[0001] Die Erfindung betrifft eine Behälteranordnung, die dazu konfiguriert ist, eine vorgegebene
Feuchtigkeit zum Lagern eines Produkts in dem Behälter aufrecht zu erhalten.
[0002] Bei einigen Produkten, zum Beispiel pflanzlicher Art zu pharmazeutischen oder gesundheitlichen
Zwecken, ist es bei einer Lagerung in einem Behälter erforderlich, eine weitgehend
konstante Feuchtigkeit in dem Behälter aufrecht zu erhalten. Hierdurch sollen die
Produkte ihre Frische bewahren und ihr optisches Erscheinungsbild, ihren Geruch und
ihren Geschmack behalten. Die jeweils ideale Luftfeuchtigkeit in dem Behälter hängt
von der Art des jeweiligen Produkts und seiner Neigung zur Aufnahme von Feuchtigkeit
ab. Viele Produkte können über einen längeren Zeitraum konsumiert oder verwendet werden,
wobei es wünschenswert oder notwendig ist, dass sie zur Aufrechterhaltung ihrer Haltbarkeit
die ursprüngliche Frische, den Geschmack, Geruch oder andere Eigenschaften behalten.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Behälteranordnung anzugeben,
in der Produkte, wie z.B. Pharmazeutika und Kräuter auch längere Zeit gelagert werden
können und dabei weitestgehend ihre ursprünglichen Eigenschaften behalten.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Die Erfindung sieht vor, dass die Behälteranordnung einen Behälter mit einer Behälteröffnung,
einen Stopfen oder eine Verschlusskappe mit einem vorzugsweise mittigen, durchgehenden
Loch, zur Befestigung an der Behälteröffnung, und einen hohlen Balg aufweist, der
eine Umfangswand, eine obere Wand mit einem ebenfalls vorzugsweise mittigen Loch und
eine untere perforierte Bodenwand enthält, wobei der Balg mit dem Stopfen bzw. der
Verschlusskappe so zusammen gesteckt ist, dass die beiden Löcher miteinander fluchten.
Die Erfindung sieht ferner vor, dass in dem Balg eine Substanz angeordnet ist, die
infolge des Kontaktes mit der durch die Löcher eintretenden Umgebungsluft Wasser abgibt,
das durch die perforierte Bodenwand zu dem gelagerten Produkt hindurch tritt. Dabei
ist die Menge der Substanz in dem Balg, ihre Fähigkeit, durch einen chemischen Prozess
durch Kontakt mit der durch die Löcher einströmenden Umgebungsluft Wasser abzuspalten,
und die Perforierung der Bodenwand darauf abzustimmen, dass die für das jeweilige
Produkt erforderliche Feuchtigkeit beibehalten wird. Der Zeitraum der Lagerung bei
weitgehend gleichmäßiger relativer Luftfeuchtigkeit hängt von dem chemischen Zerfallsprozess
der in den Balg eingegebenen Substanz ab.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Behälteranordnung kann demnach das jeweilige Produkt bei
gleichbleibender vorgegebener Feuchtigkeit gelagert werden. Da der Innenraum des Behälters
wegen der mittigen Löcher in dem Stopfen/Verschlusskappe und in dem Balg und wegen
der mit kleinen Löchern versehenen Bodenwand des Balges mit der äußeren Umgebung des
Behälters in Verbindung steht, können auch Druckunterschiede in dem Behälter ausgeglichen
werden, die z.B. durch Temperaturschwankungen oder organische Prozesse des zu lagernden
Produktes hervorgerufen werden können. Dadurch, dass eine gewisse Belüftung des gelagerten
Produktes erfolgt, kann außerdem die Entstehung unangenehmer Gerüche sowie evtl. die
Entstehung von Schimmelpilz vermieden werden, wie dies bei hermetisch nach außen abgedichteten
Behältern auftreten kann.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Behälteranordnung dient die Umgebungsluft, die durch die
Löcher in dem Stopfen/Verschlusskappe und in dem Balg in den Behälter eintritt, nicht
nur zur Auslösung eines chemischen Zersetzungsprozesses der in den Balg eingebrachten
Substanz mit der Abscheidung von Wasser, sondern die Umgebungsluft kann durch eine
geeignete Perforierung der Bodenwand des Balges auch zu dem unten in dem Behälter
angeordneten Produkt strömen und auf diese Weise z.B. die Entstehung eines "muffigen"
Geruchs des Produkts verhindern.
[0009] Der Stopfen kann an der Unterseite einen Hohlraum aufweisen, in den der Balg ganz
oder mit seinem oberen Bestandteil eingesetzt ist. Alternativ hierzu kann der Balg
auch z.B. mit Haltearmen an der Unterseite einer Verschlusskappe befestigt sein.
[0010] Es sind alle gängigen Stopfen und Verschlusskappen verwendbar, an denen ein Balg
auf jede zweckmäßig Weise befestigt sein kann.
[0011] Die beiden vorzugsweise mittigen Löcher können vorteilhafterweise durch einen Rohrstutzen
miteinander verbunden sein, der an der Wand des Balges oder an der Unterseite des
Stopfens befestigt sein kann und in das gegenüber liegende Loch eingreift.
[0012] Der Balg besteht zweckmäßigerweise aus einem oberen und einem unteren Teil, die ineinander
gesteckt oder miteinander verschraubt werden. Auf diese Weise kann die vorgesehene
Substanz auf einfache Weise in den Balg eingefüllt werden.
[0013] Außerdem ist bevorzugt, dass der Behälter, der Stopfen und der Balg aus Kunststoff
bestehen, und dass diese Bestandteile eine kreisrunde Grundform haben.
[0014] Es kommen verschiedene Substanzen zur Erzeugung des Wassers in Betracht. Nach einem
ersten Vorschlag besteht die Substanz aus einem Gemisch aus Natriumbicarbonat und
Zitronensäure, deren Verhältnis variabel auf den jeweiligen Fall abzustimmen ist.
Bei Kontakt mit Feuchtigkeit aus der Luft oder aus der kondensierten Substanz, die
sich in dem Behälter befindet, reagieren beide Chemikalien mit Feuchtigkeit (H
2O) zu Natriumcitrat, Wasser und Kohlendioxid. Das Kohlendioxid kann aus der Stopfenöffnung
austreten, und die Feuchtigkeit bzw. das Wasser wird in den unteren Teil des Behälters
abgegeben. Das Natriumcitrat bleibt als Feststoff im Balg zurück.
[0015] Nach einem alternativen Vorschlag besteht die in den Balg eingefüllte Substanz aus
Wasserstoffperoxid, dessen Konzentration variabel ist. Das Wasserstoffperoxid zerfällt
an der Luft zu Sauerstoff und Wasser. Der Sauerstoff entweicht durch die Öffnungen
in die Umgebung, und das Wasser verbleibt in dem Balg, wodurch es Feuchtigkeit in
den unteren Teil des Behälters abgibt.
[0016] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der Balg mit Lithiumhydroxid gefüllt
werden, das mit Kohlendioxid zu Lithiumcarbonat und Wasser reagiert. Das Wasser wird
durch den perforierten Boden abgegeben, während das Lithiumcarbonat als Feststoff
im Balg verbleibt.
[0017] Außerdem wird als alternative Substanz Hydrogel (basierend auf Polyvinylalkohol oder
Natriumaliganat) vorgeschlagen, das über eine Zeit Wasser abgeben kann und an der
der Luft zugewandten Lochöffnung auskristallisiert und eine Gas- und Luftbarriere
bildet. Hierdurch verbleibt die Feuchtigkeit im Behälter.
[0018] Die oben erwähnten Varianten 1 bis 3 können als reines Pulver/Flüssigkeit in den
Balg gegeben werden, oder in Polyvinylalkohol oder in ein Hydrogel oder in Natriumaliganat
verpackt werden. Hierdurch kann die feuchtigkeitsabgebende Funktion länger aufrechterhalten
werden.
[0019] Die Figuren 1 bis 4 zeigen auf schematische Weise die drei Bestandteile einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Behälteranordnung. Es zeigen:
- Figur 1
- einen kreiszylindrischen Behälter 1 in einer perspektivischen Ansicht,;
- Figur 2
- eine Aufsicht auf einen Stopfen 2 mit einem mittigen Durchgangsloch 3;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines hohlen Balgs 4, in dessen oberer Wand 5 ebenfalls
eine mittige Durchgangsöffnung 6 ausgebildet ist, von deren Rand ein kurzer Rohrstutzen
7 nach oben absteht und
- Figur 4
- eine unter Ansicht des perforierten Bodens 8 des Balgs 4.
1. Behälteranordnung, die dazu konfiguriert ist, eine vorgegebene Feuchtigkeit zum Lagern
eines Produkts in dem Behälter aufrecht zu erhalten,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Behälteranordnung umfasst:
- einen Behälter (1) mit einer oberen Behälteröffnung und einem geschlossenen Boden;
- einen Stopfen (2) oder eine Verschlusskappe mit einem mittigen durchgehenden Loch
(3), zur Befestigung an der Behälteröffnung;
- einen hohlen Balg (4) mit einer Umfangswand, einer oberen Wand (5) mit einem mittigen
Loch (6) und einer unteren perforierten Bodenwand (8), wobei der Balg (4) mit dem
Stopfen (2) oder der Verschlusskappe so zusammengesteckt ist, dass die beiden Löcher
(3, 6) miteinander fluchten,
und
dass in dem Balg (4) eine Substanz angeordnet ist, die infolge des Einströmens von Umgebungsluft
durch die beiden Löcher Wasser abgibt, das durch die perforierte Bodenwand hindurch
tritt.
2. Behälteranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Balg (4) an der Unterseite des Stopfens (2) oder Verschlusskappe befestigt ist.
3. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Löcher (3, 6) durch einen Rohrstutzen (7) miteinander verbunden sind,
der an der Wand des Balges (4) oder an der Unterseite des Stopfens/Verschlusskappe
befestigt ist und in das gegenüber liegende Loch eingreift.
4. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substanz ein Gemisch aus Natriumbicarbonat und Citronensäure ist.
5. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substanz Wasserstoffperoxid ist.
6. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substanz Lithiumhydroxid ist.
7. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substanz ein Hydrogel basierend auf Polyvinylalkohol oder Natriumaliganat ist.
8. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substanz eine Pulverform hat.
9. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substanz in flüssiger Form verwendet wird.
10. Behälteranordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Substanz in Polyvinylalkohol oder in ein Hydrogel oder in Natriumaliganat verpackt
ist.