[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Validierung eines Signals einer Einrichtung
zur Flammenüberwachung eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Speichermedium,
ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung eines Temperatursensors.
[0002] Gasbefeuerte Heizgeräte weisen häufig eine Vorrichtung zur Flammenerkennung auf,
die verhindert, dass unverbranntes Brenngas-Luftgemisch im Brennraum des Heizgerätes
austreten kann. Die Flammenerkennung ermöglicht ein Unterbrechen der Gaszufuhr des
Heizgerätes, sobald die Vorrichtung zur Flammenerkennung keine Flamme mehr erkennen
kann, und ermöglicht so ein besonders sicheres Betreiben des Heizgerätes.
[0003] Bei Heizgeräten eingerichtet zur Verbrennung von Kohlenwasserstoffen kommt häufig
eine Flammenerkennung zum Einsatz, die auf einem gemessenen lonisationsstrom der Flamme
des Heizgerätes basiert. Dabei werden die bei der Verbrennung freigesetzten Ladungsträger
bestimmt. Diese Methode ermöglicht eine sichere und zuverlässige Flammenerkennung.
[0004] Es wurde herausgefunden, dass bei wasserstoffbetriebenen Heizgeräten eine Flammenerkennung
basierend auf der Erfassung eines lonisationsstromes der Flamme, insbesondere bei
geringer Leistung des Heizgerätes, nicht problemlos möglich, weil gegebenenfalls eine
Wasserstofflamme erheblich weniger Ladungsträger freisetzt als eine Flamme aus der
Verbrennung von Kohlenwasserstoffen (zum Beispiel Erdgas).
[0005] Daher kann bei wasserstoffbetriebenen Heizgeräten eine Flammenerkennung basierend
auf UV-Licht zum Einsatz kommen, wobei ein Sensor für ultraviolettes Licht auf die
Flamme gerichtet ist. Bei einem Ausfall und/oder einer Verschmutzung des UV-Sensors,
beispielsweise aufgrund von Ablagerung von Verbrennungsprodukten, kann allerdings
dann eine Flammenerkennung nicht zuverlässig gewährleistet werden, wodurch der Betrieb
des Heizgerätes unterbrochen werden müsste.
[0006] Ein Fehler in einem Sensor einer Flammenüberwachung und/oder der Auswerteelektronik
kann spätestens bei einer Inbetriebnahme eines Heizgerätes erkannt werden, so dass
dann entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können, wie z. B: eine Außerbetriebnahme
oder ein Versetzen des Heizgerätes in einen Fehlermodus.
[0007] Kommt es jedoch während des Betreibens des Heizgerätes zu einem Fehler der Sensorik
und/oder der Auswerteelektronik der Flammenüberwachung, insbesondere wenn die Flammenüberwachung
weiterhin (fälschlicherweise) eine Flamme des Heizgerätes vorgibt, kann der Fehler
durch die Auswerteelektronik nicht direkt bzw. nicht sicher erkannt werden. Sollte
in einem derartigen Fehlerzustand tatsächlich die Flamme des Heizgerätes erlöschen,
könnte unverbranntes Gas austreten mit entsprechenden Folgen für die Betriebssicherheit
des Heizgerätes.
[0008] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Validierung eines
Signals einer Einrichtung zur Flammenüberwachung eines Heizgerätes vorzuschlagen,
das die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwindet.
Insbesondere soll eine unabhängige und sichere Validierung des Signals einer Flammenüberwachung
eines Heizgerätes, insbesondere mit Wasserstoff betrieben, ermöglichen.
[0009] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich
erhöhen und/oder nur geringe bauliche Veränderungen an einem bekannten Heizgerät erfordern
und/oder eine einfache Integration in bestehende Heizgeräte ermöglichen.
[0010] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0011] Hierzu trägt ein Verfahren zur Validierung eines Signals einer ersten Einrichtung
zur Flammenüberwachung eines Heizgerätes bei, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- a) Erfassen eines Parameters, der einen Rückschluss auf die Flammentemperatur des
Heizgerätes ermöglicht,
- b) Vergleichen des in Schritt a) erfassten Parameters mit einem Referenzbereich,
- c) Betreiben des Heizgerätes mit einer zweiten Einrichtung zur Flammenüberwachung
oder Ausschalten des Heizgerätes, wenn der in Schritt a) erfasste Parameter außerhalb
eines vorgegebenen Bereichs liegt.
[0012] Die Schritte a), b) und c) werden bei einem regulären Verfahrensablauf zumindest
einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Insbesondere werden die Schritte
a) und b) permanent oder in regelmäßigen zeitlichen Abständen während des Betriebes
des Heizgeräts durchgeführt.
[0013] Das Verfahren dient insbesondere zur Validierung des Signals einer ersten oder primären
(üblicherweise genutzten) Einrichtung zur Flammenüberwachung eines Brenners eines
Heizgerätes und somit insbesondere zur Überwachung der Funktion dieser ersten Einrichtung
zur Flammenüberwachung. Die erste Einrichtung zur Flammenüberwachung kann dabei jeglicher
Art sein, insbesondere jedoch umfassend einen UV-Sensor (Sensor zur Erfassung ultravioletter
Strahlung einer Flamme) des Heizgerätes.
[0014] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, welches dazu
eingerichtet ist, einen gasförmigen Brennstoff, wie Erdgas oder insbesondere Wasserstoff,
unter Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen, um damit Wärme zu erzeugen, die beispielsweise
einem Heizkreislauf und/oder einer Warmwasserversorgung bereitgestellt werden kann.
Das Heizgerät weist in der Regel zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung
(wie ein Gebläse) auf, die ein Gemisch von (vorzugsweise gasförmigem) Brennstoff und
Verbrennungsluft durch einen Gemischkanal des Heizgerätes zum Brenner fördert; anschließend
kann das durch die Verbrennung entstehende Abgas durch ein Abgasrohr des Heizgerätes
zu einer Abgasanlage geführt werden. Zudem weist das Heizgerät mindestens eine Einrichtung
zur Flammenüberwachung auf. Die Einrichtung zur Flammenüberwachung kann dabei zur
Erkennung des Vorhandenseins einer Flamme als auch zur Regelung des Verbrennungsprozesses
eingesetzt werden.
[0015] Die zweite bzw. weitere Einrichtung zur Flammenüberwachung kann beispielsweise eine
Einrichtung zur Messung eines lonisationsstromes der Flamme des Heizgerätes sein,
wobei die Leitfähigkeit der Flamme gemessen wird, welche mit der Menge der bei der
Verbrennung freigesetzten Ladungsträgern variiert. Neben dem Erkennen des Vorhandenseins
einer Flamme kann anhand eines gemessenen lonisationsstromes auch der Verbrennungsprozess,
insbesondere das Mischungsverhältnis von Verbrennungsluft und Brenngas, geregelt werden.
[0016] Bei der Verbrennung von Wasserstoff oder eines Gasgemisches enthaltend Wasserstoff
hat die Flamme, zumindest bei geringer Leistung des Heizgerätes, eine deutlich geringere
Ionisierung, wodurch eine Flammenüberwachung mittels einer Messung des Ionisationsstromes
erschwert wird. Daher können hier alternative Verfahren eingesetzt werden, beispielsweise
die Erfassung der von der Flamme emittierten Ultraviolettstrahlung (UV-Strahlung).
Hierzu kann ein UV-Sensor in oder außerhalb der Brennkammer auf die Flamme gerichtet
sein.
[0017] Der Referenzwert ist in der Regel in der Dimension des in Schritt a) erfassten Parameters
gegeben und kennzeichnet eine Schwelle, bei deren Erreichen, Unterschreiten bzw. Überschreiten
von einem Erlöschen der Flamme auszugehen ist. Der Referenzwert kann beispielsweise
ein diskreter Wert sein, der in einem Datenspeicher hinterlegt ist.
[0018] Gemäß Schritt a) erfolgt das Erfassen eines (ausgewählten) Parameters des Heizgerätes,
der einen (bevorzugt direkten) Rückschluss auf eine Flammentemperatur zulässt. Insbesondere
kann der Parameter eine Temperatur oder eine Temperaturdifferenz sein.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der in Schritt a) zu erfassende Parameter
eine in der Brennkammer und/oder in unmittelbarer Umgebung der Brennkammer zu erfassende
Temperatur sein. Das Erfassen kann dabei insbesondere mittels eines Temperatursensors
erfolgen.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann in Schritt a) eine Temperatur
von einem Temperatursensor erfasst werden, der in der Brennkammer angeordnet ist,
wobei der Temperatursensor von der Flamme möglichst weit beabstandet ist. In vorteilhafter
Weise soll der Temperatursensor nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden und
so die Standzeit erhöht werden. Dabei versteht sich, dass der Referenzwert auf die
Position des Temperatursensors und den entsprechenden Temperaturbereich angepasst
sein sollte.
[0021] Dabei kann es für die Reaktionszeit der hier vorgeschlagenen Validierung besonders
vorteilhaft sein, den Temperatursensor zur Durchführung des Schrittes a) in der Brennkammer
des Heizgerätes (möglichst weit beabstandet zur Flamme) anzuordnen, jedoch an einer
Position, an der dieser der Wärmestrahlung der Flamme direkt ausgesetzt ist. In vorteilhafter
Weise kann so eine zeitliche Verzögerung der Erfassung eines Flammenverlustes aufgrund
der thermischen Masse möglicher, zwischen Flamme und Temperatursensor angeordneter,
Bauteile verhindert werden.
[0022] Gemäß einer weiteren, ggf. alternativen, vorteilhaften Ausgestaltung als Parameter
in Schritt a) kann eine Vorlauftemperatur eines mit dem Heizgerät verbundenen Heizkreislaufes
erfasst werden. Vorteilhaft wird die Vorlauftemperatur regelmäßig bei Heizgeräten
ohnehin erfasst und ein derart ausgestaltetes Verfahren ist besonders einfach an bestehenden
Heizgeräten nachrüstbar.
[0023] Gemäß einer weiteren, ggf. alternativen, Ausgestaltung kann als Parameter in Schritt
a) eine Differenz von Vorlauf- und Rücklauftemperatur erfasst werden. Vorteilhaft
kann so der Einfluss einer Umgebungstemperatur gemindert werden.
[0024] In Schritt b) erfolgt ein Vergleichen des in Schritt a) erfassten Parameters mit
einem (vorgegebenen) Referenzbereich. Der Referenzbereich kann auch anhand eines konkreten
Referenzwertes definiert sein. Für den Fall, dass der Referenzbereich durch einen
Referenzwert definiert ist, kann dieser als Grenzwert betrachtet werden, der entscheidet,
ob ein darüber oder darunter liegender Wert des Parameters innerhalb oder außerhalb
des Referenzbereichs liegt. Der Referenzbereich bzw. der Referenzwert ist insbesondere
ein Temperaturbereich bzw. eine Temperatur und/oder ein Temperaturdifferenzbereich
bzw. eine Temperaturdifferenz. Der Referenzbereich bzw. der Referenzwert definiert
insbesondere einen Betriebszustand des Heizgerätes, bei dem im regulären Betrieb des
Heizgerätes mit sehr hoher Sicherheit von einer erloschenen Flamme auszugehen ist.
Die Auswertung der Temperaturdifferenz von Vor- und Rücklauf erlaubt so Rückschlüsse
auf die zugeführte Wärmeenergie, insbesondere abhängig vom Betriebszustand des Heizgerätes.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Referenzbereich bzw. der
Referenzwert unter Einbeziehung von Betriebsdaten des Heizgerätes ermittelt werden.
Die Ermittlung des Referenzbereichs bzw. Referenzwertes kann dabei einmalig oder online
erfolgen, also anhand der Betriebsdaten permanent oder regelmäßig angepasst werden.
Die einzubeziehenden Betriebsdaten können dabei beispielsweise aus folgender Gruppe
ausgewählt sein: eine Leistung des Heizgerätes, eine Vorlauf- und/oder Rücklauftemperatur,
ein Massenstrom Brenngas und eine Leistung der Fördereinrichtung.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können in Schritt a) auch mehrere
Parameter erfasst werden, die einen (direkten) Rückschluss auf eine Flammentemperatur
des Heizgerätes erlauben. Hierzu sollten mehrere Referenzbereiche bzw. Referenzwerte
vorgegeben sein, die den entsprechenden erfassten Parametern zuzuordnen sind.
[0027] In Schritt c) kann für den Fall, dass bei dem Vergleich in Schritt b) erkannt wird,
dass der Wert des Parameters außerhalb des Referenzbereichs liegt bzw. ein Unterschreiten
eines Referenzwertes vorliegt, ein Betreiben des Heizgerätes mit einer zweiten Einrichtung
zur Flammenüberwachung des Heizgerätes erfolgen. Sollte das Heizgerät keine zweite
Einrichtung zur Flammenüberwachung aufweisen, kann alternativ auch eine Außerbetriebnahme
des Heizgerätes erfolgen.
[0028] Die zweite Einrichtung zur Flammenüberwachung kann dabei gleicher oder unterschiedlicher
Art bzw. Messmethodik der ersten Einrichtung zur Flammenüberwachung sein. In vorteilhafter
Weise kann ein Betreiben des Heizgerätes mit einer zweiten Einrichtung zur Flammenüberwachung
gemäß Schritt c) ebenso mittels Durchführung der Schritte a) und b) überwacht werden.
Hierzu können ein oder mehrere Referenzbereiche bzw. -werte für die zweite Einrichtung
zur Flammenüberwachung vorgegeben sein.
[0029] Sollte keine zweite (oder weitere) Einrichtung zur Flammenüberwachung vorhanden sein,
kann in Schritt c) auch eine Außerbetriebnahme des Heizgerätes erfolgen. Hierzu kann
zur Erhöhung der Sicherheit eine Gaszuführung des Heizgerätes geschlossen werden.
Zudem kann das Heizgerät vorteilhaft in einen Modus versetzt werden, der eine Inbetriebnahme
durch einen Nutzer unterbindet und nur durch eine fachkundige Person zulässt.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in einem Schritt d) das Heizgerät eine
Information über das Herauslaufen des Wertes des Parameters aus einem Referenzbereich
bzw. ein Unter- / Überschreiten des Referenzwertes und/oder einen Wechsel der Einrichtung
zur Flammenüberwachung (Ergebnis des Schritt c)) bereitstellen oder versenden. Insbesondere
kann das Bereitstellen oder Versenden der Information über ein Netzwerk erfolgen,
insbesondere dem Internet. Beispielsweise kann das Heizgerät automatisiert nach einer
automatisierten Außerbetriebnahme oder einen Wechsel der Einrichtung zur Flammenüberwachung
eine Information hierüber an einen ausgewählten Fachbetrieb senden, der dann einen
Wartungstermin für das Heizgerät zur Wiederherstellung der ersten Vorrichtung zur
Flammenerkennung planen und durchführen kann.
[0031] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer, diesen
veranlassen, ein hier vorgeschlagenes Verfahren auszuführen.
[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren
Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
[0033] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät
vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens.
Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen, und/
oder über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise
das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
In vorteilhafter Weise können auf dem Speicher des Regel- und Steuergeräts auch Daten
wie beispielsweise eine ein oder mehrere Referenzbereiche bzw. Referenzwerte zur Durchführung
eines hier vorgestellten Verfahrens hinterlegt werden oder sein.
[0034] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, aufweisend ein
hier vorgeschlagenes Regel- und Steuergerät. Bei dem Heizgerät handelt sich insbesondere
um ein Gasheizgerät, insbesondere um ein wasserstoffbetriebenes Gasheizgerät. Das
Gasheizgerät kann einen Brenner und eine Fördereinrichtung aufweisen, mit der ein
Gemisch aus Verbrennungsgas (Wasserstoff) und Verbrennungsluft dem Brenner zugeführt
werden kann.
[0035] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung einer in oder in unmittelbarer Nähe
einer Brennkammer eines Heizgerätes erfassten Temperatur eines Heizgerätes zur Validierung
eines Signals einer Einrichtung zur Flammenüberwachung des Heizgerätes vorgeschlagen.
[0036] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Speichermedium, dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und/oder der Verwendung
auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung
der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0037] Hier werden somit ein Verfahren, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel-
und Steuergerät, ein Heizgerät sowie eine Verwendung angegeben, welche die mit Bezug
auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere
tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Speichermedium, das Regel- und Steuergerät,
dass Heizgerät sowie die Verwendung zumindest dazu bei, die Betriebssicherheit eines
Heizgerätes zu verbessern, indem eine Möglichkeit zur Validierung eines erfassten
Signales einer Einrichtung zur Flammenüberwachung angegeben wird.
[0038] Zudem kann die Erfindung besonders einfach und kostengünstig durchgeführt bzw. umgesetzt
werden und insbesondere auch an bestehenden Heizgerät nachgerüstet werden.
[0039] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung
zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen
gelten, dies ist aber nicht zwingend.
[0040] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
Fig. 1: einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,
Fig. 2: ein hier vorgeschlagenes Heizgerät, und
Fig. 3: eine Brennkammer eines hier vorgeschlagenen Heizgerätes.
[0041] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen
Verfahrens. Das Verfahren dient zur Validierung einer Einrichtung zur Flammenüberwachung
eines Heizgerätes 1, beispielsweise eines UV-Sensors 12 oder einer lonisationselektrode
13. Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Reihenfolge der Schritte a),
b) und c) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen. Insbesondere kann
jedoch eine gleichzeitige (permanente) oder regelmäßig zeitlich beanstandete Durchführung
der Schritte a) und b) sinnvoll erscheinen.
[0042] In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Erfassen eines Parameters der einen Rückschluss
auf die Flammentemperatur des Heizgerätes 1 ermöglicht. Beispielsweise kann hierzu
eine Temperatur mittels eines, in einer Brennkammer 8 des Heizgerätes 1 angeordneten,
Temperatursensors 10 erfasst werden.
[0043] In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Vergleichen des in Schritt a) erfassten
Parameters mit einem vergebenen oder ermittelten Grenzwert (als Referenzbereich bzw.
Referenzwert).
[0044] In Block 130 erfolgt gemäß Schritt c) ein Betreiben des Heizgerätes 1 mit einer zweiten
Einrichtung zur Flammenüberwachung, beispielsweise der UV-Sensors 12 oder die lonisationselektrode
13 (je nachdem welche bisher aktiv war) oder Ausschalten des Heizgerätes, wenn der
in Schritt a) erfasste Parameter z.B. kleiner als der Referenzwert ist.
[0045] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Das
Heizgerät 1 kann eine Zuführung Verbrennungsluft 4 aufweisen, der über ein Gasventil
5 Verbrennungsgas zugesetzt werden kann. Das entstehende Verbrennungsgemisch kann
über einen Gemischkanal 16, in dem eine Fördereinrichtung 2 angeordnet sein kann,
einem in einer Brennkammer 8 angeordneten, Brenner 3 zugeführt werden. Entstehende
Verbrennungsprodukte können aus der Brennkammer 8 über eine Abgasanlage 9 abgeführt
werden. Unten kann die Brennkammer 8 einen (Kondensat-) Ablauf 14 aufweisen, der einen
Siphon 15 umfassen kann.
[0046] Das Heizgerät 1 kann zudem ein Regel- und Steuergerät 7 aufweisen, dass mit dem Temperatursensor
10, der in der Brennkammer 8 unterhalb des Brenners 3, elektrisch verbunden sein kann.
Durch die Anordnung des Temperatursensors 10 unterhalb des Brenners 3 in der Brennkammer
8 kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass dieser nicht zu hohen Temperaturen
ausgesetzt ist.
[0047] Das Regel- und Steuergerät 7 kann zudem mit dem Gasventil 5, der Fördereinrichtung
2 und einer Zündeinrichtung 6 elektrisch verbunden sein. Eine Durchführung eines hier
vorgeschlagenen Verfahrens kann vorteilhaft auf dem Regel- und Steuergerät 7 erfolgen.
[0048] Das Heizgerät 1 kann mit einem Heizkreislauf 18, aufweisend einen Vorlauf 19 und
einen Rücklauf 20 verbunden sein, in dem ein Wärmeträger in einer Umwälzrichtung 21
zirkulieren kann. Hierzu kann der Heizkreislauf 18 eine hier nicht gezeigte Umwälzpumpe
aufweisen und hier nicht gezeigte Verbraucher mit Wärme versorgen. Als in Schritt
a) zu erfassende Parameter kann auch die Temperatur im Vorlauf 19 oder die Differenz
der Temperaturen in Vorlauf 19 und Rücklauf 20 herangezogen werden.
[0049] Fig. 3 zeigt beispielhaft und schematisch eine Brennkammer 8 eines hier vorgeschlagenen
Heizgerätes 1. Über den Gemischkanal 16 kann Verbrennungsgemisch dem Brenner 3 zugeführt
und unter Entstehung einer Flamme 11 verbrannt werden. Die Flamme 11 kann durch einen
UV-Sensor 12 oder der lonisationselektrode 13 überwacht werden. Der Temperatursensor
10 kann unterhalb der lonisationselektrode 13 angeordnet sein. UV-Sensor 12, Brenner
3, lonisationselektrode 13 und Temperatursensor 10 können in einer Brennertür 17 angeordnet
sein, wodurch vorteilhaft eine elektrische Verkabelung mit dem Regel- und Steuergerät
7 vereinfacht werden kann.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Zuführung Verbrennungsluft
- 5
- Gasventil
- 6
- Zündeinrichtung
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasanlage
- 10
- Temperatursensor
- 11
- Flamme
- 12
- UV-Sensor
- 13
- lonisationselektrode
- 14
- Ablauf
- 15
- Siphon
- 16
- Gemischkanal
- 17
- Brennertür
- 18
- Heizkreislauf
- 19
- Vorlauf
- 20
- Rücklauf
- 21
- Umwälzrichtung
1. Verfahren zur Validierung eines Signals einer ersten Einrichtung zur Flammenüberwachung
(12, 13) eines Heizgerätes (1), umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) Erfassen eines Parameters, der einen Rückschluss auf die Temperatur einer Flamme
(11) des Heizgerätes (1) ermöglicht,
b) Vergleichen des in Schritt a) erfassten Parameters mit einem vorgegebenen Referenzbereich,
c) Betreiben des Heizgerätes (1) mit einer zweiten Einrichtung zur Flammenüberwachung
oder Ausschalten des Heizgerätes (1), wenn der in Schritt a) erfasste Parameter außerhalb
eines vorgegebenen Bereichs liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der in Schritt a) erfasste Parameter eine in der
Brennkammer (8) oder in unmittelbarer Umgebung der Brennkammer (8) erfasste Temperatur
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Erfassen einer Temperatur gemäß Schritt a) durch
einen Temperatursensor (10) in der Brennkammer (8) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Schritt a) eine Temperatur eines Vorlaufs (19)
eines mit dem Heizgerät (1) verbundenen Heizkreislaufes (18) erfasst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in Schritt a) eine Temperaturdifferenz eines Vorlaufs
(19) und eines Rücklaufs (20) eines mit dem Heizgerät (1) verbundenen Heizkreislaufes
(18) erfasst wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Referenzbereich in Schritt
b) unter Einbeziehung von Betriebsdaten des Heizgerätes (1) ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in Schritt a) mehrere Parameter
erfasst werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt d) eine Bereitstellung
oder ein Versenden einer Information über das Ergebnis des Vergleichs gemäß Schritt
c) erfolgt.
9. Computerprogramm, welches zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche eingerichtet ist.
10. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 9 gespeichert
ist.
11. Regel- und Steuergerät (7) für ein Heizgerät (1), eingerichtet zur Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
12. Heizgerät (1), aufweisend ein Regel- und Steuergerät (7) nach Anspruch 11.
13. Verwendung einer in oder in unmittelbarer Nähe einer Brennkammer (8) eines Heizgerätes
(1) erfassten Temperatur einer Flamme (11) des Heizgerätes (1) zur Validierung eines
Signals einer Einrichtung zur Flammenüberwachung (12, 13) des Heizgerätes (1).