(19)
(11) EP 4 174 378 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.05.2023  Patentblatt  2023/18

(21) Anmeldenummer: 22202419.2

(22) Anmeldetag:  19.10.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F23N 5/24(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F23N 5/242; F23N 2225/16; F23N 2900/05005
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 27.10.2021 DE 102021127922

(71) Anmelder: Vaillant GmbH
42859 Remscheid NRW (DE)

(72) Erfinder:
  • Grabe, Jochen
    51688 Wipperfürth (DE)

(74) Vertreter: Popp, Carsten 
Vaillant GmbH IR-IP Berghauser Straße 40
42859 Remscheid
42859 Remscheid (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINES HEIZGERÄTES, COMPUTERPROGRAMM, SPEICHERMEDIUM, REGEL - UND STEUERGERÄT, HEIZGERÄT UND VERWENDUNG EINES TEMPERATURSENSORS


(57) Es wird ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes (1) vorgeschlagen, umfassend die folgenden Schritte:
a) Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb des Brenners (3) des Heizgerätes (1),
b) Vergleichen der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer Grenztemperatur,
c) Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) der Brennkammer (8) wenn bei dem Vergleich gemäß Schritt b) die in Schritt a) erfassten Temperatur unter der Grenztemperatur liegt.
Die Erfindung kann insbesondere zur Erkennung eines blockierten Ablaufs (14) eines Heizgerätes (1) eingesetzt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung eines Temperatursensors.

[0002] In der Regel fällt bei der Verbrennung in Heizgeräten, beispielsweise der Verbrennung von Brenngas wie Erdgas oder Wasserstoff, auch ein Kondensat an. Häufig wird das Kondensat durch einen Ablauf, der häufig einen Siphon umfassen kann, aus der Brennkammer und dem Heizgerät einem Abfluss zugeführt.

[0003] Offensichtlich kann ein blockierter Ablauf bzw. Siphon zu Problemen führen. So kann das Kondensat nicht mehr abfließen und sammelt sich in der Brennkammer, wo es gegebenenfalls in den Brenner und/oder auch noch weiter in die Gaszufuhr fließen kann. Dadurch kann das Heizgerät erheblichen Schaden nehmen.

[0004] Bei Geräten mit einer ionisationsstrombasierten Flammenerkennung kann die lonisationselektrode unterhalb des Brenners angeordnet sein. Bei einem blockierten (Kondensat-) Ablauf könnte sich das Kondensat lediglich bis zur Initiationselektrode sammeln, weil bei Kontakt der lonisationselektrode mit dem Kondensat der lonisationsstrom abbricht und das Heizgerät aufgrund fehlender Flammenerkennung abschaltet. Ein derartiges System ist beispielsweise in der DE 10 2015 206 810 A1 beschrieben. Nachteilig kann diese Lösung bei Heizgeräten mit falsch angeordneter lonisationselektrode und/oder auch bei Heizgeräten, aufweisend ein alternatives System zur Flammenerkennung, nicht eingesetzt werden.

[0005] In der GB 2187 829 A wird zur Verhinderung einer Blockade eines Ablaufs eines Heizgerätes vorgeschlagen, im Heizgerät entstehendes Kondensat in einem Behältnis zu sammeln und anschließend das gesamte Behältnis über den Ablauf zu entleeren. Hierdurch soll das Risiko einer Blockade des Ablaufs gemindert werden.

[0006] Die GB 249 7140 A schlägt vor, in einem Abflussrohr des Kondensats ein Anschlussstück vorzusehen, welches einen Schalter aufweist, der von abfließendem Kondensat innerhalb des Abflussrohres aktivierbar ist. Durch Kommunikationsmittel kann der Schalter einen weiteren Schalter dazu veranlassen, das Heizgerät abzuschalten.

[0007] Die US 5,024,595 A offenbart ein System, bei dem ein Stromkreis der Flammenüberwachung bei Erreichen eines bestimmten Kondensatspiegels in einem Sammelrohr geschlossen wird, und damit eine Gaszufuhr der Heizeinheit geschlossen wird. Dieses Verfahren ist jedoch nur bei Heizgeräten mit einer entsprechenden Flammenüberwachung einsetzbar.

[0008] Nachteilig an den genannten Systemen ist insbesondere deren Komplexität, die neben einer erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit auch erhöhte Kosten für Herstellung und Montage mit sich bringt.

[0009] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes vorzuschlagen, der die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll das Verfahren eine sehr einfache und sichere Möglichkeit schaffen, die Blockade eines (Kondensat-)Ablaufs zu erkennen und Folgeschäden zu verhindern.

[0010] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Heizgerätes zumindest nicht wesentlich erhöhen, nur geringe bauliche Veränderungen an einem Heizgerät erfordern und eine einfache Integration in einen bestehenden Produktionsprozess ermöglichen.

[0011] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.

[0012] Hierzu trägt ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes bei, umfassend die folgenden Schritte:
  1. a) Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb des Brenners des Heizgerätes,
  2. b) Vergleichen der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer Grenztemperatur,
  3. c) Erkennen eines blockierten Ablaufs der Brennkammer, wenn bei dem Vergleich gemäß Schritt b) die in Schritt a) erfasste Temperatur unter der Grenztemperatur liegt.


[0013] Die Schritte a), b) und c) werden bei einem regulären Verfahrensablauf in der Regel zumindest einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Insbesondere ist es möglich, die Schritte a) bis c) mehrfach in der angegebenen Reihenfolge hintereinander wiederholt durchzuführen. Es ist auch denkbar, die Schritte a) bis c) permanent, oder in regelmäßigen zeitlichen Abständen (jede Sekunde oder Minute) durchzuführen.

[0014] Die Erfindung kann insbesondere zur Erkennung eines blockierten Ablaufs eines Heizgerätes eingesetzt werden. Eine Blockade des Ablaufs hätte zur Folge, dass Kondensat aus der Brennkammer des Heizgerätes nicht mehr abfließen kann und sich in der Brennkammer sammelt, was zu erheblichen Schäden des Heizgerätes führen kann. Die Erfindung basiert insbesondere auf der Idee, dass flüssiges Kondensat innerhalb einer Brennkammer eine maximale Temperatur aufweist (in der Regel ca. 100 °C), die erheblich unter der Temperatur einer in Betrieb befindlichen Brennkammer liegt.

[0015] Grundsätzlich ist ein hier vorgeschlagenes Verfahren in einem beliebigen Heizgerät einsetzbar, bei deren Betrieb in erheblichem Umfang Kondensat entsteht. Besonders sinnvoll erscheint ein Einsatz der vorliegenden Erfindung bei Heizgeräten, die keine ionisationsstrombasierte Flammenerkennung aufweisen. Eine Durchführung des hier vorgeschlagenen Verfahrens ist jedoch auch bei Heizgeräten mit ionisationsstrombasierter Flammenerkennung problemlos möglich.

[0016] Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät, welches dazu eingerichtet ist, einen gasförmigen Brennstoff, wie Erdgas oder insbesondere Wasserstoff, unter Zufuhr von Umgebungsluft zu verbrennen, um Wärme beispielsweise für einen Heizkreislauf und/oder eine Warmwasserversorgung bereitzustellen. Das Heizgerät weist in der Regel zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung (wie ein Gebläse) auf, die ein Gemisch von Brennstoff (Gas) und Verbrennungsluft durch einen Gemischkanal des Heizgerätes zum Brenner fördert; anschließend kann das durch die Verbrennung entstehende Abgas durch ein Abgasrohr des Heizgerätes zu einer Abgasanlage geführt werden. Zudem weist das Heizgerät einen Abfluss für bei der Verbrennung entstehendes Kondensat auf. Der Abfluss kann einen Siphon umfassen. Über den Abfluss und/oder den Siphon kann das Kondensat zu einer geeigneten Stelle, beispielsweise einem Abwasserkanal, zugeleitet werden.

[0017] Der Ablauf wird in der Regel am tiefsten Punkt der Brennkammer angeordnet, um das möglichst vollständige Abfließen des Kondensats zu gewährleisten. Häufig umfasst der Abfluss einen Siphon, also einen U-förmigen Bereich, der den Abfluss gasdicht verschließt, wodurch ein Eintreten von Fremdluft in die Brennkammer verhindert werden kann. Eine Blockade des Abflusses wird häufig durch den bzw. in dem Siphon verursacht. Dabei kann eine Blockade des Abflusses ein vollständiges Verschließen desselben zur Folge haben, oder auch eine derart geminderte Abflussgeschwindigkeit, dass das Kondensat nicht ausreichend schnell abfließen kann und sich in der Brennkammer sammelt. Unter einer "Blockade" wird hier also insbesondere verstanden, dass das Kondensat nicht oder in nur unzureichendem Umfang abfließen kann.

[0018] Gemäß einem Schritt a) erfolgt das Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb des Brenners des Heizgerätes. Dabei kann insbesondere ein Signal eines Temperatursensors, der in dem Bereich unterhalb des Brenners angeordnet ist, erfasst werden. Durch die Anordnung in einem Bereich unterhalb des Brenners kann sichergestellt werden, dass nicht abfließendes Kondensat erkannt wird, bevor es den darüber liegenden Brenner und gegebenenfalls die Gaszufuhr erreicht.

[0019] Grundsätzlich kann zum Erfassen der Temperatur gemäß Schritt a) ein beliebiger Temperatursensor eingesetzt werden. Insbesondere kann ein widerstandsbasierter Temperatursensor, beispielsweise ein elektrischer Heißleiter oder Kaltleiter, ein Platin- oder Silizium-Messwiderstand, oder auch ein Halbleiter-Temperatursensor genutzt werden.

[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Temperatursensor eine Zündeinrichtung, insbesondere ein Hot-Surface-Igniter des Heizgerätes sein, wobei dieser für eine Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens unterhalb des Brenners angeordnet sein sollte. Ein Hot-Surface-Igniter weist einen temperaturabhängigen Widerstand auf und ist daher als Temperaturfühler geeignet. In vorteilhafter Weise wird so die Komplexität eines Heizgerätes nicht erhöht und es sind keine zusätzlichen Bauteile zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens notwendig.

[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in Schritt a) eine Temperatur auch außerhalb der Brennkammer in einer Position unterhalb des Brenners erfasst werden. In vorteilhafter Weise ist ein dort angeordneter Temperatursensor einfach erreichbar und durch die Nähe zu dem Kabelstrang der Brennertür auch einfach anschließbar. Nicht zuletzt ist der Temperatursensor an dieser Position nicht den korrosions- und verschleißfördernden Bedingungen innerhalb der Brennkammer ausgesetzt. Bei der Definition der Grenztemperatur oder auch bei der Auswertung eines Signals eines außen an der Brennertür angeordneten Temperatursensors müssen die Wärmeleitung und die thermischen Eigenschaften der Brennertür bzw. Brennerwandung einbezogen werden. Nicht zuletzt sollte auch eine Verzögerung des Signals aufgrund der erhöhten thermischen Masse des Sensors durch Einbeziehung von Brennertür oder Brennerwandung beachtet werden.

[0022] Gemäß einem Schritt b) erfolgt ein Vergleich der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer vorgegebenen Grenztemperatur. Die Grenztemperatur kann bei einem Temperatursensor, der innerhalb der Brennkammer angeordnet ist, in einem Bereich von ca. 100 °C liegen. Bei einem außerhalb der Brennkammer angeordneten Temperatursensor kann die Grenztemperatur unter den genannten 100 °C liegen, um Wärmeleitung und Wärmekapazität der Brennertür bzw. Brennerwandung auszugleichen.

[0023] Gemäß einem Schritt c) erfolgt das Erkennen eines blockierten Ablaufs des Heizgerätes, wenn bei dem Vergleich gemäß Schritt b) die in Schritt a) erfassten Temperatur unterhalb der Grenztemperatur liegt. Die Grenztemperatur ist insbesondere so gewählt, dass die Anwesenheit von Wasser am bzw. in der näheren Umgebung des Temperatursensors detektiert werden kann. Daher liegt der Grenzwert deutlich unterhalb der üblichen Brennraumtemperaturen.

[0024] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kann in einem Schritt d) nach dem Erkennen eines blockierten Ablaufs des Heizgerätes gemäß Schritt c) das Heizgerät abgeschaltet werden. Das kann insbesondere den automatischen Stopp der Verbrennung im Heizgerät zur Folge haben.

[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann bei Erkennen eines blockierten Ablaufs gemäß Schritt c) das Heizgerät in einem Schritt e) eine Information über den blockierten Ablauf bereitstellen oder versenden. Vorteilhaft kann das Heizgerät so automatisiert einen Betreiber, Nutzer oder einen Fachbetrieb über den blockierten Ablauf und gegebenenfalls eine Abschaltung des Heizgerätes informieren. Insbesondere kann das Bereitstellen oder Versenden der Information über ein Netzwerk, insbesondere dem Internet, erfolgen. Beispielsweise könnte das Heizgerät automatisiert nach einem Erkennen eines blockierten Ablaufs des Heizgerätes gemäß Schritt c) eine Information hierüber an einen ausgewählten Fachbetrieb senden, der einen Wartungstermin zur Beseitigung des blockierten Ablaufs planen und durchführen kann.

[0026] Das Verfahren ist insbesondere geeignet für den Betrieb des Heizgerätes mit Wasserstoff.

[0027] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt), umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.

[0028] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.

[0029] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Regel- und Steuergerät für ein Heizgerät vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw. über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher

[0030] (des Regel- und Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen. Zudem können auf einem Speicher des Regel- und Steuergeräts auch eine oder mehrere Grenztemperaturen zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens hinterlegt sein.

[0031] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät mit einem hier vorgestellten Regel- und Steuergerät vorgeschlagen. Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät mit einem Gasbrenner und einer Fördereinrichtung die ein Gemisch aus Gas (insbesondere Wasserstoff) und Verbrennungsluft zu dem Gasbrenner fördern kann.

[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät vorgeschlagen, aufweisend einen Temperatursensor, der in einem Bereich unterhalb des Brenners des Heizgerätes angeordnet ist.

[0033] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Heizgerätes kann der Temperatursensor außen an der Brennkammer, insbesondere an der Brennertür oder einer Brennerwandung, des Heizgerätes angeordnet sein.

[0034] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Heizgerätes kann dieses dazu eingerichtet sein, sich abzuschalten, sofern eine am Temperatursensor erfasste Temperatur unterhalb einer Grenztemperatur liegt.

[0035] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Heizgerätes kann der Temperatursensor ein Temperatursensor zur thermischen Flammenerkennung des Heizgerätes sein. In vorteilhafter Weise kann so ein bereits vorhandener Temperatursensor zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens genutzt werden.

[0036] Nach einem weiteren Aspekt wird eine Verwendung eines Temperatursensors vorgeschlagen, wobei der Temperatursensor unterhalb eines Brenners in oder außen an einer Brennkammer eines Heizgerätes angeordnet ist, zum Erkennen eines blockierten (Kondensat-) Ablaufs (der Brennkammer) des Heizgerätes.

[0037] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm, dem Speichermedium, dem Regel- und Steuergerät, dem Heizgerät und/oder der Verwendung auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.

[0038] Hier werden somit ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes, ein Computerprogramm, ein Speichermedium, ein Regel- und Steuergerät, ein Heizgerät und eine Verwendung eines Temperatursensors angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere tragen das Verfahren und das Heizgerät dazu bei, eine einfache und sichere Möglichkeit zum Erkennen eines blockierten Kondensatablaufes eines Heizgerätes bereitzustellen.

[0039] Zudem ist die Erfindung einfach kostengünstig umsetzbar und erhöht die Komplexität eines Heizgerätes nicht oder nur unwesentlich. Auch kann die Erfindung problemlos an Altgeräte implementiert werden.

[0040] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:

Fig. 1: einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,

Fig. 2: ein hier vorgeschlagenes Heizgerät, und

Fig. 3: eine Brennkammer eines hier vorgeschlagenen Heizgerätes.



[0041] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Verfahren dient zum Erkennen eines blockierten (Kondensat-) Ablaufs 14 eines Heizgerätes 1. Die mit den Blöcken 110, 120 und 130 dargestellte Reihenfolge der Schritte a), b) und c) kann sich bei einem regulären Betriebsablauf einstellen. Insbesondere kann jedoch eine gleichzeitige (permanente) oder regelmäßig zeitlich beanstandete Durchführung der Schritte a) bis c) sinnvoll erscheinen.

[0042] In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb des Brenners 3 des Heizgerätes 1. In Block 120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Vergleichen der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer Grenztemperatur. In Block 130 erfolgt gemäß Schritt c) ein Erkennen eines blockierten Ablaufs 14 der Brennkammer 8.

[0043] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Das Heizgerät 1 kann eine Zuführung Verbrennungsluft 4 aufweisen, der über ein Gasventil 5 Verbrennungsgas zugesetzt werden kann. Das entstehende Verbrennungsgemisch kann über einen Gemischkanal 16, in dem eine Fördereinrichtung 2 angeordnet sein kann, einem in einer Brennkammer 8 angeordneten, Brenner 3 zugeführt werden. Entstehende Verbrennungsprodukte können aus der Brennkammer 8 über eine Abgasanlage 9 abgeführt werden.

[0044] Das Heizgerät 1 kann zudem ein Regel- und Steuergerät 7 aufweisen, dass mit einem Temperatursensor 10, der in der Brennkammer 8 unterhalb des Brenners 3, elektrisch verbunden sein kann. Zudem kann das Regel- und Steuergerät 7 mit dem Gasventil 5, der Fördereinrichtung 2 und einer Zündeinrichtung 6 elektrisch verbunden sein. Eine Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens kann vorteilhaft auf dem Rege-I und Steuergerät 7 erfolgen.

[0045] Fig. 3 zeigt beispielhaft und schematisch eine Brennkammer 8 eines hier vorgeschlagenen Heizgerätes 1. Über den Gemischkanal 16 kann Verbrennungsgemisch dem Brenner 3 zugeführt und unter Entstehung einer Flamme 11 verbrannt werden. Die Flamme 11 kann durch einen UV-Sensor 12 überwacht werden. Die Brennkammer 8 kann zudem eine lonisationselektrode 13, die gleichfalls zur Überwachung der Flamme 11 geeignet ist, aufweisen. Der Temperatursensor 10 kann unterhalb der lonisationselektrode 13 angeordnet sein. UV-Sensor 12, Brenner 3, lonisationselektrode 13 und Temperatursensor 10 können in einer Brennertür 17 angeordnet sein, wodurch vorteilhaft eine elektrische Verkabelung vereinfacht werden kann.

[0046] Unten kann die Brennkammer 8 einen (Kondensat-) Ablauf 14 aufweisen, der einen Siphon 15 umfassen kann. Bei einer Blockade des Ablaufs 14 kann das Kondensat in der Brennkammer ansteigen bis zur Höhe des Temperatursensors 10 und diesen dann auf Kondensattemperatur, und damit unterhalb der Grenztemperatur, abkühlen. Gemäß dem hier vorgeschlagenen Verfahren würde das Heizgerät 1 nunmehr abschalten, wodurch ein weiteres Steigen des Kondensatspiegels in der Brennkammer 3 verhindert werden kann. Eine Beschädigung des Heizgerätes 1, insbesondere des Brenners 3, kann somit wirkungsvoll verhindert werden.

Bezugszeichenliste



[0047] 
1
Heizgerät
2
Fördereinrichtung
3
Brenner
4
Zuführung Verbrennungsluft
5
Gasventil
6
Zündeinrichtung
7
Regel- und Steuergerät
8
Brennkammer
9
Abgasanlage
10
Temperatursensor
11
Flamme
12
UV-Sensor
13
lonisationselektrode
14
Ablauf
15
Siphon
16
Gemischkanal
17
Brennertür



Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Heizgerätes (1), umfassend zumindest die folgenden Schritte:

a) Erfassen einer Temperatur in einem Bereich unterhalb des Brenners (3) des Heizgerätes (1),

b) Vergleichen der in Schritt a) erfassten Temperatur mit einer Grenztemperatur,

c) Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) der Brennkammer (8), wenn bei dem Vergleich gemäß Schritt b) die in Schritt a) erfassten Temperatur unter der Grenztemperatur liegt.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in einem Schritt d) nach einem Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) gemäß Schritt c) das Heizgerät abgeschaltet wird.
 
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in einem Schritt e) nach einem Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) gemäß Schritt c) das Heizgerät (1) einer Information über den blockierten Ablauf (14) bereitstellt oder versendet.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in Schritt a) eine Temperatur außen an einer Brennertür (17) in einem Bereich unterhalb des Brenners (3) erfasst wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Heizgerät (1) mit Wasserstoff betrieben wird.
 
6. Computerprogramm, welches zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche eingerichtet ist.
 
7. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 6 gespeichert ist.
 
8. Regel- und Steuergerät (7) für ein Heizgerät (1), eingerichtet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
 
9. Heizgerät (1), aufweisend ein Regel- und Steuergerät (7) nach Anspruch 8.
 
10. Heizgerät (1), aufweisend einen Temperatursensor (10), angeordnet unterhalb des Brenners (3) des Heizgerätes (1).
 
11. Heizgerät nach Anspruch 10, wobei der Temperatursensor (10) außen an der Brennertür angeordnet ist.
 
12. Heizgerät (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei das Heizgerät (1) dazu eingerichtet ist sich abzuschalten, sofern eine am Temperatursensor (10) erfasste Temperatur unterhalb einer Grenztemperatur liegt.
 
13. Verwendung eines Temperatursensors (10), der unterhalb eines Brenners (3) in einem Heizgerät (1) angeordnet ist, zum Erkennen eines blockierten Ablaufs (14) des Heizgerätes (1).
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente