(19)
(11) EP 4 180 725 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.2023  Patentblatt  2023/20

(21) Anmeldenummer: 22202828.4

(22) Anmeldetag:  20.10.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 15/20(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F24C 15/20; F24C 15/2035
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 10.11.2021 DE 102021129263

(71) Anmelder: Berbel Ablufttechnik GmbH
48432 Rheine (DE)

(72) Erfinder:
  • Vernim, Philipp
    48465 Schüttorf (DE)
  • Witte, Simon
    27305 Bruchhausen-Vilsen (DE)
  • Scholz, Berthold
    48496 Hopsten (DE)

(74) Vertreter: Schneiders & Behrendt Bochum 
Huestraße 23
44787 Bochum
44787 Bochum (DE)

   


(54) DUNSTABZUGSHAUBE


(57) Die Erfindung betrifft eine Dunstabzugshaube (1) zum Abzug von Kochdünsten (2) über einem Kochfeld (3) mittels eines Luftstromes (4), mit einem Abzugsgehäuse (5), das wenigstens eine Luftansaugöffnung (6) und wenigstens einen Luftauslass (7) für den Luftstrom (4) aufweist, wenigstens einem in dem Abzugsgehäuse (5) angeordneten Lüfter (8) zur Erzeugung des Luftstromes (4), und wenigstens einem in dem Abzugsgehäuse (5) in dem Luftstrom (4) zwischen Luftansaugöffnung (6) und Lüfter (8) angeordneten Abscheideelement (9) zur Abtrennung eines oder mehrerer Bestandteile der Kochdünste (2), insbesondere Fett und/oder Öl, aus dem Luftstrom (4), wobei der Luftstrom (4) in dem Abzugsgehäuse (5) von der Luftansaugöffnung (6) über das Abscheideelement (9) zu dem Lüfter (8) geführt ist und von dem Lüfter (8) über den Luftauslass (7) aus dem Abzugsgehäuse (5) geblasen wird. Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Dunstabzugshaube anzugeben, die einen effektiven Abzug von Kochdünsten ermöglicht und geringe Lärmemissionen im Betrieb bietet. Möglichst soll die Dunstabzugshaube dabei auch einen geringen Platzbedarf aufweisen. Hierzu schlägt die Erfindung vor, dass zwischen dem Lüfter (8) und dem Abscheideelement (9) in dem Luftstrom (4) ein Vorleitgitter (10) angeordnet ist, das dazu ausgebildet ist, sich im Abzugsgehäuse (5) im Luftstrom (4) bildende Wirbelzöpfe beim Auftreffen auf das Vorleitgitter (10) aufzuspalten und beim Durchfluss des Luftstromes (4) durch das Vorleitgitter (10) abzuschwächen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dunstabzugshaube zum Abzug von Kochdünsten über einem Kochfeld mittels eines Luftstromes, mit einem Abzugsgehäuse, das wenigstens eine Luftansaugöffnung und wenigstens einen Luftauslass für den Luftstrom aufweist, wenigstens einem in dem Abzugsgehäuse angeordneten Lüfter zur Erzeugung des Luftstromes, und wenigstens einem in dem Abzugsgehäuse in dem Luftstrom zwischen Luftansaugöffnung und Lüfter angeordneten Abscheideelement zur Abtrennung eines oder mehrerer Bestandteile der Kochdünste, insbesondere Fett und/oder Öl, aus dem Luftstrom, wobei der Luftstrom in dem Abzugsgehäuse von der Luftansaugöffnung über das Abscheideelement zu dem Lüfter geführt ist und von dem Lüfter über den Luftauslass aus dem Abzugsgehäuse geblasen wird.

[0002] In Dunstabzugshauben werden aufgrund physikalischer und psychoakustischer Eigenschaften üblicherweise vorwärtsgekrümmte Radiallüfter (d.h. Radiallüfter mit vorwärtsgekrümmten Schaufeln) verwendet. Vorwärtsgekrümmte Radiallüfter erzeugen einen sogenannten Schaufeldrehklang, welcher von der Drehzahl und Schaufelzahl des Lüfters abhängt. Bei unterschiedlich nahen Gehäusewände, bilden sich zudem starke Luftwirbel, die sich an den engsten Stellen zu sogenannten Wirbelzöpfen verbinden. Diese Verwirbelungen treffen unmittelbar auf die rotierenden Laufradschaufeln, wodurch ein Geräusch entsteht, das ein breitbandiges Rauschen und zusätzlich schmalbandige, tonale Schallanteile umfasst, die auch als Propellergeräusch oder Drehklang bezeichnet werden. Passive Schallschutzmaßnahmen sind hingegen oft mit großem Platzbedarf und hohen Kosten verbunden. Ein weiterer Nachteil vorwärtsgekrümmter Radiallüfter liegt darin, dass diese ein sich logarithmisch aufweitendes Schneckengehäuse benötigen, welches verhältnismäßig viel Bauraum in dem Abzugsgehäuse der Dunstabzugshauben beansprucht. Ohne die Verwendung eines solchen Schneckengehäuses können solche Radiallüfter allerdings ihre Funktion in der Dunstabzugshaube nicht erfüllen, da das Schneckengehäuse zum Aufbau eines Arbeitsdrucks bei vorwärtsgekrümmten Radiallüftern notwendig ist.

[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Dunstabzugshaube anzugeben, die einen effektiven Abzug von Kochdünsten ermöglicht und geringe Lärmemissionen im Betrieb bietet. Möglichst soll die Dunstabzugshaube dabei auch einen geringen Platzbedarf aufweisen.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Dunstabzugshaube mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0005] Dadurch, dass zwischen dem Lüfter und dem Abscheideelement in dem Luftstrom ein Vorleitgitter angeordnet ist, können bei der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube eine geringe Lärmemissionen im Betrieb bei einem effektiven Abzug von Kochdünsten ermöglicht werden. Das Vorleitgitter ist in vorteilhafter Weise dazu ausgebildet, sich im Abzugsgehäuse im Luftstrom bildende Wirbelzöpfe beim Auftreffen auf das Vorleitgitter aufzuspalten und beim Durchfluss des Luftstromes durch das Vorleitgitter abzuschwächen. Hierdurch nimmt der Schalldruck im gesamten Frequenzbereich ab. Besonders der störende Drehklang im niederen Frequenzbereich lässt sich auf diese Weise deutlich abschwächen. Somit erhält man einen deutlich reduzierten Schalldruckpegel und ein als angenehmer empfundenes Betriebsgeräusch der Dunstabzugshaube. Bei der Anordnung der Gehäusewände können zudem Kompromisse zur Einsparung von Bauraum eingegangen werden, die an engeren Stellen zur Bildung von sogenannten Wirbelzöpfen führen würden, da diese Wirbelzöpfe effektiv von dem Vorleitgitter aufgespalten und abgeschwächt werden.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale auch in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.

[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Vorleitgitter an einer Einlaufdüse des Lüfters angeordnet ist. Über die Einlaufdüse kann die angesaugte Luft des Luftstromes zielgerichtet von dem Vorleitgitter auf das Lüfterrad geleitet werden, wobei Wirbelzöpfe an dem Vorleitgitter effektiv aufgespalten und abgeschwächt werden.

[0008] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass der Lüfter ein Radiallüfter mit rückwärtsgekrümmtem Lüfterrad ist. Hierdurch kann der Platzbedarf der Dunstabzugshaube einfach reduziert werden, da das rückwärtsgekrümmte Lüfterrad weniger Bauraum benötigt als ein vorwärtsgekrümmter Radiallüfter mit Schneckengehäuse. Durch den wesentlich besseren Wirkungsgrad der rückwärtsgekrümmten Radiallüfter kann der Abzug von Kochdünsten besonders effektiv erfolgen. Ohne das logarithmisch sich aufweitende Schneckengehäuse kann zudem die Größe der rückwärtsgekrümmten Lüfterräder gesteigert werden, sodass über geringere Drehzahlen des Lüfterrads auch die Lärmemissionen im Betrieb gesenkt werden können. Für den gleichen Arbeitspunkt, also ein gefördertes Volumen des Luftstromes bei einem gegebenen Anlagendruck, bspw. 600m3/h bei 300 Pa, benötigt die vorgeschlagene Dunstabzugshaube weniger Bauraum, ist leiser und erfordert in etwa die Hälfte des Stromverbrauchs gegenüber herkömmlichen Dunstabzugshauben mit vorwärtsgekrümmten Radiallüftern in Schneckengehäusen. Da auf das Schneckengehäuse verzichtet werden kann, lässt sich bei gleichem Bauraum auch ein größeres Lüfterrad verbauen, was dazu führt, dass die Drehzahl im gleichen Arbeitspunkt reduziert und somit die akustischen Eigenschaften verbessert werden können.

[0009] Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung bezieht sich darauf, dass das Lüfterrad einen Durchmesser von mindestens 170 mm, vorzugsweise mindestens 220 mm, weiter vorzugsweise mindestens 250 mm, aufweist. Mit einem rückwärtsgekrümmten Lüfterrad in dieser Größe lässt sich der Abzug von Kochdünsten besonders effektiv und gleichzeitig leise realisieren. Sich bildende Wirbelzöpfe werden hierbei von den Vorleitgitter effektiv ausgespalten und abgeschwächt, sodass der Einsatz von derart großen Lüfterrädern auch auf begrenztem Bauraum problemlos möglich ist. So kann das Lüfterrad bei geringere Drehzahlen auf einem kleineren Bauraum betrieben werden, als bisher üblich.

[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass eine Druckseite des Lüfters einen umfänglich um das Lüfterrad angeordneten Aufnahmeraum bildet. Mit dem um den Umfang des Lüfterrads angeordneten Aufnahmeraum wird der Lüfter im Abzugsgehäuse platzsparend eingehaust, wobei der an das Lüfterrad anschließende Aufnahmeraum bereits die Druckseite des Lüfters bildet.

[0011] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass eine Bauhöhe des Aufnahmeraums axial zu einer Drehachse des Lüfterrads höchstens dem 1,6-fachen der Lüfterradhöhe entspricht. Mit einem derart begrenzten Aufnahmeraum kann in dem Abzugsgehäuse Bauraum eingespart werden. Hierdurch lassen sich die Vorteile des rückwärtsgekrümmtem Lüfterrads in der Dunstabzugshaube ausnutzen, da eben kein großvolumiges Schneckengehäuse zum Druckaufbau nötig ist.

[0012] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass eine Bautiefe des Aufnahmeraums in einer ersten Ausdehnungsrichtung radial zu einer Drehachse des Lüfterrads höchstens dem 1,4-fachen des Lüfterraddurchmessers entspricht. Über einen derart begrenzten Aufnahmeraum kann in der Dunstabzugshaube Bauraum eingespart werden. Daher lassen sich die Vorzüge des rückwärtsgekrümmtem Lüfterrads in der Dunstabzugshaube ausnutzen, da hier kein großvolumiges Lüftergehäuse für den Druckaufbau nötig ist.

[0013] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass eine Baubreite des Aufnahmeraums in einer zur ersten Ausdehnungsrichtung rechtwinkligen, zweiten Ausdehnungsrichtung radial zu der Drehachse des Lüfterrads höchstens dem 1,4-fachen des Lüfterraddurchmessers entspricht. Ein derart begrenzter Aufnahmeraum spart in der Dunstabzugshaube sehr viel Bauraum ein. Die Vorteile des rückwärtsgekrümmtem Lüfterrads lassen sich daher hier besonders gut ausnutzen. Mit dem Druckaufbau innerhalb des rückwärtsgekrümmten Lüfterrads ist in der Dunstabzugshaube kein großvolumiges Schneckengehäuse um das Lüfterrad nötig.

[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Abzugsgehäuse zweigeteilt aufgebaut ist, sodass ein erster Teil des Abzugsgehäuses das Abscheideelement umfasst und ein zweiter Teil des Abzugsgehäuses den Lüfter. Mit der Zweiteilung des Abzugsgehäuses werden die Montage und die Variantenbildung bei der Dunstabzugshaube vereinfacht. Die Anordnung des Abscheideelements in dem ersten Teil des Abzugsgehäuses und die Anordnung des Lüfters in dem zweiten Teil des Abzugsgehäuses macht die Kombination unterschiedlicher erster und zweiter Teile des Abzugsgehäuses zu einer Dunstabzugshaube möglich. Auf diese Weise können leicht unterschiedliche Abscheideelemente mit unterschiedlichen Lüftern im Rahmen der Variantenbildung zu einer Dunstabzugshaube kombiniert werden, indem die Teile des Abzugsgehäuses miteinander verbunden werden.

[0015] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, die vorsieht, dass das Vorleitgitter eine Gitterstegstruktur aufweist, die in einer Umfangsrichtung beabstandete Radialstege und in einer radialen Richtung beabstandete koaxiale Umfangsstege bildet, wobei die Stege jeweils in Strömungsrichtung des Luftstromes sich erstreckende Leitflächen bilden, wobei das Vorleitgitter einen radialen Außenrand und einen zentralen Mittenbereich um eine Mittelachse des Vorleitgitters aufweist, und eine von dem radialen Außenrand und dem Mittenbereich aufgespannte Hüllfläche im radialen Außenrand konvex gekrümmt und im Mittenbereich flach, insbesondere parallel zu einer Radialebene des Vorleitgitters ausgebildet ist, wobei die Umfangsstege in radialer Richtung in jeweils einem radialen Abstand zur Mittelachse des Vorleitgitters angeordnet sind und deren Leitflächen jeweils eine variierende Winkelanstellung gegenüber einer Axialebene des Vorleitgitters aufweisen. Die Gitterstegstruktur eignet sich besonders um platzsparend und effektiv Wirbelzöpfe beim Auftreffen auf das Vorleitgitter aufzuspalten und beim Durchfluss des Luftstromes durch das Vorleitgitter abzuschwächen. Die Dunstabzugshaube erreicht mit dieser Gitterstegstruktur einen verbesserten statischen Gesamtwirkungsgrad sowie eine weiter reduzierte Schallleistung. Mit der konvexen Hüllfläche im radialen Außenbereich erhöht sich die Festigkeit und Stabilität der gewölbten Form des Vorleitgitters. Die Radialstege und Umfangsstege können daher im Querschnitt besonders dünnwandig ausgeführt sein. Damit reduzieren sich die Anströmfläche der Stege und der durch die Stege erzeugte Strömungswiderstand. Außerdem wird eine durch die Stege selbst bedingte Wirbelbildung verhindert, die ansonsten wiederum zu einer Geräuschbildung führt.

[0016] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
Figur 1
erfindungsgemäße Dunstabzugshaube über Kochfeld,
Figur 2
perspektivische Ansicht,
Figur 3
Seitenansicht,
Figur 4
Explosionsdarstellung,
Figur 5
weitere Explosionsdarstellung,
Figur 6
seitliche Schnittansicht, und
Figur 7
Ansicht in Aufnahmeraum.


[0017] In der Figur 1 mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist eine erfindungsgemäße Dunstabzugshaube dargestellt. Die Dunstabzugshaube 1 dient dem Abzug von Kochdünsten 2 über einem Kochfeld 3 mittels eines Luftstromes 4 und verfügt über ein Abzugsgehäuse 5, das eine Luftansaugöffnung 6 an der Unterseite und einen Luftauslass 7 für den Luftstrom 4 an der Oberseite aufweist.

[0018] In der perspektivischen Ansicht gemäß Figur 2 ist die Dunstabzugshaube 1 aus Figur 1 einzeln gezeigt. In dieser Darstellung ist bereits erkennbar, wie kompakt das Abzugsgehäuse 5 der Dunstabzugshaube 1 aufgebaut ist. Hierdurch eignet sich die gezeigte Dunstabzugshaube 1 besonders als Einbauhaube zum Einbau in einen Küchenoberschrank. Die kompakten Abmessungen des Abzugsgehäuses 5 machen eine zusätzliche Nutzung des übrigen Oberschrankinnenvolumens als Stauraum möglich.

[0019] Auch in der Seitenansicht gemäß Figur 3 auf die Dunstabzugshaube 1 aus den Figuren 1 und 2 ist ersichtlich, dass das Abzugsgehäuse 5 äußerst kompakte Abmessungen aufweist, die einen hohen Anteil des Oberschrankinnenvolumens als Stauraum nutzbar lassen. Die Gründe für die kompakten Außenabmessungen des Abzugsgehäuses 5 sind in den nachfolgenden Ansichten zu erkennen, welche den inneren Aufbau der Dunstabzugshaube 1 zeigen.

[0020] Die Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung von der Dunstabzugshaube 1 gemäß der Figuren 1 bis 3. In dieser Darstellung ist zu erkennen, dass in dem Abzugsgehäuse 5 ein Lüfter 8 zur Erzeugung des Luftstromes 4 (Fig. 1) im Betrieb durch die Dunstabzugshaube 1 angeordnet ist. Dieser Lüfter 8 ist vorteilhafterweise ein Radiallüfter und weist ein rückwärtsgekrümmtes Lüfterrad 12 auf. Dadurch benötigt die Dunstabzugshaube 1 weniger Bauraum, ist leiser und weist nur etwa die Hälfte des Stromverbrauchs gegenüber herkömmlichen Dunstabzugshauben mit vorwärtsgekrümmten Radiallüftern in Schneckengehäusen auf. In dieser Darstellung ist auch erkennbar, dass das Abzugsgehäuse 5 zweigeteilt aufgebaut ist, sodass ein erster Teil 16 des Abzugsgehäuses 5 ein Abscheideelement 9 umfasst und ein zweiter Teil 17 des Abzugsgehäuses 5 den Lüfter 8. Hierdurch ist eine besonders einfache Variantenbildung bei dem gezeigten Dunstabzugshauben-Konzept möglich. Erfindungsgemäß ist zwischen dem Lüfter 8 und dem Abscheideelement 9 in dem Luftstrom 4 ein Vorleitgitter 10 angeordnet. Dieses Vorleitgitter 10 ist dazu ausgebildet, sich im Abzugsgehäuse 5 im Luftstrom 4 bildende Wirbelzöpfe beim Auftreffen auf das Vorleitgitter 10 aufzuspalten und beim Durchfluss des Luftstromes 4 durch das Vorleitgitter 10 abzuschwächen. Hierdurch sind geringe Lärmemissionen im Betrieb bei einem effektiven Abzug von Kochdünsten 2 (Fig. 1) mit der kompakten Dunstabzugshaube 1 möglich. Das Vorleitgitter 10 ist bevorzugt an einer Einlaufdüse 11 des Lüfters 8 angeordnet. Diese Einlaufdüse 11 leitet die angesaugte Luft des Luftstromes zielgerichtet von dem Vorleitgitter 10 in den Ansaugbereich des Lüfters 8. Stromaufwärts des Vorleitgitters 10 ist eine trichterförmige Aufnahme 24 vorgesehen, über welche der Luftstrom 4 zum Vorleitgitter 10 hin kanalisiert wird.

[0021] In Figur 5 ist eine weitere Explosionsdarstellung der Dunstabzugshaube 1 gemäß der Figuren 1 bis 4 gezeigt. Es ist zu erkennen, dass der zweite Teil 17 des Abzugsgehäuses 5 aus sehr wenigen Teilen zusammensetzbar ist. Hier ist das Abscheideelement 9 in dem ersten Teil 16 des Abzugsgehäuses 5 zu erkennen. Das Abscheideelement 9 ist in dem Abzugsgehäuse 5 in dem Luftstrom 4 zwischen der Luftansaugöffnung 6 und dem Lüfter 8 angeordnet und dient zur Abtrennung eines oder mehrerer Bestandteile der Kochdünste 2 (Fig. 1), insbesondere Fett und/oder Öl, aus dem Luftstrom 4 (Fig. 1), wobei der Luftstrom 4 (Fig. 1) in dem Abzugsgehäuse 5 von der Luftansaugöffnung 6 über das Abscheideelement 9 zu dem Lüfter 8 geführt ist und von dem Lüfter 8 über den Luftauslass 7 aus dem Abzugsgehäuse 5 geblasen wird. In dieser Darstellung ist zu sehen, dass das Vorleitgitter 10 eine Gitterstegstruktur aufweist. Diese Gitterstegstruktur ist durch in einer Umfangsrichtung beabstandete Radialstege 18 und in einer radialen Richtung beabstandete koaxiale Umfangsstege 19 gebildet.

[0022] In den Figuren 6 und 7 ist noch besser zu erkennen, dass die Stege 18, 19 der Gitterstegstruktur jeweils in Strömungsrichtung des Luftstromes 4 sich erstreckende Leitflächen 20 bilden. Das Vorleitgitter 10 weist einen radialen Außenrand 21 und einen zentralen Mittenbereich 22 um eine Mittelachse 21 des Vorleitgitters 10 auf. Die von dem radialen Außenrand 21 und dem Mittenbereich 22 aufgespannte Hüllfläche ist im radialen Außenrand 21 konvex gekrümmt und im Mittenbereich 22 flach, insbesondere parallel zu einer Radialebene des Vorleitgitters 10 ausgebildet. In radialer Richtung sind die Umfangsstege 19 jeweils in einem radialen Abstand zur Mittelachse 23 des Vorleitgitters 10 angeordnet. Die Leitflächen 20 der Umfangsstege 19 weisen jeweils eine variierende Winkelanstellung gegenüber einer Axialebene des Vorleitgitters 10 auf. Mit dieser Gitterstegstruktur können besonders platzsparend und effektiv die Wirbelzöpfe beim Auftreffen auf das Vorleitgitter 10 aufgespalten und beim Durchfluss des Luftstromes 4 durch das Vorleitgitter 10 abgeschwächt werden, was zu einem verbesserten statischen Gesamtwirkungsgrad sowie einer reduzierten Schallleistung der Dunstabzugshaube 1 führt. Die konvexe Hüllfläche im radialen Außenbereich 21 verbessert die Festigkeit und Stabilität der gewölbten Form des Vorleitgitters 10. Daher können die Radialstege 18 und Umfangsstege 19 im Querschnitt besonders dünnwandig ausgeführt werden, was die Anströmfläche der Stege 18, 19 reduziert und den Strömungswiderstand durch die Stege 18, 19 verringert. Wie in den Figuren 6 und 7 weiter zu erkennen ist, wird die Druckseite des Lüfters 8 durch einen umfänglich um das Lüfterrad 12 angeordneten Aufnahmeraum 14 gebildet. Der Lüfter 8 wird so im Abzugsgehäuse 5 platzsparend vom Aufnahmeraum 14 umbaut, sodass der an das Lüfterrad 12 anschließende Aufnahmeraum 14 bereits die Druckseite des Lüfters 8 bildet. Der Aufnahmeraum 14 weist bevorzugt eine im Wesentlichen rechteckige Grundform auf. Wird der Abstand zwischen dem rückwärtsgekrümmten Lüfterrad 12 und einer den Aufnahmeraum 14 begrenzenden Wand zu klein gewählt, entstehen störende Geräusche. Aus diesem Grund sind die von dem Lüfterrad 12 umfänglich beabstandeten Wände vorteilhafterweise ausreichend vom Lüfterrad beabstandet angeordnet. Das Lüfterrad 12 weist vorteilhafterweise einen Durchmesser ld von mindestens 170 mm, vorzugsweise mindestens 220 mm, weiter vorzugsweise mindestens 250 mm, auf. Der Aufnahmeraum 14 weist vorteilhafterweise eine Bauhöhe bh axial zur Drehachse 15 des Lüfterrads 12 auf, welche höchstens dem 1,6-fachen der Lüfterradhöhe lh entspricht. Weiterhin kann die Bautiefe bt des Aufnahmeraums 14 in einer ersten Ausdehnungsrichtung radial zu einer Drehachse 15 des Lüfterrads 12 höchstens dem 1,4-fachen des Lüfterraddurchmessers ld entsprechen. Zusätzlich kann die Baubreite bb des Aufnahmeraums 14 in einer zur ersten Ausdehnungsrichtung rechtwinkligen, zweiten Ausdehnungsrichtung radial zu der Drehachse 15 des Lüfterrads 12 außerdem höchstens dem 1,4-fachen des Lüfterraddurchmessers ld entsprechen. Ein so begrenzter Aufnahmeraum 14 in dem Abzugsgehäuse 5 spart sehr einfach Bauraum ein. Damit lassen sich die Vorzüge des rückwärtsgekrümmtem Lüfterrads 12 in der Dunstabzugshaube 1 optimal ausnutzen, da eben kein großvolumiges Schneckengehäuse zum Druckaufbau nötig ist. Die Figur 6 ermöglicht außerdem noch einen Blick in den Restölabscheider 25 des Abscheideelements 9 und die darunter angeordnete Fettauffangschale 26 des Abscheideelements 9.

Bezugszeichenliste



[0023] 
1
Dunstabzugshaube
2
Kochdünsten
3
Kochfeld
4
Luftstrom
5
Abzugsgehäuse
6
Luftansaugöffnung
7
Luftauslass
8
Lüfter
9
Abscheideelement
10
Vorleitgitter
11
Einlaufdüse
12
Lüfterrad
14
Aufnahmeraum
15
Drehachse
16
erster Teil des Abzugsgehäuses
17
zweiter Teil des Abzugsgehäuses
18
Radialstege
19
Umfangsstege
20
Leitflächen
21
Außenrand
22
Mittenbereich
23
Mittelachse
24
Aufnahme
25
Restölabscheider
26
Fettauffangschale
27
Lüfterhalter
ld
Lüfterraddurchmesser
bh
Bauhöhe
lh
Lüfterradhöhe
bb
Baubreite
bt
Bautiefe



Ansprüche

1. Dunstabzugshaube (1) zum Abzug von Kochdünsten (2) über einem Kochfeld (3) mittels eines Luftstromes (4), mit

- einem Abzugsgehäuse (5), das wenigstens eine Luftansaugöffnung (6) und wenigstens einen Luftauslass (7) für den Luftstrom (4) aufweist,

- wenigstens einem in dem Abzugsgehäuse (5) angeordneten Lüfter (8) zur Erzeugung des Luftstromes (4), und

- wenigstens einem in dem Abzugsgehäuse (5) in dem Luftstrom (4) zwischen Luftansaugöffnung (6) und Lüfter (8) angeordneten Abscheideelement (9) zur Abtrennung eines oder mehrerer Bestandteile der Kochdünste (2), insbesondere Fett und/oder Öl, aus dem Luftstrom (4), wobei der Luftstrom (4) in dem Abzugsgehäuse (5) von der Luftansaugöffnung (6) über das Abscheideelement (9) zu dem Lüfter (8) geführt ist und von dem Lüfter (8) über den Luftauslass (7) aus dem Abzugsgehäuse (5) geblasen wird,

dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Lüfter (8) und dem Abscheideelement (9) in dem Luftstrom (4) ein Vorleitgitter (10) angeordnet ist.
 
2. Dunstabzugshaube (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorleitgitter (10) an einer Einlaufdüse (11) des Lüfters (8) angeordnet ist.
 
3. Dunstabzugshaube (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (8) ein Radiallüfter mit rückwärtsgekrümmtem Lüfterrad (12) ist.
 
4. Dunstabzugshaube (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lüfterrad (12) einen Durchmesser (ld) von mindestens 170 mm, vorzugsweise mindestens 220 mm, weiter vorzugsweise mindestens 250 mm, aufweist.
 
5. Dunstabzugshaube (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckseite des Lüfters (8) einen umfänglich um das Lüfterrad (12) angeordneten Aufnahmeraum (14) bildet.
 
6. Dunstabzugshaube (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bauhöhe (bh) des Aufnahmeraums (14) axial zu einer Drehachse (15) des Lüfterrads (12) höchstens dem 1,6-fachen der Lüfterradhöhe (lh) entspricht.
 
7. Dunstabzugshaube (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bautiefe (bt) des Aufnahmeraums (14) in einer ersten Ausdehnungsrichtung radial zu einer Drehachse (15) des Lüfterrads (12) höchstens dem 1,4-fachen des Lüfterraddurchmessers (ld) entspricht.
 
8. Dunstabzugshaube (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Baubreite (bb) des Aufnahmeraums (14) in einer zur ersten Ausdehnungsrichtung rechtwinkligen, zweiten Ausdehnungsrichtung radial zu der Drehachse (15) des Lüfterrads (12) höchstens dem 1,4-fachen des Lüfterraddurchmessers (ld) entspricht.
 
9. Dunstabzugshaube (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abzugsgehäuse (5) zweigeteilt aufgebaut ist, sodass ein erster Teil (16) des Abzugsgehäuses (5) das Abscheideelement (9) umfasst und ein zweiter Teil (17) des Abzugsgehäuses (5) den Lüfter (8).
 
10. Dunstabzugshaube (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorleitgitter (10) eine Gitterstegstruktur aufweist, die in einer Umfangsrichtung beabstandete Radialstege (18) und in einer radialen Richtung beabstandete koaxiale Umfangsstege (19) bildet, wobei die Stege (18, 19) jeweils in Strömungsrichtung des Luftstromes (4) sich erstreckende Leitflächen (20) bilden, wobei das Vorleitgitter (10) einen radialen Außenrand (21) und einen zentralen Mittenbereich (22) um eine Mittelachse (21) des Vorleitgitters (10) aufweist, und eine von dem radialen Außenrand (21) und dem Mittenbereich (22) aufgespannte Hüllfläche im radialen Außenrand (21) konvex gekrümmt und im Mittenbereich (22) flach, insbesondere parallel zu einer Radialebene des Vorleitgitters (10) ausgebildet ist, wobei die Umfangsstege (19) in radialer Richtung in jeweils einem radialen Abstand zur Mittelachse (23) des Vorleitgitters (10) angeordnet sind und deren Leitflächen (20) jeweils eine variierende Winkelanstellung gegenüber einer Axialebene des Vorleitgitters (10) aufweisen.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht