[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebeflügelanordnung, umfassend einen ortsfesten Rahmen
und einen horizontal relativ zum Rahmen verschiebbaren Schiebeflügel.
[0002] Solche Schiebeflügelanordnungen sind unter anderem als Schiebetür- oder Schiebefensteranordnungen
bekannt und können bspw. Teil einer Gebäudeverglasung sein. Der Schiebeflügel ist
üblicherweise mittels einer oder mehrerer Führungselemente, z.B. Führungsrollen oder
Führungsgleiter, in einer am oberen Querholm des Rahmens angeordneten Führungsschiene
geführt. Der Schiebeflügel kann manuell, bspw. über eine Handhabe, oder motorisch
verschiebbar sein.
[0003] Um bei Schiebeflügelanordnungen der eingangs genannten Art ein unerwünschtes Eindringen
in ein Gebäude, bspw. im Zuge eines Einbruchsversuchs, zu verhindern, ist es bekannt,
eine Aushebesicherung zum Sichern des Schiebeflügels gegen ein Aushebeln aus dem Rahmen
vorzusehen. Bspw. ist aus der
US 3,714,738 eine Schiebeflügelanordnung bekannt, bei der zwischen einem oberen Querholm des Flügels
und einem oberen Querholm des Rahmens keilförmige Distanzstücke angeordnet sind, um
eine Hubbewegung des Schiebeflügels in vertikaler Richtung zu begrenzen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schiebeflügelanordnung
bereitzustellen, welche zuverlässig bedienbar ist und auf konstruktiv einfache und
kostengünstige Weise einen wirksamen Einbruchsschutz bereitstellt. Zudem ist es wünschenswert,
die Schiebeflügelanordnung flexibel an unterschiedliche Einbausituationen anpassen
zu können.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Schiebeflügelanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Die Schiebeflügelanordnung umfasst einen ortsfesten Rahmen (Festrahmen)
und einen horizontal relativ zum Rahmen verschiebbaren Schiebeflügel. Bspw. kann es
sich bei dem Schiebeflügel um einen Türflügel (Schiebetüranordnung) oder einen Fensterflügel
(Schiebefensteranordnung) handeln.
[0006] Der Schiebeflügel ist in Einbaulage an seinem bezogen auf die Schwerkraftrichtung
oberen Flügel-Querholm mit wenigstens einem Führungselement gekoppelt. Vorzugsweise
kann der Schiebeflügel mit zwei, drei oder mehreren Führungselementen gekoppelt sein,
welche entlang einer Verschiebeachse des Schiebeflügels voneinander beabstandet sind.
Das wenigstens eine Führungselement ist auf einem, insbesondere vertikal erstreckten,
Bolzen gehaltert. Der Bolzen ist insbesondere an dem oberen Flügel-Querholm befestigt.
Der Bolzen umfasst insbesondere einen Schaftabschnitt und einen Bolzenkopf. Der Bolzenkopf
kann eine Verlagerung des Führungselements in vertikaler (axialer) Richtung begrenzen.
In zweckmäßiger Weise kann der Bolzen als Nietstift ausgebildet sein.
[0007] Der Schiebeflügel ist mittels des wenigstens einen Führungselements in einer am Rahmen
angeordneten Führungsschiene geführt. Bspw. ist es denkbar, dass die Führungsschiene
ein im Wesentlichen U-förmiges (in Einbaulage entlang der Schwerkraftrichtung nach
unten offenes) Querschnittsprofil aufweist, mit einem Basisabschnitt und zwei Schenkelabschnitten.
Dann kann das wenigstens eine Führungselement zwischen den Schenkelabschnitten aufgenommen
sein. Insbesondere kann das wenigstens eine Führungselement im Zuge einer Verschiebebewegung
des Schiebeflügels an zumindest einem der Schenkelabschnitte abrollen oder abgleiten.
[0008] Die Schiebeflügelanordnung umfasst außerdem eine Aushebesicherung zum Sichern des
Schiebeflügels gegen ein Aushebeln des Schiebeflügels aus dem Rahmen, bspw. im Wege
eines Einbruchsversuchs. Die Aushebesicherung umfasst ein Sperrstück, welches auf
einem Bolzenkopf des Bolzens aufgesetzt ist. Das Sperrstück ist insofern flügelseitig
angeordnet. Das Sperrstück ist derart ausgebildet, dass dann, wenn es auf dem Bolzenkopf
aufgesetzt ist, ein Spalt in vertikaler Richtung zwischen Bolzenkopf und Führungsschiene
mittels des Sperrstücks zumindest größtenteils überbrückt ist. Mit anderen Worten
ist die Luft in vertikaler Richtung zwischen Bolzenkopf und Führungsschiene durch
das Sperrstück derart überbrückt, dass eine Hubbewegung des Schiebeflügels in vertikaler
Richtung begrenzt ist. Ein Abstand zwischen dem Sperrstück und der Führungsschiene
ist insofern geringer als ein Abstand zwischen Bolzenkopf und Führungsschiene.
[0009] Somit ist mit einfachen konstruktiven Mitteln eine effektive Einbruchssicherung geschaffen,
die kostengünstig herstellbar ist und auf einfache Weise an unterschiedliche Gegebenheiten
anpassbar ist. Es wurde nämlich im Rahmen der Erfindung erkannt, dass der vertikale
Spalt zwischen Bolzenkopf und Führungsschiene bzw. zwischen Führungselement und Führungsschiene
in Abhängigkeit einer konkreten Einbausituation der Führungsschiene und des Schiebeflügels
und/oder in Abhängigkeit einer konkreten Ausgestaltung der Führungsschiene unterschiedlich
sein kann und im ungünstigsten Fall so groß sein kann, dass der Schiebeflügel durch
vertikales Anheben aus dem Rahmen gehoben werden kann. Das erfindungsgemäße Sperrstück
überbrückt nun diesen Spalt, so dass eine Hubbewegung des Schiebeflügels in vertikaler
Richtung begrenzt ist. Wird - bspw. im Zuge eines Einbruchsversuchs - der Schiebeflügel
in vertikaler Richtung angehoben, z.B. durch ein Brecheisen hochgehebelt, wird das
Sperrstück gegen die Führungsschiene gedrückt und bildet dabei einen Anschlag, der
eine weitere Hubbewegung des Schiebeflügels nach oben verhindert.
[0010] Die somit geschaffene Aushebesicherung kann mit vergleichsweise geringem Aufwand
montiert werden, da lediglich das Sperrstück auf den Bolzenkopf des Bolzens aufgesetzt
werden muss. Zudem ist eine solche Aushebesicherung mit Sperrstück flexibel anpassbar.
Bspw. ist es denkbar, dass ein Set von Sperrstücken unterschiedlicher Ausgestaltung,
insbesondere unterschiedlicher Höhe, vorgehalten wird und in Abhängigkeit eines Spaltmaßes
zwischen Bolzenkopf und Führungsschiene ein passendes Sperrstück ausgewählt wird.
[0011] In zweckmäßiger Weise kann das Sperrstück derart ausgebildet sein, dass zwischen
Sperrstück und Führungsschiene in vertikaler Richtung ein zumindest geringfügiger
Spalt verbleibt, so dass das Sperrstück ohne Kontakt mit der Führungsschiene mit dem
Schiebeflügel mit verlagert werden kann. Das Sperrstück kommt insofern erst dann zum
Einsatz, wenn die der Schiebeflügel, zum Beispiel mutwillig, angehoben wird.
[0012] Das Sperrstück kann insbesondere vor einem Einbau des Schiebeflügels in den Rahmen
auf den Bolzenkopf aufgesetzt sein. Der Schiebeflügel kann dann auf verschiedene Art
und Weise montiert werden. Bspw. ist es denkbar, dass der Schiebeflügel zunächst mit
seinem unteren Ende in den Rahmen oder eine an dem Rahmen angeordnete Laufschiene
eingesetzt wird und die obere Führungsschiene dann auf den Schiebeflügel, insbesondere
auf das wenigstens eine Sperrstück, aufgelegt wird. Der Schiebeflügel kann sodann
in die Vertikale in den Rahmen eingeschwenkt werden und, sobald sich der Schiebeflügel
mit Führungsschiene in der richtigen Position in den Rahmen befindet, die Führungsschiene
an dem Rahmen befestigt werden, beispielsweise verschraubt werden.
[0013] Es ist auch denkbar, dass die Führungsschiene zweiteilig ausgebildet ist, insbesondere
durch zwei separat ausgebildete und bei bestimmungsgemäßem Einbau entlang einer späteren
Verschieberichtung hintereinander angeordnete Führungsschienensegmente gebildet ist.
Dann kann zur Montage des Schiebeflügels zunächst ein erstes Führungsschienensegment
an dem Rahmen befestigt werden. Sodann kann der Schiebeflügel in dem Bereich des Rahmens,
in dem noch keine Führungsschiene angeordnet ist, in die Vertikale eingeschwenkt werden
und im Anschluss axial in das bereits montierte Führungsschienensegment eingeschoben
werden. Sodann kann dann das zweite Führungsschienensegment am Rahmen montiert werden.
[0014] Das wenigstens eine Führungselement kann als Führungsrolle ausgebildet sein. Vorzugsweise
kann die Führungsrolle um eine vertikale Drehachse drehbar an dem Bolzen (Lagerbolzen),
insbesondere an einem Schaftabschnitt des Bolzens, gelagert sein. Im Zuge einer Verschiebebewegung
des Schiebeflügels kann die Führungsrolle dann an zumindest einem der Schenkelabschnitte
der Führungsschiene abrollen.
[0015] Das wenigstens eine Führungselement kann alternativ als Führungsgleiter ausgebildet
sein. Der Führungsgleiter kann wenigstens eine Führungsfläche, insbesondere zwei zueinander
parallel verlaufende Führungsflächen, aufweisen, mittels derer der Führungsgleiter
im Zuge einer Verschiebebewegung des Schiebeflügels an zumindest einem der Schenkelabschnitte
der Führungsschiene abgleiten kann.
[0016] Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Schiebeflügel an seinem bezogen
auf die Schwerkraftrichtung unteren Flügel-Querholm mit wenigstens einer Führungseinrichtung
gekoppelt sein. Der Schiebeflügel kann dann mittels der wenigstens einen Führungseinrichtung
an einer, insbesondere am unteren Rahmen-Querholm angeordneten, unteren Laufschiene
geführt sein.
[0017] Vorzugsweise kann es sich bei der Führungseinrichtung um einen, insbesondere den
Schiebeflügel tragenden, Laufwagen mit einer oder mehreren Laufrollen handeln. Insofern
kann der Schiebeflügel mittels des wenigstens einen Laufwagens in der unteren Laufschiene
geführt sein. Insbesondere kann der Schiebeflügel zwei Laufwägen aufweisen, die in
einer Verschieberichtung des Schiebeflügels voneinander beabstandet angeordnet sind.
Bei einer solchen Ausgestaltung mit Laufschiene kann dann das Sperrstück derart dimensioniert
sein, insbesondere eine solche Höhe aufweisen, dass der vertikale Abstand zwischen
einer Oberseite des Sperrstücks und dem in vertikaler Richtung oberhalb des Sperrstücks
angeordneten Bereichs der Führungsschiene (d.h. die Luft zwischen Sperrstück und Führungsschiene
in vertikaler Richtung) kleiner ist als der Abstand zwischen einer Unterkante der
wenigstens einen Führungseinrichtung oder des wenigstens einen Laufwagens und einer
Oberkante der Laufschiene. Mit anderen Worten kann das Sperrstück derart dimensioniert
sein, dass ein vertikaler Abstand zwischen Sperrstück und Führungsschiene kleiner
ist als derjenige vertikale Abstand, der zum Herausheben des Schiebeflügels mit seiner
Führungseinrichtung aus der Laufschiene überwunden werden müsste. Das Sperrstück ist
also derart dimensioniert, dass die wenigstens eine Führungseinrichtung bzw. der wenigstens
eine Laufwagen nicht über die Laufschiene gehoben werden kann und somit der Flügel
nicht aus dem Rahmen gehebelt werden kann.
[0018] Grundsätzlich kann das Sperrstück lediglich lose auf den Bolzen aufgesetzt sein.
Um eine gewisse Verrutschsicherung bereitzustellen, kann es jedoch vorteilhaft sein,
wenn das Sperrstück formschlüssig mit dem Bolzenkopf gekoppelt oder verbunden ist.
[0019] Im Konkreten kann das Sperrstück einen Aufnahmeabschnitt zur, insbesondere formschlüssigen,
Aufnahme des Bolzenkopfes aufweisen. Ein solches Sperrstück kann verrutschsicher auf
dem Bolzenkopf gehalten sein und dennoch einfach montierbar sein. Insbesondere kann
der Aufnahmeabschnitt eine Negativform des Bolzenkopfes aufweisen (zumindest teilweise
komplementäre Ausgestaltung).
[0020] Es kann auch vorteilhaft sein, wenn das Sperrstück den Bolzenkopf radial umgreift.
Bspw. kann der vorstehend beschriebene Aufnahmeabschnitt durch eine, vorzugsweise
umlaufende, Kante begrenzt sein, welche bei bestimmungsgemäßem Einbau den Bolzenkopf
radial umgreift.
[0021] In zweckmäßiger Weise kann das Sperrstück, gegebenenfalls reversibel, zerstörungsfrei
lösbar mit dem Bolzenkopf verbunden sein. Dies ermöglicht es, das Sperrstück bei Bedarf
auszutauschen, bspw. dann, wenn sich ein Spaltmaß zwischen Sperrstück und Führungsschiene,
z.B. durch ein "Setzen" des Gebäudes, verändert hat oder wenn im Zuge eines Einbaus
des Schiebeflügels auffällt, dass das zunächst gewählte Sperrstück doch nicht optimal
passt. Es ist also möglich, die Aushebesicherung bei Bedarf nachzujustieren, um dauerhaft
einen sicheren Einbruchsschutz zu gewährleisten.
[0022] Im Konkreten kann das Sperrstück bspw. über eine Clips-Verbindung mit dem Bolzenkopf
lösbar verbunden sein. Es ist auch möglich, dass das Sperrstück mittels einer Klebeverbindung
mit dem Bolzenkopf, insbesondere zerstörungsfrei lösbar, verbunden ist. Bspw. ist
es denkbar, dass das Sperrstück an einer Anlagefläche, bspw. an dem vorstehend beschriebenen
Aufnahmeabschnitt, einen Klebefilm, z.B. einen Klebestreifen, aufweist.
[0023] In zweckmäßiger Weise kann das Sperrstück aus mehreren, separat bereitgestellten
Sperrstücksegmenten zusammengesetzt sein. Insofern bilden die zusammengesetzten Sperrstücksegmente
in ihrer Gesamtheit das Sperrstück aus. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht es, eine
Gesamthöhe des Sperrstücks mit geringem konstruktiven Aufwand bedarfsgerecht einzustellen.
Die Sperrstücksegmente können vorzugsweise vertikal, insbesondere entlang der Drehachse
der Führungsrolle, aufeinandergestapelt sein. Es ist denkbar, dass die Sperrstücksegmente
untereinander gleiche oder unterschiedliche Abmessungen, insbesondere gleiche oder
unterschiedliche Höhe, aufweisen. Die Sperrstücksegmente können miteinander, insbesondere
zerstörungsfrei lösbar, verbunden sein.
[0024] Bspw. ist es denkbar, dass die Sperrstücksegmente jeweils einen Aufnahmeabschnitt
zur Aufnahme eines weiteren Sperrstücksegmentes umfassen und/oder einen Aufnahmeabschnitt
zur Aufnahme des Bolzenkopfes. Es ist auch möglich, dass ein Basissegment zum Aufsetzen
auf den Bolzenkopf vorgesehen ist sowie ein oder mehrere Verlängerungssegmente, die
auf das Basissegment aufsetzbar sind. Bspw. ist es denkbar, dass ein Set aus einer
begrenzten Anzahl von Sperrstücksegmenten mit gleicher oder unterschiedlicher Höhe
vorgesehen ist, aus denen dann das Sperrstück bedarfsgerecht zusammengesetzt werden
kann, z.B. um verschiedene Profilformen der Führungsschiene ausgleichen zu können.
[0025] Das Sperrstück kann zylindrisch ausgebildet sein, insbesondere in Form eines senkrechten
Kreiszylinders. Eine solches Sperrstück kann insbesondere bei einer Ausgestaltung
des Führungselements als Führungsrolle vorteilhaft sein. Im Konkreten kann das Sperrstück
oder die Sperrstücksegmente als Drehteil oder Kunststoffspritzgussteil ausgebildet
sein, was eine einfache und kostengünstige Fertigung begünstigt. Das Sperrstück kann
auch eckig, vorzugsweise viereckig, ausgebildet sein, bspw. quaderförmig oder würfelförmig.
[0026] Das Sperrstück kann auch als Hülse ausgebildet sein. Insbesondere kann ein Innendurchmesser
der Hülse einem Außendurchmesser des Bolzenkopfes entsprechen oder geringfügig kleiner
dimensioniert sein. Dann kann das Sperrstück klemmend an dem Bolzenkopf befestigt
sein. Die Hülse kann optional einends geschlossen sein. Insofern kann das Sperrstück
als Kappe ausgebildet sein.
[0027] In zweckmäßiger Weise kann das Sperrstück von dem Führungselement beabstandet angeordnet
sein. Bei einer Ausgestaltung des Führungselements als Führungsrolle kann das Sperrstück
insofern nicht drehfest mit der Führungsrolle gekoppelt sein. Bei bestimmungsgemäßem
Einbau dreht sich das Sperrstück also nicht mit der Führungsrolle mit, z.B. wenn die
Führungsrolle an der Führungsschiene abrollt.
[0028] In vorteilhafter Weise können das wenigstens eine Führungselement, die Führungsschiene
sowie das wenigstens eine Sperrstück bezogen auf die Schwerkraftrichtung zwischen
einem oberen Rahmen-Querholm des Rahmens und einem oberen Flügel-Querholm des Flügels
angeordnet sein. Dadurch sind das wenigstens eine Führungselement, die Führungsschiene
sowie das wenigstens eine Sperrstück vor Umgebungseinflüssen wie Regen, Staub, Schmutz
oder dgl. weitgehend geschützt.
[0029] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch ein Sperrstück gemäß Anspruch 12 gelöst.
Das Sperrstück ist dazu ausgebildet, in einer vorstehend beschriebenen Schiebeflügelanordnung
verwendet zu werden. Insofern kann das Sperrstück weitergebildet sein, wie vorstehend
im Zusammenhang mit der Schiebeflügelanordnung beschrieben.
[0030] Insbesondere kann das Sperrstück einen Aufnahmeabschnitt, zur insbesondere formschlüssigen
Aufnahme, des Bolzenkopfes aufweisen. Das Sperrstück kann optional einen Klebefilm,
insbesondere Klebestreifen, aufweisen. Das Sperrstück kann als Hülse ausgebildet sein.
[0031] Das Sperrstück kann aus mehreren separat bereitgestellten Sperrstücksegmenten gebildet
sein, welche gleiche oder unterschiedliche Abmessungen aufweisen können. Das Sperrstück
kann als Drehteil oder Kunststoffspritzgussteil ausgebildet sein.
[0032] Das Sperrstück kann als Hülse ausgebildet sein. Optional kann die Hülse einends geschlossen
sein (Kappe). Das Sperrstück kann zylindrisch, quaderförmig oder würfelförmig ausgebildet
sein.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Ausgestaltung einer Schiebeflügelanordnung in einer schematischen Ansicht;
- Fig. 2a,b
- einen Ausschnitt der Schiebeflügelanordnung gemäß Figur 1 im Bereich des oberen Flügel-Querholms
(Ansicht a) und im Bereich des unteren Flügel-Querholms (Ansicht b) in einer Schnittansicht;
- Fig. 3
- eine Detailansicht des Führungselements der Schiebeflügelanordnung gemäß Fig. 1 in
einer perspektivischen Ansicht, bei einer Ausgestaltung des Führungselements als Führungsrolle;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt einer weiteren Ausgestaltung der Schiebeflügelanordnung im Bereich
des oberen Flügel-Querholms in einer Schnittansicht;
- Fig. 5
- das Sperrstück der Schiebeflügelanordnung aus Fig. 2a in Alleinstellung; und
- Fig. 6
- eine Detailansicht des Führungselements der Schiebeflügelanordnung in einer perspektivischen
Ansicht, bei einer Ausgestaltung des Führungselements als Führungsgleiter.
[0034] Figur 1 zeigt eine Schiebetüranordnung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Die Schiebetüranordnung 10 umfasst einen ortsfesten Rahmen 12 (Festrahmen 12,
in Fig. 1 mit gestrichelten Linien dargestellt) und einen relativ zum Rahmen 12 horizontal
(vgl. mit Bezugszeichen 13 bezeichneter Doppelpfeil) verschiebbaren Schiebeflügel
14.
[0035] Der Rahmen 12 weist beispielhaft ein, insbesondere verglastes, Festfeld 16 auf, welches
in der Zeichnung mit einem Diagonalkreuz markiert ist. Der Rahmen 12 weist einen unteren
Rahmen-Querholm 18, einen oberen Rahmen-Querholm 20 und zwei senkrechte Rahmenholme
22, 24 auf.
[0036] Der Schiebeflügel 14 weist einen Flügelrahmen 26 auf, der ein Flügelfeld 28 begrenzt,
bspw. eine Verglasung 28. Der Flügelrahmen 26 weist einen oberen Flügel-Querholm 30,
einen unteren Flügel-Querholm 32 sowie zwei senkrecht Flügelholme 34, 36 auf.
[0037] Wie aus Figur 2b ersichtlich, ist am unteren Rahmen-Querholm 18 eine Laufschiene
38 angeordnet. Am unteren Flügel-Querholm 32 sind zwei entlang der Verschieberichtung
13 voneinander beabstandete Laufwägen 40 angeordnet, die mit jeweiligen Laufrollen
41 in der Laufschiene 38 laufen. Die Laufwägen 40 bilden insofern eine untere Führungseinrichtung
42. Die Laufwägen 40 können bspw. in den in Fig. 1 strichliniert eingezeichneten und
mit Bezugszeichen 40' bezeichneten Bereichen des Schiebeflügels 14 angeordnet sein.
[0038] Am oberen Rahmen-Querholm 20 ist eine Führungsschiene 44 angeordnet (vgl. Fig. 2a).
Im dargestellten Beispiel weist die Führungsschiene 44 einen im Wesentlichen U-förmigen
Querschnitt auf mit einem Basisabschnitt 46 und zwei orthogonal davon abstehenden
Seitenabschnitten 48, 50.
[0039] Der Schiebeflügel 14 ist an seinem oberen Flügel-Querholm 30 mit zwei entlang der
Verschieberichtung 13 voneinander beabstandeten Führungselementen 52 gekoppelt, mittels
derer der Schiebeflügel 14 in der Führungsschiene 44 geführt ist (vgl. auch Fig. 3).
Die Führungselemente 52 können bspw. in den in Fig. 1 strichliniert eingezeichneten
und mit Bezugszeichen 52' bezeichneten Bereichen des Schiebeflügels 14 angeordnet
sein. Es ist auch denkbar, dass der Schiebeflügel 14 mit drei Führungselementen 52
gekoppelt ist.
[0040] Die Führungselemente 52 sind bei dem in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Beispielen
als Führungsrollen 53 ausgebildet. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist die jeweilige Führungsrolle
53 mittels eines Bolzens 54 an einem Befestigungsteil 56 gehaltert, welches wiederum
an dem oberen Flügel-Querholm 30 fixiert ist, bspw. mittels entsprechender Befestigungsschrauben.
[0041] Die Führungsrolle 53 ist an einem Schaftabschnitt 58 des Bolzens 54 um eine vertikale
Drehachse 60 drehbar gelagert. Eine axiale (vertikale) Verschiebebewegung der Führungsrolle
53 (in Fig. 4 "nach oben bzw. unten") ist einerseits durch einen Bolzenkopf 62 des
Bolzens 54 begrenzt und andererseits durch einen Anlageabschnitt 64 des Befestigungsteils
56. Der Bolzen 54 kann beispielhaft mit einem Verbindungsabschnitt 66 in einer entsprechenden
Aufnahme 68 des Befestigungsteils 56 gehaltert sein. Beispielhaft und bevorzugt kann
der Bolzen 54 als Nietstift 54 ausgebildet sein.
[0042] Wie in Figur 2a gezeigt, ist zwischen dem Basisabschnitt 46 der Führungsschiene 44
und dem Bolzenkopf 62 ein Spalt 70 gebildet. Um diesen Spalt 70 zu überbrücken, ist
erfindungsgemäß auf dem Bolzenkopf 62 des Bolzens 54 in vertikaler Richtung ein Sperrstück
72 aufgesetzt. Wie in den Figuren 2a und 4 dargestellt, ist das Sperrstück 72 derart
dimensioniert, dass zwischen Sperrstück 72 und Führungsschiene 44 in vertikaler Richtung
zwar ein gewisser Spalt 74 verbleibt, dieser aber kleiner ist als der der Spalt 70
ohne Sperrstück. Insofern ist ein Abstand d'O zwischen der Oberseite 76 des Sperrstücks
72 (vgl. Fig.5) und dem Basisabschnitt 46 der Führungsschiene 44 kleiner als ein Abstand
dO zwischen der Oberseite des Bolzenkopfes 62 und dem Basisabschnitt 46 der Führungsschiene
44.
[0043] Das Sperrstück 72 ist zudem derart dimensioniert, dass der Abstand d'O zwischen der
Oberseite 76 des Sperrstücks 72 und dem Basisabschnitt 46 der Führungsschiene 44 kleiner
ist als ein Abstand dU zwischen einer Unterkante 78 des Laufwagens 40, insbesondere
einer Unterkante 78 der Laufrollen 41, und einer Oberkante 80 der Laufschiene 38.
Insofern kann der Schiebeflügel 14 durch vertikales Anheben nicht aus der Laufschiene
38 gehoben werden. Das Sperrstück 76 bildet insofern eine Aushebesicherung 82 für
den Schiebeflügel 14.
[0044] In dem dargestellten Beispiel ist das Sperrstück 72 zylindrisch ausgebildet und weist
einen Aufnahmeabschnitt 84 zur Aufnahme des Bolzenkopfes 62 auf (vgl. Fig. 5). Wie
aus Figur 5 ersichtlich, ist der Aufnahmeabschnitt 84 durch eine, vorzugsweise umlaufende,
Kante 86 begrenzt, welche bei bestimmungsgemäßem Einbau den Bolzenkopf 62 radial umgreift
(vgl. Fig. 2a und 4). Das Sperrstück 72 ist insbesondere von der Führungsrolle 53
beabstandet angeordnet, so dass das Sperrstück 72 nicht mit der Führungsrolle 53 mit
dreht.
[0045] Das Sperrstück 72 kann lediglich lose auf das den Bolzenkopf 62 aufgesetzt sein.
Es ist jedoch auch denkbar, dass ein Innendurchmesser 88 des Aufnahmeabschnitts 84
geringfügig kleiner bemessen ist als ein Außendurchmesser des Bolzenkopfes 62, sodass
das Sperrstück 72 klemmend auf den Bolzenkopf 62 aufsetzbar ist.
[0046] Bei nicht dargestellten Ausgestaltungen ist es auch möglich, dass das Sperrstück
72 mittels einer Klebeverbindung oder einer Clips-Verbindung mit dem Bolzenkopf 62
verbunden ist. Bspw. kann das Sperrstück 72 an seiner Anlagefläche 90 einen Klebefilm,
bspw. einen Klebstreifen, aufweisen. Das Sperrstück 76 kann auch mehrteilig ausgebildet
sein, bspw. durch vorstehend erwähnte Sperrstücksegmente zusammengesetzt sein.
[0047] Figur 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Schiebeflügelanordnung 10, bei der die
Führungselemente 52 als Führungsgleiter 92 ausgebildet sind. Die Führungsgleiter 92
sind in analoger Weise wie die vorstehend beschriebenen Führungsrollen 53 auf einem
Bolzen 54 und einem Befestigungsteil 56 gehaltert.
[0048] Wie aus Fig. 6 ersichtlich, weist der Führungsgleiter 92 eine erste Führungsfläche
94 und eine parallele zweite Führungsfläche 96 auf. Im Zuge einer Verschiebebewegung
des Schiebeflügels 14 kann der Führungsgleiter 92 mit wenigstens einer der Führungsflächen
94, 96 an der Führungsschiene 44 abgleiten.
[0049] Das Sperrstück 72 kann analog wie vorstehend in Bezug auf die Figuren 2 bis 5 beschrieben
ausgebildet sein. Bei nicht dargestellten Ausgestaltungen kann das Sperrstück 72 auch
eckig, bspw. quaderförmig ausgebildet sein. Der Führungsgleiter 92 kann beispielhaft
eine Aufnahme 98 zur Aufnahme des Sperrstücks 72 aufweisen.
1. Schiebeflügelanordnung (10), insbesondere Schiebetür- oder Schiebefensteranordnung,
umfassend einen ortsfesten Rahmen (12) und einen horizontal relativ zum Rahmen (12)
verschiebbaren Schiebeflügel (14), wobei der Schiebeflügel (14) an seinem bezogen
auf die Schwerkraftrichtung (g) oberen Flügel-Querholm (30) mit einem Führungselement
(52) gekoppelt ist und mittels des Führungselements (52) in einer am Rahmen (12) angeordneten
Führungsschiene (44) geführt ist, wobei das Führungselement (52) auf einem Bolzen
(54) gehaltert ist, wobei eine Aushebesicherung (82) zum Sichern des Schiebeflügels
(14) gegen ein Aushebeln vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aushebesicherung (82) ein Sperrstück (72) umfasst, welches - zur Begrenzung einer
Hubbewegung des Schiebeflügels (14) in vertikaler Richtung - auf einem Bolzenkopf
(62) des Bolzens (54) aufgesetzt ist, so dass ein Spalt (70) in vertikaler Richtung
zwischen Bolzenkopf (62) und Führungsschiene (44) zumindest größtenteils überbrückt
ist.
2. Schiebeflügelanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (52) als Führungsrolle (53) ausgebildet ist, welche um eine vertikale
Drehachse (60) drehbar an dem Bolzen (54) gelagert ist.
3. Schiebeflügelanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (52) als Führungsgleiter (92) ausgebildet ist.
4. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeflügel (14) an seinem bezogen auf die Schwerkraftrichtung (g) unteren
Flügel-Querholm (32) mit wenigstens einer Führungseinrichtung (42), insbesondere wenigstens
einem Laufwagen (40), gekoppelt ist und mittels der wenigstens einen Führungseinrichtung
(42), insbesondere mittels des wenigstens einen Laufwagens (40), in einer am Rahmen
angeordneten Laufschiene (38) geführt ist, wobei das Sperrstück (72) derart dimensioniert
ist, dass der vertikale Abstand (d'o) zwischen einer Oberseite (76) des Sperrstücks (72) und der Führungsschiene (44)
kleiner ist als der Abstand (dU) zwischen einer Unterkante (78) der wenigstens einen Führungseinrichtung (42), insbesondere
einer Unterkante (78) des wenigstens einen Laufwagens (40), und einer Oberkante (80)
der Laufschiene (38).
5. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrstück (72) formschlüssig mit dem Bolzenkopf (62) gekoppelt ist, insbesondere
den Bolzenkopf (62) radial umgreift.
6. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrstück (72) einen Aufnahmeabschnitt (84) zur, insbesondere formschlüssigen,
Aufnahme des Bolzenkopfes (62) aufweist.
7. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrstück (72) zerstörungsfrei lösbar mit dem Bolzenkopf (62) verbunden ist,
insbesondere mittels einer Clips-Verbindung und/oder einer Klebeverbindung.
8. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrstück (72) aus mehreren, insbesondere entlang der Drehachse (60) aufeinandergestapelten
und/oder zerstörungsfrei lösbar miteinander verbundenen, Sperrstücksegmenten gebildet
ist.
9. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrstück (72) als Drehteil oder Kunststoffspritzgussteil ausgebildet ist.
10. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrstück (72) von dem Führungselement (52), insbesondere der Führungsrolle
(52), beabstandet angeordnet ist.
11. Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (52), die Führungsschiene (44) sowie das Sperrstück (72) bezogen
auf die Schwerkraftrichtung (g) zwischen einem oberen Rahmen-Querholm (20) und dem
oberen Flügel-Querholm (30) angeordnet sind.
12. Sperrstück (72) für eine Schiebeflügelanordnung (10) nach einem der voranstehenden
Ansprüche.