[0001] Die Erfindung betrifft eine Flügelanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Flügelanordnung mit Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 ist aus
EP 3 363 976 A1 bekannt. Dort ist an einem Fenster mit einem Rahmen und einem Flügel eine Drehbegrenzungsanordnung
vorgesehen, wobei an einem Drehbewegungsbegrenzer in einer Öffnung ein drehbares Sperrelement
vorgesehen ist, in das ein Drehbegrenzungselement eingreifen kann. Um das Drehbegrenzungselement
relativ mit dem Sperrelement zu fixieren, kann das Sperrelement relativ zum Drehbewegungsbegrenzer
gedreht werden. Der Flügel ist dann relativ zum Rahmen in einer teilweise geöffneten
Stellung arretiert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einer Flügelanordnung mit einfachen
konstruktiven Mitteln eine zuverlässige Drehöffnungsbegrenzung bereitzustellen, bei
der das Risiko einer Fehlbedienung reduziert ist. Dabei ist eine möglichst einfache
Bedienung wünschenswert.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Flügelanordnung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Die Flügelanordnung weist einen Rahmen (Festrahmen) und einen schwenkbar
am Rahmen gelagerten Flügel einer Tür oder eines Fensters auf.
[0005] Es ist eine Öffnungsbegrenzungseinrichtung vorgesehen, die ein Verschwenken des Flügels
relativ zum Rahmen, insbesondere ausgehend von einer Geschlossenstellung des Flügels,
nur bis zu einer definierten, teilweise geöffneten Stellung zulässt (Schwenkvorgang
des Flügels wird von der Geschlossenstellung in Öffnungsrichtung begrenzt). Die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
umfasst eine Schaltstange, eine Führungseinrichtung und einen Schwenkarm.
[0006] Die Schaltstange ist am Flügel entlang einer Längsrichtung verschieblich geführt.
Beispielsweise kann der Flügel eine Nut zur Führung der Schaltstange aufweisen. Die
Nut kann seitliche Nutränder aufweisen, die in den lichten Querschnitt der flügelseitigen
Nut hineinragen und von der Schaltstange seitlich abragende Führungsabschnitte hintergreifen,
wenn die Schaltstange in der Nut angeordnet ist.
[0007] Die Schaltstange ist mittels einer Treibstange mit einer flügelseitig angeordneten
Handhabe derart gekoppelt, dass durch Betätigen der Handhabe die Schaltstange entlang
der Längsrichtung verschiebbar ist. Insbesondere kann die Schaltstange in Abhängigkeit
von Betätigungsstellungen der Handhabe in unterschiedliche Schaltstellungen gebracht
werden. Somit können definierte Betätigungsstellungen der Handhabe (bspw. Geschlossenstellung
(z.B. 0°-Stellung), erste Öffnungsstellung (z.B. 90°-Stellung) und zweite Öffnungsstellung
(z.B. 180°-Stellung)) wiederum definierten Schaltstellungen der Schaltstange entsprechen
(bspw. einer ersten, zweiten und dritten Schaltstellung). Die Handhabe kann mit einem
Getriebe gekoppelt sein, welches die Drehbewegung der Handhabe in eine translatorische
Bewegung bspw. für die Treibstangen umwandelt.
[0008] Die Führungseinrichtung ist am Flügel (nicht verschieblich) fixiert. Die Schaltstange
und die Führungseinrichtung sind derart angeordnet, dass sie einander entlang der
Längsrichtung zumindest teilweise überlappen. Die Führungseinrichtung weist eine einends
geschlossene Führungsnut auf. Insbesondere kann sich die Führungsnut entlang der Längsrichtung
erstrecken. In vorteilhafter Weise kann die Führungseinrichtung ein- oder mehrteilig
ausgebildet sein, insbesondere ein oder mehrere Führungsteile umfassen oder daraus
bestehen. Beispielsweise ist es denkbar, dass in dem wenigstens einen Führungsteil
eine einseitig geschlossene Nut ausgebildet ist.
[0009] Der Schwenkarm ist an einem Ende schwenkbar am Rahmen montiert. Beispielsweise kann
der Schwenkarm an dem einen Ende einen Lagerbock aufweisen, mittels dem der Schwenkarm
am Rahmen (Festrahmen) befestigbar ist, bspw. durch Verklemmen oder Verschrauben des
Lagerbocks am Rahmen. Der Schwenkarm kann dann relativ zum Lagerbock verschwenkbar
sein. Am Lagerbock können ein oder mehrere Anschläge vorgesehen sein, die eine Schwenkbewegung
des Schwenkarms in Schließrichtung begrenzen (Schließstellung). Es kann eine, bspw.
mit einer Feder beaufschlagte, Rastung vorgesehen sein, die den Schwenkarm in der
Schließstellung hält.
[0010] Der Schwenkarm weist an seinem anderen Ende einen Zapfen auf, der zumindest in der
teilweise geöffneten Stellung des Flügels in die Führungsnut der Führungseinrichtung
eingreift. In der teilweise geöffneten Stellung liegt der Zapfen an dem geschlossenen
Ende der Führungsnut an, wodurch ein Verschwenken des Flügels in Öffnungsrichtung
über die teilweise geöffnete Stellung hinaus begrenzt ist. Insofern ist ein weiteres
Verschwenken des Flügels in Öffnungsrichtung vom Rahmen weg blockiert.
[0011] Die Flügelanordnung umfasst außerdem eine Selbstverriegelungseinrichtung, welche
dazu eingerichtet ist, den Zapfen selbsttätig derart zu verriegeln, dass der Zapfen
zumindest dann, wenn er an dem geschlossenen Ende der Führungsnut anliegt (d.h. wenn
der Flügel in der teilweise geöffneten Stellung ist), in der Führungsnut gefangen
ist (d.h. eine Verlagerung des Zapfens aus der Führungsnut heraus blockiert ist).
Mit anderen Worten ist die Selbstverriegelungseinrichtung dazu eingerichtet, den Flügel
relativ zum Rahmen in der teilweise geöffneten Stellung selbsttätig bzw. automatisch
zu arretieren. Insbesondere kann die Selbstverriegelungseinrichtung dazu eingerichtet
sein, den Zapfen dann, insbesondere erst dann, selbsttätig zu verriegeln, wenn der
Zapfen an dem geschlossenen Ende der Führungsnut anliegt.
[0012] Eine solche Ausgestaltung ermöglicht es, mit einfachen konstruktiven Mitteln eine
zuverlässige Öffnungsbegrenzung zu erzielen. Zudem kann dadurch, dass der Flügel in
der teilweise geöffneten Stellung selbsttätig arretiert wird, das Risiko einer Fehlbetätigung
minimiert werden. Insbesondere kann verhindert werden, dass der Flügel, z.B. bei einem
Windstoß, aus der teilweise geöffneten Stellung in die Geschlossenstellung verschwenkt
wird. Mit anderen Worten kann also sichergestellt werden, dass ein, bspw. zum Lüften,
lediglich teilweise geöffneter Flügel, in dieser Stellung gesichert ist.
[0013] Um den Flügel wieder aus der teilweise geöffneten Stellung in die Geschlossenstellung
überführen zu können, ist es erforderlich, die Selbstverriegelungseinrichtung zu lösen.
Zu diesem Zweck kann es vorteilhaft sein, wenn die Selbstverriegelungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass die Verriegelung des Zapfens durch Betätigen der Handhabe
wieder lösbar ist, sodass der Zapfen von dem geschlossenen Ende der Führungsnut weg,
insbesondere aus der Führungsnut heraus, verlagert werden kann. Insofern kann die
Selbstverriegelungseinrichtung derart eingerichtet sein, dass sie durch Betätigen
der Handhabe aus der den Zapfen verriegelnden Verriegelungskonfiguration in eine den
Zapfen nicht mehr verriegelnde bzw. freigebende Freigabekonfiguration überführbar
ist, in welcher der Zapfen aus der Führungsnut heraus verlagert werden kann.
[0014] Beispielsweise ist es denkbar, dass die Selbstverriegelungseinrichtung derart mit
der Handhabe zusammenwirkt, dass die Verriegelung des Zapfens durch Überführen der
Handhabe aus einer Betätigungsstellung, z.B. 90°-Stellung, in eine andere Betätigungsstellung
(z.B. 0°-Stellung) wieder gelöst werden kann. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht
eine besonders einfache und intuitive Bedienung der Flügelanordnung. Insbesondere
ist es nicht erforderlich, zusätzliche Schaltelemente, beispielsweise zusätzliche
Hebel oder Knöpfe, vorzusehen, um die Selbstverriegelungseinrichtung wieder zu lösen.
Dies trägt außerdem zu einer einfachen und kostengünstigen Ausgestaltung der Flügelanordnung
bei.
[0015] Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Selbstverriegelungseinrichtung
ein Verriegelungsglied umfassen. Das Verriegelungsglied kann insbesondere derart ausgebildet
sein, dass es eine Verriegelungsstellung und eine Freigabestellung einnehmen kann.
In der Verriegelungsstellung ist das Verriegelungsglied insbesondere derart angeordnet,
dass der Zapfen des Schwenkarms in der Führungsnut blockiert ist, d.h. der Zapfen
nicht aus der Führungsnut heraus verlagert werden kann, insbesondere nicht entlang
der Führungsnut verlagert werden kann. In der Freigabestellung ist das Verriegelungsglied
insbesondere derart angeordnet, dass der Zapfen freigegeben ist, also aus der Führungsnut
heraus verlagert werden kann.
[0016] Eine Selbstbetätigung der Selbstverriegelungseinrichtung kann insbesondere dadurch
erzielt werden, dass das Verriegelungsglied in die Verriegelungsstellung vorgespannt,
insbesondere federvorgespannt, ist. Insofern kann das Verriegelungsglied in Richtung
der den Zapfen blockierenden Stellung beaufschlagt sein. Beispielsweise ist es denkbar,
dass das Verriegelungsglied dann, wenn der Zapfen das Verriegelungsglied passiert
hat oder an dem geschlossenen Ende der Führungsnut anliegt (d.h. wenn sich der Flügel
in der teilweise geöffneten Stellung befindet), durch die Vorspannung aus der Freigabestellung
in die Verriegelungsstellung überführt wird.
[0017] Für eine besonders einfache Bedienbarkeit kann es außerdem vorteilhaft sein, wenn
das Verriegelungsglied derart mit der Schaltstange mittelbar oder unmittelbar zusammenwirkt,
dass durch Verschieben der Schaltstange entlang der Längsrichtung das Verriegelungsglied
aus der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung überführbar ist. Insofern kann
durch Betätigen der Handhabe das Verriegelungsglied mechanisch in die Freigabestellung
verlagert werden. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht eine zuverlässige und intuitive
Betätigung der Selbstverriegelungseinrichtung und ist zudem kostengünstig aufgebaut.
[0018] Im Konkreten kann die Schaltstange einen ersten Schaltabschnitt und einen zweiten
Schaltabschnitt aufweisen. Der erste Schaltabschnitt kann derart ausgebildet sein,
dass sich das Verriegelungsglied dann, wenn es mit dem ersten Schaltabschnitt zusammenwirkt,
insbesondere in Kontakt ist, in der Freigabestellung befindet. Der zweite Schaltabschnitt
kann derart ausgebildet sein, dass sich das Verriegelungsglied dann, wenn es mit dem
zweiten Schaltabschnitt zusammenwirkt, insbesondere in Kontakt ist, in der Verriegelungsstellung
befindet. Insbesondere kann die Schaltstange derart ausgebildet und mit der Handhabe
gekoppelt sein, dass in Abhängigkeit einer Schaltstellung der Handhabe, wahlweise
der erste Schaltabschnitt oder der zweite Schaltabschnitt mit dem Verriegelungsteil
zusammenwirkt, insbesondere in Kontakt ist.
[0019] Im zweckmäßiger Weise kann dann, wenn die Handhabe in einer ersten Betätigungsstellung
(bspw. 0°-Stellung oder Geschlossenstellung) ist, die Schaltstange sich in einer ersten
Schaltstellung befinden, in welcher das Verriegelungsglied mit dem ersten Schaltabschnitt
der Schaltstange zusammenwirkt (Freigabestellung des Verriegelungsglieds). Insofern
kann durch Überführen der Handhabe in die erste Betätigungsstellung, insbesondere
aus einer nachfolgend erläuterten zweiten Betätigungsstellung, eine Verriegelung des
Zapfens durch das Verriegelungsglied gelöst werden, sodass bspw. der Zapfen aus der
Führungsnut heraus bewegt werden kann.
[0020] In vorteilhafter Weise kann dann, wenn die Handhabe in einer zweiten Betätigungsstellung
(bspw. 90°-Stellung) ist, sich die Schaltstange in einer zweiten Schaltstellung befinden,
in welcher das Verriegelungsglied mit dem zweiten Schaltabschnitt der Schaltstange
zusammenwirkt, insbesondere in Kontakt ist (Verriegelungsstellung des Verriegelungsglieds).
Es kann also durch Betätigen der Handhabe, insbesondere indem die Handhabe zwischen
erster und zweiter Betätigungsstellung verbracht wird, das Verriegelungsglied zwischen
Freigabestellung und Verriegelungsstellung überführt werden.
[0021] In zweckmäßiger Weise kann an der Schaltstange eine Zapfenführung vorgesehen sein,
die über die Schaltstange hinausragende seitliche Wandungsabschnitte aufweist. Die
Wandabschnitte sind insbesondere voneinander derart beabstandet, um zwischen sich
den Zapfen, insbesondere einen Kopfabschnitt des Zapfens, aufzunehmen. Die Zapfenführung
führt den Zapfen zumindest in einer Schaltstellung oder in zwei Schaltstellungen der
Schaltstange, insbesondere in der vorstehend erläuterten ersten und zweiten Schaltstellung,
seitlich zur Längsrichtung der Schaltstange, wenn sich der Zapfen außerhalb der Führungsnut
der Führungseinrichtung befindet. Bspw. kann die Zapfenführung, wenn sich der Flügel
in der Geschlossenstellung befindet, zur Führung des Zapfens und zur Einführung in
die Führungsnut der Führungseinrichtung bzw. des Führungsteils, dienen, wenn der Flügel
ausgehend von der Geschlossenstellung geöffnet wird und sich der Zapfen in Richtung
des geschlossenen Endes der Führungsnut bewegt.
[0022] Im Konkreten kann die Zapfenführung einstückig mit der Schaltstange ausgebildet sein
(bspw. materialeinheitliche Ausgestaltung). Dies reduziert die Anzahl der zu konstruierenden,
der zu fertigenden und der zu montierenden Komponenten. Zudem wird eine stabile Ausgestaltung
hiermit begünstigt.
[0023] Alternativ hierzu kann die Zapfenführung separat zur Schaltstange ausgebildet und
an der Schaltstange montierbar sein, insbesondere auf die Schaltstange aufsetzbar
sein. Eine separate Ausgestaltung vereinfacht die Konstruktion der Schaltstange. Zudem
wird hierdurch die Verwendung unterschiedlicher Materialien für Schaltstange und Zapfenführung
ermöglicht. Schaltstange und Zapfenführung können derart ausgebildet sein, dass diese
zur Montage ineinandergelegt werden können, bspw. kann die Schaltstange in die Zapfenführung
gelegt werden. Zur Kopplung von Schaltstange und Zapfenführung können Haltenasen und
korrespondierende Ausnehmungen zur Aufnahme der Haltenasen vorgesehen sein, bspw.
Haltenasen an der Schaltstange und Ausnehmungen an der Zapfenführung. Die Zapfenführung
kann zwei seitliche Wandungsabschnitte und einen Bodenabschnitt aufweisen, der die
Wandungsabschnitte miteinander verbindet. An der Zapfenführung, insbesondere an den
Wandabschnitten, können seitlich nach außen hin abragende Führungsnasen zum Eingriff
mit einer am Flügel ausgebildeten Nut angeordnet sein. Die flügelseitige Nut kann
aufgebaut sein wie oben beschrieben. Im Konkreten kann sich die Führungsnut entlang
einer Mittellängsrichtung der Führungseinrichtung erstrecken und seitlich durch Wandungen
begrenzt sein, wobei die Zapfenführung derart ausgebildet ist, dass die Zapfenführung
zwischen die Wandungen in die Führungsnut eingeschoben werden kann. Dies begünstigt
eine kompakte und flexible Ausgestaltung der Öffnungsbegrenzungseinrichtung.
[0024] In zweckmäßiger Weise kann die Handhabe eine dritte Betätigungsstellung, insbesondere
180°-Stellung, aufweisen. Vorzugsweise kann dann, wenn die Handhabe in dieser dritten
Betätigungsstellung ist, sich die Schaltstange in einer dritten Schaltstellung befinden,
in der sich der Zapfen des Schwenkarms außerhalb der Führungseinrichtung und außerhalb
der Zapfenführung befindet. Der Flügel kann dann zwischen der Geschlossenstellung
und einer Offenstellung, in welcher der Flügel weiter geöffnet ist als in der teilweise
geöffneten Stellung, relativ zum Rahmen verschwenkt werden. Insofern kann die Flügelanordnung
derart eingerichtet sein, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung in der dritten Betätigungsstellung
der Handhabe eine Flügelöffnung nicht mehr beschränkt. Bei einer solchen Flügelanordnung
ist es insofern möglich, lediglich durch Betätigen der Handhabe zu entscheiden, ob
die Öffnungsbegrenzungseinrichtung wirksam ist (also eine Schwenkbewegung des Flügels
aus der Geschlossenstellung bei einer teilweise geöffneten Stellung begrenzt ist),
oder, ob der Flügel über diese teilweise geöffnete Stellung hinaus geöffnet werden
kann, beispielsweise in eine Maximal-Offenstellung. In der dritten Betätigungsstellung
kann die Schaltstange insbesondere derart mit dem Verriegelungsglied zusammenwirken,
insbesondere in Kontakt sein, dass sich das Verriegelungsglied in der Freigabestellung
befindet.
[0025] Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verriegelungsglied als Kippriegel
ausgebildet sein. Der Kippriegel kann insbesondere um eine Schwenkachse verschwenkbar
an der Führungseinrichtung gehaltert, insbesondere gelagert, sein. Der Kippriegel
kann in Abhängigkeit seiner Schwenklage eine, insbesondere die oben beschriebene,
Verriegelungsstellung oder eine, insbesondere die oben beschriebene, Freigabestellung
einnehmen. Ein solcher Kippriegel-Mechanismus ist einfach herstellbar und begünstigt
zudem eine zuverlässige Funktion der Selbstverriegelungseinrichtung. Die Schwenkachse
kann vorzugsweise zu einer Breitenrichtung der Schaltstange parallel orientiert sein.
Insbesondere kann es sich bei der Schwenkachse um eine horizontale Achse handeln.
[0026] Der Kippriegel kann mittels einer Federeinrichtung in die Verriegelungsstellung vorgespannt
sein. In vorteilhafter Weise kann die Federeinrichtung eine Torsionsfeder umfassen
oder daraus bestehen. Die Torsionsfeder kann ihrerseits an der Führungseinrichtung
gehaltert sein.
[0027] Der Kippriegel kann insbesondere einen in der Verriegelungsstellung mit dem Zapfen
zusammenwirkenden Verriegelungsabschnitt und einen mit der Schaltstange zusammenwirkenden
Betätigungsabschnitt aufweisen. Insbesondere kann der Kippriegel derart vorgespannt
sein, dass der Kippriegel mit seinem Betätigungsabschnitt gegen die Schaltstange beaufschlagt
ist, vorzugsweise in Kontakt mit der Schaltstange ist. Der Verriegelungsabschnitt
und der Betätigungsabschnitt können in vorteilhafter Weise an zwei voneinander abgewandten
Enden des Kippriegels angeordnet sein, sodass die Schwenkachse zwischen beiden Abschnitten
angeordnet ist. Der Kippriegel kann insofern eine Art Wippe bilden, welche je nach
Schwenklage eine Verriegelungsstellung oder eine Freigabestellung einnehmen kann.
Insbesondere wirkt der Betätigungsabschnitt unmittelbar mit der Schaltstange zusammen,
was eine zuverlässige Betätigung bei vergleichsweise geringer Komplexität begünstigt.
[0028] Im Konkreten kann der Kippriegel derart angeordnet sein und mit der Schaltstange
zusammenwirken, dass der Kippriegel in der Freigabestellung (also dann, wenn der Betätigungsabschnitt
mit dem ersten Schaltabschnitt der Schaltstange in Kontakt ist) im Wesentlichen parallel
zu der Schaltstange orientiert ist, sodass der Zapfen mit seinem Kopfabschnitt über
den Kippriegel hinweg verlagert werden kann. In der Verriegelungsstellung (also dann,
wenn der Betätigungsabschnitt mit dem zweiten Schaltabschnitt der Schaltstange in
Kontakt ist) kann der Kippriegel derart schräg bzw. winklig zu der Schaltstange angeordnet
sein, dass der Betätigungsabschnitt auf die Schaltstange zu weist und der Verriegelungsabschnitt
von der Schaltstange weg weist.
[0029] In zweckmäßiger Weise kann der zweite Schaltabschnitt der Schaltstange als Eindringabschnitt
für den Betätigungsabschnitt des Kippriegels ausgebildet sein, sodass der Kippriegel
dann, wenn er mit dem zweiten Schaltabschnitt überlappt (also die Schaltstange in
zweiter Schaltstellung bzw. die Handhabe in zweiter Betätigungsstellung ist), mit
seinem Betätigungsabschnitt zumindest abschnittsweise in den Eindringabschnitt eindringen
kann. Insbesondere dringt der Kippriegel durch die Federvorspannung automatisch bzw.
selbsttätig in den Eindringabschnitt ein, sodass der Kippriegel selbsttätig in die
Verriegelungsstellung überführt wird, wenn der Betätigungsabschnitt mit dem Eindringabschnitt
überlappt. Es ist denkbar, dass die Schaltstange in dem Eindringabschnitt eine gegenüber
dem ersten Schaltabschnitt verringerte Materialdicke aufweist, z.B. an einer dem Kippriegel
zugewandten Seite eine lokale Ausnehmung an der Oberfläche aufweist. Es ist auch denkbar,
dass der zweite Schaltabschnitt als lokale Aussparung in der Schaltstange ausgebildet
ist, z.B. in Form eines Lochs oder einer Bohrung.
[0030] In vorteilhafter Weise kann der Kippriegel in einem Bewegungsweg des Zapfens des
Schwenkarms von dem offenen Ende der Führungsnut zu dem geschlossenen Ende der Führungsnut
angeordnet sein, insbesondere derart, dass der Zapfen im Zuge seiner Verlagerung von
dem offenen Ende zu dem geschlossenen Ende (also im Zuge einer Schwenkbewegung des
Flügels aus der Geschlossenstellung in die teilweise geöffnete Stellung) den Kippriegel
passiert. Insbesondere kann der Kippriegel derart angeordnet sein, dass entlang des
Bewegungswegs des Zapfens von dem freien Ende der Führungsnut zu dem geschlossenen
Ende zuerst der Betätigungsabschnitt und dann der Verriegelungsabschnitt passiert
werden. In der Verriegelungsstellung (also insbesondere bei Handhabe in zweiter Betätigungsstellung
bzw. Schaltstange in zweiter Schaltstellung) kann dann der Kippriegel vorzugsweise
derart angeordnet sein, dass der Zapfen im Zuge seiner Verlagerung von dem offenen
Ende zu dem geschlossenen Ende der Führungsnut entlang einer Gleitfläche des Kippriegels
abgleitet und dabei den Kippriegel in Richtung der Freigabestellung um die Schwenkachse
verschwenkt. Nachdem der Zapfen die Gleitfläche überschritten hat, kann dann der Kipprigel
durch die Vorspannung selbsttätig wieder in die Verriegelungsstellung überführt werden.
Mit anderen Worten kann der Kippriegel im Zuge einer Öffnungsbewegung des Flügels
aus der Geschlossenstellung zunächst durch den Zapfen in die Freigabestellung verschwenkt
werden und schnappt dann, nachdem der Zapfen den Kippriegel passiert hat, wieder in
die Verriegelungsstellung zurück.
[0031] Um die Flügelanordnung flexibel einsetzen zu können, kann es vorteilhaft sein, wenn
der Flügel bedarfsweise rechts oder links anschlagbar ist, also der Flügel links oder
rechts an dem Rahmen schwenkbar gehaltert ist. Dann kann es vorteilhaft sein, wenn
die Führungseinrichtung, bzw. das wenigstens eine Führungsteil, derart ausgebildet
ist, dass diese in zwei verschiedenen, um 180° einander entgegengesetzten Stellungen
an dem Flügel montierbar ist. Dadurch kann ein und dieselbe Führungseinrichtung sowohl
bei rechts als auch bei links angeschlagenen Flügelanordnungen eingesetzt werden.
Dies reduziert die Anzahl unterschiedlicher vorzuhaltender Komponenten und begünstigt
damit Lagerhaltung und Ersatzteilversorgung.
[0032] In vorteilhafter Weise kann ebenso die Zapfenführung derart ausgebildet sein, dass
diese in zwei unterschiedlichen, um 180° zueinander entgegengesetzten Stellungen bzw.
Orientierungen an der Schaltstange montierbar ist. Mit anderen Worten kann die Zapfenführung
also zur Verwendung an rechts oder links angeschlagenen Flügelanordnungen einfach
in zwei einander entgegengesetzten Stellungen an der Schaltstange montiert werden.
[0033] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung können die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
und die Selbstverriegelungseinrichtung bezogen auf die Schwerkraftrichtung zwischen
einem oberen Querholm des Rahmens (Rahmenquerholm) und einem oberen Querholm des Flügels
(Flügelquerholm), zwischen einem unteren Querholm des Flügels und einem unteren Querholm
des Rahmens oder zwischen einem senkrechten Flügelholm, an dem sich die Handhabe befindet,
und einem (daran angrenzenden bzw. diesem Flügelholm zugeordneten) senkrechten Rahmenholm
angeordnet sein. Dadurch sind
[0034] Öffnungsbegrenzungseinrichtung und Selbstverriegelungseinrichtung vor Umgebungseinflüssen
wie Regen, Staub, Schmutz oder dgl. weitgehend geschützt.
[0035] Unabhängig davon können optional zwei Öffnungsbegrenzungseinrichtungen vorgesehen
sein, die an unterschiedlichen Stellen zwischen dem Flügel und dem Rahmen angeordnet
sind. Bspw. kann eine erste Öffnungsbegrenzungseinrichtung zwischen einem oberen Querholm
des Rahmens und einem oberen Querholm des Flügels angeordnet sein und eine zweite
Öffnungsbegrenzungseinrichtung kann zwischen einem unteren Querholm des Flügels und
einem unteren Querholm des Rahmens angeordnet sein. Dadurch können höhere Lasten,
bspw. höhere Windlasten aufgenommen werden.
[0036] Unabhängig davon kann der Flügel in der Geschlossenstellung optional zusätzlich über
einen oder mehrere Verriegelungspunkte an dem Rahmen verriegelt sein. Zu diesem Zweck
können eine oder mehrere Zuhaltungen vorgesehen sein. Dann kann die Handhabe, insbesondere
mittels der Treibstange, derart mit der wenigstens einen Zuhaltung gekoppelt sein,
dass die wenigstens eine Zuhaltung mittels der Handhabe betätigbar ist. Dies trägt
zu einer besonders einfachen Betätigung der Flügelanordnung bei, da die wenigstens
eine Zuhaltung und die Selbstverriegelungseinrichtung mittels derselben Handhabe betätigbar
sind.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer Flügelanordnung in einer schematischen Ansicht;
- Fig. 2
- der Schwenkarm der Öffnungsbegrenzungseinrichtung aus Figur 1 in einer perspektivischen
Ansicht in Alleinstellung;
- Fig. 3
- eine Baugruppe der Öffnungsbegrenzungseinrichtung und der Selbstverriegelungseinrichtung
der Flügelanordnung aus Figur 1 in einer perspektivischen Explosionsansicht;
- Fig.4a,b
- die Baugruppe aus Fig. 3 in einer perspektivischen Ansicht von oben (Ansicht a) und
von unten (Ansicht b), jeweils im montierten Zustand; und
- Fig. 5a-9b
- verschiedene schematische Darstellungen zur Erläuterung einer Funktionsweise der Öffnungsbegrenzungseinrichtung
und der Selbstverriegelungseinrichtung, wobei jeweils rechterhand eine beispielhafte
Öffnungsstellung des Flügels gezeigt ist und jeweils linkerhand eine korrespondierende
Funktionsstellung der Öffnungsbegrenzungseinrichtung bzw. Selbstverriegelungseinrichtung
in einer Draufsicht (Ansicht links oben) und in einer Seitenansicht (Ansicht links
unten).
[0038] Figur 1 zeigt eine Flügelanordnung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Die Flügelanordnung 10 weist einen Rahmen bzw. Festrahmen 12 und einen Flügel
14 einer Tür oder eines Fensters auf. Der Flügel 14 ist, beispielsweise mittels Bändern
16, am Rahmen 12 schwenkbar gelagert und kann um eine Schwenkachse 18 verschwenkt
werden (Drehbeschlag).
[0039] Der Rahmen 12 weist einen unteren Rahmenquerholm 20, einen oberen Rahmenquerholm
22 und zwei senkrecht Rahmenholme 24, 26 auf. Der Flügelrahmen bzw. Flügel 14 weist
einen unteren Flügelquerholm 28, einen oberen Flügelquerholm 30 und zwei senkrechte
Flügelholme 32, 34 auf. Diese begrenzen ein Flügelelement 36, bspw. ein verglastes
Flügelfeld 36.
[0040] Am Flügel 14 ist eine Handhabe 38 vorgesehen, mittels der Zuhaltungen (nicht gezeigt)
zur Verriegelung des Flügels 14 am Rahmen 12 betätigbar sind. Zudem weist die Flügelanordnung
10 eine nachfolgend noch im Detail erläuterte Öffnungsbegrenzungseinrichtung 40 mit
einer Selbstverriegelungseinrichtung 42 auf, welche beispielhaft zwischen dem oberen
Rahmenquerholm 22 und dem oberen Flügelquerholm 30 angeordnet sind (in Fig. 1 nur
angedeutet). Die Öffnungsbegrenzungseinrichtung 40 und die Selbstverriegelungseinrichtung
42 können auch an anderen Stellen zwischen dem Rahmen 12 und dem Flügel 14 angeordnet
werden. Auch eine Verwendung von zwei an unterschiedlichen Stellen zwischen Rahmen
12 und Flügel 14 angeordneten Öffnungsbegrenzungseinrichtungen 40 mit Selbstverriegelungseinrichtung
42 ist denkbar.
[0041] Wie weiter unten im Detail erläutert, lässt die Öffnungsbegrenzungseinrichtung 40
ein Verschwenken des Flügels 14 relativ zum Rahmen 12 nur bis zu einer definierten,
teilweise geöffneten Stellung zu (vgl. Fig. 5a bis 6b). Die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
40 umfasst einen rahmenseitig angeordneten Schwenkarm 44 (vgl. Fig. 2), eine flügelseitig
angeordnete Schaltstange 46 (vgl. Fig. 3) sowie eine flügelseitig angeordnete Führungseinrichtung
48 (vgl. Fig. 3). Eine Begrenzung eines Öffnungswinkels des Flügels 14 wird dadurch
erzielt, dass der Schwenkarm 44 mit einem Zapfen 50 in eine einenends geschlossene
Führungsnut 52 der Führungseinrichtung 48 eingreift (nachfolgend noch im Detail erläutert).
[0042] Die Figur 2 zeigt den Schwenkarm 44 in Alleinstellung. Der Schwenkarm 44 ist an einem
Ende 54 schwenkbar am oberen Rahmenquerholm 22 des Rahmens 12 montiert (nicht gezeigt)
und weist am anderen Ende 56 den vorstehend bereits erwähnten Zapfen 50 auf. Der Zapfen
50 weist einen Schaftabschnitt 58 und einen gegenüber dem Schaftabschnitt 58 im Querschnitt
(radial) erweiterten Kopfabschnitt 60 auf. Am Ende 54 weist der Schwenkarm 44 einen
Lagerbock 62 auf, mittels dem der Schwenkarm 44 am Rahmen 12 befestigbar ist, bspw.
durch Verklemmen oder Verschrauben. Am Lagerbock 62 ist ein Anschlag 64 vorgesehen,
der eine Schwenkbewegung des Schwenkarms 44 relativ zum Lagerbock 62 in Schließrichtung
begrenzt. Es ist im Beispiel eine mit einer Feder 66 beaufschlagte Rastung 68 vorgesehen,
die den Schwenkarm 44 relativ zum Lagerbock 62 in der Schließstellung hält. Soll der
Schwenkarm 44 verschwenkt werden, muss zuerst die Rastung 68 überwunden werden.
[0043] Die Führungseinrichtung 48 und die Schaltstange 46 der Öffnungsbegrenzungseinrichtung
40 sind in Fig. 3 im Detail dargestellt. Die Führungseinrichtung 48 umfasst ein Führungsteil
70, in welchem die vorstehend erwähnte Führungsnut 52 ausgebildet ist. Wie aus Fig.
3 ersichtlich, erstreckt sich die Führungsnut 52 entlang einer Längsrichtung 72 und
weist ein offenes Ende 74 und ein geschlossenes Ende 76 auf. Die Führungsnut 52 wird
durch Wandungen 78, 80 seitlich begrenzt.
[0044] Das Führungsteil 70 ist am oberen Flügelquerholm 30 des Flügels 14 nicht verschieblich
fixiert. Beispielhaft sind an den Wandungen 78, 80 seitliche Führungsabschnitte 82,
84 zur Kopplung mit einer flügelseitig am oberen Flügelquerholm 30 angeordneten Nut
ausgebildet (vgl. Fig. 4a). Die Führungsabschnitte 82, 84 sind derart ausgebildet,
um seitliche Nutränder der flügelseitigen Nut zu hintergreifen. An dem Führungsteil
70 sind mindestens zwei Gewindebohrungen 86 ausgebildet, um das Führungsteil 70 an
der flügelseitigen Nut zu befestigen. Im Beispiel können die Gewindebohrungen 86 Schrauben
88, bspw. Madenschrauben, aufnehmen, um das Führungsteil 70 relativ zur flügelseitigen
Nut zu verspannen.
[0045] Die Schaltstange 46 ist am Flügel 14 entlang der Längsrichtung 72 verschieblich geführt,
beispielhaft und bevorzugt in einer am oberen Flügelquerholm 30 des Flügels 14 ausgebildeten
Nut (nicht gezeigt). Wie aus Fig. 4a und 4b ersichtlich, überlappen die Schaltstange
46 und die Führungseinrichtung 48 bzw. das Führungsteil 70 einander entlang der Längsrichtung
72 zumindest teilweise.
[0046] An der Schaltstange 46 ist eine Zapfenführung 90 vorgesehen, die über die Schaltstange
46 hinausragende seitliche Wandungsabschnitte 92, 94 aufweist. Die Wandungsabschnitte
92, 94 sind voneinander derart beabstandet, um zwischen sich den Zapfen 50, insbesondere
den Kopfabschnitt 60 des Zapfens 50, des Schwenkarms 44, aufzunehmen. Im Beispiel
ist die Zapfenführung 90 separat von der Schaltstange 46 ausgebildet und über ein
Zwischenstück 96 und entsprechende Kupplungselemente 98 mit der Schaltstange 46 verbunden.
Bei nicht dargestellten Ausgestaltungen kann die Zapfenführung 90 auch einstückig
mit der Schaltstange 46 ausgebildet sein. Die Zapfenführung 90 ist derart ausgebildet,
dass die Wandungsabschnitte 92, 94 zwischen die Wandungen 78, 80 in das Führungsteil
70 eingeschoben werden können.
[0047] Wie vorstehend bereits erwähnt, greift der Zapfen 50 in der teilweise geöffneten
Stellung des Flügels 14 in die Führungsnut 52 ein und liegt am geschlossenen Ende
76 der Führungsnut 52 an (vgl. Fig. 6b). Dadurch ist ein weiteres Verschwenken des
Flügels 14 in Öffnungsrichtung (vom Rahmen 12 weg) begrenzt.
[0048] Um den Flügel 14 in dieser teilweise geöffneten Stellung automatisch arretieren zu
könnten, ist die vorstehend erwähnte Selbstverriegelungseinrichtung 42 vorgesehen.
Die Selbstverriegelungseinrichtung 42 umfasst ein Verriegelungsglied 100, welches
im Beispiel als Kippriegel 102 ausgebildet ist. Der Kippriegel 102 ist um eine zu
einer Breitenrichtung 103 der Schaltstange 46 parallele Schwenkachse 104 schwenkbar
an dem Führungsteil 70 gehaltert. In dem Beispiel greift der Kippriegel 102 mit einem
Bolzenabschnitt 106 in eine entsprechende Aufnahme 108 in dem Führungsteil 70 ein
(vgl. Fig. 3).
[0049] Der Kippriegel 102 umfasst im Beispiel einen Basisabschnitt 110, dessen eines Ende
112 einen Verriegelungsabschnitt 114 für den Zapfen 50 bildet (nachfolgend noch im
Detail erläutert). Von dem gegenüberliegenden Ende 116 des Basisabschnitts 110 steht
eine Auskragung 118 ab, welche einen Betätigungsabschnitt 120 des Kippriegels 102
bildet. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist die Schwenkachse 104 insofern zwischen Verriegelungsabschnitt
114 und Betätigungsabschnitt 120 angeordnet. Der Kippriegel 102 bildet also eine Art
Wippe.
[0050] Der Kippriegel 102 ist mittels einer Torsionsfeder 124 derart vorgespannt, dass der
Betätigungsabschnitt 120 gegen die Schaltstange 46 beaufschlagt ist. Die Torsionsfeder
124 ist im Beispiel mittels eines Bolzens 126 in einer entsprechenden Aufnahme 128
an dem Führungsteil 70 gehaltert.
[0051] Wie im Folgenden erläutert, kann der Kippriegel 102 in Abhängigkeit einer Verschiebelage
der Schaltstange 46 eine Freigabestellung oder eine Verriegelungsstellung einnehmen.
Wie in Fig. 3 gezeigt, umfasst die Schaltstange 46 einen ersten Schaltstangenabschnitt
130, einen zweiten Schaltstangenabschnitt 132 und einen zwischen erstem und dem zweiten
Schaltstangenabschnitt 130, 132 angeordnete Aussparung 134 in Form eines sich entlang
der Längsrichtung 72 erstreckenden Langlochs 134. Das Langloch 134 bildet einen Eindringabschnitt
138, in welcher der Kippriegel 102 mit seinem Betätigungsabschnitt 120 eindringen
kann. Bei nicht dargestellten Ausgestaltungen ist es auch denkbar, dass die Schaltstange
46 anstelle der Aussparung 134 lediglich eine im Vergleich zu den umgebenden Schaltstangenabschnitten
130, 132 lokal verringerte Materialdicke aufweist, beispielsweise eine lokale Ausnehmung
an der Oberfläche der Schaltstange 46 aufweist.
[0052] In dem dargestellten Beispiel sind Kippriegel 102 und Schaltstange 46 derart relativ
zueinander positioniert, dass der Kippriegel 102 dann, wenn der Betätigungsabschnitt
120 des Kippriegels 102 mit einer Oberfläche des ersten oder des zweiten Schaltstangenabschnitts
130, 132 in Kontakt ist, eine Freigabestellung einnimmt, in welcher der Zapfen 50
mit seinem Kopfabschnitt 60 über den Kippriegel 102 hinweg verlagert werden kann (vgl.
Fig. 5a, nachfolgend noch im Detail erläutert). Der erste Schaltstangenabschnitt 130
bildet insofern einen ersten Schaltabschnitt 140 der Schaltstange 46. Beispielhaft
und bevorzugt ist der Kippriegel 102 in der Freigabestellung im Wesentlichen parallel
zu der Schaltstange 46 angeordnet (vgl. Fig. 5a).
[0053] Ist die Schaltstange 46 derart relativ zu dem Kippriegel 102 positioniert, dass der
Betätigungsabschnitt 120 mit dem Eindringabschnitt 138 der Schaltstange 46 überlappt,
dringt der Kippriegel 102 aufgrund der Federvorspannung durch die Torsionsfeder 124
in den Eindringabschnitt 138 ein, sodass der Kippriegel 102 um die Schwenkachse 104
verschwenkt wird (in Fig. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn). Der Kippriegel 102 ist in
Folge derart schräg bzw. winklig zu der Schaltstange 46 angeordnet, dass der Verriegelungsabschnitt
114 von der Schaltstange 46 weg weist (Verriegelungsstellung, vgl. Fig. 5b). Der Eindringabschnitt
138 bildet insofern einen zweiten Schaltabschnitt 142 der Schaltstange.
[0054] Um ein Abgleiten des Betätigungsabschnitts 120 entlang der Schaltstangenoberfläche
bzw. in den Eindringabschnitt 138 hinein oder aus diesem heraus zu vereinfachen, ist
der Betätigungsabschnitt 120 beispielhaft an seiner der Schaltstange 46 zugewandten
Seite abgerundet ausgebildet (vgl. Fig. 3).
[0055] Wie bereits erwähnt, kann in Abhängigkeit einer Verschiebelage der Schaltstange 46
wahlweise der erste oder der zweite Schaltabschnitt 140, 142 mit dem Betätigungsabschnitt
120 des Kippriegels 102 zusammenwirken. Um die Schaltstange 46 entlang der Längsrichtung
72 verschieben zu können, ist die Schaltstange 46 mittels zumindest einer Treibstange
(nicht dargestellt) mit der flügelseitig angeordneten Handhabe 38 derart gekoppelt,
dass die Schaltstange 46 in Abhängigkeit von Betätigungsstellungen der Handhabe 38
in unterschiedliche Schaltstellungen gebracht werden kann. Im Beispiel ist eine erste
Treibstange (nicht dargestellt) über ein Treibstangenkupplungselement 144 mit der
Zapfenführung 90 verbunden und somit mit der Schaltstange 46 gekoppelt. Eine zweite
Treibstange (nicht dargestellt) ist über eine Treibstangen-Verbindungseinrichtung
146 mit der Schaltstange 46 verbunden. Die Treibstangen-Verbindungseinrichtung 146
umfasst im Beispiel ein zu dem oben erwähnten Zwischenteil 96 analog ausgebildetes
Zwischenteil 148 sowie eine Verbindungsstange 150, welche über entsprechende Kupplungselemente
152 an der Schaltstange 46 befestigt sind. Die Treibstange ist dann über ein entsprechendes
Treibstangenkupplungselement 144 an die Verbindungsstange 150 angebunden. Es ist auch
denkbar, dass die Treibstangen direkt mit der Schaltstange 46 verbunden sind.
[0056] Die Handhabe 38 kann durch Drehen in unterschiedliche Betätigungsstellungen gebracht
werden (z.B. 0°-, 90°-, 180°-Stellung). Die Handhabe 38 ist mit einem (nicht dargestellten)
Getriebe gekoppelt, welches die Drehbewegung der Handhabe 38 in eine translatorische
Bewegung für die Treibstange und somit in eine Verschiebebewegung der Schaltstange
46 entlang der Längsrichtung 72 umwandelt.
[0057] Die Funktionsweise der Flügelanordnung 10 wird nachfolgend anhand der Figuren 5a
bis 9b erläutert.
[0058] Figur 5a zeigt die Flügelanordnung 10 in Geschlossenstellung, d.h. der Flügel 14
befindet sich innerhalb des Rahmens 12. Die Handhabe 38 befindet sich in einer ersten
Betätigungsstellung (0°-Stellung bzw. Geschlossenstellung). Die (nicht gezeigten)
Zuhaltungen zur Arretierung des Flügels 14 am Rahmen 12 sind verriegelt. Der Flügel
14 kann somit relativ zum Rahmen 12 nicht verschwenkt werden.
[0059] Wie aus Figur 5a, Ansicht links unten, ersichtlich, befindet sich die Schaltstange
46 entsprechend der ersten Betätigungsstellung der Handhabe 38 in einer ersten Schaltstellung,
in welcher der Kippriegel 102 mit dem ersten Schaltabschnitt 140 (Oberfläche des ersten
Schaltstangenabschnitts 130, s.o.) zusammenwirkt, sodass der Kippriegel 102 sich in
Freigabestellung befindet. Der Zapfen 50 befindet sich in dieser Konfiguration außerhalb
des Führungsteils 70 in der Zapfenführung 90, wobei die seitlichen Wandungsabschnitte
92, 94 den Kopfabschnitt 60 des Zapfens 50 seitlich zur Längsrichtung 72 zwischen
sich einschließen.
[0060] Bei der in Figur 5b gezeigten Konfiguration befindet sich der Flügel 14 innerhalb
des Rahmens 12, allerdings ist die Handhabe 38 gegenüber der in Fig. 5a dargestellten
Konfiguration um 90° gegen den Uhrzeigersinn verdreht (zweite Betätigungsstellung,
90°-Stellung). Die (nicht gezeigten) Zuhaltungen zur Arretierung des Flügels 14 am
Rahmen 12 sind entriegelt. Der Flügel 14 kann somit relativ zum Rahmen 12 verschwenkt
werden.
[0061] Wie aus Figur 5b, Ansicht links unten, ersichtlich, befindet sich die Schaltstange
46 entsprechend der zweiten Betätigungsstellung der Handhabe 38 in einer zweiten Schaltstellung,
in welcher die Schaltstange 46 gegenüber der in Figur 5a gezeigten Stellung entlang
der Längsrichtung 72 verschoben ist (in Fig. 5 "nach links"). Durch Verlagerung der
Schaltstange 46 wurde die Zapfenführung 90 ein Stück weit in das Führungsteil 70 hinein
verlagert. Der Zapfen 50 befindet sich außerhalb des Führungsteils 70 und immer noch
in der Zapfenführung 90, wobei die seitlichen Wandungsabschnitte 92, 94 den Kopfabschnitt
60 des Zapfens 50 seitlich zur Längsrichtung 72 zwischen sich einschließen.
[0062] In dieser zweiten Schaltstellung der Schaltstange 46 überlappt der Betätigungsabschnitt
120 des Kippriegels 102 mit dem Eindringabschnitt 138 (zweiter Schaltabschnitt 140)
der Schaltstange 46, sodass der Kippriegel 102 durch die Federvorspannung mit dem
Betätigungsabschnitt 120 in den Eindringabschnitt 138 eindringt. Der Kippriegel 102
befindet sich insofern in der oben beschriebenen Verriegelungsstellung.
[0063] Wird nun der Flügel 14 ausgehend von der in Figur 5b dargestellten Konfiguration
geöffnet, gleitet der Zapfen 50 in der Führungsnut 52 in Richtung des geschlossenen
Endes 76 (vgl. Fig. 6a). Wie aus Fig. 6a, Ansicht unten links, ersichtlich, gleitet
dabei der Zapfen 50 mit seinem Kopfabschnitt 60 an einer Gleitfläche 154 (vgl. auch
Figur 3) des Kippriegels 102 ab, wodurch der Kippriegel 102 in Richtung der Freigabestellung
verschwenkt wird (vgl. Fig. 6a). Hat der Zapfen 50 den Kippriegel 102 komplett passiert,
schnappt der Kippriegel 102 aufgrund der Federvorspannung wieder in die Verriegelungsstellung
(vgl. Figur 6b). In dieser Verriegelungsstellung ist der Zapfen 50 zwischen Führungsnut
52 und Verriegelungsabschnitt 114 des Kippriegels 102 gefangen, sodass der Zapfen
50 nicht in Richtung des freien Endes 74 der Führungsnut 52 (in Fig. 6b "nach rechts")
und somit nicht aus der Führungsnut 52 heraus verlagert werden kann. Der Flügel 14
ist insofern in der teilweise geöffneten Stellung durch die Selbstverriegelungseinrichtung
42 automatisch arretiert.
[0064] Um ausgehend von der in Figur 6b gezeigten Konfiguration den Flügel 14 wieder schließen
zu können, also aus der teilweise geöffneten Stellung in die Geschlossenstellung verschwenken
zu können, muss die Selbstverriegelungseinrichtung 42 zunächst gelöst werden. Mit
anderen Worten muss der Kippriegel 102 aus der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung
überführt werden. Dies geschieht bei der vorgeschlagenen Flügelanordnung 10 dadurch,
dass die Handhabe 38 aus der zweiten Betätigungsstellung (90°-Stellung) wieder in
die erste Betätigungsstellung (0°-Stellung) überführt wird (vgl. Fig. 7a). Wie in
Fig. 7a, Ansicht links unten, gezeigt, wird die Schaltstange 46 dabei wieder in die
in Fig. 5a gezeigte erste Schaltstellung (in den Figuren "nach rechts") verfahren,
in welcher der Kippriegel 102 mit dem ersten Schaltabschnitt 140 (Oberfläche des ersten
Schaltstangenabschnitts 130, s.o.) zusammenwirkt und sich somit in der Freigabestellung
befindet. In der Freigabestellung kann dann der Zapfen 50 über den Kippriegel 102
hinweg von seiner Anlage an dem geschlossenen Ende 76 der Führungsnut 52 zu dem freien
Ende 74 der Führungsnut gleiten (vgl. Fig. 7b).
[0065] Bevor der Flügel 14 jedoch wieder ganz geschlossen werden kann, muss die Handhabe
38 - zumindest dann, wenn Zuhaltungen vorgesehen sind - wieder in die 90°-Stellung
(zweite Betätigungsstellung) überführt werden, um so beispielsweise ein Eingreifen
von Verriegelungsbolzen der Zuhaltungen in entsprechende Verriegelungsaufnahmen zu
ermöglichen (vgl. Fig. 8a). Befindet sich der Flügel 14 wieder in Geschlossenstellung,
kann dann die Handhabe 38 in die erste Betätigungsstellung (0°-Stellung) überführt
werden, um die Zuhaltungen zu verriegeln (vgl. Fig. 8b).
[0066] In Figur 9a befindet sich der Flügel 14 innerhalb des Rahmens 12, allerdings ist
die Handhabe 38 in eine dritte Bestätigungsstellung verschwenkt (180°-Stellung bzw.
zweite Öffnungsstellung). Die (nicht gezeigten) Zuhaltungen zur Arretierung des Flügels
14 am Rahmen 12 sind entriegelt. Der Flügel 14 kann somit relativ zum Rahmen 12 verschwenkt
werden. In dieser Betätigungsstellung (180°-Stellung) ist die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
40 inaktiv, sodass der Flügel 14 aus der Geschlossenstellung über die teilweise geöffnete
Stellung hinaus, beispielsweise in eine vollständig geöffnete Stellung, überführt
werden kann.
[0067] Wie aus Figur 9a, Ansicht links unten, ersichtlich, befindet sich die Schaltstange
46 entsprechend der dritten Betätigungsstellung der Handhabe 38 in einer dritten Schaltstellung,
in welcher die Schaltstange 46 gegenüber der in Fig. 5b gezeigten 90°-Schaltstellung
noch weiter nach links verlagert ist, sodass der Kippriegel 102 mit seinem Betätigungsabschnitt
120 mit der Oberfläche des zweiten Schaltstangenabschnitts 132 zusammenwirkt und sich
somit in der Freigabestellung befindet.
[0068] Wie aus Figur 9a, Ansicht links unten, ersichtlich, ist die Zapfenführung 90 in dieser
Schaltstellung derart weit in das Führungsteil 70 eingeschoben, dass sich der Zapfen
50 außerhalb des Führungsteils 70 und außerhalb der Zapfenführung 90 befindet. Wird
ausgehend von dieser Konfiguration der Flügel 14 geöffnet, werden das Führungsteil
70 und die Schaltstange 46, die am Flügel 14 angeordnet sind, vom Schwenkarm 44, der
am Rahmen 12 angeordnet ist, weg verschwenkt (vgl. Fig. 9b). Der Flügel 14 kann somit
wie ein herkömmlicher Drehflügel relativ zum Rahmen 12 verschwenkt werden.
1. Flügelanordnung (10), mit einem Rahmen (12) und einem schwenkbar am Rahmen (12) gelagerten
Flügel (14) einer Tür oder eines Fensters, wobei eine Öffnungsbegrenzungseinrichtung
(40) vorgesehen ist, die ein Verschwenken des Flügels (14) relativ zum Rahmen (12)
nur bis zu einer teilweise geöffneten Stellung zulässt, wobei die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
(40) eine Schaltstange (46), eine Führungseinrichtung (48) und einen Schwenkarm (44)
aufweist, wobei die Schaltstange (46) am Flügel (14) entlang einer Längsrichtung (72)
verschieblich geführt ist und mittels einer Treibstange mit einer flügelseitig angeordneten
Handhabe (38) derart gekoppelt ist, dass durch Betätigen der Handhabe (38) die Schaltstange
(46) entlang der Längsrichtung (72) verschiebbar ist, wobei die Führungseinrichtung
(48) am Flügel (14) fixiert ist und die Schaltstange (46) und die Führungseinrichtung
(48) einander entlang der Längsrichtung (72) zumindest teilweise überlappen, wobei
die Führungseinrichtung (48) eine einends geschlossene Führungsnut (52) aufweist,
wobei der Schwenkarm (44) an einem Ende (54) schwenkbar am Rahmen (12) montiert ist
und am anderen Ende (56) einen Zapfen (50) aufweist, der in der teilweise geöffneten
Stellung des Flügels (14) in die Führungsnut (52) eingreift und sich an deren geschlossenem
Ende (76) anliegt, wodurch ein Verschwenken des Flügels (14) in Öffnungsrichtung begrenzt
ist,
gekennzeichnet durch
eine Selbstverriegelungseinrichtung (42), welche dazu eingerichtet ist, den Zapfen
(50) selbsttätig derart zu verriegeln, dass der Zapfen (50) dann, wenn er an dem geschlossenen
Ende (76) der Führungsnut (52) anliegt, in der Führungsnut (52) gefangen ist.
2. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstverriegelungseinrichtung (42) derart ausgebildet ist, dass die Verriegelung
des Zapfens (50) durch Betätigen der Handhabe (38) wieder lösbar ist.
3. Flügelanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Selbstverriegelungseinrichtung (42) ein Verriegelungsglied (100) umfasst, welches
eine den Zapfen (50) in der Führungsnut (52) blockierende Verriegelungsstellung und
eine den Zapfen (50) freigebende Freigabestellung einnehmen kann, wobei das Verriegelungsglied
(100) in die Verriegelungsstellung vorgespannt, insbesondere federvorgespannt, ist.
4. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsglied (100) derart mit der Schaltstange (46) zusammenwirkt, dass
durch Verschieben der Schaltstange (46) entlang der Längsrichtung (72) das Verriegelungsglied
(100) aus der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung überführbar ist.
5. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltstange (46) einen ersten Schaltabschnitt (140) und einen zweiten Schaltabschnitt
(142) derart aufweist, dass sich das Verriegelungsglied dann, wenn es mit dem ersten
Schaltabschnitt (140) zusammenwirkt, in der Freigabestellung befindet und dann, wenn
es mit dem zweiten Schaltabschnitt (142) zusammenwirkt, in der Verriegelungsstellung
befindet.
6. Flügelanordnung (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die Handhabe (38) in einer ersten Betätigungsstellung ist, die Schaltstange
(46) sich in einer ersten Schaltstellung befindet, in welcher das Verriegelungsglied
(100) mit dem ersten Schaltabschnitt (140) der Schaltstange (46) zusammenwirkt, und/oder
dass dann, wenn die Handhabe (38) in einer zweiten Betätigungsstellung ist, sich die
Schaltstange (46) in einer zweiten Schaltstellung befindet, in welcher das Verriegelungsglied
(100) mit dem zweiten Schaltabschnitt (142) der Schaltstange (46) zusammenwirkt.
7. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schaltstange (46) eine Zapfenführung (90) vorgesehen ist, die über die Schaltstange
(42) hinausragende seitliche Wandungsabschnitte (92, 94) aufweist, die voneinander
beabstandet sind, um zwischen sich den Zapfen (50) aufzunehmen, insbesondere wobei
die Führungsnut (52) seitlich durch Wandungen (78, 80) begrenzt ist, wobei die Zapfenführung
(90) derart ausgebildet ist, dass die Zapfenführung (90) zwischen die Wandungen (78,
80) in die Führungseinrichtung (48) eingeschoben werden kann.
8. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die Handhabe (38) in einer dritten Betätigungsstellung ist, sich die Schaltstange
(46) in einer dritten Schaltstellung befindet, in der sich der Zapfen (50) außerhalb
der Führungseinrichtung (48) und außerhalb der Zapfenführung (90) befindet, sodass
der Flügel (14) zwischen der Geschlossenstellung und einer Offenstellung relativ zum
Rahmen (12) verschwenkt werden kann.
9. Flügelanordnung (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsglied (100) als Kippriegel (102) ausgebildet ist, welcher um eine,
insbesondere zu einer Breitenrichtung (103) der Schaltstange (46) parallel orientierte,
vorzugsweise horizontale, Schwenkachse (104) verschwenkbar an der Führungseinrichtung
(48) gehaltert ist und in Abhängigkeit seiner Schwenklage eine Verriegelungsstellung
oder eine Freigabestellung einnehmen kann.
10. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippriegel (102) mittels einer Federeinrichtung, insbesondere einer Torsionsfeder
(124), in Richtung der Verriegelungsstellung vorgespannt ist, insbesondere wobei die
Torsionsfeder (124) an der Führungseinrichtung (48) gehaltert ist.
11. Flügelanordnung (10) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippriegel (102) einen Verriegelungsabschnitt (114) und einen mit der Schaltstange
(46) zusammenwirkenden Betätigungsabschnitt (120) aufweist, insbesondere wobei der
Betätigungsabschnitt (120) gegen die Schaltstange (46) vorgespannt ist.
12. Flügelanordnung (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schaltabschnitt (142) der Schaltstange (46) als Eindringabschnitt (138)
mit einer gegenüber dem ersten Schaltabschnitt (140) verringerten Materialdicke oder
als lokale Aussparung (134) ausgebildet ist, sodass der Kippriegel (102) mit seinem
Betätigungsabschnitt (120) in den zweiten Schaltabschnitt (142) eindringen kann.
13. Flügelanordnung (10) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kippriegel (102) derart ausgebildet und in der Verriegelungsstellung derart in
einem Bewegungsweg des Zapfens (50) von dem offenen Ende (74) der Führungsnut (52)
zu dem geschlossenen Ende (76) der Führungsnut (52) angeordnet ist, dass der Zapfen
(50) im Zuge seiner Verlagerung von dem offenen Ende (74) zu dem geschlossenen Ende
(76) den Kippriegel (102) passiert, wobei der Zapfen (50) entlang einer Gleitfläche
(154) des Kippriegels (102) abgleitet und dabei den Kippriegel (102) in Richtung der
Freigabestellung um die Schwenkachse (104) verschwenkt.
14. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (48) in zwei verschiedenen, um 180° zueinander entgegengesetzten
Orientierungen an dem Flügel (14) montierbar ist und/oder dass die Zapfenführung (90)
in zwei unterschiedlichen, um 180° zueinander entgegengesetzten Orientierungen an
der Schaltstange (46) montierbar ist.
15. Flügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung (40) und die Selbstverriegelungseinrichtung (42)
bezogen auf die Schwerkraftrichtung (g) zwischen einem oberen Querholm (22) des Rahmens
(12) und einem oberen Querholm (30) des Flügels (14), zwischen einem unteren Querholm
(28) des Flügels (14) und einem unteren Querholm (20) des Rahmens (12) oder zwischen
einem senkrechten Flügelholm (32), an dem sich die Handhabe (38) befindet, und einem
senkrechten Rahmenholm (24) angeordnet sind.