[0001] Die Erfindung betrifft einen Handschuh zur Formgebung und/oder zur Pflege von Haaren
mit einer dorsalen Seite und einer der dorsalen Seite gegenüberliegenden palmaren
Seite sowie einer proximal angeordneten Einschlüpföffnung zum Überziehen des Handschuhs.
[0002] Meistens werden verschiedene Arten von Bürsten verwendet, um bestimmte Haartypen
zu Pflegen und zu Fixieren. Das Styling verschiedener Haartypen kann oft sehr aufwendig
sein. Beispielsweise kann die Position der eigenen Hände zum Stylen der eigenen Haare,
insbesondere zum Hochstecken oder Fixieren zu einem Pferdeschwanz unvorteilhaft sein.
Eine Bürste muss dabei in einer Hand gehalten werden, wobei diese Hand daher nicht
zum Halten oder Formen der Haare genutzt werden kann.
[0003] Hinzu kommt, dass es für bestimmte Frisuren oder Stylings notwendig ist, mit einer
Bürste und einem Kamm zu arbeiten. Dies ist beispielsweise bei Hochsteckfrisuren oder
einem Pferdeschwanz der Fall. Da der Kamm oder die Bürste, oder beispielsweise auch
andere Hilfsmittel, wie Haarspray oder Gel in jeweils einer Hand gehalten werden müssen,
steht dem Anwender meist keine Hand mehr zum Formen der eigenen Haare zur Verfügung.
Typischerweise ist es oft auch notwendig die Haare zusätzlich beispielswiese durch
Glätten vorzubehandeln, so dass der Aufwand noch weiter erhöht wird.
[0004] Bei Kindern formen meist die Eltern die Haare oder helfen zumindest dabei. Allerdings
sind Kinder sehr dynamisch und viel in Bewegung, sodass ein Stylen der Haare von Kindern
auch als Hilfsperson sehr aufwendig werden und lange dauern kann. Da insbesondere
Männer, beispielsweise Väter aufgrund eigener Kurzhaarfrisuren oft unerfahren im Umgang
mit Langhaarfrisuren sind, kann die Nutzung einer Bürste bei Kindern dementsprechend
ungewohnt sein. Daher das Stylen der Haare von Kindern länger dauern, wodurch deren
Ungeduld wächst.
[0005] Aus den zuvor genannten Gründen nehmen viele Menschen daher die Dienstleistung einer
weiteren Person, beispielsweise einer im Friseurhandwerk ausgebildeten Person in Anspruch.
Solche ausgebildeten Personen haben nicht nur einen anderen Blickwinkel auf die zu
formende Frisur, sondern sind auch in Ihrer Bewegung mit den Händen geschickter. Dennoch
wird viel Zeit für ein individuelles Styling der Haare, welches speziell auf den jeweiligen
Haartyp zugeschnitten ist, benötigt. Unter Anderem müssen die richtigen Bürsten, Kämme,
etwaige Pflege- oder Färbeprodukte, Glätteisen, Rasierer, unterschiedlichste Scheren,
und sonstige Hilfsmittel zum Formen der Haare ausgewählt und angewendet werden. Neben
dem Zeitfaktor spielt es für die frisierende Person daher auch eine Rolle, wie viele
Hände für das Formen der Haare verwendet werden müssen.
[0006] Oft müssen Haare beispielsweise unter hohem Zeitaufwand gebürstet, gebunden und hochgesteckt
werden, um einen gewünschten Effekt zu erzielen. Die Bürste muss dabei in einer Hand
gehalten werden, wobei diese Hand daher nicht zum Halten oder Formen der Haare genutzt
werden kann. Dementsprechend steht der frisierenden Person typischerweise nur eine
Hand zum Halten und Formen der Haare zur Verfügung. Dadurch wird mehr Zeit und in
manchen Fällen, wie bspw. beim Hochstecken oder Fixieren der Haare, eine weitere Hilfskraft
benötigt.
[0007] Nachteilig ist zudem, dass oftmals zwei Hände oder sogar mehr Hände benötigt werden,
um die gewünschte Frisur zu formen. Es kommt daher immer wieder vor, dass nach dem
Bürsten, Kämmen, oder Glätten der Haare, diese nach dem Ablegen der Bürste, des Kamms
oder des Glätteisens, wieder in einen ungewünschten Zustand zurückfallen. Dies betrifft
besonders einzelne Strähnen, welche zum Formen meist erst separiert, dann gekämmt
und im direkten Anschluss geformt werden sollen. Wenn diese nach dem Kämmen aufgrund
des Ablegens des Kammes wieder zurückfallen, müssen die Strähnen erneut separiert
und ggf. sogar erneut gekämmt oder gebürstet werden.
[0008] Erschwerend kommt hinzu, dass im Friseurhandwerk ausgebildete Personen oft unter
Zeitdruck stehen, da viele Kunden auf ein Styling der Haare warten.
[0009] Im Allgemeinen kann das Formen der Haare also sehr aufwendig sein. Insbesondere Privatpersonen
stoßen hier schnell an Grenzen, aber auch im gewerblichen Bereich erfordern aufwendige
Frisuren oftmals eine zweite Person, welche der frisierenden Person unterstützend
zur Seite steht, wodurch natürlich auch Personalkosten steigen.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung ein Hilfsmittel bereitzustellen, welches einer
frisierenden Person das Handwerk erleichtert und vor allem eine Zeitersparnis beim
Stylen von Haaren, beziehungsweise der Gestaltung einer insbesondere aufwendigen Frisur,
sowie auch einer Alltagsfrisur ermöglicht. Die Aufgabe der Erfindung kann auch darin
gesehen werden, ein Hilfsmittel bereitzustellen, welches einer frisierenden Person
erlaubt, die Haare und insbesondere einzelne Haarsträhnen mit beiden Händen zu halten
und, vorzugsweise zeitgleich zu formen, beziehungsweise zu stylen.
[0011] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0012] Demgemäß betrifft die Erfindung einen Handschuh zur Formgebung und/oder zur Pflege
von Haaren mit einer dorsalen Seite und einer der dorsalen Seite gegenüberliegenden
palmaren Seite. Die dorsale Seite ist dabei diejenige Seite, welche nach dem Überstreifen
den Handrücken bedeckt. Umgekehrt ist die palmare Seite die Seite des Handschuhs,
welche die Handinnnenfläche bedeckt. Der Handschuh weist auch eine proximal angeordnete
Einschlüpföffnung zum Überziehen des Handschuhs auf und zumindest eine Fingertasche
mit einer Fingeröffnung an einem distalen Ende des Handschuhs, sodass zumindest eine
Fingerkuppe beim Tragen des Handschuhs vom Handschuhmaterial unbedeckt bleibt. Eine
Mehrzahl von zueinander beabstandeten Borsten, welche insbesondere zum Kämmen oder
Bürsten von Haaren zumindest einer Person geeignet sind, bilden eine Borstengruppe.
Diese Borstengruppe ist in zumindest einem Teilbereich der vom Handschuh an der palmaren
Seite gebildeten Außenfläche angeordnet. Die Borsten erstrecken sich von der Außenfläche
nach außen, wobei die Borstengruppe so angeordnet ist, dass sie während der Nutzung
des Handschuhs im Bereich zumindest eines Mittelhandknochens angeordnet ist und der
Bereich des Ansatzes der Fingertasche frei von Borsten ist.
[0013] Mit anderen Worten an der palmaren Seite des Handschuhs sind Borsten zum Bürsten
oder Kämmen der Haare angeordnet, insbesondere sodass zumindest eine Fingerkuppe frei
zum Formen und Stylen der Haare ist. Die Handinnenfläche, bzw. die palmare Seite des
Handschuhs kann dabei gleichzeitig zum Bürsten und/oder Kämmen der Haare verwendet
werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da die Haare nun mit beiden Händen geformt
werden können und zeitgleich auch gebürstet. Auf diese Weise müssen zuvor separierte
und ggf. bereits gekämmte Haarsträhnen nicht mehr losgelassen werden, sondern können
in direkter Folge zu einem Zopf, einer Hochsteckfrisur oder anderen Formen verarbeitet,
bzw. gebunden werden, etwa mittels eines Haargummis oder einer Haarklammer. Dabei
ist es nun möglich, dieses Styling vorzunehmen, ohne beim Fixieren erst eine zuvor
benutzte Bürste aus der Hand zu legen.
[0014] Allgemein können die Hände mit dem Handschuh frei bleiben, sodass keine starre Bürste
genutzt werden braucht und beide Hände zum Frisieren genutzt werden können. Es sind
also beide Hände frei. Ein Handwechsel, wie er insbesondere im privaten Bereich, bspw.
bei Nutzung eine Bürste notwendig ist, könnte demnach entfallen. Dies erleichtert
auch insbesondere für Väter den Umgang mit für sie ungewohnten Mädchenfrisuren und
Bürsten. Vorzugsweise entfällt die Nutzung einer Bürste sogar und es braucht nur der
Handschuh genutzt werden, wodurch das Frisieren von Kindern, beispielsweise bei der
Fixierung der Haare zu einem Pferdeschwanz leichter, praktischer und insbesondere
beschleunigt wird. Daher wird auch die Geduld der Kinder weniger auf die Probe gestellt.
[0015] Weiterhin sind die Hände bei Nutzung des Handschuhs auch frei, um beispielsweise
Hilfsprodukte, wie Haarspray oder Gel anzuwenden. Vorteilhafterweise kann die Verwendung
eines oder sogar zweier Handschuhe im gewerblichen Bereich sogar dazu führen, dass
eine zweite Person, beispielsweise zur Unterstützung nicht mehr gebraucht wird und
somit Personalkosten reduziert werden können. Insgesamt lässt sich durch die Verwendung
des Handschuhs also sowohl Zeit, auch Personal und somit Kosten einsparen.
[0016] Um Strähnen besser greifen zu können und insbesondere besser zu fühlen, sodass die
Strähnen sauber voneinander getrennt werden können, ist zumindest eine Fingerkuppe
beim Tragen des Handschuhs vom Handschuhmaterial unbedeckt. Der Handschuh kann daher
vielseitig eingesetzt werden und ist für jede Altersgruppe geeignet. Im Vergleich
zu alltagstauglichen bürsten ist der Handschuh jedoch deutlich unaufwendiger in der
Handhabung bzw. beim Gestalten der Haare. Insgesamt kann auf das Aufnehmen und Ablegen
von Bürsten verzichtet werden, wodurch insbesondere bei gewerblicher Nutzung des Handschuhs
eine Zeit-, sowie Personalersparnis resultiert. Zudem wird das Gestalten der Haare
flexibler und es kann ein besseres Endbild durch die vereinfachte Handhabung erzielt
werden.
[0017] Der Handschuh weist vorzugsweise eine palmare Grundfläche auf, welche sich von der
Einschlüpföffnung bis zu den Fingertaschen, bzw. bis zum Ansatz der Fingertaschen
erstreckt und insbesondere die palmar angeordnete Außenseite des Handschuhs bildet.
Die oder eine Borstengruppe stellt allgemein einen flächigen Bereich, insbesondere
der palmaren Grundfläche und/oder einer palmaren Fingerfläche dar, welcher eine Vielzahl
von Borsten aufweist. Dabei umfasst zumindest eine Borstengruppe bevorzugt zumindest
5 % der palmaren Grundfläche, bevorzugt zumindest 20%, besonders bevorzugt zumindest
30%. In einer Ausführungsform kann eine Borstengruppe bis zu 90% der palmaren Grundfläche
umfassen, bevorzugt weniger als 80%, bevorzugt weniger als 70%, besonders bevorzugt
weniger als 60%. Mit anderen Worten ein borstenfreier Bereich, bzw. eine borstenfreie
Fläche der palmaren Grundfläche ist zwischen 10% und 95%. Vorteilhafterweise ist die
Handinnefläche, bzw. die palmare Seite des Hadnschuh daher nicht zu 100% mit Borsten
bedeckt. Auf diese Weise wird die Beweglichkeit der Hand und insbesondere der Finger
innerhalb des Handschuhs sichergestellt, sodass eine ausreichende Flexibilität zum
Gestalten der Haare erhalten bleibt.
[0018] Allgemein richtet sich die Größe der Borstengruppe nach der vorgesehenen Anwendung.
Soll der Handschuh im privaten Bereich für die Selbstanwendung genutzt werden, kann
eine größere Borstengruppe vorteilhaft sein, da die Hände, insbesondere der Handlungs-
oder Bewegungsspielraum, sowie auch der Sichtbereich kleiner sind, als im gewerblichen
Einsatzbereich, wenn die Haare bspw. durch eine zweite Person geglättet werden. Durch
die größere Borstengruppe können Privatpersonen daher mit einer größeren Borstenfläche
agieren, sodass das Bürsten, Kämmen und Binden erleichtert wird. Im Gegensatz dazu,
ist Handlungs- oder Bewegungsspielraum aus Sicht einer zweiten Person, also im gewerblichen
Bereich größer. Somit kann mit einer kleineren Borstengruppe präziser gearbeitet werden
und insgesamt ein besseres Ergebnis erzielt werden, als es bspw. im privaten Gebrauch
möglich wäre.
[0019] Vorzugsweise weist der Handschuh zumindest zwei, vorzugsweise mehrere, insbesondere
voneinander beabstandete Borstengruppen auf, welche jeweils in einem individuellen
Teilbereich der vom Handschuh an der palmaren Seite gebildeten Außenfläche angeordnet
sind, wobei der Abstand der Borstengruppen zueinander größer ist, als ein Abstand
der Borsten zueinander. Vorteilhafterweise können daher Borstengruppen sowohl an der
palmaren Grundfläche, als auch an zumindest einer palmaren Fingerfläche angeordnet
sein. Die palmare Fingerfläche ist im Sinne der Erfindung diejenige Fläche, welche
auf der palmaren Außenseite der Fingertaschen angeordnet ist. Es kann auch vorteilhaft
sein, wenn zumindest eine Borstengruppe an jeweils einer palmaren Fingerfläche angeordnet
ist, beispielsweise an zwei, drei, vier oder sogar fünf Fingertaschen. Es ist jedoch
auch möglich, dass der Handschuh, insbesondere nur eine Borstengruppe aufweist, welche
an einer Fingertasche angeordnet ist. Die palmare Grundfläche kann in diesem Fall
sogar borstenfrei ausgebildet sein.
[0020] Durch mehrere und/oder individuell angeordnete Borstengruppen kann der Handschuh
auf besondere Weise individualisiert werden und der vorgesehenen Anwendung angepasst
werden. Der Handschuh kann beispielsweise an der Fingertasche des kleinen Fingers,
des Ringfingers oder des Zeigfingers eine Borstengruppe aufweisen, sodass besonders
beim Stylen nur einer dieser Finger, beispielsweise der kleine Finger zum Bürsten
einer Strähne genutzt werden kann. Die verbleibenden Finger können dann beispielsweise
zum Formen oder Gestalten einer Hochsteckfrisur genutzt werden. Andersherum kann die
Borstengruppe natürlich auch an der Fingertasche des Daumens angeordnet sein, sodass
beispielsweise die Strähne mit dem Daumen kämmbar ist.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich die Borstengruppe/n in eine
Längsrichtung und eine Breitenrichtung, wobei die Länge zumindest einer, vorzugsweise
mehrerer Borstengruppen größer ist, als deren Breite. Allgemein kann sich die Borstengruppe
im Sinne der Erfindung in eine Richtung also länger erstrecken, als in die oder eine
andere Richtung. Weiterhin muss die Borstengruppe nicht gleichförmig sein oder eine
symmetrische geometrische Form aufweisen, sondern kann auch unsymmetrisch und/oder
gekrümmt ausgebildet sein. Demnach kann die Borstengruppe einen zuvor bestimmten Bereich
oder eine zuvor bestimmte Fläche umfassen, welche für die vorgesehene Anwendung besonders
gut geeignet ist, beispielsweise den Bereich des kleinen Mittelhandknochens oder des
Mittelhandknochens des Daumens.
[0022] Vorteilhaft ist daher auch, wenn zumindest eine Borstengruppe so angeordnet ist,
dass sie während der Nutzung des Handschuhs in einem mittigen Bereich der Mittelhandknochen
angeordnet ist, insbesondere im Bereich der Mittelhandknochen des Zeige-, Mittel-
und Ringfingers, oder im Bereich des Mittelhandknochens des Daumens und/oder des kleinen
Fingers in einem Teilbereich der vom Handschuh an der palmaren Seite gebildeten Außenfläche.
Eine derartige Ausführungsform ermöglicht bspw. ein Bürsten oder Kämmen mit der Handinnefläche
und gleichzeitig ein Binden oder Formen einzelner Haarsträhnen mit den Fingern beider
Hände.
[0023] Allgemein kann der Handschuh in vielen unterschiedlichen Ausführungsformen ausgebildet
sein, welche insbesondere an bestimmte Haartypen angepasst und für spezielle Stylings
konfiguriert sein können, sodass der Handschuh für verschiedenste Anwendungen optimiert
ist.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend genauer anhand der beigeschlossenen Figuren erläutert.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils gleiche oder entsprechende
Elemente. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein Handschuh mit einer mittig angeordneten Borstengruppe;
- Fig. 2
- Ein Handschuh mit einer seitlich auf der Grundfläche angeordneten Borstengruppe;
- Fig. 3
- Ein Handschuh mit zwei Borstengruppen, wobei eine Borstengruppe an zwei Fingertaschen
angeordnet ist;
- Fig. 4
- Ein Handschuh mit vier Borstengruppen, wobei jeweils eine Borstengruppe an jeweils
einer Fingertasche angeordnet ist und zwei Borstengruppen auf der Grundfläche angeordnet
sind;
- Fig. 5
- Ein Handschuh mit sechs Borstengruppen, welche an den Fingertaschen und der Grundfläche
jeweils voneinander beabstandet angeordnet sind;
- Fig. 6
- Ausschnitt der Einschlüpföffnung mit Gummiband;
- Fig. 7
- Ausschnitt der Einschlüpföffnung mit Lasche;
- Fig. 8
- Darstellung verschiedener Borstentypen;
- Fig. 9
- Darstellung der Borstenanordnung in einer Borstengruppe;
- Fig. 10
- Darstellung einer Borstenanordnung mit zueinander versetzten Borsten;
- Fig. 11
- Querschnittsdarstellung des Trägermaterials und des Handschuhmaterials sowie deren
Verbindung;
- Fig. 12
- Ein Handschuh mit einem Stiel und mehreren Befestigungseinrichtungen für Stylingprodukte;
- Fig. 13
- Schematische Darstellung einer Borstengruppe mit Borsten und beheizbaren Borsten;
- Fig. 14
- Ein Handschuh mit einem auf der dorsalen Seite befestigtem Akku;
- Fig. 15
- Einen Handschuh 1 mit einer Heizeinrichtung.
[0025] In Fig. 1 ist ohne Beschränkung auf das dargestellte Beispiel ein Handschuh 1 insbesondere
zur Formgebung von Haaren gezeigt, welcher eine dorsale Seite 100 und eine der dorsalen
Seite 100c gegenüberliegende palmaren Seite 101 aufweist. Eine Mehrzahl von zueinander
beabstandeten Borsten 21 bilden eine Borstengruppe 20. Diese Borstengruppe 20 ist
in einem Teilbereich der vom Handschuh an der palmaren Seite 101 gebildeten Außenfläche
16 angeordnet. Die Borsten 21 erstrecken sich von der Außenfläche 16 nach außen, wobei
die Borstengruppe 20 so angeordnet ist, dass sie während der Nutzung des Handschuhs
1 im Bereich zumindest eines Mittelhandknochens angeordnet ist und der Bereich des
Ansatzes der Fingertasche 10 frei von Borsten ist. Dies ist besonders wichtig, da
andernfalls die Finger aufgrund der Borsten 21 nicht ausreichend geknickt werden können,
um präzise arbeiten, bzw. eine Frisur formen zu können. Demnach kann eine freie Beweglichkeit
der Finger während der Handschuh 1 genutzt wird, gewährleistet werden.
[0026] Der Handschuh 1 weist eine proximal angeordnete Einschlüpföffnung 2 und distal angeordnete
Fingertaschen 10 auf. Dabei weist zumindest eine Fingertasche 10, bevorzugt jedoch
alle Fingertaschen 10 eine Fingeröffnung 11 auf, sodass insbesondere die Fingerkuppe/n
beim Tragen des Handschuhs 1 frei bleiben. Auf diese Weise ist ein sicheres und präzises
Vereinzeln von Haarsträhnen und Binden oder Hochstecken der Haare oder Haarsträhnen
sichergestellt. Mit vom Handschuh 1 bedeckten Fingerkuppen oder Fingerspitzen wäre
dies nicht machbar, da einerseits die Feinfühligkeit verloren geht und anderseits
nicht mit dem Finger, bzw. der Haut sondern mit den Handschuh 1, bzw. dem Handschuhmaterial
14 mit einer völlig anderen Oberfläche gegriffen wird.
[0027] Mit anderen Worten, es ist daher auch denkbar, dass der Handschuh 1 mehrere Fingertaschen
10 mit jeweils einer Fingeröffnung 11 an dem distalen Ende des Handschuhs 1 aufweist,
sodass mehrere Fingerkuppen beim Tragen des Handschuhs 1 vom Handschuhmaterial 14
unbedeckt bleiben. Es ist allerdings auch möglich, dass zumindest eine Fingertasche
10 in der Fingerspitze geschlossen und zumindest eine andere Fingertasche 10 eine
Fingeröffnung 11 aufweist. Mit anderen Worten, zumindest eine Fingertasche kann geschlossen
sein und zumindest eine Fingertasche kann offen sein. Demnach können sogar zwei, drei,
oder 4 Fingertaschen geschlossen sein, oder eine Fingeröffnung 11 aufweisen, sodass
insbesondere je nach Anwendung und Haartyp eine geeignete Variante gewählt werden
kann.
[0028] Vorteilhaft ist auch, wenn der Handschuh 1 zumindest eines der Merkmale aufweist:
- Der Handschuh 1 ist als Halbfingerhandschuh, ¾ Fingerhandschuh oder fingerloser Handschuh
1 ausgebildet ist,
- der Handschuh 1 weist zumindest eine Fingertasche 10 auf, welche als Halbfingertasche
oder ¾ Fingertasche ausgebildet ist,
- der Handschuh weist Fingertaschen 10 mit unterschiedlichen Längen auf,
- der Handschuh weist an zumindest einem Finger eine Fingeröffnung 11 anstelle einer
Fingertasche 10 auf.
[0029] Je nach Länge der Fingertaschen 10 kann der Handschuh 1 also beispielsweise als Halbfingerhandschuh,
¾ Fingerhandschuh oder fingerloser Handschuh 1 ausgebildet sein, was den Vorteil mit
sich bringt, die Finger freier bewegt werden können. So können die Haare in verbesserter
Weise gegriffen und somit auch geformt und/oder vereinzelt werden. Diese Ausführungsformen
sind daher besonders für Hochsteckfrisuren und sonstige kompliziert zu bindende oder
zu gestaltende Stylings sehr gut geeignet.
[0030] Das Beispiel in Fig. 1 ist ein fingerloser Handschuh 1 mit einer Borstengruppe 20,
welche vorzugsweise mittig auf einer an der palmaren Seite 101 gebildeten Grundfläche
3 angeordnet ist. Die Borstengruppe 20 mit Borsten 21 ist daher im Bereich der Mittelhandknochen,
insbesondere aller Finger angeordnet. Weiterhin kann die Borstengruppe wie dargestellt
eine ovale Form aufweisen. Andere Formen, wie bspw. eine runde oder kreisförmige Form,
eine rechteckige, oder quadratische, oder eine allgemein polygonale Form, bspw. Dreieck,
Sechseck, oder Achteck sind ebenfalls denkbar.
[0031] In Fig. 2 ist daher eine andere Ausführungsform gezeigt. Wie auch in Fig. 1 ist ein
Halbfingerhandschuh mit Fingertaschen 10 und Fingeröffnungen 11 dargestellt. Die Borstengruppe
20 ist jedoch nicht mittig auf der Grundfläche 3, sondern seitlich auf der Grundfläche
3 angeordnet. Mit anderen Worten, die Borstengruppe 20 ist im Bereich der Mittelhandknochen
des Daumens und des Zeigfingers angeordnet. Dabei kann sich die Borstengruppe 20 in
eine Richtung länger erstrecken, als in eine andere Richtung. Im dargestellten Beispiel
erstreckt sich die Borstengruppe 20 daher länger in der Längsrichtung L, als in die
Breitenrichtung B. Somit erstreckt sich die Borstengruppe 20 seitlich entlang der
Länge des Handschuhs 1, insbesondere sodass mit dem kleinen und dem Ringfinger, die
gebürsteten oder gekämmten Haarsträhnen noch in Form gehalten werden können.
[0032] Es ist auch denkbar, dass zumindest eine Borstengruppe, vorzugsweise mehrere Borstengruppen
an der palmaren Seite 101 an zumindest einer Fingertasche 10, vorzugsweise an jeweils
einer Fingertasche 10 angeordnet ist/sind. Eine solche Ausführungsform zeigt beispielsweise
Fig. 3. Ohne Beschränkung auf das gezeigte Beispiel, kann zumindest eine Borstengruppe
20 in eine Richtung länger ausgebildet sein, als in eine andere Richtung, sodass diese
Borstengruppe 20 optimal an eine länglich ausgebildete Fingertasche 10 angepasst ist.
Im dargestellten Beispiel ist, vorzugsweise jeweils eine Borstengruppe 20 an der Grundfläche
3, bzw. im Bereich der Mittelhandknochen angeordnet und eine Borstengruppe 20 auf
der palmaren Seite 101 der Fingertaschen, vorzugsweise des kleinen Fingers und des
Ringfingers. Auf diese Weise können insbesondere diese Finger zum kämmen verwendet
werden, wobei der Mittelfinger, der Zeigefinder und/oder der Daumen zum Formen der
Haare genutzt werden können. Die Borstengruppe 20 kann dabei als zusammenhängende
Borstengruppe 20 ausgebildet sein, welche sich bspw. über mehrere Fingertaschen 10
erstreckt, oder als mehrere getrennt voneinander und an jeder Fingertasche 10 einzeln
angeordnete Borstengruppen ausgebildet sein. In letzterem Fall ist die Beweglichkeit
der Finger während der Nutzung des Handschuhs 1 höher.
[0033] Wie dargestellt, kann es ohne Beschränkung auf das gezeigte Beispiel auch vorgesehen
sein, dass der Handschuh 1 mehrere Fingertaschen 10 aufweist, welche entlang der Finger
unterschiedliche Längen aufweisen, sodass zumindest ein Finger längsseitig beim Tragen
des Handschuhs mehr vom Handschuhmaterial 14 bedeckt ist, als ein anderer Finger.
Allgemein kann sich eine Fingertasche 10 oder mehrere Fingertaschen 10 entlang der
Fingerlänge über den gesamten Finger, bis zum oberen Fingergelenk und/oder bis zum
unteren Fingergelenk erstrecken.
[0034] Fig. 4 zeigt daher eine weitere Ausführungsform. Im dargestellten Beispiel ist zumindest
eine, bzw. sind zumindest zwei Fingertaschen 10 entlang der Fingerlänge über den gesamten
Finger erstreckt, beispielsweise entlang des kleinen Fingers und des Ringfingers.
Die anderen Fingertaschen 10 sind dementsprechend deutlich kürzer und weisen, vorzugsweise
jeweils eine Fingeröffnung 11 auf. Alternativ kann anstelle der Fingertaschen 10 auch
einfach eine Fingeröffnung 11 im Bereich des Daumens, Zeigefingers, Mittelfingers,
Ringfingers und/oder kleinen Fingers angeordnet sein. Der Handschuh 1 der Fig. 4 weist
mehr als zwei Borstengruppen 20 auf, vorzugsweise mehr als drei, bevorzugt vier Borstengruppen
20 oder mehr. Dabei sind, beispielsweise zwei oder drei Borstengruppen 20 auf der
Grundfläche 3 angeordnet. Denkbar ist hier eine Verteilung der Borstengruppen 20 jeweils
an den Seiten der Grundfläche 3 sowie mittig der Grundfläche 3. Insbesondere kann
jeweils eine Borstengruppe 20 im Bereich des Mittelhandknochens des Daumens und des
kleinen Fingers auf der Grundfläche 3, bzw. der palmaren Seite 101 des Handschuhs
1 angeordnet sein. Eine weiter Borstengruppe 20 kann dann im Bereich der Mittelhandknochen
des Ringfingers, Mittelfingers und/oder Zeigefingers angeordnet sein.
[0035] Weitere Borstengruppen 20 sind, bevorzugt jeweils an einer Fingertasche 10 angeordnet.
Es ist auch denkbar, dass mehrere Borstengruppen 20 an jeweils einer Fingertasche
angeordnet sind. Diese können dann beispielsweise im Bereich der Fingergelenke voneinander
beabstandet sein, insbesondere sodass die Beweglichkeit der Finger nicht durch die
Borstengruppen 20 eingeschränkt wird. Die Borstengruppen 20 sind so angeordnet, dass
der Bereich des Ansatzes der Fingertaschen 10 frei von Borsten ist, sodass die Finger
ausreichend geknickt werden können, um ein präzises arbeiten zu ermöglichen.
[0036] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform des Handschuhs 1 mit sechs Borstengruppen 20, wobei
der Bereich des Ansatzes der Fingertaschen 10 ebenfalls borstenfrei ausgebildet ist.
Dabei ist jeweils eine der sechs Borstengruppen 20 an jeweils einer Fingertasche 10
angeordnet und eine Borstengruppe 20 auf der Grundfläche 3, insbesondere seitlich,
vorzugsweise im Bereich des kleinen Mittelhandknochens. Bevorzugt sind alle, oder
zumindest einige Borstengruppen 20 voneinander beabstandet angeordnet, insbesondere
im Bereich der Ansätze der Fingertaschen. Diese Ansätze sind im Sinne der Erfindung
zu verstehen als jene Bereiche, welche den Übergang von der Grundfläche 3 zur Fingertasche
10 bilden.
[0037] Allgemein kann zumindest eine Borstengruppe 20, oder können mehrere Borstengruppen
20 sich auch seitlich, beispielsweise entlang der Handkante oder seitlich der Fingertaschen
10 erstrecken. Dies hat den Vorteil, dass auch die Haare oder einzelne Haarsträhnen
zwischen den Fingern gehalten, entlanggezogen und so gebürstet oder gekämmt werden
können. Auf diese Weise steht besonders viel Platz auf der Handfläche bzw. der palmaren
Seite 101 für die Formgebung und Gestaltung der Haare zur Verfügung und/oder die Bewegungsfreiheit
der Hand ist besonders wenig durch Borstengruppen 20 eingeschränkt. Denkbar ist dabei
beispielsweise eine streifenförmige Form und Anordnung der Borstengruppen 20 oder
einer Borstengruppe 20, insbesondere an den Fingertaschenseiten, vorzugsweise zwischen
der dorsalen 100 und palmaren Seite 101 der Fingertaschen 10.
[0038] Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Handschuh 1 im Bereich der Einschlüpföffnung
2, vorzugsweise um die Einschlüpföffnung 2 herum ein elastisches Material aufweist.
Dies kann beispielsweise ein Gummiband oder allgemein ein elastisches Band sein, welches
mit dem Handschuhmaterial 14 verbunden ist. Fig. 6 zeigt daher beispielhaft ein solches
elastisches Band 4 an der Einschlüpföffnung 2. Bevorzugt ist das elastische Band 4
am proximalen Ende oder zumindest im Bereich des proximalen Endes des Handschuhs 1
angeordnet. Insbesondere erfüllt das elastische Band die Aufgabe, sich soweit zu dehnen,
dass eine Hand durch die Einschlüpföffnung 2 hindurchgeschoben werden kann und das
elastische Band sich anschließend an das Handgelenk anschmiegt, vorzugsweise sodass
der Handschuh 1 nur unter Aufwendung einer definierten Zugkraft wieder von der Hand
abgezogen werden kann. Hierdurch kann der Handschuh 1 ausreichend fest sitzen, ohne
dass er während der Verwendung versehentlich von der Hand rutscht oder allgemein verrutscht.
[0039] Vorzugsweise erstreckt sich der Handschuh 1 nur bis zum Handgelenk oder über das
Handgelenk bis zum Armansatz um einen guten Sitz des Handschuhs, sowie ein praktikables
und schnelles An- bzw. Ausziehen des Handschuhs 1 zu garantieren.
[0040] Alternativ oder zusätzlich zu einem elastischen Band 4 kann entsprechend der Fig.
7 der Handschuh 1 eine Lasche 5, insbesondere eine zungenförmige Lasche 5 umfassen.
Diese Lasche 5 weist auf einer dem Handschuh 1 zugewandten Seite zumindest eine Verbindungseinrichtung
auf, mit welcher die Lasche 5 mit einer auf der Außenseite des Handschuhs 1 angeordneten,
komplementären Verbindungseinrichtung verbunden werden kann. Hierzu können die Verbindungseinrichtung
der Lasche 5 und der Außenseite des Handschuhs 1 jeweils komplementäre Verbindungseinrichtungen
aufweisen. Bevorzugt ist hierzu jeweils eine komplementäre Klettfläche an der dem
Handschuh 1 zugewandten Seite der Lasche 5 und der der Lasche 5 zugewandten Außenseite
des Handschuhs 1 angeordnet. Somit ist die Lasche 5 an der Handschuhaußenseite mittels
eines Klettverschlusses und über eine gemeinsame Kontaktfläche befestigbar.
[0041] Alternativ kann allerdings auch die Lasche 5 und/oder die Handschuhaußenseite einen
Knopf, insbesondere Druckknopf aufweisen, mit welcher die Lasche 5 an der Handschuhaußenseite
befestigbar ist. Anstelle eines Knopfes kann allerdings auch eine Hakeneinrichtung
verwendet werden, wobei der Haken in eine an der Lasche 5 oder der Handschuhaußenseite
angeordnete Schlaufe gehakt werden kann. Eine weitere Alternative stellt eine Magnetverbindung
dar. In diesem Fall ist im oder am Material des Handschuhs 1 und/oder der Lasche 5
ein Magnet angeordnet. Die Magneten ziehen sich an einer gemeinsamen Kontaktfläche
der Lasche 5 und der Handschuhaußenseite an.
[0042] Der Vorteil einer Lasche ist, dass der Umfang der Einschlüpföffnung an die anatomischen
Bedingungen der Hand optimal angepasst werden kann, sodass ein guter und für den Nutzer
komfortabler Sitz des Handschuhs 1 am Handgelenk eingestellt werden kann. weiterhin
von Vorteil kann dann auch ein Schlitz 6 sein, welcher im Bereich der Einschlüpföffnung
2 im Handschuhmaterial 14 angeordnet ist. Dieser Schlitz 6 erstreckt sich vorzugsweise
vom proximalen Ende des Handschuhs 1 in Richtung der Grundfläche 3 oder zumindest
einer der Fingertaschen 10, insbesondere sodass der Schlitz 6 die Einschlüpföffnung
2 vergrößert. Ein solcher Schlitz 6 erhöht den Tragekomfort des Handschuhs 1 derart,
dass das Handschuhmaterial 14 in einem geschlossenen Zustand oder einem Verengten
Zustand der Einschlüpföffnung 2 keine Falten bildet.
[0043] Es ist auch denkbar, dass das Handschuhmaterial 14 ein vorzugsweise flexibles Material
aufweist, insbesondere ausgewählt aus zumindest einem Material aus der Gruppe umfassend
Aramide, Nylon, Leder, Baumwolle, Naturfasern, Kunstfasern, Elasthan, Lycra, Polyesther,
Viskose, Lyocell, oder eine Mischung aus zumindest zwei dieser Materialien. Diese
Materialien haben sich als besonders angenehm in Kontakt mit der Haut erwiesen und
stellen somit einen hohen Tragekomfort bereit. Gleichfalls haben sich die genannten
Materialien als elastisch erwiesen, sodass sich der Handschuh 1 in besonderer komfortabler
Weise an die Form der Hand des Trägers anpasst und/oder anschmiegt. Vorteilhaft ist
das Gewebe des Handschuhs 1 derart ausgestaltet, dass es Schweiß nach außen trägt
und somit auch bei schwitzigen Händen angenehm zu tragen bleibt. Insbesondere ist
der Handschuh 1 auch durch das Handschuhmaterial 14 vor einem Verrutschen des Handschuhs
1 während der Nutzung geschützt.
[0044] Um ein statisches Aufladen der Haare zu vermeiden oder zumindest zu verringern ist
das Material so gewählt, dass es sich oder die Haare bei Reibung nicht statisch auflädt.
Mit anderen Worten, der Handschuh kann aus einem antistatischen Material gefertigt
sein. Vorteilhaft ist zudem, wenn auch das Gewebe des Handschuhs derart ausgebildet
ist, dass die Reibungsfläche mit den Haaren gering ist.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform ist das Handschuhmaterial 14 so gewählt, dass der
Handschuh 1 waschbar ist, insbesondere handwaschbar. Das Material ist demnach gegenüber
Wasser und insbesondere auch einer Temperatur zwischen beispielsweise 29°C und 61°C
stabil. Im Sinne der Erfindung ist stabil dahingehend zu verstehen, dass sich das
Handschuhmaterial 14 unter den genannten Bedingungen nicht oder zumindest nicht signifikant
verformt oder auf andere Weise geschädigt wird. Das heißt, die Abmessungen des Handschuhs
1 bleiben im Wesentlichen unverändert, sodass die Verwendung des Handschuhs nicht
eingeschränkt wird.
[0046] Es kann aber auch vorgesehen sein, dass der Handschuh ein hitzebeständiges Material
aufweist und als Hitzeschutzhandschuh ausgebildet ist. Dabei kann das Handschuhmaterial
14 beispielsweise gegenüber einer Temperatureinwirkung von weniger als 200°C, bevorzugt
weniger als 150°C, besonders bevorzugt weniger als 130°C und/oder mehr als 100°C stabil
bleiben. Idealerweise wirkt das Handschuhmaterial 14 in diesem Fall auch als Isolator,
insbesondere sodass eine im Handschuh 1 befindliche Hand bei äußerer Hitzeeinwirkung
vor der Hitze geschützt und/oder zumindest teilweise abgeschirmt wird. Auf diese Weise
können beispielsweise auch Glätteisen gefahrlos in Kombination mit dem Handschuh verwendet
werden.
[0047] In einer Ausführungsform sind die Borstengruppen 20 oder zumindest die mit Borsten
21 besetzten Flächen des Handschuhs 1 biegsam ausgestaltet, insbesondere sodass die
Beweglichkeit der Hand und insbesondere der Finger sichergestellt ist. Dies bedeutet,
dass die Borstengruppen 20 oder zumindest die mit Borsten 21 besetzten Flächen des
Handschuhs 1 derart biegsam sind, dass sie ohne Mühe mit einer einfachen Fingerbewegung
um mindestens 90° gebogen werden können. Auf diese Weise wird die frisierende Person
nicht bei Ihrer Arbeit eingeschränkt und behält eine ausreichende Bewegungsfreiheit
zum Stylen der Haare.
[0048] Da nicht jeder Borstentyp gleichermaßen für jeden Haartyp geeignet ist, sind in Fig.
8 unterschiedliche Borstentypen dargestellt, welche der Handschuh 1 aufweisen kann.
Die Borstengruppen 20 können daher, vorzugsweise jeweils aus einem dieser Borstentypen
zusammengesetzt sein, oder unterschiedliche Borstentypen aufweisen. Mit anderen Worten,
kann eine Kombination unterschiedlicher Borstentypen in einer Borstengruppe 20 zusammengefasst
sein.
[0049] Fig. 8a) zeigt ein typisches Beispiel eines Borstentyps, bei welchem die Borsten
21 individuell, also einzeln angeordnet sind. In diesem Fall sind die Borsten 21 innerhalb
einer Borstengruppe 20 daher einzeln und voneinander beabstandet angeordnet. Derartige
Einzelborsten sind beispielsweise besonders gut für dickes Haar geeignet, da die Haare
und insbesondere dünne Haarsträhnen zwischen den voneinander beabstandeten Borsten
21 besser Platz finden. Dadurch können dickere Haare besser vereinzelt und gekämmt,
bzw. entknotet werden. Dabei sind die Einzelborsten vorzugsweise konisch geformt,
sodass sie in vom Handschuh 1 abweisender Richtung schmaler werden. Auf diese Weise
können sich die Borsten 21 besser zwischen die Haare schieben. Die Borsten 21 können
aber auch zylindrisch geformt sein, insbesondere an ihrer Längsseite parallel verlaufen.
[0050] In Fig. 8b) ist eine alternative Ausführungsform der in fig. 8a) gezeigten Einzelborsten,
bzw. individuellen Borsten 21 dargestellt. Entsprechend des gezeigten Beispiels können
die Borsten 21 auch Noppen 22 oder einen wulstigen Kopf aufweisen, insbesondere um
die Kopfhaut zu schützen. Vorzugsweise sind diese Noppen aus Kunststoff und/oder einem
wärmeisolierenden Material geformt.
[0051] Fig. 8c) zeigt dagegen einen anderen Borstentyp, nämlich büschelige Borsten 21. Entsprechend
einer solchen Ausführungsform kann jede Borste 21 als Büschel 23 von vielen dünnen
Borsten 21 angesehen werden. In diesem Fall sind in einer Borstengruppe 20 nicht die
einzelnen dünnen Borsten, sondern die Büschel 23 voneinander beabstandet angeordnet.
Derartige Büschelborsten 23 sind besonders zum kämmen und bürsten von feinem, bzw.
dünnem Haar geeignet. Erstens werden die dünnen Haare durch weniger Reibung mit den
dünnen Borsten weniger schnell statisch aufgeladen und zweitens können feine Haare
auch zwischen die Borsten eines Büschels 23 gebracht und somit gekämmt werden.
[0052] Dabei können die Borsten eines Büschels einen gemeinsamen Fix-, bzw. Befestigungspunkt
haben, wie im Beispiel von Fig. 8c), oder/und büschelweise, vorzugsweise sehr nah
beieinander auf einem Trägermaterial angeordnet sein, wie es in fig. 8d) gezeigt ist.
In beiden Fällen können die Borsten ohne Beschränkung auf die gezeigten Beispiele,
also in einem, vorzugsweise schrägen Winkel zueinander angeordnet sein. Dieser Winkel
liegt vorzugsweise zwischen 2° und 45°, bevorzugt zwischen 5° und 35°, vorzugsweise
zwischen 10° und 25°. Besonders bevorzugt ist Winkel größer als 2° und/oder kleiner
als 45°. Es ist allerdings auch möglich, dass die Borsten 21 parallel zueinander ausgerichtet
sind. Wenn die die Borsten auf einem Biegsamen Trägermaterial angeordnet sind, können
diese Winkel zusätzlich und abhängig von einer Wölbung des Trägermaterials auch größer
als 45° sein oder kleiner als 2°.
[0053] In Fig. 8e) ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher die Borsten 21 eine Mischung
aus Einzelborsten und Büschelborsten darstellen. In einer solchen Ausführung ist bevorzugt
eine Einzelborste im Zentrum eines Borstenbüschels 23 angeordnet. dabei können die
Einzelborsten einen Borstenkopf oder Noppen aufweisen. Die Borsten der Büschel sind
in ihrer Länge kürzer als die Einzelborsten ausgeführt. Dieser Borstentyp eignet sich
besonders gut zum Kämmen/Bürsten unterschiedlicher Haartypen. Daher weisen die Borsten
des Handschuhs 1 vorzugsweise diesen Borstentyp auf.
[0054] Allgemein ohne Beschränkung auf die gezeigten Beispiele, können die Borsten 21 ein
Material aufweisen, welches aus einem oder einer Mischung aus Materialien aus folgender
Gruppe ausgewählt ist: Naturhaar, beispielsweise Wildschweinhaar, Rosshaar oder allgemein
Tierhaar, Metall, beispielsweise Draht, oder Kunststoff, beispielsweise Nylon. Idealerweise
sind die Borsten 21 aus einem antistatischen Material, insbesondere Kunststoff geformt.
Vorteilhafterweise ist das Kämmen mit Borsten aus Tierhaar besonders sanft und bringt
das Haar zu Glänzen. Kunststoffborsten eignen sich hingegen besser zum Kämmen bei
Hitze, beispielsweise beim Föhnen, da diese hitzebeständiger und üblicherweise fester
als Naturhaarborsten sind. Um die Kopfhaut zu schützen, sind die Borsten 21 vorzugsweise
an ihrem äußeren Ende abgerundet. Eine Mischung der Borstenmaterialien ist besonders
bevorzugt, beispielsweise, wenn die Büschelborsten aus Fig. 8e) aus Naturhaar geformt
sind und diese mit Einzelborsten aus Kunststoff kombiniert werden. In diesem Fall
entwirren die härteren Kunststoffborsten die Haare und sorgen für eine gute Durchblutung
der Kopfhaut, während die kürzeren Naturhaarborsten, den Haartalg verteilen und so
für Glanz sorgen. Borsten 21 aus Naturhaar sind allgemein gut geeignet, um feine Haare
zu bürsten.
[0055] Eine Ausführungsform sieht Borsten 21 vor, deren Länge größer als 0,2 cm, bevorzugt
größer als 0,4 cm, bevorzugt größer als 0,6 cm und/oder kleiner als 2,0 cm, bevorzugt
kleiner als 1,6 cm, besonders bevorzugt kleiner als 1,4 cm ist. Idealerweise haben
die Borsten 21 eine Länge zwischen 0,5 cm und 1,2 cm. Dabei können die Borsten 21,
bzw. Büschel 23 einen Abstand D zueinander haben, der größer als 1 mm, bevorzugt größer
als 2 mm, bevorzugt größer als 3 mm und/oder kleiner als 10 mm, bevorzugt kleiner
als 8 mm, besonders bevorzugt kleiner als 6 mm ist. Die Borstenbreite kann beispielsweise
mit einem Wert angegeben werden, der größer ist, als 50 µm, bevorzugt größer als 100
µm, bevorzugt größer als 200 µm und/oder kleiner ist, als 2000 µm, bevorzugt kleiner
als 1600 µm, bevorzugt kleiner als 1300 µm.
[0056] Um die Kämmbarkeit der Haare zu erleichtern, können die Borsten 21, bzw. Büschel
23 einer Borstengruppe 20 in Reihen, insbesondere entlang der Breitenrichtung B und/oder
Längsrichtung L in einem Abstand D angeordnet sein. Dies ist beispielsweise in Fig.
9 dargestellt. Die Borsten 21 sind dementsprechend in einer Reihe jeweils entlang
der Breitenrichtung B und/oder Längsrichtung L angeordnet. Hierdurch können die Haare
beispielsweise in beide Richtungen besonders einfach gebürstet werden. Optimal ist
daher eine Ausrichtung der Reihen in Abhängigkeit der Anordnung der Borstengruppe
20. Ist also eine Borstengruppe 20 an einer Fingertasche 10 angeordnet, ist es vorteilhaft,
wenn die Borsten 21 reihenweise entlang der Länge der Fingertasche 10 angeordnet sind.
Entsprechend der vorgesehenen Kämmrichtung können die Borsten 21 dann auch in einer
Reihe beispielsweise quer zur Länge der Fingertasche 10 angeordnet sein.
[0057] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen die Borstenreihen in Längsrichtung
L oder in Breitenrichtung B versetzt zueinander anzuordnen. Ein solcher Fall ist beispielsweise
in Fig. 10 dargestellt. Die Borsten 21 sind dabei reihenweise entlang der Längsrichtung
L, bzw. in eine Richtung angeordnet, wobei jede zweite Reihe versetzt zur ersten Reihe
angeordnet ist. Allgemein können die Borsten auch willkürlich, also in unterschiedlichen
Abständen D zueinander angeordnet sein.
[0058] Es kann auch zumindest eines der folgenden Merkmale vorgesehen sein:
- Die Borsten 21 sind an einem Trägermaterial 13 angeordnet und dieses Trägermaterial
13 ist am Handschuhmaterial 14 angeordnet,
- die Borsten 21 sind direkt mit dem Handschuhmaterial 14 verbunden oder ein Teil des
Handschuhmaterials 14.
[0059] In letzterem Fall sind die Borsten fest mit dem Handschuhmaterial 14 verbunden. Hieraus
ergibt sich der Vorteil einer vereinfachten Produktion des Handschuhs 1, da im Vergleich
zum ersten Fall weniger Produktionsschritte notwendig sind. Nachteilig ist jedoch,
dass die Borsten 21 dann typischerweise aus demselben Material, wie der Handschuh
1 hergestellt sind. Üblicherweise soll jedoch das Handschuhmaterial 14 andere Eigenschaften
aufweisen, als das Material der Borsten 21.
[0060] Aus diesem Grund sind die Borsten 21 mit einem Trägermaterial 13 verbunden, welches
seinerseits mit dem Handschuhmaterial 14 mittels eines Verbindungsmediums 17 verbunden
ist. Hieraus ergeben sich verschiedene Vorteile. Zum Einen können die Borsten 21 aus
einem anderen Material gefertigt werden, als der Handschuh 1, wodurch die Eigenschaften
der Borsten 21 auf deren Anwendung optimierbar sind. Zum Anderen können auch mehrere
Borstengruppen 20 auf dem Handschuh 1 angeordnet werden, welche sich voneinander unterscheiden,
beispielsweise in der Form oder dem Abstand D der Borsten 21. Es ist demnach möglich,
unterschiedliche Anwendungen mit dem Handschuh 1 zu kombinieren.
[0061] Daher ist in einer vorteilhaften Ausführungsform das Trägermaterial 13 mit dem Handschuhmaterial
14 verbunden, insbesondere durch Nähen, Kleben, oder Schweißen. Dabei kann ein geeignetes
Verbindungsmedium 17 beispielsweise allgemein Fäden oder Klebstoffe umfassen. Als
Fäden wären Kunstfasern oder Naturfasern verwendbar. Die verwendbaren Klebstoffe können
Kunststoff- basierte Klebstoffe oder Harze sein, beispielsweise auf Polymerbasis.
Zusätzlich oder alternativ können auch das Trägermaterial 13 und das Handschuhmaterial
14 an Überlappungsbereichen miteinander, beispielsweise durch Hitzeeinwirkung miteinander
verschweißt werden. Es ist daher vorgesehen, dass das Trägermaterial 13 in seinen
Abmessungen größer ist, als die Abmessungen der Ausnehmung 12 des Handschuhmaterials
14.
[0062] Es ist denkbar, dass das Trägermaterial 13 auf der Außenseite der palmaren Seite
101 des Handschuhs 1 angeordnet und insbesondere mit diesem Verbunden ist. Bevorzugt
ist allerdings, dass das Trägermaterial 13 an einer Innenfläche 15 der palmaren Seite
101 angeordnet ist, sodass die Borstengruppe/n 20, bzw. die Borsten 21 durch eine
Ausnehmung 12 des Handschuhmaterials 14 hindurch verlaufen und sich nach außen erstrecken.
Diese Ausführungsform ist in Fig. 11 beispielhaft dargestellt. Vorzugsweise erstreckt
sich das Trägermaterial 13 unterhalb, also insbesondere an der Innenfläche 15 der
palmaren Seite 101 über diese Innenfläche 15 hinaus, sodass es zu Überlappungsbereichen
kommt, an welchen eine Außenseite 16 des Trägermaterials 13 mit dem Handschuhmaterial
14, insbesondere fest verbunden ist. Dabei kann das Trägermaterial 13 die Ausnehmung
12 zumindest teilweise, vorzugsweise aber vollständig verschließen.
[0063] In einer weiteren Ausführungsform ist es denkbar, dass die Borsten 21 zumindest zu
90% ihrer Länge, bevorzugt zu zumindest 80%, bevorzugt zu zumindest 60% ihrer Länge
über das Handschuhmaterial 14 hinausragen. Auf diese Weise ist eine ausreichende und
gute Borstenlänge gewährleistet um die Haare stylen zu können.
[0064] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Trägermaterial 13 auswechselbar,
insbesondere wiederholbar mit dem Handschuhmaterial 14 verbunden und insbesondere
zerstörungsfrei und/oder wiederholbar vom Handschuhmaterial 14 gelöst werden kann.
Mit anderen Worten das Trägermaterial 13 kann lösbar mit dem Handschuhmaterial 14
verbunden sein. Hierzu ist es denkbar, dass auf einer Außenfläche 16 des Trägermaterials
13, insbesondere in einem Überlappungsbereich ein Verbindungsmedium 17 angeordnet
ist und auf der Innenfläche 15 der palmaren Seite 101 des Handschuhmaterials 14 ein
komplementäres Verbindungsmedium 17 angeordnet ist. Bei den komplementären Verbindungsmedien
17 kann es sich beispielsweise um einen Klettverschluss handeln. Es ist ebenfalls
auch ein Nut-Feder-System denkbar. Es könnte beispielsweise auf der Außenfläche 16
des Trägermaterials 13 eine Nut angeordnet sein und auf der Innenfläche 15 der palmaren
Seite 101 des Handschuhmaterials 14 eine zur Nut passende Feder oder andersherum.
Die Feder und/oder die Nut sind bevorzugt aus insbesondere flexiblem Kunststoff gefertigt,
so dass die Feder zwischen den zwei Seiten der Nut Platz finden kann.
[0065] Da das Trägermaterial 13 auf der Innenseite des Handschuhmaterials 14 angeordnet
ist, können sich die Haare nicht in dem Verbindungsmedium 17, beispielsweise einem
Klettverschluss ungewünscht verfangen. Weiterhin von Vorteil ist, dass der Handschuh
1 auf diese Weise zu einem Bausteinprinzip umfunktioniert werden kann. Einzelne Borstengruppen
20 können dann auf einfache Weise ausgewechselt werden. Dies ist beispielsweise in
einem Schadensfall besonders vorteilhaft, da nicht der gesamte Handschuh 1 nachgekauft
werden muss. Gleichfalls können auch unterschiedliche Borstengruppen 20 unmittelbar
vor der Verwendung des Handschuhs 1 kombiniert werden, wodurch sich die Anwendung
jederzeit speziell individualisieren lässt und an jeden Haartyp anpassbar ist.
[0066] Vorteilhaft ist auch, wenn der Handschuh 1 zumindest eine Befestigungseinrichtung
30 aufweist, mit welcher Stylingprodukte 40 am Handschuh 1 gehalten werden können,
sodass diese mit einer freien Hand vom Handschuh abgenommen werden können. Auf diese
Weise können weitere Stylingprodukte 40 am Handschuh 1 befestigt werden, sodass keine
weitere Person benötigt wird, welche diese Dinge anreichen muss. Hieraus resultiert
auch eine Zeitersparnis. In einer weiteren Ausführungsform kann der Handschuh 1 auch
mehrere Befestigungseinrichtungen 30 aufweisen. Bevorzugt ist dann zumindest eine
Befestigungseinrichtung 30 an der dorsalen Seite 100, insbesondere an einer Außenseite
33 der dorsalen Seite 100 angeordnet. Dabei kann zumindest eine Befestigungseinrichtung
30 mit dem Handschuhmaterial 14 vernäht sein oder auf andere Weise mit der Oberfläche
des Handschuhmaterials 13 fest verbunden sein.
[0067] In Fig. 12 ist beispielhaft eine Ausführungsform des Handschuhs 1 gezeigt, welche
zwei Befestigungseinrichtungen 30 aufweist. Zumindest eine Befestigungseinrichtung
30 kann dabei eine Halterung sein, beispielsweise zum Halten von Stylingprodukten
40, insbesondere Haargummies, Haarklammern oder Haarnadeln. In diesem Fall kann die
Befestigungseinrichtung 30 als Klammer oder Haken ausgebildet sein. Auf diese Weise
können Haargummies einfach an den Handschuh 1 angehängt und von diesem wieder abgenommen
werden.
[0068] In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Befestigungseinrichtung
30 zumindest eine untere Befestigungseinrichtung 32 aufweist. Vorzugsweise kann an
der unteren Befestigungseinrichtung 32 eine obere Befestigungseinrichtung 31 lösbar
angeordnet werden, welche an einem Stylingprodukt 40 oder Stylingprodukthalter 42
befestigt ist. Dies kann beispielsweise ein Schale sein, wie sie in Fig. 12 gezeigt
ist, welche zur Aufnahme von Haargel oder cremigen Stylingprodukten oder Pflegeprodukten
dienen kann. Die Schale kann allerdings auch direkt mit dem Handschuhmaterial 13 verbunden
sein.
[0069] Bevorzugt ist der Stylingprodukthalter 42 jedoch fest mit der oberen Befestigungseinrichtung
31 verbunden. Dabei können die obere 31 und untere 32 Befestigungseinrichtung als
Klettsystem oder Magnetsystem ausgestaltet sein. In diesem Fall weist die obere Befestigungseinrichtung
31 ein Verbindungsglied des Klettsystems auf und untere Befestigungseinrichtung 32
ein dazu komplementäres Verbindungsglied. Alternativ können die obere 31 und untere
32 Befestigungseinrichtung auch jeweils als Magnet ausgebildet sein oder einen Magnet
umfassen. Auf diese Weise kann der Stylingprodukthalter 42 einfach ausgewechselt oder
vom Handschuh 1 abgenommen werden, beispielsweise zur Säuberung.
[0070] In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass an zumindest einer Fingertasche
10 ein Stiel 41 angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Stiel an der Fingertasche 10
des kleinen Fingers angeordnet. Der Stiel 41 kann aber auch an der Fingertasche 10
des Daumens, des Zeigefingers, des Mittelfingers oder des Ringfingers angeordnet sein.
Dabei kann sich der Stiel 41 der Länge nach entlang der Länge der Fingertasche 10
erstrecken. Der Stiel 41 ist bevorzugt länger als die Fingertasche 10, wie es beispielhaft
in Fig. 12 gezeigt ist. Vorzugsweise weist der Stiel eine Länge zwischen 2 cm und
10 cm auf, bevorzugt zwischen 3 cm und 8 cm, besonders bevorzugt zwischen 3 cm und
5 cm. Ein Stiel 41, der mit dem Handschuh 1, insbesondere mit einer Fingertasche 10
des Handschuhs 1 verbunden ist, kann vorteilhafterweise zur Separation von einzelnen
Haarsträhnen genutzt werden. Der Stiel verläuft idealerweise entlang seiner Länge
konisch geformt und/oder umfasst zumindest ein abgerundetes Ende.
[0071] Es ist gemäß einer weiteren Ausführungsform auch vorgesehen, dass der Handschuh zumindest
eine Heizeinrichtung zum Erwärmen und/oder Erweichen der Haare aufweist. Der Vorteil
einer solchen Heizeinrichtung liegt darin, dass die erwärmten und/oder erweichten
Haare leichter formbar sind und/oder eine glänzendere Erscheinung bekommen. Insbesondere
kann die Heizeinrichtung als Glätteisen-Funktion dienen. In diesem Fall können Haare
mit dem Handschuh 1 auch geglättet werden. Dabei ist denkbar, dass die Heizeinrichtung
beispielsweise zumindest zwei oder mehr, beispielsweise vier oder sechs Erwärmeinheiten
oder Heizplatten aufweist.
[0072] Diese Erwärmeinheiten oder Heizplatten können dann jeweils an nebeneinanderliegenden
Fingertaschen 10 angeordnet sein, insbesondere sodass zumindest, vorzugsweise jeweils
zwei Erwärmeinheiten gegenübereinander angeordnet sind. Auf diese Weise können die
Haare mit zwei Fingern zwischen zwei Erwärmeinheiten oder Heizplatten gebracht werden.
Zum Glätten brauchen die Haare dann nur noch zwischen den Fingern, bzw. zwischen den
mit den Fingern zusammengedrückten Erwärmeinheiten oder Heizplatten hindurchgezogen
werden. Hierzu können die Erwärmeinheiten oder Heizplatten beispielsweise jeweils
an einer Seitenfläche der Fingertaschen 10 angeordnet sein, also insbesondere in einem
Bereich zwischen der dorsalen 100 und der palmaren 101 Seite der Fingertaschen 10.
Die Erwärmeinheiten oder Heizplatten können zumindest ein oder mehrere Peltier-Elemente
umfassen, sodass die der heißen Seite gegenüberliegende Seite aktiv gekühlt werden
kann und somit Verbrennungen verhindert werden können.
[0073] Um die Erwärmeinheiten oder Heizplatten mit Energie zu versorgen, sind diese elektrisch
mit zumindest einer Speichereinheit 52 und/oder einer Steuereinheit verbunden. Diese
elektrische Verbindung ist beispielsweise über Kabel realisierbar, welche durch das
Handschuhmaterial 14 hindurch verlaufen. Vorteilhafterweise sind die Erwärmeinheiten
oder Heizplatten in Richtung des Handschuhinnenraums wärmeisolierend ausgeführt. Daher
kann zwischen den Erwärmeinheiten oder Heizplatten und dem Handschuhinnenraum eine
wärmeisolierende Schicht oder wärmeisolierendes Material vorgesehen sein. Die Abmessungen
der Fläche dieser wärmeisolierenden Schicht sind größer als die Abmessungen der Fläche
der Erwärmeinheiten oder Heizplatten.
[0074] Alternativ kann die Heizeinrichtung auch beheizbare Borsten 50 aufweisen. Dazu sind
die beheizbaren Borsten 50 vorzugsweise innerhalb einer Borstengruppen 20 zwischen
den anderen Borsten 21 angeordnet. Im Hinblick auf eine reihenweise Anordnung der
Borsten 21 ist vorzugsweise jede zweite Borste eine beheizbare Borste 50. Mit anderen
Worten, eine Reihe beheizbarer Borsten 50 ist jeweils zwischen zwei Reihen der anderen
Borsten 21 angeordnet. Eine derartige Anordnung ist beispielhaft in Fig. 13 gezeigt.
Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Verteilung der beheizbaren Borsten 50 und der
anderen Borsten 21 innerhalb einer Borstengruppe 20 erreicht. Die Erwärmung der Haare
findet demnach ebenfalls gleichmäßig über die Fläche der Borstengruppe 20 statt.
[0075] In dieser Ausführungsform können die beheizbaren Borsten 50 in ihrer Länge kürzer
als die anderen Borsten 21 sein, so dass ein Kontakt der heißen Borsten mit der Kopfhaut
vermieden werden kann. Alternativ oder zusätzlich können die beheizbaren Borsten 50
auch einen Kopf aufweisen, welcher insbesondere aus einem schlecht wärmeleitenden
Material gefertigt ist, beispielsweise einem Kunststoff. Gleichfalls können die beheizbaren
Borsten 50 auch dicker geformt sein, als die anderen Borsten 21. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn die beheizbaren Borsten 50 in ihrem Kern ein Heizelement umfassen,
welches von einem anderen Material, insbesondere einem wärmeleitenden Material umgeben
ist. Die Heizeinrichtung kann, vorzugsweise anstelle der beheizbaren Borsten 50 auch
Heiznoppen aufweisen. Die Heiznoppen können ähnlich, wie die beheizbaren Borsten 50
ausgeführt sein, und in ihrer Länge kürzer als die beheizbaren Borsten 50.
[0076] Alternativ oder zusätzlich zu den beheizbaren Borsten 50 kann die Heizeinrichtung
auch Heizdrähte aufweisen. Idealerweise sind die Heizdrähte gleichmäßig über die palmare
Fläche und/oder die Borstengruppe 20 verteilt angeordnet. Gleichmäßig wird diesbezüglich
derart verstanden, dass mehrere Heizdrähte, insbesondere parallel und beabstandet
zueinander angeordnet sind. Die Heizdrähte können zumindest eine Schlaufe, vorzugsweise
mehrere Schlaufen 53 umfassen, welche schräg oder insbesondere senkrecht zu einer
von der palmaren Seite 101 gebildeten Fläche oder der Grundfläche 3 ausgerichtet sind.
Beheizbare Borsten lassen sich bspw. in einfacher Weise auch in Form von derartigen
Drahtschlaufen 53 realisieren, durch die Strom zur Beheizung leitbar ist. Eine solche
Ausführungsform ist schematisch in Fig. 14 dargestellt.
[0077] Ohne Beschränkung auf das dargestellte Beispiel ist vorteilhafterweise die Heizeinrichtung,
bzw. sind die beheizbaren Borsten 50, die Heiznoppen und/oder die Heizdrähte oder
Drahtschlaufen elektrisch mit zumindest der Speichereinheit 52 und/oder der Steuereinheit
verbunden. Dabei führt die elektrische Leitung 54 vorzugsweise durch das Trägermaterial
13 hindurch und/oder ist vom Handschuhinnenraum thermisch isoliert, beispielsweise
mittels einer wärmeisolierenden Schicht. Dadurch ist der Träger des Handschuhs 1 geschützt
vor unerwünschter Hitzeentwicklung und/oder Verbrennungen.
[0078] Wie schematisch in Fig. 14 gezeigt, kann ein Heizdraht oder jeweils ein Heizdraht
mehrere Schlaufen 53 aufweisen. Während sich die Schlaufen 53 bevorzugt außerhalb
des Trägermaterials erstrecken, verlaufen Abschnitte des Heizdrahtes zwischen den
Schlaufen 53 insbesondere innerhalb des Trägermaterials 13, um beispielsweise eine
elektrische Isolierung zum Handschuhinnenraum zu gewährleisten. Dabei können die Abschnitte
des Heizdrahtes, welche zwischen den Schlaufen 53 angeordnet sind als elektrische
Verbindung 54 der Schlaufen 53 dienen, sodass die Schlaufen 53 in Reihe elektrisch
miteinander verbunden sein können. Die beiden Enden des Heizdrahtes oder der Heizdrähte,
bzw. der elektrischen Verbindungen 54 sind vorzugsweise mit der Speichereinheit verbunden,
insbesondere elektrisch verbunden.
[0079] In einer weiteren Ausführungsform kann die Heizeinrichtung auch einfach ein oder
mehrere Peltier-Elemente aufweisen. Dabei können beispielsweise mehrere Peltier-Elemente
in Reihe und/oder parallelgeschaltet sein. Die Peltier-Elemente sind in diesem Fall
vorzugsweise zwischen der Borstengruppe 20 und dem Handschuhinnenraum angeordnet,
insbesondere sodass die Borstengruppe 20 zumindest abschnittsweise mit den Peltier-Elementen
beheizbar ist. Mit anderen Worten, die erwärmbare Seite der Peltier-Elemente ist in
Richtung der Borstengruppe 20 ausgerichtet. Auf diese Weise kann beispielsweise die
gesamte Fläche der Borstengruppe 20 beheizbar ausgeführt sein. Vorzugsweise sind die
Peltier-Elemente voneinander beabstandet angeordnet, insbesondere sodass der gesamte
Bereich der Borstengruppe 20 durch die Abstände zwischen den Peltier-Elementen biegbar
bleibt. Vorzugsweise sind die Peltier-Elemente derart klein ausgebildet, dass eine
hohe Flexibilität des Bereichs der Borstengruppe 20 gewährleistet wird.
[0080] Mithilfe der Steuereinrichtung kann vorzugsweise die Temperatur der Heizeinrichtung,
insbesondere stufenlos reguliert werden. Dabei kann die Steuereinrichtung als Stellrad
oder Druckknopf ausgeführt sein. Es ist vorgesehen, dass die Heizleistung zwischen
20 und 180 W beträgt. Daher ist die Heizeinrichtung auf eine Temperatur von mindestens
60°C, bevorzugt mindestens 80°C, besonders bevorzugt mindestens 100°C, ganz besonders
bevorzugt 120°C und/oder eine Temperatur bis zu 240°C, bevorzugt bis zu 200°C, bevorzugt
bis zu 180°C erhitzbar. Die Hitze kann also je nach vorgesehener Anwendung und abhängig
vom Haartyp beliebig eingestellt werden, um ein optimales Glätteergebnis zu realisieren.
[0081] Fig. 15 zeigt beispielhaft einen Handschuh 1 mit einer Heizeinrichtung. In dieser
Ausführungsform weist die Speichereinheit 52 eine obere Befestigungseinrichtung 31
auf. Vorzugsweise mittels dieser oberen Befestigungseinrichtung 31 ist die Speichereinheit
52 mit dem Handschuh 1, insbesondere mit der unteren Befestigungseinrichtung 32 verbunden.
Mit anderen Worten, die Speichereinheit 52 kann mit dem Handschuh 1 verbunden sein.
Dabei kann die Speichereinheit 52 an der dorsalen Seite 100, also am Handschuhrücken
angeordnet sein. Die Speichereinheit 52 versorgt die Heizeinrichtung mit Energie.
Daher kann die Speichereinheit 52 auch als Akkumulator oder als Batterie ausgebildet
sein. Dadurch, dass die Heizeinrichtung nicht per Kabel, beispielsweise an einem Stromnetz
angeschlossen werden braucht, ist eine gute Bewegungsfreiheit mit dem Handschuh 1
gewährleistet. Gleichfalls kann das Haar mit dem Handschuh 1 geglättet werden. Zusätzlich
oder alternativ zur Speichereinheit kann auch ein Anschluss für ein Stromkabel vorgesehen
sein. Das Stromkabel kann auch dazu dienen, eine Speichereinheit in Form eines Akkumulators
wieder aufzuladen.
[0082] Vorzugsweise verläuft die elektrische Verbindung 51 von der Speichereinheit 52 zur
Heizeinrichtung durch den Handschuh 1 hindurch, um ein störendes, insbesondere frei
hängendes Kabel zu vermeiden. Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise in Fig.
14 gezeigt. Alternativ kann die elektrische Verbindung 51 auch an der Außenseite des
Handschuhs 1 verlaufen, insbesondere derart, dass die elektrische Verbindung 51 das
Handschuhmaterial 14 an dessen Außenseite zumindest abschnittsweise kontaktiert.
[0083] In einer besonderen Ausführungsform kann die Heizeinrichtung auch Ionen, insbesondere
negativ aufgeladene Ionen freisetzen. Es ist aber auch denkbar, dass der Handschuh
1 eine Ionenabgabeeinrichtung aufweist. Dabei können dann beispielsweise die beheizbaren
Borsten 50 Ionen abgeben oder aber der Handschuh 1 umfasst spezielle Ionenabgabeborsten,
welche insbesondere nicht beheizbar sind. In diesem Fall können die Ionenabgabeborsten,
wie auch die beheizbaren Borsten 50 kürzer und/oder dicker sein, als die übrigen Borsten
21 einer Borstengruppe 20. In Analogie zu den beheizbaren Borsten 50, können auch
die Ionenabgabeborsten zwischen den anderen Borsten 21 angeordnet sein.
[0084] Durch die Freisetzung von Ionen werden die Haare oder einzelne Haarsträhnen von den
Ionen umschlossen. Dies wirkt einer statischen Aufladung der Haare entgegen, da es
bei üblichen Glätteisen ohne Ionenfunktion schnell passieren kann, dass sich die Haare
beim Glätten elektrostatisch aufladen. Zudem richten die Ionen die Haare gleichmäßiger
aus. Die Haare wirken dadurch insgesamt glatter und glänzender, sodass mit dem Handschuh
1 auch ein verbesserter kosmetischer Effekt, bzw. eine verbesserte Erscheinung der
Haare insgesamt erzielt werden kann.
[0085] Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
beispielhaft zu verstehen sind und die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist, sondern
in vielfältiger Weise variiert werden kann, ohne den Schutzbereich der Ansprüche zu
verlassen. Ferner ist ersichtlich, dass die Merkmale unabhängig davon, ob sie in der
Beschreibung, den Ansprüchen, den Figuren oder anderweitig offenbart sind, auch einzeln
wesentliche Bestandteile der Erfindung definieren, selbst wenn sie zusammen mit anderen
Merkmalen gemeinsam beschrieben sind. In allen Figuren stellen gleiche Bezugszeichen
gleiche Gegenstände dar, so dass Beschreibungen von Gegenständen, die ggf. nur in
einer oder jedenfalls nicht hinsichtlich aller Figuren erwähnt sind, auch auf diese
Figuren übertragen werden können, hinsichtlich welchen der Gegenstand in der Beschreibung
nicht explizit beschrieben ist.
Bezugszeichenliste
[0086]
1 |
Handschuh |
2 |
Einschlüpföffnung |
3 |
Grundfläche |
4 |
Elastisches Band |
5 |
Lasche |
6 |
Schlitz |
10 |
Fingertasche |
11 |
Fingeröffnung |
12 |
Ausnehmung |
13 |
Trägermaterial |
14 |
Handschuhmaterial |
15 |
Innenfläche der palmaren Seite |
16 |
Außenfläche des Trägermaterials |
17 |
Verbindungsmedium |
20 |
Borstengruppe |
21 |
Borsten |
22 |
Noppe |
23 |
Büschel |
30 |
Befestigungseinrichtung |
31 |
Obere Befestigungseinrichtung |
32 |
Untere Befestigungseinrichtung |
33 |
Außenfläche der dorsalen Seite |
40 |
Stylingprodukte |
41 |
Stiel |
42 |
Stylingprodukthalter |
50 |
Beheizbare Borsten |
51 |
Elektrische Verbindung |
52 |
Speichereinheit |
53 |
Schlaufen |
54 |
Elektrische Leitung |
100 |
Dorsale Seite |
101 |
Palmare Seite |
L |
Längsri chtung |
B |
Breitenrichtung |
D |
Abstand der Borsten |
1. Handschuh (1) zur Formgebung und/oder zur Pflege von Haaren mit einer dorsalen Seite
(100) und einer der dorsalen Seite (100) gegenüberliegenden palmaren Seite (101) sowie
einer proximal angeordneten Einschlüpföffnung (2) zum Überziehen des Handschuhs und
zumindest einer Fingertasche (10) mit einer Fingeröffnung (11) an einem distalen Ende
des Handschuhs (1), sodass zumindest eine Fingerkuppe beim Tragen des Handschuhs (1)
vom Handschuhmaterial (14) unbedeckt bleibt, wobei eine Mehrzahl von zueinander beabstandeten
Borsten (21) eine Borstengruppe (20) bildet und diese Borstengruppe (20) in zumindest
einem Teilbereich der vom Handschuh (1) an der palmaren Seite (101) gebildeten Außenfläche
angeordnet ist, wobei sich die Borsten (21) von der Außenfläche nach außen erstrecken,
wobei die Borstengruppe (20) so angeordnet ist, dass sie während der Nutzung des Handschuhs
(1) im Bereich zumindest eines Mittelhandknochens angeordnet ist und der Bereich des
Ansatzes der Fingertasche frei von Borsten (21) ist.
2. Handschuh (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handschuh (1) zumindest zwei, vorzugsweise mehrere, insbesondere voneinander beabstandete
Borstengruppen (20) aufweist, welche jeweils in einem individuellen Teilbereich der
vom Handschuh (1) an der palmaren Seite (101) gebildeten Außenfläche angeordnet sind,
wobei der Abstand der Borstengruppen (20) zueinander größer ist, als ein Abstand der
Borsten (21) zueinander.
3. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Borstengruppe/n (20) sich in eine Längsrichtung (L) und eine Breitenrichtung (B)
erstreckt/erstrecken, wobei die Länge zumindest einer, vorzugsweise mehrerer Borstengruppen
(20) größer ist, als deren Breite.
4. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Borstengruppe (20) so angeordnet ist, dass sie während der Nutzung
des Handschuhs (1) in einem mittigen Bereich der Mittelhandknochen angeordnet ist,
insbesondere im Bereich der Mittelhandknochen des Zeige-, Mittel- und Ringfingers,
oder im Bereich des Mittelhandknochens des Daumens und/oder des kleinen Fingers in
einem Teilbereich der vom Handschuh (1) an der palmaren Seite (101) gebildeten Außenfläche.
5. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Borstengruppe (20), vorzugsweise mehrere Borstengruppen (20) an der
palmaren Seite (101) an zumindest einer Fingertasche (10), vorzugsweise an jeweils
einer Fingertasche (10) angeordnet ist/sind.
6. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch zumindest eines der Merkmale:
- Die Borsten (21) sind an einem Trägermaterial (13) angeordnet und dieses Trägermaterial
ist am Handschuhmaterial (14) angeordnet,
- die Borsten (21) sind direkt mit dem Handschuhmaterial (14) verbunden oder ein Teil
des Handschuhmaterials (14).
7. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägermaterial (13) an einer Innenfläche (15) der palmaren Seite (101) angeordnet
ist, sodass die Borstengruppe/n (20) durch eine Ausnehmung (12) des Handschuhmaterials
(14) hindurch verlaufen und sich nach außen erstrecken.
8. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägermaterial (13) mit dem Handschuhmaterial (14) verbunden ist, insbesondere
durch Nähen, Kleben, oder Schweißen.
9. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch zumindest eines der Merkmale:
- Der Handschuh (1) ist als Halbfingerhandschuh, ¾ Fingerhandschuh oder fingerloser
Handschuh ausgebildet ist,
- der Handschuh (1) weist zumindest eine Fingertasche (10) auf, welche als Halbfingertasche
oder ¾ Fingertasche ausgebildet ist,
- der Handschuh (1) weist Fingertaschen (10) mit unterschiedlichen Längen auf,
- der Handschuh (1) weist an zumindest einem Finger eine Fingeröffnung (11) anstelle
einer Fingertasche (10) auf.
10. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handschuh (1) mehrere Fingertaschen (10) mit jeweils einer Fingeröffnung (11)
an dem distalen Ende des Handschuhs (1) aufweist, sodass mehrere Fingerkuppen beim
Tragen des Handschuhs (1) vom Handschuhmaterial (14) unbedeckt bleiben.
11. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handschuh (1) mehrere Fingertaschen (10) aufweist, welche entlang der Finger unterschiedliche
Längen aufweisen, sodass zumindest ein Finger längsseitig beim Tragen des Handschuhs
(1) mehr vom Handschuhmaterial (14) bedeckt ist, als ein anderer Finger.
12. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handschuh (1) zumindest eine Befestigungseinrichtung (30) aufweist, mit welcher
Stylingprodukte (40) am Handschuh (1) gehalten werden können, so dass diese mit einer
freien Hand vom Handschuh (1) abgenommen werden können.
13. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Handschuhmaterial (14) ein flexibles Material aufweist, insbesondere ausgewählt
aus zumindest einem Material aus der Gruppe umfassend Aramide, Nylon, Leder, Baumwolle,
Naturfasern, Kunstfasern, Elasthan, Lycra, Polyesther, Viskose, Lyocell, oder eine
Mischung aus zumindest zwei dieser Materialien.
14. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handschuh (1) ein hitzebeständiges Material aufweist und als Hitzeschutzhandschuh
(1) ausgebildet ist.
15. Handschuh (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Handschuh (1) zumindest eine Heizeinrichtung zum Erwärmen und/oder Erweichen der
Haare aufweist.