[0001] Die Erfindung betrifft eine Biegemaschine zum Umformen von Werkstücken durch Biegen.
[0002] Biegemaschinen, wie z.B. Abkantpressen, sind häufig für den Betrieb mit unterschiedlichen
Biegewerkzeugen ausgelegt, welche das Biegen eines entsprechenden Werkstücks im Betrieb
bewirken.
[0003] Der Tausch von Biegewerkzeugen erfordert das Öffnen bzw. Schließen einer entsprechenden
Haltevorrichtung an der Biegemaschine. Im Stand der Technik gibt es Haltevorrichtungen,
die manuell durch einen menschlichen Bediener geöffnet bzw. geschlossen werden müssen.
Solche manuellen Haltevorrichtungen erfordern den körperlichen Einsatz des Bedieners
und bedingen lange Wechselzeiten für die Biegewerkzeuge.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind ferner automatische Haltevorrichtungen bekannt, bei
denen mit einer geeigneten Aktorik die Haltevorrichtung zum Entfernen des Biegewerkzeugs
gelöst werden kann bzw. zum Fixieren des Biegewerkzeugs geschlossen werden kann. Als
Aktorik werden beispielsweise hydraulische, pneumatische oder elektromechanische Aktoren
genutzt. Automatische Haltevorrichtungen entlasten den menschlichen Bediener, führen
jedoch zu hohen Herstellungskosten und sind fehleranfällig.
[0005] Die Druckschrift
DE 30 26 847 A1 offenbart eine Abkantpresse, in der ein Biegewerkzeug über einen hydraulisch oder
pneumatisch mit Druck beaufschlagbaren Schwellkörper lösbar in einem Werkzeughalter
festgeklemmt wird.
[0006] Das Dokument
DE 195 13 576 A1 offenbart eine Biegepresse mit einer Klemmvorrichtung für das lösbare Befestigen
eines Werkzeugs, wobei die Klemmvorrichtung hydraulisch betätigbar ist.
[0007] Das Dokument
WO 2015/164483 A1 beschreibt einen Werkzeughalter, bei dem das Werkzeug über eine Klemmvorrichtung
fixiert wird, die über einen mit Druckluft beaufschlagten Zylinder betätigt wird.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Biegemaschine mit einer Haltevorrichtung für Biegewerkzeuge
zu schaffen, wobei die Haltevorrichtung auf einfache Weise eine automatische Fixierung
und Freigabe der Biegewerkzeuge ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Biegemaschine gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0010] Die erfindungsgemäße Biegemaschine weist eine Biegewange auf, welche zumindest in
einer Arbeitsrichtung der Biegemaschine bewegbar ist, um ein Werkstück durch Biegen
entlang einer Biegelinie umzuformen, wobei die Biegelinie in einer Breitenrichtung
der Biegemaschine verläuft. Die Biegemaschine enthält eine Haltevorrichtung, um zumindest
ein Biegewerkzeug an der Biegemaschine zu fixieren. An der Biegemaschine ist ferner
ein Freigabemittel vorgesehen, um bei dessen Betätigung die Haltevorrichtung von einer
geschlossenen Stellung, in der das zumindest eine Biegewerkzeug fixiert ist, in eine
das zumindest eine Biegewerkzeug freigebende, geöffnete Stellung zu überführen. Die
erfindungsgemäße Biegemaschine ist derart ausgestaltet, dass eine Bewegung der Biegewange
hin zu einer vorgegebenen Freigabeposition das Freigabemittel bei Erreichen der vorgegebenen
Freigabeposition betätigt.
[0011] Die erfindungsgemäße Biegemaschine weist den Vorteil auf, dass die Bewegung der Biegewange
nicht nur im Rahmen der Biegung des Werkstücks, sondern auch zur Freigabe von in der
Biegemaschine gehaltenen Biegewerkzeuge genutzt wird. Auf diese Weise wird ein einfacher
Mechanismus geschaffen, um einen Wechsel von Biegewerkzeugen an der Biegemaschine
zu ermöglichen.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Biegemaschine ist das
zumindest eine Biegewerkzeug in der geschlossenen Stellung der Haltevorrichtung an
der Biegewange gehalten. Nichtsdestotrotz ist es gegebenenfalls auch möglich, dass
das zumindest eine Biegewerkzeug an einer anderen Biegewange als der Biegewange, deren
Bewegung das Freigabemittel betätigt, gehalten wird.
[0013] Die Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs kann je nach Ausgestaltung der Biegemaschine
unterschiedlich erfolgen. In einer bevorzugten Variante ist die in der Biegemaschine
vorgesehene Haltevorrichtung dazu ausgelegt, das zumindest eine Biegewerkzeug form-
und/oder kraftschlüssig zu fixieren. Eine formschlüssige Fixierung kann beispielsweise
über eine Kulissensteuerung bewirkt werden. Bei einer kraftschlüssigen Fixierung wird
durch die Haltevorrichtung eine Haltekraft auf das zumindest eine Biegewerkzeug ausgeübt,
um dieses an der Biegemaschine zu fixieren, wobei bei Betätigung des Freigabemittels
die Haltekraft auf das zumindest eine Biegewerkzeug beendet wird und hierdurch die
Haltevorrichtung in die das zumindest eine Biegewerkzeug freigebende, geöffnete Stellung
gebracht wird.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Biegemaschine derart ausgestaltet,
dass die Bewegung der Biegewange bei Erreichen der vorgegebenen Freigabeposition eine
Freigabekraft erzeugt, die mittels des Freigabemittels auf die Haltevorrichtung ausgeübt
wird, um die Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs aufzuheben. Vorzugsweise
wird diese Variante der Erfindung mit einer kraftschlüssigen Fixierung des zumindest
einen Biegewerkzeugs kombiniert, so dass die Freigabekraft die durch die Haltevorrichtung
ausgeübte Haltekraft auf das zumindest eine Biegewerkzeug beendet.
[0015] In einer Variante der soeben beschriebenen Ausführungsform kann das Freigabemittel
unmittelbar durch mechanische Einwirkung auf die Haltevorrichtung die Freigabekraft
erzeugen. Nichtsdestotrotz ist es auch möglich, dass das Freigabemittel z.B. einen
Hydraulikkreislauf umfasst, der bei Erreichen der Freigabeposition zugeschaltet wird
und dann die Freigabekraft über Hydraulikdruck generiert.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Biegemaschine
derart ausgestaltet, dass die Bewegung der Biegewange hin zu der vorgegebenen Freigabeposition
eine Bewegung in der Arbeitsrichtung der Biegemaschine ist. Diese Ausführungsform
kommt vorzugsweise dann zum Einsatz, wenn die Biegemaschine eine Abkantpresse ist.
In einer abgewandelten Ausführungsform ist es auch möglich, dass die Bewegung der
Biegewange hin zu der vorgegebenen Freigabeposition eine Bewegung in einer von der
Arbeitsrichtung abweichenden Richtung ist, wobei die abweichende Richtung vorzugsweise
der Breitenrichtung der Biegemaschine entspricht. Diese Variante kommt vorzugsweise
dann zum Einsatz, wenn die Biegemaschine ein Panelbender ist.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung ist das Freigabemittel unbeweglich an der Biegemaschine
angebracht, wohingegen die Haltevorrichtung zusammen mit der Biegewange hin zu der
vorgegebenen Freigabeposition beweglich ist. Mit dieser Variante wird die Interaktion
des Freigabemittels mit der Haltevorrichtung auf einfache Weise umgesetzt. Vorzugsweise
ist dabei die Haltevorrichtung an der Biegewange vorgesehen, deren Bewegung das Freigabemittel
betätigt, um das zumindest eine Biegewerkzeug an dieser Biegewange zu halten. Nichtsdestotrotz
kann auch statt der Haltevorrichtung das Freigabemittel mit der Biegewange, deren
Bewegung das Freigabemittel betätigt, beweglich sein, wohingegen die Haltevorrichtung
unbeweglich an der Biegemaschine angebracht ist, um das zumindest eine Biegewerkzeug
an einer anderen (stationären) Biegewange als der Biegewange zu halten, deren Bewegung
das Freigabemittel betätigt.
[0018] In einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Biegemaschine enthält das Freigabemittel
ein oder mehrere Kontaktelemente, vorzugsweise einen oder mehrere Keile. Diese Kontaktelemente
sind derart angeordnet, dass sie bei Erreichen der vorgegebenen Freigabeposition die
Haltevorrichtung mechanisch kontaktieren und hierdurch die Fixierung des zumindest
einen Biegewerkzeugs beenden. Mit dieser Variante kann die Freigabe des zumindest
einen Biegewerkzeugs durch einen einfachen mechanischen Aufbau erreicht werden In
einer bevorzugten Ausführungsform wird mittels des oder der Kontaktelemente die Ausübung
einer durch die Haltevorrichtung erzeugten Haltekraft auf das zumindest eine Biegewerkzeug
beendet.
[0019] In einer bevorzugten Variante ist ein jeweiliges Kontaktelement derart ausgestaltet,
dass es bei Erreichen der vorgegebenen Freigabeposition gegen zumindest eine Anlagefläche
der Haltevorrichtung drückt und hierdurch eine Bewegung an der Haltevorrichtung auslöst,
wodurch die Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs beendet wird. Vorzugsweise
wird dabei die Ausübung einer durch die Haltevorrichtung erzeugten Haltekraft auf
das zumindest eine Biegewerkzeug beendet.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Haltevorrichtung eine Klemmvorrichtung,
welche derart ausgestaltet ist, dass sie zur Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs
eine Haltekraft in der Form einer Klemmkraft auf das zumindest eine Biegewerkzeug
ausübt.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Haltevorrichtung ein oder
mehrere elastische Mittel, welche in der Haltevorrichtung vorgespannt sind, um hierdurch
eine Haltekraft zur Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs zu erzeugen. Das
oder die elastischen Mittel können unterschiedlich ausgestaltet sein, beispielsweise
als eine oder mehrere Federn, wie z.B. Tellerfedern, und/oder als ein oder mehrere
Elastomere und dergleichen.
[0022] Um sicherzustellen, dass das zumindest eine Biegewerkzeug in der geöffneten Stellung
der Haltevorrichtung nicht aus dieser herausfällt, umfasst die Haltevorrichtung in
einer bevorzugten Variante eine oder mehrere Verliersicherungen, um bei geöffneter
Haltevorrichtung das zumindest eine Biegewerkzeug lose in der Haltevorrichtung zu
halten.
[0023] Um eine korrekte Ausrichtung des zumindest einen Biegewerkzeugs bei dessen Fixierung
zu gewährleisten, umfasst die Haltevorrichtung in einer weiteren Variante ein oder
mehrere Positioniermittel, um bei Erreichen der vorgegebenen Freigabeposition eine
Bewegung des zumindest einen Biegewerkzeugs in eine vorgegebene Position sicherzustellen,
in der das zumindest eine Biegewerkzeug durch die Haltevorrichtung gehalten wird.
[0024] In einer weiteren Variante ist in der erfindungsgemäßen Biegemaschine eine Sensorik
vorgesehen, welche dazu konfiguriert ist, die Annäherung der Biegewange an die vorgegebene
Freigabeposition als Detektionsereignis zu detektieren. Die Biegemaschine ist dabei
vorzugsweise derart ausgestaltet, dass bei der Detektion des Detektionsereignisses
eine Meldung über eine Benutzerschnittstelle der Biegemaschine, wie z.B. ein Display,
ausgegeben wird. Auf diese Weise wird ein Bediener der Biegemaschine darauf hingewiesen,
dass die Biegemaschine einen Zustand einnimmt, in dem die Biegewerkzeuge gewechselt
werden können.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Biegemaschine ist das Freigabemittel
in eine Parkposition an der Biegemaschine bewegbar, in der das Freigabemittel nicht
durch Bewegung der Biegewange betätigbar ist. Auf diese Weise kann ein unbeabsichtigtes
Lösen der Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs verhindert werden.
[0026] Die erfindungsgemäße Biegemaschine ist in einer Ausgestaltung eine Abkantpresse zum
freien Biegen eines Werkstücks zwischen einer beweglichen Oberwange und einer stationären
Unterwange. Die Biegewange, deren Bewegung das Freigabemittel betätigt, ist dabei
die Oberwange.
[0027] In einer besonders bevorzugten Variante der als Abkantpresse ausgestalteten Biegemaschine
ist die Haltevorrichtung an der Oberwange vorgesehen, um das zumindest eine Biegewerkzeug
an der Oberwange zu halten, wobei das Freigabemittel unbeweglich benachbart zur Oberwange
angeordnet ist und durch die Bewegung der Oberwange in der Arbeitsrichtung weg von
der Unterwange die vorgegebene Freigabeposition erreicht wird. Hierdurch wird auf
einfache Weise die zum Biegen des Werkstücks bereits vorhandene Bewegung der Oberwange
auch zur Freigabe des zumindest einen Biegewerkzeugs genutzt.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Biegemaschine ein Panelbender,
welcher derart konfiguriert ist, dass das Werkstück - im Gegensatz zum freien Biegen
in einer Abkantpresse - beim Biegen fixiert ist.
[0029] In einer besonders bevorzugten Variante der als Panelbender ausgestalteten Biegemaschine
ist die Haltevorrichtung an der Biegewange vorgesehen, deren Bewegung das Freigabemittel
betätigt, um das zumindest eine Biegewerkzeug an dieser Biegewange zu halten, wobei
die vorgegebene Freigabeposition außerhalb eines Arbeitsbereichs liegt, in dem das
Biegen durch die Biegewange erfolgt. Die Biegewange ist dabei vorzugsweise in Breitenrichtung
des Panelbenders in die vorgegebene Freigabeposition bewegbar.
[0030] In einer bevorzugten Ausgestaltung des oben beschriebenen Panelbenders enthält dieser
eine Primär-Biegewange, die ausschließlich in der Arbeitsrichtung und senkrecht zu
der Ebene beweglich ist, die durch die Arbeitsrichtung und die Breitenrichtung aufgespannt
ist, sowie eine Sekundär-Biegewange, welche die Biegewange ist, deren Bewegung das
Freigabemittel betätigt, wobei die Sekundär-Biegewange an der Primär-Biegewange in
der Breitenrichtung beweglich angeordnet ist. Die Sekundär-Biegewange folgt somit
der Bewegung der Primär-Biegewange, kann jedoch zusätzlich noch relativ zur Primär-Biegewange
in die Breitenrichtung bewegt werden.
[0031] Die Primär-Biegewange umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform ein oder mehrere
Biegewerkzeuge, welche fest mit dieser verbunden sind und nicht ohne zusätzliche Hilfsmittel
getauscht werden können. Demgegenüber können entsprechende Biegewerkzeuge an der Sekundär-Biegewange
gewechselt werden. Die Sekundär-Biegewange kommt demzufolge immer bedarfsweise zum
Einsatz, wenn Biegevorgänge mit speziellen Biegewerkzeugen am Werkstück durchzuführen
sind.
[0032] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren
detailliert beschrieben.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht von vorne auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Biegemaschine
in der Form einer Abkantpresse;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Abkantpresse aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht von hinten auf die Abkantpresse aus Fig. 1;
- Fig. 4 und Fig. 5
- geschnittene Detailansichten der Haltevorrichtung aus der Biegemaschine der Fig. 1
in einem geschlossenen Zustand, in dem das Biegewerkzeug in der Haltevorrichtung fixiert
ist;
- Fig. 6 und Fig. 7
- geschnittene Detailansichten der Haltevorrichtung aus der Biegemaschine der Fig. 1
in einem geöffneten Zustand, in dem das Biegewerkzeug in der Haltevorrichtung durch
das Freigabemittel freigegeben ist;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Biegemaschine in der Form eines Panelbenders;
- Fig. 9
- eine Detailansicht, welche in Draufsicht den Mechanismus zur Bewegung der Sekundär-Biegewangen
im Panelbender der Fig. 8 verdeutlicht;
- Fig. 10
- eine Detailansicht aus Fig. 1, welche die Haltevorrichtung und das Freigabemittel
für die linke Sekundär-Biegewange des Panelbenders aus Fig. 8 wiedergibt;
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf die linke Sekundär-Biegewange aus Fig. 10 bei geschlossener Haltevorrichtung;
- Fig. 12
- eine Schnittansicht durch die linke Sekundär-Biegewange aus Fig. 10 bei geschlossener
Haltevorrichtung;
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf die linke Sekundär-Biegewange aus Fig. 10 bei geöffneter Haltevorrichtung;
und
- Fig. 14
- eine Schnittansicht durch die linke Sekundär-Biegewange aus Fig. 10 bei geöffneter
Haltevorrichtung.
[0034] In allen nachfolgend beschriebenen Figuren wird die räumliche Ausrichtung der entsprechenden
Biegemaschine durch ein kartesisches Koordinatensystem mit einer x-Achse, y-Achse
und z-Achse verdeutlicht. Die z-Achse stellt die Höhenrichtung dar, die y-Achse repräsentiert
die Breitenrichtung der Biegemaschine, in welcher die Biegelinie verläuft, und die
x-Achse stellt die Richtung senkrecht zur y-Achse und z-Achse dar. In Richtung der
x-Achse wird das zu biegende Werkstück in die Biegemaschine durch einen Bediener bzw.
gegebenenfalls automatisch eingeführt.
[0035] Im Folgenden wird zunächst eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Biegemaschine
in der Form einer Abkantpresse beschrieben. Diese Abkantpresse ist in Fig. 1 in Draufsicht
und in Fig. 2 in perspektivischer Ansicht gezeigt und mit Bezugszeichen 100 bezeichnet.
Dabei sind nur die für die Erfindung wesentlichen Komponenten der Abkantpresse wiedergegeben.
[0036] Die Abkantpresse 100 umfasst einen am Boden fixierten Maschinenkörper 101, der zwei
Seitenständer 102, 103 und eine Vorderplatte 104 umfasst. Zwischen den Seitenständern
102 und 103 erstreckt sich in an sich bekannter Weise eine stationäre Unterwange 106
sowie eine in z-Richtung verfahrbare Oberwange 105. Die Oberwange stellt in der hier
beschriebenen Ausführungsform eine Biegewange im Sinne der Ansprüche dar. Auf der
Oberseite der Unterwange 106 befindet sich ein Werkzeughalter 107, an dem im Betrieb
der Biegemaschine geeignete Unterwerkzeuge befestigt sind. Analog werden für den entsprechenden
Biegevorgang an der Unterseite der Oberwange 105 Biegewerkzeuge fixiert, wobei gemäß
Fig. 1 und Fig. 2 zwei solcher Biegewerkzeuge 109 vorgesehen sind.
[0037] Die Abkantpresse 100 wird zum Biegen von Blechen genutzt. Dabei wird das Blech entlang
der x-Achse in den Arbeitsbereich zwischen Unterwange 106 und Oberwange 105 eingeführt,
und anschließend wird zum Umformen des Blechs die Oberwange 105 nach unten bewegt,
so dass die Biegewerkzeuge 109 in das Blech eindrücken und dieses geeignet verformen.
Die Bewegung der Oberwange 105 wird mittels einer Hydraulik in der Form von zwei Hydraulikzylindern
112, 112' bewirkt, die aus der Rückansicht der Fig. 3 ersichtlich sind. Zur Steuerung
und Überwachung des durch die Abkantpresse durchgeführten Biegevorgangs ist eine in
Fig. 1 lediglich schematisch angedeutete Steuervorrichtung 110 sowie eine Benutzerschnittstelle
111 in der Form eines Touch-Displays vorgesehen, das im rechten Bereich der Abkantpresse
an der Vorderplatte 104 angeordnet ist.
[0038] Da im Rahmen des Biegevorgangs hohe Kräfte auf das Blech einwirken, müssen die entsprechenden
Biegewerkzeuge 109 fest in der Oberwange 105 fixiert werden. Gleichzeitig muss jedoch
auch gewährleistet sein, dass die Biegewerkzeuge 109 getauscht werden können. Dies
wird durch eine Haltevorrichtung 113 gewährleistet, welche die entsprechenden Biegewerkzeuge
109 an der Oberwange 105 fixiert, wobei die Haltevorrichtung zur Entnahme der Biegewerkzeuge
mit einem Freigabemittel 116 geöffnet werden kann.
[0039] Der Aufbau und die Funktionsweise der Haltevorrichtung 113 und des Freigabemittels
116 werden im Folgenden näher anhand von Fig. 3 bis Fig. 7 erläutert. Fig. 3 zeigt
eine Draufsicht von hinten auf die Abkantpresse 100. Man erkennt aus Fig. 3 die bereits
erwähnten Hydraulikzylinder 112 und 112', welche in an sich bekannter Weise auf Randbereiche
der Oberwange 105 einwirken und hierdurch die Oberwange nach oben bzw. unten bewegen.
Aus Fig. 3 wird auch die oben erwähnte Haltevorrichtung 113 ersichtlich, die in der
hier beschriebenen Ausführungsform als Klemmvorrichtung ausgestaltet ist. Die Haltevorrichtung
113 umfasst eine Klemmplatte 114, die sich entlang der Breitenrichtung y der Abkantpresse
erstreckt und im geschlossenen Zustand eine Klemmkraft in Richtung der x-Achse auf
die Biegewerkzeuge 109 ausübt. Die Klemmplatte wird über eine Vielzahl von Befestigungsmitteln
115 in der Form von Schrauben am unteren Ende der Oberwange 105 gehalten. Aus Übersichtlichkeitsgründen
ist nur ein Teil dieser Befestigungsmittel mit Bezugszeichen 115 bezeichnet. Um die
Haltevorrichtung 113 zu öffnen und hierdurch die Fixierung der Biegewerkzeuge 109
in der Haltevorrichtung freizugeben, wird ein Freigabemittel 116 verwendet, das in
der hier beschriebenen Ausführungsform insgesamt acht Kontaktelemente 117 in der Form
entsprechender Keile enthält, die entlang der y-Richtung an einer Querstrebe 118 befestigt
sind, die wiederum am Maschinenkörper 101 über Befestigungsmittel 119 in der Form
von Schrauben angebracht ist. Die Querstrebe, die sich in x-Richtung benachbart zur
Oberwange 105 befindet, ist somit stationär an der Abkantpresse 100 angeordnet und
demzufolge nicht zusammen mit der Oberwange bewegbar. Bei Bewegung der Oberwange 105
nach oben dringen die Kontaktelemente 117 in die Haltevorrichtung 113 ein, wodurch
diese geöffnet wird und die Klemmung der Biegewerkzeuge 109 gelöst wird, wie weiter
unten näher beschrieben wird.
[0040] Aus Fig. 3 ist ferner eine lediglich schematisch angedeutete Sensorik 108 ersichtlich.
Diese Sensorik erkennt, wenn sich die Kontaktelemente 117 aufgrund einer Bewegung
der Oberwange 105 nach oben in einer Position innerhalb der Haltevorrichtung 113 befinden,
so dass die Klemmung der Biegewerkzeuge 109 gelöst ist. Bei der Detektion dieser Position
wird eine entsprechende Meldung an der Benutzerschnittstelle 111 erzeugt, so dass
der Bediener weiß, dass das Biegewerkzeug 109 nunmehr gelöst ist und entnommen werden
kann. In gleicher Weise kann über die Benutzerschnittstelle 111 eine Meldung ausgegeben
werden, wenn die Sensorik 108 detektiert, dass sich die Kontaktelemente 117 aufgrund
der Bewegung der Oberwange 105 nach unten derart weit aus der Haltevorrichtung 113
entfernt haben, dass sie nicht mehr das Öffnen der Haltevorrichtung 113 bewirken und
die Biegewerkzeuge109 an der Oberwange 105 fixiert sind. Die entsprechende Meldung
zeigt dem Benutzer an, dass nunmehr der entsprechende Biegevorgang durchgeführt werden
kann.
[0041] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen Schnittansichten im geschlossenen Zustand der Haltevorrichtung
113, wobei der Schnitt der Fig. 4 in der x-z-Ebene mittig durch das linke Biegewerkzeug
109 aus Fig. 3 verläuft, wohingegen der Schnitt der Fig. 5 in der x-z-Ebene mittig
durch den äußersten linken Keil 117 aus Fig. 3 verläuft. Wie man aus Fig. 4 und
[0042] Fig. 5 erkennt, ist das Kontaktelement 117 an der Querstrebe 118 über Befestigungsmittel
in der Form von Schrauben 120 befestigt. Das Kontaktelement 117 weist an seinem unteren
Ende eine keilförmige Spitze auf, welche zum Öffnen der Haltevorrichtung 113 in diese
hineinbewegt wird, wie weiter unten noch näher beschrieben wird.
[0043] Die Haltevorrichtung 113 umfasst die Klemmplatte 114, die aus einem vorderen Abschnitt
114a und einem hinteren Abschnitt 114b gebildet ist, die fest miteinander, z.B. über
eine Verschraubung, verbunden sind. Der hintere Abschnitt 114b ist in einer Ausnehmung
am unteren Ende der Oberwange 105 angeordnet und wird dort zusammen mit dem vorderen
Abschnitt 114a über das bereits oben erwähnte Befestigungsmittel 115 an der Oberwange
105 gehalten. In der hier beschriebenen Ausführungsform ist das Befestigungsmittel
115 eine Schraube, die sich von einer Öffnung im vorderen Abschnitt 114a der Klemmplatte
114 über eine Bohrung im hinteren Abschnitt 114b der Klemmplatte 114 in eine Gewindebohrung
in der Oberwange 105 erstreckt. Die Schraube umfasst dabei einen hinteren Gewindeabschnitt
115b, der mit der Oberwange 105 verschraubt ist, sowie einen zylindrischen Abschnitt
115a, auf dem ein elastisches Mittel 121 angeordnet ist, das in der hier beschriebenen
Ausführungsform aus Tellerfeldern gebildet ist. Ferner hat das Befestigungsmittel
115 eine Kopf 115c, der gegen das elastische Mittel 121 drückt, so dass eine Vorspannkraft
erzeugt wird. Diese Vorspannkraft drückt den hinteren Abschnitt 114b der Klemmplatte
114 gegen das Biegewerkzeug 109, das in einem Zwischenraum zwischen Oberwange 105
und hinteren Abschnitt 114b aufgenommen ist. Hierdurch wird das Biegewerkzeug 109
in der Haltevorrichtung 113 fixiert.
[0044] Die korrekte Positionierung des Biegewerkzeugs 109 in der Haltevorrichtung 113 wird
mit Hilfe eines Positioniermittels 123 in der Form eines Justierkeils erreicht, dessen
dreiecksförmige Spitze in eine entsprechende Vertiefung 125 im Biegewerkzeug 109 eingreift.
Dieser Justierkeil bewegt sich beim Schließen der Haltevorrichtung 113 gleitend in
die Vertiefung 125 hinein und stellt somit die korrekte Anordnung des Biegewerkzeugs
109 an der Oberwange 105 sicher. Darüber hinaus ist am oberen Ende des Biegewerkzeugs
109 eine Verliersicherung 122 in der Form einer Feder bzw. Nut vorgesehen, in welche
eine Hinterschneidung 124 des Biegewerkzeugs 109 eingreift. Beim Öffnen der Haltevorrichtung
113, bei dem sich der hintere Abschnitt 114a der Klemmplatte 114 weg von dem Biegewerkzeug
109 bewegt, stellt der Eingriff der Verliersicherung 122 in die Hinterschneidung 124
sicher, dass das Biegewerkzeug 109 an der Oberwange 105 hängen bleibt. Anschließend
kann das Biegewerkzeug 109 manuell durch einen Bediener über eine entsprechende Kippbewegung
aus der Oberwange 105 herausgenommen werden.
[0045] Aus Fig. 5 wird ersichtlich, dass in den Abschnitten der Klemmplatte 114, an denen
sich ein entsprechendes Kontaktelement 117 befindet, jeweils eine Tasche 129 zwischen
dem vorderem Abschnitt 114a und dem hinteren Abschnitt 114b der Klemmplatte ausgebildet
ist. In dem Bereich dieser Tasche ist ferner eine Öffnung in der hinteren Klemmplatte
114b vorgesehen, in welche ein Kontaktklotz 126 mit einer abgeschrägten Kontaktfläche
128 eingesetzt ist. Die Kontaktfläche 128 kommt mit dem Kontaktelement 117 in Kontakt.
Ferner ist auf dem vorderen Abschnitt 114a eine schräge Anlagefläche 127 für das Kontaktelement
117 vorgesehen. In die Tasche 129 wird im Rahmen des Öffnens der Haltevorrichtung
113 das Kontaktelement 117 von oben eingeführt, wobei in dem Zustand der Fig. 4 und
Fig. 5 das Kontaktelement 117 noch nicht so tief eingeführt ist, dass die Haltevorrichtung
geöffnet ist.
[0046] Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht analog zu Fig. 4 bei geöffneter Haltevorrichtung
113. In gleicher Weise zeigt Fig. 7 eine Schnittansicht analog zu Fig. 5 bei geöffneter
Haltevorrichtung 113. Zum Öffnen der Haltevorrichtung 113 wird die Oberwange 105 im
Vergleich zu Fig. 4 und Fig. 5 ein Stück weiter nach oben verfahren, so dass die Kontaktelemente
117 im Vergleich zu Fig. 4 und Fig. 5 tiefer in die entsprechenden Taschen 129 eindringen.
Als Folge wird die Klemmplatte 114 nach rechts bewegt, wodurch das elastische Mittel
121 komprimiert wird und hierdurch die auf das Biegewerkzeug 109 wirkende Klemmkraft
gelöst wird. Das Freigabemittel erzeugt somit eine gegen die Klemmkraft wirkende Freigabekraft.
[0047] Wie aus Fig. 6 und Fig. 7 ersichtlich, drückt in der geöffneten Stellung der Haltevorrichtung
113 der hintere Abschnitt 114b der Klemmplatte 114 nicht mehr gegen das Biegewerkzeug
109. Demzufolge wird das Biegewerkzeug 109 nur noch lose über die Verliersicherung
122 an der Oberwange 105 gehalten und kann durch einen Bediener getauscht werden.
Zur Fixierung des getauschten Biegewerkzeugs wird die Oberwange 105 wieder nach unten
gefahren, was dazu führt, dass sich die Kontaktelemente 117 aus den jeweiligen Taschen
129 herausbewegen und die Klemmplatte 114 wieder über das elastische Mittel 121 gegen
das Biegewerkzeug 109 drückt und hierdurch dessen Fixierung bewirkt. Anschließend
kann dann ein entsprechender Biegevorgang bewirkt werden, indem die Oberwange 105
weiter nach unten hin zu dem Werkstück bewegt wird, das sich zwischen Oberwange 105
und Unterwange 106 befindet.
[0048] Im Folgenden wird anhand von Fig. 8 bis Fig. 14 eine zweite Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Biegemaschine beschrieben. Diese Biegemaschine ist in der perspektivischen
Darstellung der Fig. 8 mit Bezugszeichen 200 bezeichnet. Es handelt sich hierbei um
einen sog. Panelbender, mit dem analog zu Abkantpressen Bleche gebogen werden, wobei
die Bleche jedoch im Unterschied zu Abkantpressen beim Biegevorgang fixiert sind.
[0049] Der Panelbender 200 umfasst einen Maschinenkörper 201, der unter anderem zwei Seitenständer
202 und 203 aufweist. Zwischen den Seitenständern erstreckt sich ein in Höhenrichtung
beweglicher oberer Niederhalter 230 und ein stationärer unterer Niederhalter 232.
Am unteren Ende des oberen Niederhalters 230 ist ein Niederhalterwerkzeug 231 vorgesehen.
Analog ist am oberen Ende des unteren Niederhalters 232 ein Niederhalterwerkzeug 233
vorgesehen. Für einen Biegevorgang wird das zu biegende Werkstück bzw. Blech zwischen
den beiden Niederhalterwerkzeugen 231 und 233 fixiert. Hierzu fährt der obere Niederhalter
230 nach unten, so dass das Werkstück zwischen den Niederhalterwerkzeugen 231 und
233 eingeklemmt wird. Die Bewegung des oberen Niederhalters 230 wird vorzugsweise
über eine Hydraulik bewirkt, die nicht aus den Figuren ersichtlich ist.
[0050] Zur Biegung des zwischen den Niederhalterwerkzeugen 231 und 233 fixierten Blechs
sind in dem Panelbender 200 eine Primär-Biegewange 234 sowie zwei Sekundär-Biegewangen
205, 205' vorgesehen. Eine jeweilige Sekundär-Biegewange stellt dabei eine Biegewange
im Sinne der Patentansprüche dar. Die Primär-Biegewange 234 erstreckt sich entlang
der Niederhalter 230 und 232 in die Breitenrichtung (d.h. die y-Richtung) des Panelbenders.
An der Primär-Biegewange sind ein oberes Biegewerkzeug 235 und ein unteres Biegewerkzeug
236 fest angebracht, d.h. diese Biegewerkzeuge können nicht ohne zusätzliche Hilfsmittel
getauscht werden. Die Primär-Biegewange 234 kann in die z-Richtung und die x-Richtung
verfahren werden und hierdurch mittels der Biegewerkzeuge 235 und 236 eine Biegung
des Blechs bewirken, der zwischen den Niederhalterwerkzeugen 231 und 233 fixiert ist.
[0051] Um spezielle Biegevorgänge durchzuführen, werden in dem Panelbender 200 die beiden
Sekundär-Biegewangen 205, 205' genutzt. Diese Biegewangen sind an der Primär-Biegewange
234 angeordnet und folgen der Bewegung der Primär-Biegewange in x-und z-Richtung.
Darüber hinaus sind die Sekundär-Biegewangen 205, 205' relativ zu der Primär-Biegewange
234 in der y-Richtung verfahrbar. Dabei sind auf jeder Seite der Primär-Biegewange
234 entsprechende Verlängerungsabschnitte 237 bzw. 237' in der Form von Profilen angebracht,
wobei die Sekundär-Biegewange 205 in den Verlängerungsabschnitt 237 hineingefahren
werden kann und die Sekundär-Biegewange 205' in den Verlängerungsabschnitt 237' hineingefahren
werden kann. Gemäß Fig. 8 befinden sich die Sekundär-Biegewangen 205, 205' auch gerade
in den Verlängerungsabschnitten 237, 237'. Die Bewegung der Sekundär-Biegewangen 205,
205' relativ zu der Primär-Biegewange 234 wird über Riemenantriebe bewirkt, die Drehantriebe
240, 240', Umlenkrollen 241, 241' sowie Zahnriemen 238, 238' umfassen. Der Aufbau
der Riemenantriebe wird weiter unten anhand von Fig. 9 näher erläutert.
[0052] Im Unterschied zur Primär-Biegewange 234 sind an den Sekundär-Biegewangen 205, 205'
entsprechende Biegewerkzeuge austauschbar befestigt. Beispielhaft sind in Fig. 8 zwei
Biegewerkzeuge 209 wiedergegeben, die an der Sekundär-Biegewange 205 bzw. an der Sekundär-Biegewange
205' über Haltevorrichtungen 213 gehalten werden, die weiter unten beschrieben werden.
Zum Biegen eines Blechs kann die Sekundär-Biegewange 205 bzw. 205' von den Verlängerungsabschnitten
237 bzw. 237' in die Primär-Biegewange 234 hineingefahren werden. Anschließend kann
durch die Bewegung der Primär-Biegewange 234 erreicht werden, dass sich hierdurch
die entsprechende Sekundär-Biegewange mitbewegt und die Biegewerkzeuge 209 mit dem
Blech wechselwirken. Nach Abschluss des Biegevorgangs wird die verwendete Sekundär-Biegewange
wieder zurück in den Verlängerungsabschnitt 237 bzw. 237' gefahren. Wenn eine jeweilige
Sekundär-Biegewange 205, 205' in eine spezielle Werkzeugwechselposition innerhalb
der Verlängerungsabschnitte 237, 237' gefahren wird, wechselwirkt ein Freigabemittel
216 (siehe Fig. 10) mit der Haltevorrichtung 213, wodurch die Biegewerkzeuge 209 aus
der Haltevorrichtung 213 gelöst werden, wie weiter unten näher beschrieben wird.
[0053] Fig. 9 zeigt in Draufsicht von vorne den Aufbau aus Primär-Biegewange 234 und Sekundär-Biegewangen
205, 205'. Zur Bewegung der Sekundär-Biegewange 205 aus dem entsprechenden Verlängerungsabschnitt
237 in die Primär-Biegewange 234 hinein, wird der obere Drehantrieb 240 genutzt, der
den Zahnriemen 238 antreibt, der über die Umlenkrolle 241 umgelenkt und zurück zum
Drehantrieb 240 geführt wird. Die Sekundär-Biegewange 205 ist mit dem Zahnriemen 238
verbunden, so dass die Bewegung des Zahnriemens über den Drehantrieb 240 die Bewegung
der Sekundär-Biegewange in y-Richtung bewirkt. Analog ist zur Bewegung der Sekundär-Biegewange
205' der untere Drehantrieb 240' vorgesehen, der über die Umlenkrolle 241' wieder
zurück zum Drehantrieb 240' umgelenkt wird. Der Zahnriemen 238' ist mit der Sekundär-Biegewange
205' verbunden, so dass die Bewegung des Zahnriemens zur Bewegung der Sekundär-Biegewange
205' in y-Richtung führt. Für die Bewegung der Biegewangen 205 und 205' sind zwei
Führungsschienen 250 vorgesehen, die sich über die Länge der Primär-Biegewange 234
und der beiden Verlängerungsabschnitte 237, 237' erstrecken.
[0054] Fig. 10 zeigt eine perspektivische Detailansicht des Bereichs der linken Sekundär-Biegewange
205 aus Fig. 8. Wie man erkennt, hat die Sekundär-Biegewange 205 ein U-förmiges Profil,
das in ein entsprechendes U-förmiges Profil des Verlängerungsabschnitts 237 aufgenommen
ist. Die Sekundär-Biegewange 205 wird dabei über zwei obere und zwei unteren Führungswagen
249 (siehe Fig. 11 bis Fig. 14) entlang der Führungsschienen 250 gleitend geführt.
Aus Fig. 10 ist ferner ersichtlich, dass für die Sekundär-Biegewange 205 zwei Haltevorrichtungen
213 (eine obere und eine untere Haltervorrichtung) vorgesehen sind, die jeweils eine
vordere Klemmleiste 243 umfassen, über welche Biegewerkzeuge an der Sekundär-Biegewange
205 geklemmt werden.
[0055] Darüber hinaus ist mit gestrichelten Linien für beide Haltevorrichtungen 213 das
an sich nicht sichtbare Freigabemittel 216 dargestellt, das die entsprechende Haltevorrichtung
öffnet. Das Freigabemittel für die obere Haltevorrichtung umfasst zwei Kontaktelemente
217 in der Form von Keilen, die an der Unterseite des oberen Schenkels des Verlängerungsabschnitts
237 befestigt und insbesondere verschraubt sind. Ferner ist eine Keilleiste 242 vorgesehen,
die beweglich zwischen dem oberen Schenkel des Verlängerungsabschnitts 237 und dem
oberen Schenkel der Biegewange 205 angeordnet ist. Die Keilleiste 242 wechselwirkt
mit den Kontaktelementen 217, wie weiter unten beschrieben wird. Analog sind entsprechende
Kontaktelemente 217 in der Form von Keilen auch auf der Oberseite des unteren Schenkels
des Verlängerungsabschnitts 237 vorgesehen, die wiederum mit einer Keilleiste 242
wechselwirken, die beweglich zwischen dem unteren Schenkel des Verlängerungsabschnitts
237 und dem unteren Schenkel der Biegewange 205 angeordnet ist.
[0056] Fig. 11 und Fig. 12 zeigen im Detail den Aufbau der oberen Haltevorrichtung 213 und
des zugeordneten Freigabemittels 216 der Biegewange 205 in einem Zustand, in dem das
Biegewerkzeug 209 durch die Haltevorrichtung 213 fixiert ist. In Fig. 11 ist dabei
eine Draufsicht von oben auf eine Ebene zu sehen, in der sich die beiden Kontaktelemente
217 sowie die Keilleiste 242 für die obere Haltevorrichtung befinden. Die Sekundär-Biegewange
205 befindet sich dabei in einer Position, die zwar außerhalb der Primär-Biegewange
234 liegt, jedoch noch nicht einer in Fig. 11 weiter links liegenden Freigabeposition
entspricht, in der die Haltevorrichtung 213 geöffnet ist. Wie man aus
[0057] Fig. 11 erkennt, hat die Keilleiste 242 zwei schräg verlaufende Anlageflächen 227,
die in der Position der Fig. 11 noch nicht mit gegenüberliegenden schrägen Flächen
der Kontaktelemente 217 wechselwirken. Darüber hinaus zeigt Fig. 11 neben der vorderen
Klemmleiste 243 mehrere Befestigungsmittel 244 in der Form von Schrauben, mehrere
elastische Mittel 221 in der Form von Tellerfedern, eine hintere Klemmleiste 247 sowie
weitere Befestigungsmittel 246. Diese Komponenten werden nachfolgend anhand von Fig.
12 beschrieben.
[0058] Fig. 12 zeigt einen Schnitt in der x-z-Ebene aus Fig. 11 an der Position des Biegewerkzeugs
209. Wie man erkennt, ist das Befestigungsmittel 244 an einem Haltemittel 245 in der
Form eines Zylinderstifts verschraubt, wobei das Haltemittel 245 wiederum in einer
Bohrung der Keilleiste 242 eingesetzt ist und dabei eine starre Verbindung über das
weitere Befestigungsmittel 246 zwischen der Keilleiste 242 und dem Haltemittel 245
hergestellt ist. Das Haltemittel 245 hält die Keilleiste 242 zwischen dem oberen Schenkel
des Verlängerungsabschnitts 237 und dem unteren Schenkel der Biegewange 205. Darüber
hinaus erkennt man in Fig. 12, dass sich hinter der vorderen Klemmleiste 243 die hintere
Klemmleiste 247 befindet, die fest mit dem oberen Schenkel der Biegewange 205 verbunden
ist, z.B. über eine Verschraubung. Die hintere Klemmleiste 247 weist eine Bohrung
auf, in der sich eine Buchse 248 befindet, durch welche sich das Haltemittel 248 erstreckt.
Die Buchse und ein Abschnitt auf der Rückseite der hinteren Klemmleiste 247 drücken
gegen das elastische Mittel 221 in der Form von Tellerfedern. Ein Abschnitt des elastischen
Mittels 221 ist in einer Aufnahme der Klemmleiste 242 angeordnet, so dass die Klemmleiste
242 ein Widerlager für das elastische Mittel 221 darstellt, das unter Vorspannung
gesetzt ist.
[0059] Der Abstand zwischen der vorderen Klemmleiste 243 und der hinteren Klemmleiste 242
ist in Fig. 12 so klein, dass das Biegewerkzeug 209 zwischen den beiden Klemmleisten
geklemmt ist. Analog zu der oben beschriebenen ersten Ausführungsform ist wiederum
ein Positioniermittel 223 in der Form eines Justierkeils vorgesehen, der in eine entsprechende
Vertiefung 225 des Biegewerkzeugs 209 eingreift. Ferner ist genauso wie in der ersten
Ausführungsform eine Verliersicherung 222 in der Form einer Feder bzw. Nut vorgesehen,
in welche eine Hinterschneidung 224 des Biegewerkzeugs 209 eingreift.
[0060] Um die Fixierung des Biegewerkzeugs 209 in der Haltevorrichtung 213 zu lösen, wird
die Sekundär-Biegewange 205 in die y-Richtung weiter nach links bewegt, bis sie die
in Fig. 13 und Fig. 14 dargestellte Freigabeposition erreicht. Fig. 13 zeigt dabei
eine Draufsicht analog zu Fig. 11 und Fig. 14 einen Schnitt analog zu Fig. 12. Wie
man aus Fig. 13 erkennt, wechselwirkt beim Erreichen der Freigabeposition der vordere
schräge Abschnitt der entsprechenden Kontaktelemente 217 mit den gegenüberliegenden
schrägen Anlageflächen 227 der Keilleiste 242. Als Folge gleitet unter Kompression
des elastischen Mittels 221 die Keilleiste 242 zusammen mit den Haltemitteln 245 und
der vorderen Klemmleiste 243 nach vorne (d.h. in der Schnittansicht der Fig. 14 nach
rechts), wodurch sich der Abstand zwischen der vorderen Klemmleiste 243 und der hinteren
Klemmleiste 247 vergrößert und hierdurch die Klemmung des Biegewerkzeugs 209 in der
Haltevorrichtung 213 gelöst wird. Das Biegewerkzeug 209 wird dabei noch über die Verliersicherung
222 in der Haltevorrichtung gehalten, kann jedoch durch einen Bediener über eine entsprechende
Kippbewegung aus der Haltevorrichtung entfernt werden.
[0061] Im Vorangegangenen wurden Ausführungsformen einer Biegemaschine beschrieben, bei
denen die Fixierung der Biegewerkzeuge in einer entsprechenden Haltevorrichtung über
ein elastisches Mittel gewährleistet wird und diese Fixierung rein mechanisch durch
Erzeugung einer entsprechenden Freigabekraft gelöst wird. Nichtsdestotrotz ist es
auch möglich, dass die Fixierung der Biegewerkzeuge auf andere Weise, z.B. hydraulisch,
bewirkt wird, und auch die entsprechende Freigabekraft zum Lösen der Fixierung hydraulisch
erzeugt wird.
[0062] Wird in dem oben beschriebenen Panelbender anstatt einer mechanischen Klemmung eine
hydraulische Klemmung verwendet, hat dies den Nachteil, dass über die gesamte Biegelänge
Hydraulikschläuche, z.B. über Energieketten, geführt werden müssen. Um diesen Nachteil
zu vermeiden, kann eine hydraulische Klemmleiste mit einem abgeschlossenen Hydraulikkreislauf
genutzt werden. Die Sekundär-Biegewange hat dabei zwei Positionen, eine Parkposition
und eine Werkzeugwechselposition. In der Parkposition ist das Biegewerkzeug noch geklemmt,
wohingegen in der Werkzeugwechselposition diese Klemmung gelöst wird. Dabei wird in
der Werkzeugwechselposition eine Schnellkupplung des ansonsten autarken Hydraulikkreislaufs
der Klemmung mit einem gesteuerten Kreislauf verbunden und der Druck der Klemmung
zum Enthemmen oder Klemmen der Biegewerkzeuge direkt gesteuert. Hierfür kann eine
Hydraulikpumpe vorgesehen sein.
[0063] Befindet sich die Sekundär-Biegewange in der Parkposition, ist der Hydraulikdruck
in dem autarken Hydraulikkreislauf konstant und die Biegewerkzeuge werden in der Klemmeinheit
gehalten. Dabei besteht keine Verbindung zum gesteuerten Hydraulickreislauf. Wird
die Sekundär-Biegewange in die Werkzeugwechselposition bewegt, erfolgt die Kopplung
mit dem steuerbaren Hydraulikkreislauf über die Schnellkupplung. Der Hydraulikdruck
in dem gesteuerten Hydraulikkreislauf kann dann verringert werden, um hierdurch das
Lösen der Klemmung zu bewirken. Demgegenüber wird der Druck zum Bewirken der Klemmung
wieder erhöht. Wird anschließend die Sekundär-Biegewange nach einem Werkzeugwechsel
von der Werkzeugwechselposition in die Parkposition bewegt, wird der steuerbare Hydraulikkreislauf
wieder entkoppelt, wobei ein Rückschlagventil den Druck innerhalb der Klemmung konstant
hält. Die Klemmung ist dann wieder autark.
[0064] Die im Vorangegangenen beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung weisen eine
Reihe von Vorteilen auf. Insbesondere wird auf einfache Weise eine bereits vorhandene
Bewegung einer Biegewange in einer Biegemaschine auch dazu genutzt, eine Haltevorrichtung
zu öffnen, um hierdurch in der Haltevorrichtung fixierte Biegewerkzeuge freizugeben.
Dabei ist eine Freigabeposition für die bewegliche Biegewange festgelegt, wobei eine
Bewegung der Biegewange hin zu der Freigabeposition ein entsprechendes Freigabemittel
bei Erreichen der Freigabeposition betätigt, um hierdurch die Haltevorrichtung zu
öffnen. Die Erfindung ist dabei für verschiedene Arten von Biegemaschinen einsetzbar.
Insbesondere kann sie sowohl in Abkantpressen zum freien Biegen von Werkstücken genutzt
werden als auch in Panelbendern, bei denen das Werkstück beim Biegevorgang fixiert
ist.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 100
- Biegemaschine (Abkantpresse)
- 101
- Maschinenkörper
- 102, 103
- Seitenständer
- 104
- Vorderplatte
- 105
- Biegewange (Oberwange)
- 106
- Unterwange
- 107
- Werkzeughalter
- 108
- Sensorik
- 109
- Biegewerkzeuge
- 110
- Steuereinrichtung
- 111
- Benutzerschnittstelle (Display)
- 112, 112'
- Hydraulikzylinder
- 113
- Haltevorrichtung (Klemmvorrichtung)
- 114
- Klemmplatte
- 114a
- vorderer Abschnitt von 114
- 114b
- hinterer Abschnitt von 114
- 115
- Befestigungsmittel (Schraube) für 114
- 115a
- zylindrischer Abschnitt von 115
- 115b
- Gewindeabschnitt von 115
- 115c
- Kopf von 115
- 116
- Freigabemittel
- 117
- Kontaktelemente (Keile)
- 118
- Querstrebe
- 119
- Befestigungsmittel (Schrauben) für 118
- 120
- Befestigungsmittel (Schraube) für 117
- 121
- elastisches Mittel (Tellerfedern)
- 122
- Verliersicherung (Feder)
- 123
- Positioniermittel (Justierkeil)
- 124
- Hinterschneidung
- 125
- Vertiefung
- 126
- Kontaktklotz
- 127
- Anlagefläche von 114a
- 128
- Kontaktfläche von 126
- 129
- Tasche
- 200
- Biegemaschine (Panelbender)
- 201
- Maschinenkörper
- 202,203
- Seitenständer
- 205
- Biegewange (Sekundär-Biegewange)
- 205'
- Biegewange (Sekundär-Biegewange)
- 209
- Biegewerkzeuge
- 213
- Haltevorrichtung (Klemmvorrichtung)
- 216
- Freigabemittel
- 217
- Kontaktelemente (Keile)
- 221
- elastisches Mittel (Tellerfedern)
- 222
- Verliersicherung (Feder)
- 223
- Positioniermittel (Justierkeil)
- 224
- Hinterschneidung
- 225
- Vertiefung
- 227
- Anlagefläche von 242
- 230
- oberer Niederhalter
- 231
- Niederhalterwerkzeug
- 232
- unterer Niederhalter
- 233
- Niederhalterwerkzeug
- 234
- Primär-Biegewange
- 235
- oberes Biegewerkzeug
- 236
- unteres Biegewerkzeug
- 237,237'
- Verlängerungsabschnitte
- 238,238'
- Zahnriemen
- 240,240'
- Drehantriebe
- 241,241'
- Umlenkrollen
- 242
- Keilleiste
- 243
- vordere Klemmleiste
- 244
- Befestigungsmittel (Schraube) für 243
- 245
- Haltemittel (Zylinderstift) für 242
- 246
- Befestigungsmittel für 242
- 247
- hintere Klemmleiste
- 248
- Buchse
- 249
- Führungswagen
- 250
- Führungsschienen
1. Biegemaschine, wobei die Biegemaschine (100; 200) eine Biegewange (105; 205, 205')
aufweist, welche zumindest in einer Arbeitsrichtung (z) der Biegemaschine (100; 200)
bewegbar ist, um ein Werkstück durch Biegen entlang einer Biegelinie umzuformen, die
in einer Breitenrichtung (y) der Biegemaschine (100; 200) verläuft, wobei die Biegemaschine
(100; 200) eine Haltevorrichtung (113; 213) enthält, um zumindest ein Biegewerkzeug
(109; 209) an der Biegemaschine (100; 200) zu fixieren, und wobei an der Biegemaschine
(100; 200) ein Freigabemittel (116; 216) vorgesehen ist, um die Haltevorrichtung (113;
213) von einer geschlossenen Stellung, in der das zumindest eine Biegewerkzeug (109;
209) fixiert ist, in eine das zumindest eine Biegewerkzeug (109; 209) freigebende,
geöffnete Stellung zu überführen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Biegemaschine (100; 200) derart ausgestaltet ist, dass eine Bewegung der Biegewange
(105; 205, 205') hin zu einer vorgegebenen Freigabeposition das Freigabemittel (116;
216) bei Erreichen der vorgegebenen Freigabeposition betätigt.
2. Biegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (113; 213) dazu ausgelegt ist, das zumindest eine Biegewerkzeug
(109; 209) form- und/oder kraftschlüssig zu fixieren.
3. Biegemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegemaschine (100; 200) derart ausgestaltet ist, dass die Bewegung der Biegewange
(105; 205, 205') bei Erreichen der vorgegebenen Freigabeposition eine Freigabekraft
erzeugt, die mittels des Freigabemittels (116; 216) auf die Haltevorrichtung (113;
213) ausgeübt wird, um die Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs (109; 209)
aufzuheben.
4. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegemaschine (100; 200) derart ausgestaltet ist, dass die Bewegung der Biegewange
(105; 205, 205') hin zu der vorgegebenen Freigabeposition eine Bewegung in der Arbeitsrichtung
(z) oder in einer von der Arbeitsrichtung (z) abweichenden Richtung ist, wobei die
abweichende Richtung vorzugsweise der Breitenrichtung (y) der Biegemaschine (100;
200) entspricht.
5. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Freigabemittel (116; 216) unbeweglich an der Biegemaschine (100; 200) angebracht
ist, wohingegen die Haltevorrichtung (113; 213) zusammen mit der Biegewange (105;
205, 205') hin zu der vorgegebenen Freigabeposition beweglich ist, wobei die Haltevorrichtung
(113; 213) vorzugsweise an der Biegewange (105; 205, 205') vorgesehen ist, um das
zumindest eine Biegewerkzeug (109; 209) an der Biegewange (105; 205, 205') zu halten.
6. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Freigabemittel (116; 216) ein oder mehrere Kontaktelemente (117; 217), vorzugsweise
einen oder mehrere Keile, enthält, welche derart angeordnet sind, dass sie bei Erreichen
der vorgegebenen Freigabeposition die Haltevorrichtung (113; 213) mechanisch kontaktieren
und hierdurch die Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs (109; 209) beenden.
7. Biegemaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein jeweiliges Kontaktelement (117; 217) derart ausgestaltet ist, dass es bei Erreichen
der vorgegebenen Freigabeposition gegen zumindest eine Anlagefläche (127; 227) der
Haltevorrichtung (113; 213) drückt und hierdurch eine Bewegung an der Haltevorrichtung
(113; 213) auslöst, wodurch die Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs (109;
209) beendet wird.
8. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (113; 213) eine Klemmvorrichtung ist, welche derart ausgestaltet
ist, dass sie zur Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs (109; 209) eine Haltekraft
in der Form einer Klemmkraft auf das zumindest eine Biegewerkzeug (109; 209) ausübt.
9. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (113; 213) ein oder mehrere elastische Mittel (121; 221) umfasst,
welche in der Haltevorrichtung (113; 213) vorgespannt sind, um hierdurch eine Haltekraft
zur Fixierung des zumindest einen Biegewerkzeugs (109; 209) zu erzeugen.
10. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (113; 213) eine oder mehrere Verliersicherungen (122; 222) umfasst,
um bei geöffneter Haltevorrichtung (113; 213) das zumindest eine Biegewerkzeug (109;
209) lose in der Haltevorrichtung (113; 213) zu halten, und/oder ein oder mehrere
Positioniermittel (123; 223), um bei Erreichen der vorgegebenen Freigabeposition eine
Bewegung des zumindest einen Biegewerkzeugs (109; 209) in eine vorgegebene Position
sicherzustellen, in der das zumindest Biegewerkzeug (109; 209) durch die Haltevorrichtung
(113; 213) gehalten wird.
11. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Biegemaschine (100; 200) eine Sensorik (108) vorgesehen ist, welche dazu konfiguriert
ist, die Annäherung der Biegewange (105; 205, 205') an die vorgegebene Freigabeposition
als Detektionsereignis zu detektieren, wobei die Biegemaschine (100; 200) vorzugsweise
derart ausgestaltet ist, dass bei der Detektion des Detektionsereignisses eine Meldung
über eine Benutzerschnittstelle (111) der Biegemaschine (100; 200) ausgegeben wird.
12. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Freigabemittel (116; 216) in eine Parkposition an der Biegemaschine bewegbar
ist, in der das Freigabemittel (116; 216) nicht durch Bewegung der Biegewange (105;
205, 205') betätigbar ist.
13. Biegemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegemaschine (100; 200) eine Abkantpresse (100) zum freien Biegen eines Werkstücks
zwischen einer beweglichen Oberwange (105) und einer stationären Unterwange (106)
ist, wobei die Biegewange (105; 205, 205') die Oberwange (105) ist.
14. Biegemaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (113; 213) an der Oberwange (105) vorgesehen ist, um das zumindest
eine Biegewerkzeug (109; 209) an der Oberwange (105) zu halten, und das Freigabemittel
(116; 216) unbeweglich benachbart zur Oberwange (105) angeordnet ist, wobei durch
die Bewegung der Oberwange (105) in der Arbeitsrichtung (z) weg von der Unterwange
(106) die vorgegebene Freigabeposition erreicht wird.
15. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegemaschine (100; 200) ein Panelbender (200) ist, welcher derart konfiguriert
ist, dass das Werkstück beim Biegen fixiert ist.
16. Biegemaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (113; 213) an der Biegewange (105; 205, 205') vorgesehen ist,
um das zumindest eine Biegewerkzeug (109; 209) an der Biegewange (105; 205, 205')
zu halten, und die vorgegebene Freigabeposition außerhalb eines Arbeitsbereichs liegt,
in dem das Biegen durch die Biegewange (105; 205, 205') erfolgt, wobei die Biegewange
(113; 213) vorzugsweise in Breitenrichtung (y) des Panelbenders (200) in die vorgegebene
Freigabeposition bewegbar ist.