[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm,
ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung
eines Temperatursensors.
[0002] In der Regel fällt bei der Verbrennung in Heizgeräten, beispielsweise der Verbrennung
von Brenngas wie Erdgas oder Wasserstoff, auch ein Kondensat an. Häufig wird das Kondensat
durch einen Ablauf, der häufig einen Siphon umfassen kann, aus der Brennkammer und
dem Heizgerät einem Abfluss zugeführt.
[0003] Offensichtlich kann ein blockierter Ablauf bzw. Siphon zu Problemen führen. So kann
das Kondensat nicht mehr abfließen und sammelt sich in der Brennkammer, wo es gegebenenfalls
in den Brenner und/oder auch noch weiter in die Gaszufuhr fließen kann. Dadurch kann
das Heizgerät erheblichen Schaden nehmen.
[0004] Bei Geräten mit einer ionisationsstrombasierten Flammenerkennung kann die lonisationselektrode
unterhalb des Brenners angeordnet sein. Bei einem blockierten (Kondensat-) Ablauf
könnte sich das Kondensat lediglich bis zur Initiationselektrode sammeln, weil bei
Kontakt der lonisationselektrode mit dem Kondensat der lonisationsstrom abbricht und
das Heizgerät aufgrund fehlender Flammenerkennung abschaltet. Ein derartiges System
ist beispielsweise in der
DE 10 2015 206 810 A1 beschrieben. Nachteilig kann diese Lösung bei Heizgeräten mit falsch angeordneter
lonisationselektrode und/oder auch bei Heizgeräten, aufweisend ein alternatives System
zur Flammenerkennung, nicht eingesetzt werden.
[0005] In der
GB 2187 829 A wird zur Verhinderung einer Blockade eines Ablaufs eines Heizgerätes vorgeschlagen,
im Heizgerät entstehendes Kondensat in einem Behältnis zu sammeln und anschließend
das gesamte Behältnis über den Ablauf zu entleeren. Hierdurch soll das Risiko einer
Blockade des Ablaufs gemindert werden.
[0006] Die
GB 249 7140 A schlägt vor, in einem Abflussrohr des Kondensats ein Anschlussstück vorzusehen, welches
einen Schalter aufweist, der von abfließendem Kondensat innerhalb des Abflussrohres
aktivierbar ist. Durch Kommunikationsmittel kann der Schalter einen weiteren Schalter
dazu veranlassen, das Heizgerät abzuschalten.
[0007] Die
US 5,024,595 A offenbart ein System, bei dem ein Stromkreis der Flammenüberwachung bei Erreichen
eines bestimmten Kondensatspiegels in einem Sammelrohr geschlossen wird, und damit
eine Gaszufuhr der Heizeinheit geschlossen wird. Dieses Verfahren ist jedoch nur bei
Heizgeräten mit einer entsprechenden Flammenüberwachung einsetzbar.
[0008] Nachteilig an den genannten Systemen ist insbesondere deren Komplexität, die neben
einer erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit auch erhöhte Kosten für Herstellung und Montage
mit sich bringt.
[0009] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines
Heizgerätes vorzuschlagen, der die geschilderten Probleme des Standes der Technik
zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll das Verfahren eine sehr einfache
und sichere Möglichkeit schaffen, die Blockade eines (Kondensat-)Ablaufs zu erkennen
und Folgeschäden zu verhindern.
[0010] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich
erhöhen, nur geringe bauliche Veränderungen an einem Heizgerät erfordern und eine
einfache Integration in einen bestehenden Produktionsprozess ermöglichen.
[0011] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0012] Hierzu trägt ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes bei, umfassend die folgenden
Schritte:
- a) Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb des Brenners des Heizgerätes,
- b) Vergleichen der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer Grenztemperatur,
- c) Erkennen eines blockierten Ablaufs der Brennkammer, wenn bei dem Vergleich gemäß
Schritt b) die in Schritt a) erfasste Temperatur unter der Grenztemperatur liegt.
[0013] Die Schritte a), b) und c) werden bei einem regulären Verfahrensablauf in der Regel
zumindest einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Insbesondere ist es
möglich, die Schritte a) bis c) mehrfach in der angegebenen Reihenfolge hintereinander
wiederholt durchzuführen. Es ist auch denkbar, die Schritte a) bis c) permanent, oder
in regelmäßigen zeitlichen Abständen (jede Sekunde oder Minute) durchzuführen.
[0014] Die Erfindung kann insbesondere zur Erkennung eines blockierten Ablaufs eines Heizgerätes
eingesetzt werden. Eine Blockade des Ablaufs hätte zur Folge, dass Kondensat aus der
Brennkammer des Heizgerätes nicht mehr abfließen kann und sich in der Brennkammer
sammelt, was zu erheblichen Schäden des Heizgerätes führen kann. Die Erfindung basiert
insbesondere auf der Idee, dass flüssiges Kondensat innerhalb einer Brennkammer eine
maximale Temperatur aufweist (in der Regel ca. 100 °C), die erheblich unter der Temperatur
einer in Betrieb befindlichen Brennkammer liegt.
[0015] Grundsätzlich ist ein hier vorgeschlagenes Verfahren in einem beliebigen Heizgerät
einsetzbar, bei deren Betrieb in erheblichem Umfang Kondensat entsteht. Besonders
sinnvoll erscheint ein Einsatz der vorliegenden Erfindung bei Heizgeräten, die keine
ionisationsstrombasierte Flammenerkennung aufweisen. Eine Durchführung des hier vorgeschlagenen
Verfahrens ist jedoch auch bei Heizgeräten mit ionisationsstrombasierter Flammenerkennung
problemlos möglich.
[0016] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, welches dazu
eingerichtet ist, einen gasförmigen Brennstoff, wie Erdgas oder insbesondere Wasserstoff,
unter Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen, um Wärme beispielsweise für einen Heizkreislauf
und/oder eine Warmwasserversorgung bereitzustellen. Das Heizgerät weist in der Regel
zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung (wie ein Gebläse) auf, die ein
Gemisch von Brennstoff (Gas) und Verbrennungsluft durch einen Gemischkanal des Heizgerätes
zum Brenner fördert; anschließend kann das durch die Verbrennung entstehende Abgas
durch ein Abgasrohr des Heizgerätes zu einer Abgasanlage geführt werden. Zudem weist
das Heizgerät einen Abfluss für bei der Verbrennung entstehendes Kondensat auf. Der
Abfluss kann einen Siphon umfassen. Über den Abfluss und/oder den Siphon kann das
Kondensat zu einer geeigneten Stelle, beispielsweise einem Abwasserkanal, zugeleitet
werden.
[0017] Der Ablauf wird in der Regel am tiefsten Punkt der Brennkammer angeordnet, um das
möglichst vollständige Abfließen des Kondensats zu gewährleisten. Häufig umfasst der
Abfluss einen Siphon, also einen U-förmigen Bereich, der den Abfluss gasdicht verschließt,
wodurch ein Eintreten von Fremdluft in die Brennkammer verhindert werden kann. Eine
Blockade des Abflusses wird häufig durch den bzw. in dem Siphon verursacht. Dabei
kann eine Blockade des Abflusses ein vollständiges Verschließen desselben zur Folge
haben, oder auch eine derart geminderte Abflussgeschwindigkeit, dass das Kondensat
nicht ausreichend schnell abfließen kann und sich in der Brennkammer sammelt. Unter
einer "Blockade" wird hier also insbesondere verstanden, dass das Kondensat nicht
oder in nur unzureichendem Umfang abfließen kann.
[0018] Gemäß einem Schritt a) erfolgt das Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb
des Brenners des Heizgerätes. Dabei kann insbesondere ein Signal eines Temperatursensors,
der in dem Bereich unterhalb des Brenners angeordnet ist, erfasst werden. Durch die
Anordnung in einem Bereich unterhalb des Brenners kann sichergestellt werden, dass
nicht abfließendes Kondensat erkannt wird, bevor es den darüber liegenden Brenner
und gegebenenfalls die Gaszufuhr erreicht.
[0019] Grundsätzlich kann zum Erfassen der Temperatur gemäß Schritt a) ein beliebiger Temperatursensor
eingesetzt werden. Insbesondere kann ein widerstandsbasierter Temperatursensor, beispielsweise
ein elektrischer Heißleiter oder Kaltleiter, ein Platin- oder Silizium-Messwiderstand,
oder auch ein Halbleiter-Temperatursensor genutzt werden.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Temperatursensor eine Zündeinrichtung,
insbesondere ein Hot-Surface-Igniter des Heizgerätes sein, wobei dieser für eine Durchführung
eines hier vorgeschlagenen Verfahrens unterhalb des Brenners angeordnet sein sollte.
Ein Hot-Surface-Igniter weist einen temperaturabhängigen Widerstand auf und ist daher
als Temperaturfühler geeignet. In vorteilhafter Weise wird so die Komplexität eines
Heizgerätes nicht erhöht und es sind keine zusätzlichen Bauteile zur Durchführung
eines hier vorgeschlagenen Verfahrens notwendig.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in Schritt a) eine Temperatur auch außerhalb
der Brennkammer in einer Position unterhalb des Brenners erfasst werden. In vorteilhafter
Weise ist ein dort angeordneter Temperatursensor einfach erreichbar und durch die
Nähe zu dem Kabelstrang der Brennertür auch einfach anschließbar. Nicht zuletzt ist
der Temperatursensor an dieser Position nicht den korrosions- und verschleißfördernden
Bedingungen innerhalb der Brennkammer ausgesetzt. Bei der Definition der Grenztemperatur
oder auch bei der Auswertung eines Signals eines außen an der Brennertür angeordneten
Temperatursensors müssen die Wärmeleitung und die thermischen Eigenschaften der Brennertür
bzw. Brennerwandung einbezogen werden. Nicht zuletzt sollte auch eine Verzögerung
des Signals aufgrund der erhöhten thermischen Masse des Sensors durch Einbeziehung
von Brennertür oder Brennerwandung beachtet werden.
[0022] Gemäß einem Schritt b) erfolgt ein Vergleich der in Schritt a) erfassten Temperatur
mit einer vorgegebenen Grenztemperatur. Die Grenztemperatur kann bei einem Temperatursensor,
der innerhalb der Brennkammer angeordnet ist, in einem Bereich von ca. 100 °C liegen.
Bei einem außerhalb der Brennkammer angeordneten Temperatursensor kann die Grenztemperatur
unter den genannten 100 °C liegen, um Wärmeleitung und Wärmekapazität der Brennertür
bzw. Brennerwandung auszugleichen.
[0023] Gemäß einem Schritt c) erfolgt das Erkennen eines blockierten Ablaufs des Heizgerätes,
wenn bei dem Vergleich gemäß Schritt b) die in Schritt a) erfassten Temperatur unterhalb
der Grenztemperatur liegt. Die Grenztemperatur ist insbesondere so gewählt, dass die
Anwesenheit von Wasser am bzw. in der näheren Umgebung des Temperatursensors detektiert
werden kann. Daher liegt der Grenzwert deutlich unterhalb der üblichen Brennraumtemperaturen.
[0024] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in einem Schritt d) nach dem Erkennen
eines blockierten Ablaufs des Heizgerätes gemäß Schritt c) das Heizgerät abgeschaltet
werden. Das kann insbesondere den automatischen Stopp der Verbrennung im Heizgerät
zur Folge haben.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann bei Erkennen eines blockierten
Ablaufs gemäß Schritt c) das Heizgerät in einem Schritt e) eine Information über den
blockierten Ablauf bereitstellen oder versenden. Vorteilhaft kann das Heizgerät so
automatisiert einen Betreiber, Nutzer oder einen Fachbetrieb über den blockierten
Ablauf und gegebenenfalls eine Abschaltung des Heizgerätes informieren. Insbesondere
kann das Bereitstellen oder Versenden der Information über ein Netzwerk, insbesondere
dem Internet, erfolgen. Beispielsweise könnte das Heizgerät automatisiert nach einem
Erkennen eines blockierten Ablaufs des Heizgerätes gemäß Schritt c) eine Information
hierüber an einen ausgewählten Fachbetrieb senden, der einen Wartungstermin zur Beseitigung
des blockierten Ablaufs planen und durchführen kann.
[0026] Das Verfahren ist insbesondere geeignet für den Betrieb des Heizgerätes mit Wasserstoff.
[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen
veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
[0028] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren
Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
[0029] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät
vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens.
Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw.
über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das
auf einem Speicher
[0030] (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen. Zudem können auf einem
Speicher des Regel- und Steuergeräts auch eine oder mehrere Grenztemperaturen zur
Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens hinterlegt sein.
[0031] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät mit einem hier vorgestellten Regel-
und Steuergerät vorgeschlagen. Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein
Gasheizgerät mit einem Gasbrenner und einer Fördereinrichtung die ein Gemisch aus
Gas (insbesondere Wasserstoff) und Verbrennungsluft zu dem Gasbrenner fördern kann.
[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, aufweisend einen
Temperatursensor, der in einem Bereich unterhalb des Brenners des Heizgerätes angeordnet
ist.
[0033] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Heizgerätes kann der Temperatursensor
außen an der Brennkammer, insbesondere an der Brennertür oder einer Brennerwandung,
des Heizgerätes angeordnet sein.
[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Heizgerätes kann dieses dazu
eingerichtet sein, sich abzuschalten, sofern eine am Temperatursensor erfasste Temperatur
unterhalb einer Grenztemperatur liegt.
[0035] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Heizgerätes kann der Temperatursensor
ein Temperatursensor zur thermischen Flammenerkennung des Heizgerätes sein. In vorteilhafter
Weise kann so ein bereits vorhandener Temperatursensor zur Durchführung eines hier
vorgeschlagenen Verfahrens genutzt werden.
[0036] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung eines Temperatursensors vorgeschlagen,
wobei der Temperatursensor unterhalb eines Brenners in oder außen an einer Brennkammer
eines Heizgerätes angeordnet ist, zum Erkennen eines blockierten (Kondensat-) Ablaufs
(der Brennkammer) des Heizgerätes.
[0037] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhafte
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Speichermedium, dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und/oder der Verwendung
auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung
der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0038] Hier werden somit ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm,
ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung
eines Temperatursensors angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren
und das Heizgerät dazu bei, eine einfache und sichere Möglichkeit zum Erkennen eines
blockierten Kondensatablaufes eines Heizgerätes bereitzustellen.
[0039] Zudem ist die Erfindung einfach kostengünstig umsetzbar und erhöht die Komplexität
eines Heizgerätes nicht oder nur unwesentlich. Auch kann die Erfindung problemlos
an Altgeräte implementiert werden.
[0040] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
Fig. 1: einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,
Fig. 2: ein hier vorgeschlagenes Heizgerät, und
Fig. 3: eine Brennkammer eines hier vorgeschlagenen Heizgerätes.
[0041] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen
Verfahrens. Das Verfahren dient zum Erkennen eines blockierten (Kondensat-) Ablaufs
14 eines Heizgerätes 1. Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Reihenfolge
der Schritte a), b) und c) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen.
Insbesondere kann jedoch eine gleichzeitige (permanente) oder regelmäßig zeitlich
beanstandete Durchführung der Schritte a) bis c) sinnvoll erscheinen.
[0042] In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Erfassen einer Temperatur in einem Bereich
unterhalb des Brenners 3 des Heizgerätes 1. In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b)
ein Vergleichen der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer Grenztemperatur.
In Block 130 erfolgt gemäß Schritt c) ein Erkennen eines blockierten Ablaufs 14 der
Brennkammer 8.
[0043] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Das
Heizgerät 1 kann eine Zuführung Verbrennungsluft 4 aufweisen, der über ein Gasventil
5 Verbrennungsgas zugesetzt werden kann. Das entstehende Verbrennungsgemisch kann
über einen Gemischkanal 16, in dem eine Fördereinrichtung 2 angeordnet sein kann,
einem in einer Brennkammer 8 angeordneten, Brenner 3 zugeführt werden. Entstehende
Verbrennungsprodukte können aus der Brennkammer 8 über eine Abgasanlage 9 abgeführt
werden.
[0044] Das Heizgerät 1 kann zudem ein Regel- und Steuergerät 7 aufweisen, dass mit einem
Temperatursensor 10, der in der Brennkammer 8 unterhalb des Brenners 3, elektrisch
verbunden sein kann. Zudem kann das Regel- und Steuergerät 7 mit dem Gasventil 5,
der Fördereinrichtung 2 und einer Zündeinrichtung 6 elektrisch verbunden sein. Eine
Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens kann vorteilhaft auf dem Rege-I
und Steuergerät 7 erfolgen.
[0045] Fig. 3 zeigt beispielhaft und schematisch eine Brennkammer 8 eines hier vorgeschlagenen
Heizgerätes 1. Über den Gemischkanal 16 kann Verbrennungsgemisch dem Brenner 3 zugeführt
und unter Entstehung einer Flamme 11 verbrannt werden. Die Flamme 11 kann durch einen
UV-Sensor 12 überwacht werden. Die Brennkammer 8 kann zudem eine lonisationselektrode
13, die gleichfalls zur Überwachung der Flamme 11 geeignet ist, aufweisen. Der Temperatursensor
10 kann unterhalb der lonisationselektrode 13 angeordnet sein. UV-Sensor 12, Brenner
3, lonisationselektrode 13 und Temperatursensor 10 können in einer Brennertür 17 angeordnet
sein, wodurch vorteilhaft eine elektrische Verkabelung vereinfacht werden kann.
[0046] Unten kann die Brennkammer 8 einen (Kondensat-) Ablauf 14 aufweisen, der einen Siphon
15 umfassen kann. Bei einer Blockade des Ablaufs 14 kann das Kondensat in der Brennkammer
ansteigen bis zur Höhe des Temperatursensors 10 und diesen dann auf Kondensattemperatur,
und damit unterhalb der Grenztemperatur, abkühlen. Gemäß dem hier vorgeschlagenen
Verfahren würde das Heizgerät 1 nunmehr abschalten, wodurch ein weiteres Steigen des
Kondensatspiegels in der Brennkammer 3 verhindert werden kann. Eine Beschädigung des
Heizgerätes 1, insbesondere des Brenners 3, kann somit wirkungsvoll verhindert werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Zuführung Verbrennungsluft
- 5
- Gasventil
- 6
- Zündeinrichtung
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Brennkammer
- 9
- Abgasanlage
- 10
- Temperatursensor
- 11
- Flamme
- 12
- UV-Sensor
- 13
- lonisationselektrode
- 14
- Ablauf
- 15
- Siphon
- 16
- Gemischkanal
- 17
- Brennertür
1. Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes (1), umfassend zumindest die folgenden Schritte:
a) Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb des Brenners (3) des Heizgerätes
(1),
b) Vergleichen der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer Grenztemperatur,
c) Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) der Brennkammer (8), wenn bei dem Vergleich
gemäß Schritt b) die in Schritt a) erfassten Temperatur unter der Grenztemperatur
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in einem Schritt d) nach einem Erkennen eines blockierten
Ablaufs (14) gemäß Schritt c) das Heizgerät abgeschaltet wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt e) nach einem
Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) gemäß Schritt c) das Heizgerät (1) einer Information
über den blockierten Ablauf (14) bereitstellt oder versendet.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in Schritt a) eine Temperatur
außen an einer Brennertür (17) in einem Bereich unterhalb des Brenners (3) erfasst
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Heizgerät (1) mit Wasserstoff
betrieben wird.
6. Computerprogramm, welches zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden
Ansprüche eingerichtet ist.
7. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 6 gespeichert
ist.
8. Regel- und Steuergerät (7) für ein Heizgerät (1), eingerichtet zur Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
9. Heizgerät (1), aufweisend ein Regel- und Steuergerät (7) nach Anspruch 8.
10. Heizgerät (1), aufweisend einen Temperatursensor (10), angeordnet unterhalb des Brenners
(3) des Heizgerätes (1).
11. Heizgerät nach Anspruch 10, wobei der Temperatursensor (10) außen an der Brennertür
angeordnet ist.
12. Heizgerät (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei das Heizgerät (1) dazu eingerichtet
ist sich abzuschalten, sofern eine am Temperatursensor (10) erfasste Temperatur unterhalb
einer Grenztemperatur liegt.
13. Verwendung eines Temperatursensors (10), der unterhalb eines Brenners (3) in einem
Heizgerät (1) angeordnet ist, zum Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) des Heizgerätes
(1).