Zoll auf. Dementsprechend ist die dünne Platte wesentlich dünner als die Trägerplatte
22, nämlich üblicherweise beträgt die Dicke der dünnen Platte etwa 30% der Dicke der
Trägerplatte 22. Auch die Trägerplatte 22 ist aus einem Werkzeugstahl hergestellt.
Die dünne Platte ist mit der Trägerplatte 22 verschraubt und verstiftet, wobei die
Trägerplatte 22 wiederum mit dem Maschinengestellt 3 verschraubt und verstiftet ist.
[0038] Die Stanzvorrichtung 1 ist vorliegend beispielsweise dafür geeignet, zumindest im
Wesentlichen kreisförmige Rohlinge für Pappteller herzustellen. Das Material 2, bei
dem es sich beispielsweise um Papierbahnen und/oder Pappbahnen handelt, wird der Stanzvorrichtung
1 in einen Zwischenraum 9 in einer Richtung 18 zugeführt. Dies ist beispielsweise
in Figur 3 erkennbar. Hierbei wird deutlich, dass das Material 2 somit oberhalb von
dem Unterteil 7 und unterhalb von dem Oberteil 4 bewegt wird. Mit anderen Worten wird
das Material 2 zwischen dem Unterteil 7 und dem Oberteil 4 geführt.
[0039] Um nun das Material 2 gemäß einer vorgegebenen Form zu stanzen, die vorliegend zumindest
im Wesentlichen ein Kreis mit einem bestimmten Durchmesser ist, wird die Patrize 6
zyklisch auf und ab bewegt und durchstößt dabei immer wieder die Matrize 8. Hierbei
ergreift die Patrize 6 mit ihren vier Schneidelementen 10a das Material 2 und drückt
dieses sodann in die Matrize 8 mit ihren vier von jeweils einer umlaufenden Schneidkante
21 begrenzten Durchbrüchen herein, sodass dieses schließlich abgeschnitten, mithin
gestanzt, wird. Damit dies möglich ist, weisen die vier Schneidelemente 10a der Patrize
6 jeweils einen Durchmesser 15 auf, der ganz geringfügig kleiner ist als der Durchmesser
16 der Matrize. Die Schneidelemente 10a der Patrize 6 können also aufgrund ihres Durchmessers
15, der gegenüber dem Durchmesser 16 Schneidkanten in der Matrize kleiner ist, zumindest
teilweise in die Matrize 8 eintauchen. Um das Material 2 während des Stanzens niederzuhalten,
sodass es nicht verrutscht oder zusammengedrückt wird, ist ein Niederhalter 19 vorgesehen,
welcher vorliegend zumindest im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist. Der Niederhalter
19 ist federbelastet und drückt das Material 2 vor dem auch als Punchen bezeichneten
Stanzen nieder, sodass es sauber von dem Stanzwerkzeug 5 ergriffen werden kann.
[0040] Um das Material 2 durchtrennen zu können, umfassen die Stanzwerkzeuge 5o und 5u jeweils
ein Schneidelement 10a, 10b. Dieses Schneidelement 10a, 10b trifft während des Stanzens
immer wieder auf das Material 2 auf und schneidet beziehungsweise stanzt dieses. Insbesondere
trifft das Stanzwerkzeug 5o der Patrize 6 auf das Material 2 auf, das nach unten hin
durch die Matrize 8 abgestützt ist. Das Material 2 durchläuft somit in der Richtung
18 den Zwischenraum 9 und liegt somit zumindest augenblicklich betrachtet zumindest
teilweise auf der Matrize 8 auf. Das Stanzwerkzeug 5o der Patrize 6 stößt von oben
herab auf das Material 2, sodass es dieses zumindest mit dem Schneidelement 10a kontaktiert
und fortan damit ergreift. Sodann wird das Material 2 mittels des Schneidelements
10a geschnitten beziehungsweise durchstoßen, und zwar gewissermaßen in das Stanzwerkzeug
5u der Matrize 8 hinein. Hierbei wirken das Schneidelement 10a und das Schneidelement
10b zusammen. Da hierbei große Kräfte auftreten, treten mit der Zeit, insbesondere
durch abrasive Effekte, Verschleißerscheinungen an den Schneidelementen 10a, 10b auf.
In der Folge müssen die Schneidelemente 10a, 10b ausgetauscht beziehungsweise demontiert
werden, um aufbereitet oder austauscht werden zu können.
[0041] Vorliegend ist es vorgesehen, dass die Schneidelemente 10a, 10b lösbar an der Patrize
6 beziehungsweise Matrize 8 befestigt ist. Dies ist in den Figuren 1 und 2 sowie insbesondere
in Figur 6 erkennbar. Vorliegend ist außerdem vorgesehen, dass die Schneidelemente
10a, 10b mit einer Oberseite 13 des jeweils zugeordneten Stanzwerkzeuges 5o, 5u bündig
abschließen.
[0042] In den Figuren 1 und 2 ist deutlich erkennbar, dass das Schneidelement 10a mittels
Schrauben 16 an dem Stanzwerkzeug 5o als Patrize 6 befestigbar ist. Das Stanzwerkzeug
5o weist außerdem vorliegend einen Grundkörper 20 auf. Hierbei weist der Grundkörper
20 ein Zentrierelement 24, insbesondere in Form eines Zentrierkragens auf, sodass
das Schneidelement 10a an diesem ausgerichtet werden kann. Hierdurch ist das Schneidelement
10a insbesondere spielfrei an dem Stanzwerkzeug 5 der Patrize 6 angeordnet, sodass
es auch in Zusammenspiel mit der Matrize 8 richtig ausgerichtet ist, das heißt, dass
die Patrize 6 in die Matrize 8 eingreifen, mithin diese durchdringen, kann. Dies gilt
gleichermaßen für das Schneidelement 10b an dem Stanzwerkzeug 5 als Matrize 8, wie
in Figur 3 erkennbar ist. Somit kann im Falle eines Verschleißes des Schneidelementes
10a, 10b lediglich dieses ausgetauscht werden, indem nämlich die Schrauben 16 gelöst
werden und das Schneidelement 10a, 10b demontiert wird. In diesem Zusammenhang wird
das Schneidelement 10a, 10b insbesondere von dem Grundkörper 20 durch Lösen der Schrauben
16 gelöst. Durch die Schrauben 16 ist ein neues beziehungsweise aufbereitetes Schneidelement
10a, 10b anschließend ohne erneutes Ausrichten des Stanzwerkzeuges 5 montierbar. Dies
hängt damit zusammen, dass vor Inbetriebnahme beispielsweise die Patrize 6 mit den
einzelnen Stanzwerkzeugen derart justiert wird, dass sie in die Matrize 8 eingreifen
kann. Da das Schneidelement 10a, 10b mittels der Schrauben 16 zumindest im Wesentlichen
spielfrei montiert werden kann, muss die Patrize 6 anschließend nicht neu ausgerichtet
werden.
[0043] Wie in Figur 2 erkennbar ist, ist das Schneidelement 10a vorliegend konisch ausgebildet,
sodass eine Mantellinie 10 mit einer Achse 11 einen Winkel 12 einschließt. Hierdurch
ist gewährleistet, dass das Schneidelement 10b in die Matrize 8 gewissermaßen hineingleiten
kann und ein Freischnitt gewährleistet ist.
[0044] Die Figuren 7 bis 13 zeigen eine alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Stanzvorrichtung 1. Entgegen der beispielsweise in Figur 6 gezeigten Ausgestaltung
weist die Matrize 8 nicht ein Schneidelement 10b mit mehreren Schneidkanten 21 auf,
sondern mehrere Schneidelemente 10d, die jeweils eine Schneidkante 21 aufweisen. Dies
ist besonders gut in Zusammenschau der Figuren 6 und 7 nachzuvollziehen. Das in Figur
6 gezeigte plattenförmige Schneidelement 10b entfällt somit, wobei die Schneidelemente
10d zumindest mittelbar in die Trägerplatte 22 eingesetzt werden. Mit anderen Worten
werden statt eines (einzigen) plattenförmigen Schneidelements 10b, das
auf der Trägerplatte 22 angeordnet ist und mehrere Schneidkanten 21 aufweist, mehrere
Schneidelemente 10d eingesetzt, die
in der Trägerplatte 22 selbst angeordnet sind.
[0045] Anhand der Figuren 12 und 13 ist erkennbar, wie die Schneidelemente 10d in der Trägerplatte
22 angeordnet sind. Wie in diesen Figuren gezeigt ist, weist die Trägerplatte 22 eine
Zentrierausnehmung 29 auf. Außerdem ist ein Zentrierelement 24 vorgesehen, das vorliegend
in Form eines Ringes ausgebildet ist und jedem Schneidelement 10d zugeordnet ist.
Die ist in Figur 12 dargestellt. In diesem Zusammenhang sind sowohl die Zentrierausnehmung
29 als auch das Zentrierelement 24 ringförmig beziehungsweise zylindrisch ausgebildet,
und zwar derart, dass das Zentrierelement 24 in der Zentrierausnehmung 29 angeordnet
beziehungsweise eingesetzt werden kann. Hierbei ist die Zentrierausnehmung 29 gerade
so dimensioniert, dass das Zentrierelement 24 etwas Spiel hat, also insbesondere seitlich
bewegt werden kann.
[0046] Figur 11 zeigt außerdem deutlich, dass das Zentrierelement 24 eine Schraubenaufnahme
30 aufweist, in der ein Schraubenkopf aufnehmbar ist. Vorliegend ist die Schraubenaufnahme
30 zur Aufnahme einer Kegelsenkkopfschraube ausgebildet.
[0047] Dementsprechend weist die Trägerplatte 22 mehrere Schraubenaufnahmen 31 auf, in der
eine Schraube aufgenommen beziehungsweise eingedreht werden kann. Auf diese Weise
ist es möglich, das Zentrierelement 24 mit der Trägerplatte 22 zu verbinden, nämlich
indem Schrauben durch die Schraubenaufnahmen 30 des Zentrierelements 24 hindurch in
die Schraubenaufnahmen 31 der Trägerplatte 22 eingedreht werden. Folglich können die
Zentrierelemente 24 lösbar an der Trägerplatte 22 angeordnet werden.
[0048] Das Zentrierelement 24 und das Schneidelement 10d weisen jeweils eine korrespondierende
Passung auf, sodass diese zueinander positionsgenau ausgerichtet werden können beziehungsweise
sind. Hierzu weist das Zentrierelement 24 einen Zentrierkragen 28 auf, auf den das
Schneidelement 10d passgenau aufgesetzt werden kann. Figur 11 zeigt dies besonders
deutlich. Mit anderen Worten ist das Schneidelement 10d zumindest mittelbar an beziehungsweise
in der Trägerplatte 22 befestigt, nämlich mittels des ebenfalls ringförmigen Zentrierelements
24.
[0049] Wie besonders gut in den Figuren 12 und 13 zu erkennen ist, weisen die Schneidelemente
10d vier Schraubenaufnahmen 32 auf. Diese sind umfangsmäßig zumindest im Wesentlichen
in gleichem Abstand zueinander angeordnet, das heißt insbesondere jeweils bei den
Winkelkreisabschnitten 90°, 180°, 270° und 360°.
[0050] Ferner umfasst das Zentrierelement 24 vier Durchgangsöffnungen 33, die beispielsweise
als Durchgangsbohrung oder Gewindebohrung ausgeführt sein können. Diese sind umfangsmäßig
zumindest im Wesentlichen in gleichem Abstand zueinander angeordnet, das heißt insbesondere
jeweils bei den Winkelkreisabschnitten 90°, 180°, 270° und 360°. Auf diese Weise sind
das Zentrierelement 24 und das Schneidelement 10d zueinander derart ausrichtbar, dass
die Schraubenaufnahmen 32 des Schneidelements 10d exakt über den Durchgangsöffnungen
33 des Zentrierelements 24 befindlich sind. Außerdem sind die Schraubenaufnahmen 31
in der Zentrierausnehmung 29 der Trägerplatte 22 ebenfalls umfangsmäßig zumindest
im Wesentlichen in gleichem Abstand zueinander angeordnet, das heißt insbesondere
jeweils bei den Winkelkreisabschnitten 90°, 180°, 270° und 360°, sodass die Schraubenaufnahmen
31 mit den Durchgangsöffnungen 33 des Zentrierelements 24 und den Schraubenaufnahmen
32 des Schneidelements 10d übereinanderliegen. Mit anderen Worten kann eine Schraube
durch die Schraubenaufnahme 32 des Schneidelements 10d hindurch, durch die Durchgangsöffnung
33 des Zentrierelements 24 hindurch in die Schraubenaufnahme 31 in der Trägerplatte
befestigt werden. Somit ist das Schneidelement 10d zumindest mittelbar an beziehungsweise
in der Trägerplatte 22 befestigt. Weiterhin ist das Zentrierelement 24 mittels Zentrierstiften
mit der Trägerplatte 22 verbunden. Hierfür weist das Zentrierelement vorliegend zwei
gegenüberliegende Zentrierlöcher 34, in denen die Zentrierstifte angeordnet werden
können. Während das in Figur 13 vorne liegende Zentrierloch 34 deutlich erkennbar
ist, ist das gegenüberliegende Zentrierloch durch das Schneidelement 10d verdeckt.
[0051] Damit das Schneidelement 10c und das Schneidelement 10d zusammenwirken können, werden
im Vorfeld die Patrize 6 und die Matrize 8 zueinander ausgerichtet. Außerdem wird
das Schneidelement 10c relativ zu der Patrize 6 ausgerichtet und das Schneidelement
10d relativ zu der Matrize ausgerichtet.
[0052] Hierzu werden zunächst die Stanzwerkzeuge 5o in die Matrize 8 eingelegt. Das Stanzwerkzeug
5o ist somit in der Matrize 8 angeordnet, und zwar so, wie es während des Betriebes
ebenfalls, nämlich wenn das Stanzwerkzeug 50 der Patrize 6 das Stanzwerkzeug 5u der
Matrize 8 durchstößt, der Fall ist.
[0053] In diesem Zustand kann folglich das Zentrierelement 24 innerhalb der Trägerplatte
22 der Matrize 8 ausgerichtet und so befestigt werden, dass das Stanzwerkzeug 5o und
das Zentrierelement 24 beziehungsweise das darauf angeordnete Schneidelement 10d relativ
zueinander möglichst reibungsfrei ausgerichtet sind. Hierfür wird das Stanzwerkzeug
5o gerade so hoch gezogen, dass dieses etwa 3mm in der Matrize 8 eingetaucht ist.
Auf diese Weise kontaktiert die Schneidkante 21 des Schneidelements 10c die Schneidkante
21 des Schneidelements 10d, sodass diese zueinander ausgerichtet werden können beziehungsweise
sind. In diesem Zustand sind die Schneidelemente 10c, 10d somit zumindest im Wesentlichen
optimal zueinander ausgerichtet, sodass diese Position fixiert werden soll. Dementsprechend
wir das Zentrierelement 24 mittels Schraubelementen 26 an der Trägerplatte 22 befestigt.
Da das Zentrierelement 24 und das Schneidelement 10d miteinander korrespondiere Passungen
25 aufweisen, ist somit durch Ausrichten des Zentrierelements 24 mittelbar eine Position
des Schneidelements 10d festgelegt.
[0054] Anschließend werden die oberen Stanzwerkzeuge 5o so befestigt, wie dieses in Zusammenhang
mit der Matrize 8 ausgerichtet und festgestellt wurde. Dafür wird die Patrize 6 hochgefahren
und mittels der Stanzvorrichtung 1 derartig rotiert, dass sie für eine weitere Bearbeitung
durch einen Bediener besonders günstig zugänglich ist. Mit anderen Worten kann es
vorgesehen sein, dass die Patrize 6 rotiert wird, sodass eine Unterseite zugänglich
ist. Auf diese Weise können die Stanzwerkzeuge 5o mittels Passungen relativ zur Patrize
dauerhaft ausgerichtet werden. Dafür erforderliche Passbohrungen können mittels einer
Magnetbohrmaschine hergestellt werden, die auf die Unterseite der Patrize 6 aufgesetzt
wird, sodass dementsprechend eine Bohrung in die Patrize 6 hinein durchgeführt werden
kann. Ebenfalls in dem Stanzwerkzeug 5o vorhandenen beziehungsweise angebrachte Passbohrungen
erlauben es sodann, das Stanzwerkzeug 5o präzise relativ zu der Patrize 6 auszurichten.
Dadurch, dass das Stanzwerkzeug 5o relativ zu der Patrize 6 ausgerichtet ist, und
ferner das Schneidelement 10c durch die Passung 25 ebenfalls präzise zu dem Stanzwerkzeug
5o ausgerichtet ist, ist gewährleistet, dass das Schneidelement 10c präzise lagepositioniert
bezogen auf das Schneidelement 10d ist, und somit mit diesem zusammenwirken kann.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Stanzvorrichtung
- 2
- Material
- 3
- Maschinengestell
- 4
- Oberteil
- 5o
- Stanzwerkzeug
- 5u
- Stanzwerkzeug
- 6
- Patrize
- 7
- Unterteil
- 8
- Matrize
- 9
- Zwischenraum
- 10a
- Schneidelement
- 10b
- Schneidelement
- 10c
- Schneidelement
- 10d
- Schneidelement
- 10
- Mantellinie
- 11
- Achse
- 12
- Winkel
- 13
- Oberseite
- 14
- Durchmesser Stanzwerkzeug Patrize
- 15
- Durchmesser Stanzwerkzeug Matrize
- 16
- Schraube
- 17
- Führungsstift
- 18
- Richtung
- 19
- Niederhalter
- 20
- Grundkörper
- 21
- Schneidkante
- 22
- Trägerplatte
- 23
- Zentrierelement
- 24
- Zentrierelement
- 25
- Passung
- 26
- Schraubelement
- 27
- Schraubelement
- 28
- Zentrierkragen
- 29
- Zentrierausnehmung
- 30
- Schraubenaufnahme (Zentrierelement)
- 31
- Schraubenaufnahme (Trägerplatte)
- 32
- Schraubenaufnahme (Schneidelement)
- 33
- Durchgangsöffnung (Zentrierelement)
- 34
- Zentrierloch
1. Stanzvorrichtung (1) zum Stanzen eines Materials (2), insbesondere von durchlaufenden
flachen Papier- und/oder Pappbahnen, umfassend
- ein Maschinengestell (3)
- ein Oberteil (4) mit mindestens einem Stanzwerkzeug (5o) als Patrize (6)
- ein Unterteil (7) mit mindestens einem Stanzwerkzeug (5u) als Matrize(8), wobei
das Oberteil (4) relativ zu dem Maschinengestell (3) linear bewegbar angeordnet ist,
wobei das Unterteil (7) feststehend an dem Maschinengestell (3) angeordnet ist, wobei
zwischen der Patrize (6) und der Matrize (8) ein Zwischenraum (9) vorliegt, durch
den das zu stanzende Material (2) in eine Richtung senkrecht zu einer Richtung einer
Relativbewegung zwischen Unterteil (7) und Oberteil (4) hindurchführbar ist, wobei
das zu stanzende Material durch die Relativbewegung zwischen Oberteil (4) und Unterteil
(7) infolge eines Eingriffs jeweils mindestens eines Stanzwerkzeugs (5o) des Oberteils
(4) mit einem zugeordneten Stanzwerkzeug (5u) des Unterteils (7) stanzbar ist,
wobei jedes Stanzwerkzeug (5o, 5u) mindestens ein Schneidelement (10c, 10d) mit jeweils
mindestens einer umlaufenden Schneidkante (21) aufweist und mindestens eine in dem
Oberteil (4) angeordnete Schneidkante (21) mit mindestens einer in dem Unterteil angeordneten
Schneidkante (21) als Schneide und Gegenschneide zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Schneidelement (10c, 10d) mit dem Stanzwerkzeug (5o, 5u)) lösbar
verbunden ist.
2. Stanzvorrichtung (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (4) mehrere Stanzwerkzeuge (5o) mit jeweils einem Schneidelement (10c)
aufweist.
3. Stanzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (4) eine Trägerplatte (22) aufweist, an der die mehreren Schneidwerkzeuge
(5o) so befestigt sind, dass sie über die Trägerplatte (22) in Richtung auf das Unterteil
(7) vorstehen.
4. Stanzvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (8) genau ein Schneidelement (10b) mit mehreren Schneidkanten (21) umfasst.
5. Stanzvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (10b) plattenförmig ist, flächig auf einer parallel dazu angeordneten
Trägerplatte (22) aufliegt und mit letzterer verbunden ist, wobei vorzugsweise die
Trägerplatte (22) Durchbrüche aufweist, in die die Schneidelemente (10a, 10c) der
Patrize (6) eintauchen können
6. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Patrize (6) mehrere Schneidelemente (10c) aufweist, die jeweils genau eine Schneidkante
(21) aufweisen.
7. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (10a, c) konisch ausgebildet ist, sodass eine Mantellinie (10)
- betrachtet in einer Schnittdarstellung quer zu einer Achsrichtung (11) des Schneidelements
(10a, c) - in einem Winkel (12) zu der Achsrichtung (11) verläuft.
8. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (10a, 10c,) bündig mit einer Oberseite (13) des Stanzwerkzeuges
(5o) abschließt.
9. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Teilungsebene zwischen Werkzeug und Schneidelement (10a, 10b, 10c, 10d), wobei
diese senkrecht zu einer Richtung der Relativbewegung orientiert ist.
10. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkante (21) mindestens eines der Schneidelemente (10a, 10b, 10c, 10d) umlaufend
und in sich geschlossen ausgebildet ist.
11. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Zentrierelement (23), insbesondere in Form eines Zentrierstiftes, mittels dessen
das Schneidelement (10a, 10b, 10c, 10d) an dem Stanzwerkzeug (5o, 5u), insbesondere
an einem Grundkörper (20) desselben, eindeutig ausrichtbar ist.
12. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Zentrierelement (24) zur Zentrierung des Schneidelements (10c, 10d).
13. Stanzvorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentrierelement (24) einen Zentrierkragen (28) aufweist.
14. Stanzvorrichtung (1) nach Anspruch 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zentrierausnehmung (29) vorgesehen ist, in der das Zentrierelement (24) aufnehmbar
ist.
15. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente (10a, 10c) des Oberteils (4) und/oder das mindestens eine Schneidelement
(10b, 10d) des Unterteils (7) ringförmig, insbesondere kreisringförmig, oder rahmenförmig
sind bzw. ist.
16. Stanzvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein vorzugsweise ringförmiges, insbesondere kreisringförmiges, oder rahmenförmiges
Zentrierelement (24) zwischen einem Schneidelement (10a, 10b, 10c, 10d) und einem
Grundkörper (20) des Oberteils (4) oder des Unterteils (7) angeordnet ist, wobei das
mindestens eine Zentrierelement (24) und das Schneidelement (10a, 10b, 10c, 10d) gegen
eine Bewegung in eine Richtung senkrecht zu der Richtung der Relativbewegung zwischen
Oberteil (4) und Unterteil (7) formschlüssig und unbeweglich aneinander fixierbar
sind, hingegen als zusammengesetzte Einheit relativ zu dem Grundkörper (20) in verschiedene
Richtungen senkrecht zu der Richtung der Relativbewegung zwischen Oberteil (4) und
Unterteil (7) verschiebbar und in unterschiedlichen Positionen relativ zu dem Grundkörper
(20) unbeweglich fixierbar sind.