[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türband mit einem ersten und einem zweiten
Befestigungsteil sowie mit zumindest einem Gelenkbügel, der die Befestigungsteile
schwenkbeweglich miteinander verbindet, wobei zumindest eines der Befestigungsteile
einen Aufnahmeraum bildendes oberes und unteres Aufnahmeelement aufweist, an denen
der zumindest eine Gelenkbügel drehbeweglich gelagert ist.
[0002] Aus der Praxis ist es bekannt, Türen brandschutzhemmend auszugestalten. Eine solche
Brandschutzhemmung betrifft einerseits den Türflügel, welcher entweder aus einem hitzebeständigen
Material gebildet ist oder Materialien enthält, welche selbstlöschend wirken und hierzu
im Falle einer Hitzeeinwirkung kühlende Materialien wie z. B. Wasser freisetzen, um
so über einen längeren Zeitraum einen Durchtritt des Feuers zu verhindern. Besonders
bekannt ist in diesem Zusammenhang Gips, welcher beispielsweise innerhalb des Türflügels
eingebracht werden kann.
[0003] Darüber hinaus ist es von besonderem Interesse, auch einen Durchtritt von Gasen zwischen
den Türfugen zu verhindern. Bei diesen Gasen kann es sich einerseits um Luftsauerstoff
und andererseits um Rauchgase handeln. Während der Eintritt von Luftsauerstoff ein
Schüren des Feuers bedeuten würde, kann die Entwicklung von Rauchgas das Durchqueren
etwaiger Fluchtwege verhindern. Vor diesem Hintergrund ist es bekannt, an den Schmalseiten
des Türflügels oder in der Falz der Türzarge sogenannte Brandschutzelemente in Form
von Brandschutzstreifen vorzusehen, welche im Falle einer Hitzeentwicklung aufschäumen
und hierdurch den Türspalt zwischen Türflügel und Türzarge abdichten. Im Zuge des
Aufschäumens entwickelt sich ein sogenannter Blähdruck, welcher üblicherweise im Rahmen
von einem bis 1,5 N/mm
2 die Fuge verschließt.
[0004] Allerdings setzt ein solcher wirksamer Verschluss zwischen Türflügel und Türzarge
voraus, dass der Türflügel auch im Falle einer Hitzeentwicklung möglichst über einen
langen Zeitraum mechanisch gehalten wird, so dass auch den Türbändern im besonderen
Maße Bedeutung zukommt.
[0005] Beispielsweise werden heutzutage eine Vielzahl von Türbändern aus sogenanntem Zinkdruckguss
hergestellt, welcher sich zwar in einfacher Art und Weise gestalten lässt, dessen
Schmelzpunkt aber bereits mit 650 °C im Falle eines Brandes leicht überschritten werden
kann. Infolgedessen schmilzt das Türband zumindest teilweise auf, so dass die erforderliche
mechanische Stabilität unter Umständen nicht mehr gewährleistet werden kann.
[0006] Aufgrund der Vielzahl der Bauteile und insbesondere aufgrund der verschwenkbaren
Ausgestaltung bildet das Türband darüber hinaus eine Vielzahl von Fugen, welche einen
Durchtritt von Gasen nicht vollständig verhindern können. Vor diesem Hintergrund ist
es daher zweckmäßig, auch bei den Türbändern brandschutzhemmende Maßnahmen vorzusehen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Türband anzugeben,
welches sich gegenüber den bisherigen Lösungen durch eine verbesserte Brandschutzhemmung
auszeichnet. Darüber hinaus soll auch der Brandschutz von Türen mit derartigen Türbändern
verbessert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Türband gemäß Patentanspruch 1. Dementsprechend
weist zumindest eines der Aufnahmeelemente eine in Richtung des Aufnahmeraums offene
Aufnahmeausformung auf, in der ein aus einem unter Hitzeeinwirkung aufschäumenden
Material gebildetes Brandschutzelement angeordnet ist.
[0009] Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass die Aufnahmeelemente üblicherweise
derart in den Befestigungsteilen gebildet oder angeordnet sind, dass das Einbringen
einer Ausnahmeausformung ohne Weiteres möglich ist. Dieser Raum kann dann für ein
Brandschutzelement genutzt werden, welches durch die Ausnahmeausformung gehalten und
zugleich sichergestellt wird, dass der zumindest eine Gelenkbügel ohne Weiteres über
der Ausformung und damit auch über dem Brandschutzmaterial verschwenken können.
[0010] Zugleich kann durch die Bildung eines speziellen Bereiches sichergestellt werden,
dass eine ausreichende Menge des aufschäumenden Materials in die Aufnahmeelemente
beziehungsweise in das entsprechende Aufnahmeelement eingebracht werden kann, welches
dann im Falle einer Hitzeeinwirkung aufschäumt und insbesondere die Aufnahmebereiche
der Gelenkbügel ausschäumt. Die Zwischenräume werden dann dicht verschlossen, wodurch
einerseits der Durchtritt von Gasen verhindert wird und zugleich die Gelenkbügel auch
im Falle eines bereichsweise Aufschmelzens der Türbänder derart gehalten werden, dass
der Türflügel innerhalb der Türzarge über einen möglichst langen Zeitraum verbleibt.
In Ergänzung mit Brandschutzelementen zwischen Türflügel und Türzarge kann somit eine
Tür geschaffen werden, welche über einen möglichst langen Zeitraum einer einseitigen
Hitzeeinwirkung standhält und zugleich das Betreten von Fluchtwegen ermöglicht.
[0011] Besonders vorteilhaft ist eine solche Ausgestaltung selbstverständlich dann, wenn
auch der Türflügel aus einem brandschutzhemmenden Material gebildet ist. Aber selbst
im Falle eines Türflügels aus Holz kann so eine höhere Brandschutzklasse erreicht
werden. Hierbei ist zu beachten, dass sich die Brandschutzklassifikation nicht nach
einzelnen Komponenten sondern vielmehr an dem Gesamttürsystem richtet. Je länger der
Zeitraum andauert, in dem die Tür dem Brand standhält, desto höher ist auch die Brandschutzklassifikation.
Dennoch können selbstverständlich einzelne Komponenten zu einer höheren Brandschutzklassifikation
beitragen. Durch die verbesserte Brandschutzhemmung des Türbandes ist daher auch eine
höhere Brandschutzklassifikation des gesamten Türsystems möglich.
[0012] Die Formschlussausformung kann grundsätzlich in unterschiedlicher Art und Weise ausgebildet
sein. So reicht es beispielsweise aus, wenn in die der Gelenkbügel zugewandten Oberfläche
des entsprechenden Aufnahmeelementes Rippen vorgesehen sind, die dann eine seitliche
Begrenzung für das Brandschutzelement bilden. Das Einprägen derartiger Rippen ist
insbesondere dann besonders vorteilhaft, wenn die Aufnahmeelemente im Wesentlichen
als Umformteile aus Blech gebildet sind und somit eine entsprechend geringe Wandstärke
aufweisen.
[0013] Alternativ ist es jedoch gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die
Ausnahmeausformung als Vertiefung ausgebildet ist. Eine solche Vertiefung meint im
Rahmen der Erfindung einen Rücksprung im Aufnahmeelement ausgehend von einer den Gelenkbügeln
zugewandten Oberfläche. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere dann sinnvoll,
wenn das Aufnahmeelement nicht als Umformteil sondern beispielsweise als Druckgussteil,
z. B. Zinkdruckgussteil ausgebildet ist. Hierdurch kann durch die Vertiefung zusätzlich
eine Materialersparnis erzielt werden.
[0014] Die Höhe dieser Vertiefung richtet sich insbesondere an der zur Verfügung stehenden
Gesamthöhe des Aufnahmeelementes und beträgt gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
zwischen 2 und 10 mm, bevorzugt zwischen 3 und 8 mm. Die Grundfläche der Vertiefung
kann zwischen 20 und 80 %, bevorzugt zwischen 30 und 70 %, besonders bevorzugt zwischen
40 und 60 % der Oberfläche des jeweiligen Aufnahmeelementes betragen, wobei sich auf
eine projizierte Oberfläche des Aufnahmeelementes ohne Einbeziehung von Abschrägungen
oder Durchbrechungen bezogen wird. Darüber hinaus liegt es selbstverständlich im Rahmen
der Erfindung, dass unterschiedliche Aufnahmeelemente auch unterschiedlich große Vertiefungen
aufweisen.
[0015] Im Gegensatz zur Ausbildung mit Rippen hat eine solche Ausgestaltung den Vorteil,
dass die Aufnahmeelemente eine im Wesentlichen glatte Oberfläche aufweisen, wodurch
die Bewegung der Gelenkbügel in einfacher Art und Weise kontrolliert und ein Schleifen
an der Oberfläche des Aufnahmeelementes verhindert werden kann.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Brandschutzelement
in einem nicht-aufgeschäumten Zustand bündig an einer an die Vertiefung angrenzenden
Fläche des Aufnahmeelementes angrenzt. Es versteht sich, dass es sich bei der angrenzenden
Fläche um die Fläche des Aufnahmeelementes handelt, welche den Aufnahmeraum begrenzt.
Durch die bündige Ausgestaltung wird sichergestellt, dass der zur Verfügung stehende
Raum der Vertiefung bestmöglich ausgenutzt wird, während zugleich durch die bündige
Ausgestaltung gewährleistet wird, dass die Gelenkbügel entlang der Oberfläche störungsfrei
geführt werden können. Da derartige Ausgestaltungen üblicherweise einer gewissen Fertigungstoleranz
unterliegen, ist im Rahmen der Erfindung mit einer bündigen Ausgestaltung gemeint,
dass zumindest eine Toleranz von +/- 5 %, bezogen auf die Höhe der Vertiefung, noch
immer als bündige Ausbildung verstanden wird.
[0017] Wenngleich es im Rahmen der Erfindung ausreicht, wenn nur eines der Aufnahmeelemente
mit einer solchen Aufnahmeausformung und einem darin angeordneten Brandschutzelement
ausgebildet ist, so ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass in dem oberen und dem unteren Aufnahmeelement jeweils eine Aufnahmeausformung
und ein in der Aufnahmeausformung angeordnetes Brandschutzelement vorgesehen ist.
[0018] Im Falle eines Brandes schäumen dann alle Brandschutzelemente auf und stabilisieren
die Gelenkbügel an allen Aufnahmen, so dass eine größtmögliche mechanische Stabilisierung
gewährleistet wird. Zugleich kann durch die mehrfache Anordnung von Brandschutzelementen
eine vollständige Ausschäumung der Hohlräume innerhalb des Türbandes wesentlich leichter
realisiert werden, als bei einer Ausgestaltung, bei der nur einzelne Aufnahmeelemente
mit einer Aufnahmeausformung und einem darin angeordneten Brandschutzelement ausgestattet
sind.
[0019] Als Brandschutzelement kommen insbesondere alle gängigen und aus der Praxis bekannten
Materialien in Betracht, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass das in der Aufnahmeausformung
angeordnete Brandschutzelement ab einer Temperatur von mehr als 130 °C, besonders
bevorzugt ab einer Temperatur von mehr als 150 °C, beginnt aufzuschäumen.
[0020] Bevorzugt sind die Befestigungsteile zumindest teilweise aus einem Zinkdruckguss
gebildet. Dies betrifft insbesondere die Grundkörper der Befestigungsteile, in denen
dann die Aufnahmeelemente vorzugsweise als separates Bauteil angeordnet sind. Selbstverständlich
liegt es auch an der Erfindung, dass die Aufnahmeelemente einstückig mit den Grundkörpern
ausgebildet sind, wobei im Falle einer separaten Ausbildung die Aufnahmeelemente ebenfalls
als Zinkdruckgussteil hergestellt werden können.
[0021] Wie bereits zuvor erläutert, liegt der besondere Vorteil von Zinkdruckgussteilen
darin begründet, dass die Form in einfacher Art und Weise vorgegeben werden kann,
so dass eine Vielzahl von Ausgestaltungsformen denkbar sind. Allerdings weisen derartige
Zinkdruckgussteile einen im Vergleich zu Edelstahl oder Aluminiumbauteilen geringen
Schmelzpunkt auf, so dass derartige Türbänder nur in begrenztem Maße als hitzebeständig
bezeichnet werden können. In Kombination mit den erfindungsgemäßen Brandschutzelementen
kann aber dennoch ein Türband geschaffen werden, welches sich einerseits durch ein
hochwertiges optisches Erscheinungsbild und eine hohe Funktionalität und zugleich
durch eine erhöhte Feuerschutzbeständigkeit auszeichnet, da durch die aufschäumenden
Brandschutzelemente trotz aufschmelzenden Befestigungsteilen weiterhin eine gewisse
mechanische Stabilität und eine ausreichende Gasabdichtung ermöglicht wird.
[0022] Dieser Vorteil kommt vor allem bei Türbändern zur Geltung, welche verdeckt liegend
zwischen dem Türflügel und der Türzarge eingesetzt sind. Hierzu sind dann die Befestigungsteile
in Ausnehmungen in der Schmalseite des Türflügels und in der Laibungsseite der Türzarge
einsetzbar.
[0023] Gemäß einer solchen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein erster
und ein zweiter Gelenkbügel vorgesehen sind, die um eine vertikale Drehachse drehbeweglich
miteinander verbunden sind. Ferner kann der erste Gelenkbügel in dem oberen und dem
unteren Aufnahmeelement des ersten Befestigungsteils verschiebbar gelagert sein. Dies
gilt gleichermaßen für den zweiten Gelenkbügel in dem zweiten Befestigungsteil. Eine
solche Ausgestaltung sieht dann üblicherweise Aufnahmeelemente in beiden Befestigungsteilen
vor, wobei es grundsätzlich ausreicht, wenn lediglich die Aufnahmeelemente eines Befestigungsteils
mit Vertiefungen und Brandschutzelementen ausgebildet sind. Bevorzugt weisen jedoch
alle Aufnahmeelemente bzw. das obere und das untere Element beider Befestigungsteile
eine entsprechende Aufnahmeausformung auf, so dass dann zumindest vier Brandschutzelemente
in dem Türband vorgesehen sind. Die Ausgestaltung der Vertiefung kann sich zwischen
den Befestigungsteilen unterscheiden.
[0024] Ausgehend von einer Ausgestaltung für eine verdeckte Anordnung des Türbandes sind
die Gelenkbügel in einem geschlossenen Zustand in den Aufnahmeräumen der einzelnen
Befestigungsteile angeordnet und folglich von außen nicht sichtbar. Eine solche Ausgestaltung
kann über unterschiedliche Kinematiken erreicht werden, wobei bevorzugt der erste
Gelenkbügel in dem oberen und dem unteren Aufnahmeelement des ersten Befestigungsteils
verschiebbar gelagert ist. Hierzu ist der erste Gelenkbügel über eine Kulissenführung
in dem oberen und dem unteren Aufnahmeelement des ersten Befestigungsteils drehbar
geführt, wobei die Kulissenführung jeweils aus einer in den Befestigungsteilen gebildeten
Nut und einem in der Nut verschiebbar angeordneten Führungsschlitten gebildet ist,
der über einen Gelenkbolzen mit dem ersten Gelenkbügel verbunden ist.
[0025] In dem zweiten Befestigungsteil ergibt sich dann eine rein drehbare Anordnung des
ersten Gelenkbügels. Der zweite Gelenkbügel kann grundsätzlich analog zu dem ersten
Gelenkbügel in den Befestigungsteilen angeordnet sein, wobei dieser dann in dem zweiten
Befestigungsteil verschiebbar und drehbeweglich gelagert ist. Gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung ist jedoch vorgesehen, dass der zweite Gelenkbügel aus zwei hintereinander
drehbeweglich miteinander verbundenen Gelenkbügelteilen verbunden ist, wobei das erste
Gelenkbügelteil in dem ersten und das zweite Befestigungsteil in dem zweiten Befestigungsteil
drehbeweglich und nicht längsverschieblich gelagert sind.
[0026] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die Aufnahmeelemente zumindest teilweise
lösbar in einem der Befestigungsteile befestigt. Hierdurch ist es insbesondere möglich,
die Gelenkbügel zunächst an den Aufnahmeelementen zu befestigen, wobei dann eine Befestigung
der Gelenkbügel mit den Aufnahmeelementen in den Grundkörpern der Befestigungsteile
erfolgt. Zugleich können auch an den Aufnahmeelementen bzw. an der Verbindung zwischen
den Aufnahmeelementen und dem Grundkörper Verstellmechanismen vorgesehen sein, die
ein Verstellen der Befestigungsteile zueinander in unterschiedlichen Raumrichtungen
ermöglichen. Auch bei einer solchen verstellbaren Ausgestaltung ist die Anordnung
der Brandschutzelemente in den Aufnahmeräumen von besonderem Vorteil, da auch im Falle
eines Verstellens keine Relativbewegung zwischen den Brandschutzelementen und den
Gelenkbügeln erfolgt und somit die Bewegung der Gelenkbügel nicht beeinträchtigt wird.
[0027] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist das Türband ausgehend von einer Schließstellung
einen Öffnungswinkel von mindestens 135°, bevorzugt von mindestens 160° bis zum Erreichen
einer maximalen Öffnungsstellung auf.
[0028] Darüber hinaus ist es bevorzugt vorgesehen, dass bei einer Öffnungsbewegung von der
Schließstellung zu der Öffnungsstellung die Gelenkbügel sich gegenüber dem ersten
Befestigungsteil in eine erste Drehrichtung und das zweite Befestigungsteil gegenüber
den Gelenkbügeln ebenfalls in die erste Drehrichtung drehen.
[0029] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Tür mit einem Türflügel, einer Türzarge
und zumindest einem erfindungsgemäßen Türband, wobei der Türflügel schwenkbeweglich
über das Türband an der Türzarge befestigt ist, wobei das erste Befestigungsteil in
einer Ausnehmung in einer Schmalseite des Türflügels und das zweite Befestigungsteil
in einer Ausnehmung in der Laibungsseite der Türzarge eingesetzt ist.
[0030] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Türzarge eine Falz aufweist, an der der Türflügel
in einer Schließstellung anliegt und wobei an einer dem Türflügel zugewandten Seite
der Falz ein in vertikaler Richtung verlaufender Brandschutzstreifen aus einem unter
Hitzeeinwirkung aufschäumendem Material angeordnet ist. Bei dem Brandschutzstreifen
kann es sich um dasselbe Material handeln, welches auch für das Brandschutzelement
innerhalb der Türbänder vorgesehen ist. Im Falle einer Brandentwicklung schäumt dann
sowohl das Material in dem Türband als auch das Material in der Falz auf und dichtet
die Hohlräume zwischen Türflügel und Türzarge ab, wodurch insbesondere ein Durchtritt
von Rauchgas und/oder Luftsauerstoff verhindert wird. Darüber hinaus trägt auch das
in der Falz angeordnete Material zu einer mechanischen Stabilisierung des Türflügels
in der Türzarge bei.
[0031] Wenngleich grundsätzlich sowohl für das Türblatt als auch für die Türzarge unterschiedliche
Materialien je nach gewünschter optischer Erscheinung oder Feuerbeständigkeit in Betracht
kommen, so sind das Türblatt und/oder die Türzarge zumindest teilweise aus Holz gebildet.
[0032] Darüber hinaus ist es gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen,
dass zwei identisch ausgebildete Türbänder in vertikaler Richtung übereinander angeordnet
sind. Sofern es sich um einen besonders schweren Türflügel handelt, kann es auch sinnvoll
sein, mehr als zwei übereinander angeordnete Türbänder, zum Beispiel drei Türbänder,
vorzusehen, da so das Gewicht gleichmäßiger auf die Türzarge übertragen werden kann.
[0033] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Tür mit einem erfindungsgemäßen Türband,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Türband in einer Schnittdarstellung und
- Fig. 3a, 3b
- Aufnahmeelemente des erfindungsgemäßen Türbandes mit und ohne Brandschutzelement.
[0034] Die Fig. 1 zeigt eine Tür, bestehend aus einem Türflügel 1, einer Türzarge 2 und
einem Türband 3, welches den Türflügel 1 mit der Türzarge 2 schwenkbeweglich miteinander
verbindet. Die Türzarge 2 weist darüber hinaus eine Falz 4 auf, welche sich in vertikaler
Richtung Z erstreckt und wobei der Türflügel 1 in einer Schließstellung an diese Falz
4 angrenzt. An der Falz 4 ist ferner ein Brandschutzstreifen 5 angeordnet, welcher
sich in vertikaler Richtung Z erstreckt und folglich in einem Zwischenraum zwischen
der Falz 4 und dem Türflügel 2 in einem geschlossenen Zustand angeordnet ist. Der
Brandschutzstreifen 5 ist aus einem unter Hitzeeinwirkung aufschäumenden Material
gebildet, so dass im Falle einer Hitzeentwicklung der Brandschutzstreifen 5 aufschäumt
und den Zwischenraum zwischen der Falz 4 und dem Türflügel 1 verschließt.
[0035] Das Türband 3 weist ein flügelseitiges, erstes Befestigungsteil 6 und ein zargenseitiges,
zweites Befestigungsteil 7 auf, welche in Vertiefungen 8 in der Schmalseite des Türflügels
1 und in der Türzarge 2 eingebracht sind.
[0036] Das Türband 3 weist darüber hinaus einen ersten Gelenkbügel 9 und einen zweiten Gelenkbügel
10 auf, die um eine vertikale Drehachse D drehbeweglich miteinander verbunden sind.
Diese drehbewegliche Verbindung wird insbesondere aus einer vergleichenden Ansicht
mit der Fig. 2 deutlich. Es wird deutlich, dass der zweite Gelenkbügel 10 aus einem
ersten Gelenkbügelelement 10a und einem zweiten Gelenkbügelelement 10b gebildet sind,
welche ebenfalls über eine vertikale Drehachse drehbeweglich miteinander verbunden
sind.
[0037] Sowohl das erste Befestigungsteil 6 als auch das zweite Befestigungsteil 7 weisen
jeweils ein oberes Aufnahmeelement 11a, 11b und ein unteres Aufnahmeelement 12a, 12b
auf, wobei das obere Aufnahmeelement 11a und das untere Aufnahmeelement 12a einen
ersten Aufnahmeraum 13a des ersten Befestigungsteils 6 und das obere Aufnahmeelement
11b und das untere Aufnahmeelement 12b einen zweiten Aufnahmeraum 13b des zweiten
Befestigungsteils 7 definieren, in denen die Gelenkbügel 9, 10 in einer Schließstellung
angeordnet sind.
[0038] Die Aufnahmeelemente 11a, 11b, 12a, 12b sind insbesondere dazu vorgesehen, die Gelenkbügel
9, 10 drehbeweglich an den Befestigungsteilen 6, 7 zu lagern. Hierzu sind die Aufnahmeelemente
11a, 12a des ersten Befestigungsteils und die Aufnahmeelemente 11b, 12b zweiten Befestigungsteils
7 spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet, wobei die Lagerung der einzelnen Gelenkbügel
9, 10 in unterschiedlicher Art und Weise erfolgt. Dies zeigt sich insbesondere deutlich
anhand der Fig. 2, welche einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Türband 3 in
einer isolierten Darstellung und mit Blick auf die unteren Aufnahmeelemente 12a, 12b
zeigt.
[0039] Hieraus wird deutlich, dass die Aufnahmeelemente 12a, 12b als separate Bauteile ausgebildet
und lösbar an einem entsprechenden Grundkörper 14a, 14b des entsprechenden Befestigungsteils
6, 7 befestigt sind. Die Befestigung kann ferner mit einem Verstellmechanismus versehen
sein, der eine Bewegung des zweiten Befestigungsteils 7 relativ zum ersten Befestigungsteil
6 ermöglicht und entsprechend den Türflügel 2 innerhalb der Zarge 1 in vertikaler
Richtung oder in eine horizontale Richtung verschiebt.
[0040] Die Gelenkbügel 9, 10 sind an den Aufnahmeelementen 11b, 12b des zweiten Befestigungsteils
7 ausschließlich drehbeweglich gelagert, während die Aufnahmeelemente 11a, 12a des
ersten Befestigungsteils 6 eine Längsverschieblichkeit des ersten Gelenkbügels 9 vorsieht.
Hierzu ist eine Kulissenführung bestehend aus einer Nut 15 und einem in der Nut verschiebbar
angeordneten Führungsschlitten 16 vorgesehen, wobei der erste Gelenkbügel 9 drehbeweglich
an dem Führungsschlitten 16 befestigt ist.
[0041] Da bereits für die Nut 15 eine gewisse vertikale Erstreckung der Aufnahmeelemente
11a, 12a erforderlich ist, ermöglicht es dies darüber hinaus, eine weitere Vertiefung
17a vorzusehen. Eine entsprechende Vertiefung 17a ist dann auch in dem oberen Aufnahmeelement
11a vorgesehen. Bei dieser Vertiefung handelt es sich um eine Aufnahmeausformung,
dessen Funktionalität zu einem späteren Zeitpunkt näher erläutert wird.
[0042] Die Fig. 3a, 3b zeigen exemplarisch das untere Aufnahmeelement 12a des ersten Befestigungsteils,
aus dem einerseits die Nut 15 mit dem Führungsschlitten 16 und andererseits die Aufnahmeausformung
in Form der Vertiefung 17a näher dargestellt ist. Die Vertiefung dient erfindungsgemäß
dazu, ein Brandschutzelement 18 aufzunehmen, welches aus einem unter Hitzeeinwirkung
aufschäumenden Material gebildet ist und bevorzugt bündig an eine an den Aufnahmeraum
13a angrenzende Fläche 19 anschließt.
[0043] Alle Vertiefungen 17a, 17b sind so ausgestaltet, dass sie gegenüber den Aufnahmeräumen
13a, 13b geöffnet sind, so dass im Falle eines Brandes das Brandschutzelement 18 aufschäumen,
aus den Vertiefungen 17a, 17b heraus in die Aufnahmeräume 13a, 13b eintreten und diese
ausfüllen kann. Hierdurch wird gewährleistet, dass auch bei Verlust der mechanischen
Stabilität der einzelnen Befestigungsteile 6, 7, welche aus einem Zinkdruckguss gebildet
sind, die Gelenkbügel 9, 10 über einen möglichst langen Zeitraum gehalten werden können,
so dass im Zusammenspiel mit dem Brandschutzstreifen 5 einerseits eine ausreichende
Abdichtung gewährleistet und andererseits der Türflügel 1 über einen langen Zeitraum
innerhalb der Türzarge 2 gehalten werden kann. Üblicherweise sind sowohl der Brandschutzstreifen
5 als auch das Brandschutzelement 18 aus einem Material gebildet, welches ab einer
Temperatur von ca. 130 °C beginnt aufzuschäumen, so dass bereits frühzeitig der gewünschte
Effekt eintreten kann.
1. Türband (3) mit einem ersten und einem zweiten Befestigungsteil (6, 7) sowie mit zumindest
einem Gelenkbügel (9, 10), der die Befestigungsteile schwenkbeweglich miteinander
verbindet, wobei zumindest eines der Befestigungsteile (6, 7) einen Aufnahmeraum (13a,
13b) bildendes oberes und unteres Aufnahmeelement (11a, 11b, 12a, 12b) aufweist, an
denen der zumindest eine Gelenkbügel (9, 10) drehbeweglich gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eines der Aufnahmeelemente (11a, 11b, 12a, 12b) eine in Richtung des Aufnahmeraums
(13a, 13b) offene Aufnahmeausformung aufweist, in der ein aus einem unter Hitzeeinwirkung
aufschäumenden Material gebildetes Brandschutzelement (18) angeordnet ist.
2. Türband (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeausformung als Vertiefung (17a, 17b) ausgebildet ist.
3. Türband (3) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzelement (18) in einem nicht-aufgeschäumten Zustand bündig an eine
an die Vertiefung (17a, 17b) angrenzenden Fläche (19) des Aufnahmeelements (11a, 11b,
12a, 12b) angrenzt.
4. Türband (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem oberen und dem unteren Aufnahmeelement (11a, 11b, 12a, 12b) jeweils eine Aufnahmeausformung
und ein in der Aufnahmeausformung angeordnetes Brandschutzelement (18) vorgesehen
ist.
5. Türband (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Aufnahmeausformung angeordnete Brandschutzelement (18) bei einer Temperatur
von mehr als 130 °C, bevorzugt mehr als 150 °C, aufschäumt.
6. Türband (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsteile (6, 7) zumindest teilweise aus einem Zinkdruckduss gebildet
sind.
7. Türband (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsteile (6, 7) in Ausnehmungen (8) in der Schmalseite eines Türflügels
(1) und in der Laibungsseite einer Türzarge (2) einsetzbar sind.
8. Türband (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erster und ein zweiter Gelenkbügel (9, 10) vorgesehen sind, die um
eine vertikale Drehachse (D) drehbeweglich miteinander verbunden sind.
9. Türband (3) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gelenkbügel (9) in dem oberen und dem unteren Aufnahmeelement (11a, 12a)
des ersten Befestigungsteils (6) verschiebbar gelagert ist.
10. Türband (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeelemente (11a, 11b, 12a, 12b) zumindest teilweise lösbar an einem Grundkörper
(14a, 14b) der Befestigungsteile (6, 7) befestigt sind.
11. Türband (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkbügel (9, 10) in einer Schließstellung im Wesentlichen in Aufnahmeräumen
(13a, 13b) der Befestigungsteile (6, 7) angeordnet sind.
12. Tür mit einem Türflügel (1), einer Türzarge (2) und zumindest einem Türband (3) nach
einem der Ansprüche 1 bis 11, über das der Türflügel (2) schwenkbeweglich an der Türzarge
(1) befestigt ist, wobei das erste Befestigungsteil (6) in einer Ausnehmung (8) in
einer Schmalseite des Türflügels (1) und das zweite Befestigungsteil (7) in einer
Ausnehmung (8) in einer Laibungsseite der Türzarge (2) eingesetzt ist.
13. Tür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Türzarge (2) eine Falz (4) aufweist, an der der Türflügel (1) in einer Schließstellung
angrenzt und wobei an einer dem Türflügel (1) zugwandten Seite der Falz (4) ein in
vertikaler Richtung (Z) verlaufender Brandschutzstreifen (5) aus einem unter Hitzeeinwirkung
aufschäumenden Material angeordnet ist.
14. Tür nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (1) und/oder die Türzarge (2) zumindest teilweise aus Holz gebildet
sind.
15. Tür nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei identisch ausgebildete Türbänder (3) in vertikaler Richtung (Z) übereinander
angeordnet sind.