Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Skibindung, insbesondere eine Tourenskibindung,
umfassend ein am Ski befestigbares Supportelement und ein Lagerelement mit einer Skischuhaufnahme,
welche Skischuhaufnahme derart ausgebildet ist, dass der Skischuh bezüglich der Skischuhaufnahme
um eine erste Schwenkachse schwenkbar in der Skischuhaufnahme lagerbar ist, sowie
eine Anordnung umfassend eine erfindungsgemässe Skibindung und einen Skischuh, wobei
die Spitze des Skischuhs eine Lagerstelle zur schwenkbaren Verbindung mit der Skischuhaufnahme
aufweist.
Stand der Technik
[0002] Tourenskibindungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Für einen Aufstieg lässt
sich die Tourenskibindung derart umstellen, dass der Skischuh nur noch an der Schuhspitze
mit der Tourenskibindung in Verbindung steht. Die Ferse ist bezüglich der Oberfläche
des Skis frei bewegbar. Für eine Abfahrt wird die Ferse wiederum fixiert.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 202 08 913 U1 ist eine Tourenskibindung bekannt geworden, welche ein natürliches Abrollen beim
Aufstieg ermöglichen soll. Hierfür weist die Tourenskibindung eine Standplatte auf.
Die Standplatte steht frontseitig mit einem ersten Scharnier in Verbindung. Das Scharnier
steht mit einer Platte in Verbindung, welche wiederum mit einem weiteren Scharnier
mit einem Stützelement verbunden ist. Das Stützelement liegt dabei unterhalb der Standplatte.
Aufgrund dieser Ausbildung wird der Bewegungsablauf des Gehens dann unterbrochen,
wenn die Verschwenkbewegung um das weitere Scharnier erfolgt ist und die Platte auf
dem Ski aufsteht und dann die Verschwenkbewegung um das erste Scharnier einsetzt.
[0004] Ferner ergeht der Nachteil, dass die technische Umsetzung zu einem Mechanismus führt,
welcher ein ungenaues, spielbehaftetes Verhalten wiedergibt und zudem auch sehr fehleranfällig
ist.
[0005] Für die Beschreibung von Skibindungen wird als Referenzsystem oft ein (fiktiver)
Ski verwendet, wobei angenommen wird, dass die Bindung auf diesem Ski montiert sei.
Diese Gewohnheit wird im vorliegenden Text übernommen. In diesem Referenzsystem bedeutet
der Begriff "Skilängsrichtung" entlang der Ausrichtung der Längsachse des Skis. Ähnlich
bedeutet "skiparallel" für ein längliches Objekt entlang der Längsachse des Skis ausgerichtet.
Für ein flächiges Objekt hingegen bedeutet der Begriff "skiparallel" parallel zur
Gleitfläche des Skis ausgerichtet. Weiter ist mit dem Begriff "Skiquerrichtung" eine
Richtung quer zur Skilängsrichtung gemeint, welche aber nicht genau rechtwinklig zur
Längsachse des Skis orientiert sein muss. Ihre Ausrichtung kann auch etwas von einem
rechten Winkel abweichen. Der Begriff "Skimitte" wiederum bedeutet horizontal in Skiquerrichtung
gesehen eine Mitte des Skis, während der Begriff "skifest" nicht beweglich gegenüber
dem Ski bedeutet. Zudem ist zu beachten, dass auch Begriffe, welche das Wort "Ski"
nicht enthalten, auf das Referenzsystem des (fiktiven) Skis Bezug nehmen. So beziehen
sich die Begriffe "vorne", "hinten", "oben", "unten" sowie "seitlich" auf "vorne",
"hinten", "oben", "unten" sowie "seitlich" des Skis. Genauso beziehen sich auch Begriffe
wie "horizontal" und "vertikal" auf den Ski, wobei "horizontal" in einer skiparallelen
Ebene liegend und "vertikal" senkrecht zu dieser Ebene ausgerichtet bedeutet.
Darstellung der Erfindung
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung eine Aufgabe zugrunde,
eine Skibindung, insbesondere eine Tourenskibindung, anzugeben, die einen verbesserten
Bewegungsablauf beim Aufstieg ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe löst der Gegenstand von Anspruch 1. Demgemäss umfasst eine Skibindung,
insbesondere eine Tourenskibindung, ein am Ski befestigbares Supportelement, ein Lagerelement
mit einer Skischuhaufnahme, welche derart ausgebildet ist, dass der Skischuh bezüglich
der Skischuhaufnahme um eine erste Schwenkachse schwenkbar in der Skischuhaufnahme
lagerbar bzw. gelagert ist, und eine ballige Auflagefläche, auf welcher der Skischuh
abrollen kann. Das Lagerelement steht um eine zweite Schwenkachse von einer Ausgangslage
in eine Schwenklage schwenkbar mit dem Supportelement in Verbindung. Der Skischuh
ist ausgehend von einer Standlage, in welcher der Skischuh auf der balligen Auflagefläche
aufsteht, in eine Ziehlage, in welcher der Skischuh von der balligen Auflagefläche
mindestens teilweise abgehoben ist, bewegbar. Ausgehend von der Standlage ist der
Skischuh auf der balligen Auflagefläche in Richtung der Ziehlage derart bewegbar,
dass der Skischuh auf der balligen Auflageflächee abrollt. Gleichzeitig zum Abrollvorgang
wird durch den Abrollvorgang eine Schwenkbewegung des Skischuhs um die erste Schwenkachse
und eine Schwenkbewegung des Lagerelements um die zweite Schwenkachse bewirkt.
[0008] Durch die Anordnung der beiden Schwenkachsen und der balligen Auflagefläche ergeht
der Vorteil, dass der Skischuh über einen sehr ergonomischen Bewegungsablauf geführt
werden kann. Dieser Bewegungsablauf nähert sich bevorzugt weiter auch mit einem starren
Skischuh dem natürlichen Barfussgehen an, das der Mensch bevorzugt. Insbesondere kann
eine dynamische und flüssige Bewegung, insbesondere auch des gesamten Körpers des
Skiläufers, erreicht werden, welche ohne Bewegungsunterbruch ausführbar ist. Dieser
Ablauf entspricht eher dem normalen Gehen mit einer flüssigen Bewegung des Oberkörpers.
Bei aus dem Stand der Technik bekannten Bindungskonzepten muss der Fuss beim Bergaufsteigen
oder Laufen in der Ebene in der Regel jeweils abgestellt werden, bevor das Gewicht
umgelagert und der nächste Schritt ausgeführt werden kann. Dies führt dazu, dass eine
eher ruckartige oder eine stop-and-go Bewegung des Skiläufers zu beobachten ist. Das
erfindungsgemässe Abrollen erlaubt, dass Hüfte und Oberkörper mit weit weniger Verzögerungen
und Beschleunigungen bewegt werden und so flüssiger und damit auch aufwandsschonender
bewegt werden können. Damit werden neben den muskulären Belastungen auch die Lasten
auf Gelenke und Bänder des Skiläufers spürbar reduziert.
[0009] Wie erwähnt bewegt der Skiläufer den Skischuh ausgehend von der Standlage in die
Ziehlage. Die Standlage ist die Lage, in welcher der Skiläufer fest auf dem Ski aufsteht.
Bei optionalem Einsatz einer Steighilfe kann ein zusätzlicher Abstand der Ferse zum
Ski in der Standlage erzeugt werden, wobei der vordere Teil des Skischuhs weiterhin
auf der Auflagefläche aufliegt. Der Abrollvorgang ist dann im Vergleich zum Abrollvorgang
ohne Steighilfe verkürzt, wobei die Bewegungen der Schwenkachsen sinngemäss erfolgen.
Die Ziehlage ist die Lage, in welcher der Skiläufer den Ski nach vorne zieht, um mit
dem Ski einen nächsten Schritt einzuleiten. In der Ziehlage wird der Ski hängend am
Schuh nachgezogen. In der Ziehlage ist der Skischuh an der Ferse und mindestens teilweise
von der balligen Auflagefläche abgehoben. Mindestens teilweise abgehoben ist so zu
verstehen, dass der Skischuh teilweise oder ganz von der balligen Auflagefläche angehoben
ist.
[0010] Eine ballige Auflagefläche ist eine Auflagefläche, welche derart ausgebildet ist,
dass ein Abrollvorgang bereitstellbar ist. Vorzugsweise ist die ballige Auflagefläche
mit einem Krümmungsradius um eine Krümmungsachse konvex gekrümmt. Die Krümmungsachse
verläuft dabei parallel zu den besagten Schwenkachsen. Dabei kann die ballige Auflagefläche
überall den gleichen Krümmungsradius oder abhängig von der Position auf der balligen
Auflagefläche unterschiedliche Krümmungsradien aufweisen. Zudem kann sich auch die
Position der Krümmungsachse in Abhängigkeit der Position auf der Auflagefläche ändern.
Unabhängig davon ist die ballige Auflagefläche dabei vorzugsweise konvex gekrümmt.
[0011] Vorzugsweise wird die Bewegung des Skischuhs von der Standlage und der Ausgangslage
des Lagerelements in die Ziehlage ausschliesslich über die ballige Auflagefläche sowie
über die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse geführt. Sofern der Skischuh
vollständig von der balligen Auflagefläche abhebt, ist die Bewegung ausschliesslich
über die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse geführt.
[0012] Bei der Bewegung des Skischuhs in Richtung Ziehlage führt der Skischuh, wie erwähnt,
eine Schwenkbewegung um die erste Schwenkachse aus und das Lagerelement führt eine
Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse aus. Dabei wird die Skischuhaufnahme mit
der ersten Schwenkachse bezüglich der zweiten Schwenkachse nach unten zum Supportelement
bzw. zum Ski hin verschwenkt. Die Bewegung in Richtung Ziehlage ist demnach derart,
dass die Spitze des Skischuhs nach unten zum Ski hin bewegt wird.
[0013] Vorzugsweise erfolgt die Schwenkbewegung um die erste Schwenkachse in eine andere
Schwenkrichtung als die Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse.
[0014] Vorzugsweise liegt die zweite Schwenkachse derart am Supportelement, dass deren Abstand
zum Ski, auf welchem das Supportelement montiert ist, fest ist.
[0015] Bei der Bewegung des Skischuhs in die Ziehlage steht das Lagerelement nach Erreichen
einer Zwischenlage des Skischuhs in einer ersten Phase der Bewegung zwischen der Zwischenlage
und der Ziehlage fest am Supportelement in seiner Schwenklage an und wird in einer
zweiten Phase der besagten Bewegung in seine Ausgangslage zurückverschwenkt. Mit anderen
Worten gesagt steht das Lagerelement in der Zwischenlage fest am Supportelement an,
insbesondere in seiner Schwenklage fest am Supportelement an, und wird dann bei der
weiteren Bewegung des Skischuhs in die Ziehlage vom Supportelement wieder weggeschwenkt.
In der Zwischenlage befindet sich das Lagerelement somit in seiner Schwenklage.
[0016] Vorzugsweise verläuft die erste Schwenkachse parallel zur zweiten Schwenkachse und
die erste Schwenkachse ist um die zweite Schwenkachse verschwenkbar. Die zweite Schwenkachse
steht dabei bezüglich ihrer Position fest zum Supportelement bzw. zum Ski. Vorzugsweise
liegt der maximale Schwenkwinkel α der ersten Schwenkachse um die zweite Schwenkachse
im Bereich von 10° bis 35°, insbesondere im Bereich von 20° bis 30°. Mit anderen Worten
lässt sich die erste Schwenkachse um diesen maximalen Schwenkwinkel um die zweite
Schwenkachse herum verschwenken. Vorzugsweise senkt sich die erste Schwenkachse während
des Bewegugsablaufes eines Schrittes in Richtung Ski ab. Vorteilhafterweise ist bei
einer Schwenkbewegung des Lagerelements um die zweite Schwenkachse die erste Schwenkachse
um mindestens 10 mm, besonders vorteilhafterweise um mindestens 15 mm zum Ski hin
absenkbar. Bevorzugt ist die erste Schwenkachse durch eine Schwenkbewegung des Lagerelements
um die zweite Schwenkachse ausgehend von der Schwenklage des Lagerelements um mindestens
10 mm, besonders vorteilhafterweise um mindestens 15 mm, vom Ski weg bewegbar.
[0017] Vorzugsweise ist der maximale Schwenkwinkel des Skischuhs um die erste Schwenkachse
grösser als der maximale Schwenkwinkel der ersten Schwenkachse um die zweite Schwenkachse.
In einer Variante dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass der maximale Schwenkwinkel
des Skischuhs um die erste Schwenkachse gleich gross wie der maximale Schwenkwinkel
der ersten Schwenkachse um die zweite Schwenkachse oder aber kleiner als der maximale
Schwenkwinkel der ersten Schwenkachse um die zweite Schenkachse ist.
[0018] Die erste und/oder die zweite Schwenkachse können durch eine physische Achse in der
Form eines Zylinders bereitgestellt werden. Alternativerweise können die erste und/oder
die zweite Schwenkachse auch von einem biegsamen oder flexiblen Element wie beispielsweise
einem Federblech, einem Gummiteil oder einem Gurtband erzeugt werden. Dabei kann sich
die Beweglichkeit auch annähernd wie eine feststehende Rotationsachse ergeben.
[0019] Vorzugsweise bleiben die beiden Schwenkachsen während der gesamten Bewegung von der
Standlage in die Ausgangslage parallel zueinander.
[0020] Vorzugsweise spannen die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse in der Standlage
eine Referenzebene auf. Die erste Schwenkachse wird von dieser Referenzebene weg bewegt
und vor Erreichen der Ziehlage wieder zu dieser Referenzebene hin bewegt. Mit anderen
Worten wird bei der Bewegung von der Standlage in die Ziehlage die erste Schwenkachse
aus der Referenzebene ausgelenkt und dann wieder in Richtung der Referenzebene zurückbewegt.
Dabei ist unerheblich, ob sich die erste Schwenkachse bei Erreichen der Ziehlage unterhalb
der Referenzebene, in der Referenzebene oder oberhalb der Referenzebene befindet.
[0021] Die Referenzebene verläuft im Wesentlichen parallel zu einer Montagefläche des Supportelements,
mit welcher das Supportelement auf die Oberfläche eines Skis montierbar ist. In Einbaulage
liegt die Referenzebene vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Oberfläche des Skis,
auf welcher die Skibindung auf dem Ski montiert ist. Beim Einsatz einer Steighilfe
verläuft die Referenzebene winklig geneigt zur Montagefläche bzw. zur Oberfläche des
Skis.
[0022] Vorzugsweise stellt die erste Schwenkachse ein Knickgelenk zwischen dem Skischuh
und der Skischuhaufnahme bereit.
[0023] Vorzugsweise kann beim Steigen eine Steighilfe in der Position der Standlage die
Ferse erhöht gegenüber dem Ski abstützen.
[0024] Vorzugsweise liegt die erste Schwenkachse zwischen der zweiten Schwenkachse und dem
Skischuh.
[0025] Vorzugsweise bewegen sich beide Achsen gleichzeitig so, dass sich der Berührpunkt
zwischen Skischuh und Auflagefläche ohne Gleitbewegung und damit ohne Reibung Verschleiss
darstellt. Mit anderen Worten gesagt rollt der Skischuh auf der Auflagefläche im Sinne
einer Wälzbewegung ab, ohne dass eine Gleitbewegung zwischen Skischuh und Auflagefläche
entstehen kann.
[0026] Vorzugsweise weist die Skibindung weiterhin ein Arretierelement auf, mit welchem
das Lagerelement zum Supportelement arretierbar ist, insbesondere in einer Abfahrtslage
zum Supportelement arretierbar ist, so dass die Verschwenkung zwischen dem Lagerelement
und dem Supportelement verunmöglicht wird. Der Skischuh kann demnach nicht in die
Ziehlage bewegt werden. Durch die Arretierung kann die Skibindung für Abfahrten festgelegt
werden, so dass Spitze und Ferse des Skischuhes starr fixiert sind. Dabei kann die
Abfahrtslage des Lagerelements der vorgehend beschriebenen Ausgangslage entsprechen
oder aber von der vorgehend beschriebenen Ausgangslage abweichen. In einer vorteilhaften
Variante steht das Lagerelement um die zweite Schwenkachse von der Abfahrtslage in
die Schwenklage schwenkbar mit dem Supportelement in Verbindung, wobei das Lagerelement
bei einer kontinuierlichen Schwenkbewegung von der Abfahrtslage in die Schwenklage
zuerst in die Ausgangslage und von der Ausgangslage weiter in die Schwenklage bewegt
wird. D.h. die Ausgangslage befindet sich vorzugsweise zwischen der Abfahrtslage und
der Schwenklage. Dies hat den Vorteil, dass die erste Schwenkachse in der Abfahrtslage
weiter vom Ski beabstandet ist als in der Ausgangslage. Dadurch kann die Skibindung
für Abfahrten mittels der Arretierung derart festgelegt werden, so dass die Spitze
und die Ferse des Skischuhes starr fixiert sind und der Skischuh oberhalb der balligen
Auflagefläche in der Skibindung gehalten wird. Dies hat den Vorteil, dass die Skibindung
ohne weitere Anpassungen für verschiedene Skischuhe verwendet werden kann. Der Grund
dafür ist, dass je nach Formgebung des Skischuhs in der Standlage des Skischuhs, in
welcher der Skischuh auf der balligen Auflagefläche aufsteht, der Abstand der ersten
Schwenkachse zum Ski variieren kann. Somit kann sich die erste Schwenkachse in der
Ausgangslage je nach Formgebung des Skischuhs in einer anderen Höhe über dem Ski befinden.
Indem eine Abfahrtslage vorgesehen wird, in welcher die erste Schwenkachse weiter
vom Ski beabstandet ist als in der Ausgangslage, wird sichergestellt, dass die Skibindung
für alle gängigen Skischuhe eine Standlage des Skischuhs ermöglicht, in welcher der
Skischuh auf der balligen Auflagefläche aufsteht, und zugleich mit der Abfahrtslage
für alle gängigen Skischuhe auf einfache Art und Weise eine starre Fixierung der Spitze
und Ferse des Skischuhes ermöglicht. In dieser Variante ist die erste Schwenkachse
vorteilhafterweise ausgehend von der Schwenklage des Lagerelements durch eine Schwenkbewegung
des Lagerelements um die zweite Schwenkachse um mindestens 10 mm, besonders vorteilhafterweise
um mindestens 15 mm, vom Ski weg zur Abfahrtslage bewegbar.
[0027] Vorzugsweise wird das Arretierelement durch eine Öffnung im Supportelement, eine
Öffnung im Lagerelement und einen Arretierbolzen, der in die Öffnungen einschiebbar
ist, bereitgestellt, wobei bei eingeschobenen Arretierbolzen das Lagerelement zum
Supportelement arretiert ist. In einer bevorzugten Variante hingegen ist das Arretierelement
ein im Lagerelement verschiebbares Element, wobei das Arretierelement in eine Position
verschoben werden kann, in welcher es am Supportelement abgestützt ist, wodurch das
Lagerelement zum Supportelement arretiert ist. Der Skitourengänger kann für die Abfahrt
die Skibindung mit einem sehr einfachen Element blockieren. Dies kann alternativ auch
durch ein reibschlüssiges oder formschlüssiges Element wie beispielsweise eine Klemmvorrichtung
oder einen Blockierelement erfolgen.
[0028] Vorzugsweise weist das Supportelement eine Grundplatte auf, von welcher zwei beabstandet
zueinander liegende Lagerblöcke abragen. Die Lagerblöcke weisen die Lagerstellen für
die schwenkbare Lagerung des Lagerelements relativ zum Supportelement auf. Das Lagerelement
erstreckt sich zwischen die beiden Lagerblöcke hinein. Die Grundplatte kann beispielsweise
durch eine Metallplatte gebildet sein, deren nach oben gebogenen Enden die zwei Lagerblöcke
bilden. Dabei kann das Supportelement aber auch noch weitere Elemente wie beispielsweise
ein Einlageelement aufweisen.
[0029] Vorzugsweise weist die Grundplatte unterseitig eine Montagefläche auf, mit welcher
das Supportelement auf der Oberfläche eines Skis montierbar ist.
[0030] Vorzugsweise weist die Grundplatte eine Vielzahl von Befestigungsöffnungen auf. Die
Befestigungsöffnungen dienen der Aufnahme von Befestigungsschrauben, mit welchen das
Supportelement fest mit einem Ski verbunden werden kann.
[0031] Vorzugsweise erstrecken sich die Lagerblöcke von einer Oberseite der Grundplatte
weg und liegen an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten der Grundplatte.
[0032] Vorzugsweise weist jeder der Lagerblöcke eine Lageröffnung auf. Ein Lagerbolzen erstreckt
sich durch die Lageröffnungen hindurch. Das Lagerelement ist am besagten Lagerbolzen
gelagert. Der Lagerbolzen definiert die zweite Schwenkachse.
[0033] Vorzugsweise steht der Lagerbolzen fest mit dem Lagerelement in Verbindung. Der Lagerbolzen
und die Lageröffnungen bilden ein Gleitlager, wobei der Lagerbolzen entsprechend im
Gleitlager verschwenkbar ist. Alternativerweise ist der Lagerbolzen fest in der Öffnung
gelagert und das Lagerelement ist zum Lagerbolzen verschwenkbar ausgebildet.
[0034] Vorzugsweise liegt die Skischuhaufnahme in jeder Lage ausserhalb des Raumbereiches
zwischen den beiden Lagerblöcken.
[0035] Vorzugsweise weist das Supportelement eine erste supportelementseitige Anschlagsfläche
und eine zweite supportelementseitige Anschlagsfläche auf. Das Lagerelement weist
eine erste lagerelementseitige Anschlagsfläche und eine zweite lagerelementseitige
Anschlagsfläche auf, wobei in der Ausgangslage die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche
an der ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche ansteht und wobei in der Schwenklage
die zweite lagerelementseitige Anschlagsfläche an der zweiten supportelementseitigen
Anschlagsfläche ansteht. In einer Variante dazu besteht aber auch die Möglichkeit,
dass die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche nicht in der Ausgangslage an der
ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche an, während in der Schwenklage die zweite
lagerelementseitige Anschlagsfläche an der zweiten supportelementseitigen Anschlagsfläche
ansteht. In einer bevorzugten Variante steht die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche
in der vorgehend beschriebenen Abfahrtslage an der ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche,
während in der Schwenklage die zweite lagerelementseitige Anschlagsfläche an der zweiten
supportelementseitigen Anschlagsfläche ansteht.
[0036] In einer Variante wird die ballige Auflagefläche durch eine ballige Oberseite einer
Bodenplatte bereitgestellt. In einer weiteren Variante wird die ballige Auflagefläche
durch eine ballige Unterseite des Skischuhs bereitgestellt. In einer weiteren Variante
wird die ballige Auflagefläche durch eine ballige Oberseite der Bodenplatte und durch
eine ballige Unterseite des Skischuhs bereitgestellt. Die Balligkeit kann auch annähernd
beispielsweise durch eine Stufenkontur bereitgestellt werden. In einer anderen Variante
kann die Sohle des Skischuhs und die Oberfläche der Bodenplatte jeweils eine Kontur
aufweisen, wobei die beiden Konturen ineinandergreifen. Die Kontur kann in dieser
Variante die Balligkeit bereitstellen. Die Kontur kann weiter die seitliche Stabilität
für den Skischuh erhöhen.
[0037] Vorzugsweise wird die Bodenplatte auf die Oberfläche des Skis montiert. Vorzugsweise
ist die Bodenplatte in der Kontur und Höhe auf andere Elemente der Skibindung abgestimmt.
Die Kontur und die Höhe der Bodenplatte kann auch auf die Balligkeit des Skischuhs
abgestimmt sein. Die Bodenplatte kann auch fest verbunden oder integriert am Ski gestaltet
werden. Die Bodenplatte kann bei balliger Unterseite des Skischuhs auch eben ausgeführt
sein.
[0038] Die Bodenplatte ist vorzugsweise separat zum Supportelement ausgebildet. Die Bodenplatte
kann aber auch ein integraler Bestandteil des Supportelements sein.
[0039] Unabhängig davon, ob die Bodenplatte separat zum Supportelement ausgebildet ist oder
ob die Bodenplatte ein integraler Bestandteil des Supportelements ist, weist die Bodenplatte
vorzugsweise eine Harscheisenhaltevorrichtung zum Anbringen und Halten eines Harscheisens
an der Bodenplatte auf. Vorzugsweise umfasst die Bodenplatte dabei ein am Ski befestigbares
Basiselement und ein am Basiselement befestigbares Deckelement, wobei das Deckelement
in eine Decklage bewegbar ist, in welcher eine Auflagefläche des Deckelements derart
ausgerichtet ist, dass der in der Skibindung gehaltene Skischuh auf der Auflagefläche
nach unten abgestützt werden kann, wobei das Deckelement von der Decklage weg, insbesondere
in eine Abdecklage, bewegbar ist, wobei, wenn das Deckelement von seiner Decklage
weg, insbesondere in die Abdecklage, bewegt ist, das Harscheisen an der Harscheisenhaltevorrichtung
anbringbar ist, um von der Harscheisenhaltevorrichtung gehalten zu werden. Vorteilafterweise
ist dabei das Harscheisen derart an der Harscheisenhaltevorrichtung anbringbar, dass
eine Oberfläche des Harscheisens im Wesentlichen an einer gleichen Position wie die
Auflagefläche des Deckelements in der Decklage positioniert ist, um den in der Skibindung
gehaltenen Skischuh auf der Oberfläche nach unten abzustützen.
[0040] Dies hat den Vorteil, dass durch das Bewegen des Deckelements von der Decklage weg
die Auflagefläche des Deckelements weg bewegt werden kann und der Raum, welcher das
Deckelement in der Decklage einnimmt, freigegeben ist. Dadurch kann dieser Raum von
einem in der Harscheisenhaltevorrichtung gehaltenen Harscheisen eingenommen werden.
Entsprechend kann, wenn das Deckelement von der Decklage weg bewegt ist, die Oberfläche
des Harscheisens die Auflagefläche des Deckelements ersetzen und dazu dienen, den
in der Skibindung gehaltene Skischuh auf der Oberfläche des Harscheisens nach unten
abzustützen. Dadurch kann eine sehr kompakte Konstruktionsweise der Skibindung erreicht
werden.
[0041] Dieser Vorteil kann auch bei anderen als einer vorgehend als erfindungsgemässen Skibindung
beschriebenen Skibindung erreicht werden. Daher wird in einer weiteren Erfindung,
welche unabhängig von der vorgehend sowie nachfolgend beschriebenen Skibindung genutzt
werden kann, eine Skibindung bereitgestellt, welche Skibindung eine Bodenplatte aufweist,
wobei die Bodenplatte eine Harscheisenhaltevorrichtung zum Anbringen und Halten eines
Harscheisens an der Bodenplatte aufweist, wobei die Bodenplatte ein am Ski befestigbares
Basiselement und ein am Basiselement befestigbares Deckelement umfasst, wobei das
Deckelement in eine Decklage bewegbar ist, in welcher eine Auflagefläche des Deckelements
derart ausgerichtet ist, dass der in der Skibindung gehaltene Skischuh auf der Auflagefläche
nach unten abgestützt werden kann, wobei das Deckelement von der Decklage weg, insbesondere
in eine Abdecklage, bewegbar ist, wobei, wenn das Deckelement von seiner Decklage
weg, insbesondere in die Abdecklage, bewegt ist, das Harscheisen an der Harscheisenhaltevorrichtung
anbringbar ist, um von der Harscheisenhaltevorrichtung gehalten zu werden. Vorteilafterweise
ist dabei das Harscheisen derart an der Harscheisenhaltevorrichtung anbringbar, dass
eine Oberfläche des Harscheisens im Wesentlichen an einer gleichen Position wie die
Auflagefläche des Deckelements in der Decklage positioniert ist, um den in der Skibindung
gehaltenen Skischuh auf der Oberfläche nach unten abzustützen.
[0042] Eine Skibindung gemäss dieser weiteren Erfindung genauso wie auch eine Skibindung
eingangs beschriebenen Erfindung können dabei eines oder mehrere der nachfolgenden
weiteren der Bodenplatte aufweisen.
[0043] Vorteilhafterweise ist die Harscheisenhaltevorrichtung am Basiselement angeordnet.
Dies hat den Vorteil, dass die Skibindung besonders einfach konstruiert werden kann.
In einer Variante dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Harscheisenhaltevorrichtung
an einem anderen Element der Bodenplatte wie beispielsweise am Deckelement angeordnet
ist.
[0044] Im Rahmen der eingangs erwähnten Skibindung mit der balligen Auflagefläche bildet
die Auflagefläche des Deckelements in der Decklage des Deckelements vorteilhafterweise
zumindest einen Bereich der balligen Auflagefläche. Allerdings ist nicht erforderlich,
dass die Auflagefläche des Deckelements in der Decklage des Deckelements zumindest
einen Bereich der balligen Auflagefläche bildet.
[0045] Bevorzugt ist das Deckelement bewegbar am Basiselement, insbesondere von der Decklage
in die Abdecklage und zurück verstellbar, gelagert. Besonders bevorzugt ist das Deckelement
von der Decklage in die Abdecklage und zurück verstellbar am Basiselement gelagert.
Dies hat den Vorteil, dass das Deckelement immer am Basiselement gelagert ist und
daher nicht verloren gehen kann. Alternativ dazu besteht aber auch die Möglichkeit,
dass das Deckelement vom Basiselement abnehmbar und in der Decklage am Basiselement
anbringbar ausgebildet ist.In einer bevorzugten Variante ist das Deckelement um eine
Achse schwenkbar am Basiselement gelagert. Besonders vorzugsweise ist das Deckelement
dabei um die Achse schwenkbar von der Decklage in die Abdecklage und zurück verstellbar
am Basiselement gelagert. Dies hat den Vorteil, dass das Deckelement auf einfache
und stabile Weise verstellbar am Basiselement gelagert werden kann.
[0046] In einer weiteren bevorzugten Variante ist das Deckelement verschiebbar, insbesondere
in Skilängsrichtung verschiebbar, am Basiselement gelagert. Besonders bevorzugt ist
das Deckelement dabei von der Decklage in die Abdecklage und zurück verschiebbar,
insbesondere in Skilängsrichtung verschiebbar, am Basiselement gelagert. Dies hat
den Vorteil, dass das Deckelement zum Verstellen nur einen sehr geringen Platz benötigt.
[0047] Vorzugsweise weist das Lagerelement zwei Lagerabschnitte auf, welche Lagerabschnitte
sich von dem Lagerelement weg, besonders bevorzugt von der zweiten Schwenkachse weg,
insbesondere radial von der zweiten Schwenkachse weg, erstrecken, wobei die Lagerabschnitte
beabstandet zueinander stehen, derart, dass zwischen den Lagerabschnitten einen Zwischenraum
geschaffen wird, in welchen der Skischuh einragen kann und wobei die Skischuhaufnahme
am freien Ende der Lagerabschnitte die Skischuhaufnahme bereitgestellt wird. Vorzugsweise
weist jedes freie Ende einen Stift auf, welcher in eine korrespondierende Lagerstelle
am Skischuh eingreifen kann.
[0048] Vorzugsweise sind die beiden Lagerabschnitte mechanisch fest miteinander gekoppelt.
Die Koppelung ist dabei derart, dass die beiden Lagerabschnitte bei der Bewegung in
die Ziehlage jeweils parallel zueinander verlaufen.
[0049] Die Stifte ragen vom freien Ende des Lagerabschnitts ab. Die beiden Stifte sind kollinear
zueinander angeordnet und definieren die erste Schwenkachse.
[0050] In einer bevorzugten Variante ist das freie Ende der Lagerabschnitte als Schwenkarm
mit einem Gelenk ausgebildet, welcher Schwenkarm relativ zum Lagerabschnitt verschwenkbar
ist. Der Schwenkarm ist vorzugweise derart ausgebildet, dass dieser in einer Normalstellung
arretiert ist und bei einer Sicherheitsöffnung in Falle eines Sturzes oder anderen
Überlast den Schuh freigibt.
[0051] In einer weiteren bevorzugten Variante sind die Lagerabschnitte im Wesentlichen horizontal
in Skiquerrichtung relativ zueinander, insbesondere in einem Körper des Lagerelements,
verschiebbar gelagert. Vorzugsweise sind die beiden Lagerabschnitte dabei in einer
Haltestellung, welche auch als Normalstellung bezeichnet werden kann, arretierbar.
In dieser Haltestellung sind die Stifte vorzugsweise in einem Abstand zueinander angeordnet,
sodass von den Stiften ein Skischuh in seinem Zehenbereich um die Stifte und damit
um die erste Schwenkachse schwenkbar gehalten werden kann. Ausgehend von dieser Haltestelle
sind die beiden Stifte vorzugsweise in eine Freigabestellung auseinanderbewegbar,
indem die Lagerabschnitte horizontal in Skiquerrichtung auseinander bewegt werden.
[0052] Vorzugsweise umfasst die Skibindung weiterhin ein Fersenarretierelement, welches
in Fahrtrichtung des Skis hinter dem Supportelement angeordnet ist. Mit dem Fersenarretiertelement
kann der hintere Bereich des Skischuhs zum Ski arretiert werden.
[0053] Eine Anordnung umfasst einen Skischuh und eine Skibindung nach obiger Beschreibung,
wobei die Spitze des Skischuhs eine Lagerstelle zur schwenkbaren Verbindung mit der
Skischuhaufnahme aufweist.
[0054] Vorzugsweise ist die Lagerstelle an der Spitze des Skischuhs eine Aufnahme zur Aufnahme
des genannten Stiftes auf, der an der Skischuhaufnahme angeordnet ist.
[0055] Weiter kann die Anordnung einen Ski umfassen, wobei die Skibindung mit dem Supportelement
zum Ski befestigt ist. Unter der Ausdrucksweise Ski kann ein Alpin-Ski, ein Touren-Ski,
ein Langlauf-Ski, ein Telemark-Ski oder ein Skiteil eines Snowboards in teilbarer
Ausführung verstanden werden.
[0056] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0057] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0058] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a
- eine perspektivische Darstellung einer Tourenskibindung nach einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in der Standlage;
- Fig. 1b
- eine Seitenansicht der Figur 1a;
- Fig.2a
- eine perspektivische Darstellung einer Tourenskibindung nach Figur 1 bei der Bewegung
von der Standlage in eine Ziehlage;
- Fig. 2b
- eine Seitenansicht der Figur 2a;
- Fig. 3a
- eine perspektivische Darstellung einer Tourenskibindung nach Figur 1 bei der Bewegung
von der Standlage in eine Ziehlage;
- Fig. 3b
- eine Seitenansicht der Figur 3a;
- Fig. 4a
- eine perspektivische Darstellung einer Tourenskibindung nach Figur bei der Bewegung
von der Standlage in eine Ziehlage;
- Fig. 4b
- eine Seitenansicht der Figur 4a;
- Fig. 5a
- eine perspektivische Darstellung einer Tourenskibindung nach Figur 1 in einer Ziehlage;
- Fig. 5b
- eine Seitenansicht der Figur 5b;
- Fig. 6
- eine Explosionsdarstellung einer weiteren erfindungsgemässen Skibindung;
- Fig. 7a
- eine Schrägansicht der weiteren erfindungsgemässen Skibindung in einer Einstiegskonfiguration;
- Fig. 7b
- eine Ansicht eines vertikal in Skilängsrichtung verlaufenden Querschnitts durch die
weitere erfindungsgemässe Skibindung in der Einstiegskonfiguration;
- Fig. 8a
- eine Schrägansicht der weiteren erfindungsgemässen Skibindung in einer Abfahrtskonfiguration;
- Fig. 8b
- eine Ansicht eines vertikal in Skilängsrichtung verlaufenden Querschnitts durch die
weitere erfindungsgemässe Skibindung in der Abfahrtskonfiguration;
- Fig. 9a
- eine Schrägansicht der weiteren erfindungsgemässen Skibindung in einer Aufstiegskonfiguration,
wobei sich ein Lagerelement der Skibindung in einer Abfahrtslage befindet und wobei
an einer Bodenplatte der Skibindung ein Harscheisen angebracht ist;
- Fig. 9b
- eine Schrägansicht der weiteren erfindungsgemässen Skibindung in der Aufstiegskonfiguration,
wobei sich das Lagerelement der Skibindung in einer Schwenklage befindet und wobei
an der Bodenplatte der Skibindung das Harscheisen angebracht ist;
- Fig. 9c
- eine Ansicht eines vertikal in Skilängsrichtung verlaufenden Querschnitts durch die
weitere erfindungsgemässe Skibindung in der Aufstiegskonfiguration, wobei sich das
Lagerelement der Skibindung in der Abfahrtslage befindet und wobei an der Bodenplatte
der Skibindung das Harscheisen angebracht ist;
- Fig. 9d
- eine Ansicht eines vertikal in Skilängsrichtung verlaufenden Querschnitts durch die
weitere erfindungsgemässe Skibindung in der Aufstiegskonfiguration, wobei sich das
Lagerelement der Skibindung in der Schwenklage befindet und wobei an der Bodenplatte
der Skibindung das Harscheisen angebracht ist;
- Fig. 10a
- eine Schrägansicht der weiteren erfindungsgemässen Skibindung in der Aufstiegskonfiguration,
wobei sich das Lagerelement der Skibindung in der Abfahrtslage befindet und wobei
an der Bodenplatte der Skibindung das Harscheisen angebracht ist und mit seiner Hauptfläche
vertikal ausgerichtet ist; und
- Fig. 10b
- eine Ansicht eines vertikal in Skilängsrichtung verlaufenden Querschnitts durch die
weitere erfindungsgemässe Skibindung in der Aufstiegskonfiguration, wobei sich das
Lagerelement der Skibindung in der Abfahrtslage befindet und wobei an der Bodenplatte
der Skibindung das Harscheisen angebracht ist und mit seiner Hauptfläche vertikal
ausgerichtet ist.
[0059] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0060] In den Figuren 1a bis 5b wird eine erfindungsgemässe Skibindung 1 gezeigt. Die Skibindung
ist vorzugsweise eine Tourenskibindung, eine Alpinskibindung, eine Telemarkskibindung
oder eine Langlaufskibindung oder eine Bindung für ein teilbares Snowboard.
[0061] Die Skibindung 1 umfasst ein am Ski befestigbares Supportelement 2, ein Lagerelement
3 mit einer Skischuhaufnahme 4, welche derart ausgebildet ist, dass der Skischuh 5
bezüglich der Skischuhaufnahme 4 um eine erste Schwenkachse S1 schwenkbar in der Skischuhaufnahme
4 gelagert ist, und eine ballige Auflagefläche 6, auf welcher der Skischuh 5 abrollen
kann. Das Lagerelement 3 steht über eine zweite Schwenkachse S2 schwenkbar mit dem
Supportelement 2 in Verbindung.
[0062] Das Supportelement 2 weist eine Grundplatte 10 auf. Von der Oberseite der Grundplatte
10 ragen zwei beabstandet zueinander liegende Lagerblöcke 11 ab. Die Unterseite der
Grundplatte ist eine Montagefläche 27, welche auf der Oberseite eines in den Figuren
nicht gezeigten Skis aufliegt. Die Montagefläche verläuft somit parallel zur Oberfläche
des Skis.
[0063] Die Grundplatte 10 umfasst mehrere Lageröffnungen 12, über welche das Supportelement
2 zum Ski befestigt werden kann. Die Lagerblöcke 11 stellen die Lagerstellen für die
schwenkbare Lagerung des Lagerelements 3 bereit. Dabei lässt sich das Lagerelement
3 relativ zum Supportelement 2 verschwenken. Das Lagerelement 3 liegt dabei teilweise
zwischen den beiden Lagerblöcken 11. Jeder der Lagerblöcke 11 weist jeweils eine Lageröffnung
12 auf. Die Lageröffnungen 12 sind dabei fluchtend zueinander angeordnet. Ein Lagerbolzen
13 erstreckt sich durch die beiden Lageröffnung 12 und den Zwischenraum zwischen den
beiden Lagerblöcken 11. Am Lagerbolzen 13 ist das Lagerelement 3 gelagert. Der Lagerbolzen
13 definiert die zweite Schwenkachse S2. In einer Variante ist der Lagerbolzen 13
verschwenkbar in den Lageröffnungen 12 gelagert und das Lagerelement 3 ist fest mit
dem Lagerbolzen 13 in Verbindung. In einer anderen Variante ist der Lagerbolzen 13
fest in den Lageröffnungen 12 gelagert und das Lagerelement 3 weist eine Öffnung auf,
durch welche sich der Lagerbolzen derart hindurch erstreckt, dass das Lagerelement
3 zum Lagerbolzen 13 verschwenkbar ist.
[0064] Das Lagerelement 3 ist um die zweite Schwenkachse S2 von einer Ausgangslage in eine
Schwenklage schwenkbar mit dem Supportelement 2 in Verbindung. Die Skischuhaufnahme
4 liegt ausserhalb des Raumbereiches zwischen den beiden Lagerblöcken 11.
[0065] Das Lagerelement 3 ist, wie bereits erläutert, mit einer Skischuhaufnahme 4 ausgebildet.
In der gezeigten Ausführungsform weist das Lagerelement 3 zwei Lagerabschnitte 24
auf, welche Lagerabschnitte 24 sich von dem Lagerelement 3 weg erstrecken. In einer
bevorzugten Variante erstrecken sich die zwei Lagerabschnitte von der zweiten Schwenkachse
S2 weg, insbesondere radial von der zweiten Schwenkachse S2 weg. In der gezeigten
Ausführungsform erstrecken sich die beiden Lagerabschnitte 24 vom Lagerbolzen 13 weg.
Die beiden Lagerabschnitte 24 stehen dabei beabstandet zueinander, derart, dass zwischen
den Lagerabschnitten 24 ein Zwischenraum geschaffen wird. In diesen Zwischenraum kann
der Skischuh 5 einragen. Weiter liegt am freien Ende der Lagerabschnitte 24 die Skischuhaufnahme
4. In der gezeigten Ausführungsform weist die Skischuhaufnahme 4 an den Lagerabschnitten
24 jeweils einen Stift 25 auf, welcher in den Zwischenraum zwischen den beiden Lagerabschnitten
24 einragt. Die beiden Stifte 25 verlaufen in der gleichen Achse und greifen in Lagerstellen
23 am Skischuh 5 ein. Die Stifte 25 und der Eingriff in die Lagerstellen 23 definieren
dabei die erste Schwenkachse S1. Der Lagerabschnitt 24 weist weiter ein Gelenk 26
auf, wobei das freie Ende um das Gelenk 26 verschwenkbar ist, so dass der Stift 25
über das Gelenk 26 in die Lagerstellen am Skischuh 5 eingreifen kann. Vorzugsweise
wird das Gelenk 26 und/oder die Lagerabschnitt 24 für die Bewegung von der Standlage
in die Ziehlage blockiert, so dass sich die Skibindung nicht öffnen kann.
[0066] Die ballige Auflagefläche 6, auf welcher der Skischuh 5 abrollen kann, wird in der
gezeigten Ausführungsform durch eine Bodenplatte 20 mit einer balligen Oberseite 19
und durch eine ballig ausgebildete Unterseite 21 des Skischuhs 5 bereitgestellt. Der
Skischuh 5 kann dabei auf der balligen Auflagefläche 6 abrollen.
[0067] Die erste Schwenkachse S1 verläuft parallel zur zweiten Schwenkachse S2 und die erste
Schwenkachse S1 um einen Schwenkwinkel α um die zweite Schwenkachse S2 verschwenkbar.
Der maximale Schwenkwinkel α der ersten Schwenkachse S1 um die zweite Schwenkachse
S2 liegt vorzugsweise im Bereich vom 10° bis 35°, insbesondere im Bereich von 20°
bis 30°.
[0068] Das Supportelement 2 weist eine erste supportelementseitige Anschlagsfläche 15 und
eine zweite supportelementseitige Anschlagsfläche 16 auf. Das Lagerelement 3 weist
eine erste lagerelementseitige Anschlagsfläche 17 und eine zweite lagerelementseitige
Anschlagsfläche 18 auf. In der Ausgangslage steht die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche
17 an der ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche 15 an und in der Schwenklage
steht die zweite lagerelementseitige Anschlagsfläche 18 an der zweiten supportelementseitigen
Anschlagsfläche 16 an.
[0069] Ferner weist die Skibindung 1 vorzugsweise ein Arretierelement 7 auf, mit welchem
das Lagerelement 3 zum Supportelement 2 arretierbar, so dass die Verschwenkung zwischen
dem Lagerelement 3 und dem Supportelement 2 verunmöglicht wird. Die Arretierung wird
dann aktiviert, wenn der Ski für eine Abfahrt eingesetzt wird.
[0070] In der gezeigten Ausführungsform wird das Arretierelement 7 durch eine Öffnung 8
im Supportelement 2, eine Öffnung 9 im Lagerelement 3 und einen Arretierbolzen, der
in die Öffnung 8, 9 einschiebbar ist, bereitgestellt. Im eingeschobenen Zustand ist
das Lagerelement 3 zum Supportelement 2 arretiert.
[0071] Anhand der Figuren 1a bis 5b wird nun der Bewegungsablauf der Skibindung 1 genauer
erläutert.
[0072] In den Figuren 1a/1b wird die Skibindung 1 in einer Standlage gezeigt. Dabei steht
der Skiläufer, insbesondere der Skitourengänger, mit seinem Fuss flach in der Skibindung
1. Aus der Standlage beginnt der Abrollvorgang und der Fuss bzw. der Skischuh 5 bewegt
sich in eine Ziehlage, so wie in den Figuren 5a/5b gezeigt.
[0073] Ausgehend von der Standlage rollt der Skischuh 5 auf der balligen Auflagefläche 6
ab.
[0074] Bei Beginn des Abrollvorgangs rollt der Skischuh 5 auf der balligen Oberfläche 6
ab. Gleichzeitig wird eine Schwenkbewegung des Skischuhs 5 um die erste Schwenkachse
S1 ausgeführt bzw. aufgrund der Verbindung zwischen Skischuh 5 und Skischuhaufnahme
4 bewirkt. Ebenfalls gleichzeitig wird eine Schwenkbewegung des Lagerelements 3 um
die zweite Schwenkachse S2 bewirkt bzw. ausgeführt, wobei das Lagerelement 3 von seiner
Ausgangslage bezüglich des Supportelements 2 in Richtung seiner Schwenklage verschwenkt
wird. Mit anderen Worten gesagt drückt die Spitze 22 des Skischuhs 5, die Skischuhaufnahme
4 nach unten, was in den besagten Verschwenkbewegungen resultiert.
[0075] In der Standlage spannen die erste Schwenkachse S1 und die zweite Schwenkachse S2
eine Referenzebene E auf. Bei der Bewegung in die Ziehlage wird die erste Schwenkachse
S1 von dieser Referenzebene E weg bewegt und wieder zu dieser Referenzebene E hin
bewegt wird. Die Referenzebene E verläuft im Wesentlichen parallel zur Unterseite
der Grundplatte bzw. im Wesentlichen parallel zur Oberfläche des Skis, auf welchem
das Supportelement 2 montiert ist. Sofern der Skiläufer eine Steighilfe einsetzt,
kann die Referenzebene E auch winklig geneigt zur Unterseite der Grundplatte bzw.
winklig geneigt zur Oberfläche des Skis, auf welchem das Supportelement 2 montiert
ist, verlaufen.
[0076] In den Figuren 2a/2b kann sehr gut erkannt werden, wie der Skischuh 5 auf der balligen
Auflagefläche 6 abrollt. Der Kontaktpunkt zwischen dem Skischuh 5 und der balligen
Auflagefläche bewegt sich mit zunehmenden Grad des Abrollvorgangs von der Standlage
her gesehen zum Supportelement 2 hin. Gleichzeitig wird der Skischuh 5 weiter um die
erste Schwenkachse S1 relativ zum Lagerelement 3 verschwenkt. Ebenfalls gleichzeitig
wird das Lagerelement 3 um die zweite Schwenkachse S2 relativ zum Supportelement 2
verschwenkt, wodurch die erste Schwenkachse S1 um die zweite Schwenkachse S2 verschwenkt
wird.
[0077] Bei der Bewegung des Skischuhs 5 in die Ziehlage führt der Skischuh 5 eine Schwenkbewegung
um die erste Schwenkachse S1 aus und das Lagerelement 3 sowie die erste Schwenkachse
S1 führen eine Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse S2 aus. Dabei wird die Schuhaufnahme
4 mit der ersten Schwenkachse S1 bezüglich der zweiten Schwenkachse S2 nach unten
zum Supportelement 2 hin verschwenkt. Das heisst, die erste Schwenkachse S1 wird zur
Oberseite eines Skis hin verschwenkt.
[0078] In den Figuren 3a/3b wird eine Lage zwischen der Standlage und der Ziehlage gezeigt.
In der gezeigten Lage, die auch als Zwischenlage bezeichnet werden kann, ist der Abrollvorgang
zwischen der balligen Auflagefläche 6 und dem Skischuh 5 abgeschlossen. Ebenfalls
ist die Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse S2 abgeschlossen. Die zweite lagerelementseitige
Anschlagsfläche 18 steht dabei an der zweiten supportelementseitigen Anschlagsfläche
16 an, wodurch das Lagerelement 3 fest am Supportelement 2 ansteht. In der gezeigten
Lage ist der maximale Schwenkwinkel des Lagerelements 3 relativ zum Supportelement
2 erreicht. Der Schwenkwinkel ist in der Figur 3b mit dem Bezugszeichen α angeben.
[0079] Ausgehend von der in den Figuren 3a/3b gezeigten Lage wird der Skischuh 5 nun weiter
in Richtung Ziehlage bewegt. Dabei wird der Skischuh 5 weiter relativ zum Lagerelement
3 um die erste Schwenkachse verschwenkt. Der Skischuh 5 wird weiter in die gleiche
Schwenkrichtung wie von der Ausgangslage in die Zwischenlage relativ zur Schwenkaufnahme
4 verschwenkt. Zeitgleich erfolgt eine Bewegung des Lagerelements 3. In einer ersten
Phase der weiteren Bewegung in die Ziehlage steht das Lagerelement 3 weiter fest am
Supportelement 2 in der Schwenklage an. In einer zweiten Phase der Bewegung in die
Ziehlage wird das Lagerelement 3 bezüglich des Supportelements zurück in seine Ausgangslage
verschwenkt, wobei das Lagerelement 3 mit seiner ersten lagerelementseitigen Anschlagsfläche
17 an der ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche 15 an.
[0080] In den Figuren 5a/5b wird die Ziehlage gezeigt. In der Ziehlage ist der eigentliche
Abrollvorgang des Skischuhs 5 beendet und der Skiläufer wird den Ski entsprechend
nachziehen. Das Lagerelement 3 und auch der Skischuh 5 werden dann wieder in die Standlage
zurückbewegt.
[0081] Mit dieser Bewegungsabfolge, insbesondere auch durch die Bewegungsbegrenzungen an
den Anschlägen, können auch typische notwendige Bewegungen wie beispielsweise Spitzkehren
oder kurze Abfahrten ohne Verriegelung der Ferse, stabil und ohne unsicheres Standgefühl
des Skiläufers ausgeführt werden.
[0082] In den Figuren 6 bis 10b ist eine weitere erfindungsgemässe Skibindung 101 gezeigt,
welche eine Tourenskibindung ist. Dabei ist in den Figuren 6 bis 10b jeweils nur die
Fronteinheit der Skibindung 101 gezeigt. Die Skibindung 101 umfasst jedoch auch ein
Fersenarretierelement, welches in Fahrtrichtung des Skis hinter dem Supportelement
102 und hinter der Bodenplatte 120 angeordnet ist. Mit dem Fersenarretierelement kann
der hintere Bereich des Skischuhs zum Ski arretiert werden. Solche Fersenarretierelemente
sind bekannt. Ein Beispiel eines solchen Fersenarretierelements ist in der
EP 3 195 906 A1 der Fritschi AG - Swiss Bindings als beschrieben. In der in der
EP 3 195 906 A1 wird das Fersenarretierelement als Fersenautomat bezeichnet.
[0083] In der Figur 6 ist eine Explosionsdarstellung in einer Schrägansicht der Skibindung
101 gezeigt. Basierend auf dieser Darstellung werden die Elemente der Skibindung 101
erläutert, welche Elementen der in den Figuren 1a bis 5b gezeigten Skibindung 1 entsprechen.
Zugleich werden aber auch Abweichungen der in den Figuren 6 bis 10b gezeigten Skibindung
101 zur in den Figuren 1a bis 5b gezeigten Skibindung erläutert. Im Anschluss wird
im Zusammenhang der Figuren 7a bis 10b die Funktionsweise der Skibindung 101 genauer
erläutert.
[0084] Die in den Figuren 6 bis 10b gezeigte Skibindung 101 umfasst ein am Ski befestigbares
Supportelement 102 und ein Lagerelement 103 mit einer Skischuhaufnahme 104, welche
derart ausgebildet ist, dass ein hier nicht gezeigter Skischuh bezüglich der Skischuhaufnahme
104 um eine erste Schwenkachse S101 schwenkbar in der Skischuhaufnahme 104 gelagert
werden kann. Weiter umfasst die Skibindung 101 eine ballige Auflagefläche 106, auf
welcher der Skischuh abrollen kann. Das Lagerelement 103 steht über eine zweite Schwenkachse
S102 schwenkbar mit dem Supportelement 102 in Verbindung.
[0085] Das Supportelement 102 weist eine Grundplatte 110 sowie ein Einlageelement 130 auf.
Diese Grundplatte 110 ist durch eine Metallplatte gebildet, deren Enden nach oben
gebogen sind und zwei Lagerblöcke 111 bilden. Damit ragen die Lagerblöcke 111 beabstandet
zueinander von der Oberseite der Grundplatte 110 ab. Die Unterseite der Grundplatte
110 bildet eine Montagefläche 127, welche auf der Oberseite eines in den Figuren nicht
gezeigten Skis aufliegt. Die Montagefläche 127 verläuft somit parallel zur Oberfläche
des Skis. Das Einlageelement 130 ist zwischen den beiden Lagerblöcken 111 auf der
Grundplatte 110 angeordnet. Die Grundplatte 110 sowie das Einlageelement 130 umfassen
je mehrere Öffnungen zum Durchführen von Befestigungsschrauben, über welche das Supportelement
102 am Ski befestigt werden kann. Dabei werden die Befestigungsschrauben jeweils zuerst
durch eine der Öffnungen im Einlageelement 130 und anschliessend durch eine der Öffnungen
in der Grundplatte 110 geführt, bevor sie in den Ski geschraubt werden.
[0086] Die Lagerblöcke 111 stellen die Lagerstellen für die schwenkbare Lagerung des Lagerelements
103 bereit. Dadurch lässt sich das Lagerelement 103 relativ zum Supportelement 102
verschwenken. Das Lagerelement 103 liegt dabei teilweise zwischen den beiden Lagerblöcken
111. Jeder der Lagerblöcke 111 weist jeweils eine Lageröffnung 112 auf. Die Lageröffnungen
112 sind dabei fluchtend zueinander angeordnet. Ein Lagerbolzen 113 erstreckt sich
durch die beiden Lageröffnung 112 und den Zwischenraum zwischen den beiden Lagerblöcken
111. Am Lagerbolzen 113 ist das Lagerelement 103 gelagert. Der Lagerbolzen 113 definiert
die zweite Schwenkachse S102. In einer Variante ist der Lagerbolzen 113 verschwenkbar
in den Lageröffnungen 112 gelagert und das Lagerelement 103 ist fest mit dem Lagerbolzen
113 in Verbindung. In einer anderen Variante ist der Lagerbolzen 113 fest in den Lageröffnungen
112 gelagert und das Lagerelement 103 weist eine Öffnung auf, durch welche sich der
Lagerbolzen derart hindurch erstreckt, dass das Lagerelement 103 zum Lagerbolzen 113
verschwenkbar ist.
[0087] Das Lagerelement 103 ist um die zweite Schwenkachse S102 von einer Abfahrtslage in
eine Schwenklage schwenkbar mit dem Supportelement 102 in Verbindung, wobei das Lagerelement
103 bei einer kontinuierlichen Schwenkbewegung von der Abfahrtslage in die Schwenklage
zuerst in eine Ausgangslage und von der Ausgangslage weiter in die Schwenklage bewegbar
ist. D.h., die Ausgangslage befindet sich zwischen der Abfahrtslage und der Schwenklage.
Die Skischuhaufnahme 104 liegt ausserhalb des Raumbereiches zwischen den beiden Lagerblöcken
111.
[0088] Das Lagerelement 103 ist, wie bereits erläutert, mit einer Skischuhaufnahme 104 ausgebildet.
In der gezeigten Ausführungsform weist das Lagerelement 103 zwei Lagerabschnitte 124
auf, welche Lagerabschnitte 124 sich von dem Lagerelement 103 und von der zweiten
Schwenkachse S102 weg erstrecken. Damit erstrecken sich die beiden Lagerabschnitte
124 vom Lagerbolzen 113 weg. Die beiden Lagerabschnitte 124 stehen dabei beabstandet
zueinander, derart, dass zwischen den Lagerabschnitten 124 ein Zwischenraum geschaffen
wird. In diesen Zwischenraum kann der Skischuh einragen. Weiter liegt am freien Ende
der Lagerabschnitte 124 die Skischuhaufnahme 104. In der gezeigten Ausführungsform
weist die Skischuhaufnahme 104 an den Lagerabschnitten 124 jeweils einen Stift 125
auf, welcher in den Zwischenraum zwischen den beiden Lagerabschnitten 124 einragt.
Die beiden Stifte 125 verlaufen in einer gleichen Achse und greifen in Lagerstellen
am Skischuh ein, wenn der Skischuh in der Skibindung 101 gehalten ist. Die Stifte
125 und der Eingriff in die Lagerstellen definieren dabei die erste Schwenkachse S101,
welche in der Figur 6 als gepunktete Linie dargestellt ist. Die Lagerabschnitte 124
sind horizontal in Skiquerrichtung in einem Körper des Lagerelements 103 verschiebbar
gelagert. Dadurch können die Stifte 125 in eine Einstiegsstellung auseinander bewegt
werden. In dieser Einstiegsstellung sind die beiden Stifte 125 ausreichend weit auseinanderbewegt,
sodass der Skischuh mit seiner Spitze zwischen die Stifte 125 geführt werden kann.
Weiter können die Stifte 125 ausgehend von der Einstiegsstellung in eine Haltestellung
aufeinander zu bewegt werden. Wenn sich dabei der Skischuh mit seiner Spitze zwischen
den Stiften 125 befindet, können dadurch die Stifte 125 in die Lagerstellen am Skischuh
eingreifen und den Skischuh um die erste Schwenkachse S101 schwenkbar halten. Diese
Bewegung der Lagerabschnitte 124 mit den Stiften 125 auseinander in die Einstiegsstellung
und aufeinander zu in die Haltestellung wird, ähnlich wie in der
EP 3 566 754 A1 der Fritschi AG - Swiss Bindings beschrieben, mittels einem Schieber 150 erreicht.
Hierzu umfasst die Skibindung 101 den Schieber 150 sowie ein elastisches Element 151
in der Form einer Spiralfeder. Sowohl der Schieber 150 als auch das elastische Element
151 sind im Wesentlichen in Skilängsrichtung ausgerichtet im Körper des Lagerelements
103 angeordnet und sind entsprechend zusammen mit dem Lagerelement 103 um die zweite
Schwenkachse S102 schwenkbar. Das elastische Element 151 ist in Skilängsrichtung gesehen
vor der ersten Schwenkachse S101 angeordnet. Nach hinten ist das elastische Element
151 gegen den Körper des Lagerelements 103 und nach vorne gegen den Schieber 150 abgestützt.
Im zusammengebauten Zustand der Skibindung 101 ist das elastische Element 151 vorgespannt
und drückt den Schieber 150 relativ zum Körper des Lagerelements 103 nach vorne. Im
vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Vorspannung des elastischen Elements
151 durch die Formgebung des Körpers des Lagerelements 103 und des Schiebers 151 vorgegeben.
In Varianten dazu ist die Vorspannung des elastischen Elements 151 jedoch einstellbar.
Dies kann beispielsweise mittels einer Schraube oder einer Kombination einer Schraube
mit einer Mutter erreicht werden, wie es aus dem technischen Gebiet von Skibindungen
bekannt ist.
[0089] Der Schieber 150 reicht unterhalb des elastischen Elements 151 nach hinten bis unter
die beiden Lagerabschnitte 124. Dabei weist der Schieber 150 unterhalb des ersten
Lagerabschnitts 124 eine dritte Führungsform und unterhalb des zweiten Lagerabschnitts
124 eine vierte Führungsform auf. Sowohl die dritte Führungsform als auch die vierte
Führungsform sind beide durch von der Skimitte diagonal seitlich nach vorne verlaufende
Rillen gebildet. Weiter weist der erste Lagerabschnitt 124 auf seiner Unterseite eine
erste Führungsform auf, während der zweite Lagerabschnitt 124 auf seiner Unterseite
eine zweite Führungsform aufweist. Dabei ist die erste Führungsform komplementär zur
dritten Führungsform ausgebildet, während die zweite Führungsform komplementär zur
vierten Führungsform ausgebildet ist. Im zusammengebauten Zustand der Skibindung 101
wirkt die erste Führungsform mit der dritten Führungsform zusammen, während die zweite
Führungsform mit der vierten Führungsform zusammenwirkt. Damit steht der Schieber
150 durch das Zusammenwirken der ersten Führungsform mit der dritten Führungsform
mit dem ersten Lagerabschnitt 124 in Wirkverbindung und durch das Zusammenwirken der
zweiten Führungsform mit der vierten Führungsform mit dem zweiten Lagerabschnitt 124
in Wirkverbindung. Wenn somit der Schieber 150 verschoben wird, wird die erste Führungsform
gegenüber der dritten Führungsform und die zweite Führungsform gegenüber der vierten
Führungsform verschoben. Daher werden durch ein Verschieben des Schiebers 150 in eine
erste Richtung in Skilängsrichtung nach vorne der erste Lagerabschnitt 124 und der
zweite Lagerabschnitt 124 relativ aufeinander zu verschoben, womit auch der erste
Stift 125 und der zweite Stift 125 aufeinander zu, zu ihrer Haltestellung hin, bewegt.
Da der Schieber 150 durch das vorgespannte elastische Element 151 nach vorne vorgespannt
ist, sind somit die beiden Stifte 125 aufeinander zu zu ihrer Haltestellung hin vorgespannt.
[0090] Der Schieber 150 steht aber auch derart mit dem ersten Lagerabschnitt 124 und dem
zweiten Lagerabschnitt 124 in Wirkverbindung, dass durch eine Bewegung des ersten
Lagerabschnitts 124 und des zweiten Lagerabschnitts 124 relativ zueinander, bei welcher
die beiden Stifte 125 von ihrer Haltestellung weg auseinander bewegt werden, der Schieber
125 in eine der ersten Richtung entgegengesetzte, zweite Richtung nach bewegt wird.
Zugleich werden durch ein Verschieben des Schiebers 150 in die der ersten Richtung
entgegengesetzte, zweite Richtung der erste Lagerabschnitt 124 und der zweite Lagerabschnitt
124 relativ zueinander verschoben, wodurch der erste und der zweite Stift 125 voneinander
weg von ihrer Haltestellung weg bewegt werden.
[0091] Wie weiter unten im Zusammenhang mit den Figuren 9a bis 9d beschrieben, können die
Lagerabschnitte 124 zudem relativ zum Körper des Lagerelements 103 arretiert werden,
so dass sich die Skibindung nicht öffnen kann und der Skischuh beim Gehen von der
Standlage in die Ziehlage bewegt werden kann, ohne sich von der Skibindung 101 zu
lösen.
[0092] Die ballige Auflagefläche 106, auf welcher der Skischuh abrollen kann, wird in der
in den Figuren 6 bis 10b gezeigten Skibindung 101 durch eine dreiteilige Bodenplatte
120 oder durch die dreiteilige Bodenplatte 120 zusammen mit einem allenfalls an der
Bodenplatte 120 angebrachten Harscheisen 160 gebildet. Unabhängig davon, ob das Harscheisen
160 an der Bodenplatte 120 angebracht ist oder nicht, wird die Bodenplatte 120 mittels
Schrauben hinter dem Supportelement 102 auf dem Ski befestigt. Diese dreiteilige Bodenplatte
120 weist ein Basiselement 132 auf, welches durch ein Basisblech 131 und ein Grundelement
163 gebildet ist. Im montierten Zustand ist das das Grundelement 163 über dem Basisblech
131 angeordnet. Weiter weist die Bodenplatte 120 ein Deckelement 133 auf. Das Basisbleich
131 und das Grundelement 163, welche zusammen das Basiselement 132 bilden, weisen
je zwei Öffnungen zum Durchführen der Schrauben auf. Jeweils eine Schraube wird durch
eine der Öffnungen im Grundelement 163 und anschliessend durch eine der Öffnungen
im Basisblech 131 geführt, bevor sie im Ski festgeschraubt wird. Das Deckelement 133
ist an seinem hinteren Ende um eine Achse schwenkbar am Basiselement 132 gelagert.
In einem nach vorne gekippten Zustand des Deckelements 133 befindet sich das Deckelement
133 in einer Decklage. In dieser Decklage ist eine Auflagefläche 161 des Deckelements
133 derart ausgerichtet, dass der in der Skibindung gehaltene Skischuh auf der Auflagefläche
161 nach unten abgestützt werden kann. Wenn sich das Deckelement 133 in dieser Decklage
befindet, bilden das Basiselement 132 sowie die Auflagefläche 161 des Deckelements
133 zusammen eine ballige Oberseite 119, welche die ballige Auflagefläche 106 bilden.
Der Skischuh kann auf dieser balligen Auflagefläche 106 abrollen. Das Deckelement
133 kann jedoch auch um die Achse relativ zum Basiselement 132 nach hinten in eine
Abdecklage geschwenkt werden. Dadurch öffnet sich ein Zugang zu einer vom Basisblech
131 gebildeten Harscheisenhaltevorrichtung 162. An dieser Harscheisenhaltevorrichtung
162 kann wie in den Figuren 9a bis 10b illustriert ein Harscheisen 160 angebracht
werden, wenn das Deckelement 133 relativ zum Basiselement 132 nach hinten in seine
Abdecklage geschwenkt ist. Wenn das Harscheisen 160 derart an der Harscheisenhaltevorrichtung
162 angebracht ist, bilden das Grundelement 163 und eine Oberfläche des Harscheisens
160 zusammen die ballige Auflagefläche 106, wenn das Harscheisen 160 wie in den Figuren
9a bis 9d dargestellt zum Ski hin abgesenkt ist. Somit ist das Harscheisen 160 derart
an der Harscheisenhaltevorrichtung 162 anbringbar, dass eine Oberfläche des Harscheisens
160 im Wesentlichen an einer gleichen Position wie die Auflagefläche 161 des Deckelements
133 in der Decklage positioniert ist, um den in der Skibindung 101 gehaltenen Skischuh
auf der Oberfläche nach unten abzustützen. In einer Variante zum schwenkbaren Deckelement
133 dazu kann das Deckelement aber auch verschiebbar am Basiselement gelagert sein.
So kann das Deckelement beispielsweise in Skilängsrichtung von seiner Decklage in
seine Abdecklage verschebbar am Basiselement gelagert sein. In einer weiteren Variante
dazu besteht hingegen auch die Möglichkeit, dass das Deckelement in der Decklage am
Basiselement anbringbar ist und vom Basiselement entfernbar ist, um den Raum zum Anbringen
des Harscheisens 160 an der Harscheisenhaltevorrichtung 162 freizugeben.
[0093] Die erste Schwenkachse S101 verläuft parallel zur zweiten Schwenkachse S102 und ist
um einen Schwenkwinkel α um die zweite Schwenkachse S102 verschwenkbar. Der maximale
Schwenkwinkel α der ersten Schwenkachse S101 um die zweite Schwenkachse S102 beträgt
im vorliegenden Ausführungsbeispiel 32.12°. Bei einer derartigen Schwenkbewegung der
ersten Schwenkachse S101 um die zweite Schwenkachse S102 wird das Lagerelement 103
um die zweite Schwenkachse S102 geschwenkt. In einer ersten Endposition dieser Schwenkbewegung
befindet sich das Lagerelement 103 in der Abfahrtslage. In einer zweiten Endposition
dieser Schwenkbewegung befindet sich das Lagerelement 103 in der Schwenklage. In der
Abfahrtslage befinden sich die Stifte 125 19 mm höher über dem Ski als in der Schwenklage.
D.h. bei einer Schwenkbewegung des Lagerelements 103 um die zweite Schwenkachse S102
wird eine Höhe die Stifte 125 über dem Ski um maximal 19 mm verstellt.
[0094] Wenn der Skischuh in der Aufstiegskonfiguration der Skibindung 101 in der Skibindung
101 gehalten ist und sich in der Standlage befindet, d.h. mit der Ferse des Skischuhs
maximal zum Ski hin abgesenkt ist und mit dem Ballenbereich des Skischuhs auf der
Bodenplatte 120 abgestützt ist, befindet sich das Lagerelement 103 in der Ausgangslage.
Wenn es sich beim Skischuh um einen durchschnittlichen Tourenskischuh handelt, befinden
sich in dieser Ausgangslage des Lagerelement 103 die Stifte 125 16 mm höher über dem
Ski als in der Schwenklage des Lagerelements 103. Zudem befinden sich die Stifte 125
3 mm tiefer über dem Ski als in der Abfahrtslage des Lagerelements 103. Da verschiedene
Skischuhe in ihrem vorderen Bereich aber unterschiedlich geformt sind, können die
Stifte 125 in der Ausgangslage des Lagerelements 103, wenn sich der jeweilige Skischuh
in der Standlage befindet, auch in einer etwas anderen Höhe über dem Ski befinden.
So können sich die Stifte 125 in der Ausgangslage des Lagerelements 103 je nach Skischuh
beispielsweise 14 mm höher über dem Ski als in der Schwenklage befinden. Auch können
sich die Stifte 125 in der Ausgangslage des Lagerelements 103 je nach Skischuh beispielsweise
17 mm höher über dem Ski als in der Schwenklage befinden.
[0095] Das Supportelement 102 weist eine erste supportelementseitige Anschlagsfläche 115
und eine zweite supportelementseitige Anschlagsfläche 116 auf. Das Lagerelement 103
weist eine erste lagerelementseitige Anschlagsfläche 117 und eine zweite lagerelementseitige
Anschlagsfläche 118 auf. In der Abfahrtslage steht die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche
117 an der ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche 115 an und in der Schwenklage
steht die zweite lagerelementseitige Anschlagsfläche 118 an der zweiten supportelementseitigen
Anschlagsfläche 116 an. Dadurch wird die Schwenkbewegung des Lagerelements 103 um
die zweite Schwenkachse S102 limitiert.
[0096] Ferner weist die Skibindung 101 zwei Arretierelemente 107 auf, mit welchen das Lagerelement
103 in der Abfahrtslage zum Supportelement 102 arretierbar ist, so dass die Verschwenkung
zwischen dem Lagerelement 103 und dem Supportelement 102 verunmöglicht wird. Diese
Arretierung kann aktiviert werden, wenn der Ski für eine Abfahrt eingesetzt wird.
[0097] In der in den Figuren 6 bis 10b gezeigten Ausführungsform werden die Arretierelemente
107 in Schlitzen 109 im Körper des Lagerelements 103 geführt. Indem die Arretierelemente
107 in den Schlitzen 109 nach hinten geschoben werden, überstehen sie den Körper des
Lagerelements 103 nach hinten und stützen sich nach unten an der zweiten supportelementseitigen
Anschlagsfläche 116 ab. In dieser Stellung steht zugleich die erste lagerelementseitige
Anschlagsfläche 117 an der ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche 115 an. Da
sich dabei die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche 117 und die erste supportelementseitige
Anschlagsfläche 115 vor der zweiten Schwenkachse S102 befinden, während sich die zweite
supportelementseitige Anschlagsfläche 116 hinter der zweiten Schwenkachse S102 befinden,
wird dadurch das Lagerelement 103 in der Abfahrtslage arretiert. Um diese Arretierung
zu lösen, können die Arretierelemente 107 in den Schlitzen 109 nach vorne geschoben
werden. Dadurch wird die Schwenkbewegung des Lagerelements 103 relativ zum Supportelement
102 freigegeben, sodass das Lagerelement 103 von der Abfahrtslage in die Schwenklage
geschwenkt werden kann, wo die zweite lagerelementseitige Anschlagsfläche 118 an der
zweiten supportelementseitigen Anschlagsfläche 116 ansteht.
[0098] Die in den Figuren 6 bis 10b beschriebene Skibindung 101 umfasst einen Betätigungshebel
140, welcher um eine horizontal in Skiquerrichtung ausgerichtete Betätigungshebelachse
141 schwenkbar am Körper des Lagerelements 103 gelagert ist. Diese Betätigungshebelachse
141 verläuft durch eine Betätigungshebelachsenöffnung 142 im Betätigungshebel 140.
Oberhalb der Betätigungshebelachsenöffnung 142 ist im Betätigungshebel 140 eine Auslösehebelachsenöffnung
145 ausgebildet, in welcher Auslösehebelachsenöffnung 145 ein Auslösehebel 143 um
eine horizontal in Skiquerrichtung ausgerichtete Auslösehebelachse 144 schwenkbar
am Betätigungshebel 140 gelagert ist. Unterhalb der Betätigungshebelachsenöffnung
142 sind beidseitig im Betätigungshebel 140 je ein Schwenkelement 146 um eine horizontal
in Skiquerrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar gelagert. Diese beiden Schwenkelemente
146 weisen unterhalb ihrer Achslagerung nach unten zeigende Noppen auf, mit welchen
sie je in Ausnehmung 158 in einem vorderen Bereich eines der beiden Arretierelemente
107 eingreifen. Dadurch können je nach Position des Betätigungshebels 140 die Arretierelemente
107 durch eine Bewegung des Betätigungshebels 140 im Körper des Lagerelements 103
verschoben werden.
[0099] Weiter umfasst die Skibindung 101 einen unterhalb des Schiebers 150 im Körper des
Lagerelements 103 im Wesentlichen in Skilängsrichtung verschiebbaren Verbindungsschieber
152. An einem hinteren Ende des Verbindungsschiebers 152 ist ein Trittsporn 153 um
eine horizontal in Skiquerrichtung ausgerichtete Achse schwenkbar gelagert. Dieser
Trittsporn 153 dient zum Verstellen der Skibindung von einer Einstiegskonfiguration,
in welcher sich die Stifte 125 in der Einstiegsstellung befinden in eine Haltekonfiguration,
in welcher sich die Stifte 125 in der Haltestellung befinden.
[0100] Der Verbindungsschieber 152 weist an seinem vorderen Ende zwei nach oben zeigende
Nocken 154 auf, welche im zusammengebauten Zustand von unten her nach oben in nach
unten offene Ausnehmungen auf einer Unterseite des Betätigungshebels 140 reichen.
Diese nach unten offenen Ausnehmungen auf der Unterseite des Betätigungshebels 140
sind in den Figuren jedoch nicht erkennbar.
[0101] Wenn der Betätigungshebel 140 mit seinem nach vorne zeigenden freien Betätigungsende
nach oben gezogen wird, werden die nach unten offenen Ausnehmungen auf der Unterseite
des Betätigungshebels 140 nach vorne bewegt. Sobald die nach oben zeigenden Nocken
154 des Verbindungsschiebers 152 an den hinteren Seiten der nach unten offenen Ausnehmungen
auf der Unterseite des Betätigungshebels 140 anstehen, wird dabei auch der Verbindungsschieber
152 zusammen mit dem Trittsporn 153 nach vorne gezogen. Wenn hingegen der Betätigungshebel
140 mit seinem nach vorne zeigenden freien Betätigungsende zum Ski hin nach unten
bewegt wird, werden die nach unten offenen Ausnehmungen auf der Unterseite des Betätigungshebels
140 nach hinten bewegt. Dadurch wird aufgrund der nach oben zeigenden Nocken 154 des
Verbindungsschiebers 152 der Verbindungsschieber 152 und damit auch der Trittsporn
153 nach hinten bewegt.
[0102] In Figur 7a ist eine Schrägansicht der Skibindung 101 in der Einstiegskonfiguration
gezeigt. In der Darstellung ist zu erkennen, dass das nach vorne zeigende freie Betätigungsende
des Betätigungshebels 140 zum Ski hin abgesenkt ist, während die Stifte 125 sich in
ihrer Einstiegsstellung befinden. Dabei befindet sich der Trittsporn 153 unterhalb
der Stifte 125 und zeigt schräg nach hinten oben.
[0103] In Figur 7b ist ein vertikal in Skilängsrichtung verlaufender Querschnitt durch die
Skibindung 101 in der Einstiegskonfiguration gezeigt. Dadurch ist das zwischen dem
Schieber 150 und dem Körper des Lagerelements 103 vorgespannte elastische Element
151 zu erkennen. Zudem ist zu erkennen, wie der Verbindungsschieber 152 unterhalb
des Schiebers 151 in Skilängsrichtung verschiebbar im Körper des Lagerelements 103
angeordnet ist. Dabei ist zu erkennen, dass sich der Verbindungsschieber 152 in einer
hinteren Position im Körper des Lagerelements 103 befindet.
[0104] In der in den Figuren 7a und 7b gezeigten Einstiegskonfiguration sind die Arretierelemente
107 in den Schlitzen 109 nach hinten geschoben, überstehen den Körper des Lagerelements
103 nach hinten und stützen sich nach unten an der zweiten supportelementseitigen
Anschlagsfläche 116 ab. Wie bereits beschrieben, steht in dieser Stellung der Arretierelemente
107 zugleich die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche 117 an der ersten supportelementseitigen
Anschlagsfläche 115 an. Dadurch ist das Lagerelement 103 in der Abfahrtslage arretiert,
weil sich die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche 117 und die erste supportelementseitige
Anschlagsfläche 115 vor der zweiten Schwenkachse S102 befinden, während sich die zweite
supportelementseitige Anschlagsfläche 116 hinter der zweiten Schwenkachse S102 befinden.
[0105] Ohne äussere Krafteinwirkung verbleibt die Skibindung 101 in der Einstiegskonfiguration,
obwohl das elastische Element 151 zwischen dem Körper des Lagerelements 103 und dem
Schieber 150 eingespannt ist. Dies wird dadurch erreicht, dass der Betätigungshebel
140 unterhalb der Betätigungshebelachse 143 auf seiner hinteren Seite einen Anschlag
156 aufweist. Dieser Anschlag 156 ist in der Figur 6 zu erkennen und wirkt mit einem
am Schieber 150 angeordneten, ebenfalls in Figur 6 ersichtlichen ersten Gegenanschlag
157 zusammen. In der Einstiegskonfiguration sind der am Betätigungshebel 140 angeordnete
Anschlag 156 und der am Schieber 150 angeordnete erste Gegenanschlag 157 so zueinander
ausgerichtet, dass der durch das elastische Element 151 nach vorne gedrückte Schieber
150 eine nach schräg vorne oben zur Betätigungshebelachse 141 ausgerichtete Kraft
auf den Betätigungshebel 140 bewirkt. Da die Betätigungshebelachse 141 im Körper des
Lagerelements 103 gelagert ist, gegen welchen sich auch das elastische Element 151
abstösst, wird dadurch erreicht, dass in der Einstiegskonfiguration durch das elastische
Element 151 kein Drehmoment auf den Betätigungshebel 140 bewirkt wird und die Skibindung
ohne äussere Krafteinwirkung in der Einstiegskonfiguration verbleibt.
[0106] Wie in den Figuren 7a und 7b ersichtlich, steht der Auslösehebel 143 in der Einstiegskonfiguration
im Wesentlichen vertikal nach oben. Dabei ist der Auslösehebel 143, wie bereits erwähnt,
um die Auslösehebelachse 144 schwenkbar am Betätigungshebel 140 gelagert. Dabei ist
eine Schenkelfeder um die Auslösehebelachse gewickelt und spannt den Auslösehebel
143 gegenüber dem Körper des Lagerelements 103 vor, sodass sein nach oben zeigendes
freies Ende nach hinten vorgespannt ist. In der Einstiegskonfiguration wird der Auslösehebel
143 jedoch in seiner im Wesentlichen vertikalen Ausrichtung gehalten, weil sein unteres
Ende am Körper des Lagerelements 103 abgestützt ist. Damit wird verhindert, dass der
Auslösehebel 143 durch die Schenkelfeder nicht nach hinten geschwenkt werden kann.
In einer Variante dazu besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Auslösehebel 143
nicht durch eine Schenkelfeder vorgespannt ist. In diesem Fall kann die Ausrichtung
des Auslösehebels 143 auch durch ein Anstehen eines Abschnitts des Auslösehebels am
Körper des Lagerelements 103 gesteuert werden.
[0107] Wenn ein Skischuh mit seiner Spitze zwischen die Stifte 125 eingeführt wird und dabei
nach unten bewegt wird, sodass der Trittsporn 153 von der Sohle des Skischuhs nach
unten gedrückt wird, sperrt sich ein in Figur 6 erkennbarer, am Trittsporn 153 angeordneter
Anschlag 155 im Innern des Körpers des Lagerelements 103 ab, sodass der Trittsporn
153 mit seiner vorderen Unterseite nach vorne bewegt wird. Dadurch wird der Verbindungsschieber
152 nach vorne gedrückt. Dies führt dazu, dass der Betätigungshebel 140 wie vorgehend
beschrieben durch die nach oben zeigenden Nocken 154 des Verbindungsschiebers 152
mit seinem freien Betätigungsende etwas nach oben bewegt wird. Diese Drehung des Betätigungshebels
140 mit seinem freien Betätigungsende etwas nach oben bewirkt, dass sich die Ausrichtung
des am Betätigungshebel 140 angeordneten Anschlags 156 zum am Schieber 150 angeordneten
ersten Gegenanschlag 157 verändert. Dies führt dazu, dass auch die auf den Betätigungshebel
140 wirkende Kraft, welche durch den vom elastischen Element 151 nach vorne gedrückten
Schieber 150 auf den Betätigungshebel 140 bewirkt wird, ihre Ausrichtung ändert und
flacher nach vorne zeigt. Sobald die Ausrichtung dieser Kraft ausreichend weit abgesenkt
ist und unterhalb der Betätigungshebelachse 141 hindurch nach vorne zeigt, wird ein
ausreichend grosses Drehmoment auf den Betätigungshebel 140 bewirkt, sodass der Betätigungshebel
140 mit seinem freien Betätigungsende nach oben geschwenkt wird, bis das freie Betätigungsende
im Wesentlichen horizontal nach vorne zeigt.
[0108] Während dieser Drehbewegung des Betätigungshebels 140 werden auch die beiden am Betätigungshebel
140 schwenkbar gelagerten, in Figur 6 erkennbaren Schwenkelemente 146 mit bewegt.
Allerdings werden die beiden Schwenkelemente 146 dabei relativ zum Betätigungshebel
140 verschwenkt, sodass ihre nach unten zeigende Noppen in den Ausnehmungen 158 im
vorderen Bereich eines der beiden Arretierelemente 107 drehen. Daher werden die Arretierelemente
107 nicht relativ zum Körper des Lagerelements 103 verschoben und bleiben somit in
ihrer Arretierstellung, in welcher sie den Körper des Lagerelements 103 nach hinten
überstehen und sich nach unten an der zweiten supportelementseitigen Anschlagsfläche
116 abstützen. Dadurch wird die Schwenkbewegung des Lagerelements 103 relativ zum
Supportelement 102 weiterhin verhindert und das Lagerelement 103 bleibt in seiner
Abfahrtslage arretiert.
[0109] Mit der vorgehend beschriebenen Drehbewegung des Betätigungshebels 140, bis das freie
Betätigungsende des Betätigungshebels 140 im Wesentlichen horizontal nach vorne zeigt,
wird jedoch auch der Schieber 150 im Körper des Lagerelements 103 nach vorne geschoben,
sodass die beiden Lagerabschnitte 124 aufeinander zu bewegt werden und die beiden
Stifte 125 in ihre Haltestellung bewegt werden, in welcher sie in die Lagerstellen
am Skischuh eingreifen und den Skischuh um die erste Schwenkachse S101 schwenkbar
halten können. In dieser Stellung befindet sich die Skibindung in einer Abfahrtskonfiguration.
[0110] In Figur 8a ist eine Schrägansicht der Skibindung 101 in der Abfahrtskonfiguration
gezeigt. In der Abfahrtskonfiguration ist das Lagerelement 103 wie bereits erwähnt
aufgrund der Position der Arretierelemente 107 in ihrer hinteren Position in seiner
Abfahrtslage arretiert. Entsprechend kann das Lagerelement 103 nicht um die zweite
Schwenkachse S102 relativ zum Supportelement 103 geschwenkt werden.
[0111] In der Darstellung der Figur 8a ist zu erkennen, dass in der Abfahrtskonfiguration
das nach vorne zeigende freie Betätigungsende des Betätigungshebels 140 im Wesentlichen
horizontal nach vorne zeigt, während die Stifte 125 sich in ihrer Haltestellung befinden.
Dabei befindet sich der Trittsporn 153 weiterhin unterhalb der Stifte 125. Allerdings
ist sein nach hinten zeigendes, freies Ende im Vergleich zur Einstiegskonfiguration
abgesenkt und zeigt im Wesentlichen horizontal nach hinten. Diese ist insbesondere
in Figur 8b zu erkennen, welche einen vertikal in Skilängsrichtung verlaufenden Querschnitt
durch die Skibindung 101 in der Einstiegskonfiguration zeigt.
[0112] Wie in Figur 8b im Vergleich zur Figur 7b zu erkennen ist, sind der Schieber 150
und der Verbindungsschieber 152 in der Abfahrtskonfiguration im Körper des Lagerelements
103 weiter nach vorne bewegt als in der Einstiegskonfiguration. Aufgrund der veränderten
Position des Schiebers 150 ist das elastische Element 151 in der Abfahrtskonfiguration
weniger stark vorgespannt als in der Einstiegskonfiguration.
[0113] Weiter ist in Figur 8b zu erkennen, dass der Auslösehebel 143 im Gegensatz zur in
Figur 7b gezeigten Einstiegskonfiguration in der Abfahrtskonfiguration im Wesentlichen
horizontal nach hinten ausgerichtet ist. Der Grund dafür ist, dass aufgrund der Schwenkbewegung
des Betätigungshebels 140 relativ zum Körper des Lagerelements 103 auch die Auslösehebelachse
144 relativ zum Körper des Lagerelements 103 anders positioniert ist. Dadurch ist
der Auslösehebel 143 nicht mehr gleich am Körper des Lagerelements 103 abgestützt
wie in der Einstiegskonfiguration. Daher ist der Auslösehebel 143 nun durch die Schenkelfeder
geschwenkt worden und zeigt mit seinem freien Ende nach hinten. Entsprechend befindet
sich die Auslösehebelachse 144 in der Abfahrtskonfiguration im vorderen Bereich des
Auslösehebels 143, während ein mittlerer Bereich des Auslösehebels 143 im Bereich
der zweiten Schwenkachse S102 nach unten am Körper des Lagerelements 103 abgestützt
ist. Zudem bildet das freie Ende des Auslösehebels einen freistehenden hinteren Bereich
des Auslösehebels 143. Wenn somit ein in der Skibindung 101 gehaltener Skischuh bei
einem Sturz des Skifahrers in Vorwärtsrichtung in seinem Fersenbereich vom Fersenarretierelement
gelöst wird und um die Stifte 125 und damit um die erste Schwenkachse S101 nach vorne
oben geschwenkt wird, drückt der Zehenbereich des Skischuhs ab einem bestimmten Schwenkwinkel
von schräg hinten oben auf den hinteren Bereich des Auslösehebels 143. Dadurch wird
der hintere Bereich des Auslösehebels 143 nach vorne unten gedrückt. Dies führt dazu,
dass über die Auslösehebelachse 144 der Betätigungshebel 140 mit seinem nach vorne
zeigenden freien Betätigungsende nach unten gedrückt wird. Durch die dadurch erzwungene
Schwenkbewegung des Betätigungshebels 140 wird der Schieber 150 aufgrund des Zusammenwirkens
des Anschlags 156 mit dem ersten Gegenanschlag 157 nach hinten gedrückt. Diese Bewegung
des Schiebers 150 nach hinten führt dazu, dass die Lagerabschnitte 124 auseinander
bewegt werden und die Stifte 125 von Ihrer Haltestellung weg auseinander bewegt werden.
Sobald die Stifte 125 ausreichend weit auseinander bewegt sind, wird der Skischuh
von der Skibindung 101 gelöst.
[0114] Ausgehend von der Abfahrtskonfiguration kann die Skibindung 101 in eine Aufstiegskonfiguration
verstellt werden. Im Folgenden ist anhand der Figuren 9a bis 9d illustriert, dass
die Skibindung 101 ausgehend von der Abfahrtskonfiguration in eine Aufstiegskonfiguration
verstellt werden kann, indem das freie Betätigungsende des Betätigungshebels 140 nach
oben gezogen wird, bis das freie Betätigungsende im Wesentlichen vertikal nach oben
zeigt. Während dieser Drehbewegung des Betätigungshebels 140 werden die beiden am
Betätigungshebel 140 schwenkbar gelagerten, in Figur 6 erkennbaren Schwenkelemente
146 nach vorne bewegt. Bei dieser Bewegung werden die beiden Schwenkelemente 146 nicht
mehr nur relativ zum Betätigungshebel 140 verschwenkt. Vielmehr werden nun die Arretierelemente
107 durch die nach unten zeigende Noppen der Schwenkelemente 146, welch in den Ausnehmungen
158 im vorderen Bereich der beiden Arretierelemente 107 eingreifen, mit nach vorne
gezogen. Daher werden die Arretierelemente 107 relativ zum Körper des Lagerelements
103 nach vorne ein eine Freigabestellung verschoben, in welcher sie den Körper des
Lagerelements 103 nicht mehr nach hinten überstehen und sich nicht mehr nach unten
an der zweiten supportelementseitigen Anschlagsfläche 116 abstützen. Dadurch ist nun
die Schwenkbewegung des Lagerelements 103 relativ zum Supportelement 102 von der Abfahrtslage
in die Schwenklage und zurück ermöglicht.
[0115] In der Figur 9a ist daher eine Schrägansicht der Skibindung 101 in der Aufstiegskonfiguration
gezeigt, wobei sich das Lagerelement 103 in der Abfahrtslage befindet. In der Figur
9b hingegen ist eine Schrägansicht der Skibindung in der Aufstiegskonfiguration gezeigt,
wobei sich das Lagerelement 103 in der Schwenklage befindet. Analog dazu ist Figur
9c ein vertikal in Skilängsrichtung verlaufender Querschnitt durch die Skibindung
101 in der Aufstiegskonfiguration mit dem Lagerelement 103 in der Abfahrtslage gezeigt,
während in der Figur 9d ein vertikal in Skilängsrichtung verlaufender Querschnitt
durch die Skibindung 101 in der Aufstiegskonfiguration mit dem Lagerelement 103 in
der Schwenklage gezeigt ist.
[0116] Indem das freie Betätigungsende des Betätigungshebels 140 beim Verstellen von der
Abfahrtskonfiguration in eine Aufstiegskonfiguration nach oben gezogen wird, bis das
freie Betätigungsende im Wesentlichen vertikal nach oben zeigt, wird auch der Verbindungsschieber
152 durch den Betätigungshebel 140 an den Nocken 154 weiter nach vorne gezogen. Wie
in den Figuren 9a bis 9d ist erkennbar, ist in der Aufstiegskonfiguration der Verbindungsschieber
152 im Körper des Lagerelements 103 entsprechend noch weiter nach vorne gezogen als
in der Abfahrtskonfiguration. Zusammen mit dem Verbindungsschieber 152 ist dabei auch
der schwenkbar am Verbindungsschieber 152 gelagerte Trittsporn 153 weiter nach vorne
gezogen. Dadurch ist der Trittsporn 153 fast vollständig in den Körper des Lagerelements
103 eingezogen, sodass der Raum unterhalb der Stifte 125 für den Zehenbereich des
Skischuhs freigegeben ist. Entsprechend kann der in der Skibindung 101 gehaltene Skischuh
um die Stifte 125 und damit um die erste Schwenkachse S101 geschwenkt werden, ohne
dabei durch den Trittsporn 153 behindert zu werden.
[0117] Indem das freie Betätigungsende des Betätigungshebels 140 beim Verstellen von der
Abfahrtskonfiguration in eine Aufstiegskonfiguration nach oben gezogen wird, wird
ausserdem der Anschlag 156 am Betätigungshebel 140 nach vorne geschwenkt. Dieser am
Betätigungshebel 140 angeordnete Anschlag 156 ist vorgehend im Zusammenhang mit den
Figuren 7a und 7b bereits erwähnt worden und befindet sich in der Einstiegskonfiguration
der Skibindung 101 unterhalb der Betätigungshebelachse 141 auf der hinteren Seite
des Betätigungshebels 140. In der Aufstiegskonfiguration ist der Betätigungshebel
140 jedoch im Vergleich zur Einstiegskonfiguration so weit geschwenkt, dass sich dieser
Anschlag 156 unterhalb der Betätigungshebelachse 141 in Skilängsrichtung vor der Betätigungshebelachse
141 befindet. Dadurch stösst der am Betätigungshebel 140 angeordnete Anschlag 156
an einem im vorderen Bereich des Schiebers 150 angeordneten, nach hinten gerichteten
zweiten Gegenanschlag 159 an. Dieser zweite Gegenanschlag 159 ist in der in Figur
6 gezeigten Explosionsdarstellung zu erkennen.
[0118] Der Anschlag 156 und der zweite Gegenanschlag 159 sind in der Aufstiegskonfiguration
derart zueinander ausgerichtet und wirken derart miteinander zusammen, dass eine auf
den Schieber 150 nach hinten wirkende Kraft eine in Richtung der Betätigungshebelachse
141 gerichtete Kraft auf den Betätigungshebel 140 bewirkt. Deshalb wird kein Drehmoment
auf den Betätigungshebel 140 bewirkt, wenn der Schieber 150 nach hinten gedrückt oder
gezogen wird. Dadurch wird erreicht, dass der Betätigungshebel 140 trotz auf den Schieber
150 wirkender Kraft in seiner im Wesentlichen vertikalen Ausrichtung stehen bleibt
und der Schieber 150 nicht mehr im Körper des Lagerelements 103 nach hinten bewegt
werden kann, sondern in seiner Position blockiert ist. Aufgrund dieser Blockierung
des Schiebers 150 in der Aufstiegskonfiguration der Skibindung 101 sind auch die Lagerabschnitte
124 blockiert, was bedeutet, dass die Stifte 125 in ihrer Haltestellung blockiert
sind. Entsprechend kann sich in der Aufstiegskonfiguration ein in der Skibindung 101
gehaltener Skischuh nicht unbeabsichtigt von der Skibindung 101 lösen. Das bedeutet,
dass in der Aufstiegskonfiguration, wie bereits beschrieben, die beiden Lagerabschnitte
124 relativ zum Körper des Lagerelements 103 arretiert sind, sodass sich die Skibindung
nicht öffnen kann und der Skischuh beim Gehen von der Standlage in die Ziehlage bewegt
werden kann, ohne sich von der Skibindung 101 zu lösen.
[0119] Wie bereits erwähnt, kann an der Bodenplatte 120 ein Harscheisen 160 angebracht werden.
Hierzu kann das Deckelement 133 relativ zum Basiselement 132 nach hinten geschwenkt
werden. Dadurch öffnet sich ein Zugang zum Basisblech 131. Da das Basisblech 131 in
seinem vorderen Bereich die Harscheisenhaltevorrichtung 162 zum Anbringen eins Harscheisens
160 bildet, kann daher das Harscheisen 160 am Basiselement 132 angebracht werden,
wenn das Deckelement 133 relativ zum Basiselement 132 nach hinten in die Abdecklage
geschwenkt ist. Hierzu kann das Harscheisen 160 in einer vertikalen Ausrichtung wie
in den Figuren 10a und 10b gezeigt von der Seite her in Skiquerrichtung in die Harscheisenhaltevorrichtung
162 im Basisblech 131 eingeschoben werden. Anschliessend kann das Harscheisen 160
wie in den Figuren 9a bis 9d gezeigt mit seiner Hauptfläche nach hinten zum Ski hin
auf das Basiselement 132 und das Deckelement 133 abgesenkt werden. Da bei an der Bodenplatte
120 angebrachtem Harscheisen 160 das Deckelement 133 nach hinten in die Abdecklage
geschwenkt ist, weisen das Basiselement 132 und das Deckelement 133 eine geringere
Höhe auf als wenn das Deckelement 133 nach vorne in die Decklage auf das Basiselement
132 geschwenkt ist. Diese geringere Höhe in der Abdecklage kann mit dem Harscheisen
160 ausgefüllt werden, sodass die Auflagefläche 161 des Harscheisens 160 zusammen
mit dem vorderen Bereich des Basiselements 132 zusammen die ballige Auflagefläche
106 bilden.
[0120] Zusammenfassend ist festzustellen, dass eine Skibindung, insbesondere eine Tourenskibindung,
angegeben wird, die einen verbesserten Bewegungsablauf beim Aufstieg ermöglicht.
1. Skibindung (1, 101), insbesondere Tourenskibindung, umfassend
ein am Ski befestigbares Supportelement (2, 102),
ein Lagerelement (3, 103) mit einer Skischuhaufnahme (4, 104), welche derart ausgebildet
ist, dass der Skischuh (5) bezüglich der Skischuhaufnahme (4, 104) um eine erste Schwenkachse
(S1, S101) schwenkbar in der Skischuhaufnahme (4, 104) lagerbar ist, und
eine ballige Auflagefläche (6, 106), auf welcher der Skischuh (5) abrollen kann,
wobei das Lagerelement (3, 103) um eine zweite Schwenkachse (S2, S102) von einer Ausgangslage
in eine Schwenklage schwenkbar mit dem Supportelement (2, 102) in Verbindung steht,
wobei der Skischuh (5) ausgehend von einer Standlage, in welcher der Skischuh (5)
auf der balligen Auflagefläche (6, 106) aufsteht, in eine Ziehlage, in welcher der
Skischuh (5) von der balligen Auflagefläche (6, 106) mindestens teilweise abgehoben
ist, bewegbar ist, und
wobei, ausgehend von der Standlage, der Skischuh (5) auf der balligen Auflagefläche
(6, 106) in Richtung einer Ziehlage derart bewegbar ist, dass der Skischuh (5) auf
der balligen Auflagefläge (6, 106) abrollt, wobei gleichzeitig zum Abrollvorgang eine
Schwenkbewegung des Skischuhs (5) um die erste Schwenkachse (S1, S101) und des Lagerelements
(3, 103) um die zweite Schwenkachse (S2, S102) bewirkt wird.
2. Skibindung (1, 101) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bewegung des Skischuhs (5) in Richtung der Ziehlage die Schuhaufnahme (4,
104) mit der ersten Schwenkachse (S1, S101) bezüglich der zweiten Schwenkachse (S2,
S102) nach unten zum Supportelement (2, 102) hin bzw. in Richtung Ski verschwenkt
wird.
3. Skibindung (1, 101) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bewegung des Skischuhs (5) in die Ziehlage das Lagerelement (3, 103) nach
Erreichen einer Zwischenlage in einer ersten Phase der Bewegung zwischen der Zwischenlage
und der Ziehlage fest am Supportelement (2, 102) in der Schwenklage ansteht und in
einer zweiten Phase der besagten Bewegung in seine Ausgangslage zurückverschwenkt
wird.
4. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwenkachse (S1, S101) parallel zur zweiten Schwenkachse (S2, S102) verläuft
und dass die erste Schwenkachse (S1, S101) um die zweite Schwenkachse (S2, S102) verschwenkbar
ist, wobei die erste Schwenkachse (S101) durch eine Schwenkbewegung des Lagerelements
(103) um die zweite Schwenkachse (S102) ausgehend von der Schwenklage des Lagerelements
(103) um mindestens 10 mm, besonders vorteilhafterweise um mindestens 15 mm, vom Ski
weg bewegbar ist;
und/oder
dass der maximale Schwenkwinkel des Skischuhs um die erste Schwenkachse (S1, S101)
grösser ist als der maximale Schwenkwinkel der ersten Schwenkachse (S1, S101) um die
zweite Schwenkachse (S2, S102).
5. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwenkachse (S1, S101) und die zweite Schwenkachse (S2, S102) in der Standlage
eine Referenzebene (E) aufspannen, wobei ausgehend von der Standlage die erste Schwenkachse
(S1, S101) von dieser Referenzebene (E) weg bewegt wird und vor Erreichen der Ziehlage
wieder zu dieser Referenzebene (E) hin bewegt wird.
6. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwenkachse (S1, S101) ein Knickgelenk zwischen dem Skischuh und der Skischuhaufnahme
(4, 104) bereitstellt, und/oder dass die erste Schwenkachse (S1, S101) mindestens
in der Ausgangslage zwischen der zweiten Schwenkachse (S2, S102) und dem Skischuh
(5) liegt.
7. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tourenskibindung (1, 101) weiterhin ein Arretierelement (7, 107) aufweist, mit
welchem das Lagerelement (3, 103) zum Supportelement (2, 102) arretierbar ist, so
dass die Verschwenkung zwischen dem Lagerelement (3, 103) und dem Supportelement (2,
102) verunmöglicht wird.
8. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Supportelement (2, 102) eine Grundplatte (10, 110) aufweist, von welcher zwei
beabstandet zueinander liegende Lagerblöcke (11, 111) abragen, wobei die Lagerblöcke
(11, 111) die Lagerstellen für die schwenkbare Lagerung des Lagerelements (3, 103)
relativ zum Supportelement (2, 102) aufweisen und wobei sich das Lagerelement (3,
103) zwischen die beiden Lagerblöcke (11, 111) hineinerstreckt.
9. Skibindung (1, 101) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Lagerblöcke (11, 111) eine Lageröffnung (12, 112) aufweist, wobei ein Lagerbolzen
(13, 113) sich durch die Lageröffnung (12, 112) hindurch erstreckt und wobei das Lagerelement
am besagten Lagerbolzen (13, 113) gelagert ist, und/oder dass die Skischuhaufnahme
(4, 104) in jeder Lage ausserhalb des Raumbereiches zwischen den beiden Lagerblöcken
(11, 111) liegt.
10. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Supportelement (2, 102) eine erste supportelementseitige Anschlagsfläche (15,
115) und eine zweite supportelementseitige Anschlagsfläche (16, 116) aufweist, und
dass das Lagerelement (3, 103) eine erste lagerelementseitige Anschlagsfläche (17,
117) und eine zweite lagerelementseitige Anschlagsfläche (18, 118) aufweist, wobei
in der Ausgangslage die erste lagerelementseitige Anschlagsfläche (17, 117) an der
ersten supportelementseitigen Anschlagsfläche (15, 115) ansteht und wobei in der Schwenklage
die zweite lagerelementseitige Anschlagsfläche (18, 118) an der zweiten supportelementseitigen
Anschlagsfläche (16, 116) ansteht.
11. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ballige Auflagefläche (6, 106) durch eine ballige Oberseite (19, 119) einer Bodenplatte
(20, 120) bereitgestellt wird und/oder wobei die ballige Auflagefläche durch eine
ballige Unterseite (21) des Skischuhs (5) bereitstellbar ist.
12. Skibindung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Skibindung (101) eine Bodenplatte (120) aufweist, welche Bodenplatte (120) eine
Harscheisenhaltevorrichtung (162) zum Anbringen und Halten eines Harscheisens (160)
an der Bodenplatte (120) umfasst, wobei die Bodenplatte (120) ein am Ski befestigbares
Basiselement (132) und ein am Basiselement (132) befestigbares Deckelement (133) umfasst,
a) wobei das Deckelement (133) in eine Decklage bewegbar ist, in welcher eine Auflagefläche
(161) des Deckelements (133) derart ausgerichtet ist, dass der in der Skibindung gehaltene
Skischuh auf der Auflagefläche (161) nach unten abgestützt werden kann,
b) wobei das Deckelement (133) von der Decklage weg, insbesondere in eine Abdecklage,
bewegbar ist, wobei, wenn das Deckelement (133) von seiner Decklage weg, insbesondere
in die Abdecklage, bewegt ist, das Harscheisen (160) an der Harscheisenhaltevorrichtung
(162) anbringbar ist, um von der Harscheisenhaltevorrichtung (162) gehalten zu werden.
13. Skibindung (1, 101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (3, 103) zwei Lagerabschnitte (24, 124) aufweist, welche Lagerabschnitte
(24, 124) sich von dem Lagerelement (3, 103) weg, insbesondere von der zweiten Schwenkachse
(S2, S102) weg, erstrecken, wobei die Lagerabschnitte (24, 124) beabstandet zueinander
stehen, derart, dass zwischen den Lagerabschnitten (24, 124) einen Zwischenraum geschaffen
wird, in welchen der Skischuh (5) einragen kann und wobei die Skischuhaufnahme (4,
104) am freien Ende der Lagerabschnitte (24, 124) die Skischuhaufnahme (4, 104) bereitgestellt
wird.
14. Anordnung umfassend einen Skischuh (5) und eine Skibindung (1, 101) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei die Spitze (22) des Skischuhs (5) eine Lagerstelle
(23) zur schwenkbaren Verbindung mit der Skischuhaufnahme (4, 104) aufweist.
15. Anordnung nach Anspruch 14, weiterhin umfassend einen Ski, wobei die Skibindung (1,
101) mit dem Supportelement zum Ski befestigt ist.