[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlsystem.
[0002] Auf diversen Lebensbereichen besteht ein Bedarf an Kühlung. Als Beispiele ließen
sich nennen die Klimatisierung von Wohn-, Arbeits- und Büro- sowie sonstigen dem Aufenthalt
von Menschen dienenden Räumen (sog. Klimakälte), die Wärmeabfuhr aus Räumen mit Abwärme
entwickelnden technischen Einrichtungen wie beispielsweise EDV-Anlagen, die Kühlung
technischer Einrichtungen im produzierenden Gewerbe, namentlich im Zusammenhang mit
exothermen Reaktionen (sog. Prozesskälte), die Kühlung von der Aufbewahrung bzw. Lagerung
von Lebensmitteln und anderen verderblichen Gütern dienenden Räumen und Behältern,
etc.
[0004] Die für die verschiedensten Kühlaufgaben eingesetzte Energie macht einen erheblichen
Anteil des gesamten globalen Primärenergiebedarfs aus. Zur Schonung der Ressourcen
ist eine Bewältigung bestehender Kühlaufgaben mit möglichst hoher energetischer Effizienz
anzustreben. Hier einen Beitrag zu leisten, hat sich die vorliegende Erfindung zum
Ziel gemacht. Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung besteht
demgemäß darin, ein energetisch besonders effizientes Kühlsystem bereitzustellen.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die besagte Aufgabenstellung
durch ein Kühlsystem gelöst, welches sich durch die folgende Kombination an ineinandergreifenden
charakteristischen Merkmalen auszeichnet:
- Das Kühlsystem ist konfiguriert zur Abfuhr von Wärme aus einer ersten Einrichtung
und einer zweiten Einrichtung unter Abgabe der den beiden Einrichtungen entzogenen
Wärme an Luft;
- es ist ein mit einem flüssigen ersten Kühlmittel betriebener erster Kühlkreislauf
vorgesehen mit einem der ersten Einrichtung zugeordneten, dieser Wärme entziehenden
und diese in das erste Kühlmittel einschleusenden ersten Primär-Wärmetauscher und
einem dem ersten Kühlmittel Wärme entziehenden und diese in einen ersten Kühlluftstrom
einschleusenden ersten Sekundär-Wärmetauscher;
- es ist ein mit einem flüssigen zweiten Kühlmittel betriebener zweiter Kühlkreislauf
vorgesehen mit einem der zweiten Einrichtung zugeordneten, dieser Wärme entziehenden
und diese in das zweite Kühlmittel einschleusenden zweiten Primär-Wärmetauscher und
einem dem zweiten Kühlmittel Wärme entziehenden und diese in einen zweiten Kühlluftstrom
einschleusenden zweiten Sekundär-Wärmetauscher;
- das Temperaturniveau des ersten Kühlmittels im ersten Sekundär-Wärmetauscher ist signifikant
höher als das Temperaturniveau des zweiten Kühlmittels im zweiten Sekundär-Wärmetauscher;
- der erste Sekundär-Wärmetauscher und der zweite Sekundär-Wärmetauscher sind Teil einer
ein gemeinsames Gehäuse aufweisenden Wärmetauscher-Verbundanordnung dergestalt, dass
der erste Kühlluftstrom und der zweite Kühlluftstrom stromabwärts des jeweiligen Sekundär-Wärmetauschers
innerhalb des gemeinsamen Gehäuses zu einem Gesamt-Kühlluftstrom zusammengeführt werden,
wobei keinerlei eine Kühlluftströmung durch die Wärmetauscher-Verbundanordnung hindurch
bewirkende Ventilatoren vorhanden sind und die Kühlluftströmung allein durch natürliche
Konvektion induziert wird.
[0006] Die Erfindung gemäß diesem ersten Aspekt stellt demgemäß ein dem Sinne vernetztes
Kühlsystem bereit, als dieses zwei - herkömmlicherweise gesondert, d. h. unabhängig
voneinander jedes für sich betrachtete - Kühlanwendungen strukturell, apparativ und
funktionell interagierend miteinander kombiniert, und zwar unter Ausnutzung von erst
durch diese Kombination ermöglichten synergistischen Effekten. Einsetzbar ist die
vorliegende Erfindung gemäß diesem ersten Aspekt dabei überall dort, wo auf engem
Raum, d. h. beispielsweise auf einem Betriebsgelände, Abwärme auf zwei sich mehr als
nur unwesentlich voneinander unterscheidenden Temperaturniveaus anfällt und an die
Umgebung abzuführen ist. Im Umsetzung der vorliegenden Erfindung gemäß diesem ersten
Aspekt wird das energetische Potenzial der - in einer ersten zu kühlenden Einrichtung
- auf einem höheren Temperaturniveau anfallenden Abwärme verwertet, um - unter Ausnutzung
der Phänomene der natürlichen Konvektion, in deren Folge sich eine aufwärts gerichtete
Strömung der durch den ersten Sekundär-Wärmetauscher hindurch geleiteten Kühlluft
einstellt, und der Impulsübertragung zwischen zwei vor ihrer Vereinigung zunächst
getrennten Gasströmungen - einen Sog auszuüben auf Kühlluft, welche durch den zweiten
Sekundär-Wärmetauscher hindurch geleitet wird, in welchem die - in einer zweiten zu
kühlenden Einrichtung - auf einem niedrigeren Temperaturniveau anfallende Abwärme
an die Luft abgegeben wird. Die auf das jeweilige Temperaturniveau bezogenen Begriffe
"höher" und "niedriger" stellen dabei nur eine relative Beziehung zwischen den beiden
Temperaturniveaus her; eine absolute Höhe kommt dabei ebenso wenig zum Ausdruck wie
ein bestimmter Unterschied gegenüber dem Temperaturniveau der als Wärmesenke herangezogenen
Umgebungsluft. Der im vorstehenden Sinne auf die durch den zweiten Sekundär-Wärmetauscher
hindurch geleitete Kühlluft ausgeübte Sog lässt sich dazu nutzen, an dem zweiten Sekundär-Wärmetauscher,
selbst wenn dort ein eher geringes Temperaturgefälle zwischen der Kühlluft und dem
zweiten Kühlmittel vorliegt, eine Wärmeübertragung von einem solchen Ausmaß zu erzielen,
wie es nach dem Stand der Technik nur bei Einsatz von Ventilatoren möglich ist.
[0007] Durch den in Umsetzung der vorliegenden Erfindung gemäß dem ersten Aspekt möglichen
Wegfall von Ventilatoren lässt sich die energetische Effizienz sprunghaft steigern;
denn eine Leistungsaufnahme von Ventilatoren, die bei einer globalen Betrachtung als
effizienzmindernd in Ansatz zu bringen ist, entfällt. Über die besonders vorteilhafte
energetische Bilanz hinausgehend erweist sich der Wegfall von Ventilatoren auch unter
diversen weiteren Gesichtspunkten als ausgesprochen vorteilhaft, wie namentlich den
Herstellungs-, Betriebs- und Wartungskosten sowie auch der Geräuschemission. Auch
das geringere Gewicht der sekundärseitigen Komponenten, die häufig auf Gebäudedächern
zu installieren sind, kommt diversen Anwendungen sehr entgegen.
[0008] Typische Anwendungen für das erfindungsgemäße Kühlsystem gemäß dem ersten Aspekt,
bei denen sich die durch dieses ermöglichten Vorteile in besonders ausgeprägter Weise
auswirken, sind beispielsweise Blockheizkraftwerke.
[0009] Die gleichen Vorteile, wie Sie vorstehend umfassend im Zusammenhang mit der Erfindung
gemäß einem ersten Aspekt dargelegt sind, lassen sich in Anwendung der Erfindung gemäß
einem zweiten Aspekt bei einem Kühlsystem erzielen, welches der Abfuhr von Wärme nicht
aus zwei getrennten Einrichtungen dient, sondern vielmehr der Abfuhr von Wärme aus
einer einzigen Einrichtung. In diesem Falle sind der erste Sekundär-Wärmetauscher
und der zweite Sekundär-Wärmetauscher, welche wiederum Teil einer ein gemeinsames
Gehäuse aufweisenden Wärmetauscher-Verbundanordnung sind, strömungstechnisch in Reihe
geschaltet, d. h. werden nacheinander von dem identischen Kühlmittel durchströmt.
[0010] Gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die besagte Aufgabenstellung
demnach durch ein Kühlsystem gelöst, welches sich durch die folgende Kombination an
ineinandergreifenden charakteristischen Merkmalen auszeichnet:
- Das Kühlsystem ist konfiguriert zur Abfuhr von Wärme aus einer Einrichtung unter Abgabe
der der Einrichtung entzogenen Wärme an Luft;
- es ist ein mit einem flüssigen Kühlmittel betriebener Kühlkreislauf vorgesehen mit
einem der Einrichtung zugeordneten, dieser Wärme entziehenden und diese in das Kühlmittel
einschleusenden Primär-Wärmetauscher und einer dem Kühlmittel Wärme entziehenden und
diese in einen Kühlluftstrom einschleusenden Wärmetauscher-Verbundanordnung;
- die Wärmetauscher-Verbundanordnung umfasst einen ersten Sekundär-Wärmetauscher, einen
mit diesem strömungstechnisch in Reihe geschalteten zweiten Sekundär-Wärmetauscher
und ein gemeinsames Gehäuse;
- ein den ersten Sekundär-Wärmetauscher durchströmender erster Kühlluftstrom und ein
den zweiten Sekundär-Wärmetauscher durchströmender zweiter Kühlluftstrom werden stromabwärts
des jeweiligen Sekundär-Wärmetauschers innerhalb des gemeinsamen Gehäuses zu einem
Gesamt-Kühlluftstrom zusammengeführt;
- das Temperaturniveau des Kühlmittels im ersten Sekundär-Wärmetauscher ist signifikant
höher als das Temperaturniveau des Kühlmittels im zweiten Sekundär-Wärmetauscher;
- es sind keinerlei eine Kühlluftströmung durch die Wärmetauscher-Verbundanordnung hindurch
bewirkende Ventilatoren vorhanden, und die Strömung der Kühlluft wird allein durch
natürliche Konvektion induziert.
[0011] Durch ein Kühlsystem gemäß diesem zweiten Aspekt der Erfindung lassen sich auch bei
Anwendungen, bei denen nur eine einzige Einrichtung zu kühlen ist, bisher nicht bekannte
energetische Effizienzen erzielen. Typische Anwendungen für diesen Aspekt der Erfindung
sind beispielsweise im Zusammenhang mit Absorptions-Kältemaschinen und Kompressions-Kältemaschinen
zu finden.
[0012] Ganz besonders vorteilhaft ist dabei, wenn der erste Sekundär-Wärmetauscher als Gleichstrom-Wärmetauscher
ausgeführt und/oder wenn der zweite Sekundär-Wärmetauscher als Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher
ausgeführt ist. Bei Anwendungen dieser Art, bei denen als flüssiges Kühlmittel beispielsweise
ein 35% Ethylenglykol/Wasser-Gemisch zum Einsatz kommen und die Temperatur der zur
Kühlung angesaugten Luft z. B. bis zu 35°C betragen kann, kann beispielsweise die
Temperatur des flüssigen Kühlmittels beim Eintritt in den ersten Sekundär-Wärmetauscher
etwa 50°C und beim Austritt aus diesem (und folglich auch beim Eintritt in den zweiten
Sekundär-Wärmetauscher) etwa 45°C betragen, und beim Austritt aus dem zweiten Sekundär-Wärmetauscher
ist das flüssige Kühlmittel auf etwa 35°C-40°C abgekühlt. Somit stellt die Temperaturdifferenz
von 5°C zwischen dem Eintritt in den ersten Sekundär-Wärmetauscher und dem Eintritt
in den zweiten Sekundär-Wärmetauscher ein signifikantes Temperaturgefälle im Sinne
der vorliegenden Erfindung dar. Dies gilt erkennbar in entsprechender Weise für die
Umsetzung der Erfindung gemäß ihrem ersten Aspekt (s. o.).
[0013] Die nachfolgend erläuterten bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung gelten, wie
an dieser Stelle vorsorglich betont wird, für beide Aspekte der Erfindung.
[0014] Eine erste bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass der zweite Sekundär-Wärmetauscher mindestens zwei Wärmetauscher-Segmente
aufweist, wobei der erste Sekundär-Wärmetauscher zwischen den zweiten Sekundär-Wärmetauschern
angeordnet ist. Besonders bevorzugt sind dabei die Wärmetauscher-Segmente des zweiten
Sekundär-Wärmetauschers auf einem gegenüber dem ersten Sekundär-Wärmetauscher höheren
Niveau angeordnet. Dies kommt der unmittelbaren Wirkung des durch den ersten Sekundär-Wärmetauscher
hindurch geleiteten Luftstroms im Sinne eines auf den durch den zweiten Sekundär-Wärmetauscher
hindurch geleiteten Luftstroms einwirkenden Soges entgegen.
[0015] Ganz besonders günstig ist, wenn die Wärmetauscher-Segmente des zweiten Sekundär-Wärmetauschers
mit ihrem unteren Abschluss jeweils im Wesentlichen unmittelbar auf dem oberen Abschluss
des ersten Sekundärwärmetauschers aufsetzen; denn in diesem Fall stellen sich die
erfindungsgemäß genutzten Effekte in einem besonders ausgeprägten Maße ein, wobei
sich zudem sehr kompakte Abmessungen und überdies auch noch sehr gute statische Verhältnisse
realisieren lassen.
[0016] Gemäß einer alternativen Fortbildung, die sich mit Vorteil auch bei der vorstehend
dargelegten Ausgestaltung einsetzen lässt, sind die Wärmetauscher-Segmente des zweiten
Sekundär-Wärmetauschers jeweils mit einer in Richtung auf den ersten Kühlluftstrom
stromabwärts des ersten Sekundär-Wärmetauschers orientierten Kühlluftstrom durchströmbar.
Namentlich können die Wärmetauscher-Segmente des zweiten Sekundär-Wärmetauschers dabei
jeweils im Wesentlichen horizontal durchströmbar sein.
[0017] Was den ersten Sekundär-Wärmetauscher angeht, so weist dieser besonders bevorzugt
mindestens zwei Wärmetauscher-Segmente auf. Als ganz besonders günstig hat sich dabei
herausgestellt, wenn die Wärmetauscher-Segmente des ersten Sekundär-Wärmetauschers
dergestalt geneigt angeordnet sind, dass sie durchströmende Teilströme des ersten
Kühlluftstroms schräg aufwärts gegeneinander gerichtet orientiert sind. Auch hier
kommen zu den Vorteilen hinsichtlich der Strömungsverhältnisse wieder baulich-konstruktive
Vorteile hinzu.
[0018] Unter Gesichtspunkten einer weiter gesteigerten Effizienz ist hinwiederum besonders
günstig, wenn der zweite Sekundärwärmetauscher als Adiabatik-Kühler ausgeführt ist,
indem ihm eine Einrichtung zur Oberflächen-Benetzung mit Verdunstungswasser zugeordnet
ist.
[0019] Das Erfindungskonzept lässt sich in diversen Ausgestaltungen und Abwandlungen bzw.
um diverse weiterführende Merkmale angereichert realisieren. So können beispielsweise
verschiedene Kühlmittel (wie beispielsweise Wasser oder Glykol) zum Einsatz kommen,
wobei - je nach der individuellen Anwendungssituation - in dem ersten und dem zweiten
Kühlkreislauf durchaus auch zwei unterschiedliche Kühlmittel eingesetzt werden können.
Die Verschaltung der Sekundär-Wärmetauscher ist ebenfalls eine Frage der individuellen
Anwendung. Für den ersten Sekundär-Wärmetauscher kommt, bezogen auf den zugeordneten
Kühlluftstrom, beispielsweise eine Gleichstrom- oder eine Kreuzgegenstrom-Verschaltung
in Betracht. Weiterhin können, wenn infolge der individuellen Situation mit einer
durchaus erheblichen Strömungsenergie des die Wärmetauscher-Verbundanordnung verlassenden
Gesamt-Kühlluftstroms zu rechnen ist, Turbinen installiert werden, um diese Energie
- beispielsweise durch Antrieb angekoppelter, der Stromerzeugung dienender Generatoren
- zu nutzen, wobei entsprechende Generatoren ggf. notfalls, d. h. bei Spitzentemperaturen
der Umgebungsluft, auch als Motoren betrieben werden könnten zum Antrieb der in diesem
Falle als Ventilatoren wirkenden Turbinen.
[0020] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand zweier in der Zeichnung veranschaulichter
bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei veranschaulicht
- Fig. 1
- eine Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und
- Fig. 2
- eine Ausgestaltung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung.
[0021] Das in Fig. 1 der Zeichnung (schematisch) dargestellte Kühlsystem dient der Kühlung
einer ersten Einrichtung I sowie einer zweiten Einrichtung II, d. h. der Abfuhr von
Wärme aus der ersten Einrichtung I und der zweiten Einrichtung II unter Abgabe der
den beiden Einrichtungen entzogenen Wärme an Luft. Hierzu sind ein erster Kühlkreislauf
1 sowie ein zweiter Kühlkreislauf 2 vorgesehen.
[0022] Der mit einem durch eine Pumpe 3 umgewälzten flüssigen ersten Kühlmittel betriebene
erste Kühlkreislauf 2 umfasst einen der ersten Einrichtung I zugeordneten, dieser
Wärme entziehenden und diese in das erste Kühlmittel einschleusenden ersten Primär-Wärmetauscher
4 und einen dem ersten Kühlmittel Wärme entziehenden und diese in einen ersten Kühlluftstrom
5 einschleusenden ersten Sekundär-Wärmetauscher 6. Der erste Sekundär-Wärmetauscher
6 weist dabei zwei - beispielhaft in Parallelschaltung beaufschlagte - Wärmetauscher-Segmente
6.1, 6.2 auf. Diese sind V-förmig geneigt angeordnet dergestalt, dass die sie durchströmende
Teilströme 5.1, 5.2 des ersten Kühlluftstroms 5 schräg aufwärts gegeneinander gerichtet
orientiert sind.
[0023] Der mit einem - ebenfalls durch eine Pumpe 7 umgewälzten - flüssigen zweiten Kühlmittel
betriebene zweite Kühlkreislauf 2 umfasst einen der zweiten Einrichtung II zugeordneten,
dieser Wärme entziehenden und diese in das zweite Kühlmittel einschleusenden zweiten
Primär-Wärmetauscher 8 und einen dem ersten Kühlmittel Wärme entziehenden und diese
in einen zweiten Kühlluftstrom 9 einschleusenden zweiten Sekundär-Wärmetauscher 10.
Auch der zweite Sekundär-Wärmetauscher 10 weist dabei zwei - beispielhaft in Parallelschaltung
beaufschlagte - Wärmetauscher-Segmente 10.1, 10.2 auf. Der zweite Sekundär-Wärmetauscher
10 ist dabei als Adiabatik-Kühler ausgeführt. Hierzu ist ihm eine Einrichtung 11 zur
Oberflächen-Benetzung mit Verdunstungswasser zugeordnet. Diese umfasst jeweils eine
oberhalb des zugeordneten Segments 10.1, 10.2 des zweiten Sekundär-Wärmetauschers
10 angeordnete Verrieselung 12, eine unten an dem betreffenden Segment 10.1, 10.2
des zweiten Sekundär-Wärmetauschers 10 angeordnete Auffangwanne 13, eine das Benetzungswasser
umwälzende Pumpe 14 und eine Einspeisung 15 für nachgeführtes Verdunstungswasser.
[0024] Die Segmente 10.1, 10.2 des zweiten Sekundär-Wärmetauschers 10 setzen mit ihrem unteren
Abschluss jeweils im Wesentlichen unmittelbar auf dem oberen Abschluss eines Segments
6.1, 6.2 des ersten Sekundärwärmetauschers 6 auf, so dass der zweite Sekundär-Wärmetauscher
10 auf einem gegenüber dem ersten Sekundär-Wärmetauscher 6 höheren Niveau angeordnet
ist und weiterhin der erste Sekundär-Wärmetauscher 6, infolge der V-förmigen Anordnung
seiner Segmente 6.1, 6.2, in einer Projektion von oben zwischen den Segmenten 10.1,
10.2 des zweiten Sekundär-Wärmetauschers 10 angeordnet ist.
[0025] Der erste Sekundär-Wärmetauscher 6 und der zweite Sekundär-Wärmetauscher 10 sind
auf diese Weise Teil einer Wärmetauscher-Verbundanordnung 16, welche ein - anhand
der sich über beide "Etagen" erstreckenden Rückwand 17 veranschaulichtes - gemeinsames
Gehäuse 18 aufweist. Bei bestimmungsgemäßem Betrieb des Kühlsystems, wenn das Temperaturniveau
des ersten Kühlmittels im ersten Sekundär-Wärmetauscher 6 signifikant höher ist als
das Temperaturniveau des zweiten Kühlmittels im zweiten Sekundär-Wärmetauscher 10,
stellen sich in der Wärmetauscher-Verbundanordnung 16 Strömungsverhältnisse wie folgt
ein:
Die beiden schräg aufwärts gegeneinander gerichtet orientierten Teilströme 5.1, 5.2
des ersten Kühlluftstroms 5 vereinigen sich stromabwärts der beiden Segmente 6.1,
6.2 des ersten Sekundär-Wärmetauschers 6 zu einem zentralen, aufwärts gerichteten
ersten Kühlluftstrom von vergleichswiese hoher Temperatur. Die Segmente 10.1, 10.2
des zweiten Sekundär-Wärmetauschers 10 werden jeweils - im Wesentlichen horizontal
- mit einer in Richtung auf den ersten Kühlluftstrom 5 stromabwärts des ersten Sekundär-Wärmetauschers
6 orientierten Kühlluftstrom 9 durchströmt. Der erste Kühlluftstrom 5 und der zweite
Kühlluftstrom 9 werden stromabwärts des Sekundär-Wärmetauschers 10 innerhalb des gemeinsamen
Gehäuses 18 zu einem Gesamt-Kühlluftstrom 19 zusammengeführt, der das gemeinsame Gehäuse
18 nach oben hin verlässt.
[0026] Das in Fig. 2 der Zeichnung (wiederum schematisch) dargestellte, der Kühlung einer
einzigen Einrichtung I' dienende Kühlsystem erklärt sich einem Fachmann ohne weiteres
durch Übertragung der vorstehenden, das in Fig. 1 gezeigte Kühlsystem betreffenden
Erläuterungen. Die einzelnen einander entsprechenden Elemente sind mit den gleichen,
lediglich um Hochstrich ergänzten Bezugszeichen gekennzeichnet, wobei I' hier für
die (einzige) zu kühlende Einrichtung steht, nicht für die erste zu kühlende Einrichtung,
wie im Falle der Fig. 1, und 1' für den (einzigen) Kühlreislauf, nicht für den ersten
Kühlkreislauf, wie im Falle der Fig. 1.
[0027] Erkennbar sind der erste Sekundär-Wärmetauscher 6' und der zweite Sekundär-Wärmetauscher
10' strömungstechnisch in Reihe geschaltet, so dass sie nacheinander von dem identischen
flüssigen Kühlmittel durchströmt werden. Der erste Sekundär-Wärmetauscher 6' ist dabei
als Gleichstrom-Wärmetauscher ausgeführt und der zweite Sekundär-Wärmetauscher 10'
als Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher.
[0028] Eine Einrichtung zur Oberflächen-Benetzung des zweiten Sekundär-Wärmetauschers 10'
mit Verdunstungswasser ist hier - der Übersichtlichkeit halber - nicht dargestellt.
Erkennbar kann sie aber mit den gleichen Vorteilen, wie sie für das Kühlsystem nach
Fig. 1 gelten, zusätzlich implementiert werden.
1. Kühlsystem zur Abfuhr von Wärme aus einer ersten Einrichtung (I) und einer zweiten
Einrichtung (II) unter Abgabe der den beiden Einrichtungen entzogenen Wärme an Luft,
mit den folgenden Merkmalen:
- es ist ein mit einem flüssigen ersten Kühlmittel betriebener erster Kühlkreislauf
(1) vorgesehen mit einem der ersten Einrichtung (I) zugeordneten, dieser Wärme entziehenden
und diese in das erste Kühlmittel einschleusenden ersten Primär-Wärmetauscher (4)
und einem dem ersten Kühlmittel Wärme entziehenden und diese in einen ersten Kühlluftstrom
(5) einschleusenden ersten Sekundär-Wärmetauscher (6);
- es ist ein mit einem flüssigen zweiten Kühlmittel betriebener zweiter Kühlkreislauf
(2) vorgesehen mit einem der zweiten Einrichtung (II) zugeordneten, dieser Wärme entziehenden
und diese in das zweite Kühlmittel einschleusenden zweiten Primär-Wärmetauscher (8)
und einem dem zweiten Kühlmittel Wärme entziehenden und diese in einen zweiten Kühlluftstrom
(9) einschleusenden zweiten Sekundär-Wärmetauscher (10);
- das Temperaturniveau des ersten Kühlmittels im ersten Sekundär-Wärmetauscher (6)
ist signifikant höher als das Temperaturniveau des zweiten Kühlmittels im zweiten
Sekundär-Wärmetauscher (10) ;
- der erste Sekundär-Wärmetauscher (6) und der zweite Sekundär-Wärmetauscher (10)
sind Teil einer ein gemeinsames Gehäuse (18) aufweisenden Wärmetauscher-Verbundanordnung
(16) dergestalt, dass der erste Kühlluftstrom (5) und der zweite Kühlluftstrom (9)
stromabwärts des jeweiligen Sekundär-Wärmetauschers (6; 10) innerhalb des gemeinsamen
Gehäuses (18) zu einem Gesamt-Kühlluftstrom (19) zusammengeführt werden, wobei keinerlei
eine Kühlluftströmung durch die Wärmetauscher-Verbundanordnung (16) hindurch bewirkende
Ventilatoren vorhanden sind und die Strömung der Kühlluft allein durch natürliche
Konvektion induziert wird.
2. Kühlsystem zur Abfuhr von Wärme aus einer Einrichtung (I') unter Abgabe der der Einrichtung
entzogenen Wärme an Luft, mit den folgenden Merkmalen:
- es ist ein mit einem flüssigen Kühlmittel betriebener Kühlkreislauf (1') vorgesehen
mit einem der Einrichtung (I') zugeordneten, dieser Wärme entziehenden und diese in
das Kühlmittel einschleusenden Primär-Wärmetauscher (4') und einer dem Kühlmittel
Wärme entziehenden und diese in einen Kühlluftstrom (19') einschleusenden Wärmetauscher-Verbundanordnung
(16');
- die Wärmetauscher-Verbundanordnung (16') umfasst einen ersten Sekundär-Wärmetauscher
(6'), einen mit diesem strömungstechnisch in Reihe geschalteten zweiten Sekundär-Wärmetauscher
(10') und ein gemeinsames Gehäuse (18');
- ein den ersten Sekundär-Wärmetauscher (6') durchströmender erster Kühlluftstrom
(5') und ein den zweiten Sekundär-Wärmetauscher (10') durchströmender zweiter Kühlluftstrom
(9') werden stromabwärts des jeweiligen Sekundär-Wärmetauschers (6'; 10') innerhalb
des gemeinsamen Gehäuses (18') zu einem Gesamt-Kühlluftstrom (19') zusammengeführt;
- das Temperaturniveau des Kühlmittels im ersten Sekundär-Wärmetauscher (6') ist signifikant
höher als das Temperaturniveau des Kühlmittels im zweiten Sekundär-Wärmetauscher (10');
- es sind keinerlei eine Kühlluftströmung durch die Wärmetauscher-Verbundanordnung
(16') hindurch bewirkende Ventilatoren vorhanden, und die Strömung der Kühlluft wird
allein durch natürliche Konvektion induziert.
3. Kühlsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sekundär-Wärmetauscher (6') als Gleichstrom-Wärmetauscher ausgeführt ist.
4. Kühlsystem nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sekundär-Wärmetauscher (10') als Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher ausgeführt
ist.
5. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sekundär-Wärmetauscher (10; 10') mindestens zwei Wärmetauscher-Segmente
(10.1, 10.2) aufweist, wobei der erste Sekundär-Wärmetauscher (6; 6') in einer Projektion
von oben zwischen den Segmenten (10.1, 10.2) des zweiten Sekundär-Wärmetauschers (10;
10') angeordnet ist.
6. Kühlsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher-Segmente (10.1, 10.2) des zweiten Sekundär-Wärmetauschers (10;
10') auf einem gegenüber dem ersten Sekundär-Wärmetauscher (6; 6') höheren Niveau
angeordnet sind.
7. Kühlsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher-Segmente (10.1, 10.2) des zweiten Sekundär-Wärmetauschers (10;
10') mit ihrem unteren Abschluss jeweils im Wesentlichen unmittelbar auf dem oberen
Abschluss des ersten Sekundärwärmetauschers (6; 6') aufsetzen.
8. Kühlsystem nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher-Segmente (10.1, 10.2) des zweiten Sekundär-Wärmetauschers (10;
10') jeweils mit einer in Richtung auf den ersten Kühlluftstrom (5; 5') stromabwärts
des ersten Sekundär-Wärmetauschers (6; 6') orientierten Kühlluftstrom (9; 9') durchströmt
sind.
9. Kühlsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher-Segmente (10.1, 10.2) des zweiten Sekundär-Wärmetauschers (10;
10') jeweils im Wesentlichen horizontal durchströmt sind.
10. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sekundär-Wärmetauscher (6; 6') mindestens zwei Wärmetauscher-Segmente (6.1,
6.2) aufweist.
11. Kühlsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmetauscher-Segmente (6.1, 6.2) des ersten Sekundär-Wärmetauschers (6; 6')
dergestalt geneigt angeordnet sind, dass sie durchströmende Teilströme (5.1, 5.2)
des ersten Kühlluftstroms (5; 5') schräg aufwärts gegeneinander gerichtet orientiert
sind.
12. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sekundärwärmetauscher (10; 10') als Adiabatik-Kühler ausgeführt ist, indem
ihm eine Einrichtung (11) zur Oberflächen-Benetzung mit Verdunstungswasser zugeordnet
ist.