[0001] Die Erfindung betrifft eine Richtvorrichtung zum Begradigen einer Leitung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zum Bremsen von zumindest einer drehbaren
Rolle in einer Richtvorrichtung gemäss dem Anspruch 11, eine Kabelverarbeitungsmaschine
mit einer Richtvorrichtung gemäss dem Anspruch 14 und ein Upgrade-Kit für eine Kabelverarbeitungsmaschine
gemäss dem Anspruch 15.
[0002] Mit zunehmender Anzahl an elektronischen Baugruppen in der Industrie steigen auch
die Anforderungen an die Qualität der Kabelsätze und Kabelverbindungen zwischen den
Baugruppen. Deshalb ist es bei einer Leitungsverarbeitung bzw. bei einer Kabelverarbeitung
umso bedeutsamer, die Leitung bzw. das Kabel vom Einzug, über das Ablängen und die
Weiterverarbeitung an den Verarbeitungsstationen der Kabelverarbeitungsmaschinen stets
zu kontrollieren und Beschädigungen der Leitung zu vermeiden.
[0003] Die steigende Anzahl an benötigten Leitungen führt auch dazu, dass Kabelverarbeitungsmaschinen
immer schneller arbeiten müssen. Die Ausbringungsmenge der Kabelverarbeitungsmaschinen
ist ein erheblicher wirtschaftlicher Faktor und neben der Qualität ausschlaggebend
für die Kaufentscheidung der Kunden.
[0004] Vollautomatische Arbeitsmaschinen zur Kabelverarbeitung müssen Verarbeitungsprozesse,
wie z. B. Ablängen, Abisolieren, Crimpen, Verdrillen und Verzinnen, schnellstmöglich
ausführen können. Weitere Verarbeitungsschritte, wie das Schweissen von Leitungen
und das automatische Aufwickeln der bearbeiteten Leitungen sind optional erhältlich.
Dafür werden typischerweise Endlosleitungen von einem Gebinde, wie beispielsweise
von einer Kabeltrommel oder von einem Kabelfass, in die Kabelverarbeitungsmaschine
eingezogen und durch ein Richtwerk begradigt. Der Richtvorgang entspannt dabei die
Leitung, minimiert ihren Eigendrall und ermöglicht eine axial ausgerichtete Weiterverarbeitung
derselben.
[0005] Die
EP 2 399 856 A1 offenbart ein Richtwerk zum Begradigen von Leitungen mit einer oberen und einer unteren
Rollenreihe. Diese beiden Rollenreihen können relativ zueinander bewegt werden, wobei
der Förderweg der Leitung zwischen den beiden Rollenreihen verläuft. Die Rollenreihen
weisen mehrere sich drehende Rollen zum Begradigen der Leitung auf.
[0006] Nachteilig an der bekannten Vorrichtung ist, dass mit dieser Vorrichtung beim abschließenden
Stoppvorgang die zu begradigende Leitung lediglich durch Reibung der Rollen und Walkkräfte
in der Leitung gebremst wird.
[0007] Die
EP 3 290 370 A1 offenbart eine Drahtlaufvorrichtung zum Zuführen eines Drahtes in eine Zuführeinrichtung.
Die Drahtvorrichtung umfasst eine Bremsvorrichtung mit einer Bremsrolle und mit einer
Anpressrolle als Andruckelement. Die Bremsrolle und die Anpressrolle sind einander
gegenüberliegend angeordnet und relativ zueinander bewegbar. Der Draht wird zwischen
der Bremsrolle und der Anpressrolle mit Druck beaufschlagt und dadurch bedarfsweise
abgebremst.
[0008] Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist, dass der Draht mechanisch abgebremst
wird und dabei eine hohe reibungsbasierende Wärme im Draht entsteht, wodurch dieser
beim Abbremsen deformiert wird.
[0009] Die
DE 10 2013 002 020 A1 offenbart eine Wickelungsvorrichtung zum Wickeln eines strangförmigen Wickelguts
mit einer Wickeltrommel und einem bewegbaren Verlegearm. Am Verlegearm ist eine Wirbelstrombremse
als Wickelgutbremse angeordnet, die bedarfsweise dem Wickelgut eine von der Wickeltrommel
weg gerichtete Bremskraft übermittelt. Mit der Erzeugung der Bremskraft auf das Wickelgut
wird das Wickelgut förderrichtungsabwärts zu der Wickelgutbremse auf Zug vorgespannt.
[0010] Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist, dass die Bremskraft der Wickelgutbremse
direkt auf das Wickelgut wirkt und dabei das Wickelgut mit einer Zugspannung beaufschlagt
wird, wodurch das Wickelgut zwangsweise deformiert wird.
[0011] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen oder mehrere Nachteile des Standes
der Technik zu beheben. Insbesondere soll eine Richtvorrichtung geschaffen werden,
in der eine Beschädigung der zu begradigenden Leitung basierend auf Reibungseffekte
beim Bremsen der zu begradigenden Leitungen verhindert wird, sowie ein Verfahren zum
Bremsen von zumindest einer drehbaren Rolle in einer Rollenreihe einer Richtvorrichtung,
die ein schonendes Bremsen der zu begradigenden Leitung bewirkt. Weiters soll eine
Kabelverarbeitungsmaschine mit der Richtvorrichtung geschaffen werden, in der die
Qualitätsanforderungen der zu begradigenden Leitung hochgehalten werden können und
eine Unterbrechung des Verarbeitungsprozesses basierend auf eine beschädigte Leitung
beim Begradigen verhindert werden, sowie ein Upgrade-Kit für eine Kabelverarbeitungsmaschine
geschaffen werden, mit dem eine Kabelverarbeitungsmaschine nachrüstbar ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Vorrichtungen
und Verfahren gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Figuren, der Beschreibung
und insbesondere in den abhängigen Patentansprüchen dargelegt.
[0013] Eine erfindungsgemässe Richtvorrichtung zum Begradigen einer Leitung entlang eines
Förderwegs umfasst ein Richtwerk mit einer ersten Rollenreihe und mit einer zweiten
Rollenreihe, die relativ zueinander bewegbar sind und zwischen denen der Förderweg
der Leitung verläuft, wobei zumindest eine der beiden Rollenreihen mehrere drehbare
Rollen aufweist, und wobei eine Bremsvorrichtung zum Bremsen zumindest einer der drehbaren
Rollen von zumindest einer der beiden Rollenreihen des Richtwerks vorgesehen ist.
[0014] Dabei ist die Bremsvorrichtung ausgebildet, eine Bremswirkung auf die sich beim Begradigen
der Leitung drehende Rolle von zumindest einer der beiden Rollenreihen auszuüben,
wodurch ein effektives Abbremsen dieser Rolle ermöglicht wird, ohne die zu begradigende
Leitung mechanisch zu überlasten oder zu deformieren. Die zu begradigende Leitung
wird mithilfe einer Leitungseinzugseinrichtung durch das Richtwerk gezogen. Aufgrund
der hohen Einzugsgeschwindigkeiten der Leitung in das Richtwerk beim Begradigen der
Leitung und der daraus resultierenden hohen Rotationsenergie der sich drehenden Rollen
in den Rollenreihen, bewirkt ein Stoppen der hochdynamischen Leitungseinzugseinrichtung
in der Regel eine Schlaufenbildung der Leitung zwischen dem Richtwerk und der Leitungseinzugseinrichtung.
Diese Schlaufenbildung resultiert aus der Massenträgheit der sich drehenden Rollen
in den Rollenreihen der Richtvorrichtung und wird durch die nachlaufenden Leitungslängen
aus dem Gebinde gebildet. Die Schlaufe in der Leitung kann in weiterer Folge zu einem
Verhaken der Leitung an Bauteilen in der Kabelverarbeitungsmaschine führen, sodass
die Produktion angehalten werden muss. Das abermalige Starten des Begradigungsprozesses
mit der Richtvorrichtung, bei der die zuvor entstandene Leitungsschlaufe durch die
Leitungseinzugseinrichtung glattgezogen wird, führt zwangsweise zu einer ruckartigen
Beschleunigung der Leitung durch die Leitungseinzugseinrichtung, wodurch ein Längenfehler
in der zu begradigenden Leitung entsteht. Das direkte Bremsen der sich in zumindest
einer der beiden Rollenreihen drehenden Rolle mit der Bremsvorrichtung verhindert
die zuvor genannte Schlaufenbildung zwischen der Richtvorrichtung und der Leitungseinzugseinrichtung,
sodass die vorgenannten Nachteile vermieden werden. Insbesondere muss die Produktion
nicht angehalten werden und ein daraus resultierender Längenfehler in der Leitung
wird verhindert.
[0015] Das Verhindern der Schlaufenbildung und das Verhindern der daraus gegebenenfalls
resultierenden Beschädigung der Leitung ist insbesondere bei elektrischen oder optischen
Leitungen vorteilhaft, da diese besonders auf diese zuvor genannten Effekte anfällig
sind und die Qualität der begradigten Leitungen erheblich mindern.
[0016] Insbesondere ist die Bremsvorrichtung zum Bremsen von mehreren drehbaren Rollen von
zumindest einer der beiden Rollenreihen des Richtwerks ausgebildet, sodass die Effizienz
im Bremsvorgang weiter gesteigert werden kann, wodurch die zu begradigende Leitung
weiter geschont wird. Die beiden Rollenreihen sind relativ zueinander bewegbar an
der Richtvorrichtung angeordnet.
[0017] Bevorzugt steht die Bremsvorrichtung in einem aktivierten Zustand zumindest abschnittsweise
in einer berührungslosen Bremswirkverbindung mit zumindest einer der drehbaren Rollen
in zumindest einer der beiden Rollenreihen. Im aktivierten Zustand wirkt die Bremsvorrichtung
bremsend auf die zumindest eine drehbare Rolle in zumindest einer der beiden Rollenreihen,
sodass deren Drehgeschwindigkeit reduziert wird. Dabei berührt die Bremsvorrichtung
diese Rolle nicht, sodass keine Wärmeausbildung in dieser gebremsten Rolle, basierend
auf mechanischen Reibungseffekten, auftritt.
[0018] Insbesondere steht die Bremsvorrichtung in einem aktivierten Zustand in einer berührungslosen
Bremswirkverbindung mit mehreren drehbaren Rollen, ohne dabei Reibungswärme an diesen
mehreren drehbaren Rollen in zumindest einer der beiden Rollenreihen zu verursachen.
Mit der hier vorliegend beschriebenen Bremsvorrichtung wird eine ansonsten auf die
zu begradigende Leitung übertragene Reibungswärme verhindert, die beispielsweise eine
Deformation der Leistungsisolation verursachen und deren Leitungsisolationsschicht
somit beschädigen würde.
[0019] Bevorzugterweise ist die berührungslose Bremswirkverbindung einstellbar. Damit kann
die Bremsgeschwindigkeit und somit die Verzögerung, welche auf die zumindest eine
drehbare Rolle wirkt, auf unterschiedliche Eigenschaften der zu begradigenden Leitung,
wie beispielsweise den Leitungsdurchmesser, den Leitungstyp oder Leitungsisolierschichtdicke,
angepasst werden. Weiters ist damit eine gewünschte Bremswirkung auf die Einzugsgeschwindigkeit
der Leitung in der Richtvorrichtung anpassbar, sodass die Leitung beim Bremsen weiter
geschont wird.
[0020] Insbesondere umfasst die zumindest eine drehbare Rolle einen Innenring und einen
Aussenring, wobei zwischen dem Innenring und dem Aussenring eine Wälzkörpereinheit,
wie beispielsweise eine Kugelreihe oder dergleichen, angeordnet ist. Der Innenring
dient zur Befestigung des Kugellagers und des daran drehbar angeordneten Aussenrings
an einer feststehenden Achse der ersten oder zweiten Rollenreihe des Richtwerks, wobei
der Innenring festsitzend auf dieser feststehenden Achse angeordnet ist. Der drehbare
Außenring ist mithilfe der Wälzkörpereinheit rotierbar an dieser Achse angeordnet
und kann entsprechend der Leitungseinzugsgeschwindigkeit rotieren.
[0021] Alternativ ist die zumindest eine drehbare Rolle an einer drehbar gelagerten Achse
am Richtwerk angeordnet und fest mit dieser drehbaren Achse verbunden. Die drehbare
Achse dreht sich mit der daran angeordneten Rolle um eine Drehachse, wobei sich diese
Drehachse entlang der Längsausstreckung der drehbaren Achse erstreckt. Damit lässt
sich die zumindest eine drehbare Rolle einfach an der ersten Rollenreihe oder an der
zweiten Rollenreihe drehbar lagern.
[0022] Insbesondere wirkt die berührungslose Bremswirkverbindung auf den drehbaren Aussenring
von zumindest einer der drehbaren Rollen. Damit wirkt die Verzögerung beim Bremsen
auf jenen Bereich der drehbaren Rolle, der einen grösseren Radius aufweist und somit
auf einen Bereich mit einem hohen Drehmoment, sodass die Effektivität der berührungslosen
Bremswirkverbindung weiter erhöht wird.
[0023] Vorteilhaft weist der drehbare Aussenring der zumindest einen drehbaren Rolle eine
Nut zum Führen der zu begradigenden Leitung auf. Damit kann ein ungewünschtes Verlassen
der begradigenden Leitung aus dem Richtwerk verhindert werden.
[0024] Insbesondere wirkt die berührungslose Bremswirkverbindung auf den drehbaren Aussenring
von zumindest einer weiteren, insbesondere von jeder, der mehreren drehbaren Rollen
der Rollenreihen, wodurch die Bremswirkung weiter verbessert ist.
[0025] Bevorzugt ist die Bremsvorrichtung eine magnetische Bremsvorrichtung, wobei die magnetische
Bremsvorrichtung zumindest einen Dauermagneten oder zumindest einen Elektromagneten
umfasst. Mithilfe von Magneten, wie Dauermagneten oder wie Elektromagneten, ist ein
einfaches und effizientes Steuern bzw. Einstellen der Bremswirkung auf die zumindest
eine sich drehende Rolle möglich.
[0026] Vorteilhaft sind die Dauermagnete zylinderförmig bzw. scheibenförmig ausgebildet,
wodurch diese einfach und anwendungsspezifisch ausgerichtet in der Bremsvorrichtung
angeordnet werden können. Weitere alternative Ausführungsformen Beispiele für die
Form der Dauermagnete in der Bremsvorrichtung wären eine quadratische, ringförmige,
runde oder segmentförmige Form.
[0027] Insbesondere ist die magnetische Bremsvorrichtung eine Wirbelstrombremse. Die von
der Wirbelstrombremse in der zumindest einen sich drehenden Rolle induzierten Wirbelströme
werden durch die magnetischen Feldlinien erzeugt, wobei ein Kräftesystem entsteht,
welches die eine sich drehende Rolle oder den sich drehenden Aussenring dieser Rolle
abbremst. Die dabei entstehende Erwärmung in der drehenden Rolle oder im sich drehenden
Aussenring dieser Rolle und die daraus übertragende Wärme auf die zu begradigende
Leitung ist vernachlässigbar im Vergleich zur Erwärmung der zu begradigenden Leitung
bei einer mechanischen Abbremsung der zu begradigenden Leitung.
[0028] Alternativ ist die magnetische Bremsvorrichtung eine Hysteresebremse, welche zumindest
zwei Dauermagneten, sowie eine Positioniereinheit zum Bewegen der zumindest zwei Dauermagneten
umfasst. Die hier beschriebene zumindest eine drehbare Rolle ist als Hysteresescheibe
oder Hysteresering aus einem magnetischen Material, beispielsweise aus einem ferromagnetischen
Material, der Hysteresebremse ausgebildet. Die zumindest zwei Dauermagnete bewirken
einen Kraftlinienfluss innerhalb der zumindest einen drehbaren Rolle. Dabei gilt das
Wirkprinzip: Einander gegenüberstehende Magnetpole ergeben das kleinste Drehmoment.
Wechseln sich jedoch Süd- und Nordpole der Magnete entlang des Umfanges der Hysteresescheibe
ab, findet die stärkste Ummagnetisierung statt und das Drehmoment ist am größten.
Durch Veränderung des Winkels der Magnetpoleüberlagerung ist das Drehmoment stufenlos
einstellbar und da keine sich berührenden Flächen vorhanden sind, bleibt die Einstellung
unbegrenzt erhalten. Dabei ist das auf die zumindest eine drehbare Rolle aufgebrachte
Drehmoment unabhängig von der Drehzahl dieser Rolle und somit vom Stillstand bis zur
maximalen Drehzahl gleichmäßig verteilt.
[0029] Vorteilhaft besteht der drehbare Aussenring der Rolle aus einem elektrisch leitenden
Material, beispielweise aus Stahl, Kupfer, Aluminium oder dergleichen. Dabei ist es
möglich, die Bremswirkung durch die magnetischen Feldlinien des Dauermagneten im sich
drehenden Aussenring der zumindest einen drehbaren Rolle in Form von Wirbelströmen
zu erzeugen, solange der drehbare Aussenring rotiert. Die erzeugten Wirbelströme im
sich drehenden Aussenring der zumindest einen drehbaren Rolle sind bei hoher Rotationsgeschwindigkeit
am stärksten und nehmen bei Reduzierung der Rotationsgeschwindigkeit stetig ab. Die
Wirbelströme im drehbaren Aussenring der zumindest einen drehbaren Rolle bremsen die
Rotation des Aussenringes berührungslos und sehr wirkungsvoll ab. Bei nicht rotierendem
Aussenring werden keine Wirbelströme erzeugt.
[0030] Weiter vorteilhaft weist die Bremsvorrichtung eine Magnetaufnahme zum Aufnehmen von
zumindest einem Dauermagnet auf. Die Magnetaufnahme ermöglicht ein einfaches Platzieren
des Dauermagneten an der Bremsvorrichtung. Der zumindest eine Dauermagnet kann lösbar
an der Magnetaufnahme angeordnet sein, sodass dieser von der Magnetaufnahme separierbar
ist und ein werkzeugloser Austausch des Dauermagneten möglich ist.
[0031] Insbesondere weist die Bremsvorrichtung eine Magnetaufnahme zum Aufnehmen von mehreren
Dauermagneten auf, sodass mehrere Dauermagnete gleichzeitig zur Bremswirkverbindung
beitragen können und dadurch die Bremswirkung durch die mehreren Dauermagnete auf
die zumindest eine drehbare Rolle in zumindest einer der beiden Rollenreihen verbessert
ist.
[0032] Bevorzugterweise ist die Bremsvorrichtung von der zumindest einen drehbaren Rolle
beabstandet. Dabei ist die Bremsvorrichtung horizontal beabstandet und/oder vertikal
beabstandet von der zumindest einen drehbaren Rolle angeordnet, sodass die berührungslose
Bremsvorrichtung einen einfachen platzsparenden Aufbau aufweist. Die Beabstandung
der Bremsvorrichtung von der zumindest einen drehbaren Rolle ermöglicht eine einfache
Servicewartung der Bremsvorrichtung, da die Bauteile der Bremsvorrichtung für einen
Benutzer einfach zugänglich sind.
[0033] Bevorzugt umfasst die Bremsvorrichtung eine Positioniervorrichtung zum zumindest
teilweise Bewegen der Bremsvorrichtung von einer ersten Position, in der sich die
Bremsvorrichtung in einem inaktiven Zustand befindet, zumindest in eine zweite Position,
in der sich die Bremsvorrichtung in einem aktivierten Zustand befindet. In dem inaktiven
Zustand wirkt keinerlei Bremswirkung auf die zumindest eine drehbare Rolle in der
Rollenreihe, sodass die Begradigung der Leitung weitgehend widerstandsfrei ausführbar
ist. Mithilfe der Positioniervorrichtung lässt sich die Bremsvorrichtung direkt aktivieren,
da der Abstand von der Bremsvorrichtung zu der zumindest einen drehbaren Rolle verringern
wird, sodass sich die Bremswirkung auf zumindest diese eine drehbaren Rolle in der
Rollenreihe ausbildet.
[0034] Insbesondere ist die Positioniervorrichtung als Hubvorrichtung ausgebildet, wobei
diese vertikal, im Wesentlichen normal zu der Drehachse der drehbaren Rolle, an die
zumindest eine drehbare Rolle angenähert wird. Dadurch lässt sich eine einfache Positioniervorrichtung
realisieren.
[0035] Alternativ ist die Positioniervorrichtung ausgebildet, die Bremsvorrichtung horizontal,
im Wesentlichen entlang zu der Drehachse der drehbaren Rolle, zu versetzen, sodass
die Positioniervorrichtung platzsparend im Bereich einer der Richtrollenreihen angeordnet
werden kann.
[0036] Vorteilhaft ist die Magnetaufnahme von einer ersten Position, in der sich die Magnetaufnahme
bzw. der Magnet in einem inaktiven Zustand befindet, in zumindest eine zweite Position,
in der sich die Magnetaufnahme bzw. der Magnet in einem aktivierten Zustand befindet,
überführbar. Damit ist zumindest ein Bestandteil der Bremsvorrichtung, nämlich die
Magnetaufnahme, beweglich an der Bremsvorrichtung angeordnet. Somit kann die Anzahl
der beweglichen Bestandteile reduziert werden, wodurch die Bremsvorrichtung konstruktiv
einfacher und kostengünstiger aufgebaut ist.
[0037] Vorteilhaft ist die Positioniervorrichtung als elektrischer Kurbelantrieb ausgebildet.
Mithilfe eines elektrischen Kurbelantriebs lässt sich die Bremsvorrichtung bzw. die
Magnetaufnahme schnell und kontinuierlich bzw. stetig von einer ersten Position in
eine weitere Position bewegen.
[0038] Bevorzugterweise weist die Positioniervorrichtung ein Gehäuse auf, wodurch bewegliche
Bestandteile der Positioniervorrichtung abgedeckt werden und eine hohe Sicherheit
gegeben ist. Weiters kann damit verhindert werden, dass sich eine Leitungsschlaufe
an der Positioniervorrichtung ausbildet bzw. sich eine Leitungsschlaufe innerhalb
des Richtwerks der Richtvorrichtung ausbildet.
[0039] Insbesondere weist das Gehäuse einen Führungsabschnitt auf, sodass die Bremsvorrichtung
präzise und reproduzierbar an dem Richtwerk angeordnet werden kann.
[0040] Bevorzugt weist die Positioniervorrichtung eine Antriebseinrichtung auf, welche zumindest
die Magnetaufnahme pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch relativ zu der zumindest
einen drehbaren Rolle verstellt. Diese Antriebseinrichtung ermöglicht ein steuerbares
Verstellen der Magnetaufnahme relativ zu den drehbaren Rollen, wobei diese vorteilhaft
den Abstand der Magnetaufnahme an die zumindest eine drehbare Rolle stufenlos einstellt.
[0041] Vorteilhaft umfasst die Positioniervorrichtung eine Abschlussplatte, welche zumindest
ein elastisches Element, wie beispielsweise eine Vorspannfeder, aufweist. Mithilfe
des elastischen Elements ist zumindest die Magnetaufnahme an der Bremsvorrichtung
vorspannbar angeordnet, sodass ein Verkanten der Magnetaufnahme beim Überführen der
Bremsvorrichtung bzw. der Magnetaufnahme, von dem inaktiven Zustand der Magnete in
den aktivierten Zustand der Magnete, verhinderbar ist.
[0042] Bevorzugterweise weist die Magnetaufnahme zumindest zwei Dauermagnete auf, deren
jeweiliger magnetischer Südpol im Wesentlichen in dieselbe Richtung zeigen. Damit
weisen die vorhandenen Magnetfelder der Dauermagneten gleiche Feldlinienverläufe auf,
sodass die Bremswirkverbindung zwischen der zumindest einen drehbaren Rolle und der
Bremsvorrichtung verstärkt wird.
[0043] Bevorzugt ist zumindest ein Dauermagnet in der Magnetaufnahme ein Neodym-Magnet.
Neodym-Magnete weisen eine besonders hohe Feldstärke auf und sind robust, sodass die
Bremsvorrichtung kaum Wartungsservices benötigt.
[0044] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Bremsen von zumindest einer drehbaren Rolle in
zumindest einer Rollenreihe in einer Richtvorrichtung, wie hier vorliegend beschrieben,
umfasst zumindest folgende Schritte:
- Begradigen zumindest einer Leitung, wobei die zumindest eine Leitung durch die Richtvorrichtung
gezogen wird, und
- Bremsen zumindest einer der drehbaren Rollen in zumindest einer Rollenreihe der Richtvorrichtung
mit einer Bremsvorrichtung.
[0045] Das Verfahren ermöglicht ein effektives Abbremsen dieser drehbaren Rolle in einer
der Rollenreihen, ohne die zu begradigende Leitung mechanisch zu belasten oder zu
deformieren. Wie bereits zuvor offenbart, wird dadurch eine Schlaufenbildung der Leitung
verhindert.
[0046] Vorteilhaft wird die zu begradigende Leitung von einem Gebinde abgewickelt und in
die Richtvorrichtung eingezogen. Als Gebinde wird wie hier vorliegend beschrieben
eine Kabeltrommel, eine Wickelgut, ein Kabelfass oder dergleichen verstanden, in welchem
beispielsweise eine Endlosleitung angeordnet ist, wodurch sich in kurzer Zeit viele
Leitungslängen einer Endlosleitung begradigen lassen.
[0047] Bevorzugterweise wird vor dem zuvor genannten Bremsen der zumindest einen drehbaren
Rolle in zumindest einer Rollenreihe der Richtvorrichtung, die Bremsvorrichtung zumindest
abschnittsweise von einer ersten Position, in der sich die Bremsvorrichtung in einem
inaktiven Zustand befindet, zumindest in eine zweite Position überführt, in der sich
die Bremsvorrichtung in einem aktivierten Zustand befindet. In dem inaktiven Zustand
der Bremsvorrichtung wird keine Bremswirkverbindung auf die zumindest eine drehbare
Rolle der Rollenreihe ausgeübt. Damit wird die zumindest eine drehbare Rolle nicht
dauerhaft gebremst, wodurch eine dauerhafte Wärmebildung in der zumindest einen drehbaren
Rolle der Rollenreihe verhindert wird.
[0048] Vorteilhaft wird vor dem zuvor genannten Bremsen der zumindest einen drehbaren Rolle
der Rollenreihe der Richtvorrichtung, die Magnetaufnahme der Bremsvorrichtung von
einer ersten Position, in der sich die Magnetaufnahme der Bremsvorrichtung in einem
inaktiven Zustand befindet, zumindest in eine zweite Position überführt, in der sich
die Magnetaufnahme der Bremsvorrichtung in einem aktivierten Zustand befindet.
[0049] Bevorzugt wirkt die Bremsvorrichtung berührungslos bremsend auf die zumindest eine
drehbare Rolle der zumindest einen Rollenreihe der Richtvorrichtung. Damit wird eine
Wärmebildung aufgrund mechanischer Reibung verhindert, sodass die zumindest eine drehbare
Rolle eine hohe Lebensdauer und somit ein langes Wartungsserviceintervall aufweist.
[0050] Eine erfindungsgemässe Kabelverarbeitungsmaschine umfasst eine wie zuvor beschriebene
Richtvorrichtung. Wie hier vorliegend beschrieben umfasst eine Kabelverarbeitungsmaschine
diverse Verarbeitungsprozesse, wie z. B. Ablängen, Abisolieren, Crimpen, Verdrillen
und Verzinnen. Damit diese Verarbeitungsprozesse unterbrechungsfrei vollziehbar sind,
wird mithilfe der hier vorliegend beschriebenen Richtvorrichtung eine Schlaufenbildung
zwischen dem Richtwerk und der Leitungseinzugseinrichtung verhindert.
[0051] Insbesondere ist die wie zuvor beschriebene Richtvorrichtung unmittelbar nach einem
Gebinde angeordnet. Typischerweise werden Endlosleitungen in eine Kabelverarbeitungsmaschine
eingezogen und deren Leitungslängen dort in den zuvor genannten Verarbeitungsprozesse
begradigt sowie weiterverarbeitet, insbesondere auf eine gewünschte Länge abgelängt.
Bevorzugt ist eine Steuerungseinrichtung zum Steuern der Bremsvorrichtung vorhanden.
Die Steuerungseinrichtung ist ausgebildet, die Bremsvorrichtung zumindest abschnittsweise
von einer ersten Position, in der sich die Bremsvorrichtung in einem inaktiven Zustand
befindet, zumindest in eine zweite Position, in der sich die Bremsvorrichtung in einem
aktivierten Zustand befindet, zu überführen.
[0052] Insbesondere ist die Steuerungseinrichtung zum Steuern der Bremsvorrichtung als Auswahlschalter
ausgebildet, mithilfe dessen die Bremsvorrichtung entweder dauerhaft im aktivierten
Zustand gehalten werden kann oder mithilfe dessen die Bremsvorrichtung wechselweise
im inaktiven oder aktivierten Zustand gehalten werden kann, wobei dabei die Bremsvorrichtung
im Maschinentakt der Richtvorrichtung bzw. der Kabelverarbeitungsmaschine von der
ersten Position in die zweite Position überführt wird.
[0053] Alternativ oder ergänzend ist eine Steuerungseinrichtung zum Steuern der Magnetaufnahme
der Bremsvorrichtung vorhanden. Diese Steuerungseinrichtung ist ausgebildet, die Magnetaufnahme
der Bremsvorrichtung von einer ersten Position, in der sich die Magnetaufnahme der
Bremsvorrichtung in einem inaktiven Zustand befindet, zumindest in eine zweite Position,
in der sich die Magnetaufnahme der Bremsvorrichtung in einem aktivierten Zustand befindet,
zu überführen.
[0054] Alternativ oder ergänzend ist eine Steuerungseinrichtung zum Steuern eines Elektromagneten
der Bremsvorrichtung vorhanden. Diese Steuerungseinrichtung ist ausgebildet, den elektrischen
Strom im Elektromagneten zu steuern und damit das Magnetfeld des Elektromagneten einzustellen.
Damit kann die magnetische Bremswirkverbindung auf die drehbaren Rollen von der zumindest
einen Rollenreihe stufenlos eingestellt werden.
[0055] Alternativ oder ergänzend ist die Steuerungseinrichtung zum Steuern des Richtwerks
ausgebildet. Die Bewegungen der ersten Rollenreihe und/oder der zweiten Rollenreihe
in einem Richtwerk werden typischerweise mithilfe der Steuerungseinrichtung geregelt,
sodass die Begradigung der Leitung kontrolliert und reproduzierbar ausführbar ist.
Das Steuern der hier vorliegend beschriebenen Bremsvorrichtung und des Richtwerks
mit einer Steuerungseinrichtung ermöglicht das Abstimmen des Bremsens der zumindest
einen drehbaren Rolle im Richtwerk mit der Bewegung der ersten und/oder zweiten Rollenreihe
in dem Richtwerk beim Begradigen der Leitung.
[0056] Insbesondere weist die Kabelverarbeitungsmaschine zumindest ein weiteres wie hier
zuvor beschriebenes Richtwerk auf, wobei das zumindest eine weitere Richtwerk 90°
zum ersten Richtwerk angeordnet ist und die beiden Richtwerke beabstandet voneinander
sowie benachbart zueinander angeordnet sind.
[0057] Unter einer Anordnung von 90° zueinander wird - wie hier vorliegend beschrieben -
das Anordnen der Drehachse der Rollen des ersten Richtwerks um 90° verdreht zu der
Drehachse der Rollen des weiteren Richtwerks verstanden. Damit ist ein verbessertes
Begradigen der Leitung in eine erste Raumrichtung möglich sowie in einer weitere Raumrichtung
möglich, wobei die beiden Raumrichtungen im Wesentlichen um 90° verdreht zueinander
angeordnet sind.
[0058] Vorteilhaft weist die Kabelverarbeitungsmaschine eine Leitungseinzugseinrichtung
auf, welche der wie zuvor beschriebenen Richtvorrichtung in Förderrichtung nachrangig
angeordnet ist. Damit lässt sich die zu begradigende Leitung einfach automatisch durch
die hier vorliegend beschriebene Richtvorrichtung ziehen.
[0059] Ein erfindungsgemässes Upgrade-Kit für eine Kabelverarbeitungsmaschine umfasst eine
wie hier vorliegend beschriebene Bremsvorrichtung zum Bremsen zumindest einer der
drehbaren Rollen in zumindest einer Rollenreihe des Richtwerks, insbesondere zum Bremsen
von mehreren drehbaren Rollen in zumindest einer Rollenreihe des Richtwerks. Damit
kann ein Richtwerk einer Kabelverarbeitungsmaschine einfach mit einer wie vorliegend
beschriebenen Bremsvorrichtung nachgerüstet werden.
[0060] Bevorzugt umfasst das Upgrade-Kit eine Steuerungseinrichtung, welche mit der hier
vorliegend beschriebenen Bremsvorrichtung zum Steuern der Bremsvorrichtung, wie zuvor
beschrieben, verbunden ist.
[0061] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben sind. Aufzählungen wie erste, zweite, dritte oder weitere dienen lediglich
zur Identifikation der Bauteile.
[0062] Die Bezugszeichenliste ist wie auch der technische Inhalt der Patentansprüche und
Figuren Bestandteil der Offenbarung. Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend
beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen
Indizes geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an.
[0063] Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Richtvorrichtung in einer perspektivischen
Ansicht,
- Fig. 2
- die Richtvorrichtung gemäss Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht, wobei das Richtwerk
von der Bremsvorrichtung getrennt dargestellt ist,
- Fig. 3
- die Richtvorrichtung gemäss Fig. 1 in einer Seitenansicht, wobei die Bremsvorrichtung
in einem inaktiven Zustand angeordnet ist,
- Fig. 4
- die Richtvorrichtung gemäss Fig. 1 in einer Seitenansicht, wobei die Bremsvorrichtung
in einem aktivierten Zustand angeordnet ist,
- Fig. 5
- eine Rolle einer der Rollenreihen des Richtwerks in der Richtvorrichtung gemäss Fig.
1 in einer Schnittansicht,
- Fig. 6
- eine Kabelverarbeitungsmaschine mit einer erfindungsgemässen Richtvorrichtung gemäss
Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 7
- die erfindungsgemässe Richtvorrichtung gemäss Fig. 1 und eine weitere Richtvorrichtung
an der Kabelverarbeitungsmaschine gemäss Fig. 6 in einer perspektivischen Ansicht,
und
- Fig. 8
- ein erfindungsgemässes Upgrade-Kit für eine Kabelverarbeitungsmaschine in einer perspektivischen
Ansicht.
[0064] Fig. 1 bis Fig. 5 zeigen eine Richtvorrichtung 15 zum Begradigen einer elektrischen
oder optischen Leitung 11 in einem Richtwerk 20 entlang eines Förderwegs 16. Das Richtwerk
20 umfasst ein Richtwerkgehäuse 22, an dem eine erste Rollenreihe 21 mit mehreren
drehbar gelagerten Rollen 25 angeordnet ist und an dem eine zweite Rollenreihe 31
mit mehreren drehbar gelagerten Rollen 35 angeordnet ist. In diesen Figuren und in
den nachfolgenden Figuren wird eine Rolle 25 stellvertretend für die mehreren Rollen
25 sowie eine Rolle 35 stellvertretend für die mehreren Rollen 35 mit dem jeweiligen
Bezugszeichen versehen. Das dargestellte Richtwerk 20 befindet sich in einem geschlossenen
Zustand, in dem die beiden Rollenreihen 21 und 31 aneinander angenähert sind und wobei
die Leitung 11 zwischen den Rollen 25 und den Rollen 35 durchgeführt ist sowie entlang
einer Förderrichtung 17 auf den Rollen 25 aufliegt. Die Rollen 25 sind entlang der
Förderrichtung 17 versetzt zu den Rollen 35 angeordnet. Die erste Rollenreihe 21 ist
auf einem ersten Träger 23 angeordnet und die zweite Rollenreihe 31 ist auf einem
zweiten Träger 33 angeordnet. Die beiden Träger 23 und 33 sind mit dem Richtwerkgehäuse
22 verbunden. Das Richtwerk 20 umfasst einen Zustellantrieb 27 und einen Schwenkantrieb
28. Der Zustellantrieb 27 umfasst hier einen pneumatisch geregelten Antrieb und stellt
die erste Rollenreihe 21 zur zweiten Rollenreihe 31 zu, sodass sich der Abstand zwischen
der ersten Rollenreihe 21 und der zweiten Rollenreihe 31 verringern lässt, bis die
Rollen 35 der zweiten Rollenreihe 31 die Leitung 11 berühren und die Leitung 11 halten
bzw. bis die Leitung 11 zwischen den Rollen 25 und den Rollen 35 eingeklemmt ist.
Der Schwenkantrieb 28 umfasst eine Einstellspindel 29, welche die erste Rollenreihe
21 in einem einstellbaren Winkel zur zweiten Rollenreihe 31 verschwenkt, sodass die
zu begradigende Leitung 11 abschnittsweise im Richtwerk 20 eingeklemmt bzw. festgehalten
wird.
[0065] Die Richtvorrichtung 15 weist eine magnetische Bremsvorrichtung 40 zum Bremsen der
drehbaren Rollen 25 der ersten Rollenreihe 21 des Richtwerks 20 auf. Die Bremsvorrichtung
40 weist eine Magnetaufnahme 45 mit mehreren Dauermagnete 41-44 auf, wobei die hier
gezeigten Dauermagnete einen zylinderförmigen Aufbau aufweisen und Neodym-Magnete
sind. Die Magnetaufnahme 45 ist von den drehbaren Rollen 25 beabstandet und steht
in einem aktivierten Zustand in einer berührungslosen Bremswirkverbindung mit den
drehbaren Rollen 25 der ersten Rollenreihe 21 des Richtwerks 20. Dabei ist die Bremsvorrichtung
40 als Wirbelstrombremse ausgebildet, welche beim Begradigen der Leitung 11 auf die
drehbaren Rollen 25 bremsend wirkt. Dabei wirkt die Bremsvorrichtung 40 insbesondere
auf den Aussenring 25a der drehbaren Rollen 25.
[0066] Die Bremsvorrichtung 40 weist eine Positioniervorrichtung 50 zum Bewegen der Magnetaufnahme
45 auf und umfasst ein Gehäuse 51 sowie einen am Gehäuse 51 angeordneten Führungsabschnitt
52. Die Positioniervorrichtung 50 weist eine Antriebseinrichtung 55 auf, welche die
Magnetaufnahme 45 hier pneumatisch relativ zu der zumindest einen drehbaren Rolle
25 bzw. zu den mehreren drehbaren Rollen 25 verstellt. Dabei bewegt die Positioniervorrichtung
50 die Magnetaufnahme 45 von einer ersten Position, in der sich die Magnetaufnahme
45 in einem inaktiven Zustand befindet (siehe Fig. 3), in eine zweite Position, in
der sich die Magnetaufnahme 45 in einem aktivierten Zustand befindet (siehe Fig. 4).
Die Positioniervorrichtung 50 ist ausgebildet, die Magnetaufnahme 45 horizontal, das
bedeutet hier vorliegend im Wesentlichen normal zu der Drehachse 26 der sich drehenden
Rolle 25, zu bewegen.
[0067] Die Positioniervorrichtung 50 weist eine Abschlussplatte 57 auf, welche mithilfe
von Zylinderstäben 59 an dem Gehäuse 51 angeordnet ist. Die Magnetaufnahme 45 weist
Bohrungen auf, welche die Zylinderstäbe 59 einzeln aufnehmen. Die Magnetaufnahme 45
ist auf den Zylinderstiften 59 hin zur Abschlussplatte 57 bewegbar gelagert. An den
Zylinderstiften 59 sind Vorspannfedern 58 angeordnet, welche die Magnetaufnahme 45
gegenüber dem Gehäuse 51 vorspannen, sodass ein Verkanten der Magnetaufnahme 45 beim
Überführen der Magnetaufnahme 45 von in einer ersten Position in zweite Position,
verhinderbar ist.
[0068] Die Bremsvorrichtung 40 ist mit einer Steuerungseinrichtung 80 zum Steuern der Bremsvorrichtung
40 verbunden. Die Steuerungseinrichtung 80 ist mithilfe von Steuerleitungen 81 mit
der Positioniervorrichtung 50 verbunden und ist ausgebildet, die Magnetaufnahme 45
von einer ersten Position, in der sich die Bremsvorrichtung 40 bzw. die Magnetaufnahme
45 in einem inaktiven Zustand befindet, zumindest in eine zweite Position, in der
sich die Magnetaufnahme 45 in einem aktivierten Zustand befindet, zu überführen. Damit
ist eine berührungslose Bremswirkverbindung von den Dauermagneten 41- 44 auf die drehbaren
Rollen 25 beim Begradigen der Leitung 11 einstellbar. Dabei wirkt die berührungslose
Bremswirkverbindung vorwiegend auf den Aussenring 25a der drehbaren Rollen 25.
[0069] Fig. 5 zeigt die drehbare Rolle 25, welche an der Rollenreihe 21 des Richtwerks 20
angeordnet ist. Die drehbare Rolle 25 weist einen Innenring 25b und einen Aussenring
25a auf. Zwischen dem Innenring 25b und dem Aussenring 25a ist eine Kugelreihe als
Wälzkörpereinheit 25c angeordnet. Der Innenring 25b dient zur Befestigung der Kugelreihe
auf der Achse 30 der Rollenreihe 21 des Richtwerks 20, wobei der Innenring 25b festsitzend
auf dieser Achse 30 angeordnet ist. Der drehbare Außenring 25a ist mithilfe der Wälzkörpereinheit
25c rotierbar um die Drehachse 26 an dieser Achse 30 angeordnet und rotiert entsprechend
der Leitungseinzugsgeschwindigkeit. Der drehbare Aussenring 25a der weist eine Nut
32 zum mittigen Führen der zu begradigenden Leitung 11 auf. Die Rollen 35, welche
mittels einer Achse an der Rollenreihe 31 angeordnet sind, sind dabei baugleich der
Rollen 25 ausgeführt.
[0070] In einer alternativen Ausführungsform sind die Rollen jeweils festsitzend auf drehbaren
Achsen an der Rollenreihe angeordnet. Dabei drehen sich die Achsen mit den Rollen
um die Drehachse, sodass die Leitungen im Richtwerk begradigt werden können (nicht
gezeigt).
[0071] Eine weitere Ausführungsform der erfinderischen magnetischen Bremsvorrichtung (hier
nicht gezeigt) weist einen Elektromagneten anstatt der zuvor beschriebenen Dauermagneten
auf. Die magnetische Feldstärke lässt sich dabei mithilfe der Steuerungseinrichtung
zum Einstellen der magnetischen Bremswirkverbindung verändern.
[0072] Das Verfahren zum Bremsen von den drehbaren Rolle 25 in der Richtvorrichtung 15 wird
nachfolgend anhand der Fig. 1, Fig. 3 und Fig. 4 beschrieben.
[0073] Zuerst wird die zu begradigende Leitung 11 von einem Gebinde abgewickelt, in die
Richtvorrichtung 15 manuell eingezogen und auf die Richtrollen 25 der ersten Rollenreihe
21 gelegt. Dabei befindet sich das Richtwerk 20 vorerst in einem geöffneten Zustand,
sodass die beiden Rollenreihen 21 und 31 ausreichend weit voneinander beabstandet
sind. In einem weiteren Schritt wird das Richtwerk 20 mit dem Zustellantrieb 27 zugestellt,
sodass die Rollen 35 der zweiten Rollenreihe 31 im Anschluss auf der Leitung 11 aufliegen.
Weiters wird die zweite Rollenreihe 31 mithilfe des Schwenkantriebs 28 verschwenkt
und auf die Leitung 11 gepresst. Anschliessend erfolgt das Begradigen der Leitung
11, wobei die Leitung 11 durch die Richtvorrichtung 15 gezogen wird. Das Einziehen
der Leitung erfolgt durch eine kraftangetriebene Leitungseinzugsvorrichtung, die in
Förderrichtung beabstandet von der Richtvorrichtung 15 angeordnet ist (siehe Fig.
7). Dabei werden die Rollen 25 der ersten Rollenreihe 21 und die Rollen 35 der zweiten
Rollenreihe 31 in Drehung versetzt. Zum Bremsen wird die Magnetaufnahme 45 der Bremsvorrichtung
40 von einer ersten Position, in der sich die Magnetaufnahme 45 der Bremsvorrichtung
40 in einem inaktiven Zustand befindet (siehe Fig. 3), in eine zweite Position überführt,
in der sich die Magnetaufnahme 45 der Bremsvorrichtung 40 in einem aktivierten Zustand
befindet (siehe Fig. 4). Im inaktiven Zustand befindet sich die Magnetaufnahme 45
in unmittelbarer Nähe der Abschlussplatte 57, wobei die Vorspannfedern 58 sich im
zusammengedrückten Zustand befinden. Im aktivierten Zustand befindet sich die Magnetaufnahme
45 unmittelbar unterhalb der sich drehenden Rollen 25, wobei die Vorspannfedern 58
sich in einem entspannten Zustand befinden. In einem weiteren Schritt erfolgt das
effektive Bremsen der sich drehenden Aussenringe 25a der Rollen 25 der ersten Rollenreihe
21 mit den an der Magnetaufnahme 45 angeordneten Dauermagneten, wobei die Bremsvorrichtung
nach dem Prinzip der Wirbelstrombremse auf die sich drehenden Aussenringe 25a der
Rollen 25 bremsend wirkt, ohne diese zu berühren. Somit steht die Bremsvorrichtung
40 in einer Bremswirkverbindung mit den sich drehenden Aussenringen 25a der Rollen
25.
[0074] In einer alternativen Ausführungsform sind die drehbaren Rollen jeweils an einer
sich drehenden Achse an der Rollenreihe am Richtwerk angeordnet und fest mit dieser
drehbaren Achse verbunden. Die drehbare Achse dreht sich mit der daran angeordneten
Rolle um eine Drehachse, wobei sich diese Drehachse entlang der Längsausstreckung
der drehbaren Achse erstreckt. Dabei wirkt die berührungslose Bremswirkung auf die
sich drehenden Rollen der jeweiligen Rollenreihe (nicht gezeigt).
[0075] Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemässe Kabelverarbeitungsmaschine 70 mit einer Richteinheit
73 und mit einer wie zuvor beschriebenen Richtvorrichtung 15. Wie hier vorliegend
beschrieben, kann die Kabelverarbeitungsmaschine 70 diverse Verarbeitungsprozesse,
wie z. B. Begradigen, Ablängen, Abisolieren, Crimpen, Verdrillen und Verzinnen aufweisen.
Vor der Richtvorrichtung 15 ist ein Gebinde 75 angeordnet, welches eine Leitung 11
in Form einer Endlosleitung aufweist. Die Leitung 11 wird in die Kabelverarbeitungsmaschine
70 eingezogen und in der Richtvorrichtung 15 begradigt. Zum Einziehen der Leitung
11 durch die Richtvorrichtung 15 wird wie nachfolgend beschrieben eine Leitungseinzugseinrichtung
90 verwendet, welche der Richtvorrichtung 15 in Förderrichtung nachrangig angeordnet
ist.
[0076] Fig. 7 zeigt die Richteinheit 73 mit zwei nebeneinander angeordneten Richtvorrichtungen
15 und 15a, welche jeweils zwei Richtwerke 20a - 20d aufweisen. Eine dieser Richtvorrichtungen
15, 15a weist eine wie hier vorliegend beschriebene Bremsvorrichtung 40 zum Bremsen
der drehbaren Rollen in einer der Rollenreihen des Richtwerks 20a auf. Die Kabelverarbeitungsmaschine
70 weist eine wie hier vorliegend beschriebene Steuerungseinrichtung 80 zum Steuern
der Bremsvorrichtung 40 der Richtvorrichtung 15 auf. Ergänzend ist die Steuerungseinrichtung
80 mit dem Zustellantrieb, den Schwenkantrieb der Richtwerke 20a und 20c sowie mit
einer Leitungseinzugseinrichtung 90 mittels den Steuerleitungen 81 elektrisch verbunden.
Die Leitungseinzugseinrichtung 90 der Kabelverarbeitungsmaschine 70 zieht die Leitung
11 in Förderrichtung 17 durch die Richtwerke 20a und 20c. Die Steuerungseinrichtung
80 weist einen Prozessor 85 auf, der Steuerbefehle verarbeitet und an die Antriebseinrichtung
27, 28 und 55, an die Leitungseinzugseinrichtung 90 sowie der Bremsvorrichtung 40
und/oder der Richtwerke 20a und 20c übermittelt. Die Steuerbefehle werden dabei gemäss
einer vordefinierten Schrittabfolge an die Antriebseinrichtungen 55, an die Leitungseinzugseinrichtung
90 sowie der Bremsvorrichtung 40 und die Antriebseinrichtungen 27, 28 der Richtwerke
20a und 20c übermittelt. Die beiden Richtwerke 20a und 20c sind um 90° zueinander
versetzt angeordnet. In einer nicht dargestellten Ausführungsform der Richteinheit
kann jedes der in Fig. 7 gezeigten Richtwerke 20a-20d eine Bremsvorrichtung, wie hier
vorliegend beschrieben, aufweisen.
[0077] Fig. 8 zeigt ein erfindungsgemässes Upgrade-Kit 100 für eine Kabelverarbeitungsmaschine,
das eine wie hier vorliegend beschriebene Bremsvorrichtung 40 zum Bremsen zumindest
einer der drehbaren Rollen in einer Rollenreihe eines Richtwerks, insbesondere zum
Bremsen von mehreren drehbaren Rollen in einer Rollenreihe eines Richtwerks, umfasst.
Das Upgrade-Kit 100 weist eine Steuerungseinrichtung 80 mit einem Prozessor 85 auf,
welche mit der Antriebseinrichtung 55 der Positioniervorrichtung 50 zum Steuern der
Bremsvorrichtung 40 verbunden ist.
Bezugszeichenliste
[0078]
- 11
- Leitung
- 15
- Richtvorrichtung
- 15a
- Richtvorrichtung
- 16
- Förderweg
- 17
- Förderrichtung
- 20
- Richtwerk
- 20a-20d
- Richtwerke
- 21
- erste Rollenreihe
- 22
- Richtwerkgehäuse
- 23
- ersten Träger
- 25
- Rollen von 21
- 25a
- Aussenring von 25
- 25b
- Innenring von 25
- 25c
- Wälzkörpereinheit von 25
- 26
- Drehachsen von 25
- 27
- Zustellantrieb
- 28
- Schwenkantrieb
- 29
- Einstellspindel
- 30
- Achse von 25
- 31
- zweiten Rollenreihe
- 33
- zweiten Träger
- 32
- Nut von 25a
- 35
- Rollen von 31
- 40
- Bremsvorrichtung
- 41 - 44
- Dauermagnete
- 45
- Magnetaufnahme
- 50
- Positioniervorrichtung
- 51
- Gehäuse von 50
- 52
- Führungsabschnitt
- 55
- Antriebseinrichtung
- 57
- Abschlussplatte
- 58
- Vorspannfedern
- 59
- Zylinderstäbe
- 70
- Kabelverarbeitungsmaschine
- 73
- Richteinheit
- 75
- Gebinde
- 80
- Steuerungseinrichtung
- 81
- Steuerleitungen
- 85
- Prozessor
- 90
- Leitungseinzugseinrichtung
- 100
- Upgrade-Kit
1. Richtvorrichtung (15; 15a) zum Begradigen einer von einer externen Leitungseinzugseinrichtung
(90) durch die Richtvorrichtung entlang eines Förderwegs (16) gezogenen Leitung (11),
insbesondere einer elektrischen oder optischen Leitung, umfassend ein Richtwerk (20;
20a-20d), mit einer ersten Rollenreihe (21) und mit einer zweiten Rollenreihe (31),
die relativ zueinander bewegbar sind und zwischen denen der Förderweg der Leitung
verläuft, wobei zumindest eine der beiden Rollenreihen (21, 31) mehrere drehbare Rollen
(25, 35) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtvorrichtung weiter eine Bremsvorrichtung (40) zum Bremsen zumindest einer
der drehbaren Rollen (25, 35) von zumindest einer der beiden Rollenreihen (21, 31)
des Richtwerks (20; 20a-20d), insbesondere zum Bremsen von mehreren drehbaren Rollen
(25, 35) von zumindest einer der beiden Rollenreihen (21, 31) des Richtwerks (20;
20a-20d), umfasst, wobei die Bremsvorrichtung (40) so ausgestaltet ist, dass die Bremswirkung
durch die drehbaren Rollen (25, 35) in Abhängigkeit von deren durch die gezogene Leitung
bewirkten Drehgeschwindigkeit ausgelöst wird.
2. Richtvorrichtung (15; 15a) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (40) zumindest abschnittsweise in einer berührungslosen Bremswirkverbindung
mit zumindest einer der drehbaren Rollen (25, 35) des Richtwerks (20; 20a-20d), insbesondere
mit mehreren drehbaren Rollen (25, 35) des Richtwerks (20; 20a-20d), steht.
3. Richtvorrichtung (15; 15a) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die berührungslose Bremswirkverbindung auf einen drehbaren Aussenring (25a) von zumindest
einer der drehbaren Rollen (25, 35) wirkt.
4. Richtvorrichtung (15; 15a) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (40) eine magnetische Bremsvorrichtung ist, wobei die magnetische
Bremsvorrichtung zumindest einen Dauermagneten (41-44) oder zumindest einen Elektromagneten
umfasst, und wobei die magnetische Bremsvorrichtung insbesondere eine Wirbelstrombremse
oder eine Hysteresebremse ist und weiter vorteilhaft die Bremsvorrichtung (40) eine
Magnetaufnahme (45) zum Aufnehmen von zumindest einem Dauermagnet (41-44), insbesondere
von mehreren Dauermagneten (41-44), aufweist.
5. Richtvorrichtung (15; 15a) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (40) von der zumindest einen drehbaren Rolle (25, 35) beabstandet
ist.
6. Richtvorrichtung (15; 15a) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (40) eine Positioniervorrichtung (50) zum zumindest teilweisen
Bewegen der Bremsvorrichtung (40) von einer ersten Position, in der sich die Bremsvorrichtung
(40) in einem inaktiven Zustand befindet, zumindest in eine zweite Position, in der
sich die Bremsvorrichtung (40) in einem aktivierten Zustand befindet, umfasst.
7. Richtvorrichtung (15; 15a) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniervorrichtung (50) ein Gehäuse (51) aufweist, wobei insbesondere das
Gehäuse einen Führungsabschnitt (52) aufweist.
8. Richtvorrichtung (15; 15a) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniervorrichtung (50) eine Antriebseinrichtung (55) aufweist, welche zumindest
die Magnetaufnahme (45) pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch relativ zu der zumindest
einen drehbaren Rolle (25, 35) verstellt.
9. Richtvorrichtung (15; 15a) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetaufnahme (45) zumindest zwei Dauermagnete (41-44) aufweist, deren jeweilige
magnetische Südpole im Wesentlichen in dieselbe Richtung zeigen.
10. Richtvorrichtung (15; 15a) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Dauermagnet (41-44) in der Magnetaufnahme (45) ein Neodym-Magnet ist.
11. Verfahren zum Bremsen von zumindest einer drehbaren Rolle (25, 35) von zumindest einer
Rollenreihe (21, 31) in einer Richtvorrichtung (15; 15a) nach einem der vorgenannten
Ansprüche, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- Begradigen zumindest einer Leitung (11), wobei die zumindest eine Leitung (11) durch
die Richtvorrichtung (15; 15a) gezogen wird, und
- Bremsen zumindest einer der drehbaren Rollen (25, 35) von zumindest einer Rollenreihe
(21, 31) in der Richtvorrichtung (15; 15a) mit einer Bremsvorrichtung (40), wobei
die Bremswirkung durch die drehbaren Rollen (25, 35) in Abhängigkeit von deren durch
die gezogene Leitung bewirkten Drehgeschwindigkeit ausgelöst wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (40) von einer ersten Position, in der sich die Bremsvorrichtung
(40) in einem inaktiven Zustand befindet, zumindest abschnittsweise in eine zweite
Position überführt wird, in der sich die Bremsvorrichtung (40) in einem aktivierten
Zustand befindet.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (40) berührungslos auf die zumindest eine drehbare Rolle (25,
35) der Rollenreihe (21, 31) der Richtvorrichtung (15; 15a) bremsend wirkt.
14. Kabelverarbeitungsmaschine (70) umfassend eine Richtvorrichtung (15; 15a) nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Richtvorrichtung (15; 15a) insbesondere unmittelbar
nach einem Gebinde (75) angeordnet ist, und vorteilhaft weiter eine Steuerungseinrichtung
(80) zum Steuern der Bremsvorrichtung (40) vorhanden ist sowie insbesondere diese
Steuerungseinrichtung (40) zum Steuern des Richtwerks (20; 20a-20d) ausgebildet ist.
15. Kabelverarbeitungsmaschine (70) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtvorrichtung (15; 15a) ein weiteres Richtwerk (20c, 20d) umfasst, wobei die
beiden Richtwerke um 90° zueinander versetzt angeordnet sind, und bevorzugt die Bremsvorrichtung
(40) in Förderrichtung an dem ersten Richtwerk (20a) angeordnet ist.
16. Upgrade-Kit (100) für eine Kabelverarbeitungsmaschine umfassend eine Bremsvorrichtung
(40) zum Bremsen zumindest einer der drehbaren Rollen (25, 35) von zumindest einer
Rollenreihe (21, 31) des Richtwerks (20; 20a-20d), insbesondere zum Bremsen von mehreren
drehbaren Rollen (25, 35) von zumindest einer Rollenreihe (21, 31) des Richtwerks
(20; 20a-20d), wobei die Bremsvorrichtung (40) so ausgestaltet ist, dass die Bremswirkung
durch die drehbaren Rollen (25, 35) in Abhängigkeit von deren durch eine durch das
Richtwerk (20; 20a-20d) gezogenen Leitung bewirkten Drehgeschwindigkeit ausgelöst
wird.