[0001] Die Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur zur Ausgabe aufbereiteter Flüssigkeiten,
umfassend ein erstes Stellelement zum Einstellen einer Menge einer auszugebenden Flüssigkeit,
und ein zweites Stellelement zum Einstellen der auszugebenden Flüssigkeitsart, wobei
zumindest eines der beiden Stellelemente mehrere definierte Stellpositionen aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Sanitärsystem, umfassend eine Sanitärarmatur und
eine Aufbereitungseinrichtung, welche mit der Sanitärarmatur zum Bereitstellen von
aufbereiteter Flüssigkeit verbunden ist.
[0003] Sanitärarmaturen sind in vielfältigster Weise bekannt geworden. Bekannte Sanitärarmaturen
weisen beispielsweise einen Armaturenkörper mit zumindest einem Stellglied zur Einstellung
zumindest einer Eigenschaft eines durch die Sanitärarmatur geleiteten Fluidstroms
auf. Bei der Eigenschaft kann es sich beispielsweise um die Durchflussmenge des Fluidstroms
oder die Temperatur des Fluidstroms handeln. Bei bekannten Sanitärarmaturen wird der
Fluidstrom beispielsweise aus einem getrennten Kaltwasser- und Warmwasserstrom mittels
einer Mischeinrichtung gemischt und von dort zu einem Auslauf geleitet.
[0004] Zur Erhöhung der Funktionalität ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 000 773 A1 oder der
DE 10 2013 002 236 A1 eine Sanitärarmatur bekannt geworden mit zumindest einem ersten Betätigungselement
zur Temperatur- und/oder Mengeneinstellung von Mischwasser und mit zumindest einem
zweiten Betätigungselement zur Mengeneinstellung von Heißwasser. Das zweite Betätigungselement,
welches ein Einstellen der Menge von Heißwasser ermöglicht, ist dabei als Drehwahlschalter
ausgebildet. Dieser muss zunächst in eine erste Richtung gedreht werden, um die Heißwasserfunktion
zu aktivieren. Anschließend muss dieser in die der ersten Richtung entgegengesetzte
Richtung gedreht werden, um die gewünschte Menge an Heißwasser einzustellen.
[0005] Aus der
DE 10 2019 210 435 A1 ist eine Sanitärarmatur zum Abgeben von aufbereiteten Flüssigkeiten, insbesondere
für Getränke, bekannt geworden, umfassend ein erstes Stellelement zur Mengeneinstellung
der abzugebenden aufbereiteten Flüssigkeit und ein Betätigungselement zum Bereitstellen
der mittels des ersten Stellelements eingestellten Menge an aufbereiteter Flüssigkeit,
wobei zumindest ein zweites Stellelement zur Auswahl einer Aufbereitungsart, insbesondere
aus zumindest zwei unterschiedlichen Aufbereitungsarten, von nicht-aufbereiteter Flüssigkeit
angeordnet ist, wobei erstes und das zumindest eine zweite Stellelement unabhängig
voneinander betätigbar sind. Die beiden Stellelemente weisen definierte Stellpositionen
auf, wobei jeder Stellposition die Art und Menge der aufbereiteten Flüssigkeit fest
zugeordnet ist.
[0006] Dabei kann nur eine eng begrenzte Anzahl an möglichen Arten und Mengen von aufbereiteten
Flüssigkeiten ausgewählt werden. Dies ist insbesondere auf Grund der weltweit unterschiedlichen
Kundenwünsche und Vorgaben, beispielsweise im Hinblick auf unterschiedliche Mengen,
die abgegeben werden sollen, nachteilig. Zudem verteuert dies auch die Herstellung
der Sanitärarmatur, da diese für unterschiedliche Länder jeweils separat angepasst
werden muss.
[0007] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sanitärarmatur und ein
Sanitärsystem anzugeben, welche eine erhöhte Flexibilität hinsichtlich der Anpassbarkeit
an unterschiedliche Mengen und Arten der aufbereiteten Flüssigkeit aufweisen, bei
gleichzeitig einfacher Herstellung und mit hoher Nutzererfahrung.
[0008] In einer Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend genannten
Aufgaben mit einer Sanitärarmatur zur Ausgabe aufbereiteter Flüssigkeiten, umfassend
ein erstes Stellelement zum Einstellen einer Menge einer auszugebenden Flüssigkeit,
ein zweites Stellelement zum Einstellen der auszugebenden Flüssigkeitsart,
wobei zumindest eines der beiden Stellelemente mehrere definierte Stellpositionen
aufweist, und
eine Steuereinrichtung, die mit den Stellelementen verbunden ist, und die konfigurierbar
ist derart, dass mittels der Steuereinrichtung zumindest einer definierten Stellelement-Position
eine konfigurierbare Menge einer auszugebenden Flüssigkeitsart und/oder eine konfigurierbare
Art der auszugebenden Flüssigkeit zuweisbar ist.
[0009] In einer Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend genannten
Aufgaben mit einem Sanitärsystem, umfassend eine Sanitärarmatur gemäß einem der Ansprüche
1-9, und eine Aufbereitungseinrichtung, welche mit der Sanitärarmatur zum Bereitstellen
von aufbereiteter Flüssigkeit verbunden ist, insbesondere wobei die Aufbereitungseinrichtung
zumindest eine der folgenden Einrichtungen umfasst:
- eine Filtereinrichtung zur Bereitstellung eines gefilterten Fluids, insbesondere von
gefiltertem Wasser,
- eine Karbonisierungseinrichtung zur Bereitstellung eines karbonisierten Fluids, insbesondere
von karbonisiertem Wasser,
- eine Erwärm- und/oder Heizeinrichtung zur Bereitstellung von Fluiden mit hoher Temperatur,
insbesondere Heißwasser,
- eine Kühleinrichtung, insbesondere zur Bereitstellung eines gekühlten Fluids, insbesondere
Wasser,
- eine lonisationseinrichtung zur Ionisierung eines Fluids, insbesondere von Wasser,
- eine Anreichungseinrichtung zur Anreichung des Fluids mit zumindest einem Stoff, insbesondere
Mineralstoff, Geschmacksstoff, Farbstoff oder dergleichen,
- eine Zusatzeinrichtung zum Zusatz von Konzentraten, insbesondere Fruchtsaftkonzentraten
oder dergleichen, zu einem Fluid,
- eine Hygieneeinrichtung zur Bereitstellung von hygienisch aufbereitetem Fluid, insbesondere
zur Entkeimung eines Fluids, und/oder
- eine Reinigungseinrichtung zum Bereitstellen eines Reinigungs- und/oder Spülmediums
anstelle oder zum Zusetzen zu einem Fluid.
[0010] Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass damit die Flexibilität sowohl für einen
Nutzer als auch für einen Hersteller der Sanitärarmatur wesentlich erhöht wird. Ein
Nutzer kann so entsprechend seinen Wünschen oder beispielsweise entsprechende Mengenvorgaben
selbst auf seine vorhandenen Trinkgefäße optimal anpassen. Der Vorteil für den Hersteller
liegt darin, dass dieser zunächst je nach Land, in dem die Sanitärarmatur zum Einsatz
kommt, entsprechend die Sanitärarmatur hinsichtlich abzugebenden Mengen vorkonfigurieren
kann, ohne dass hierzu die Sanitärarmatur insgesamt baulich geändert werden muss.
Ein weiterer Vorteil ist die hohe Nutzererfahrung, da der Nutzer selbst entscheiden
und selbst die Stellungen der Stellelemente mit Funktionen wie Flüssigkeitsart oder
Menge programmieren kann. Damit wird auch die Bedienbarkeit verbessert.
[0011] Der Begriff "aufbereitete Flüssigkeit" ist im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht
sich insbesondere in den Ansprüchen, vorzugsweise in der Beschreibung, auf Flüssigkeiten,
insbesondere Wasser in Form von Leitungswasser von einem Wasserversorger oder dergleichen,
welches durch eine separate Einrichtung zusätzlich in seinen Eigenschaften und/oder
in seiner Zusammensetzung verändert wird. So kann beispielsweise aufbereitetes Wasser
eine hohe Temperatur, sogenanntes Heißwasser, einen anderen Karbonisierungsgrad, eine
teilweise andere Zusammensetzung oder dergleichen als vom Wasserversorger ursprünglich
bereitgestelltes Wasser aufweisen. Unter dem Begriff "aufbereitete Flüssigkeit" ist
insbesondere kein Warm- oder Kaltwasser zu verstehen, welches üblicherweise von einem
Wasserversorger einem Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder dergleichen bereitgestellt
wird und über eine Heizung oder dergleichen in seiner Temperatur gegebenenfalls angepasst
ist.
[0012] Der Begriff "Aufbereitungsart" ist im weitesten Sinne zu verstehen und bezieht sich
insbesondere in den Ansprüchen, vorzugsweise in der Beschreibung, nicht nur auf die
grundlegende Art der Aufbereitung einer Flüssigkeit, beispielsweise ob das Wasser
karbonisiert wurde oder nicht, sondern auch den Grad, die Intensität oder Konzentration
der Aufbereitung, beispielsweise die Intensität der Karbonisierung. Unter unterschiedlichen
Aufbereitungsarten sind damit beispielsweise unterschiedliche Karbonisierungsgrade
zu verstehen, beispielsweise "still", "medium" oder "classic". Unter unterschiedlichen
Aufbereitungsarten sind auch unterschiedliche Temperaturen von Heißwasser, unterschiedlich
stark gefiltertes Wasser, unterschiedliche Konzentrationen von Geschmackszusätzen
beziehungsweise Aromatisierungen, unterschiedliche Aufmineralisierungsarten und unterschiedliche
Konzentrationen derselben Aufmineralisierungsart oder dergleichen, zu verstehen. Unter
dem Begriff "Aufbereitungsart" fällt insbesondere auch ein "Nichtaufbereiten".
[0013] Weitere Merkmale, Vorteile und weitere Ausführungsformen der Erfindung sind im Folgenden
beschrieben oder werden dadurch offenbar.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist zumindest eines der Stellelemente
und/oder die Steuereinrichtung eine drahtgebundene und/oder eine Drahtlos-Schnittstelle
zur Konfiguration zumindest einer der Stellpositionen auf. Damit kann ein Nutzer auf
einfache und direkte Weise die Stellpositionen der Stellelemente mit Funktionen konfigurieren,
beispielsweise über eine Bluetooth-Verbindung seines Smartphones mittels einer entsprechenden
App.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Anzeigeeinrichtung
angeordnet zur optischen und/oder akustischen Anzeige der Konfiguration. Vorteil hiervon
ist, dass damit die Nutzererfahrung durch die Darstellung beziehungsweise Rückmeldung
unterschiedlicher Zustände, Fehlermeldungen und dergleichen noch weiter verbessert
wird.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine optische
Abfolge in Form von Blinken und/oder intermittierendem Anzeigen von Farben mittels
der Anzeigeeinrichtung zur Konfiguration der Steuereinrichtung und zumindest einer
definierten Stellelement-Position bereitstellbar. Einer der damit erzielten Vorteile
ist, dass beispielsweise auf für einen Nutzer eindeutige Weise eine Konfiguration
der Stellelement-Positionen erfolgen kann.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung
ausgebildet, unterschiedliche Konfigurationen für unterschiedliche Nutzer der Sanitärarmatur
zu speichern. Damit wird die Nutzererfahrung noch weiter verbessert, da unterschiedliche
Nutzer der Sanitärarmatur unterschiedliche Profile hinterlegen können, sodass diese
die Sanitärarmatur immer in gewohnter Weise betätigen können.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Steuereinrichtung
eine Schnittstelle zum Auswählen einer gewünschten Konfiguration durch einen Nutzer
auf. Vorteil hiervon ist, dass der Nutzer auf einfache und schnelle Weise sein Profil
aufrufen und verwenden kann. Hierzu kann beispielsweise ein Sensorschalter, der durch
Antippen bedienbar ist, oder ein mechanischer Schalter vorgesehen sein.
[0019] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Konfiguration
zumindest einer der Stellpositionen cloud-basiert, wobei die Steuereinrichtung eine
Schnittstelle zur Verbindung mit dem Internet aufweist. Einer der damit erzielten
Vorteile ist eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit und gleichzeitig eine einfache
zentrale Konfiguriermöglichkeit der Sanitärarmatur durch einen Hersteller.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Anzeigeeinrichtung
in zumindest eines der Stellelemente integriert. Damit kann Bauraum insgesamt eingespart
werden.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die optische Anzeigeeinrichtung
in Form zumindest eines Rings ausgebildet. Neben einer hohen optischen Anmutung und
einer besseren Wahrnehmbarkeit durch einen Benutzer der Sanitärarmatur wird damit
ebenfalls die Bedienbarkeit verbessert.
[0022] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0023] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0024] Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich
gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder
Elemente beziehen.
[0025] Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Sanitärarmatur in dreidimensionaler Ansicht gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
- Figur 2
- einen Ausschnitt der Sanitärarmatur gemäß Figur 1; und
- Figur 3
- ein Sanitärsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einer
Sanitärarmatur gemäß Figur 2.
[0026] Figur 1 zeigt in dreidimensionaler Ansicht eine Sanitärarmatur gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
[0027] Im Detail ist in Figur 1 eine Sanitärarmatur 1 für Küchen gezeigt. Die Sanitärarmatur
1 ist Teil eines Sanitärsystems 200 der Figur 3. Die Sanitärarmatur 1 umfasst dabei
einen zylinderförmigen Armaturenkörper 2, an dem senkrecht zur Zylinderachse, also
entlang der Achse A, auf verschiedenen Seiten des Armaturenkörpers 2 jeweils eine
Stellgliedeinheit 3a, 3b angeordnet ist. Hierbei dient die erste Stellgliedeinheit
3a zur Einstellung einer Mischwassertemperatur und einer Durchflussmenge eines Mischwassers
basierend auf nicht aufbereitetem Warm- und Kaltwasser. Die erste Stellgliedeinheit
3a umfasst hierzu eine Einhebel-Mischeinrichtung 8. Mittels der zweiten Stellgliedeinheit
3b, die in der folgenden Figur 2 genauer beschrieben wird, kann eine Menge und eine
Aufbereitungsart für aufbereitetes Wasser eingestellt und eine Abgabe der aufbereiteten
Menge an Wasser ausgelöst werden.
[0028] An dem Armaturenkörper 2 ist weiter über einen Auslaufarm 4 ein Wasserauslauf 5 schwenkbar
angeordnet, der mit Mischwasser beaufschlagt werden kann. Des Weiteren ist der Wasserauslauf
5 über eine lösbare Verbindung 56 mit einem Haltearm 6 verbunden, wobei der Haltearm
6 wiederum an dem Armaturenkörper 2 parallel zur Zylinderachse des Armaturenkörpers
2 schwenkbar angeordnet ist. Die lösbare Verbindung 56 kann hierbei beispielsweise
durch eine magnetische Kraft erfolgen. Auf der Unterseite des Haltearms 6 ist ein
weiterer Wasserauslauf 7 angeordnet, über den aufbereitetes Wasser, welches mittels
der zweiten Stellgliedeinheit 3b eingestellt werden kann, abgegeben werden kann.
[0029] Figur 2 zeigt einen dreidimensionalen Ausschnitt der Sanitärarmatur gemäß Figur 1
und Figur 3 ein Sanitärsystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
mit einer Sanitärarmatur gemäß Figur 2.
[0030] In Figur 2 ist im Detail im Wesentlichen die zweite Stellgliedeinheit 3b dargestellt.
Die zweite Stellgliedeinheit 3b umfasst ein erstes Stellelement 300 in Form eines
um eine Achse A drehbaren Rings, welche senkrecht zur Achse des zylindrischen Armaturenkörpers
2 angeordnet ist. Das erste Stellelement 300 dient zur Mengeneinstellung der gewünschten
Menge an aufbereitetem Wasser. Hierzu kann das erste Stellelement 300 optisch und
haptisch wahrnehmbare Erhöhungen in Form von radialen Vorsprüngen zur Definition unterschiedlicher
Einstellpositionen aufweisen.
[0031] Entlang der Achse A in Figur 2 rechts neben dem ersten Stellelement 300 ist eine
Anzeigeeinrichtung 301 und wiederum rechts daneben eine Markierung 303 angeordnet,
welche die Stellposition des ersten Stellelements 300 anzeigt. Zum anderen kann die
Markierung 303 auch als zweite Anzeigeeinrichtung neben einer ersten Anzeigeeinrichtung
301 ausgebildet sein. Die erste Anzeigeeinrichtung 301 ist auf der rechten Seite des
ersten Stellelements 300 und auf der linken Seite der Markierung 303 angeordnet und
ringförmig ausgeführt. Die erste Anzeigeeinrichtung 301 umfasst dabei insgesamt 18
getrennt ansteuerbare optische Elemente in Form von mehrfarbigen LEDs. Mittels der
ersten Anzeigeeinrichtung 301 können so einerseits verschiedene farbliche Darstellungen
angezeigt werden, beispielsweise zumindest die Farben rot, weiß, grün, gelb und/oder
orange oder dergleichen, andererseits auch gleichzeitig unterschiedliche Farben, beispielsweise
die Farben rot und weiß jeweils abwechselnd in Umfangsrichtung. Mittels der zweiten
Anzeigeeinrichtung 303 können ebenfalls verschiedene leuchtende Farben angezeigt werden,
insbesondere die Farben rot und blau. Jede der beiden Anzeigeeinrichtungen 301, 303
kann ebenfalls die Farbe intermittierend anzeigen, mit anderen Worten ein Blinken
in der jeweiligen Farbe bereitstellen. Die erste Anzeigeeinrichtung 301 kann damit
auch zeitliche Abfolgen anzeigen, beispielsweise auf diese Weise eine sich in Umfangsrichtung
bewegende Anzeige eines roten Punkts, Bandes, Abschnitts oder dergleichen. Die Anzeigeeinrichtungen
301, 303 können alternativ oder zusätzlich auch akustische Signale bereitstellen,
beispielsweise ein intermittierendes Piepen oder dergleichen.
[0032] Weiterhin weist die zweite Stellgliedeinheit 3b ein zweites Stellelement 302 auf,
welches ebenfalls ringförmig ausgebildet ist und links neben dem ersten Stellelement
300 angeordnet ist. Das zweite Stellelement 302 weist - wie auch das erste Stellelement
300 - auf seinem Außenumfang eine Riffelung zum besseren Greifen durch einen Nutzer
auf. Das zweite Stellelement 302 ist einerseits drehbar ausgebildet mit Drehrichtungen
R3, R4 um die Achse A, andererseits ist dieses auch in axialer Richtung R1, R2 entlang
der Achse A beweglich angeordnet. Auf der zur Achse A senkrechten Fläche des zweiten
Stellelements 302 ist eine kreisförmige Oberfläche (nicht gezeigt) mit einem Betätigungselement
305 angeordnet. Mittels des Betätigungselements 305 wird die Abgabe von aufbereitetem
Wasser ausgelöst. Das Betätigungselement 305 kann dabei berührungslos oder mittels
Berührung betätigbar ausgebildet sein. Das Betätigungselement 305 kann dabei in Form
eines Infrarotsensors ausgebildet sein, sodass bei Berührung der Oberfläche das Betätigungselement
305 ausgelöst wird.
[0033] Das zweite Stellelement 302 kann durch Drehen in Richtung R4 in unterschiedliche
Rastpositionen gebracht werden. Ein Drehen in die entgegengesetzte Richtung R3 kann
zugelassen werden, kann jedoch auch nicht zugelassen werden, sodass ein Benutzer lediglich
in Richtung R4 das zweite Stellelement 302 weiterdrehen kann. Das zweite Stellelement
302 dient zur Auswahl der gewünschten Art an aufbereitetem Wasser. Hierzu kann das
zweite Stellelement 302 optisch und haptisch wahrnehmbare Erhöhungen in Form von radialen
Vorsprüngen zur Definition unterschiedlicher Einstellpositionen aufweisen.
[0034] Im Einzelnen wird nun die Bedienung der Sanitärarmatur 1 erläutert. Hierzu befindet
sich die Sanitärarmatur 1 zunächst im Ruhezustand/Stand-by-Modus. Diese kann so ausgebildet
sein, dass, wenn im Standby-Modus das Betätigungselement 305 betätigt wird, Mischwasser,
hier ungefiltertes Leitungswasser, über den Wasserauslass 5 ausgegeben wird. Ein zusätzliches
Betätigen des zweiten Stellelements 302 ist nicht erforderlich.
[0035] Während das Mischwasser abgegeben wird, erfolgt eine Laufanzeige mittels neun LEDs
- also ein halber Ring - nach vorne (bei Blickrichtung auf die Oberfläche entlang
der Achse A aus gesehen im Uhrzeigersinn). Dabei leuchten immer neun LEDs gleichzeitig,
die jeweils letzte LED wird nicht betätigt, die nächste LED wird betätigt. Die Geschwindigkeit
der Abfolge wird so gewählt, dass der halbe Ring in 2 Sekunden einmal vollständig
umläuft.
[0036] Wird während der Abgabe des Mischwassers das Betätigungselement 305 erneut betätigt,
wird die Mischwasserausgabe abgebrochen. Wird das Betätigungselement 305 nicht erneut
während der Mischwasserabgabe betätigt, wird das Mischwasser für 20 Sekunden ausgegeben
und wird dann angehalten. Der Wert von 20 Sekunden kann beispielsweise über eine entsprechende
App einstellbar beziehungsweise veränderbar sein.
[0037] Wird während der Abgabe des Mischwassers das zweite Stellelement 302 betätigt, erfolgt
keine Aktion. Wird während der Abgabe des Mischwassers das erste Stellelement 300
betätigt, wird die Abgabe von Mischwasser fortgesetzt und/oder nach Abgabe der eingestellten
Menge von Mischwasser beendet. Die Sanitärarmatur 1 wechselt nach der Abgabe in den
Standby-Modus oder gegebenenfalls in den entsprechenden Modus, der durch das zweite
Stellelement 302 vorgegeben wird.
[0038] Wird das erste Stellelement 300 auf eine vordefinierte Menge, hier "0", gestellt,
das heißt auf eine bestimmte vorgegebene oder vorgebbare Menge, die einem Abschalten
der Sanitärarmatur 1 zugeordnet ist, wird die Sanitärarmatur 1 abgeschaltet. Die Anzeigeeinrichtung
301 ist damit abgeschaltet und das erste Stelleelement 300 und zweite Stellelement
302 sind deaktiviert, sodass bei dessen Betätigung keine der Wasserarten und kein
Mischwasser ausgegeben wird. Ebenso werden auch keine Fehler oder ein gegebenenfalls
bereits laufendes Reinigungsprogramm mittels der Anzeigeeinrichtung angezeigt. Wurde
das Reinigungsprogramm vor dem Abschalten gestartet, wird dieses bis zu seiner regulären
Beendigung fortgesetzt; es erfolgt jedoch keine Anzeige mittels der Anzeigeeinrichtung
301. Mischwasser kann mittels der Mischeinrichtung 8 auf der rechten Seite der Sanitärarmatur
1 unabhängig davon weiterhin gezapft werden.
[0039] Figur 3 zeigt im Detail ein Sanitärsystem 200 umfassend eine Sanitärarmatur 1 gemäß
den Figuren 1 und 2 sowie eine Aufbereitungseinrichtung 201 und eine Steuereinrichtung
100. Im Einzelnen ist eine Filtereinrichtung 106 angeordnet, die mit einer Kaltwasserleitung
21b zur Zufuhr von Kaltwasser verbunden ist. Mittels der Filtereinrichtung 106 kann
dann über eine Leitung 20c, die mit einer Verarbeitungseinrichtung 103 verbunden ist
und über eine Leitung 20, die mit dem Wasserauslauf 7 verbunden ist, gefiltertes Wasser
zur Verfügung gestellt werden. Die Steuereinrichtung 100 ist hierbei zum Steuern der
Verarbeitungseinrichtung 103 mit dieser drahtgebunden oder drahtlos verbunden. Die
Verarbeitungseinrichtung 103 kann aber auch in die Steuereinrichtung 100 integriert
sein.
[0040] Die Verarbeitungseinrichtung 103 kann beispielsweise umfassen:
- die vorstehend genannte Filtereinrichtung 106,
- eine Karbonisierungseinrichtung zur Bereitstellung eines karbonisierten Fluids, insbesondere
von karbonisiertem Wasser,
- eine Erwärm- und/oder Heizeinrichtung zur Bereitstellung von Fluiden mit hoher Temperatur,
insbesondere Heißwasser,
- eine Kühleinrichtung, insbesondere zur Bereitstellung eines gekühlten Fluids, insbesondere
Wasser,
- eine lonisationseinrichtung zur Ionisierung eines Fluids, insbesondere von Wasser,
- eine Anreichungseinrichtung zur Anreichung des Fluids mit zumindest einem Stoff, insbesondere
Mineralstoff, Geschmacksstoff, Farbstoff oder dergleichen,
- eine Zusatzeinrichtung zum Zusatz von Konzentraten, insbesondere Fruchtsaftkonzentraten
oder dergleichen, zu einem Fluid,
- eine Hygieneeinrichtung zur Bereitstellung von hygienisch aufbereitetem Fluid, insbesondere
zur Entkeimung eines Fluids, und/oder
- eine Reinigungseinrichtung zum Bereitstellen eines Reinigungs- und/oder Spülmediums
anstelle oder zum Zusetzen zu einem Fluid.
[0041] Die Steuereinrichtung 100 weist eine elektronische Steuerung auf und ist über eine
Signalleitung 130 mit den beiden Stellelementen 300, 302, der Anzeigeeinrichtung 301
sowie mit dem Betätigungselement 305 zur entsprechenden Steuerung beziehungsweise
Betätigung derselben verbunden. Die Steuereinrichtung 100 ist weiter mit einer Stromversorgung
102 für deren Betrieb verbunden. Über die Leitung 20 kann über den Wasserauslass 7
aufbereitete Flüssigkeit, beispielsweise hier gefiltertes Wasser, oder, falls ein
Heißwassersystem vorgesehen ist, Heißwasser ausgegeben werden. Die Warmwasserleitung
21a und die Kaltwasserleitung 21b sind über die erste Stellgliedeinheit 3a mit einer
Mischerkartusche und weiter mit dem ersten Wasserauslass 5 verbunden und es kann über
diesen entsprechend Mischwasser mit entsprechender Temperatur ausgeben werden.
[0042] Ist das erste Stellelement 300 auf "0" gestellt, werden weiterhin die Komponenten
der Aufbereitungseinrichtung 201 betrieben, also beispielsweise die Heizeinrichtung.
[0043] Die Zuordnung der Wasserarten und Mengen erfolgt direkt an der Steuereinrichtung
100, die hierfür einen Bildschirm aufweisen kann oder mittels einer App. Hierzu verfügt
die Steuereinrichtung 100 über ein Display 120 und/oder eine Schnittstelle 150 für
die Konfiguration der einzelnen Stellpositionen des zweiten Stellelements 302 und
der einzelnen Positionen des ersten Stellelements 300 oder ist mit solchen verbunden.
Die Konfiguration kann beispielsweise mittels der Schnittstelle 150, die drahtlos
ausgebildet ist, über eine App eines Smartphones erfolgen, beispielsweise mittels
WLAN oder Bluetooth. Die Konfiguration kann auch cloud-basiert sein. Mittels eines
im Internet hinterlegten Profils kann ein Nutzer entsprechende Positionen konfigurieren,
die dann mittels einer Internetverbindung über die Schnittstelle 150 an die Steuereinrichtung
100 übertragen werden.
[0044] Wird das zweite Stellelement 302 sowie anschließend das Betätigungselement 305 betätigt,
wird die eingestellte Wasserart und Wassermenge abgegeben. Während das Wasser abgegeben
wird, erfolgt eine Laufanzeige mittels neun LEDs - also ein halber Ring - nach vorne
(bei Blickrichtung auf die Oberfläche entlang der Achse A aus gesehen im Uhrzeigersinn).
Dabei leuchten immer neun LEDs gleichzeitig, die jeweils letzte LED wird nicht betätigt,
die nächste LED wird betätigt. Die Geschwindigkeit der Abfolge wird so gewählt, dass
der halbe Ring in 2 Sekunden einmal vollständig umläuft.
[0045] Ist bei einer der bestimmten Positionen beispielsweise die Auswahl "kochendes Wasser"
hinterlegt, leuchtet eines der Anzeigeelemente der Anzeigeeinrichtung 301 rot. Es
muss jedoch hier zuerst noch eine Sicherungseinrichtung durch Drücken und Drehen des
zweiten Stellelements 302 um einen vorbestimmten Winkel überwunden werden, bevor das
Heißwasser durch das Bestätigungselement 305 gezapft werden kann. Wird während der
Ausgabe des Heißwassers das Betätigungselement 305 erneut betätigt, wird die Heißwasserausgabe
abgebrochen. Wird während der Ausgabe des Heißwassers das zweite Stellelement 302
betätigt, erfolgt die Abgabe des Heißwassers in der ausgewählten Menge. Wird während
der Abgabe des Heißwassers das erste Stellelement 300 betätigt, wird ebenfalls die
Abgabe nach Ausgabe der ausgewählten Menge beendet. Die Sanitärarmatur 1 wechselt
aber nach der Abgabe in den Standby-Modus oder gegebenenfalls in den entsprechenden
Modus, der durch das zweite Stellelement 302 vorgegeben wird.
[0046] Um Heißwasser ausgeben oder zapfen zu können, muss, wie bereits vorstehend erwähnt,
eine Sicherheitsbarriere überwunden werden. Für die Auswahl von kochend heißem Wasser,
Heißwasser, muss hier das zweite Stellelement 302 in Richtung des ersten Stellelements
301 entlang der Achse A gedrückt und um mindestens 80° nach hinten gedreht werden.
Eine haptische Rückmeldung, insbesondere mittels einer Rasterung, meldet einem Nutzer
den korrekten, also ausreichenden Drehwinkel zurück. Dieser Heißwasser-Modus wird
durch die rote Farbe sämtlicher Anzeigeelemente der Anzeigeeinrichtung 301 angezeigt.
[0047] Nachdem der Heißwasser-Modus aktiviert wurde, erlischt die gesamte Anzeigeeinrichtung
301 nach einer Sekunde und es ist nur noch ein rot leuchtendes Anzeigeelement an der
Position der Markierung 303 zu sehen. Mit dem ersten Stellelement 300 kann dann optional
durch Drehung desselben die ausgewählte Menge verändert werden.
[0048] Durch Berührung des Betätigungselements 305, insbesondere in Form eines InfrarotSensors,
wird allgemein die jeweilige Wasserabgabe ausgelöst. Erneutes Betätigen stoppt die
Wasserabgabe, auch wenn die eingestellte Menge noch nicht erreicht ist. Während das
Wasser abgegeben wird, erfolgt eine Laufanzeige mittels neun LEDs - also ein halber
Ring - nach vorne (bei Blickrichtung auf die Oberfläche entlang der Achse A aus gesehen
im Uhrzeigersinn). Dabei leuchten immer neun LEDs gleichzeitig, die jeweils letzte
LED wird nicht betätigt, die nächste LED wird betätigt. Die Geschwindigkeit der Abfolge
wird so gewählt, dass der halbe Ring in 2 Sekunden einmal vollständig umläuft.
[0049] Zum Anzeigen des Zustands der Filtereinrichtung 106 leuchtet im Standby-Modus bei
einer Filterrestlaufzeit der Filtereinrichtung 106 des Sanitärsystems 200 unterhalb
eines vorgebbaren Schwellwerts dauerhaft ein Anzeigeelement gelb unterhalb des weiß
leuchtenden Anzeigeelements.
[0050] Das gelb leuchtende Anzeigeelement erlischt nur
- bei Auswahl der Wasserart, wenn die gesamte Anzeigeeinrichtung leuchtet,
- wenn ein Fehler aktiv ist und die gesamte Anzeigeeinrichtung rot pulsiert,
- die Armatur ausgeschaltet ist, oder
- das Reinigungsprogramm läuft.
[0051] Im Standby-Modus der Sanitärarmatur 1 leuchtet bei einer Filterrestlaufzeit unterhalb
eines vorgebbaren Schwellwerts und wenn der CO
2-Drucksensor weniger als einen vorgebbaren Druckwert, beispielsweise unter 3 bar,
detektiert, ein Anzeigeelement dauerhaft rot unterhalb des weiß leuchtenden Anzeigeelements.
[0052] Das rot leuchtende Anzeigeelement erlischt nur
- bei Auswahl der Wasserart, wenn die gesamte Anzeigeeinrichtung leuchtet,
- wenn ein Fehler aktiv ist und die gesamte Anzeigeeinrichtung rot pulsiert,
- die Armatur ausgeschaltet ist, oder
- das Reinigungsprogramm läuft.
[0053] Wurde ein Reinigungsprogramm über das Display 120 der Steuereinrichtung 100 oder
über die App gestartet, erfolgt eine Laufanzeige mittels neun gelb leuchtenden Anzeigeelementen,
hier in Form von LEDs - also ein halber Ring - nach vorne (bei Blickrichtung auf die
Oberfläche entlang der Achse A aus gesehen im Uhrzeigersinn). Dabei leuchten immer
neun LEDs gleichzeitig, die jeweils letzte LED wird nicht betätigt, die nächste LED
wird betätigt. Die Geschwindigkeit der Abfolge wird so gewählt, dass der halbe Ring
in 2 Sekunden einmal vollständig umläuft.
[0054] Muss der Nutzer während des Reinigungsprogramms aktiv tätig werden, beispielsweise
eine Reinigungskartusche ersetzen, herausnehmen oder dergleichen, pulsieren sämtliche
Anzeigeelemente der Anzeigeeinrichtung in Gelb und auf dem Display 120 der Steuereinrichtung
100 oder mittels der App wird die vorzunehmende Aktion visualisiert dargestellt. Wenn
das Reinigungsprogramm weiterläuft, erfolgt eine Laufanzeige mittels neun gelb leuchtenden
Anzeigeelementen wie oben beschrieben. Nach Beendigung des Reinigungsprogramms kehrt
das Sanitärsystem 200 wieder in den Standby-Modus zurück.
[0055] Ist ein Fehler im Sanitärsystem 200 aufgetreten oder ist ein Steuerungsmenü auf dem
Display 120 der Steuereinrichtung 100 aktiviert, pulsiert der komplette LED-Ring in
Rot; das Sanitärsystem 200 ist nun im Fehler-Modus. In dem Fall kann keine Einstellung
über die beiden Stellelemente 300, 302 mehr erfolgen, das Betätigungselement 305 ist
abgeschaltet. Der Fehler-Modus ist ein Interrupt zu jedem anderen Zustand und unterbricht
alle Vorgänge; eine aktive Wasserabgabe wird im Fehlerfall oder Aktivierung des Menüs
auf dem Display abgebrochen. Ein aktiver Fehler während des Reinigungsprogrammes setzt
das Sanitärsystem temporär außer Betrieb.
[0056] Wird im Standby-Zustand das zweite Stellelement 302 betätigt, zeigen sämtliche Anzeigeelemente
der Anzeigeeinrichtung 301 die entsprechende Farbe gemäß der gewünschten Aufbereitungsart
an und die Art des aufbereiteten Wassers kann ausgewählt werden. Wird das zweite Stellelement
302 nach vorne (vom Betätigungselement aus gesehen im Uhrzeigersinn) gedreht, wechselt
die Wasserart bei jeder Rasterung die Farbe der Anzeigeeinrichtung 301 von grün, hellblau
nach blau. Hierbei steht grün für stilles Wasser, hellblau für Medium-Sprudel und
blau für Classic-Sprudel. Bei Drehung in die andere Richtung erfolgt dies in umgekehrter
Reihenfolge. Nach Betätigung des Betätigungselements 305 leuchtet die komplette Anzeigeeinrichtung
301 für 1 Sekunde in der ausgewählten Farbe. Nach dieser Sekunde wird nur noch eine
LED an der Markierung 303 in der gewählten Farbe angezeigt.
[0057] Zur Auswahl der Wasserart "Classic-Sprudel" und entsprechende Ausgabe wird wie folgt
vorgegangen:
Nachdem die Wasserart "Classic-Sprudel" mittels des zweiten Stellelements 302 ausgewählt
wurde, erlischt der gesamte LED-Leuchtring und es leuchtet nur noch ein Anzeigeelement
in der Farbe der gewünschten Wasserart an der Stelle - hier blau - an der die ausgewählte
Menge eingestellt wird. Mittels des ersten Stellelements 300 kann dann optional durch
Drehung die ausgewählte Menge verändert werden. Es stehen hier beispielsweise dreizehn
fest vorgebbare oder fest vorgegebene Mengeneinstellungen zur Verfügung (zwischen
100 - 1000 ml). Zusätzlich können auch noch weitere vier frei konfigurierbare Wassermengen
zur Verfügung gestellt werden.
[0058] Durch Berührung des Betätigungselements 305 wird die Wasserabgabe ausgelöst. Solange
das gewünschte Wasser ausgegeben wird, erfolgt eine Laufanzeige mittels neun LEDs
- also ein halber Ring - wie oben beschrieben. Dabei leuchten immer neun LEDs gleichzeitig,
die jeweils letzte LED wird nicht betätigt, die nächste LED wird betätigt. Die Geschwindigkeit
der Abfolge wird so gewählt, dass der halbe Ring in 2 Sekunden einmal vollständig
umläuft.
[0059] Nach dem Zapfen des gewünschten Wassers verbleibt die Sanitärarmatur 1 für 5 Sekunden
in der gewählten Einstellung und ein Anzeigeelement der Anzeigeeinrichtung 301 leuchtet
in der entsprechenden Farbe. Es kann nun erneut gezapft oder es können die Einstellungen
verändert werden, beispielsweise die Menge verändert werden. Nach Ablauf der genannten
Zeitspanne, hier 5 Sekunden, kehrt die Sanitärarmatur 1 wieder zurück in den Standby-Modus.
Im Standby-Modus leuchtet das eine Anzeigeelement der Anzeigeeinrichtung 301 wieder
weiß.
[0060] Zusammenfassend weist zumindest eine der Ausführungsformen der Erfindung zumindest
einen der folgenden Vorteile auf:
- Hohe Nutzererfahrung.
- Hohe Flexibilität bezüglich der individuellen Konfiguration der Sanitärarmatur.
- Einfache Herstellung und Implementierung.
- Zuverlässige Auswahl von aufbereitetem Wasser und Fehleranzeige.
[0061] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Sanitärarmatur
- 2
- Armaturenkörper
- 3a
- Erste Stellgliedeinheit
- 3b
- Zweite Stellgliedeinheit
- 4
- Auslaufarm
- 5
- Wasserauslauf
- 6
- Haltearm
- 7
- Wasserauslauf
- 8
- Mischeinrichtung
- 20
- Leitung
- 20a
- Leitung
- 20b
- Leitung
- 20c
- Leitung
- 21a
- Warmwasserleitung
- 21b
- Kaltwasserleitung
- 56
- Lösbare Verbindung
- 100
- Steuereinrichtung
- 102
- Stromversorgung
- 103
- Verarbeitungseinrichtung
- 106
- Filtereinrichtung
- 120
- Display
- 130
- Signalleitung
- 150
- Schnittstelle
- 200
- Sanitärsystem
- 201
- Aufbereitungseinrichtung
- 300
- Erstes Stellelement
- 301
- Erste Anzeigeeinrichtung
- 302
- Zweites Stellelement
- 303
- Markierung / Zweite Anzeigeeinrichtung
- 305
- Betätigungselement
- A
- Achse
- R1, R2
- Axiale Richtung
- R3, R4
- Drehrichtung
1. Sanitärarmatur (1) zur Ausgabe aufbereiteter Flüssigkeiten, umfassend
ein erstes Stellelement (300) zum Einstellen einer Menge einer auszugebenden Flüssigkeit,
ein zweites Stellelement (302) zum Einstellen der auszugebenden Flüssigkeitsart,
wobei zumindest eines der beiden Stellelemente (300, 302) mehrere definierte Stellpositionen
aufweist, und
eine Steuereinrichtung (100), die mit den Stellelementen (300, 302) verbunden ist,
und die konfigurierbar ist derart, dass mittels der Steuereinrichtung (100) zumindest
einer definierten Stellelement-Position eine konfigurierbare Menge einer auszugebenden
Flüssigkeitsart und/oder eine konfigurierbare Art der auszugebenden Flüssigkeit zuweisbar
ist.
2. Sanitärarmatur (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Stellelemente (300, 302) und/oder die Steuereinrichtung (100)
eine drahtgebundene und/oder eine Drahtlos-Schnittstelle (150) zur Konfiguration zumindest
einer der Stellpositionen aufweist.
3. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeigeeinrichtung (301) angeordnet ist zur optischen und/oder akustischen Anzeige
der Konfiguration.
4. Sanitärarmatur (1) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Abfolge in Form von Blinken und/oder intermittierendem Anzeigen von
Farben mittels der Anzeigeeinrichtung (301) zur Konfiguration der Steuereinrichtung
(100) und zumindest einer definierten Stellelement-Position bereitstellbar ist.
5. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (100) ausgebildet ist, unterschiedliche Konfigurationen für
unterschiedliche Nutzer der Sanitärarmatur (1) zu speichern.
6. Sanitärarmatur (1) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (100) eine Schnittstelle (150) zum Auswählen einer gewünschten
Konfiguration durch einen Nutzer aufweist.
7. Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Konfiguration zumindest einer der Stellpositionen cloud-basiert erfolgt, wobei
die Steuereinrichtung (100) eine Schnittstelle (150) zur Verbindung mit dem Internet
aufweist.
8. Sanitärarmatur (1) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (301) in zumindest eines der Stellelemente integriert ist.
9. Sanitärarmatur (1) gemäß zumindest Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Anzeigeeinrichtung (301) in Form zumindest eines Rings ausgebildet ist.
10. Sanitärsystem (200), umfassend
eine Sanitärarmatur (1) gemäß einem der Ansprüche 1-9, und
eine Aufbereitungseinrichtung (201), welche mit der Sanitärarmatur (1) zum Bereitstellen
von aufbereiteter Flüssigkeit verbunden ist, insbesondere wobei die Aufbereitungseinrichtung
(201) zumindest eine der folgenden Einrichtungen umfasst:
- eine Filtereinrichtung (106) zur Bereitstellung eines gefilterten Fluids, insbesondere
von gefiltertem Wasser,
- eine Karbonisierungseinrichtung zur Bereitstellung eines karbonisierten Fluids,
insbesondere von karbonisiertem Wasser,
- eine Erwärm- und/oder Heizeinrichtung zur Bereitstellung von Fluiden mit hoher Temperatur,
insbesondere Heißwasser,
- eine Kühleinrichtung, insbesondere zur Bereitstellung eines gekühlten Fluids, insbesondere
Wasser,
- eine lonisationseinrichtung zur Ionisierung eines Fluids, insbesondere von Wasser,
- eine Anreichungseinrichtung zur Anreichung des Fluids mit zumindest einem Stoff,
insbesondere Mineralstoff, Geschmacksstoff, Farbstoff oder dergleichen,
- eine Zusatzeinrichtung zum Zusatz von Konzentraten, insbesondere Fruchtsaftkonzentraten
oder dergleichen, zu einem Fluid,
- eine Hygieneeinrichtung zur Bereitstellung von hygienisch aufbereitetem Fluid, insbesondere
zur Entkeimung eines Fluids, und/oder
- eine Reinigungseinrichtung zum Bereitstellen eines Reinigungs- und/oder Spülmediums
anstelle oder zum Zusetzen zu einem Fluid.