[0001] Die Erfindung betrifft einen Abstandsbefestiger mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1, eine Anordnung mit zwei solchen Abstandsbefestigern mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 11 und eine Abstandsbefestigung mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 13.
[0002] Die Erfindung ist zu einer Befestigung eines hier als Anbauteil bezeichneten Gegenstands
an einer einem Ankergrund abgewandten Außenseite eines Dämmstoffs, der an dem Ankergrund
angebracht ist, vorgesehen. Sofern der Dämmstoff verputzt ist, wird das Anbauteil
an beziehungsweise auf dem Putz befestigt. Der Dämmstoff ist beispielsweise eine Dämmstoffplatte,
die beispielsweise auf einer Außenseite einer Gebäudewand angebracht ist, wobei die
Gebäudewand den Ankergrund bildet. Für schwere und/oder beispielsweise mit einer Windlast
beaufschlagte Gegenstände, wie eine Markise, ist eine Verankerung in dem Ankergrund
notwendig, um eine an dem Anbauteil angreifende Last abzutragen. Der Dämmstoff hat
keine dafür ausreichende Festigkeit.
[0003] Die Patentanmeldung
EP 2 821 559 A1 offenbart einen Abstandsbefestiger mit einer ersten Gewindestange als Ankerstange,
einer zweiten Gewindestange als Verlängerung der Ankerstange und einer zylindrischen
Kunststoffhülse als thermisch trennenden Verbinder. Der Verbinder weist ein Innengewinde
auf, in das von einer Seite die Ankerstange und von einer gegenüberliegenden Seite
die Verlängerung geschraubt werden. Die Ankerstange wird in beispielsweise einer Gebäudewand
als Ankergrund verankert, derart, dass die Ankerstange aus dem Ankergrund vorsteht.
Der Verbinder befindet sich in einem Dämmstoff, der auf dem Ankergrund angebracht
ist. Die Verlängerung befindet sich ebenfalls in dem Dämmstoff und steht zur Befestigung
eines Anbauteils aus dem Dämmstoff vor. Im Bereich des Verbinders ist der bekannte
Abstandshalter von einer Metallhülse umschlossen, wobei ein den Verbinder in der Metallhülse
umschließender Ringspalt mit einem Isolierschaum verfüllt ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, eine Lastabtragung eines derartigen Abstandsbefestigers
vom Anbauteil in den Ankergrund zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1, 11 und 13
gelöst. Der erfindungsgemäße Abstandsbefestiger weist eine Ankerstange, eine Verlängerung
und einen thermisch trennenden Verbinder auf, der die Verlängerung mit der Ankerstange
verbindet, derart, dass die Verlängerung die Ankerstange verlängert. Beispielsweise
weist die Ankerstange eine erste Gewindestange und/oder die Verlängerung eine zweite
Gewindestange auf, die der Verbinder insbesondere gleichachsig verbindet. Der Verbinder
besteht beispielsweise aus einem thermisch isolierenden Kunststoff. Die Verlängerung
weist einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung der Verlängerung mit dem Verbinder
und eine der Ankerstange abgewandte Anlagefläche zur Anlage des Anbauteils in einem
Abstand von dem Verbinder auf. Der Verbindungsabschnitt kann in den Verbinder hinein
reichen und/oder auf einer der Ankerstange gegenüberliegenden Seite aus dem Verbinder
vorstehen. Die Anlagefläche ist insbesondere eine Radialfläche beispielsweise in Form
einer umlaufenden Ringstufe. In dem Verbindungsabschnitt ist eine Biegesteifigkeit
der Verlängerung oder auch eine Biegesteifigkeit der Verlängerung einschließlich des
Verbinders kleiner als eine Biegesteifigkeit der Verlängerung von einem der Ankerstange
fernen Ende des Verbindungsabschnitts bis zur Anlagefläche für das Anbauteil.
[0006] Durch die höhere Biegesteifigkeit der Verlängerung auf einer der Ankerstange und
damit dem Ankergrund fernen Seite des Verbindungsabschnitts ist eine Biegung des erfindungsgemäßen
Abstandsbefestigers bei einer Querbelastung verringert. Die kleinere Biegesteifigkeit
im Bereich des Verbindungsabschnitts ermöglicht eine Ausrichtung, insbesondere eine
Winkelausrichtung an eine Biegelinie des Ankerstabs bei der Querbelastung des Abstandsbefestigers
durch eine lokal begrenzte und somit definierte Verformung des Verbinders und/oder
des Verbindungsabschnitts.
[0007] Ein Abstand der Anlagefläche von dem der Ankerstange fernen Ende des Verbindungsabschnitts
der Verlängerung ist bei einer Ausführung der Erfindung etwa dreimal so lang wie der
Verbindungsabschnitt. "Etwa" bedeutet eine Toleranz von maximal ±15%, insbesondere
von maximal ±10% und insbesondere von ±5%.
[0008] Die Biegesteifigkeit des Verbindungsabschnitts der Verlängerung ist vorzugsweise
auch kleiner als eine Biegesteifigkeit der Ankerstange. Bei Ausführungen der Erfindung
ist die Biegesteifigkeit der Ankerstange insbesondere kleiner als die Biegesteifigkeit
der Verlängerung von dem der Ankerstange fernen Ende des Verbindungsabschnitts bis
zu der Anlagefläche für das Anbauteil.
[0009] Zu einer biegesteifen Ausbildung der Verlängerung sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
eine Zugstange, beispielsweise eine Gewindestange, und eine die Zugstange insbesondere
koaxial umschließende Druckhülse vor, die axial miteinander verspannt sind, derart,
dass die Zugstange auf Zug und die Druckhülse auf Druck beansprucht sind. Die Druckhülse
bestimmt einen Abschnitt der Verlängerung mit hoher Biegesteifigkeit, der insbesondere
von einem der Ankerstange zugewandten Ende bis zu einem der Ankerstange abgewandten
Ende der Druckhülse reicht. Das der Ankerstange abgewandte Ende der Druckhülse bildet
insbesondere oder weist die Anlagefläche für das Anbauteil auf. Die Zugstange steht
vorzugsweise an beiden Enden aus der Druckhülse vor. Die Druckhülse endet vorzugsweise
in einem Abstand von dem Verbinder. Die Druckhülse stützt sich vorzugsweise axial
direkt oder indirekt an der Zugstange und nicht an dem Verbinder ab, letzteres, damit
sich der Verbinder entsprechend der Biegelinie des Ankerstabs bei der Querbelastung
ausrichten kann. Mit der Druckhülse und der Zugstange lässt sich die Verlängerung
sehr biegesteif und, im Vergleich zum Verbindungsabschnitt, nahezu starr ausbilden.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Zugstange mit einem Außengewinde vor.
Beispielsweise ist die Zugstange, wie bereits beschrieben, eine Gewindestange, an
der sich die Druckhülse über ein Anschlagelement, insbesondere direkt oder indirekt
axial abstützt. Insbesondere ist das Anschlagelement eine auf die Zugstange aufgeschraubte
Mutter. Das Anschlagelement weist einen axialen Abstand von dem Verbinder auf, damit
keine Last von der Druckhülse auf den Verbinder abgetragen wird, der eine Ausrichtung
des Verbinders entsprechend der Biegelinie des Ankerstabs bei der Querbelastung behindern
würde.
[0011] Das Anschlagelement ist vorzugsweise drehfest oder zumindest begrenzt drehfest mit
der Druckhülse, derart, dass sich das Anschlagelement durch Drehen der Druckhülse
auf dem Außengewinde der Zugstange drehen lässt. Eine Reibung zwischen der Druckhülse
und dem Anschlagelement ist größer als eine Reibung des Anschlagelements auf dem Außengewinde
der Zugstange, oder es besteht ein Formschluss oder eine andere drehfeste Verbindung
zwischen der Druckhülse und dem Anschlagelement, insbesondere einer Mutter. Das ermöglicht
eine Längenanpassung des Abstandsbefestigers durch Drehen an einem dem Ankerstab fernen
Ende der Druckhülse, das von der Außenseite zugänglich ist. "Längenanpassung" bedeutet
eine axiale Verstellung der Anlagefläche für das Anbauteil.
[0012] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht einen elastischen Abstandshalter
zwischen der Druckhülse und dem Verbinder vor. Insbesondere hält der Abstandshalter
die Druckhülse beziehungsweise das Anschlagelement in einem axialen Abstand von dem
Verbinder. Der Abstandshalter verhindert eine unmittelbare axiale Anlage des Verbinders
beziehungsweise des Anschlagelements an der Druckhülse und/oder dem Anschlagelement,
damit der Verbinder durch eine Biegung der Verlängerung im Verbindungsabschnitt gegenüber
der Druckhülse schwenken beziehungsweise sich unter Last verformen kann.
[0013] Die Zugstange des Verbinders, die wie die Ankerstange eine Gewindestange sein kann,
weist vorzugsweise einen kleineren Durchmesser als die Ankerstange auf. Die hohe Biegesteifigkeit
wird durch die Druckhülse erzielt.
[0014] Bei einer Ausführung der Erfindung weisen der Verbinder und die Verlängerung und/oder
der Verbinder und die Ankerstange eine Schraubverbindung miteinander auf. Insbesondere
weisen die Verlängerung und die Ankerstange jeweils eine Gewindestange auf, die in
ein Innengewinde der Verlängerung geschraubt sind.
[0015] Eine erfindungsgemäße Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 weist zwei Abstandsbefestiger
der vorstehend erläuterten Art und ein Anbauteil auf, das die beiden Abstandsbefestiger
an ihren Verlängerungen biegesteif verbindet. Insbesondere ist das Anbauteil gegen
die Anlageflächen der Verlängerungen der beiden Abstandsbefestiger verspannt. Das
Anbauteil hält insbesondere die biegesteifen Abschnitte der Verlängerungen von den
den Ankerstangen fernen Enden der Verbindungsabschnitte bis zu den an dem Anbauteil
anliegenden Anlageflächen biegesteif in ihrer Ausrichtung zueinander, wodurch eine
insgesamt biegesteife und stabile Anordnung zur Abstandsbefestigung des Anbauteils
an dem Ankergrund erreicht wird. Die Verformung der erfindungsgemäßen Anordnung in
einer Axialebene durch die beiden Abstandsbefestiger ist geringer als die Verformung
von zwei einzelnen Abstandsbefestigern, die nicht beigesteif miteinander verbunden
sind.
[0016] Vorzugsweise hält das Anbauteil die beiden Abstandsbefestiger in einem Abstand voneinander
und parallel zueinander.
[0017] Gegenstand des Anspruchs 13 ist eine Abstandsbefestigung des Anbauteils an dem Ankergrund,
auf dem ein Dämmstoff angebracht ist, mit den beiden Abstandsbefestigern, deren Ankerstäbe
in dem Ankergrund verankert sind und aus dem Ankergrund in den Dämmstoff vorstehen.
Das Anbauteil verbindet die beiden Abstandsbefestiger an ihren Verlängerungen biegesteif.
Die Verbinder befinden sich in dem Dämmstoff und das Anbauteil auf der dem Ankergrund
abgewandten Außenseite des Dämmstoffs. Der Lastabtrag vom Anbauteil in den Ankergrund
erfolgt im Wesentlichen über die beiden biegesteif verbundenen Abstandsbefestiger
und nicht oder nur wenig in den Dämmstoff.
[0018] Vorzugsweise befinden sich die Verbinder in einem mittleren Drittel des Dämmstoffs
zwischen einer dem Ankergrund zugewandten beziehungsweise an dem Ankergrund anliegenden
Innenseite des Dämmstoffs und der dem Ankergrund abgewandten Außenseite des Dämmstoffs.
Die Anordnung der Verbinder der beiden Abstandsbefestiger in diesem Bereich, die zugleich
auch eine Lage des Verbindungsabschnitts der Verlängerung mit der niedrigen Biegesteifigkeit
festlegt, ist günstig hinsichtlich der Biegung und des Lastabtrags bei der Querbelastung
der beiden Abstandsbefestiger am Anbauteil.
[0019] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen,
Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung
genannten und/oder in einer Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch
in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es
sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen
Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte
Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die
nicht alle Merkmale des Ausführungsbeispiels, sondern einen grundsätzlich beliebigen
Teil der gekennzeichneten Merkmale des Ausführungsbeispiels aufweisen, sind möglich.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Figur 1
- Einzelteile eines erfindungsgemäßen Abstandsbefestigers;
- Figur 2
- einen Achsschnitt des Abstandsbefestigers; und
- Figur 3
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung und einer erfindungsgemäßen Abstandsbefestigung
mit zwei Abstandsbefestigern aus Figuren 1 und 2.
[0022] Der in Figuren 1 und 2 dargestellte, erfindungsgemäße Abstandsbefestiger 1 weist
eine Ankerstange 2, eine Verlängerung 3 und einen Verbinder 4 auf, der die Ankerstange
2 und die Verlängerung 3 derart verbindet, dass die Verlängerung 4 die Ankerstange
2 verlängert, das heißt, in Verlängerung der Ankerstange 2 angeordnet ist, und der
zugleich die Ankerstange 2 und die Verlängerung 3 thermisch voneinander trennt. Im
Ausführungsbeispiel verbindet der Verbinder 4 die Ankerstange 2 und die Verlängerung
3 gleichachsig miteinander.
[0023] Im Ausführungsbeispiel ist die Ankerstange 2 eine erste Gewindestange 5, die im Ausführungsbeispiel
aus Stahl besteht.
[0024] Der Verbinder 4 besteht aus einem thermisch isolierenden Kunststoff und weist zwei
koaxiale Sacklöcher 6, 7 mit Innengewinden 8, 9 mit - im Ausführungsbeispiel - unterschiedlichen
Durchmessern auf. Außen ist der Verbinder 4 einem Kegelfräser ähnlich mit Frässchneiden
10 auf einer kegelstumpfförmigen Hüllfläche ausgebildet.
[0025] Die Verlängerung 3 weist eine zweite Gewindestange 11 als Zugstange 12 und eine Druckhülse
13 auf, die die Zugstange 12 koaxial und mit einem ringförmigen Zwischenraum 14 umschließt,
wobei der Zwischenraum 14 nicht zwingend erforderlich ist. Die zweite Gewindestange
11 und die Druckhülse 13 bestehen im Ausführungsbeispiel ebenfalls aus Stahl. Die
die Zugstange 12 bildende zweite Gewindestange 11 weist - im Ausführungsbeispiel -
einen kleineren Durchmesser als die die Ankerstange 2 bildende erste Gewindestange
5 auf.
[0026] Ein in ein erstes Innengewinde 8 der beiden Innengewinde 8, 9 des Verbinders 4 geschraubtes
Gewinde der die Ankerstange 2 bildenden ersten Gewindestange 5 und das erste Innengewinde
8 des Verbinders 4 bilden eine Schraubverbindung der Ankerstange 2 mit dem Verbinder
4. Ebenso bilden das zweite Innengewinde 9 des Verbinders 4 und das in das zweite
Innengewinde 9 geschraubte Gewinde der die Zugstange 12 der Verlängerung 3 bildenden
zweiten Gewindestange 11 eine Schraubverbindung der Verlängerung 3 mit dem Verbinder
4.
[0027] An einem dem Verbinder 4 zugewandten Stirnende weist die Druckhülse 13 einen Mutterhalter
15 auf, der eine erste Mutter 16 koaxial an dem Stirnende der Druckhülse 13 hält.
Im Ausführungsbeispiel ist der Mutterhalter 15 eine kurze Hülse mit einer Durchmesserstufe
17, die einen zylinderrohrförmigen Kragen 18, der in dem Stirnende der Druckhülse
13 steckt, und eine in ihrer Form an die erste Mutter 16 angepasste Mutteraufnahme
19 aufweist. Im Ausführungsbeispiel ist die erste Mutter 16 eine Sechskantmutter und
die Mutteraufnahme 19 dementsprechend sechseckig. Der Kragen 18 des Mutterhalters
15 weist eine Presspassung in dem Stirnende der Druckhülse 13 auf, derart, dass der
Mutterhalter 15 und über den Mutterhalter 15 die erste Mutter 16 drehfest mit der
Druckhülse 13 ist. Über die Durchmesserstufe 17 stützt der Mutterhalter 15 die Druckhülse
13 axial an der ersten Mutter 16 ab, die ein Anschlagelement bildet. Die erste Mutter
16 ist auf die die Zugstange 12 bildende zweite Gewindestange 11 geschraubt derart,
dass die Zugstange 12 beziehungsweise die zweite Gewindestange 11 ein Stück weit aus
der Druckhülse 13 axial über die erste Mutter 16 übersteht.
[0028] Auf ein dem Mutterhalter 15 fernes Stirnende der Druckhülse 13 ist eine doppelwandige
Zentrierhülse 20 aufgesetzt, die die Druckhülse 13 auf der die Zugstange 12 bildenden
zweiten Gewindestange 11 zentriert. Auch an diesem Stirnende der Druckhülse 13 steht
die Zugstange 12 axial aus der Druckhülse 13 vor. Durch Reibung ist die Zentrierhülse
20 drehfest mit der Druckhülse 13. Zum Drehen weist die Zentrierhülse 20 einen Außensechskant
31 auf.
[0029] Mit einer zweiten Mutter 21, die von einem der ersten Mutter 16 fernen Ende auf die
die Zugstange 12 bildende zweite Gewindestange 11 geschraubt wird und die - im Ausführungsbeispiel
- über ein Anbauteil 22 gegen die Zentrierhülse 20 gespannt wird, werden die Druckhülse
13 und die Zugstange 12 axial miteinander beziehungsweise gegeneinander verspannt.
Dabei wird die Druckhülse 13 mit einer Druckspannung und die Zugstange 12 mit einer
Zugspannung beaufschlagt, wodurch die Verlängerung 3 im Bereich der Druckhülse 13
eine hohe Biegesteifigkeit aufweist. Ein der ersten Mutter 16 abgewandter Stirnrand
der Zentrierhülse 20 bildet eine Anlagefläche 23 für das Anbauteil 22, das im Ausführungsbeispiel
eine Haltekonsole für eine nicht dargestellte Markise ist.
[0030] Ein auf der Seite des Verbinders 4 aus der Druckhülse 13 über die erste Mutter 16
überstehender Abschnitt der Zugstange 12 bildet einen Verbindungsabschnitt 24 der
Verlängerung 3 und ist ein Stück weit in das zweite Innengewinde 9 des Verbinders
4 geschraubt, derart, dass ein axialer Abstand zwischen der ersten Mutter 16 und dem
Verbinder 4 besteht. Damit die erste Mutter 16 nicht in Anlage an den Verbinder 4
gelangt, ist ein ringförmiger oder hülsenförmiger elastischer Abstandshalter 25, der
im Ausführungsbeispiel aus einem Elastomer oder einem anderen elastischen Kunststoff
besteht, zwischen dem Verbinder 4 und der ersten Mutter 16 auf der Zugstange 12 angeordnet.
Über die erste Mutter 16 stützt sich die Druckhülse 13 axial an der Zugstange 12 ab.
Wegen des axialen Abstandes vom Verbinder 3 stützt sich die Druckhülse 13 nicht axial
an dem Verbinder 4 ab.
[0031] Im Verbindungsabschnitt 24 ist die Biegesteifigkeit der Verlängerung 3 des erfindungsgemäßen
Abstandsbefestigers 1 kleiner als im Bereich der Druckhülse 13, das heißt, von der
ersten Mutter 16 am Ende des Verbindungsabschnitts 24 bis zu der Anlagefläche 23 für
das Anbauteil 22. Axial ist die Druckhülse 13 von der Anlagefläche 23 für das Anbauteil
22 bis zur ersten Mutter 16 ein Mehrfaches länger als der Verbindungsabschnitt 24.
Im Ausführungsbeispiel ist die Druckhülse 13 von der Anlagefläche 23 für das Anbauteil
22 bis zur ersten Mutter 16 etwa dreimal so lang wie der Verbindungsabschnitt 24.
[0032] Wie in Figuren 2 und 3 zu sehen ist, verbindet das Anbauteil 22 zwei erfindungsgemäße
Abstandsbefestiger 1 an ihren Verlängerungen 3 biegesteif miteinander und hält die
beiden Abstandsbefestiger 1 parallel zueinander und in einem Abstand voneinander.
Das Anbauteil 22 weist in dem Abstand voneinander zwei Durchgangslöcher auf, mit denen
es auf die aus der Druckhülse 13 vorstehenden Enden der Zugstangen 12 aufgesetzt wird,
bis das Anbauteil 22 auf den den Verbindern 4 fernen Enden der Druckhülsen 13 an den
Anlageflächen 23 der Zentrierhülsen 20 anliegt. Mit den zweiten Muttern 21 wird das
Anbauteil 22 gegen die Anlageflächen 23 der Verlängerungen 3 der Abstandsbefestiger
1 gespannt, wodurch die Druckhülsen 13 und die Zugstangen 12 wie oben beschrieben
axial verspannt werden und die Biegesteifigkeit der Verlängerungen 3 im Bereich der
Druckhülsen 13 stark erhöht wird. Das Anbauteil 22 mit den beiden Abstandsbefestigern
1 bildet eine erfindungsgemäße Anordnung zur Abstandsbefestigung des Anbauteils 22
an einem Ankergrund 26.
[0033] Den Ankergrund 26 bildet in dem in Figur 3 gezeichneten Ausführungsbeispiel der Erfindung
eine Gebäudewand, in der die Ankerstangen 2 der beiden Abstandsbefestiger 1 mit einer
aushärtenden Masse, beispielsweise einem Kunstharzmörtel, oder mit einem nicht dargestellten
Spreizdübel verankert werden, derart, dass die Ankerstangen 2 aus dem Ankergrund 26
vorstehen. An einer Außenseite der den Ankergrund 26 bildenden Gebäudewand ist ein
Dämmstoff 27, im Ausführungsbeispiel eine geschäumte Dämmstoffplatte, und auf deren
dem Ankergrund 26 abgewandten Außenseite 28 eine Putzschicht 29 angebracht. Die Ankerstangen
2 enden in dem Dämmstoff 27. Auf die Ankerstangen 2 sind die Verbinder 4 und in diese
die Verlängerungen 3 geschraubt. Die Verbinder 4 befinden sich in einem mittleren
Drittel des Dämmstoffs 27 zwischen dem Ankergrund 26 und der Außenseite 28 des Dämmstoffs
27.
[0034] Bevor das Anbauteil 22 aufgesetzt wird, lassen sich die Druckhülsen 13 und damit
die Anlageflächen 23 für das Anbauteil 22 axial ausrichten, indem über die Druckhülsen
13 die ersten Muttern 16 auf den Zugstangen 12 gedreht werden. Die Druckhülsen 13
werden so ausgerichtet, dass die Anlageflächen 23 bündig mit der Putzschicht 29 sind.
Auch bei einem eventuellen mehrfachen Hin- und Herdrehen der ersten Muttern 16 mit
den Druckhülsen 13 auf den Zugstangen 12 verhindern die Abstandshalter 25 zwischen
den Verbindern 4 und den ersten Muttern 16 der Druckhülsen 13 eine unmittelbare Anlage
der ersten Muttern 16 an den Verbindern 4.
[0035] Beim Drehen der ersten Muttern 16 mit den Druckhülsen 13 werden die Zugstangen 12
drehfest gehalten, wozu sie Werkzeugsitze 30 zu einem durch Formschluss drehfesten
Ansetzen eines nicht dargestellten Drehantriebswerkzeugs, wie beispielsweise eines
Schraubenschlüssels, aufweisen. Im Ausführungsbeispiel weisen die die Zugstangen 12
bildenden zweiten Gewindestangen 11 Innensechskante als Werkzeugsitze 30 zum Ansetzen
eines nicht dargestellten Inbusschlüssels als Drehantriebswerkzeug in ihren den Verbindern
4 fernen Stirnenden auf.
[0036] Anschließend wird, wie oben beschrieben, das Anbauteil 22 auf die aus den Druckhülsen
13 vorstehenden Zugstangen 12 aufgesetzt und mit den zweiten Muttern 21 gegen die
Anlageflächen 23 an den Zentrierhülsen 20 der Druckhülsen 13 gespannt. Das Anbauteil
22 verbindet die beiden parallel zueinander angeordneten, erfindungsgemäßen Abstandsbefestiger
1 biegesteif miteinander. Die beiden in dem Ankergrund 26 verankerten Abstandsbefestiger
1, die mit dem Anbauteil 22 biegesteif verbunden sind, bilden eine erfindungsgemäße
Abstandsbefestigung des Anbauteils 22 in einem Abstand von dem Ankergrund 26.
[0037] Durch ihre biegesteife Verbindung mit dem Anbauteil 22 und ihre hohe Biegesteifigkeit
im Bereich der Druckhülsen 13 biegen sich die Verlängerungen 3 der Abstandsbefestiger
1 bei einer Querbelastung in dem Bereich von den ersten Muttern 16 bis zu den Anlageflächen
23 kaum. Eine Querbelastung wird durch eine Gewichtskraft und/oder eine Windlast am
Anbauteil 22 parallel zur Außenseite 28 des Dämmstoffs 27 ausgeübt und bewirkt eine
Kraft radial zu den Abstandsbefestigern 1. Durch die niedrigere Biegesteifigkeit der
Verbindungsabschnitte 24 der Verlängerungen 3 biegen sich die Verlängerungen 3 bei
der Querbelastung im Bereich ihrer Verbindungsabschnitte 24 und passen sich dadurch
an eine Biegelinie der Ankerstangen 2 an, deren Biegesteifigkeit kleiner als die der
Verlängerungen 3 im Bereich der Druckhülsen 13, aber größer als die Biegesteifigkeit
der Verbindungsabschnitte 24 ist.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Abstandsbefestiger
- 2
- Ankerstange
- 3
- Verlängerung
- 4
- Verbinder
- 5
- erste Gewindestange
- 6
- erstes Sackloch
- 7
- zweites Sackloch
- 8
- erstes Innengewinde
- 9
- zweites Innengewinde
- 10
- Frässchneide
- 11
- zweite Gewindestange
- 12
- Zugstange
- 13
- Druckhülse
- 14
- ringförmiger Zwischenraum
- 15
- Mutterhalter
- 16
- erste Mutter
- 17
- Durchmesserstufe
- 18
- Kragen
- 19
- Mutteraufnahme
- 20
- Zentrierhülse
- 21
- zweite Mutter
- 22
- Anbauteil
- 23
- Anlagefläche
- 24
- Verbindungsabschnitt
- 25
- Abstandshalter
- 26
- Ankergrund
- 27
- Dämmstoff
- 28
- Außenseite
- 29
- Putzschicht
- 30
- Werkzeugsitz
- 31
- Außensechskant
1. Abstandsbefestiger (1) zu einer Befestigung eines Anbauteils (22) an einem Ankergrund
(26), auf dem ein Dämmstoff (27) angebracht ist, in einem Abstand von dem Ankergrund
(26) auf einer dem Ankergrund (26) abgewandten Außenseite (28) des Dämmstoffs (27),
mit einer Ankerstange (2), mit einer Verlängerung (3) und mit einem thermisch trennenden
Verbinder (4), der die Verlängerung (3) verlängernd mit der Ankerstange (2) verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung (3) eine dem Verbinder (4) abgewandte Anlagefläche (23) zur Anlage
des Anbauteils (22) an der Verlängerung (3) mit Abstand vom thermisch trennenden Verbinder
(4) aufweist, dass die Verlängerung (3) einen Verbindungsabschnitt (24) zur Verbindung
mit dem Verbinder (4) aufweist und dass der Verbindungsabschnitt (24) eine kleinere
Biegesteifigkeit aufweist als die Verlängerung (3) von der Anlagefläche (23) bis zum
Verbindungsabschnitt (24).
2. Abstandsbefestiger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Anlagefläche (23) von dem Verbindungsabschnitt (24) etwa 3 mal so
lang wie der Verbindungsabschnitt (24) ist.
3. Abstandsbefestiger (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (24) der Verlängerung (3) eine kleinere Biegesteifigkeit
aufweist als die Ankerstange (2).
4. Abstandsbefestiger (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung (3) eine Zugstange (12) und eine die Zugstange (12) umschließende
Druckhülse (13) aufweist, die axial miteinander verspannt sind.
5. Abstandsbefestiger (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Druckhülse (13) axial an der Zugstange (12) und nicht an dem Verbinder (4)
abstützt.
6. Abstandsbefestiger (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange (12) ein Außengewinde aufweist und dass sich die Druckhülse (13) über
eine auf das Außengewinde der Zugstange (12) geschraubte erste Mutter (16), die einen
axialen Abstand von dem Verbinder (4) aufweist, axial an der Zugstange (12) abstützt.
7. Abstandsbefestiger (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Mutter (16) zumindest begrenzt drehfest mit der Druckhülse (13) ist, derart,
dass sich die erste Mutter (16) durch Drehen der Druckhülse (13) auf dem Außengewinde
der Zugstange (12) drehen lässt.
8. Abstandsbefestiger (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Druckhülse (13) und dem Verbinder (4) ein elastischer Abstandshalter
(25), der die Druckhülse (13) in dem axialen Abstand von dem Verbinder (4) hält, angeordnet
ist.
9. Abstandsbefestiger (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugstange (12) der Verlängerung (3) einen kleineren Durchmesser als die Ankerstange
(2) aufweist.
10. Abstandsbefestiger (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbinder (4) und die Ankerstange (2) und/oder die Verlängerung (4) eine Schraubverbindung
miteinander aufweisen.
11. Anordnung mit einem Anbauteil (22) und zwei Abstandsbefestigern (1) nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil (22) die Verlängerungen (3) der beiden Abstandsbefestiger (1) an oder
nahe an den Verbindern (4) fernen Enden biegesteif verbindet.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil (22) die beiden Abstandsbefestiger (1) mit Abstand voneinander und
parallel zueinander hält.
13. Abstandsbefestigung eines Anbauteils (22) an einem Ankergrund (26), auf dem ein Dämmstoff
(27) angebracht ist, in einem Abstand von dem Ankergrund (26), mit einer Anordnung
nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Ankerstangen (2) in dem Ankergrund (26) verankert sind und aus dem Ankergrund
(26) in den Dämmstoff (27) vorstehen, dass sich die Verbinder (4) in dem Dämmstoff
(27) befinden und dass sich das Anbauteil (22) auf der dem Ankergrund (26) abgewandten
Außenseite (28) des Dämmstoffs (27) befindet.
14. Abstandsbefestigung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbinder (4) in einem mittleren Drittel des Dämmstoffs (27) außerhalb des Ankergrunds
(26) angeordnet ist.