Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System mit einer Vorrichtung zum Befüllen
von Behältern mit einem Füllprodukt, vorzugsweise in einer Getränkeabfüllanlage, und
einer Einrichtung zur Behandlungsoptimierung, sowie ein Verfahren zum Behandeln, vorzugsweise
Reinigen und/oder Sterilisieren und/oder Spülen, einer Vorrichtung zum Befüllen von
Behältern mit einem Füllprodukt.
Stand der Technik
[0002] Es sind verschiedene Verfahren zur Reinigung, Sterilisierung und zum Spülen von Vorrichtungen
zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt, etwa Getränken, bekannt. So haben
sich beispielsweise das sogenannte CIP-Verfahren ("Cleaning-In-Place") und SIP-Verfahren
("Sterilization-In-Place") etabliert, bei denen zur Reinigung bzw. Sterilisation der
vom Füllprodukt bzw. den Zwischenprodukten und Hilfsstoffen berührten Komponenten
und Flächen auf eine Demontage dieser Komponenten und Flächen im Wesentlichen verzichtet
werden kann. Beispielsweise müssen die Füllorgane für die Reinigung, Sterilisation
und/oder das Spülen nicht ausgebaut werden, sondern sie werden im eingebauten Zustand
mit einem Reinigungsmedium, Sterilisierungsmedium und/oder Spülmedium, im Weiteren
gemeinsam als "Behandlungsmedium" bezeichnet, durchspült beziehungsweise bedämpft.
[0003] Die CIP-Behandlung einer Anlage in der Lebensmittelindustrie, wie etwa einer Getränkeabfüllanlage,
Blasmaschine zur Herstellung von Kunststoffflaschen usw., wird von einer CIP-Einrichtung
durchgeführt. Das Behandlungsmedium, beispielsweise Wasser mit Natronlauge, Salpetersäure
oder Peressigsäure, wird in der CIP-Einrichtung vorbereitet, gegebenenfalls in der
richtigen Konzentration ausgemischt, ggf. erhitzt und dann an die zu behandelnden
Anlagenteile gefördert. Dazu können die Schritte des Vorlaufs, Rücklaufs und Kreislaufs
durchgeführt werden, um Medienvermischungen möglichst gering zu halten. Die Vorbereitung,
Ausmischung, Lagerung, der Transport des Behandlungsmediums an die zu behandelnden
Anlagenteile sowie eine etwaige Rückführung des Behandlungsmediums erfolgen mittels
eines Leitungssystems, Tanks, Wärmetauschern und weiteren fluidtechnischen Einrichtungen,
welche die CIP-Einrichtung aufbauen.
[0004] Zumeist wird ein mehrstufiges Behandlungsverfahren durchgeführt, beispielsweise ein
dreistufiges CIP-Verfahren in der Abfolge Wasser-Lauge-Wasser. Eine Säurebehandlung
wird gewöhnlich nur in unregelmäßigen Abständen durchgeführt. Die
DE 10 2009 034 693 A1 beschreibt ein solches mehrstufiges CIP-Verfahren, bei dem während des Reinigungs-
und Spülbetriebs in zeitlicher Abfolge mehrere Medien zur Anwendung kommen, insbesondere
Heißwasser, Säure, Lauge und Frischwasser.
[0005] Die Rezeptur des Behandlungsmediums sowie der Verlauf des Behandlungsprozesses können
bedarfsgerecht eingestellt bzw. durchgeführt werden, beispielsweise in Abhängigkeit
des Füllprodukts, mit dem die zu behandelnden Oberflächen in Berührung kommen, eines
gewünschten oder vorgeschriebenen Reinigungs-/Sterilisationsgrads und dergleichen.
Die
EP 3 834 954 A1 beschreibt in diesem Zusammenhang eine CIP-Einrichtung mit einem CIP-Dosagezweig,
der eingerichtet, um ein CIP-Konzentrat in eine CIP-Hauptkomponente einzudosieren,
wodurch ein bedarfsgerechtes Behandlungsmedium herstellbar ist.
[0006] Aus der
EP 3 834 954 A1 ist ebenfalls die Anwendung eines CIP-Konzentrationssensors zur Überwachung der Konzentration
des CIP-Konzentrats im Behandlungsmedium bekannt. Der CIP-Konzentrationssensor kann
zur Steuerung der Zudosage des CIP-Konzentrats genutzt werden.
[0007] Eine automatisierte oder teilautomatisierte Optimierung der bedarfsgerechten CIP-Behandlung
ist jedoch auf Informationen der zu behandelnden Anlage, insbesondere auf eine anlagenspezifische
Sensorausstattung angewiesen. Im Fall mangelnder oder fehlerhafter Sensoren kann es
folglich zu einer unzureichenden oder übermäßigen Behandlung kommen. Die Funktion
von Sensoren kann durch Verschleiß, Ablagerungen usw. beeinträchtigt sein, oder deren
Anwendung kann baulichen Beschränkungen unterliegen, so dass beispielsweise keine
optimale Positionierung erzielbar ist.
[0008] Um dennoch eine ausreichende Behandlung sicherzustellen, was insbesondere in der
Lebensmittelindustrie unabdingbar ist, wird sicherheitshalber regelmäßig eine Überbehandlung
angestrebt, die mehr Zeit und Behandlungsmedium als nötig erfordert/verbraucht.
Darstellung der Erfindung
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Behandlungsprozess wie Reinigen und/oder
Sterilisieren und/oder Spülen einer Vorrichtung zum Befüllen von Behältern zu verbessern,
insbesondere die Behandlung im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch und/oder Reinigungs-
oder Sterilisationserfolg zu optimieren.
[0010] Die Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
mit den Merkmalen des nebengeordneten Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
folgen aus den Unteransprüchen, der folgenden Darstellung der Erfindung sowie der
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0011] Die vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung, insbesondere das Reinigen und/oder
Sterilisieren und/oder Spülen, einer Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem
Füllprodukt. Die Vorrichtung kommt besonders bevorzugt in einer Anlage zum Abfüllen
von Getränken, beispielsweise Wasser (still oder karbonisiert), Softdrinks, Säfte,
Smoothies, Bier, Wein, Milchprodukte, Mischgetränke usw., zur Anwendung.
[0012] Die vorliegende Beschreibung unterscheidet zwischen einem regulären Betrieb der Vorrichtung
und einer Behandlung bzw. einem Behandlungsprozess. Der reguläre Betrieb der Vorrichtung
betrifft das Abfüllen eines Füllprodukts in Behälter, während die Behandlung der Vorrichtung
in der Regel zumindest bereichsweise außerhalb des regulären Betriebs stattfindet.
[0013] Unter den Begriff der "Behandlung" fällt die Beaufschlagung füllproduktführender
Komponenten der Vorrichtung mit einem Behandlungsmedium zum Zweck des Reinigens und/oder
Sterilisierens und/oder Spülens. "Füllprodukt" soll auch Zutaten umfassen, aus welchen
das endgültige Füllprodukt hergestellt wird. In anderen Worten können die Komponenten
z.B. Teil einer Ausmischanlage zum Herstellen des Füllprodukts sein.
[0014] Die Behandlung findet im Rahmen eines sogenannten CIP-Verfahrens ("Cleaning-In-Place")
statt, bei dem auf eine Demontage der vom Füllprodukt berührten Komponenten und Flächen
im Wesentlichen verzichtet wird. Der sprachlichen Einfachheit halber umfasst die Bezeichnung
"CIP" hierin nicht nur eine Reinigung, sondern jedwede Behandlung mittels eines fluiden
Behandlungsmediums wie etwa eine Sterilisation sowie ein Spülen.
[0015] Die Erfindung zielt nun darauf ab, die CIP-Behandlung um eine Optimierung auf der
Basis von Informationen einer oder mehrerer weiterer Vorrichtungen zum Befüllen von
Behältern mit einem Füllprodukt zu erweitern.
[0016] Die vorliegende, zu behandelnde Vorrichtung sowie die weiteren Vorrichtungen können
sich an unterschiedlichen Standorten befinden sowie unterschiedlich, jedoch zum Zweck
der Behandlung vergleichbar bzw. ähnlich aufgebaut bzw. konfiguriert sein.
[0017] Zur Optimierung der CIP-Behandlung wird ein System betrachtet, das eine (zu behandelnde)
Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt, vorzugsweise in einer
Getränkeabfüllanlage, und eine Einrichtung zur Behandlungsoptimierung umfasst.
[0018] Die Vorrichtung weist eine CIP-Einrichtung auf, die zur Behandlung, vorzugsweise
zum Reinigen und/oder Sterilisieren und/oder Spülen, von mit dem Füllprodukt (umfassend
etwaige Zwischenprodukte und Hilfsstoffe) in Kontakt kommenden Komponenten der Vorrichtung
mittels eines Behandlungsmediums eingerichtet ist.
[0019] Für die Behandlung wird das Behandlungsmedium in der Vorrichtung bewegt, z.B. zirkuliert
bzw. in Umlauf gebracht, so dass die entsprechenden, zu behandelnden Oberflächen mit
dem Behandlungsmedium in Kontakt kommen. Ein Bewegen kann beispielsweise durch eine
oder mehrere Pumpen erfolgen.
[0020] Der Behandlungsprozess, umfassend beispielsweise die Rezeptur der Behandlungsmedien,
Behandlungszeiten, Temperaturen, Drücke usw., wird von einer Steuereinrichtung gesteuert,
die hierin als Teil der Vorrichtung angesehen wird.
[0021] Die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung steht mit der Steuereinrichtung in Kommunikation
und ist ferner mit einer oder mehreren Steuereinrichtungen entsprechender weiterer
Vorrichtungen zum Befüllen von Behältern in Kommunikation bringbar oder steht mit
diesen in Kommunikation.
[0022] Die weiteren Vorrichtungen, die gegebenenfalls als Bestandteil des Systems angesehen
werden können, umfassen vorzugsweise ebenfalls jeweils eine CIP-Einrichtung der hierin
beschriebenen Funktionalität.
[0023] Eine Vorrichtung der weiteren Vorrichtungen kann beispielsweise mindestens 20 km
von der Vorrichtung entfernt sein, ggf. sogar in einem anderen Land oder auf einem
anderen Kontinent angeordnet sein.
[0024] Die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung kann Teil der Vorrichtung oder sogar Bestandteil
der Steuereinrichtung sein; vorzugsweise ist die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung
jedoch räumlich entfernt implementiert, etwa als Bestandteil einer dezentralen Netzwerkstruktur.
[0025] Die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung kann sich im Zugriffsbereich des Anlagen-
bzw. Vorrichtungsherstellers oder einer dritten Entität befinden, wodurch eine kontinuierliche
Verbesserung/Weiterentwicklung der Optimierungsalgorithmen auf einer breitestmöglichen
Datenbasis möglich ist.
[0026] Die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung ist eingerichtet, um Prozessparameter
der weiteren Vorrichtungen zu empfangen, vorzugsweise zu verarbeiten, und zur Optimierung
des Behandlungsprozesses der Steuereinrichtung der zu behandelnden Vorrichtung zur
Verfügung zu stellen.
[0027] Bei den Prozessparametern handelt es sich insbesondere (jedoch nicht notwendigerweise
ausschließlich) um Prozessdaten von Behandlungsprozessen der weiteren Vorrichtungen.
Die Bezeichnung "Prozessparameter" umfasst Prozessdaten, Sensordaten, Konfigurationsparameter,
berechnete/abgeleitete Größen und dergleichen. So können durch die Einrichtung zur
Behandlungsoptimierung beispielsweise Sensordaten (Temperaturen, Drücke, Leitfähigkeiten,
Ablagerungen (z.B. Dicken, Ablagerungszusammensetzungen, Aufbaugeschwindigkeiten der
Ablagerung), Komponenten/Konzentrationen von Behandlungsmitteln usw.) aber auch andere
Prozessdaten wie Behandlungszeiten, Steuerbefehle, Rezepturen und dergleichen empfangen
und für die Optimierung der vorliegenden, zu behandelnden Vorrichtung verwendet werden.
[0028] Indem Prozessparameter mehrerer Vorrichtungen zur Steuerung der CIP-Behandlung durch
die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung zusammengetragen werden, kann die CIP-Behandlung
der Vorrichtung verbessert werden.
[0029] Die Steuereinrichtung ist nicht auf lokal verfügbare Informationen beschränkt, sondern
kann von Informationen weiterer, vergleichbarer Vorrichtungen profitieren, beispielsweise
von Messdaten verschiedener Sensortypen, Sensorpositionen usw., selbst wenn die vorliegende,
zu behandelnde Vorrichtung nicht mit den betreffenden Sensoren ausgestattet ist. In
anderen Worten, Prozessparameter verschiedener Vorrichtungen werden synergetisch zusammengefasst,
wodurch die Vorrichtung(en) gegebenenfalls mit weniger eigenen technischen Mitteln
(Sensoren, Steuerlogik, usw.) auskommen und somit der maschinenbauliche Aufwand insgesamt
sinkt.
[0030] Ferner kann der so erweiterte Informationsraum genutzt werden, um die Behandlung
zu optimieren. Das Ziel der Optimierung ist hierbei durchaus variierbar. So kann die
Behandlung beispielsweise in Bezug auf den Reinigungs- bzw. Sterilisationsgrad, die
Behandlungsdauer, Behandlungskosten und/oder Umweltfreundlichkeit optimiert werden.
Insbesondere lassen sich auf diese Weise optimale, ressourcenschonende Rezepte ermitteln
und die Behandlung insgesamt verkürzen, ohne dass dies die Gefahr einer unzureichenden
Behandlung zur Folge hat.
[0031] Vorzugsweise umfassen die von der Einrichtung zur Behandlungsoptimierung empfangenen
Prozessparameter Sensordaten der weiteren Vorrichtungen, insbesondere Sensordaten
aus einem oder mehreren Behandlungsprozessen der weiteren Vorrichtungen. Auf diese
Weise sind die durch die weiteren Vorrichtungen gewonnenen Prozessparameter unmittelbar
für die Behandlung der zu behandelnden Vorrichtung anwendbar.
[0032] Vorzugsweise stammen die Sensordaten zumindest teilweise von einem oder mehreren
Sensoren der weiteren Vorrichtungen, die keine äquivalenten Sensoren in der Vorrichtung
haben. In anderen Worten, die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung ist vorzugsweise
eingerichtet, um Informationen bzw. Sensordaten verschiedener Sensortypen, Sensorpositionen
usw. zu empfangen, zusammenzufassen und gegebenenfalls zu verarbeiten, selbst wenn
die vorliegende, zu behandelnde Vorrichtung nicht mit den betreffenden Sensoren ausgestattet
ist. Damit kann das Steuerungsvermögen der Vorrichtung um einen Satz "virtueller"
Sensoren erweitert werden.
[0033] Vorzugsweise ist die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung eingerichtet, um eine
Rezeptur des Behandlungsmediums und/oder einen Verlauf des Behandlungsprozesses und/oder
eine Behandlungszeit des Behandlungsprozess der Vorrichtung zu beeinflussen. Hierbei
kann die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung Steuerbefehle unmittelbar an die Steuereinrichtung
senden. Alternativ oder zusätzlich kann die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung
Informationen zur Verfügung stellen, wie beispielsweise eine optimierte Rezeptur für
das Behandlungsmedium, die dann von der Steuereinrichtung für eine Verbesserung des
Behandlungsprozesses genutzt werden.
[0034] Vorzugsweise kann ein Bediener beispielsweise über ein Eingabegerät ein Optimierungsziel
vorgeben.
[0035] Es ist vorstellbar, dass das Optimierungsziel abhängig von den anstehenden Abfüllaufträgen
eingestellt ist. Ist beispielsweise kein zeitkritischer Auftrag vorhanden, so können
die Behandlungen beispielsweise energetisch, kostentechnisch, umweltfreundlicher und/oder
resourcenschonend durchgeführt werden. Ist jedoch beispielsweise ein zeitkritischer
Auftrag vorhanden, kann eine zeitoptimierte Behandlung durchgeführt werden, bei der
z.B. Sterilisations- und/oder Reinigungsmedium auf höhere Temperaturen für die Behandlung
erhitzt wird.
[0036] Es kann z.B. für energetisch, kostentechnisch, umweltfreundlich und/oder resourcenschonend
optimierte Behandlungen vorgesehen sein, dass eine Verfügbarkeit von Sonnen- und/oder
Windenergie in die Optimierung einfließt. So können beispielsweise an die Vorrichtung
zumindest mittelbar angeschlossene Photovoltaik-, Solar- oder Windkraftanlagen zumindest
mittelbar (Als Wärme und/oder Stromlieferant) für die Behandlungen genutzt werden.
[0037] Vorzugsweise umfasst die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung eine Internet-/Cloud-Anwendung
und/oder eine Datenverarbeitung. Eine Internet-/Cloud-Anwendung vereinfacht den Bezug
sowie die Distribution der Informationen an die bzw. von den Steuereinrichtungen der
mehreren Vorrichtungen durch Verwendung standardisierter Infrastrukturen und Informationsprotokolle.
[0038] Die Datenverarbeitung stellt beispielsweise eine zentrale oder dezentrale Datenbank
und/oder einen Server und/oder eine KI-Anwendung bereit.
[0039] Neben automatisch abfragbaren Daten können bedarfsweise zusätzlich Daten manuell
in eine Datenbank der Datenverarbeitung eingegeben werden, beispielsweise aus Labortests.
[0040] Die Datenverarbeitung kann weitere Funktionen bereitstellen, beispielsweise einen
E-Shop zum Verkauf neuer Rezepturen für das Behandlungsmedium, eine KI, neuronale
Netze oder Algorithmen zur Ermittlung verbesserter Rezepturen und/oder Behandlungsprozesse.
[0041] Vorzugsweise umfassen die von der Einrichtung zur Behandlungsoptimierung empfangenen
Prozessparameter einen oder mehrere der folgenden Parameter: Behandlungszeiten; Säurekonzentrationen;
Säurearten; Laugenkonzentrationen; Laugenarten; Temperaturen; Temperatur-Zeit-Profile;
Leitfähigkeiten; Durchflüsse; Füllprodukte; Informationen über Ablagerungen bzw. Rückstände.
Die genannten Prozessparameter eigenen sich besonders zur gemeinsamen Verwertung durch
mehrere Vorrichtungen.
[0042] Vorzugsweise weist die Vorrichtung zumindest einen Belagsensor zur Detektion von
Ablagerungen in einem mit dem Behandlungsmedium in Kontakt kommenden Leitungsabschnitt
der Vorrichtung auf, wobei der Belagsensor mit der Steuereinrichtung in Kommunikation
steht und die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung eingerichtet ist, um Sensordaten
eines oder mehrerer Belagsensoren der weiteren Vorrichtungen zu empfangen und zur
Optimierung des Behandlungsprozesses der Steuereinrichtung zur Verfügung zu stellen.
[0043] Die Messgenauigkeit von Sensoren hängt unter anderem von ihrer Lage im Leitungssystem
der Vorrichtung ab. So kann sich der Belagsensor in einem Bereich starker oder schwacher
Ablagerungen befinden. Um eine weitere Optimierung des Behandlungsprozesses zu erreichen,
können die Sensoren mit Sensoren anderer Vorrichtungen über die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung
"zusammengeschaltet" werden, wobei dies in besonderem Maße für Belagsensoren, d.h.
Sensoren zur Ermittlung von etwaigen Ablagerungen bzw. Rückständen des Füllprodukts
im Leitungssystem gilt.
[0044] Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Kurzzeiterhitzungseinrichtung (KZE) auf,
die eingerichtet ist, um das Füllprodukt für eine Entkeimung bzw. Pasteurisierung
kurzzeitig zu erhitzen. Der Belagsensor ist in diesem Fall besonders bevorzugt in
der Kurzzeiterhitzungseinrichtung installiert. Belagsensoren können ebenfalls in den
KZEs der weiteren Vorrichtungen angeordnet sein.
[0045] Alternativ oder zusätzlich können weitere Sensoren in der Vorrichtung installiert
sein, beispielsweise Sensoren zur Messung der Sterilität und/oder des Reinigungserfolgs.
Besonders bevorzugt befinden sich Sensoren an kritischen Teilen, wie beispielsweise
Wärmetauscher und Tanks.
[0046] Vorzugsweise weist die Vorrichtung zumindest einen Leitfähigkeitssensor zur Detektion
der Leitfähigkeit des Behandlungsmediums in einem mit dem Behandlungsmedium in Kontakt
kommenden Leitungsabschnitt der Vorrichtung auf, wobei der Leitfähigkeitssensor mit
der Steuereinrichtung in Kommunikation steht und die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung
eingerichtet ist, um Sensordaten eines oder mehrerer Leitfähigkeitssensoren der weiteren
Vorrichtungen zu empfangen und zur Optimierung des Behandlungsprozesses der Steuereinrichtung
zur Verfügung zu stellen.
[0047] Vorzugsweise weist die Vorrichtung zumindest einen Sensor auf, wobei die Einrichtung
zur Behandlungsoptimierung eingerichtet ist, um aus den empfangenen Prozessdaten eine
Standortoptimierung des Sensors vorzunehmen.
[0048] Durch das "Zusammenschalten" mehrerer Vorrichtungen durch die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung
können neben der Verbesserung des Behandlungsprozesses Eigenschaften der Sensoren,
wie etwa Sensorpositionen, optimiert werden. Beispielsweise können verschiedene Standorte
eines Sensors an zwei oder mehr vergleichbaren Vorrichtungen miteinander verglichen
werden, um die optimalen Standorte aufzufinden, im Fall eines Belagsensors etwa jene
Standorte mit den meisten oder konstantesten Ablagerungen.
[0049] Die Vorrichtung und weitere Vorrichtungen können jeweils neben den genannten Komponenten
Entgasungseinrichtungen zum Entgasen von Füllprodukt (Insbesondere zum Reduzieren
von gelöstem Sauerstoff), Karbonisierer zum Karbonisieren des Füllprodukts mit CO2,
Mischer oder Mixer zum Mischen des Füllprodukts, Ventile zur Steuerung der Füllproduktstroms
zu Komponenten, Filteranlagen zum Filtrieren des Füllprodukts, Maischgefäße, Würzepfannen,
Gärtanks und/oder andere Sterilisationskomponenten (z.B. zur UV- oder PEF-Behandlung)
umfassen.
[0050] Die CIP-Einrichtung der Vorrichtung kann insbesondere mehrere (zwei oder mehr) Komponenten
separat voneinander behandeln. So können einzelne Komponenten unterschiedlich intensiv
behandelt werden. Ein Ziel der Behandlung einer Komponente kann sich somit von einem
Ziel der Behandlung einer anderen Komponente unterscheiden. Während beispielsweise
eine KZE eine zeitoptimierte Behandlung erfährt, kann eine Entgasungseinrichtung eine
zumindest zeitweise oder teilweise energetisch, kostentechnisch, umweltfreundlich
und/oder resourcenschonend optimierte Behandlung erfahren, wenn diese z.B. nicht länger
dauert.
[0051] Die Vorrichtung kann weiterhin einen Verschließer zum Verschließen von mit dem Füllprodukt
gefüllten Behältern umfassen. Weiterhin kann die Vorrichtung eine Etikettiermaschine,
einen Packer und/oder eine Palettiermaschine umfassen. Selbiges gilt für die weiteren
Vorrichtungen.
[0052] Das System kann weiterhin eine Bewertungseinrichtung umfassen, mittels welcher der
Behandlungserfolg und/oder Behandlungswerte (der Behandlungsparameter) bei der Vorrichtung
und/oder bei weiteren Vorrichtungen bewertet werden kann. Die Bewertung kann manuell
oder automatisch erfolgen. Die Bewertung kann einen Labortest von genommenen Proben
nach einer Behandlung einer Vorrichtung umfassen. Die Bewertungseinrichtung kann an
die Steuerungseinrichtung und/oder der Einrichtung zur Behandlungsoptimierung Daten
über eine oder mehrere Bewertungen übertragen. Bewertungen können statistisch analysiert
und ausgewertet werden. Bewertungen können in eine Datenbank übertragen werden, in
welcher Bediener von Vorrichtungen recherchieren können. Bewertungen können mit Bezug
auf Behandlungswerte, Bewerter (Bediener), Produkt und weitere genannte Parameter
abgelegt werden. Z.B. kann eine Bewertung mittels Vergabe von Schulnoten oder Sternen
erfolgen.
[0053] Für eine Behandlung, insbesondere Reinigung, kann vorgesehen sein, zu einer Flüssigkeit
in zeitlichen Abständen ein Gas zuzudosieren. Durch das vorgestellte System kann eine
solche Behandlung hinsichtlich Reinigungserfolg optimiert werden. Z.B. kann durch
Veränderung der Parameter: das Verhältnis von Flüssigkeit zu Gas, eine Dauer und Menge
einer Zudosage, ein Zeitintervall zwischen zwei Zudosagen, Druck des Gases während
der Zudosage eine Optimierung vorgenommen werden.
[0054] Die oben genannte Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Behandeln einer Vorrichtung
zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt, vorzugsweise in einer Getränkeabfüllanlage,
gelöst, wobei das Verfahren umfasst: Empfangen von Prozessparametern einer oder mehrerer
weiterer Vorrichtungen zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt durch eine
Einrichtung zur Behandlungsoptimierung; Bereitstellen durch die Einrichtung zur Behandlungsoptimierung
der Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen einer Steuereinrichtung der Vorrichtung;
Durchführen einer Behandlung, vorzugsweise Reinigen und/oder Sterilisieren und/oder
Spülen, von mit dem Füllprodukt in Kontakt kommenden Komponenten der Vorrichtung mittels
eines Behandlungsmediums, wobei die Behandlung von der Steuereinrichtung in Abhängigkeit
der Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen durchgeführt wird.
[0055] Die Merkmale, technischen Wirkungen, Vorteile sowie Ausführungsbeispiele, die in
Bezug auf das System beschrieben wurden, gelten analog für das Verfahren.
[0056] So werden die empfangenen Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen vorzugsweise
von der Einrichtung zur Behandlungsoptimierung vor der Bereitstellung für die Steuereinrichtung
der Vorrichtung verarbeitet. Beispielsweise können eine Rezeptur des Behandlungsmediums
und/oder ein Verlauf des Behandlungsprozesses und/oder eine Behandlungszeit des Behandlungsprozess
der Vorrichtung in Abhängigkeit der empfangenen Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen
modifiziert werden.
[0057] Vorzugsweise umfassen die Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen aus den oben
genannten Gründen Sensordaten der weiteren Vorrichtungen, insbesondere Sensordaten
aus einem oder mehreren Behandlungsprozessen der weiteren Vorrichtungen.
[0058] Um die vorstehend dargelegte Optimierung des Behandlungsprozesses umzusetzen, ist
die CIP-Einrichtung vorzugsweise imstande, verschiedene Rezepturen des Behandlungsmediums
und/oder verschiedene Prozessabläufe umzusetzen.
[0059] Dies kann dadurch erreicht werden, dass die CIP-Einrichtung mehrere Tanks für unterschiedliche
Behandlungsmedien aufweist. So können ein erster Tank eine Lauge, ein Tank eine Säure
und ein dritter Tank Wasser, insbesondere Heißwasser, enthalten, wodurch unterschiedliche
Behandlungsschritte durchführbar sind.
[0060] Alternativ kann das Behandlungsmedium zumindest teilweise "In-Line" hergestellt werden,
indem ein oder mehrere CIP-Konzentrate in einen CIP-Hauptkomponentenstrom eingemischt
werden. Unterschiedliche Rezepturen für das Behandlungsmedium können dann durch Variation
der CIP-Konzentrat-Anteile realisiert werden.
[0061] Zur Implementierung einer solchen In-Line-Herstellung kann die CIP-Einrichtung einen
CIP-Einlauf zum Zuführen einer CIP-Hauptkomponente, vorzugsweise Wasser, und einen
CIP-Dosagezweig aufweisen, der eingerichtet ist, um ein CIP-Konzentrat, wie beispielsweise
eine Lauge, Säure oder ein Desinfektionsmittel, in die CIP-Hauptkomponente einzudosieren,
wodurch das Behandlungsmedium hergestellt wird. Als CIP-Konzentrat kommen insbesondere
Natronlauge, Salpetersäure und/oder Peressigsäure in Betracht.
[0062] Das CIP-Konzentrat wird vorzugsweise direkt in der zu behandelnden Vorrichtung in
die CIP-Hauptkomponente eindosiert, d.h. das Behandlungsmedium wird zumindest teilweise
in der Füllvorrichtung hergestellt. In diesem Fall ist die CIP-Einrichtung in die
zu behandelnde Vorrichtung integriert. Allerdings kann die CIP-Einrichtung auch als
eigenständige, von der Füllvorrichtung getrennte Vorrichtung realisiert sein.
[0063] Die oben genannte Aufgabe wird ferner durch eine Steuereinrichtung und/oder Software
gelöst, mittels welcher die Schritte des oben genannten Verfahrens zum Behandeln einer
Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt, vorzugsweise in einer
Getränkeabfüllanlage, durchgeführt werden, nämlich: Empfangen von Prozessparametern
einer oder mehrerer weiterer Vorrichtungen zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt
durch eine Einrichtung zur Behandlungsoptimierung; Bereitstellen durch die Einrichtung
zur Behandlungsoptimierung der Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen einer Steuereinrichtung
der Vorrichtung; Geben eines Steuerbefehls zur Durchführen einer Behandlung, vorzugsweise
Reinigen und/oder Sterilisieren und/oder Spülen, von mit dem Füllprodukt in Kontakt
kommenden Komponenten der Vorrichtung mittels eines Behandlungsmediums, wobei die
Behandlung von der Steuereinrichtung und/oder Software in Abhängigkeit der Prozessparameter
der weiteren Vorrichtungen berechnet wird und ein auf dieser Berechnung basierender
Steuerbefehl ausgegeben wird.
[0064] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele ersichtlich. Die darin beschriebenen Merkmale können
alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben dargelegten Merkmale
umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele erfolgt dabei mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0065] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem
Füllprodukt und einer integrierten CIP-Einrichtung;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem
Füllprodukt und einer integrierten CIP-Einrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem
Füllprodukt und einer CIP-Einrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer CIP-Optimierungseinrichtung zur Optimierung von
CIP-Prozessen in einer Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt;
und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer CIP-Optimierungseinrichtung in Verbindung mit
Sensoren einer Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem Füllprodukt.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0066] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei sind gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den Figuren mit identischen
Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird
teilweise verzichtet, um Redundanz zu vermeiden.
[0067] In den Figuren 1, 2 und 3 ist schematisch jeweils eine Vorrichtung 1 zum Befüllen
von Behältern 100 mit einem Füllprodukt gezeigt, wobei die Vorrichtung 1 hier in Form
einer Getränkeabfüllanlage oder als Teil einer solchen gezeigt ist. Die Vorrichtung
1 dient dabei beispielsweise zum Befüllen eines Stroms von zugeführten zu befüllenden
Behältern 100 mit einem karbonisierten Erfrischungsgetränk.
[0068] Die Figuren 1, 2 und 3 seien zunächst anhand des Flusses des Füllprodukts in den
zu befüllenden Behälter 100 beschrieben:
Zunächst wird eine Hauptkomponente des Füllprodukts, vorzugsweise Wasser, die bereits
vorgereinigt und aufbereitet sein kann, ausgehend von einer Hauptkomponentenzufuhr
2 zugeführt. Die Hauptkomponente kann, sofern erforderlich, an eine Entgasungsvorrichtung
20 geleitet werden. Die Entgasungsvorrichtung 20 ist hier schematisch in Form eines
Entgasungstanks angedeutet, in dem die von der Hauptkomponentenzufuhr 2 bezogene Hauptkomponente
über schematisch angedeutete Sprühdüsen 22 versprüht wird.
[0069] Die Entgasungsvorrichtung 20 kann in Form einer Druckentgasung implementiert sein,
bei der die Sauerstoff- und Stickstoffanteile in der Hauptkomponente durch die Zugabe
von CO
2 ausgetragen werden. Die Entgasungsvorrichtung 20 kann aber auch in Form einer Vakuumentgasung
realisiert sein, bei der im Entgasungstank ein Unterdruck erzeugt wird, durch den
die Sauerstoff- und Stickstoffanteile in der Hauptkomponente ausgetragen werden.
[0070] Das Versprühen der Hauptkomponente über die Sprühdüsen 22 im Entgasungstank der Entgasungsvorrichtung
20 dient dabei der Vergrößerung der Oberfläche des Wassers, so dass der Entgasungsprozess
effizient durchgeführt werden kann.
[0071] Anschließend an die Entgasungsvorrichtung 20 wird die auf diese Weise vorbereitete
Hauptkomponente einem Mischer 3 zugeführt, durch den das Füllprodukt aus wenigstens
zwei Komponenten angemischt werden kann.
[0072] Die erste Komponente ist dabei die bereits beschriebene Hauptkomponente, d.h. vorzugsweise
ein Produktwasserstrom. Als zweite Komponente kommt beispielsweise der Grundstoff
des Erfrischungsgetränks, Zusätze, Aroma, Sirup, Pulpe, Fruchtfleisch oder dergleichen
in Betracht. Die eine oder mehreren zusätzlichen Komponenten werden hierin auch als
"Dosagekomponenten" bezeichnet.
[0073] Der Mischer 3 verfügt entsprechend über ein Dosierventil 34, das eine Komponente
aus einem Dosagereservoir 32 über eine Dosierstelle 31 in die Hauptkomponentenzufuhr
einspeist. Entsprechend wird in der Dosierstelle 31 die zugeführte Dosagekomponente
mit der zugeführten, vorbereiteten Hauptkomponente gemischt, und auf diese Weise wird
das Füllprodukt angemischt.
[0074] Das Dosagereservoir 32 dient insbesondere auch als Blasenabscheider, so dass die
aus dem Dosagereservoir 32 bezogene Dosagekomponente im Wesentlichen blasenfrei ist
und entsprechend eine zuverlässige Dosierung realisiert wird.
[0075] In den Ausführungsbeispielen der Figuren 1, 2 und 3 ist lediglich ein einziger Dosagezweig
30 mit Dosierstelle 31 vorgesehen, so dass die vorbereitete Hauptkomponente an dieser
Dosierstelle 31 mit einer Dosagekomponente, die hier in dem Dosagereservoir 32 vorgehalten
ist, gemischt wird. Je nach Ausbildung des Mischers 3 können aber auch zwei oder mehr
Dosagezweige 30, umfassend jeweils eine Dosierstelle 31, installiert sein, um entsprechend
durch das Zuführen unterschiedlicher Komponenten zu dem jeweiligen Hauptkomponentenstrom
(auch mit bereits eingemischten Komponenten) schlussendlich das gewünschte Füllprodukt
anzumischen.
[0076] Anschließend an den Mischer 3 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Karbonisierungsvorrichtung
4 installiert, mittels welcher das ausgemischte Füllprodukt karbonisiert wird. Dazu
ist eine Karbonisierungsstelle 40 vorgesehen, die beispielsweise als Karbonisierungsdüse
ausgebildet sein kann, über die von einer CO
2-Zufuhr 42 zugeführtes CO
2 in das ausgemischte Füllprodukt eingebracht wird. Die Dosierung des CO
2, das über die Karbonisierungsstelle 40 dem Füllprodukt zugeführt wird, hängt von
den gewünschten Eigenschaften des Füllprodukts ab.
[0077] Um die Karbonisierungsstelle 40 herum ist ein Bypass 24 installiert, der eingerichtet
ist, um immer gleiche Bedingungen bezüglich des Durchflusses und/oder Drucks für die
CO
2-Zudosage bereitzustellen - unabhängig von der Mischerleistung oder dem Mischeroutput.
[0078] Das auf diese Weise hergestellte Füllprodukt, das nach der Karbonisierungsvorrichtung
4 auch in der vorgesehenen Karbonisierung vorliegt, wird in einem Puffertank 5 zwischengepuffert.
[0079] Der Puffertank 5 nimmt entsprechend das ausgemischte und gegebenenfalls karbonisierte
Füllprodukt auf und bildet ein Füllproduktreservoir für den nachfolgend beschriebenen
Füller. In dem Puffertank 5 kann eine etwaige Karbonisierung des ausgemischten und
karbonisierten Füllprodukts darüber aufrechterhalten werden, dass der Puffertank 5
mit CO
2 bei einem solchen Druck vorgespannt wird, dass ein Entbinden des im Füllprodukt gebundenen
CO
2 unterbunden wird.
[0080] Die Vorspannung des Puffertanks 5 wird durch eine Vorspannvorrichtung 50 erreicht,
durch die CO
2 aus einer CO
2-Zufuhr 52 in den Kopfraum des Puffertanks 5 eingebracht wird. Damit liegt im Puffertank
entsprechend eine CO
2-Atmosphäre unter einem Druck vor, der ein Entbinden des CO
2 aus dem ausgemischten und karbonisierten Füllprodukt, das im Puffertank 5 zwischengespeichert
ist, unterbindet.
[0081] Der Puffertank 5 steht mit einem ein Füllventil aufweisendes Füllorgan 6 eines schematisch
angedeuteten Füllers zum Befüllen der Behälter 100 in Verbindung, vorzugsweise pufferfrei.
Damit ist eine Fluidverbindung zwischen dem Puffertank 5 und dem Füllorgan 6 so ausgebildet,
dass ein Zwischenpuffern von Füllprodukt hier vorzugsweise nicht vorgesehen und auch
nicht möglich ist.
[0082] Der Gasraum des Puffertanks 5 steht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ferner mit
dem Füllorgan 6 über eine Spanngasleitung 54 in Verbindung, um dem Füllorgan 6 Spanngas
zur Verfügung zu stellen. Der Puffertank 5 ist durch diese Spanngasleitung 54 während
des Füllvorgangs mit dem Kopfraum des zu befüllenden Behälters 100 verbunden. Über
diese Verbindung wird der Behälter 100 vorgespannt und beim Befüllen das Rückgas in
den Puffertank 6 zurückgeführt.
[0083] Herkömmliche Leitungsverbindungen werden in diesem Zusammenhang nicht als Puffer
verstanden. Als Puffer wird vielmehr nur ein dediziert als Puffer ausgebildetes Reservoir
bezeichnet, das ein entsprechendes Volumen aufweist, das nicht allein dem Transport
des Füllprodukts dient, sondern das Zwischenspeicherungen ermöglicht. Auch verfahrenstechnische
Komponenten, wie beispielsweise Absperrklappen, Sensoren, Durchflussmesser, Ventile,
Rohrschellen, Abzweigungen etc., werden in diesem Zusammenhang nicht als Puffer verstanden,
da sie zwar zum Führen des Füllprodukts dienen, aber kein Puffervolumen bereitstellen
und damit auch keine puffernde Wirkung entfalten.
[0084] Üblicherweise sind mehrere Füllorgane 6 vorgesehen, die an einem schematisch angedeuteten
Füllerkarussell 60 installiert sind. Das Füllerkarussell 60 ist eingerichtet, um einen
steten Strom an zu befüllenden Behältern 100 aufzunehmen, diese während des Umlaufs
über die jeweiligen Füllorgane 6 mit dem Füllprodukt zu befüllen und die dann befüllten
Behälter 100 wieder an eine nachfolgende Transport- oder Verarbeitungsvorrichtung
auszugeben.
[0085] Um das Füllprodukt von einem stehenden Anlagenteil der Vorrichtung 1, in dem unter
anderem der Puffertank 5 und die Füllproduktleitung 70 vorgesehen sind, auf das sich
relativ dazu drehende Füllerkarussell 60 zu übergeben, ist ein Drehverteiler 72 installiert.
Der Drehverteiler 72 übergibt entsprechend das über die Füllproduktleitung 70 zugeführte
Füllprodukt auf eine weitere Füllproduktleitung 74 am Füllerkarussell 60, mittels
welcher das Füllprodukt dann an die Füllorgane 6 geleitet wird.
[0086] In der konkreten Ausgestaltung der Figuren 1, 2 und 3 ist eine Füllproduktleitung
70 zwischen dem Puffertank 5 und dem Drehverteiler 72 vorgesehen. Mittels des Drehverteilers
72 wird das Füllprodukt von dem sich im stationären Teil der Vorrichtung 1 befindlichen
Teil der Füllproduktleitung 70 auf das sich relativ dazu drehende Füllerkarussell
60 übergeben. Auf dem Füllerkarussell 60 wird das Füllprodukt dann von dem sich auf
dem Füllerkarussell 70 befindlichen Teil der Füllproduktleitung 70 zu den Füllorganen
6 transportiert. Ein Puffer ist zwischen den Füllorganen 6 und dem Puffertank 5 vorzugsweise
nicht vorgesehen.
[0087] Die Füllorgane 6 weisen besonders bevorzugt je ein Füllventil auf, das als Proportionalventil
ausgebildet ist. Durch die Ausbildung des Füllventils als Proportionalventil ist es
möglich, den Füllproduktstrom, der von den Füllorganen 6 den zu befüllenden Behältern
100 zugeführt wird, in mehreren Stufen beziehungsweise besonders bevorzugt stufenlos
zu regulieren.
[0088] Die in den Figuren 1, 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiele ermöglichen somit, dass
in dem Puffertank 5 aufgenommene, ausgemischte und karbonisierte Füllprodukt pufferfrei
an das Füllorgan 6 zu übergeben und dann kontrolliert in den zu befüllenden Behälter
100 einzufüllen.
[0089] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Puffertank 5 oberhalb der
Füllorgane 6 angeordnet, und die sich zwischen den Füllorganen 6 und dem Puffertank
5 befindliche Füllproduktführung ist so angeordnet, dass sie stetig aufsteigend ist.
Entsprechend ergibt sich kein Siphoneffekt. Damit kann Gas, das eventuell im Füllorgan
6 vorliegt, kontinuierlich zum Puffertank 5 hin aufsteigen und in diesen hinein entlüften,
ohne dass es sich an einer bestimmten Position in der Füllproduktführung ansammelt.
Mit anderen Worten kann ein in den Füllorganen 6 und/oder in der Füllproduktleitung
70 vorliegendes Gas in der steigenden Füllproduktleitung 70 aufsteigen, so dass das
Füllprodukt entsprechend ohne das Vorliegen von Gasblasen an den Füllorganen 6 ansteht.
[0090] Aus den Figuren 1, 2 und 3 ergibt sich, dass auch zwischen dem Mischer 3 und dem
Puffertank 5 vorzugsweise kein Puffer angeordnet ist. Entsprechend ist der Mischer
3 hier pufferfrei mit dem Puffertank 5 verbunden. Damit ergibt sich ein sehr effizienter
Aufbau der Vorrichtung 1, da zwischen dem Mischer 3 und dem Füllorgan 6 nur ein einziger
Puffertank, nämlich der Puffertank 5, angeordnet ist.
[0091] Dadurch, dass vorzugsweise lediglich ein einziger Puffertank 5 installiert ist, kann
die Steuerung beziehungsweise Regelung der jeweiligen Füllhöhe des Füllprodukts im
Puffertank 5 einfach durchgeführt werden, und die aus dem Stand der Technik bekannten
komplexen Abhängigkeiten zwischen unterschiedlichen Puffertanks treten bei den gezeigten
Ausführungsbeispielen nicht auf, so dass auch die Verfahrenssteuerung beziehungsweise
Verfahrensregelung vereinfacht wird.
[0092] Um eine Entlüftung des mit einem karbonisierten Füllprodukt befüllten Behälters 100
am Füllorgan 6 vordem Entfernen des Behälters 100 zu ermöglichen, ist bevorzugt eine
Entlastungsleitung 8 installiert, die über einen Drehverteiler 82 nach außen hin abgeführt
wird. Die Entlastungsleitung 8 oder der Drehverteiler 82 kann für einen nachstehend
beschriebenen CIP-Auslauf 202 genutzt werden. Alternativ kann dieser an einer nicht
dargestellten CIP-Kappe zum Verschließen des Füllorgans 6 während einer Behandlung
(Reinigung und/oder Sterilisation und/oder Spülung) der Vorrichtung 1 angeordnet sein.
[0093] Dadurch, dass lediglich ein einziger Puffertank 5 vorgesehen ist, kann damit auch
der nachstehend im Detail dargelegte Behandlungsprozess der Vorrichtung 1 vereinfacht
werden, und die involvierten Oberflächen, welche möglicherweise auch zu einem Abkühlen
des Behandlungsmediums und zu einem erhöhten Behandlungsaufwand führen, können reduziert
werden.
[0094] Um die Qualität des Füllprodukts im Puffertank 5 überwachen und regeln zu können,
kann weiterhin eine Kreislaufleitung 9 bereitgestellt werden, in der mittels einer
Umwälzpumpe 90 Füllprodukt aus dem Puffertank 5 entnommen und wieder in diesen zurückgeleitet
werden kann. In der Kreislaufleitung 9 ist hier beispielhaft ein CO
2-Sensor 92 zur Überwachung des CO
2-Gehalts des Füllprodukts und ein Brix-Sensor 94 zum Auslesen der Brix-Werte installiert.
Andere Sensoren können ebenfalls oder alternativ in der Kreislaufleitung 9 installiert
sein.
[0095] Entsprechend ergibt sich hieraus ein besonders effizienter Aufbau der Vorrichtung
1, der sowohl einen reduzierten Materialaufwand beim Aufbau der Vorrichtung 1 und
damit ein reduziertes Investitionsvolumen zur Folge hat, als auch in einer effizienteren
Abfüllung resultiert, da das insgesamt vorzuhaltende Füllproduktvolumen reduziert
werden kann und entsprechend ein Verwerfen von Füllproduktvolumina am Produktionsende
oder bei einem Produktwechsel reduziert oder vermieden werden kann.
[0096] Die füllproduktberührten Komponenten dieser Figuren sind lediglich ein Beispiel.
Alternativ können Komponenten Teil der Vorrichtung sein, welche z.B. nur in Brauereien
zum Einsatz kommen. Alternativ kann auf Teile verzichtet werden. So kann z.B. auf
eine Karbonisierung gänzlich verzichtet werden, so dass die Elemente 40, 42, 50, 52,
54 u.s.w. komplett entfallen.
[0097] In die Vorrichtung 1 ist eine CIP-Einrichtung 200 vollständig oder zumindest teilweise
integriert. Zu diesem Zweck wird gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2
der am Mischer 3 vorhandene Dosagezweig 30 genutzt, um ein Reinigungs- und/oder Sterilisationskonzentrat,
hierin auch als "CIP-Konzentrat" bezeichnet, in das Leitungssystem der Vorrichtung
1 einzuleiten und im richtigen Verhältnis anzumischen.
[0098] Als CIP-Konzentrat kommt etwa Natronlauge, Salpetersäure, Peressigsäure oder ein
Desinfektionsmittel in Betracht. Allerdings können ebenso andere geeignete Behandlungsmittel
verwendet werden.
[0099] Die CIP-Einrichtung 200 weist einen CIP-Einlauf 201 auf, der vorzugsweise an der
Hauptkomponentenzufuhr 2 angeordnet oder von dieser realisiert und eingerichtet ist,
um während eines Behandlungsprozesses der Vorrichtung 1 eine CIP-Hauptkomponente,
vorzugsweise Wasser, in das Leitungssystem der Vorrichtung 1 einzuleiten. Hierbei
ist es ebenso möglich, die Hauptkomponente für die reguläre Abfüllung als CIP-Hauptkomponente
zu verwenden, sofern geeignet. Als CIP-Einlauf 201 kann somit ein Vorlauf am Mischer
3 genutzt werden. Dabei handelt es sich um eine konfigurierbare Ventilkombination,
die den CIP-Kreislauf somit unabhängig von den Zuführleitungen für Hauptkomponente
und Dosagekomponente macht.
[0100] Die CIP-Zirkulation wird beispielsweise durch eine in der Leitung 202 befindliche
Rücklaufpumpe bewerkstelligt.
[0101] Ferner ist der oben erwähnte CIP-Auslauf 202 vorgesehen, der vorzugsweise am Füllorgan
6 installiert oder von diesem realisiert ist. So kann das Behandlungsmedium, d.h.
die Mischung aus CIP-Hauptkomponente und CIP-Konzentrat, direkt über den Auslauf des
Füllorgans 6 abgegeben werden. Alternativ kann die Abgabe des Behandlungsmediums über
die Entlastungsleitung 8 und den Drehverteiler 82 erfolgen.
[0102] Die CIP-Einrichtung 200 weist einen CIP-Dosagezweig 210 auf, der das CIP-Konzentrat
zunächst in den Dosagezweig 30 und darüber "In-Line" in den CIP-Hauptkomponentenstrom
eindosiert. Der CIP-Dosagezweig 210 umfasst hierfür beispielsweise einen CIP-Konzentratbehälter
211 und eine CIP-Konzentratpumpe 212, etwa durch eine Fass- oder Druckluftpumpe realisiert,
die eingerichtet ist, um das CIP-Konzentrat aus dem CIP-Konzentratbehälter 211 in
den Dosagezweig 30, vorzugsweise zwischen Dosagereservoir 32 und Dosierventil 34,
einzuleiten. Für die Dosage kann das am Mischer 3 vorhandene Equipment vollständig
oder teilweise mitgenutzt werden.
[0103] Der CIP-Dosagezweig 210 kann ferner Mittel zur Dosierung, Überwachung Entleerung
usw. umfassen. So ist im Ausführungsbeispiel der Figur 1 ein CIP-Entleerungszweig
213, umfassend einen Ablauf 213a sowie Ventile 213b, zur Entleerung des CIP-Konzentratbehälters
211 vorgesehen. Ferner kann eine CIP-Füllstandmessung 214 installiert sein, um den
aktuellen Füllstand des CIP-Konzentrats im CIP-Konzentratbehälter 211 zu überwachen.
[0104] Zur Überwachung der Konzentrationen können alternativ oder zusätzlich etwaige am
Mischer 3 konfigurierbare Leitfähigkeitsmessgeräte genutzt werden. Diese können im
Zulauf der Hauptkomponente und/oder Dosagekomponente(n) und/oder am Produktauslauf
installiert sein.
[0105] Es können mehrere CIP-Dosagezweige 210 installiert sein, um unterschiedliche Behandlungsmedien
anmischen zu können.
[0106] Die etwaigen mehreren CIP-Dosagezweige 210 können gemeinsam an einem Dosagezweig
30 oder verteilt an mehreren Dosagezweigen 30 des Mischers 3 angebunden sein. Auch
eine Anbindung des einen oder der mehreren CIP-Dosagezweige 210 an anderer Stelle
der Vorrichtung 1 ist möglich, wie dies beispielhaft in der weiter unten dargelegten
Ausführungsform der Figur 2 gezeigt ist.
[0107] Das auf diese Weise unmittelbar in der Vorrichtung 1 ausgemischte Behandlungsmedium
kann über ein Leitungssystem der CIP-Einrichtung 200 zirkuliert werden.
[0108] Vorzugsweise weist die CIP-Einrichtung 200 einen CIP-Wärmetauscher 220 auf, der zur
Temperierung, vorzugsweise Erhitzung, des Behandlungsmediums eingerichtet ist. Der
CIP-Wärmetauscher 200 ist hierin beispielsweise in einer Verbindungsleitung außerhalb
der Vorrichtung 1 zwischen CIP-Auslauf 202 und CIP-Einlauf 201 installiert und beeinflusst
somit die Ausstattung/Ausgestaltung des integrierten Mixers 3 sowie des CIP-Dosagezweigs
210 nicht. Alternativ oder zusätzlich kann ein häufig am Mischer 3 angeordneter Kühler/Heizer
(in den Figuren nicht gezeigt) synergetisch zur Temperierung des Behandlungsmediums
genutzt werden.
[0109] Beispielsweise erfolgt ein CIP-Reinigungsprozess der Vorrichtung 1 mit den Schritten,
Wasser-Lauge-Wasser. Für die "Wasserschritte" kann der am Mischer 3 bereits vorhandene
Wasseranschluss genutzt werden. Damit wird das System vorgespült und etwaiges Behandlungsmedium,
beispielsweise Restlauge, ausgespült. Das CIP-Konzentrat wird wie oben beschrieben
In-Line dosiert, gegebenenfalls erhitzt und dessen Konzentration im Behandlungsmedium
überwacht.
[0110] Die CIP-Einrichtung 200 kann ferner einen CIP-Stapeltank 230 aufweisen, der vorzugsweise
reinigbar ist, um das Behandlungsmedium nach dem Gebrauch auffangen und gegebenenfalls
an dieser oder anderer Stelle wiederverwenden zu können. Der CIP-Stapeltank 230 kann
unabhängig von der Ausstattung des Mischers 3 in der Verbindungsleitung installiert
sein. Der Ausschub des Behandlungsmediums in den CIP-Stapeltankt 230 kann ebenso mit
der bereits vorhandenen Rücklaufpumpe erfolgen.
[0111] Der optional vorhandene CIP-Stapeltank 230 kann bereits während der Produktion mittels
einer CIP-Rückführpumpe über den Wärmetauscher 220 aufgeheizt werden, wie dies in
der Figur 1 durch eine gestrichelt gezeichnete Leitung gezeigt ist.
[0112] Im Ausführungsbeispiel der Figur 1 erfolgt die Dosage des CIP-Konzentrats In-Line
in den CIP-Hauptkomponentenstrom. Die benötigten Mischungsverhältnisse können direkt
mit dem Dosagezweig 30 am Mischer 3 abgedeckt werden.
[0113] Anschließend wird das so ausgemischte Behandlungsmedium in Umlauf gebracht und gegebenenfalls
über den CIP-Wärmetauscher 220 erhitzt, wodurch die Reinigung und/oder Sterilisation
der Vorrichtung 1 durchgeführt wird.
[0114] Alternativ oder zusätzlich kann der Puffertank 5 zur Behandlungsmedienbereitung genutzt
werden, wie es im Ausführungsbeispiel der Figur 2 gezeigt ist. Dies ist insbesondere
für den Fall geringer CIP-Dosagemengen sinnvoll, wie etwa bei Peressigsäure als CIP-Konzentrat.
In diesem Fall wird die entsprechende Menge an CIP-Konzentrat in den Puffertank 5
eindosiert und vorzugsweise anschließend mit der benötigten CIP-Hauptkomponente aufgefüllt.
Diese Funktion ist auch mit dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 möglich, indem ausgehend
von einer Vorlage von Wasser im Puffertank 5, eine Dosage von Behandlungsmedium in
den Puffertankt 5 und Mischen über die Kreislaufleitung 9 vorgenommen wird.
[0115] Die Zudosage des CIP-Konzentrats kann hierbei über einen CIP-Dosagezweig 210', analog
zum CIP-Dosagezweig 210, erfolgen. Der CIP-Dosagezweig 210' kann im Wesentlichen den
gleichen Aufbau wie der CIP-Dosagezweig 210 oder einen davon abweichenden anderen
Aufbau aufweisen.
[0116] Über die Kreislaufleitung 9 am Puffertank 5 kann das Behandlungsmedium optimal durchmischt
und eine "Wölkchenbildung", d.h. eine inhomogene Konzentration, verhindert werden.
Der Puffertank 5 ist groß genug, um genügend Behandlungsmedium für den integrierten
Mischer 3 vorzuhalten, und somit kann der Puffertankt 5 als Tank zur Behandlungsmedienbereitung
genutzt werden.
[0117] Gegebenenfalls kann im Bereich des Puffertanks, vorzugsweise in der Kreislaufleitung
9, ein CIP-Konzentrationssensor 240 zur Überwachung der Konzentration des CIP-Konzentrats
im Behandlungsmedium installiert sein.
[0118] Der CIP-Konzentrationssensor240 kann zur Steuerung der Zudosage des CIP-Konzentrats
in den Puffertank 5 genutzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann Equipment, das
bereits am Puffertank 5 und/oder in der Kreislaufleitung 9 vorhanden ist, wie beispielsweise
der Brix-Sensor 94, mitgenutzt werden.
[0119] Anschließend wird das ausgemischte Behandlungsmedium in Umlauf gebracht und gegebenenfalls
über den CIP-Wärmetauscher 220 erhitzt, wodurch die Reinigung und/oder Sterilisation
der Vorrichtung 1 durchgeführt wird.
[0120] Durch die vollständige oder teilweise Integration der CIP-Einrichtung 200 in die
Vorrichtung 1 können bereits vorhandenes Equipment ideal genutzt und somit viele Komponenten
an der CIP-Einrichtung 200 eingespart werden. Dazu zählen beispielsweise Dosierpumpen,
Messgeräte, CIP-Zuführpumpe(n), Rohrleitungen, Ventile usw. Auch der bereits am Mischer
3 vorhandene Anschluss der Hauptkomponente, zumeist ein Wasseranschluss, kann direkt
genutzt werden, wodurch auch hier zusätzlich Komponenten eingespart werden können.
[0121] Dadurch verringert sich neben den Investitionskosten auch der Wartungsaufwand. Zudem
ist der Platzbedarf deutlich geringer als bei herkömmlichen, externen CIP-Anlagen,
wodurch die Gesamtanlage insgesamt kompakter ausfallen kann.
[0122] In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel, welches aber auch erfindungsgemäß ist,
kann es sich bei der CIP-Anlage um eine externe CIP-Anlage handeln. Die externe CIP-Anlage
(bzw. CIP-Einrichtung) ist dabei im Sinne der Ansprüche auch als Teil der Vorrichtung
1 zu sehen.
[0123] Das CIP-Konzentrat kann gezielt dort in das System eindosiert werden, wo die größten
Verunreinigungen, zumeist im Dosagezweig 30, auftreten. Diese Bereiche werden dadurch
mit der höchsten Reinigungs-/Sterilisationsmittelkonzentration gereinigt, wodurch
die Reinigungs-/Sterilisationszeit verkürzt werden kann.
[0124] Die Steuerung der CIP-Einrichtung 200 kann teilweise oder vollständig in die Steuerung
der Vorrichtung 1, etwa die Mischer-Steuerung, integriert werden. Eine Steuereinrichtung
300 ist schematisch dargestellt. Dadurch ergibt sich eine vereinfachte Bedienung.
Zudem erfolgt die Überwachung der Reinigungszeit, CIP-Konzentration und des Prozessablaufs
vorzugsweise zentral in einer Maschine, wodurch der Prozess weniger fehleranfällig,
schneller und effizienter ist.
[0125] Durch die Integration ist Behandlungsmedium zudem immer sofort verfügbar. Vor- und
Ausschübe können entfallen, wodurch die Reinigungszeit durch die kurzen Wege und geringeren
Mischphasen weiter verkürzt werden kann. Ebenso kann der Bedarf an CIP-Konzentrat
durch geringere Mischphasen reduziert werden.
[0126] Der optional vorhandene CIP-Stapeltank 230 kann bereits während der Produktion mittels
einer CIP-Rückführpumpe über den Wärmetauscher 220 aufgeheizt werden. Somit kann die
Bereitstellung des Behandlungsmediums ideal auf die Produktion abgestimmt werden.
Ein Sortenwechsel in der Vorrichtung 1 ist einfach und schnell umsetzbar, wodurch
die Produktwechselzeit reduziert werden kann.
[0127] Die Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung 1 zum Befüllen
von Behältern 100 mit einem Füllprodukt sowie eine CIP-Einrichtung 200 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel.
[0128] Die CIP-Einrichtung 200 umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel mehrere Tanks
250, 260, 270 für unterschiedliche Behandlungsmedien, insbesondere Reinigungs-, Sterilisations-
und/oder Spülmedien. So kann der Tank 250 eine Lauge, der Tank 260 eine Säure und
der Tank 270 Wasser, insbesondere Heißwasser, enthalten. Im Unterschied zu den vorherigen
Ausführungsbeispielen wird das Behandlungsmedium durch die Tanks bereitgestellt, und
auf eine In-Line-Herstellung durch Einmischen eines CIP-Konzentrats in einen CIP-Hauptkomponentenstrom
wird folglich verzichtet.
[0129] Die Fluidanbindung der Tanks 250, 260, 270 ist in der Figur 3 nur schematisch eingezeichnet.
Vorzugsweise befindet sich jeder Tank 250, 260, 270 in einem individuellen Fluidkreislaufs,
in dem das Behandlungsmedium ausgehend von einem Auslass des betreffenden Tanks 250,
260, 270 in die zu behandelnden Abschnitte der Vorrichtung 1 geleitet und entweder
verworfen wird oder in den entsprechenden Tank 250, 260, 280 zurückführbar ist.
[0130] Die Vorrichtung 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 umfasst ferner eine Kurzzeiterhitzungseinrichtung
55, die eingerichtet ist, um das Füllprodukt für eine Entkeimung kurzzeitig zu erhitzen
und gegebenenfalls anschließend abzukühlen. Die Kurzzeiterhitzungseinrichtung 55 ist
vorzugsweise in der Produktzuleitung zum Puffertank 5 installiert. Sie kann jedoch
auch stromabwärts des Puffertanks 5 in der Füllproduktleitung 70 installiert sein.
[0131] In der Kurzzeiterhitzungseinrichtung 55 ist vorzugsweise ein Belagsensor 55a installiert,
der die Dicke von Ablagerungen misst. Es können weitere Sensoren vorgesehen sein,
beispielsweise Leitfähigkeitsmesssensor(en), Durchlaufsensor(en), Temperatursensor(en),
pH-Sensor(en) und/oder Drucksensor(en).
[0132] Für die vorstehend dargelegten Ausführungsbeispiele ist je eine Steuereinrichtung
300 schematisch dargestellt, die mit den zu steuernden und/oder zu regelnden Komponenten
sowie mit Sensoren und gegebenenfalls weiteren Anlagenkomponenten kommunikativ gekoppelt
ist. Die Kommunikation kann drahtlos und/oder drahtgebunden, digital und/oder analog
erfolgen. Ferner wird ein Daten- oder Signalaustausch in nur einer Richtung hierin
unter die Bezeichnung "Kommunikation" subsumiert. Die Steuereinrichtung 300 muss hierbei
nicht unbedingt durch eine zentrale Recheneinrichtung oder elektronische Regelung
realisiert sein, sondern es sind dezentrale und/oder mehrstufige sowie hierarchische
Systeme, Regelungsnetzwerke, Cloud-Systeme und dergleichen umfasst. Die Steuereinrichtung
kann zudem integraler Bestandteil einer übergeordneten Anlagensteuerung sein oder
mit einer solchen kommunizieren.
[0133] Im Rahmen eines Fertigungsmanagementsystems kann die Steuereinrichtung 300 beispielsweise
Bestandteil einer Betriebsleitebene bzw. eines Produktionsleitsystems ("Manufacturing
Execution System"; MES) und/oder einer sogenannten "Enterprise-Resource-Planning"
(ERP), umfassend eine Betriebsdatenerfassung (BDE), sein.
[0134] Um eine bedarfsgerechte Behandlung der Vorrichtung 1, umfassend ein Reinigen und/oder
Sterilisieren und/oder Spülen, über die CIP-Einrichtung 200 zu optimieren, umfasst
die Steuereinrichtung eine Einrichtung 400 zur Behandlungsoptimierung (vgl. Figur
1) oder steht mit einer solchen in Kommunikation (vgl. Figuren 4 und 5). Die Einrichtung
400 zur Behandlungsoptimierung ist hierin auch als "CIP-Optimierungseinrichtung" bezeichnet.
[0135] Mit Bezug auf die Figuren 4 und 5 ist die CIP-Optimierungseinrichtung 400 eingerichtet,
um Prozessparameter, insbesondere betreffend den Behandlungsprozess, aus mehreren
Vorrichtungen 1, 1a, 1b, 1c zu empfangen und zu verarbeiten.
[0136] In anderen Worten, über die Bereitstellung der CIP-Optimierungseinrichtung 400 können
Prozessparameter aus einer oder mehreren, bevorzugt hunderten, weiteren Vorrichtungen
1a, 1b, 1c zusammengetragen werden.
[0137] Über die weiteren Vorrichtungen 1a, 1b, 1c können Prozessparameter ermittelt, gegebenenfalls
verarbeitet und den Anlagen, insbesondere der vorliegenden, zu behandelnden Vorrichtung
1, zur Verfügung gestellt werden.
[0138] Indem Informationen mehrerer Vorrichtungen 1 zur Steuerung des CIP-Prozesses, umfassend
die Rezeptur der Behandlungsmedien, den Prozessverlauf, die Behandlungszeiten und
dergleichen, herangezogen werden, kann die CIP-Behandlung der Vorrichtung 1 optimiert
werden. Insbesondere lassen sich auf diese Weise optimale, ressourcenschonende Rezepte
ermitteln und die Behandlung insgesamt verkürzen, ohne dass dies die Gefahr einer
unzureichenden Behandlung zur Folge hat.
[0139] Zudem kann die CIP-Optimierungseinrichtung 400 eine Vielzahl von CIP-Prozessen für
unterschiedliche Füllprodukte bereitstellen, auf welche die Steuereinrichtung 300
zugreifen kann.
[0140] Das Ausführungsbeispiel der Figur 4 zeigt schematisch die CIP-Optimierungseinrichtung
400 als externe Einrichtung, die mit Steuereinrichtungen 300, 300a, 300b, 300c mehrerer
Vorrichtungen 1, 1a, 1b, 1c in Kommunikation steht und diese auf die oben beschriebene
Weise unterstützt. Die weiteren Vorrichtungen 1a, 1b, 1c können äquivalent zu den
vorstehend dargelegten Ausführungsbeispielen oder davon abweichend aufgebaut sein.
[0141] Die CIP-Optimierungseinrichtung 400 umfasst vorzugsweise eine Internet-/Cloud-Anwendung
410, die den Bezug sowie die Distribution der Informationen von den Steuereinrichtungen
300, 300a, 300b, 300c sowie an diese standardisiert und durch Verwendung existierender
Infrastrukturen und Informationsprotokolle vereinfacht.
[0142] Ferner kann die CIP-Optimierungseinrichtung 400 eine Datenverarbeitung 420 in Form
eines Rechenzentrums oder dezentraler Rechenstrukturen umfassen oder mit einer solchen
in Kommunikation stehen.
[0143] Die Datenverarbeitung 420 kann eine zentrale Datenbank, einen Server, KI-Anwendungen
usw. bereitstellen. Neben automatisch abfragbaren Daten können bedarfsweise zusätzlich
Daten manuell in eine Datenbank der Datenverarbeitung 420 eingegeben werden, beispielsweise
aus Labortests.
[0144] Die Datenverarbeitung 420 kann weitere Funktionen bereitstellen, beispielsweise einen
E-Shop zum Verkauf neuer CIP-Rezepte, neuronale Netze oder Algorithmen zur Ermittlung
verbesserter CIP-Rezepte und/oder Behandlungsprozesse.
[0145] Parameter, die in einer oder mehreren der Vorrichtungen 1, 1a, 1b, 1c gemessen und
von der CIP-Optimierungseinrichtung 400 bezogen werden können, umfassen beispielsweise
einen oder mehrere der folgenden: Behandlungszeiten (Reinigungszeit, Sterilisationszeit,
Spülzeit) in Abhängigkeit verschiedener Anlagenteile sowie in Abhängigkeit des Behandlungsmediums
(Reinigungsmittel, Sterilisationsmittel, Spülmittel); Gesamtbehandlungszeit (Gesamtreinigungs-,
Gesamtsterilisations-, Gesamtspülzeit); Säurekonzentrationen; Säurearten; Laugenkonzentrationen;
Laugenarten; Temperaturen; Temperatur-Zeit-Profile; Leitfähigkeiten; Durchflüsse;
Füllprodukte (Unterparameter: Säure, Feststoffe, Eiweißgehalt usw.); Informationen
über Ablagerungen bzw. Rückstände.
[0146] Die Figur 5 zeigt eine CIP-Optimierungseinrichtung 400 in einer beispielhaften Anwendungskonfiguration.
Es ist ein Leitungsabschnitt 56 einer Vorrichtung 1 zum Befüllen von Behältern 100
gezeigt. Der Leitungsabschnitt 56 befindet sich beispielsweise in oder im Bereich
der Kurzzeiterhitzungseinrichtung 55. Im bzw. am Leitungsabschnitt 56 sind der Belagsensor
55a und/oder ein Leitfähigkeitssensor 55b installiert. Diese stehen mit der Steuereinrichtung
300 in Kommunikation.
[0147] Die Messgenauigkeit der Sensoren 55a, 55b hängt unter anderem von ihrer Lage im Leitungssystem
der Vorrichtung 1 ab. So kann sich der Belagsensor 55a in einem Bereich starker oder
schwacher Ablagerungen befinden. Um eine weitere Optimierung des CIP-Prozesses zu
erreichen, können die Sensoren 55a, 55b mit Sensoren anderer Vorrichtungen 1a, 1b,
1c über die CIP-Optimierungseinrichtung 400 "zusammengeschaltet" werden.
[0148] Die in Figur 5 gezeigten Sensoren 55a, 55b sind nur beispielhaft, und es können alternative
oder weitere Sensoren in der Vorrichtung 1 installiert sein, insbesondere Sensoren
zur Messung der Sterilität und/oder des Reinigungserfolgs.
[0149] Durch die CIP-Optimierungseinrichtung 400 können auf diese Weise Informationen verschiedener
Sensortypen, Sensorpositionen usw. zusammengefasst und verarbeitet werden, selbst
wenn die vorliegende, zu behandelnde Vorrichtung 1 nicht mit den betreffenden Sensoren
ausgestattet ist. Durch die CIP-Optimierungseinrichtung 400, die mit Steuereinrichtungen
300a, 300b, 300c verschiedener Vorrichtungen 1a, 1b, 1c in Kommunikation steht, kann
die Steuereinrichtung 300 der vorliegenden, zu behandelnden Vorrichtungen 1 von anderen
Anlagen mit Sensoren profitieren, sowie von deren Sensordaten lernen. In anderen Worten,
die Sensorik verschiedener Vorrichtungen 1 wird synergetisch zusammengefasst, wodurch
eine einzelne Vorrichtung 1 gegebenenfalls mit weniger Sensoren auskommt und somit
der maschinenbauliche Aufwand insgesamt sinkt.
[0150] Ferner können durch ein solches Zusammenschalten Eigenschaften der Sensoren, wie
etwa Sensorpositionen oder Sensoreinstellungen, optimiert werden. Beispielsweise können
verschiedene Standorte eines Sensors an zwei oder mehr vergleichbaren Vorrichtungen
1, 1a, 1b, 1c miteinander verglichen werden, um die optimalen Standorte aufzufinden,
im Fall eines Belagsensors 55a etwa jene mit den meisten Ablagerungen.
[0151] Die CIP-Optimierungseinrichtung 400 kann ferner eingerichtet sein, um eine automatische
oder manuelle Optimierung der CIP-Behandlung der Vorrichtung 1 in Abhängigkeit eines
oder mehrerer Optimierungsparameter durchzuführen. So kann die CIP-Behandlung beispielsweise
in Bezug auf den Reinigungs- bzw. Sterilisationsgrad, die Behandlungsdauer, Behandlungskosten
und/oder Umweltfreundlichkeit optimiert werden.
[0152] Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen
dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Bezuqszeichenliste
[0153]
- 1
- Vorrichtung zum Befüllen von Behältern
- 1a
- Vorrichtung zum Befüllen von Behältern
- 1b
- Vorrichtung zum Befüllen von Behältern
- 1c
- Vorrichtung zum Befüllen von Behältern
- 2
- Hauptkomponentenzufuhr
- 20
- Entgasungsvorrichtung
- 22
- Sprühdüse
- 3
- Mischer
- 30
- Dosagezweig
- 31
- Dosierstelle
- 32
- Dosagereservoir
- 34
- Dosierventil
- 4
- Karbonisierungsvorrichtung
- 40
- Karbonisierungsstelle
- 42
- CO2-Zufuhr
- 5
- Puffertank
- 50
- Vorspannvorrichtung
- 52
- CO2-Zufuhr
- 54
- Spanngasleitung
- 55
- Kurzzeiterhitzungseinrichtung
- 55a
- Belagsensor
- 55b
- Leitfähigkeitssensor
- 56
- Leitungsabschnitt
- 6
- Füllorgan
- 60
- Füllerkarussell
- 70
- Füllproduktleitung
- 72
- Drehverteiler
- 74
- Füllproduktleitung
- 8
- Entlastungsleitung
- 82
- Drehverteiler
- 9
- Kreislaufleitung
- 90
- Umwälzpumpe
- 92
- CO2-Sensor
- 94
- Brix-Sensor
- 100
- Behälter
- 200
- CIP-Einrichtung
- 201
- CIP-Einlauf
- 202
- CIP-Auslauf
- 210
- CIP-Dosagezweig
- 210'
- CIP-Dosagezweig
- 211
- CIP-Konzentratbehälter
- 212
- CIP-Konzentratpumpe
- 213
- CIP-Entleerungszweig
- 213a
- Ablauf
- 213b
- Ventil
- 214
- CIP-Füllstandmessung
- 220
- CIP-Wärmetauscher
- 230
- CIP-Stapeltank
- 240
- CIP-Konzentrationssensor
- 250
- Tank
- 260
- Tank
- 270
- Tank
- 300
- Steuereinrichtung
- 300a
- Steuereinrichtung
- 300b
- Steuereinrichtung
- 300c
- Steuereinrichtung
- 400
- Einrichtung zur Behandlungsoptimierung
- 410
- Internet-/Cloud-Anwendung
- 420
- Datenverarbeitung
1. System mit einer Vorrichtung (1) zum Befüllen von Behältern (100) mit einem Füllprodukt,
vorzugsweise in einer Getränkeabfüllanlage, und einer Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung,
wobei
die Vorrichtung (1) eine CIP-Einrichtung (200) zur Behandlung, vorzugsweise zum Reinigen
und/oder Sterilisieren und/oder Spülen, von mit dem Füllprodukt in Kontakt kommenden
Komponenten der Vorrichtung (1) mittels eines Behandlungsmediums, aufweist; und
die Vorrichtung (1) eine Steuereinrichtung (300), die eingerichtet ist, um einen Behandlungsprozess
der Vorrichtung (1) zu steuern, aufweist; wobei
die Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung mit der Steuereinrichtung (300) in
Kommunikation steht und mit einer oder mehreren Steuereinrichtungen (300a, 300b, 300c)
weiterer Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) zum Befüllen von Behältern (100) in Kommunikation
bringbar ist; und
die Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung eingerichtet ist, um Prozessparameter
der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) zu empfangen und zur Optimierung des Behandlungsprozesses
(1) der Steuereinrichtung (300) zur Verfügung zu stellen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung empfangenen Prozessparameter
Sensordaten der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) umfassen, vorzugsweise Sensordaten
aus einem oder mehreren Behandlungsprozessen der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c).
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensordaten zumindest teilweise von einem oder mehreren Sensoren (55a, 55b, 240)
der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) stammen, die keine äquivalenten Sensoren (55a,
55b, 240) in der Vorrichtung (1) haben.
4. System nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung eingerichtet ist, um eine Rezeptur
des Behandlungsmediums und/oder einen Verlauf des Behandlungsprozesses und/oder eine
Behandlungszeit des Behandlungsprozess der Vorrichtung (1) zu beeinflussen.
5. System nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung eine Internet-/Cloud-Anwendung (410)
und/oder eine Datenverarbeitung (420) umfasst, wobei die Datenverarbeitung (420) vorzugsweise
eine zentrale oder dezentrale Datenbank und/oder einen Server und/oder eine KI-Anwendung
bereitstellt.
6. System nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung empfangenen Prozessparameter
einen oder mehrere der folgenden Parameter umfassen: Behandlungszeiten; Säurekonzentrationen;
Säurearten; Laugenkonzentrationen; Laugenarten; Temperaturen; Temperatur-Zeit-Profile;
Leitfähigkeiten; Durchflüsse; Füllprodukte; Informationen über Ablagerungen bzw. Rückstände.
7. System nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zumindest einen Belagsensor (55a) zur Detektion von Ablagerungen
in einem mit dem Behandlungsmedium in Kontakt kommenden Leitungsabschnitt (56) der
Vorrichtung (1) aufweist, wobei der Belagsensor (55a) mit der Steuereinrichtung (300)
in Kommunikation steht und die Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung eingerichtet
ist, um Sensordaten eines oder mehrerer Belagsensoren (55a) der weiteren Vorrichtungen
(1a, 1b, 1c) zu empfangen und zur Optimierung des Behandlungsprozesses (1) der Steuereinrichtung
(300) zur Verfügung zu stellen.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine Kurzzeiterhitzungseinrichtung (55) aufweist, die eingerichtet
ist, um das Füllprodukt für eine Entkeimung kurzzeitig zu erhitzen, wobei der Belagsensor
(55a) in der Kurzzeiterhitzungseinrichtung (55) installiert ist.
9. System nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zumindest einen Leitfähigkeitssensor (55b) zur Detektion der
Leitfähigkeit des Behandlungsmediums in einem mit dem Behandlungsmedium in Kontakt
kommenden Leitungsabschnitt (56) der Vorrichtung (1) aufweist, wobei der Leitfähigkeitssensor
(55b) mit der Steuereinrichtung (300) in Kommunikation steht und die Einrichtung (400)
zur Behandlungsoptimierung eingerichtet ist, um Sensordaten eines oder mehrerer Leitfähigkeitssensoren
(55b) der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) zu empfangen und zur Optimierung des
Behandlungsprozesses (1) der Steuereinrichtung (300) zur Verfügung zu stellen.
10. System nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zumindest einen Sensor (55a, 55b, 240) aufweist und die Einrichtung
(400) zur Behandlungsoptimierung eingerichtet ist, um aus den empfangenen Prozessdaten
eine Standortoptimierung des Sensors (55a, 55b, 240) vorzunehmen.
11. Verfahren zum Behandeln einer Vorrichtung (1) zum Befüllen von Behältern (100) mit
einem Füllprodukt, vorzugsweise in einer Getränkeabfüllanlage, wobei das Verfahren
umfasst:
Empfangen von Prozessparametern einer oder mehrerer weiterer Vorrichtungen (1a, 1b,
1c) zum Befüllen von Behältern (100) mit einem Füllprodukt durch eine Einrichtung
(400) zur Behandlungsoptimierung;
Bereitstellen der Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) an eine
Steuereinrichtung (300) der Vorrichtung (1) durch die Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung;
Durchführen einer Behandlung, vorzugsweise Reinigen und/oder Sterilisieren und/oder
Spülen, von mit dem Füllprodukt in Kontakt kommenden Komponenten der Vorrichtung (1)
mittels eines Behandlungsmediums, wobei die Behandlung von der Steuereinrichtung (300)
in Abhängigkeit der Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) durchgeführt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die empfangenen Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) von der
Einrichtung (400) zur Behandlungsoptimierung vor der Bereitstellung für die Steuereinrichtung
(300) der Vorrichtung (1) verarbeitet werden, vorzugsweise eine Rezeptur des Behandlungsmediums
und/oder einen Verlauf des Behandlungsprozesses und/oder eine Behandlungszeit des
Behandlungsprozess der Vorrichtung (1) in Abhängigkeit der empfangenen Prozessparameter
der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) modifiziert werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessparameter der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) Sensordaten der weiteren
Vorrichtungen (1a, 1b, 1c) umfassen, vorzugsweise Sensordaten aus einem oder mehreren
Behandlungsprozessen der weiteren Vorrichtungen (1a, 1b, 1c).
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mit einem System nach einem der Ansprüche 1 bis 10 durchgeführt wird.