[0001] Die Erfindung betrifft ein Rollierverfahren zur Herstellung von Profilendprodukten
aus einem Metallflachprodukt mittels Rollformen. Ferner betrifft die Erfindung eine
Rolliervorrichtung zur Herstellung von Profilendprodukten aus einem Metallflachprodukt
mittels Rollformen mit einer Mehrzahl von hintereinander in einer Rollierrichtung
angeordneten Rollierrollen zum Umformen des Metallflachprodukts zu einem Profilzwischenprodukt.
[0002] Das Rollformen, welches auch unter der Bezeichnung Rollieren oder Rollprofilieren
bekannt ist, ist ein Fertigungsverfahren, das regelmäßig für die Herstellung von Profilen
und Rohren aus einem Metallflachprodukt zum Einsatz kommt. Ebenso sind Rolliervorrichtungen
zur Durchführung solcher Verfahren seit langem bekannt. Rollgeformte Bauteile werden
für unterschiedlichste Zwecke eingesetzt.
[0003] Bei bekannten Rollierverfahren wird das Metallflachprodukt typischerweise als Coil
bereitgestellt und endlos der Rolliervorrichtung zugeführt. Bevor das Metallflachprodukt
dem Rollformen unterzogen wird, werden oftmals Aussparungen in das Metallflachprodukt
eingestanzt. Anschließend erfolgt das Umformen des Metallflachprodukts durch Rollformen.
Hierzu wird das Metallflachprodukt mit Hilfe von mehreren hintereinander in einer
Linie angeordneten Rollenpaaren, durch die das Metallflachprodukt geführt wird, schrittweise
gebogen, bis der gewünschte Endquerschnitt erreicht ist. Am Ende der Anlage erfolgt
das Ablängen des Profils, um es auf die gewünschte Länge zu schneiden.
[0004] Rolliervorrichtungen sind jedoch oftmals relativ aufwendig und kostenintensiv, erlauben
aber dennoch nur einen begrenzten Durchsatz, wenn die für das Rollformen aufzuwendenden
Kräfte begrenzt werden sollen.
[0005] Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Rollierverfahren
und die Rolliervorrichtung jeweils der eingangs genannten und zuvor näher erläuterten
Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass ein höherer Durchsatz ohne einen
unverhältnismäßigen Aufwand erreicht werden kann.
[0006] Diese Aufgabe ist gemäß Anspruch 1 gelöst durch ein Rollierverfahren zur Herstellung
von Profilendprodukten aus einem Metallflachprodukt mittels Rollformen,
- bei dem das Metallflachprodukt in einer Rollierrichtung entlang einer Mehrzahl von
hintereinander angeordneten Rollierrollen transportiert wird,
- bei dem das Metallflachprodukt derart in Kontakt mit den Rollierrollen gelangt, dass
das Metallfachprodukt durch den Kontakt mit den Rollierrollen wenigstens abschnittsweise
umgeformt wird,
- beim dem das Metallflachprodukt durch den Kontakt mit den Rollierrollen schrittweise
zu einem Profilzwischenprodukt umgeformt wird und
- bei dem das Profilzwischenprodukt in Längsrichtung des Profilzwischenprodukts in wenigstens
zwei Profilendprodukte geteilt wird.
[0007] Die genannte Aufgabe ist darüber hinaus bei einer Rolliervorrichtung nach dem Oberbegriff
vonAnspruch 13 dadurch gelöst, dass in Rollierrichtung nach den Rollierrollen eine
Teileinrichtung zur Teilung des Profilzwischenprodukts in Längsrichtung des Profilzwischenprodukts
in wenigstens zwei Profilendprodukte angeordnet ist.
[0008] Die Erfindung hat also erkannt, dass es zweckmäßig ist, zunächst ein Profilzwischenprodukt
zu rollformen und aus diesem Profilzwischenprodukt anschließend einzelne Profilendprodukte
herzustellen. Es können so effizient mehrere Arbeitsschritte zum Rollieren mehrerer
Profilendprodukte zusammengefasst werden, so dass sich eine Steigerung des Durchsatzes
erreichen lässt. Werden aus dem Profilzwischenprodukt zwei Profilendprodukte gefertigt,
können die Taktzeiten zur Herstellung der Profilendprodukte um etwa die Hälfte reduziert
werden.
[0009] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird also ein Metallflachprodukt, etwa in Form
eines Blechbands oder eines Blechzuschnitts bzw. einer Platine verwendet, um ein Profilzwischenprodukt
herzustellen, das im Querschnitt einen Verlauf aufweist, der einem Verlauf von zwei
oder mehreren Profilendprodukten entspricht. Durch Teilung des Profilzwischenprodukts
in dessen Längsrichtung werden zwei oder mehrere Profilendprodukte erhalten. Auf diese
Weise können mehrere Profilzwischenprodukte auf einer Rolliervorrichtung parallel
hergestellt werden.
[0010] Der besseren Verständlichkeit halber und zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen
werden nachfolgend das Rollierverfahren und die Rolliervorrichtung zur Herstellung
von Profilendprodukten aus einem Metallflachprodukt mittels Rollformen gemeinsam beschrieben,
ohne jeweils im Einzelnen zwischen dem Rollierverfahren und der Rolliervorrichtung
zu unterscheiden. Anhand des Kontextes ergibt sich jedoch für den Fachmann, welches
Merkmal jeweils hinsichtlich des Rollierverfahrens und hinsichtlich der Rolliervorrichtung
besonders bevorzugt ist.
[0011] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Rollierverfahrens wird das
Metallflachprodukt zu einem im Querschnitt wenigstens im Wesentlichen spiegelsymmetrischen
und/oder wenigstens im Wesentlichen punktsymmetrischen Profilzwischenprodukt umgeformt.
Das Rollieren eines entsprechend symmetrischen Profilzwischenprodukts kann zu einer
erheblichen Reduzierung der Bauteilspannungen beitragen. Ein entsprechendes Profilzwischenprodukt
kann zudem zweckmäßig in zwei Profilendprodukte mit einem im Wesentlichen gleichen
Querschnitt geteilt werden. Auf diese Weise können zwei gleichartige Profilendprodukte
gefertigt werden. Derart hergestellte Profilendprodukte eignen sich so besonders für
den Einsatz als Bauteile, bei denen es von besonderer Bedeutung ist, dass zwei Bauteile
die gleiche Länge aufweisen. Dies ist beispielsweise bei der Rahmenkonstruktion von
Kofferaufbauten für Nutzfahrzeuge der Fall, bei der die Länge gegenüberliegender Rahmenelemente
möglichst identisch sein sollte.
[0012] Neben dem positiven Effekt auf die Toleranzmaße der Profilendprodukte werden die
Rollierrollen beim Rollieren von Profilzwischenprodukten mit einem wenigstens im Wesentlichen
spiegelsymmetrischen und/oder wenigstens im Wesentlichen punktsymmetrischen Querschnitt
weniger hoch belastet. Infolgedessen können die Rollierrollen kleiner dimensioniert
werden. Dies führt wiederum zu Kostenvorteilen für entsprechende Rolliervorrichtungen.
[0013] In zweckmäßiger Weise kann das Metallflachprodukt zu einem im Querschnitt im Wesentlichen
U-förmigen Profilzwischenprodukt umzuformen. Ein U-förmiges Profilzwischenprodukt
lässt sich besonders einfach in zwei L-förmige Profilendprodukte mit einem im Wesentlichen
gleichen Querschnitt teilen, die im Nutzfahrzeugbau vielfach Anwendung finden.
[0014] Mit dem Rollierverfahren lassen sich besonders präzise Profilendprodukte herstellen,
indem das Metallflachprodukt durch einen von jeweils einem Paar von Rollierrollen
gebildeten Rollenspalt geführt und so umgeformt wird. Durch den Kontakt mit den Paaren
von Rollierrollen wird das Metallfachprodukt wenigstens abschnittsweise umgeformt,
so dass durch Führen des Metallflachprodukts durch die hintereinander angeordneten
Rollenpaare das Metallflachprodukt schrittweise zu einem Profilzwischenprodukt umgeformt
wird. Durch Führen des Metallflachprodukts durch einen von einem Paar von Rollierrollen
gebildeten Spalt kanndas Metallflachprodukt besonders präzise umgeformt werden, so
dass Profilendprodukte in engen Toleranzgrenzen hergestellt werden können. Darüber
hinaus lassen sich durch Führen des Metallflachprodukts durch von Rollierrollenpaaren
gebildeten Rollenspalten Profilendprodukte mit besonders kleinen Biegeradien realisieren.
[0015] Um Profilendprodukte mit einer hohen Biegesteifigkeit herzustellen, hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, wenn das Metallflachprodukt durch die Rollierrollen wenigstens
abschnittsweise derart umgeformt wird, so dass ein Profilzwischenprodukt mit einem
wenigstens abschnittsweise doppellagig ausgebildeten Querschnitt erhalten wird. Durch
diese Doppellagigkeit können auf einfache Weise Profile mit Materialstärken gefertigt
werden, die ansonsten nicht oder nur mit erheblichem Aufwand gefertigt werden könnten.
Besonders bevorzugt wird das Metallflachprodukt durch die Rollierrollen derart umgeformt,
so dass ein Profilzwischenprodukt mit einem nahezu durchgehend doppellagig ausgebildeten
Querschnitt erhalten wird. Bei einem nahezu durchgehend doppellagig ausgebildeten
Querschnitt ist eine hohe Biegesteifigkeit über den gesamten Querschnitt des Profilzwischenprodukts
sichergestellt.
[0016] In diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn das Profilzwischenprodukt
an einem nicht doppellagig ausgebildeten Abschnitt in zwei Profilendprodukte geteilt
wird. Das Teilen kann so sehr einfach, materialschonend und mit geringem Kraftaufwand
erfolgen. Durch Teilen des nahezu durchgehend doppellagig ausgebildeten Profilzwischenprodukts
in einem einlagig ausgebildeten Bereich weisen die Profilendprodukte nahezu durchgehend
eine zufriedenstellende Biegesteifigkeit auf, ohne dass sich das Profilzwischenprodukt
schwerer in die Profilendprodukte teilen lässt.
[0017] Weiterhin kann es wünschenswert sein, wenn Aussparungen und/oder Vertiefungen in
das Metallflachprodukt eingebracht werden. Das Einbringen von Aussparungen erfolgt
vorzugsweise durch Stanzen. Vorteilhafterweise werden die Aussparungen und/oder Vertiefungen
in das Metallflachprodukt eingebracht, bevor das Metallflachprodukt in Kontakt mit
den Rollierrollen kommt. Aussparungen und/oder Vertiefungen lassen sich bei einem
Metallflachprodukt vergleichsweise einfach einbringen, so dass es vorteilhaft ist,
diesen Verfahrensschritt vor dem Rollieren durchzuführen.
[0018] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen in besonderem Maße zum Tragen,
wenn das Profilzwischenprodukt durch Schneidrollen in wenigstens zwei Profilendprodukte
getrennt wird. Die Rotationsachse der hierfür eingesetzten Schneidrolle ist hierbei
quer zur Rollierrichtung angeordnet. Mittels Schneidrollen können lange Profilzwischenprodukte
besonders einfach und präzise kontinuierlich getrennt werden. Alternativ können andere
Trennverfahren wie das Laserschneiden in diesem Zusammenhang zum Einsatz kommen.
[0019] Um das Verfahren noch effizienter zu gestalten, kann das Metallflachprodukt von einem
Coil abgezogen und endlos in Kontakt mit den Rollierrollen gebracht werden. Auf diese
Weise kann der Aufwand zur Lagerhaltung für die Bevorratung von Platinen eingespart
werden. Zudem kann die Konfektionierung hinsichtlich der Bauteillänge recht spät im
Prozess erfolgen, was die Produktionsflexibilität erhöhen kann. Alternativ kann das
Materialflachprodukt als Platine bereitgestellt werden. Das Nutzen von Platinen bei
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bietet Flexibilitätsvorteile, geht jedoch
auch mit Produktivitätsverlusten einher.
[0020] Für bestimmte Anwendungen kann es bevorzugt sein, wenn das Metallflachprodukt als
beschichtetes Metallflachprodukt in Kontakt mit den Rollierrollen gebracht wird. Beispielsweise
kann sich eine Zinkschicht vorteilhaft auf die Beschaffenheit der hier in Rede stehenden
Profilendprodukte auswirken. Eine Zinkschicht ist geeignet, um das Material des Profilendprodukts
vor Korrosion zu schützen. Eine Verzinkung des Profilendprodukts ist dann typischerweise
nicht mehr notwendig.
[0021] Üblicherweise sind beschichtete Metallflachprodukte an ihrer oberen und unteren Oberfläche
mit der Beschichtung versehen. Die Kanten weisen in der Regel keine Beschichtung auf,
so dass diese Kanten im besonderen Maße Umgebungseinflüssen ausgesetzt sind. Diese
Umgebungseinflüsse führen beispielsweise zu Korrosion. Um die Kanten der Profilendprodukte
besser vor Korrosion zu schützen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, Profilzwischenprodukte,
die einen nahezu durchgehend doppellagig ausgebildeten Querschnitt aufweisen können,
an einem nicht doppellagig ausgebildeten Abschnitt in besonderer Weise zu trennen.
Das Trennen kann nämlich so erfolgen, dass der beim Trennen gebildete Rand wenigstens
teilweise um eine zuvor bereits vorhandene Kante herumgebogen wird. Bei der vorher
vorhandenen Kante handelt es sich um die Kante des Coils oder der Platine. Mit anderen
Worten wird durch das Teilen der gebildete Rand in Richtung der anderen Kante gebogen,
wodurch die Kante abschnittsweise verdeckt wird. Dies reduziert die Umgebungseinflüsse
auf die unbeschichtete Kante. Die möglicherweise von Korrosion betroffene Fläche wird
damit reduziert.
[0022] Das Profilzwischenprodukt kann nach dem Teilen in wenigstens zwei Profilendprodukte
quer zur Rollierrichtung und/oder Längserstreckung des Profilzwischenprodukts abgelängt
werden. Dieser Verfahrensschritt stellt sicher, dass die Profilendprodukte die gewünschte,
und zwar insbesondere jeweils paarweise dieselbe Länge aufweisen. Besonders bevorzugt
werden die aus einem Profilzwischenprodukt hervorgehenden Profilendprodukte daher
gemeinsam abgelängt.
[0023] Bei einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung zur Herstellung
von Profilendprodukten aus einem Metallflachprodukt mittels Rollformen umfasst die
Teileinrichtung wenigstens eine Schneidrolle, deren Rotationsachse quer zur Rollierrichtung
angeordnet ist. Mit einer derartig angeordneten Schneidrolle kann das Profilendprodukt
besonders einfach und präzise in Längsrichtung des Profilzwischenprodukts in wenigstens
zwei Profilendprodukte geteilt werden.
[0024] Das Umformen des Metallflachprodukts zu dem Profilzwischenprodukt kann besonders
vorteilhaft durch eine Rolliervorrichtung erfolgen, deren Rollierrollen als Rollierrollenpaare
mit jeweils einem Rollenspalt zwischen den ein Paar bildenden Rollierrollen hintereinander
angeordnet sind. Indem das Metallflachprodukt durch den von einem Rollierrollenpaar
gebildeten Spalt geführt wird, kann das Metallflachprodukt besonders präzise gebogen
werden. Auf diese Weise kann ein Profilzwischenprodukt in engen Toleranzgrenzen und
mit kleinen Biegeradien hergestellt werden.
[0025] Aussparungen und/oder Vertiefungen können besonders einfach durch eine in Rollierrichtung
vor den Rollierrollen angeordnete Trenneinrichtung in das Metallflachprodukt eingebracht
werden. Vor den Rollierrollen weist das Metallflachprodukt noch eine flache Form auf,
so dass vergleichsweise einfach Aussparungen und/oder Vertiefungen eingebracht werden
können. Besonders bevorzugt ist die Trenneinrichtung als Stanze ausgebildet, die in
effizienter Weise Aussparungen in das Metallflachprodukt einbringen kann.
[0026] Zusätzlich kann in Rollierrichtung nach der Teileinrichtung eine Ablängeinrichtung
zum Ablängen des Profilendprodukts angeordnet sein. Mit der Ablängeinrichtung können
die Profilendprodukte, und zwar insbesondere jeweils paarweise, auf die gewünschte
Länge quer zur Rollierrichtung und/oder Längserstreckung des Profilendprodukts abgelängt
werden.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Rolliervorrichtung in einer schematischen Darstellung in Seitenansicht,
- Fig. 2A-E
- jeweils ein Querschnitt eines Metallflachprodukts bei einem erfindungsgemäßen Verfahren,
das schrittweise zu einem Profilzwischenprodukt bzw. einem Profilendprodukt umgeformt
wird,
- Fig. 3A-B
- das Profilzwischenprodukt und das Profilendprodukt aus Fig. 2D-E in perspektivischer
Ansicht und
- Fig. 4
- ein alternatives Profilzwischenprodukt in perspektivischer Ansicht.
[0028] In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Rolliervorrichtung 1 in Seitenansicht schematisch
dargestellt. Die Rolliervorrichtung 1 umfasst, jeweils hintereinander angeordnet,
eine Trenneinrichtung in Form einer Stanze 2, eine Mehrzahl von aus jeweils zwei Rollierrollen
3 gebildeten Rollenpaaren 4, eine Teileinrichtung in Form einer Schneidrolle 5 und
eine Ablängeinrichtung 6.
[0029] Ein als Coil 7 bereitgestelltes Metallflachprodukt 8 wird in Rollierrichtung RR durch
die Rolliervorrichtung 1 transportiert. Die Rollierrichtung RR entspricht dabei der
Längsrichtung des Metallflachprodukts 8. Zunächst wird das Metallflachprodukt 8 vom
Coil 7 abgezogen und durch die Stanze 2 geführt, in der Aussparungen 9 beispielsweise
in Form von Löchern in das Metallflachprodukt 8 eingebracht werden. Anschließend wird
das Metallflachprodukt 8 durch die hintereinander angeordneten Rollenpaare 4 gefördert.
Die Einrichtung zum Transport des Metallflachprodukts 8 ist der besseren Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Die Rollenpaare 4 sind so angeordnet, dass das Metallflachprodukt
8 durch den Kontakt mit den Rollenpaaren 4 schrittweise zu einem Profilzwischenprodukt
10 umgeformt wird. In einem nächsten Schritt erfolgt die Trennung des Profilzwischenprodukts
10 in Längsrichtung des Profilzwischenprodukts 10 durch die Schneidrolle 5 in zwei
Profilendprodukte 11. Die Schneidrolle 5 dreht sich dabei um eine quer zur Rollierrichtung
RR ausgerichtete Rotationsachse 12 in der Rollierrichtung RR. Am Ende der Rolliervorrichtung
1 erfolgt die Ablängung der Profilendprodukte 11 durch die Ablängeinrichtung 6 in
die gewünschte Länge. Die Ablängeinrichtung 6 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel
eine Schneide 13, die vertikal in Richtung des nicht näher gekennzeichneten Pfeils
nach oben und unten bewegt werden kann.
[0030] In den Fig. 2A-E ist schematisch das Umformen des Metallflachprodukts 8 in der Rolliervorrichtung
1 in ein Profilendprodukt 11 dargestellt.. In den Fig. 2A-E ist jeweils ein Querschnitt
des Metallflachprodukts 8 in verschiedenen Stadien des Umformprozesses abgebildet.
Das Umformen erfolgt mit einer Mehrzahl von Rollenpaaren 4, durch die das Metallflachprodukt
8 geführt wird. Die Rollierrollen 3 sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
Darüber hinaus sind mehrere Umformschritte zusammengefasst.
[0031] Das Metallflachprodukt 8 wird zunächst mit einem ebenen, horizontalen Querschnitt
zugeführt und beim Durchgang durch eine Mehrzahl von durch die Paare 4 von Rollierrollen
3 gebildete Rollenspalten schrittweise in ein Profil mit U-förmigem Querschnitt umgeformt.
Dies ist insbesondere in der Fig. 2A dargestellt.. Hierzu werden zwei jeweils außen
liegende Abschnitte 14 des Metallflachprodukts 8 in Richtung des nicht näher gekennzeichneten
Pfeils nach oben gebogen. Das Metallflachprodukt 8 nach diesem Umformschritt ist mit
einer gestrichelten Linie in Fig. 2A dargestellt.
[0032] Gemäß Fig. 2B werden anschließend zwei am oberen Rand angeordnete Abschnitte 15 des
U-förmigen Profils in Richtung des nicht näher gekennzeichneten Pfeils nach unten
gebogen werden, so dass ein H-förmiges Profil entsteht. Das H-förmige Profil ist abschnittsweise
doppellagig ausgebildet. Nachfolgend werden zwei am unteren Rand angeordnete, einlagige
Abschnitte 16 des Profils nach oben in die Horizontale gebogen, so dass ein nahezu
vollständig doppellagig ausgebildetes U-Profil entsteht, welches dem Profilzwischenprodukt
10 entspricht.
[0033] Die Querschnitte der in den Fig. 2A-C gezeigten Profile sind zu jedem Zeitpunkt,
bevor das Profilzwischenprodukt 10 in zwei Profilendprodukte 11 geteilt wird, im Wesentlichen
spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Symmetrieebene 17 der Profile ist in den Fig.
2A-C jeweils als Strichpunktlinie dargestellt.
[0034] Wie dies in den Fig. 2D-E dargestellt ist, wird das U-förmige Profilzwischenprodukt
10 sodann in zwei L-förmige Profilendprodukte 11 geteilt. Hierzu wird das Profilzwischenprodukt
10 in Längsrichtung des Profilzwischenprodukts 10 mit der Schneidrolle 5 in der Mitte
durchtrennt und somit geteilt, so dass zwei Profilendprodukte 11 mit dem gleichen
Querschnitt entstehen. Das Profilzwischenprodukt 10 wird dabei entlang des Bereichs
geteilt, der nicht doppellagig ausgebildet ist.
[0035] Die außenliegenden Kanten 18 des dargestellten und insoweit bevorzugten Metallflachprodukts
8 sind unbeschichtet. Die Oberseite und die Unterseite des Metallflachprodukts 8 sind
jedoch beschichtet, insbesondere verzinkt. Die Beschichtung des Metallflachprodukts
8 ist in den Fig. 1-4 der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Bei
dem in Fig. 2D gezeigten Profilzwischenprodukt 10 sind die Kanten 18 gegenüberliegend
an der unteren Seite des Profilzwischenprodukts 10 angeordnet. Beim Teilen des Profilzwischenprodukts
10 in zwei Profilendprodukte 11 entsteht an den Profilendprodukten 11 jeweils eine
weitere, sich in Längserstreckung des Profilendproduktes 11 verlaufende Schnittkante
19. Die Schnittkante 19 wird beim Teilen des Profilzwischenprodukts 10 jeweils in
Richtung der bereits am Rand des Metallflachprodukts 8 vorhandenen Kante 18 gebogen.
Dies erfolgt so, dass diese Kante 18 zumindest abschnittsweise in Anlage an den beim
Teilen gebildeten Rand gelegt wird. Im Bereich der Anlage, also des Überdeckens wird
die ursprüngliche Kante 18 durch den an die nachträglich gebildete Schnittkante 19
angrenzenden Rand so gegen Umwelteinflüsse abgeschirmt. Beispielsweise kann auf diese
Weise Feuchtigkeit mit der Kante 18 in Kontakt kommen, so dass die Gefahr von Korrosion
reduziert werden kann.
[0036] In den Fig. 3A-B sind das Profilzwischenprodukt 10 und die Profilendprodukte 11 aus
den Fig. 2D-E in perspektivischer Ansicht dargestellt. In Fig. 3A ist eine gestrichelte
Trennlinie 20 eingezeichnet, die in der Symmetrieebene des Profilzwischenprodukts
10 liegt. Das Profilzwischenprodukt 10 wird entlang dieser Trennlinie 20 in zwei Profilendprodukte
11 getrennt, so dass zwei spiegelbildliche Profilendprodukte 11 mit dem gleichen Querschnitt
entstehen.
[0037] In Fig. 4 ist ein alternatives Verfahren zur Herstellung eines Profilzwischenprodukts
10' dargestellt. Der Querschnitt dieses Profilzwischenprodukts 10' ist im Wesentlichen
punktsymmetrisch mit einem Symmetriezentrum 21 ausgebildet. Das Profilzwischenprodukt
10' ist mithin achsensymmetrisch ausgebildet. Es kann also entlang eines Trennschnitts
20' geteilt werden, in der die Symmetrieachse des Profilzwischenprodukts 10' angeordnet
ist. Es ergeben sich zwei L-förmige Profilendprodukte 11', die im Wesentlichen denselben
Querschnitt aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Rolliervorrichtung
- 2
- Stanze
- 3
- Rollierrolle
- 4
- Rollenpaar
- 5
- Schneidrolle
- 6
- Ablängeinrichtung
- 7
- Coil
- 8
- Metallflachprodukt
- 9
- Aussparungen
- 10, 10'
- Profilzwischenprodukt
- 11, 11'
- Profilendprodukt
- 12
- Rotationsachse der Schneidrolle 5
- 13
- Schneide
- 14
- Abschnitt des Profils
- 15
- Abschnitt des Profils
- 16
- Abschnitt des Profils
- 17
- Symmetrieebene
- 18
- Kante
- 19
- Schnittkante
- 20
- Trennlinie
- 20'
- Trennschnitt
- 21
- Symmetriezentrum
- RR
- Rollierrichtung
1. Rollierverfahren zur Herstellung von Profilendprodukten (11, 11') aus einem Metallflachprodukt
(8) mittels Rollformen,
- bei dem das Metallflachprodukt (8) in einer Rollierrichtung (RR) entlang einer Mehrzahl
von hintereinander angeordneten Rollierrollen (3) transportiert wird,
- bei dem das Metallflachprodukt (8) derart in Kontakt mit den Rollierrollen (3) gelangt,
dass das Metallfachprodukt (8) durch den Kontakt mit den Rollierrollen (3) wenigstens
abschnittsweise umgeformt wird,
- beim dem das Metallflachprodukt (8) durch den Kontakt mit den Rollierrollen (3)
schrittweise zu einem Profilzwischenprodukt (10, 10') umgeformt wird und
- bei dem das Profilzwischenprodukt (10, 10') in Längsrichtung des Profilzwischenprodukts
(10, 10') in wenigstens zwei Profilendprodukte (11, 11') geteilt wird.
2. Rollierverfahren nach Anspruch 1,
bei dem das Metallflachprodukt (8) zu einem im Querschnitt wenigstens im Wesentlichen
spiegelsymmetrischen und/oder wenigstens im Wesentlichen punktsymmetrischen Profilzwischenprodukt
(10, 10') umgeformt wird und, vorzugsweise, in zwei Profilendprodukte (11, 11') mit
einem im Wesentlichen gleichen Querschnitt geteilt wird.
3. Rollierverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem das Metallflachprodukt (8) zu einem im Querschnitt im Wesentlichen U-förmigen
Profilzwischenprodukt (10, 10') umgeformt wird.
4. Rollierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem das Metallflachprodukt (8) derart in Kontakt mit jeweils von einem Paar (4)
von Rollierrollen (3) gebildeten Rollenspalt zum Durchführen des Metallflachprodukts
(8) gelangt, dass das Metallfachprodukt (8) durch den Kontakt mit den Paaren (4) von
Rollierrollen (3) wenigstens abschnittsweise umgeformt wird und
beim dem das Metallflachprodukt (8) durch den Kontakt mit den Paaren (4) von Rollierrollen
(3) schrittweise zu einem Profilzwischenprodukt (10, 10') umgeformt wird.
5. Rollierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem das Metallflachprodukt (8) durch die Rollierrollen (3) derart umgeformt wird,
so dass ein Profilzwischenprodukt (10, 10') mit einem wenigstens abschnittsweise,
vorzugsweise nahezu durchgehend doppellagig ausgebildeten Querschnitt erhalten wird.
6. Rollierverfahren nach Anspruch 5,
bei dem das Profilzwischenprodukt (10, 10') an einem nicht doppellagig ausgebildeten
Abschnitt in zwei Profilendprodukte (11, 11') geteilt wird.
7. Rollierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem, vorzugsweise bevor das Metallflachprodukt (8) in Kontakt mit den Rollierrollen
(3) kommt, Aussparungen (9) und/oder Vertiefungen in das Metallflachprodukt (8) eingebracht,
vorzugsweise eingestanzt, werden.
8. Rollierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem das Profilzwischenprodukt (10, 10') durch Schneidrollen in wenigstens zwei
Profilendprodukte (11, 11') geteilt wird.
9. Rollierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem das Metallflachprodukt (8) von einem Coil (7) abgezogen und endlos in Kontakt
mit den Rollierrollen (3) gebracht wird.
10. Rollierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem das Metallflachprodukt (8) als beschichtetes Metallflachprodukt (8) in Kontakt
mit den Rollierrollen (3) gebracht wird.
11. Rollierverfahren nach Anspruch 6 und 10,
bei dem das Metallflachprodukt (8) beim Teilen des Profilzwischenprodukts (10, 10')
in zwei Profilendprodukte (11, 11') wenigstens abschnittsweise um eine am Rand des
beschichteten Metallflachprodukts (8) vorhandene Kante (18) herumgebogen wird.
12. Rollierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei dem das Profilzwischenprodukt (10, 10') nach dem Teilen in wenigstens zwei Profilendprodukte
(11, 11') quer zur Rollierrichtung (RR) und/oder Längserstreckung des Profilzwischenprodukts
(10, 10') abgelängt wird.
13. Rolliervorrichtung zur Herstellung von Profilendprodukten (11, 11') aus einem Metallflachprodukt
(8) mittels Rollformen, vorzugsweise mit einem Rollierverfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 12, mit einer Mehrzahl von hintereinander in einer Rollierrichtung (RR) angeordneten
Rollierrollen (3) zum Umformen des Metallflachprodukts (8) zu einem Profilzwischenprodukt
(10, 10'),
dadurch gekennzeichnet, dass
in Rollierrichtung (RR) nach den Rollierrollen (RR) eine Teileinrichtung zur Teilung
des Profilzwischenprodukts (10, 10') in Längsrichtung des Profilzwischenprodukts (10,
10') in wenigstens zwei Profilendprodukte (11, 11') angeordnet ist.
14. Rolliervorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teileinrichtung wenigstens eine Schneidrolle (5) umfasst, deren Rotationsachse
(12) quer zur Rollierrichtung (RR) angeordnet ist, und/oder dass die Rollierrollen
(3) als Rollierrollenpaare (4) mit jeweils einem Rollenspalt zwischen den ein Paar
(4) bildenden Rollierrollen (3) hintereinander angeordnet sind.
15. Rolliervorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Rollierrichtung (RR) vor den Rollierrollen (3) eine Trenneinrichtung, vorzugsweise
eine Stanze (2), zur Einbringung von Aussparungen (9) und/oder Vertiefungen in das
Metallflachprodukt (8) angeordnet ist und/oder in Rollierrichtung (RR) nach der Teileinrichtung
eine Ablängeinrichtung (6) zum Ablängen des Profilendprodukts (11, 11') angeordnet
ist.