TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Katamaran mit zwei Schwimmkörpern, die in einem Schwimmkörperabstand
in Querrichtung nebeneinander angeordnet sind, einer Antriebsflosse, die sich in der
Querrichtung längs des Schwimmkörperabstands erstreckt, und einen Führungs- und Antriebsmechanismus,
der dazu ausgebildet ist, die Antriebsflosse zwischen den Schwimmkörpern auf und ab
zu bewegen, wobei die Antriebsflosse um einen Querachse aktiv und/oder passiv verschwenkt
und/oder verformt wird.
[0002] Der Führungs- und Antriebsmechanismus kann mit Muskelkraft und/oder von einem Motor
angetrieben sein.
[0003] Flossenantriebe von Wasserfahrzeugen weisen gegenüber Schraubenantrieben prinzipielle
Vorteile auf, weil weniger Wirbel erzeugt werden, die keinen Vortrieb bewirken.
STAND DER TECHNIK
[0004] Aus der
DE 840 517 B ist ein Flossenantrieb für Wasserfahrzeuge bekannt, bei dem eine Hauptflosse hin-
und hergeschwenkt wird. Hinter dieser Hauptflosse ist eine feststehende Hilfsflosse
angeordnet. Die Flossen sind um senkrechte oder waagerechte Achsen verschwenkbar seitlich
oder am Heck oder am Boden des Wasserfahrzeugs angebracht. Um das Umströmen des Wassers
um die Enden der Flossen zu vermeiden, sind diese mit Endscheiben versehen.
[0005] Aus der
DE 27 27 042 A1 ist eine Antriebsvorrichtung für Schiffe mit wenigstens einer Fläche bekannt, die
in einem vom einem Medium umgebenen Gehäuse gelagert ist, wobei dieses Gehäuse eine
Einlassöffnung und eine Auslassöffnung für das Medium sowie jeweils zwei obere und
untere Flächen aufweist, zwischen welchen die genannte Fläche hin und her bewegt wird
und dabei dank einer mit ihr durch eine Gelenkverbindung verbundenen Steuerwelle frei
schwingen kann. Die Fläche besteht aus einem durch die Steuerwelle gesteuerten, im
Bereich der Auslassöffnung des Gehäuses angeordneten Hauptflügel, der mit wenigsten
einem Angriffs- bzw. Steuerflügel verbunden ist, welcher seinerseits im Bereich der
Einlassöffnung des Gehäuses eingebaut ist. Zwischen dem Hauptflügel und dem Steuerflügel
liegt ein Freiraum.
[0006] Aus der
DE 42 12 920 A1 ist ein muskelkraftbetriebener Flossenantrieb für Wasserfahrzeuge bekannt. Am Wasserfahrzeug
ist über elastische Bänder ein Rahmen so aufgehängt, dass er um einen unter der Wasseroberfläche
liegenden Pol beweglich ist. Vom Rahmen reichen Stege ins Wasser, an denen elastische
Flossen drehbeweglich angelenkt sind. Konkret ist der Rahmen zwischen zwei Schwimmkörpern
eines Katamarans aufgehängt, und die elastischen Flossen werden zwischen den beiden
Schwimmkörpern nach unten bis über die Schwimmkörper hinaus auf und ab bewegt, wenn
der Rahmen um den unter der Wasseroberfläche liegenden Pol verschwenkt wird.
[0007] Aus der
DE 195 15 114 A1 ist ein muskelkraftbetriebener Flossenantrieb für Wasserfahrzeuge bekannt, bei dem
eine elastische Flosse zwischen zwei Schwimmkörpern im hinteren Bereich eines Katamarans
arbeitet. Dabei bewegt sich die elastische Flossen zwischen den beiden Schwimmkörpern
nach unten bis über die Schwimmkörper hinaus auf und ab. Durch die trapezförmige Anpassung
der Flosse an den sich weitenden Freiraum zwischen den beiden Schwimmkörpern wird
eine breite Arbeitsfläche erreicht.
[0008] Aus der
DE 10 2004 004 236 A1 ist ein Antriebsgetriebe für Flossenantriebe von Schwimmkörpern bekannt, bei dem
eine Flosse als gerader Tragflügel mit Tragflügelprofil oder als ebene Platte oder
gepfeiltes Tragflügelprofil analog den Flossenformen von Fischen, jedoch vorzugsweise
zusätzlich mit Konstruktionselementen zur Minimierung der Querströmung an den Flügelenden
ausgerüstet ist, wie senkrecht zur Flossenebene angeordneten Leitflächen (Wings).
[0009] Aus der
FR 2 565 549 A1 ist ein Katamaran mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs
1 bekannt. Die Antriebsflosse ist eine längliche Schaufel mit dem Querschnitt eines
Flugzeugflügelprofils, das mit Hilfe von Parallelogrammlenkern auf und ab bewegt wird.
Gegen die Kraft einer Feder kann die Schaufel um eine horizontal verlaufende Querachse
um ihre Vorderkante nach oben und unten abklappen. Bei ihrer Auf- und Abbewegung zwischen
den Schwimmkörpern des Katamarans bewegt sich die Schaufel nach unten bis über die
Schwimmkörper hinaus.
[0010] Aus der
US 3 605 676 A ist ein Boot mit einem Flossenantrieb bekannt, bei dem eine Antriebsflosse an einem
Heckausleger zwischen zwei ins Wasser eintauchenden Leitflächen um eine horizontal
verlaufende Querachse gegen Federkraft verschwenkbar gelagert ist. Die Antriebsflosse
steht mit ihrer Vorderkante nach vorne und mit ihrer Hinterkante nach hinten über
die Leitflächen über. Durch wechselweises abwärts Schwenken und aufwärts Schwenken
des Auslegers bei einer wippenden Bewegung des Bootführers wird die Antriebsflosse
im Wasser auf und ab bewegt, wobei sie passiv um ihre Schwenkachse verschwenkt wird.
Bei dieser Schwenkbewegung bewegt sie sich bis über die angrenzenden Leitflächen nach
unten hinaus.
[0011] Aus der
CN 1 09 733 528 A ist ein Schiffsantrieb bekannt, bei dem Wasser in einem vorne und hinten offenen
Kanal, der unterhalb der Wasserlinie am Rupf eines Schiffes angeordnet ist, durch
auf und ab bewegte Flossen beschleunigt und nach hinten ausgestoßen wird.
[0012] Aus der
DE 15 31 748 A ist ein Wasserfahrzeug mit einer unterhalb der Wasserlinie angeordneten flexiblen
Antriebsflosse bekannt. Die Flosse weist eine verhältnismäßig steife Führungskante
quer zur beabsichtigten Bewegung der Flosse und ein flexibles federndes hinteres Teil
auf. Die Flexibilität des hinteren Teils ist so gewählt, dass die Flosse von einer
bestimmten mittleren Höhenlage aus durch den Wasserdruck in eine geneigte Lage gebracht
wird. Indem eine Relativbewegung zwischen der Flosse und dem Wasser die Flosse in
die gewünschte Richtung drückt, wird durch die Eigen-Federkraft der Flosse die Rückstellung
in die mittlere Höhenlage bewirkt. Für den Antrieb des Wasserfahrzeugs soll Wellenenergie
ausgenutzt werden. Bei einem Katamaran-Wasserfahrzeug begrenzen die beiden Bootskörper
einen venturiartigen Durchgang, in dem eine Flosse mit ihrer Führungskante an der
Stelle mit den minimalen Durchlass vorgesehen ist, wo somit die maximale Geschwindigkeit
und der maximale Druck herrschen. Bei dieser Ausführungsform ist eine Flossenwurzel,
in deren Bereich die Flosse ihre größte Breite aufweist, fest an den Bootskörpern
angeordnet. Bei anderen Ausführungsformen wird die Flosse um ihre Führungskante herum
aktiv verschwenkt.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Katamaran mit Flossenantrieb aufzuzeigen,
bei dem der Flossenantrieb derart integriert ist, dass ein besonders hoher Wirkungsgrad
resultiert.
LÖSUNG
[0014] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Katamaran mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst. Die abhängigen Patentansprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Katamarans.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0015] Bei einem erfindungsgemäßen Katamaran mit zwei Schwimmkörpern, die in einem Schwimmkörperabstand
in Querrichtung nebeneinander angeordnet sind, mit einer Antriebsflosse, die sich
in Querrichtung längs des Schwimmkörperabstands erstreckt, und einem Führungs- und
Antriebsmechanismus, der dazu ausgebildet ist, die Antriebsflosse zwischen den Schwimmkörpern
auf und ab zubewegen, wobei die Schwimmflosse um eine Querachse aktiv und/oder passiv
verschwenkt und/oder verformt wird, erstreckt sich die auf und ab bewegte Antriebsflosse
zwischen zueinander parallelen Wandbereiche der Schwimmkörper. Die Antriebsflosse
endet innerhalb eines Maximalabstands von 20 mm zu den Wandbereichen. Dies gilt in
jeweils mindestens einem Bereich ihrer beiden Seitenkanten, der von dem Führungs-
und Antriebsmechanismus gegenüber den Wandbereichen auf und ab bewegt wird. Dass sich
die Antriebsflosse, die sich auf und ab bewegt, zwischen den zueinander parallelen
Wandbereichen der Schwimmkörper erstreckt, bedeutet, dass dass sie sich in keiner
Position nach unten über die Wandbereiche der Schwimmkörper und damit in keiner Position
nach unten über die Schwimmkörper hinaus erstreckt. Vielmehr liegt die Antriebsflosse
in jeder Position vollständig zwischen den Wandbereichen der Schwimmkörper.
[0016] Der erfindungsgemäße Katamaran weist nicht nur eine Antriebsflosse auf, die zwischen
seinen Schwimmkörpern auf und ab bewegt wird, sondern die Schwimmkörper des Katamarans
sind so gestaltet, dass sie zueinander parallele Wandbereiche aufweisen. Die Antriebsflosse
ist genau zwischen diesen parallelen Wandbereichen angeordnet, und sie überspannt
den Abstand dieser beiden Wandbereiche zumindest in dem jeweils einen Bereich ihrer
beiden Seitenkanten, der von dem Führungs- und Antriebsmechanismus gegenüber den Wandbereichen
auf und ab bewegt wird, im Wesentlichen vollständig. Auf diese Weise wird eine seitliche
Umströmung des auf und ab bewegten Bereichs der Antriebsflosse zumindest im Wesentlichen
und idealer Weise vollständig verhindert. Dies hat unmittelbar eine Verbesserung des
Wirkungsgrads des Flossenantriebs des Katamarans zur Folge.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Katamaran kann die Antriebsflosse ganz unterschiedlich
bewegt und dabei aktiv und/oder passiv verschwenkt und/oder verformt werden, um den
Flossenantrieb zu realisieren. Beispielsweise kann die Antriebsflosse als starre Platte
ausgebildet sein, die um eine in einem größeren Abstand vor ihr liegenden Schwenkachse
auf einer Kreisbahn auf und ab bewegt und damit zugleich aktiv verschwenkt wird. Dies
impliziert, dass die Antriebsflosse nicht rein vertikal auf und ab bewegt werden muss.
Beispielsweise eine passiv verformbare Flosse kann aber auch aktiv rein vertikal bewegt
werden, wobei eine passive Verformung ihres hinteren Bereichs resultiert.
[0018] Auch wenn es bevorzugt ist, dass die Antriebsflosse über die gesamten Längen ihrer
Seitenkanten innerhalb des Maximalabstands von 20 mm zu den Wandbereichen endet, die
Antriebsflosse also über ihre gesamte Länge den Abstand zwischen den zueinander parallelen
Wandbereichen der Schwimmköper im Wesentlichen vollständig überspannt, ist dies nicht
bei jeder Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katamarans zwingend der Fall. Wenn
die Antriebsflosse nur über einen Bereich ihrer beiden Seitenkanten innerhalb des
Maximalabstands von 20 mm zu den zueinander parallelen Wandbereichen endet, handelt
es sich vorzugsweise um den Bereich, über den hinweg sich der größte Druckunterschied
ausbildet, wenn die Antriebsflosse von dem Führungs- und Antriebsmechanismus auf und
ab bewegt wird. Es versteht sich, dass sich der Druckunterschied auf den Unterschied
des dynamischen Wasserdrucks zwischen der Oberseite und der Unterseite der Antriebsflosse
bezieht. Meistens endet die Antriebsflosse über mindestens 50 %, vielfach über mindestens
75 % der Längen ihrer Seitenkanten innerhalb des Maximalabstands von 20 mm zu den
Wandbereichen.
[0019] Der Maximalabstand, in dem die Seitenkanten bzw. die Bereiche der Seitenkanten der
Antriebsflosse zu den zueinander parallelen Wandbereichen endet, von 20 mm lässt einen
Spalt zwischen der bewegten Antriebsflosse und den Wandbereichen zu. Ein solcher Spalt
mag aufgrund auftretender Toleranzen und Verformungen des Katamarans unvermeidbar
sein. Vorzugsweise wird er jedoch so klein als möglich gehalten, um eine seitliche
Umströmung der Antriebsflosse maximal zu unterdrücken. So beträgt der Maximalabstand
vorzugsweise nicht mehr als 10 mm und noch mehr bevorzugt nicht mehr als 5 mm.
[0020] Zudem ist es möglich, dass die Antriebsflosse über flexible und/oder bewegliche Anschlusselemente
direkt an den Wandbereichen anliegt. Dabei können elastische Elemente vorhanden sein,
die die Anschlusselemente an die Wandbereiche andrücken und dabei seitliche Toleranzen
zwischen der Antriebsflosse und den Schwimmkörpern ausgleichen können.
[0021] Die flexiblen Anschlusselemente können konkret Dichtlippen und/oder Bürstenkörper
umfassen. Alternativ oder zusätzlich können bewegliche Anschlusselemente um Drehachsen
verdrehbar an der Antriebsflosse gelagert sein. Diese Drehachsen sind dabei längs
der Seitenkanten der Antriebsflosse ausgerichtet.
[0022] Ein erfindungsgemäßer Katamaran kann nicht nur eine einzige Antriebsflosse aufweisen.
Es können beispielsweise auch zwei Antriebsflossen übereinander angeordnet sein. Dabei
kann der Führungs- und Antriebsmechanismus dazu ausgebildet sein, die beiden Antriebsflossen
zwischen den Schwimmkörpern gleichsinnig auf und ab zu bewegen. Ein gleichsinniges
auf und ab Bewegen erfordert jedoch nicht, dass die beiden übereinander angeordneten
Antriebsflossen exakt gleiche Bewegungen ausführen. Es kann sich auch aufeinander
abgestimmte unterschiedliche Bewegungen handeln.
[0023] Der erfindungsgemäße Katamaran kann auch zwei hintereinander angeordnete Antriebsflossen
aufweisen, wobei der Führungs- und Antriebsmechanismus dazu ausgebildet sein kann,
die beiden Antriebsflossen zwischen den Schwimmkörpern gegensinnig auf und ab zu bewegen.
Auch hierbei können sich die Bewegungen der beiden Antriebsflossen durch mehr als
nur eine unterschiedliche Phase unterscheiden.
[0024] Der Führungs- und Antriebsmechanismus des erfindungsgemäßen Katamarans kann ein mit
Muskelkraft betätigbares Eingangselement aufweisen. Dieses Eingangselement kann insbesondere
eine mit Pedalen versehene Tretkurbel sein. Der Führungs- und Antriebsmechanismus
kann auch zu mehreren mit Muskelkraft betätigbaren Eingangselementen verzweigt sein.
[0025] Alternativ oder zusätzlich kann der Führungs- und Antriebsmechanismus ein mit einem
Motor, beispielsweise einem Elektromotor, antreibbares Eingangselement aufweisen.
Vorzugsweise ist der Motor und insbesondere der Elektromotor als Hilfsmotor konzipiert
und konfiguriert, der wie bei einem Elektrofahrrad zusätzliche Antriebsleistung zur
Verfügung stellt, wenn das Eingangselement mit Muskelkraft angetrieben wird.
[0026] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0027] Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung
kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt
werden müssen.
[0028] Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen
Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen
- insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder
von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft
auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren
Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher
Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte
Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für
die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.
[0029] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist
dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden
sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch weitere Merkmale
ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die der Gegenstand des jeweiligen
Patentanspruchs aufweist.
[0030] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0031] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt einen erfindungsgemäßen Katamaran in einer Ansicht von vorne.
- Fig. 2
- zeigt das Heck eines erfindungsgemäßen Katamarans in einer Ansicht von oben.
- Fig. 3
- ist ein vertikaler Schnitt durch das Heck gemäß Fig. 2.
- Fig. 4
- ist ein vertikaler Schnitt durch ein Heck eines erfindungsgemäßen Katamarans mit zwei
übereinander angeordneten Antriebsflossen.
- Fig. 5
- ist ein vertikaler Schnitt durch einen Teil eines Hecks eines erfindungsgemäßen Katamarans
mit zwei hintereinander angeordneten Antriebsflossen.
- Fig. 6
- zeigt eine innerhalb eines Maximalabstands zu einem Wandbereich eines Schwimmkörpers
eines erfindungsgemäßen Katamarans endende Seitenkante einer Antriebsflosse des erfindungsgemäßen
Katamarans.
- Fig. 7
- zeigt in einer Fig. 6 entsprechenden Darstellung eine anders ausgeformte Seitenkante,
die ebenfalls innerhalb eines Maximalabstands zu dem Wandbereich endet.
- Fig. 8
- zeigt in einer Fig. 6 entsprechenden Darstellung eine Seitenkante einer Antriebsflosse,
die über Dichtlippen an dem Wandbereich anliegt.
- Fig. 9
- zeigt eine Seitenkante der Antriebsflosse, die über einen Bürstenkörper an dem Wandbereich
anliegt.
- Fig. 10
- zeigt eine Seitenkante, die über ein elastisch abgestütztes bewegliches Anschlusselement
an dem Wandbereich anliegt.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0032] Der in den
Fig. 1 und 2 in zwei Ansichten dargestellte Katamaran 1 weist zwei Schwimmkörper 2 und 3 und eine
Antriebsflosse 4 auf, die sich in Querrichtung längs eines Schwimmkörperabstands 5
zwischen den beiden Schwimmkörpern 2 und 3 erstreckt. Konkret erstreckt sich die Antriebsflosse
zwischen zueinander parallelen Wandbereichen 6 und 7 der Schwimmkörper 2 und 3, wobei
sie den Schwimmkörperabstand 5 im Wesentlichen überspannt, d. h. innerhalb eines Maximalabstands
8 von 20 mm zu den Wandbereichen 6 und 7 endet. Die Antriebsflosse 5 wird zum Antreiben
des Katamarans 1 unterhalb einer Wasseroberfläche 23 auf und ab bewegt, was durch
Pfeile 9 und 10 in Fig. 1 angedeutet ist. Dabei bewegt sich die Antriebsflosse 4 nach
unten nicht über die Schwimmkörper 2 und 3 hinaus und ist insoweit von den Schwimmkörpern
2 und 3 vor Kollisionen mit dem Grund des jeweiligen Gewässers oder anderen Hindernissen
geschützt. Die Bewegung wird durch einen Führungs- und Antriebsmechanismus 11 bewirkt,
der in Fig. 1 schematisch angedeutet ist. Der Führungs- und Antriebsmechanismus 11
weist eine mit Pedalen 12 versehene Tretkurbel 13 als Eingangselement 14 auf, das
mit Muskelkraft betreibbar ist. Außerdem umfasst der Führungs- und Antriebsmechanismus
einen Hilfsmotor 15, insbesondere in Form eines Elektromotors, um der Muskelkraft
zusätzliche Kraft und damit Antriebsleistung hinzuzufügen. Die Tretkurbel und ggf.
auch ein hier nicht dargestellter Sitz für eine die Tretkurbel 13 tretende Person
sind an einer Plattform 16 gelagert, an deren Unterseite die Schwimmkörper 2 und 3
befestigt sind. Am in Fig. 2 dargestellten Heck des Katamarans sind Steuerruder 17
und 18 an den hinteren Enden der Schwimmkörper 2 und 3 um vertikale Schwenkachsen
19 und 20 verschwenkbar gelagert. Durch das Verschwenken der Steuerruder 17 und 18
ist die Fahrtrichtung des Katamarans 1 steuerbar. Die beiden Steuerruder 17 und 18
sind durch eine gelenkig angekoppelte Koppelstange 21 bezüglich ihrer Schwenkbewegungen
um die vertikalen Schwenkachsen 19 und 20 starr miteinander gekoppelt.
[0033] Der Vertikalschnitt gemäß
Fig. 3 zeigt die Antriebsflosse 6 in einer anderen Stellung als Fig. 1, zu Beginn ihrer
Abwärtsbewegung in Richtung des Pfeils 10. Dabei ist im konkreten Fall eine Abwärtsbewegung
um eine weit vor der Vorderkante der Antriebsflosse 4 liegende Querachse 22 vorgesehen.
Die Antriebsflosse 4 wird also nicht vertikal auf und ab bewegt, sondern zugleich
um die Querachse 22 verschwenkt. Dies ist aber nur eine mögliche Ausgestaltung des
Führungs- und Antriebsmechanismus 11 bzw. der von diesem herbeigeführten Bewegung
der Antriebsflosse 4 zwischen den Wandbereichen 6 und 7 der Schwimmkörper 2 und 3
unterhalb der Wasseroberfläche 23.
[0034] Fig. 4 zeigt in einer Fig. 3 entsprechenden Schnittdarstellung das Heck eines anderen erfindungsgemäßen
Katamarans, bei dem zwei Antriebsflossen 4 und 24 übereinander angeordnet sind. Unabhängig
von der Anzahl der Antriebsflossen werden diese gemäß Fig. 4 um jeweils eine im Bereich
ihrer Vorderkanten verlaufende Querachse 22 verschwenkt und dadurch auf und ab bewegt.
Dabei sind die Antriebsflossen 4 und 24 elastisch verformbar ausgebildet und werden
entsprechend durch die Widerstandskraft des Wassers verformt, wie dies in Fig. 4 dargestellt
ist. Das Verschwenken der Antriebsflossen 4 und 24 um die im Bereich ihrer Vorderkanten
verlaufenden Querachsen 22 ist unter einfacher Lagerung der Antriebsflossen 4 und
24 auf längs der Querachsen 22 verlaufenden Wellen möglich. Von dem Führungs- und
Antriebsmechanismus müssen diese Wellen nur hin und her gedreht werden. Dies entspricht
einer besonders einfachen Ausführungsform des Führungs- und Antriebsmechanismus 11.
[0035] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform des Katamarans 1 mit zwei hintereinander angeordneten
Antriebsflossen 4 und 24. Anders als die übereinander angeordneten Antriebsflossen
4 und 24 gemäß Fig. 4 werden die hintereinander angeordneten Antriebsflossen 4 und
24 gemäß Fig. 5 jedoch gegensinnig unter der Wasseroberfläche 23 auf und ab bewegt.
Zudem kann bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 die Antriebsflossen 4 und 24 mit ihren
Vorderkanten geradlinig vertikal auf und ab bewegt, wobei sie elastisch ausgebildet
sind, so dass sie zusätzlich um Querachsen herum deformiert werden. Eine starre ebene
Platte würde bei einer linearen Auf- und AbBewegung den Katamaran nicht antreiben.
[0036] Fig. 6 zeigt in vergrößerter Darstellung, wie die Seitenkante 25 der Antriebsflosse 4 innerhalb
des Maximalabstands 8 von höchstens 20 mm zu dem Wandbereich 6 endet. Das Einhalten
des Maximalabstands 8 stellt sicher, dass eine seitliche Umströmung der Antriebsflosse
4, die den Wirkungsgrad des Flossenantriebs reduziert, auch dort verhindert wird,
wo sich der größte Druckunterschied über die Seitenkante 25 hinweg zwischen Oberseite
26 und Unterseite 27 der Antriebsflosse 4 ausbildet.
[0037] Bei der Ausführungsform der Antriebsflosse 4 gemäß
Fig. 7 vergrößert sich der Abstand zwischen der Oberseite 26 und der Unterseite 27 der Antriebsflosse
4 zu deren Seitenkante 25 und damit auch zu dem Wandbereich 6 hin. Damit wird neben
dem Maximalabstand 8 eine seitliche Umströmung der Antriebsflosse 4 auch bei großen
Druckunterschieden zwischen der Oberseite 26 und der Unterseite 27 wirkungsvoll behindert.
[0038] Bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 8 liegt die Antriebsflosse 4 im Bereich ihrer Seitenkante 25 mit Dichtlippen 28 an
dem Wandbereich 6 an. Dabei müssen die Dichtlippen 28 nicht in jeder Lage der Antriebsflosse
24 gegenüber dem Wandbereich 6 tatsächlich an dem Wandbereich 6 anliegen. Aufgrund
der deformierbaren Dichtlippen 28 kann jedoch ein sehr kleiner, die seitliche Umströmung
der Antriebsflosse 24 behindernder Maximalabstand 8 eingehalten werden, weil etwaige
Toleranzen und Verformungen des erfindungsgemäßen Katamarans 1 durch die Flexibilität
der Dichtlippen 28 ausgeglichen werden.
[0039] Derselbe Vorteil ergibt sich bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 9, bei der an der Seitenkante 25 ein Bürstenkörper 29 zur Anlage an den Wandbereich
6 angeordnet ist. Der Bürstenkörper 29 erlaubt zwar grundsätzlich eine Durchströmung
mit Wasser, behindert diese Durchströmung aber wirkungsvoll.
[0040] Gemäß
Fig. 10 ist ein bewegliches Anschlusselement 30 um eine längs der Seitenkante 25 verlaufende
Drehachse 31 drehbar an der Antriebsflosse 4 gelagert und wird zugleich von einem
als Feder skizzierten elastischen Element 32 elastisch gegen den Wandbereich 6 beaufschlagt.
So liegt das Anschlusselement auch über Toleranzen hinweg immer direkt an dem Wandbereich
6 an, der hier mit einer Oberflächenverstärkung 33 versehen ist, um nicht durch das
abrollende Anschlusselement 30 beschädigt zu werden. Das bewegliche Anschlusselement
30 schließt den Spalt zwischen der Seitenkante 25 und dem Wandbereich 6 und verhindert
so wirkungsvoll eine seitliche Umströmung der Antriebsflosse 4.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0041]
- 1
- Katamaran
- 2
- Schwimmkörper
- 3
- Schwimmkörper
- 4
- Antriebsflosse
- 5
- Schwimmkörperabstand
- 6
- Wandbereich
- 7
- Wandbereich
- 8
- Maximalabstand
- 9
- Pfeil
- 10
- Pfeil
- 11
- Führungs- und Antriebsmechanismus
- 12
- Pedale
- 13
- Tretkurbel
- 14
- Eingangselement des Führungs- und Antriebsmechanismus 11
- 15
- Hilfsmotor
- 16
- Plattform
- 17
- Steuerruder
- 18
- Steuerruder
- 19
- vertikale Schwenkachse
- 20
- vertikale Schwenkachse
- 21
- Koppelstange
- 22
- Querachse
- 23
- Wasseroberfläche
- 24
- weitere Antriebsflosse
- 25
- Seitenkante
- 26
- Oberseite
- 27
- Unterseite
- 28
- Dichtlippe
- 29
- Bürstenkörper
- 30
- bewegliches Anschlusselement
- 31
- Drehachse
- 32
- elastisches Element
- 33
- Oberflächenverstärkung
1. Katamaran (1) mit
- zwei Schwimmkörpern (2, 3), die in einem durch parallele Wandbereiche (6, 7) der
Schwimmkörper (2, 3) begrenzten Schwimmkörperabstand (5) in Querrichtung nebeneinander
angeordnet sind,
- einer Antriebsflosse (4), die sich in der Querrichtung längs des Schwimmkörperabstands
(5) erstreckt, und
- einem Führungs- und Antriebsmechanismus (11), der dazu ausgebildet ist, die Antriebsflosse
(4) zwischen den Schwimmkörpern (2, 3) auf und ab zu bewegen, wobei die Antriebsflosse
(4) um eine Querachse (22) aktiv und/oder passiv verschwenkbar und/oder verformbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die auf und ab bewegte Antriebsflosse (4) zwischen den zueinander parallelen
Wandbereichen (6, 7) der Schwimmkörper (2, 3) erstreckt, wobei sich die auf und ab
bewegte Antriebsflosse (4) nach unten nicht über die Schwimmkörper (2, 3) hinaus bewegt,
und dass die Antriebsflosse (4) in jeweils mindestens einem Bereich ihrer beiden Seitenkanten
(25), der von dem Führungs- und Antriebsmechanismus (11) gegenüber den Wandbereichen
(6, 7) auf und ab bewegt wird, innerhalb eines Maximalabstands (8) von 20 mm zu den
Wandbereichen (6, 7) endet.
2. Katamaran (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsflosse (4) in jeweils mindestens dem Bereich ihrer beiden Seitenkanten
(25), über den hinweg sich der größte Druckunterscheid ausbildet, wenn die Antriebsflosse
(4) von dem Führungs- und Antriebsmechanismus (11) auf und ab bewegt wird, innerhalb
des Maximalabstands (8) von 20 mm zu den Wandbereichen (6, 7) endet.
3. Katamaran (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsflosse (4) über mindestens 50 %, vorzugsweise über mindestens 75 % von
Längen ihrer Seitenkanten (25) innerhalb des Maximalabstands (8) von 20 mm zu den
Wandbereichen (6, 7) endet.
4. Katamaran (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsflosse (4) über die gesamten Längen ihrer Seitenkanten (25) innerhalb
des Maximalabstands (8) von 20 mm zu den Wandbereichen (6, 7) endet.
5. Katamaran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Maximalabstand (8) 10 mm, vorzugsweise 5 mm beträgt.
6. Katamaran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsflosse (4) über flexible und/oder bewegliche Anschlusselemente (30) an
den Wandbereichen (6, 7) anliegt, wobei vorzugsweise elastische Elemente vorhanden
sind, die die Anschlusselemente an die Wandbereiche (6, 7) andrücken.
7. Katamaran (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen Anschlusselemente Dichtlippen (28) und/oder Bürstenkörper (29) umfassen
und/oder dass die beweglichen Anschlusselemente (30) um Drehachsen (31) verdrehbar
an der Antriebsflosse (4) gelagert sind, wobei die Drehachsen (31) längs der Seitenkanten
(25) der Antriebsflosse (4) ausgerichtet sind.
8. Katamaran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Antriebsflossen (4, 24) übereinander angeordnet sind und der Führungs- und Antriebsmechanismus
(11) dazu ausgebildet ist, die beiden übereinander angeordneten Antriebsflossen (4,
24) zwischen den Schwimmkörpern (2, 3) gleichsinnig auf und ab zu bewegen.
9. Katamaran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Antriebsflossen (4, 24) hintereinander angeordnet sind und der Führungs- und
Antriebsmechanismus (11) dazu ausgebildet ist, die beiden hintereinander angeordneten
Antriebsflossen (4, 24) zwischen den Schwimmkörpern (2, 3) gegensinnig auf und ab
zu bewegen.
10. Katamaran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungs- und Antriebsmechanismus (11) ein mit Muskelkraft betätigbares Eingangselement
(14), insbesondere eine mit Pedalen (12) versehene Tretkurbel (13), aufweist.
11. Katamaran (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungs- und Antriebsmechanismus (11) ein mit einem Motor, insbesondere mit
einem als Hilfsmotor (15) konfigurierten Elektromotor, antreibbares Eingangselement
(14) aufweist.