[0001] Die Erfindung betrifft einen Türschließer mit Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1.
[0002] Türschließer der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt, bspw.
aus
DE 20 2012 003 928 U1. Mit einem derartigen Türschließer ist eine Betätigung eines Türflügels möglich,
so dass dieser ausgehend von unterschiedlichen Öffnungswinkeln in Geschlossenlage
überführt werden kann. Für die Funktion des Türschließers, einen Türflügel zuverlässig
in die Schließlage überführen zu können, und für die Sicherheit (Überlastsituationen)
sind die in Dämpfungskolben und Antriebskolben angeordneten Ventile von Bedeutung.
Diese dienen zur Regelung des Fluidstroms zwischen einem Teil des mit dem Fluid (bspw.
einem Hydrauliköl) gefüllten Innenraums und einem weiteren Teil des Innenraums des
Türschließers. Die Überlastventile an Antriebskolben und Dämpfungskolben dienen dazu,
Überlastsituationen abzubauen oder zu vermeiden, so dass Schäden am Türschließer verhindert
werden können. Bei einer konstruktiven Vereinfachung der Überlastventile besteht regelmäßig
die Gefahr von Fehlfunktionen, bspw. durch Undichtigkeit.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türschließer mit konstruktiv einfachen
und dennoch zuverlässig arbeitenden Überlastventilen anzugeben.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Türschließer mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0005] Der Türschließer ist zur Betätigung eines Flügels einer Tür, eines Fensters oder
dgl. eingerichtet und/oder bestimmt. Der Türschließer weist eine Schließerwelle und
eine drehfest mit der Schließerwelle verbundene Kurvenscheibe auf, wobei die Kurvenscheibe,
insbesondere über eine Antriebskontur, mit einer Antriebseinrichtung umfassend einen
Antriebskolben und, insbesondere über eine Dämpfungskontur, mit einer Dämpfungseinrichtung
umfassend einen Dämpfungskolben zusammenwirkt.
[0006] Der Antriebskolben und/oder der Dämpfungskolben weist bzw. weisen jeweils ein Überlastventil
auf. Das Überlastventil weist jeweils einen sich entlang einer Kanalachse erstreckenden
Ventilkanal (im betreffenden Kolben, d.h. im Antriebskolben bzw. im Dämpfungskolben
ausgebildet), einen Sperrkörper und einen Dichtsitz auf. Der Sperrkörper ist in einem
Sperrkörperaufnahmeabschnitt im Ventilkanal aufgenommen und liegt im geschlossenen
Zustand des Überlastventils am Dichtsitz insbesondere abdichtend an. Der Ventilkanal
weist zumindest im Sperrkörperaufnahmeabschnitt, vorzugsweise entlang des gesamten
Ventilkanals, einen n-eckigen Querschnitt (Innenquerschnitt) mit n ≥ 3 auf. Der Sperrkörper
ist kugelförmig oder zylindrisch ausgebildet. Mit anderen Worten kann der Sperrkörper
als Kugel oder Drehteil bzw. als Zylinder ausgebildet sein, insbesondere als senkrechter
Kreiszylinder.
[0007] Durch die vorgeschlagene Ausgestaltung lässt sich eine genaue Positionierung des
Sperrkörpers relativ zum Dichtsitz bzw. zur Ventilöffnung erzielen, wobei dadurch,
dass die Querschnitte des Sperrkörpers (kugelförmig oder zylindrisch) und des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
bzw. des Ventilkanals (n-eckig mit n ≥ 3) sich voneinander unterscheiden, in den Eckbereichen
des n-eckigen Querschnitts hinreichende Ausströmungsöffnungen verbleiben. Dies ist
eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung, die sogar einen Einsatz von Normkörpern
erlaubt, bspw. einer Kugel.
[0008] Der Sperrkörper ist insbesondere derart auf den Sperrkörperaufnahmeabschnitt abgestimmt,
dass sich der Sperrkörper im Ventilkanal entlang des Sperrkörperabschnitts bewegen
kann, insbesondere entlang der Kanalachse abrollen kann. Dadurch kann ein sogen. "Heiligenschein",
wie dieser bei Sperrkörpern auftritt, die nicht entlang der Kanalachse abrollen können,
vermieden werden. Der Sperrkörper kann beim Abrollen an zumindest zwei Innenflächen
des n-eckigen Querschnitts des Sperrkörperaufnahmeabschnitts oder des Ventilkanals
anliegen.
[0009] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Sperrkörper derart dimensioniert
sein, dass der Sperrkörper im Sperrkörperaufnahmeabschnitt orthogonal zur Kanalachse
bzw. lateral spielfrei geführt ist. Somit ist der Sperrkörper axial entlang der Kanalachse
beweglich, bspw. durch Abrollen, erfährt jedoch kein laterales Spiel. Mangels lateralem
Spiel kommt der Sperrkörper stets zentriert auf dem Dichtsitz zu liegen. Dies trägt
zu einer zuverlässigen Abdichtung im geschlossenen Zustand des Überlastventils bei.
[0010] Vorzugsweise kann beim n-eckigen Querschnitt des Ventilkanals (Innenquerschnitt)
n ≥ 3 und n ≤ 8 beitragen (3 ≤ n ≤ 8). Dadurch stehen mit den Innenflächen des Ventilkanals
genügend Anlageflächen für den Sperrkörper zur Verfügung, wobei in den Eckbereichen
hinreichende Ausströmungsöffnungen verbleiben.
[0011] Im Konkreten kann der Ventilkanal zumindest im Sperrkörperaufnahmeabschnitt, vorzugsweise
entlang des gesamten Ventilkanals, einen quadratischen Querschnitt aufweisen. Dies
begünstigt die Flexibilität hinsichtlich der Auswahl von Sperrkörpern, da mittels
des quadratischen Querschnitts sowohl kugelförmige als auch zylindrische Sperrkörper
geführt werden können.
[0012] Bei lateral spielfreier Ausgestaltung kann der kugelförmige Sperrkörper (Kugel) an
den vier Innenflächen des Sperrkörperaufnahmeabschnitts oder des Ventilkanals anliegen.
Der zylindrische Sperrkörper kann bei lateral spielfreier Ausgestaltung an zwei einander
gegenüberliegenden Innenflächen des Sperrkörperaufnahmeabschnitts oder des Ventilkanals
anliegen.
[0013] Es ist denkbar, dass bei quadratischem Querschnitt des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
bzw. des Ventilkanals die Eckbereiche zwischen aneinander angrenzenden Innenflächen
als 90°-Winkel ausgebildet sind. Dies maximiert den freibleibenden Querschnitt der
Ausströmungsöffnungen.
[0014] Alternativ hierzu können bei quadratischem Querschnitt des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
bzw. des Ventilkanals in den Eckbereichen zwischen aneinander angrenzenden Innenflächen
optionale Abrundungen ("Hohlkehlen") ausgebildet sein. Dies reduziert die in den Eckbereichen
auftretende Kerbwirkung. Zudem kann die Herstellung des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
bzw. des Ventilkanals, bspw. durch Verwendung von im Durchmesser größeren Fräswerkzeugen,
vereinfacht werden.
[0015] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Länge des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
entlang der Kanalachse derart dimensioniert sein, dass der Sperrkörper ausgehend von
dem Dichtsitz (geschlossener Zustand des Überlastventils) im Sperrkörperaufnahmeabschnitt
um eine Strecke von 0,6 mm bis 1,3 mm (Millimeter) verlagert werden kann (geöffneter
Zustand des Überlastventils). Dies gibt am Überlastventil einen hinreichenden Öffnungsquerschnitt
zwischen Dichtsitz und Sperrkörper frei, so dass das im Innenraum des Türschließers
enthaltene Fluid (bspw. ein Öl) durch das Überlastventil strömen kann.
[0016] Im Konkreten kann der Dichtsitz durch einen Absatz im Ventilkanal ausgebildet sein,
durch den der Querschnitt des Ventilkanals bezogen auf den Sperrkörperaufnahmeabschnitt
reduziert ist. Dadurch kann mit einfachen Mitteln ein Dichtsitz ausgebildet werden.
Im Konkreten kann das Innenmaß oder der Innendurchmesser des Ventilkanals am Absatz
geringer sein als die Außenabmessungen, bspw. der Durchmesser, des Sperrkörpers.
[0017] In vorteilhafter Weise können die Seitenkanten des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
am vom Dichtsitz abgewandten Ende des Sperrkörperaufnahmeabschnitts derart umgeformt,
insbesondere verprägt, sein, dass der Querschnitt des Ventilkanals an den Seitenkanten
bezogen auf den Querschnitt des Sperrkörperaufnahmeabschnitts reduziert ist. Dadurch
lässt sich ein konstruktiv einfacher Anschlag ausbilden, mit dem die Verlagerung des
Sperrkörpers vom Dichtsitz weg begrenzt werden kann. Zudem lässt sich so eine Verliersicherung
für den Sperrkörper erzielen. Der Querschnitt des Ventilkanals ist an den Seitenkanten
bezogen auf den Querschnitt des Sperrkörperaufnahmeabschnitts insbesondere derart
reduziert, dass der Sperrkörper am vom Dichtsitz abgewandten Ende nicht aus dem Sperrkörperaufnahmeabschnitt
gelangen kann.
[0018] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Antriebskolben mit seinem Kolbenboden
einem antriebsseitigen Druckraum zugewandt sein und/oder der Dämpfungskolben kann
mit seinem Kolbenboden einem dämpfungsseitigen Druckraum zugewandt sein. Die Öffnungsrichtung
des Überlastventils des Antriebskolbens ist dem antriebsseitigen Druckraum zugewandt
(Ventil öffnet zum antriebsseitigen Druckraum hin). Alternativ oder ergänzend ist
die Öffnungsrichtung des Überlastventils des Dämpfungskolbens dem dämpfungsseitigen
Druckraum zugewandt (Ventil öffnet zum dämpfungsseitigen Druckraum hin). Somit kann
ein im Innenraum, insbesondere zwischen dem Dämpfungskolben und dem Antriebskolben
herrschender Überdruck zum dämpfungsseitigen Druckraum bzw. zum antriebsseitigen Druckraum
hin abgebaut werden.
[0019] Die Schließerwelle ist insbesondere zwischen dem Antriebskolben und Dämpfungskolben
angeordnet (in einem sogen. "Getrieberaum"), wobei der Kolbenboden des Antriebskolbens
und der Kolbenboden des Dämpfungskolbens jeweils von der Schließerwelle abgewandt
sind. Die Überlastventile können jeweils zum antriebsseitigen Druckraum bzw. zum dämpfungsseitigen
Druckraum hin öffnen. Damit ist eine Druckentlastung des Getrieberaums möglich.
[0020] Im Konkreten kann bzw. können der Antriebskolben und/oder der Dämpfungskolben jeweils
ein in Schließstellung vorgespanntes, insbesondere federvorgespanntes, Regelventil
aufweisen, wobei das Regelventil jeweils in einem weiteren Ventilkanal (im betreffenden
Kolben ausgebildet, d.h. im Antriebskolben oder im Dämpfungskolben) angeordnet ist
und am Kolbenboden ausmündet, wobei das Regelventil eine Öffnungsrichtung aufweist,
die vom Kolbenboden abgewandt ist. Mit anderen Worten öffnen das bzw. die Regelventile
vom Kolbenboden weg und somit zum Getrieberaum hin. Die Regelventile erlauben jeweils
ein Zurückströmen von Fluid (bspw. einem Öl) vom antriebsseitigen Druckraum bzw. vom
dämpfungsseitigen Druckraum in den Getrieberaum hinein.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf.
jedoch lediglich einmal. Es zeigen:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel eines Türschließers in einer geschnittenen Ansicht;
- Fig.2
- den Dämpfungskolben des Türschließers aus Fig.1 in einer perspektivischen Ansicht
(Fig.2a), einer Seitenansicht mit Halbschnitt (Fig.2b), einer Stirnansicht mit Blick
auf den Kolbenboden (Fig.2c), und einer Schnittansicht gemäß einer in Fig.2b eingezeichneten
Schnittachse A-A (Fig.2d); und
- Fig.3
- den Antriebskolben des Türschließers aus Fig.1 in einer perspektivischen Ansicht (Fig.3a),
einer Seitenansicht mit Halbschnitt (Fig.3b), einer Stirnansicht mit Blick auf den
Kolbenboden (Fig.3c), und einer Schnittansicht gemäß einer in Fig.3b eingezeichneten
Schnittachse B-B (Fig.3d).
[0022] In Figur 1 ist ein Türschließer dargestellt, der insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet ist. Der Türschließer 10 dient zur Betätigung, insbesondere zum Schließen,
eines Flügels einer Tür (nicht dargestellt).
[0023] Der Türschließer 10 weist ein Türschließergehäuse 12 auf, welches sich im Wesentlichen
entlang einer Türschließerachse 14 erstreckt. Das Türschließergehäuse 12 ist in seinen
seitlichen Enden mittels Verschlussdeckeln 16, 18 verschlossen. Ferner ist das Türschließergehäuse
12 mit einem Fluid, bspw. einem Hydrauliköl, gefüllt (nicht näher gezeigt).
[0024] Der Türschließer 10 weist eine Schließerwelle 20 auf, welche in einem Getrieberaum
22 des Türschließers 12 angeordnet ist. Die Schließerwelle 20 erstreckt sich entlang
einer Schließerwellenachse 24, welche vorzugsweise orthogonal zur Türschließerachse
14 orientiert ist. Die Schließerwelle 20 ist um die Schließerwellenachse 24 drehbar
am Türschließergehäuse 12 gelagert.
[0025] Weiter weist die Schließerwelle 20 eine drehfest mit der Schließerwelle 20 verbundene
Kurvenscheibe 26 auf. Die Kurvenscheibe 26 weist ihrerseits eine Antriebskontur 28
und eine Dämpfungskontur 30 auf.
[0026] Die Schließerwelle 20 weist an ihren abtriebsseitigen Enden aus dem Türschließergehäuse
12 herausragende Angriffsabschnitte 36 auf, welche als Mehrkant, bspw. als Vierkant
ausgebildet sind. Über die Angriffsabschnitte 36 kann die Schließerwelle 20 mittels
eines Schließergestänges an einen Flügel einer Tür gekoppelt sein (nicht dargestellt).
Das Schließergestänge kann bspw. in einer flügelseitigen Gleitschiene geführt sein.
[0027] Der Türschließer 10 umfasst zudem eine Antriebseinrichtung 38, welche zwischen der
Schließerwelle 20 und einem ersten (antriebsseitigen) Verschlussdeckel 16 im Türschließergehäuse
12 angeordnet ist (in Fig.1 rechts).
[0028] Die Antriebseinrichtung 38 weist einen Antriebskolben 40 (Federkolben) auf, welcher
an der Innenwand des Türschließergehäuses 12 entlang der Türschließerachse 14 entlang
des Doppelpfeils 44 verschiebbar geführt ist. Der Antriebskolben 40 ist schließerwellenseitig
angeordnet.
[0029] Der Antriebskolben 40 und der erste Verschlussdeckel 16 sind entlang der Türschließerachse
14 beabstandet zueinander angeordnet und begrenzen zusammen mit dem Türschließergehäuse
12 einen antriebsseitigen Druckraum 46. Im Antriebskolben 40 sind Ventilkanäle ausgebildet,
über die der antriebsseitige Druckraum 46 mit dem Getrieberaum 22 strömungsverbunden
werden kann. Dies wird weiter unten noch beschrieben.
[0030] Im antriebsseitigen Druckraum 46 ist eine Feder 48, insbesondere eine Druckfeder,
angeordnet. Optional kann, wie hier im Beispiel, eine weitere Feder 50, insbesondere
eine Druckfeder, im antriebsseitigen Druckraum 46 angeordnet sein, die zur Feder 48
parallel geschaltet ist. Im Beispiel ist die weitere Feder 50 radial innerhalb der
Feder 48 angeordnet.
[0031] Die Feder 48 ist über einen Federteller 52 und die weitere Feder 50 über einen Gewindeabschnitt
54 relativ zum antriebsseitigen Verschlussdeckel 16 abgestützt. Mittels der Feder
48 und der optionalen weiteren Feder 50 ist der Antriebskolben 40 und dessen Antriebsrolle
56 (vgl. Fig.3b, 3d) in Richtung der Schließerwelle 20 kraftbeaufschlagt, so dass
die Antriebsrolle 56 stets an der Antriebskontur 28 anliegt.
[0032] Der Türschließer 10 umfasst weiter eine Dämpfungseinrichtung 60 (vgl. Fig.1), welche
zwischen der Schließerwelle 20 und einem zweiten (dämpfungsseitigen) Verschlussdeckel
18 im Türschließergehäuse 12 angeordnet ist (in Fig.1 links).
[0033] Die Dämpfungseinrichtung 60 weist einen Dämpfungskolben 62 auf, welcher an der Innenwand
des Türschließergehäuses 12 entlang der Türschließerachse 14 entlang des Doppelpfeils
44 verschiebbar geführt ist. An der von der Schließerwelle 20 abgewandten Seite des
Dämpfungskolbens 62 ist ein dämpfungsseitiger Druckraum 64 angeordnet, welcher sich
zwischen der zweiten Verschlusskappe 18 und dem Dämpfungskolben 62 erstreckt. Im Dämpfungskolben
62 sind Ventilkanäle ausgebildet, über die der dämpfungsseitige Druckraum 64 mit dem
Getrieberaum 22 strömungsverbunden werden kann. Dies wird weiter unten noch beschrieben.
[0034] Die Dämpfungseinrichtung 60 weist außerdem eine Nachführungsfeder 66 auf. Die Nachführungsfeder
66 ist vorzugsweise an dem zweiten (dämpfungsseitigen) Verschlussdeckel 18 angeordnet
und zwischen dem Verschlussdeckel 18 und dem Dämpfungskolben 62 gespannt. Über die
Nachführungsfeder 66 wird der Dämpfungskolben 62 und dessen Dämpfungsrolle 68 (vgl.
Fig.2b, 2d) in Richtung der Schließerwelle 20 kraftbeaufschlagt, so dass die Dämpfungsrolle
68 stets an der Dämpfungskontur 30 anliegt.
[0035] Nachfolgend wird der Dämpfungskolben 62 genauer beschrieben (vgl. Fig.2a bis 2d).
[0036] Der Dämpfungskolben 62 weist die oben bereits genannte Dämpfungsrolle 68 auf, die
in einer entsprechenden Ausnehmung 69 am Dämpfungskolben 62 angeordnet und über Achsabschnitte
70 in Achsaufnahmeabschnitten 72 angeordnet und um eine Rollenachse 74 drehbar am
Dämpfungskolben 62 gelagert ist.
[0037] An seinem Umfang weist der Dämpfungskolben 62 zumindest weitgehend, vorzugweise vollständig,
umlaufende Gleit- bzw. Führungsringe 76 auf. Zudem weist der Dämpfungskolben 62 an
seinem Umfang eine Dichtanordnung 78 auf, die bspw. aus einem innenliegenden O-Ring
80 und einem außenliegenden Dichtring 82 gebildet ist.
[0038] Der Dämpfungskolben 62 umfasst außerdem ein Überlastventil 84. Das Überlastventil
84 weist einen im Dämpfungskolben 62 ausgebildeten und sich entlang einer Kanalachse
86 erstreckenden Ventilkanal 88, einen Sperrkörper 90 und einen Dichtsitz 91 auf.
Über den Ventilkanal 88 kann - wenn der Sperrkörper 90 nicht auf dem Dichtsitz 91
aufliegt - eine Strömungsverbindung zwischen der Ausnehmung 69 und einem Bereich am
Kolbenboden 93 des Dämpfungskolbens 62 hergestellt werden.
[0039] Der Sperrkörper 90 ist in einem Sperrkörperaufnahmeabschnitt 92 im Ventilkanal 88
aufgenommen und liegt im geschlossenen Zustand des Überlastventils 84 abdichtend am
Dichtsitz 91 an.
[0040] Der Ventilkanal 88 weist im Beispiel im Sperrkörperaufnahmeabschnitt 92 einen n-eckigen
Querschnitt (Innenquerschnitt) auf. Im Beispiel beträgt n = 4, so dass der Sperrkörperaufnahmeabschnitt
92 einen quadratischen Querschnitt aufweist. In den Eckbereichen zwischen aneinander
angrenzenden Innenflächen sind im Sperrkörperaufnahmeabschnitt 92 beispielhaft optionale
Abrundungen 99 ("Hohlkehlen") ausgebildet. Der Sperrkörper 90 ist im Beispiel kugelförmig,
mithin also als Kugel ausgebildet.
[0041] Der Sperrkörper 90 ist derart dimensioniert, dass der Sperrkörper 90 im Sperrkörperaufnahmeabschnitt
92 orthogonal bzw. lateral zur Kanalachse 86 spielfrei geführt ist. Mit anderen Worten
liegt der kugelförmige Sperrkörper 90 an den vier Innenflächen des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
92 an entsprechenden Kontaktpunkten 97 an.
[0042] Die Länge des Sperrkörperaufnahmeabschnitts 92 entlang der Kanalachse 86 ist derart
dimensioniert, dass der Sperrkörper 90 ausgehend von dem Dichtsitz 91 (geschlossener
Zustand des Überlastventils 84) im Sperrkörperaufnahmeabschnitt 92 um eine Strecke
von 0,6mm bis 1,3mm verlagert werden kann (geöffneter Zustand des Überlastventils
84). Der Dichtsitz 91 ist durch einen Absatz 94 im Ventilkanal 88 ausgebildet, durch
den der Querschnitt des Ventilkanals 88 bezogen auf den Sperrkörperaufnahmeabschnitt
92 reduziert ist.
[0043] Die Seitenkanten 95 des Sperrkörperaufnahmeabschnitts 92 am vom Dichtsitz 91 abgewandten
Ende des
[0044] Sperrkörperaufnahmeabschnitts 92 sind derart umgeformt bzw. verprägt, dass der Querschnitt
des Ventilkanals 88 an den Seitenkanten 95 bezogen auf den Querschnitt des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
92 reduziert ist. Dadurch wird im Sperrkörperaufnahmeabschnitt 92 eine Verlagerung
des Sperrkörpers 90 vom Dichtsitz 91 weg begrenzt.
[0045] Im montierten Zustand ist der Dämpfungskolben 62 mit seinem Kolbenboden 93 dem dämpfungsseitigen
Druckraum 64 zugewandt (vgl. Fig.1), wobei die Öffnungsrichtung des Überlastventils
84 des Dämpfungskolbens 62 dem dämpfungsseitigen Druckraum 64 zugewandt ist. Mit anderen
Worten öffnet sich das Überlastventil 84 bei entsprechender Beaufschlagung zum dämpfungsseitigen
Druckraum 64 hin.
[0046] Der Dämpfungskolben 62 weist weiter ein in Schließstellung vorgespanntes, im Beispiel
federvorgespanntes, Regelventil 96 auf (vgl. Fig.2b). Das Regelventil 96 ist jeweils
in einem weiteren Ventilkanal 98 angeordnet und mündet am Kolbenboden 93 aus, wobei
das Regelventil 96 eine Öffnungsrichtung aufweist, die vom Kolbenboden 93 abgewandt
ist. Mit anderen Worten öffnet sich das Regelventil 96 bei entsprechender Beaufschlagung
zum Getrieberaum 22 hin.
[0047] Nachfolgend wird der Antriebskolben 40 genauer beschrieben (vgl. Fig.3a bis 3d),
der weitgehend analog zum Dämpfungskolben 62 ausgebildet ist.
[0048] Der Antriebskolben 40 weist die oben bereits genannte Antriebsrolle 56 auf, die in
einer entsprechenden Ausnehmung 100 am Antriebskolben 40 angeordnet und über Achsabschnitte
102 in Achsaufnahmeabschnitten 104 angeordnet und um eine Rollenachse 106 drehbar
am Antriebskolben 40 gelagert ist.
[0049] An seinem Umfang weist der Antriebskolben 40 zumindest weitgehend, vorzugweise vollständig,
umlaufende Gleit- bzw. Führungsringe 108 auf. Zudem weist der Antriebskolben 40 an
seinem Umfang eine Dichtanordnung 110 auf, die bspw. aus einem innenliegenden O-Ring
112 und einem außenliegenden Dichtring 114 gebildet ist.
[0050] Der Antriebskolben 40 umfasst außerdem ein Überlastventil 116. Das Überlastventil
116 weist einen im Antriebskolben 40 ausgebildeten und sich entlang einer Kanalachse
118 erstreckenden Ventilkanal 120, einen Sperrkörper 122 und einen Dichtsitz 124 auf.
Über den Ventilkanal 120 kann - wenn der Sperrkörper 122 nicht auf dem Dichtsitz 124
aufliegt - eine Strömungsverbindung zwischen der Ausnehmung 100 und einem Bereich
am Kolbenboden 126 des Antriebskolbens 40 hergestellt werden.
[0051] Der Sperrkörper 122 ist in einem Sperrkörperaufnahmeabschnitt 128 im Ventilkanal
120 aufgenommen und liegt im geschlossenen Zustand des Überlastventils 116 abdichtend
am Dichtsitz 124 an. Der Ventilkanal 120 weist im Beispiel im
[0052] Sperrkörperaufnahmeabschnitt 128 einen n-eckigen Querschnitt (Innenquerschnitt) auf.
Im Beispiel beträgt n = 4, so dass der Sperrkörperaufnahmeabschnitt 128 einen quadratischen
Querschnitt aufweist. In den Eckbereichen zwischen aneinander angrenzenden Innenflächen
sind im Sperrkörperaufnahmeabschnitt 128 beispielhaft optionale Abrundungen 130 ("Hohlkehlen")
ausgebildet. Der Sperrkörper 122 ist im Beispiel kugelförmig, mithin also als Kugel
ausgebildet.
[0053] Der Sperrkörper 122 ist derart dimensioniert, dass der Sperrkörper 122 im Sperrkörperaufnahmeabschnitt
128 orthogonal bzw. lateral zur Kanalachse 118 spielfrei geführt ist. Mit anderen
Worten liegt der kugelförmige Sperrkörper 122 an den vier Innenflächen des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
128 an entsprechenden Kontaktpunkten 129 an.
[0054] Die Länge des Sperrkörperaufnahmeabschnitts 128 entlang der Kanalachse 188 ist derart
dimensioniert, dass der Sperrkörper 122 ausgehend von dem Dichtsitz 124 (geschlossener
Zustand des Überlastventils 116) im Sperrkörperaufnahmeabschnitt 128 um eine Strecke
von 0,6mm bis 1,3mm verlagert werden kann (geöffneter Zustand des Überlastventils
116). Der Dichtsitz 124 ist durch einen Absatz 131 im Ventilkanal 120 ausgebildet,
durch den der Querschnitt des Ventilkanals 120 bezogen auf den Sperrkörperaufnahmeabschnitt
128 reduziert ist.
[0055] Die Seitenkanten 132 des Sperrkörperaufnahmeabschnitts 128 am vom Dichtsitz 124 abgewandten
Ende des Sperrkörperaufnahmeabschnitts 128 sind derart umgeformt bzw. verprägt, dass
der Querschnitt des Ventilkanals 120 an den Seitenkanten 132 bezogen auf den Querschnitt
des Sperrkörperaufnahmeabschnitts 128 reduziert ist. Dadurch wird im Sperrkörperaufnahmeabschnitt
128 eine Verlagerung des Sperrkörpers 122 vom Dichtsitz 124 weg begrenzt.
[0056] Im montierten Zustand ist der Antriebskolben 40 mit seinem Kolbenboden 126 dem antriebsseitigen
Druckraum 46 zugewandt (vgl. Fig.1), wobei die Öffnungsrichtung des Überlastventils
116 des Antriebskolbens 40 dem antriebsseitigen Druckraum 46 zugewandt ist. Mit anderen
Worten öffnet sich das Überlastventil 116 bei entsprechender Beaufschlagung zum antriebsseitigen
Druckraum 46 hin.
[0057] Der Antriebskolben 40 weist weiter ein in Schließstellung vorgespanntes, im Beispiel
federvorgespanntes, Regelventil 134 auf (vgl. Fig.3b). Das Regelventil 134 ist jeweils
in einem weiteren Ventilkanal 136 angeordnet und mündet am Kolbenboden 126 aus, wobei
das Regelventil 134 eine Öffnungsrichtung aufweist, die vom Kolbenboden 126 abgewandt
ist. Mit anderen Worten öffnet sich das Regelventil 134 bei entsprechender Beaufschlagung
zum Getrieberaum 22 hin.
[0058] Zusammenfassend ist durch den quadratischen Querschnitt des Sperrkörperaufnahmeabschnitts
92, 128 und dem im Beispiel kugelförmigen Sperrkörper 90, 122 eine genaue Positionierung
des Sperrkörpers 90, 122 relativ zum Dichtsitz 91, 124 bzw. zur Ventilöffnung ermöglicht,
wobei hinreichend große Ausströmungsöffnungen 89, 138 (Zwischenraum zwischen Außenkontur
des Sperrkörpers und der Innenkontur des Sperrkörperaufnahmeabschnitts) für das Fluid
verbleiben.
1. Türschließer (10) zur Betätigung eines Flügels einer Tür, eines Fensters oder dgl.,
mit einer Schließerwelle (20) und einer drehfest mit der Schließerwelle (20) verbundenen
Kurvenscheibe (26), wobei die Kurvenscheibe (26) mit einer Antriebseinrichtung (38)
mit einem Antriebskolben (40) und mit einer Dämpfungseinrichtung (60) mit einem Dämpfungskolben
(62) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (40) und/oder der Dämpfungskolben (62) jeweils ein Überlastventil
(84, 116) aufweist bzw. aufweisen, wobei das Überlastventil (84, 116) jeweils einen
sich entlang einer Kanalachse (86, 118) erstreckenden Ventilkanal (88, 120), einen
Sperrkörper (90, 122) und einen Dichtsitz (91, 124) aufweist, wobei der Sperrkörper
(90, 122) in einem Sperrkörperaufnahmeabschnitt (92, 128) im Ventilkanal (88, 120)
aufgenommen ist und im geschlossenen Zustand des Überlastventils (84, 116) am Dichtsitz
(91, 124) anliegt, wobei der Ventilkanal (88, 120) zumindest im Sperrkörperaufnahmeabschnitt
(92, 128), vorzugsweise entlang des gesamten Ventilkanals (88, 120), einen n-eckigen
Querschnitt mit n ≥ 3 aufweist, und wobei der Sperrkörper (90, 122) kugelförmig oder
zylindrisch ausgebildet ist.
2. Türschließer (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkörper (90, 122) derart dimensioniert ist, dass der Sperrkörper (90, 122)
im Sperrkörperaufnahmeabschnitt (92, 128) orthogonal zur Kanalachse (86, 118) spielfrei
geführt ist.
3. Türschließer (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim n-eckigen Querschnitt des Ventilkanals (88, 120) n ≥ 3 und n ≤ 8 beträgt (3
≤ n ≤ 8) .
4. Türschließer (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkanal (88, 120) zumindest im Sperrkörperaufnahmeabschnitt (92, 128), vorzugsweise
entlang des gesamten Ventilkanals (88, 120), einen quadratischen Querschnitt aufweist.
5. Türschließer (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Sperrkörperaufnahmeabschnitts (92, 128) entlang der Kanalachse (86,
118) derart dimensioniert ist, dass der Sperrkörper (90, 122) ausgehend von dem Dichtsitz
(91, 124) im Sperrkörperaufnahmeabschnitt (92, 128) um eine Strecke von 0,6mm bis
1,3mm verlagert werden kann.
6. Türschließer (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtsitz (91, 124) durch einen Absatz (94, 130) im Ventilkanal (88, 120) ausgebildet
ist, durch den der Querschnitt des Ventilkanals (88, 120) bezogen auf den Sperrkörperaufnahmeabschnitt
(92, 128) reduziert ist.
7. Türschließer (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Seitenkanten (95, 132) des Sperrkörperaufnahmeabschnitts (92, 128) am vom Dichtsitz
(91, 124) abgewandten Ende des Sperrkörperaufnahmeabschnitts (92, 128) derart umgeformt
sind, dass der Querschnitt des Ventilkanals (88, 120) an den Seitenkanten (95, 132)
bezogen auf den Querschnitt des Sperrkörperaufnahmeabschnitts (92, 128) reduziert
ist.
8. Türschließer (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (40) mit seinem Kolbenboden (93) einem antriebsseitigen Druckraum
(46) zugewandt ist und/oder der Dämpfungskolben (62) mit seinem Kolbenboden (126)
einem dämpfungsseitigen Druckraum (64) zugewandt ist, wobei die Öffnungsrichtung des
Überlastventils (116) des Antriebskolbens (40) dem antriebsseitigen Druckraum (46)
zugewandt ist und/oder wobei die Öffnungsrichtung des Überlastventils (84) des Dämpfungskolbens
(62) dem dämpfungsseitigen Druckraum (64) zugewandt ist.
9. Türschließer (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (40) und/oder der Dämpfungskolben (62) jeweils ein in Schließstellung
vorgespanntes, insbesondere federvorgespanntes, Regelventil (96, 134) aufweist bzw.
aufweisen, wobei das Regelventil (96, 134) jeweils in einem weiteren Ventilkanal (98,
136) angeordnet ist und am Kolbenboden (93, 126) ausmündet, wobei das Regelventil
(96, 134) eine Öffnungsrichtung aufweist, die vom Kolbenboden (93, 134) abgewandt
ist.