[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss einer Jagd- oder Sportwaffe mit Sicherungseinrichtungen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, sowie eine Jagd- und Sportwaffe mit einem
Schloss nach der Erfindung.
[0002] Ein Schloss einer Jagd- oder Sportwaffe ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
DE 100 46 044 A1 bekannt geworden. Am Pistolengriff ist eine tastenförmige Betätigungstaste angeordnet,
die in Griffrichtung vorne am Pistolengriff und hinter dem Abzug angeordnet ist, und
in Richtung der Mündung der Waffe zeigt. Sie ist teilweise versenkt im Pistolengriff
angeordnet.
[0003] Die dadurch gebildete Sicherungseinrichtung hat den Nachteil, dass bei der Entsicherung
der Sicherungseinrichtung vor Schussabgabe eine willkürliche motorische Trennung der
Finger der Schusshand erfolgen muss, denn es müssen z.B. mit drei Fingern der Schusshand,
z. B. dem Ringfinger, dem Mittelfinger und dem kleinen Finger die Sicherungstaste
betätigt und gleichzeitig gehalten werden, während mit dem Zeigefinger in gleicher
Richtung feinfühlig am Abzug gezogen werden muss, um einen Schuss auszulösen.
[0004] Damit besteht der Nachteil, dass eine feinfühlige motorische Trennung der Finger
der Schusshand zur Betätigung der Sicherungstaste und zur Betätigung des Abzugs notwendig
ist. Die gleichzeitige Betätigung von Elementen des Pistolengriffs mit verschiedenen
Fingern einer Hand setzt eine funktionierende Motorik aller Finger der Schusshand
voraus, was im Hinblick auf Stress, Kälte und andere, den Schützen beeinflussende
Umstände nicht immer gewährleistet werden kann.
[0005] Insbesondere nicht in der Situation kurz vor dem Schuss.
[0006] Die damit verbundene Konzentrationsaufgabe ist nicht unerheblich, denn es muss von
Seiten des Gehirns die motorische Bewegungssteuerung der drei letzten Finger der Schusshand
von der Bewegungssteuerung des Zeigefingers getrennt werden, was mit einem hohen Konzentrationsaufwand
verbunden ist. Ein Verkrampfen der Schusshand ist sehr wahrscheinlich.
[0007] Damit wird auch die Konzentration auf die Schussabgabe selbst, die vom Zeigefinger
aus erfolgen sollte, beeinträchtigt.
[0008] Ein gleicher Nachteil besteht auch beim Gegenstand der
EP 3 869 142 A1, von dem die Erfindung ausgeht, bei dem die Sicherungstaste in Schussrichtung vor
dem Pistolengriff und hinter dem Abzug angeordnet ist und deshalb eine motorisch gesteuerte
Trennung zwischen den Fingern, welche die Sicherungstaste betätigen und dem Zeigefinger,
welcher den Abzug betätigt, notwendig ist.
[0009] Nach dem Repetieren sind alle Jagd- und Sportwaffen sofort wieder feuerbereit. Daher
besteht bei allen diesen Waffen die Gefahr, dass unbeabsichtigt ein Schuss abgefeuert
wird, weil die Sicherungseinrichtung nach oder vor der Schussabgabe manuell betätigt/eingestellt
werden muss.
[0010] Es bedarf demnach einer gedanklichen Anstrengung, die Waffe wieder zu entspannen,
indem z. B. die Sicherungstaste manuell betätigt wird oder der Handspanner entspannt
wird. Hier muss auch erwähnt werden, dass nicht jeder Schütze in der Lage ist, einen
Handspanner einfach mit dem vorgesehenen Fingern, meistens der Daumen, krafttechnisch
zu spannen oder zu entspannen.
[0011] Bei den eingangs genannten beiden Druckschriften war allerdings schon ein Eingriff
der Sicherungseinrichtung bei bloßem Loslassen der Sicherungseinrichtung gegeben.
Die beiden genannten Druckschriften (
DE 100 46 044 A1 und
DE 10 2020 104 565 A1) haben das Problem, dass eine besonders gedankliche Anspannung und eine motorische
Leistung bei der Abgabe eines Schusses bezüglich der verkrampften Schusshand gefordert
werden.
[0012] Versuche haben sogar gezeigt, dass die getrennte motorische Betätigung von drei Fingern
einer Hand, die unabhängig von der motorischen Betätigung des Zeigefingers erfolgen
soll, zu gedanklichen Einschränkungen und Konzentrationsproblemen führt. Damit sind
auch die Schussabgabe und die Treffergenauigkeit beeinträchtigt. Was sich für die
Jagdpraxis für absolut untauglich erweist. Ein waidmännischer Schuss ist hier nicht
möglich.
[0013] Die Erfindung versteht unter dem Begriff "Jagd- und Sportwaffe" beispielsweise den
Waffentyp R8 der Fa. Blaser oder den Waffentyp M12 der Fa. Mauser.
[0014] Siehe:
https://www.mauser.com/fileadmin/Editoren/PDF-Downloads/Gebrauchsanleitungen-2018/MAUSER_Gebrauchsanleitung_M12_web.pdf.
https://www.blaser.de/produkte/waffen/repetierbuechse-r8/
[0015] Griffsicherungen sind zwar bei den zu Jagd- und Sportwaffen gattungsfremden Pistolen
bekannt, wobei sich am Griff oder Griffstück der Waffe ein Hebel befindet, der beim
Umfassen des Griffs betätigt wird und somit den vorher mechanisch blockierten Abzugsstollen
und/oder Hahn der Waffe freigibt. Die Waffe kann somit nur abgefeuert werden, wenn
sie vom Schützen fest in der Hand gehalten wird. Bei einem Stoß oder Fall oder durch
versehentliches Betätigen des Abzugs durch einen Gegenstand, der in den Abzugsweg
gerät, kann aufgrund der nicht entsicherten Griffsicherung kein Schuss ausgelöst werden.
Bei einer Griffsicherung auf der Rückseite des Griffs oder Griffstücks wird die Sicherung
auch als Handballensicherung bezeichnet.
[0016] Solche bekannten Griffsicherungen an Pistolen haben allerdings den Nachteil, dass
der Abzug das eigentliche Bedienelement ist, das heißt dieser bekommt einen extremen
Vorweg bis zum Auslösen des Schusses. Was ein Kraft-Weg-Funktionsproblem hervor ruft.
Zum Beispiel viel Kraft und Weg zum Spannen der Schlagfeder und weniger Kraft und
Weg zum Auslösen des Schusses in einem Betätigungsfluss.
[0017] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das Schloss einer Jagd- oder Sportwaffe,
sowie eine Jagd- und Sportwaffe mit einem solchen Schloss so weiterzubilden, dass
eine betriebssicherere Betätigung der Sicherungseinrichtung gewährleistet ist, welche
die ergonomische Bedienbarkeit und Treffergenauigkeit nicht beeinträchtigt und dem
Abzug allein nur die Aufgabe nämlich das Auslösen des Schusses zugeordnet ist.
[0018] Zur Lösung des technischen Problems ist die Erfindung durch die technische Lehre
des Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0019] Bevorzugtes Merkmal der Erfindung ist, dass die Sicherungstaste nunmehr mit dem Handballen
betätigt wird und bevorzugt am hinteren Teil des Pistolengriffes ergonomisch angeordnet
ist und nicht mehr an dessen vorderen Teil.
[0020] Weiterer Vorteil ist, dass die Sicherungseinrichtung/Sicherungstaste ein oder mehrere
Sicherungseinrichtungen in der Waffe zusammen betätigen/steuern kann. Ohne das dem
Abzug weitere Funktionen zugeordnet werden müssen.
[0021] Damit besteht der Vorteil, dass nun nicht mehr eine motorische Trennung zwischen
der Betätigung von drei Fingern der Schusshand zwecks Betätigung der Sicherungstaste
im Vergleich zur motorischen Leistung bei der Betätigung des abziehenden Zeigefingers
gefordert ist, sondern dass ein natürlicher Bewegungsablauf gegeben ist, bei dem die
Waffe mit dem Pistolengriff mit der Schusshand umfasst wird und mit der Umfassung
des Pistolengriffes und der am hinteren Ende des vorderen Teils des Pistolengriffs
angeordneten Sicherungstaste automatisch und zwangsläufig die Sicherungstaste vom
Handballen betätigt wird, so dass eine vollständige und uneingeschränkte Konzentration
auf die Schussabgabe von Seiten des motorisch bewegten Zeigefingers gegeben ist. So
ist es auch jedem Schützen möglich die Waffe ergonomisch zu spannen bzw. zu bedienen,
weil im Handballen in Verbindung des Umgreifens des Pistolengriffs viel mehr Kraft
aufgebracht werden kann als mit einem Finger, meistens der Daumen, ohne Gegenhalt.
[0022] Die handballenbetätigte Sicherungstaste stellt einen wesentlichen Vorteil bei der
Schussabgabe und bei der Betätigung der Sicherungseinrichtung dar, der im Stand der
Technik bei Jagd- und Sportwaffen nicht bekannt war.
[0023] In einer ersten Ausführungsform wird es bevorzugt, wenn die handballenbetätigte Sicherungstaste
als Handspanner ausgebildet ist, was bedeutet, dass mit der Betätigung der Sicherungstaste
die Schlagbolzenfeder vollständig gespannt und bei fehlender Betätigung wieder völlig
entspannt wird.
[0024] In einer zweiten Ausführung kann es alternativ oder kumulativ vorgesehen sein, dass
die handballenbetätigte Sicherungstaste eine Schlagbolzensicherung zur Verfügung stellt.
[0025] In einer dritten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es alternativ oder
kumulativ zu den vorher genannten Sicherungsmaßnahmen vorgesehen sein, wenn die handballenbetätigte
Sicherungstaste gleichzeitig auch eine Abzugssicherung gewährleistet.
[0026] In einer vierten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es alternativ oder
kumulativ zu den vorher genannten Sicherungsmaßnahmen vorgesehen sein, wenn die handballenbetätigte
Sicherungstaste eine Verschlusssicherung zur Verfügung stellt.
[0027] Der einfacheren Beschreibung wegen wird nachfolgend die handballenbetätigte Sicherungstaste
am Pistolengriff der Jagd- oder Sportwaffe als "Handballendrücker" bezeichnet.
[0028] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es demnach vorgesehen, dass
erfindungsgemäß der Handballendrücker alle vier Sicherungsmaßnahmen einzeln oder kumulativ
zur Verfügung stellt, und zwar in jeder beliebigen Kombination untereinander einzeln
oder gesamthaft, nämlich
- 1. den durch den Handballendrücker betätigten Handspanner und/oder
- 2. die Schlagbolzensicherung und/oder
- 3. die Abzugssicherung und/oder
- 4. die Verschlusssicherung.
[0029] Die Reihenfolge der vorgenannten Sicherungsmaßnahmen hat keinen Einfluss auf deren
Wertigkeit oder Anwendbarkeit bei der Ausführung der Erfindung. Sie ist willkürlich
gewählt.
[0030] Mit der einen oder den mehreren Sicherungsmaßnahmen besteht der Vorteil, dass ab
der intuitiven und zwangsläufigen Betätigung der Betätigungstaste mit dem Handballen
alle folgenden kinematischen Abläufe automatisch und mechanisch zwangsgesteuert ausgeführt
werden, was zu einer erhöhten Sicherheit der Jagd- oder Sportwaffe führt.
[0031] Dabei ist von besonderem Vorteil, dass unabhängig vom Zeitpunkt "vor dem Schuss"
durch Loslassen des Handballendrückers sofort zwangsgesteuert der ursprüngliche gesicherte
Zustand - vorzugsweise aller - Sicherungselemente wiederhergestellt wird.
[0032] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Jagd- oder Sportwaffe nach der Erfindung
bezieht sich auf eine Repetierbüchse, die als Mehrlader ausgebildet ist.
[0033] Erfindungsgemäß wird nun das Schloss dieser Repetierbüchse in besonderer Weise weitergebildet,
wobei unter dem Begriff "Waffenschloss" die Abzugseinheit und die von der Abzugseinheit
angesteuerte mechanische Übertragungskette zum Verschluss gemeint ist.
[0034] Der Verschluss dient als Abschluss des Waffenlaufes nach hinten, und er kann Teile
der Zündmechanik enthalten. Das Schloss ist der Mechanismus zur Anzündung der Treibladung
einer Feuerwaffe.
[0035] Die Erfindung bezieht sich jedoch nicht nur auf Repetierbüchsen, die als Mehrlader
ausgebildet sind, sondern auch auf Jagd- oder Sportwaffen, die als Einzellader ausgebildet
sind.
[0036] Im Vordergrund der vorliegenden Erfindung steht demnach die Schlossmechanik einer
Jagd- oder Sportwaffe in den eingangs genannten Ausführungsformen, wobei der vereinfachten
Beschreibung wegen eine Mehrlader-Repetierbüchse beschrieben wird, die als Jagd- oder
Sportwaffe in herkömmlicher Ausführung ausgebildet ist.
[0037] Die Beschreibung einer Mehrlader-Repetierbüchse soll jedoch den Anwendungsbereich
der erfindungsgemäßen Schlossmechanik nicht beschränken. Die Schlossmechanik ist für
alle vorgenannten Waffentypen von Jagd- oder Sportwaffen anwendbar und in besonders
vorteilhafter Weise ausgebildet.
[0038] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Schlosses steht im Vordergrund, dass das
Schloss eine Reihe von zwangsläufig vom Handballendrücker gesteuerten Sicherungsmaßnahmen
gewährleistet, wobei im Vordergrund die Sicherung und Betätigung des Handspanners
dient. Beim Stand der Technik war es bekannt, dass bei Repetierbüchsen, nach dem Repetieren,
der Handspanner gespannt bleibt und aktiv manuell entspannt werden muss, damit die
Waffe gesichert und/oder entspannt ist.
[0039] Damit ist der schwerwiegende Nachteil verbunden, dass eine aktive Tätigkeit des Schützen
bei der Sicherung der Waffe nach der Schussabgabe notwendig ist. Unterbleibt diese
Sicherungsmaßnahme, bleibt beim Repetierer der Handspanner gespannt und kann zu einer
ungewollten Schussabgabe führen, was bereits schon zu tödlichen Jagdunfällen geführt
hat.
[0040] Bei einer anderen Ausführungsform von Repetierbüchsen spannt sich das Schloss über
den Repetiervorgang selbsttätig und bleibt gespannt. Es muss auch hier aktiv eine
Sicherung manuell betätigt werden, um die Waffe in einen gesicherten Zustand zu bringen,
wobei nach wie vor das Schloss gespannt ist und bleibt. Auch hier besteht eine große
Gefahr, dass die aktive, manuelle Sicherung des Repetierers unterbleibt, wodurch die
Waffe gespannt bleibt und zu einer ungewollten Schussabgabe führen kann.
[0041] Erfindungsgemäß ist deshalb in einer ersten Ausführungsform der Schlosskonstruktion
vorgesehen, dass der Handballendrücker in seiner unbetätigten Ruhelage für ein vollständig
entspanntes Schloss sorgt und/oder für eine vollständige Entspannung der Schlagbolzenfeder
sorgt.
[0042] In einer zweiten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Handballendrücker in unbetätigtem
Zustand eine Schlagbolzensperre zur Verfügung stellt, ferner in einer dritten Ausführungsform
eine Abzugssicherung und in einer vierten Ausführung eine Verschlusssicherung zur
Verfügung stellt.
[0043] Demnach wird der Handballendrücker bei den vier vorgenannten Sicherungsmaßnahmen
wirksam, wobei jede der vier Sicherungsmaßnahmen (Handspanner, Schlagbolzensicherung,
Abzugssicherung, Verschlusssicherung) einzeln oder in jeder beliebigen Kombination
untereinander vorhanden sein kann. Von besonderem Vorteil ist allerdings, wenn alle
vier Sicherungsmaßnahmen vom erfindungsgemäßen Handballendrücker gleichzeitig (im
Sinn von zusammen, jedoch zeitlich zueinander versetzt) und zwangsgesteuert zur Verfügung
gestellt werden.
[0044] Der einfacheren Beschreibung wegen wird in der folgenden Beschreibung davon ausgegangen,
dass der Handballendrücker alle vier Sicherungsmaßnahmen zusammen durchführt, wobei
die Erfindung jedoch nicht darauf beschränkt ist.
[0045] In einfacheren Ausführungsformen kann es vorgesehen sein, dass der Handballendrücker
entweder nur den Handspanner (Schlagbolzenfeder) ansteuert oder nur die Schlagbolzensicherung
zur Verfügung stellt oder nur die Abzugssicherung oder nur die Verschlusssicherung.
[0046] Von besonderem Vorteil ist jedoch bei der Erfindung, dass erfindungsgemäß der Handballendrücker
alle vier Sicherungsmaßnahmen in einem einzigen Teil, nämlich der als Handballendrücker
ausgebildeten Sicherungstaste, vereinigt, was zu einem besonders kompakten, einfachen
und betriebssichereren Schlossaufbau führt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist,
dass der Abzug nur noch die eine Aufgabe hat, nämlich das Auslösen des Schusses.
[0047] Von besonderem Vorteil ist, dass bei Loslassen (Entspannen) des Handballendrückers
mit dem Handballen der Hand, die Waffe sofort automatisch zwangsgesteuert in einen
ursprünglich gesicherten Zustand kommt, wobei bevorzugt alle vier Sicherungsmaßnahmen
zusammen verwirklicht werden.
[0048] Als besonderer Vorteil hat sich erwiesen, dass der Schwenkweg des Handballendrückers
ein bestimmtes Weg-Zeit-Diagramm ausführt und dass beim anfänglichen Drücken des Handballendrückers
über einen anfänglichen Schwenkweg von z. B. 10 mm zunächst der Beginn des Spannens
der Schlagbolzenfeder erfolgt, wobei der Schlagbolzen noch gesichert ist, der Abzug
gesperrt ist und der Verschluss gesichert ist.
[0049] Bei weiterem Drücken des Handballendrückers in Richtung auf seine aktive durchgedrückte
Position z. B. nach Überwindung des Schwenkweges von z. B. 10 mm bis zu einem Schwenkweg
von 15 mm, wird die Schlagbolzenfeder weiter gespannt und es erfolgt eine anfängliche
Freigabe des Schlagbolzens, gleichzeitig beginnt die Freigabe des Abzugs. Der Verschluss
bleibt gesichert.
[0050] Erst in einem letzten Verschiebungsweg im Bereich von z. B. 15 bis 20 mm erfolgt
die Schlagbolzenfreigabe, die Abzugsfreigabe, wobei die Schlagbolzenfeder dabei fertig
gespannt ist, die Verschlusssicherung, welche sicherstellt, dass der Verschluss im
Lauf vollständig geschlossen und verriegelt ist, weiterhin aktiv bleibt und die Waffe
damit schussbereit ist.
[0051] Danach kann die Waffe, nach dem vollständigen Eindrücken des Handballendrückers,
abgefeuert werden.
[0052] Von besonderem Vorteil ist, dass nach Abgabe eines Schusses zum Repetieren der Handballendrücker
losgelassen werden muss, das heißt, die Waffe ist sofort automatisch nach dem abgeschlossenen
Repetiervorgang in einen ursprünglichen vollständig gesicherten Zustand bezüglich
des Schlagbolzens, der Abzugsfreigabe, des Handspanners und der Verschlusssicherung.
[0053] Unter Repetieren versteht man, dass die Patrone über einen von Hand zu betätigendem
Mechanismus aus einem Patronenmagazin in das Patronenlager des Laufs nachgeladen wird.
Dabei wird es bevorzugt, wenn sich das Patronenmagazin vorzugsweise annähernd bündig
unterhalb des Verschlusses befindet.
[0054] Wenn man den Handballendrücker nach nicht erfolgter Schussabgabe loslässt und nicht
wieder erneut drückt, bleibt die Waffe vollständig gesichert und entspannt, der Verschluss
über die Kammersperre gesperrt und es besteht nicht mehr die vorher beim Stand der
Technik gegebene fatale Unfallgefahr einer noch gespannten Waffe, die erst manuell
entspannt oder gesichert werden muss.
[0055] Die Betätigung des Handballendrückers ist ein intuitiver Vorgang, denn der Schütze
muss nur daran denken, dass er vor der Schussabgabe den Handballendrücker betätigt,
was jedoch mit der Anschlagposition automatisch und intuitiv erfolgt, ohne dass er
an weitere motorische und gedankliche Maßnahmen denken muss, die vorher beim Stand
der Technik mit drei oder zwei Fingern der gleichen Schusshand durchgeführt werden
mussten.
[0056] Durch die ergonomische Anordnung des Handballendrückers hinten am vorderen Teil des
Pistolengriffs ist gewährleistet, dass er intuitiv mit dem Handballen gedrückt werden
kann und somit der Schütze mit entspanntem schussbereitem Zeigefinger sich nur noch
auf das Schussziel konzentrieren kann, ohne an die Spannung des Handspanners zu denken
oder eine Entsicherung der Waffe an verschiedenen anderen Teilen des Schlosses durchzuführen.
[0057] Von besonderem Vorteil für alle Ausführungen ist, dass die erfindungsgemäße Schlossmechanik,
bei welcher mit einem erfindungsgemäßen Handballendrücker oder einer Sicherungstaste
bevorzugt vier verschiedene Sicherungsvorgänge betätigt werden, praktisch geräuschlos
funktioniert, so dass eine Geräuschentwicklung vor Schussabgabe nicht zu erwarten
ist. Das berühmte "Klick" des Spannens der Waffe, mittels Handspanner der einrastet,
unterbleibt nach der Erfindung.
[0058] Von besonderem Vorteil dabei ist, dass die gesamte Schlossmechanik ohne geräuschabgebende
Rasten arbeitet, was beim Stand der Technik gerade nicht der Fall ist. Der erfindungsgemäße
Handballendrücker, das ist die Sicherungstaste, die an der vorderen Innenseite des
Pistolengriffes angeordnet ist, sorgt beispielsweise, dass die Schlagbolzenfeder gespannt
und gesichert wird. Bei anderen Schlosstypen ist es hingegen bekannt, das Spannen
der Schlagbolzenfeder über den Abzug selbst durchzuführen, was zu einer ungünstigen
Abzugsscharakteristik führt, weil ein sehr langer Abzugsweg notwendig ist, um nach
dem Spannen der Schlagbolzenfeder auch den Abzug zum Schuss zu bringen.
[0059] Hier setzt die Erfindung ein, die alle Maßnahmen für das Spannen der Schlagbolzenfeder,
für die Schlagbolzensperre, für die Abzugssicherung, für die Verschlusssicherung im
Handballendrücker bereitstellt, so dass eine sehr feinfühlige Abzugsscharakteristik
für den Abzug vorgesehen werden kann, der weiter keine weiteren Aufgaben mehr übernehmen
muss, wie es bei anderen Jagdwaffen der Fall ist. Es handelt sich demnach um einen
direkten Feinabzug.
[0060] Der Abzug hat deshalb nur noch die Aufgabe der Schussabgabe, während alle anderen
Elemente, wie z. B. das Spannen der Schlagbolzenfeder und andere Mechaniken in den
Betätigungsweg des Handballendrückers verlegt sind.
[0061] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0062] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, könnten
als erfindungswesentlich beansprucht werden, soweit sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Die Verwendung der Begriffe "wesentlich"
oder "erfindungsgemäß" oder "erfindungswesentlich" ist subjektiv und impliziert nicht,
dass die so benannten Merkmale zwangsläufig Bestandteil eines oder mehrerer Patentansprüche
sein müssen.
[0063] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0064] Es zeigen:
- Figur 1:
- Seitenansicht einer Jagd- und Sportwaffe mit unbetätigtem Handballendrücker
- Figur 2:
- die gleiche Darstellung wie Figur 1 mit einem vollständig betätigten Handballendrücker
- Figur 3:
- die explosionsartige Darstellung der mechanischen Funktionskette der Gesamtansicht
der Schlossmechanik, wobei der Handballendrücker nicht betätigt ist und der Verschluss
geschlossen ist
- Figur 4:
- Draufsicht auf die Schlossmechanik mit einem mechanisch gesicherten Schlagbolzen
- Figur 5:
- eine Vergrößerung der Figur 4 zur Darstellung der Schlagbolzensicherung
- Figur 6:
- Detailansicht der Schlossmechanik mit unbetätigtem Handballendrücker bei entspannter
Schlagfeder und gesperrtem Schlagbolzen
- Figur 7:
- eine Vergrößerung der Darstellung in Figur 6
- Figur 8:
- eine Detaildarstellung der Schlossmechanik bei teilweise eingedrücktem Handballendrücker
- Figur 9:
- eine vergrößerte Darstellung der in Figur 8 dargestellten Schlagbolzen-Sicherung
- Figur 10:
- die Seitenansicht der Schlossmechanik mit dem teilweise betätigten Handballendrücker,
bei dem noch der Abzug gesperrt ist mit Darstellung der Abzugssicherung und dem Abzugsgehäuse
und dem Pistolengriff.
- Figur 11:
- eine vergrößerte Darstellung der in Figur 10 dargestellten Abzugssicherung
- Figur 12:
- eine gleiche Darstellung wie Figur 10 mit einem teilweise betätigten Handballendrücker
unter Weglassung des Pistolengriffes und des Abzugsgehäuses
- Figur 13:
- eine vergrößerte Darstellung der in Figur 12 dargestellten Abzugssicherung
- Figur 14:
- die perspektivische Darstellung der Schlagbolzensicherung bei vollständig eingedrücktem
Handballendrücker, wobei die Schlagbolzensicherung freigegeben ist und die Schlagbolzenfeder
vollständig gespannt ist
- Figur 15:
- eine vergrößerte Darstellung aus Figur 14 der Schlagbolzensicherung, wobei ersichtlich
ist, dass die Schlagbolzensperre aufgehoben ist
- Figur 16:
- eine seitliche Ansicht der Schlossmechanik bei vollständig betätigtem Handballendrücker,
wobei der Abzug nunmehr freigegeben ist
- Figur 17:
- eine vergrößerte Darstellung aus Figur 16 mit Darstellung der freigegebenen Abzugssicherung
- Figur 18:
- die Darstellung der Schlossmechanik bei schussbereiter Waffe, wobei der Abzug freigegeben
ist
- Figur 19:
- eine detaillierte Darstellung der Abzugssicherung im entsicherten Zustand
- Figur 20:
- die Ansicht auf die Schlossmechanik von der Seite der Laufmündung her mit Darstellung
der Schlagbolzensicherung, wobei die Schlagbolzensperre aufgehoben ist
- Figur 21:
- eine Detaildarstellung der Teile aus Figur 20
- Figur 22:
- die perspektivische Rückansicht der Schlossmechanik bei vollständig betätigtem Handballendrücker
mit Darstellung der Anlenkung der Schlagbolzensperre, der Abzugssicherung und der
Spannvorrichtung für die Schlagfeder
- Figur 23:
- eine Detaildarstellung nach Figur 22
- Figur 24:
- die Gesamtansicht von Verschluss und Schloss
- Figur 25:
- das Detail aus Figur 24 in vergrößerter Darstellung
- Figur 26:
- Draufsicht auf den Lauf, Systemkasten und den geschlossenen und verriegelten Verschluss
- Figur 27:
- Schnitt durch die Anordnung nach Figur 26 mit Teilansicht der Schlagbolzensperre von
hinten
- Figur 28:
- Detail der Darstellung aus Figur 27, es ist die Zwangssteuerung der Schlagbolzensperre
dargestellt
- Figur 29:
- die Darstellung der Schlossmechanik bei vollständig eingedrücktem Handballendrücker,
jedoch mit abgeschlagenem Schloss
- Figur 30:
- die Detaildarstellung in Vergrößerung nach Figur 29 nach Auslösen des Schusses
- Figur 31:
- Wie Figur 26 nur mit geöffnetem Verschluss
- Figur 32:
- Schnitt durch die Anordnung nach Figur 31 mit Teilansicht der Verschlusssicherung
von hinten
- Figur 33:
- Darstellung der Zwangssteuerung der Schlagbolzensperre der aktiven Verschlusssicherung
bei geöffnetem Verschluss
- Figur 34:
- ein Weg-Zeit-Diagramm der Vorgänge, die beim Drücken des Handballendrückers in der
Schlossmechanik geschehen
[0065] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Jagd- oder Sportwaffe 1 als Repetierwaffe
ausgebildet und hat die typischen Eigenschaften einer Jagd- oder Sportwaffe mit einem
gezogenen Lauf 2, der im vorderen Teil des Systemkastens 5 befestigt ist, der ebenfalls
mit dem Vorderschaft 3 verbunden ist. Auf dem Lauf 2 ist ein Zielfernrohr 4 angeordnet,
wobei jedoch auch andere Aufsatzmittel verwendet werden können, wie z. B. Nachtzielgeräte,
Drückjagd-Optiken, Reflexvisiere oder offene Visierungen und dergleichen mehr. Ebenso
können an der Laufmündung ein Schalldämpfer, eine Mündungsbremse oder andere Mündungsanbauteile
oder Vorsatzmittel befestigt sein.
[0066] An der Unterseite des Systemkastens 5 ist die Abzugseinheit 6 angeordnet, die im
gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Abzugsbügel 7 besteht, in dem ein Abzug 8
schwenkbar mit dem Zeigefinger betätigbar angeordnet ist.
[0067] Hinter den Abzug 8 schließt sich direkt in geringem Abstand der Pistolengriff 9 an,
der eine Durchgriffsöffnung 11 für die Schusshand bildet und an dessen innerer Vorderseite
ein nach hinten gerichteter, federbelastet schwenkbarer oder verschiebbarer Handballendrücker
10 angeordnet ist.
[0068] Der Handballendrücker 10 ist bevorzugt als Schwenktaste oder als Drucktaste ausgebildet,
wobei es in einer nicht zeichnerisch dargestellten Ausführungsform vorgesehen sein
kann, dass das untere Ende des Handballendrückers 10 auch aus der unteren Seite des
Pistolengriffes 9 herausragt, um ihn auch dort vom Handballen betätigbar zu machen.
[0069] Bei der bevorzugten Ausführung einer handballen-betätigten Sicherungstaste ist vorteilhaft,
dass der Handballendrücker 10 intuitiv mit dem Handballen der Schusshand betätigt
werden kann, woraus sich eine automatische und ergonomische Betätigung des Handballendrückers
10 ergibt, wenn die Schusshand den Pistolengriff 9 durchgreift und die Waffe 1 in
Anschlag gebracht wird.
[0070] Die Erfindung betrifft demnach eine bestimmte Art der Schlossmechanik mit dem Ziel,
eine intuitive Griffsicherung oder Griffstücksicherung oder Handballensicherung zu
erreichen, was eine versehentliche Schussauslösung verhindert.
[0071] Bevorzugt ist jedoch, wenn die erfindungsgemäße Griffsicherung, die als Handballendrücker
10 im Innenraum des Pistolengriffes 9 angeordnet ist, bevorzugt vier verschiedene
Sicherungsmaßnahmen zusammen durchführt, nämlich eine Schlagbolzensicherung 44, eine
Abzugssicherung 60 und die Möglichkeit, mit dem Handspanner 84 die Schlagbolzenfeder
29 zu spannen oder zu entspannen, sowie eine Verschlusssicherung 85 für den Verschluss
14.
[0072] Derartige Griffsicherungen sind bei Jagd- oder Sportwaffen bisher nicht bekannt.
[0073] Der Begriff "Handballendrücker" meint demnach eine Sicherungstaste, die bevorzugt
mit den Handballen der Hand betätigt werden kann, wobei offenbleibt, ob es sich um
den daumenseitigen Handballen oder den Handballen an der Handinnenfläche handelt.
Es sind demnach die Innenflächen der Schusshand gemeint, welche die Betätigung des
Handballendrückers 10 ausführen.
[0074] Die hier in Figur 1 dargestellte Jagd- oder Sportwaffe weist ferner einen sich an
den Systemkasten 5 anschließenden Hinterschaft 12 auf, der bevorzugt einen Schaftrücken
13 aufweist.
[0075] Im Systemkasten 5 ist der Verschluss 14 für die Schussabgabe vorgesehen, in dem die
erfindungsgemäße Verschlusssicherung 85 angeordnet ist.
[0076] In Figur 2 ist dargestellt, dass der Handballendrücker 10 bevorzugt in Pfeilrichtung
15 betätigt werden kann, wodurch er in die Stellung 10' gelangt. Statt einer schwenkbaren
Betätigung des Handballendrückers 10 kann auch eine Verschiebebetätigung wie bei einer
Taste vorgesehen sein, was zeichnerisch nicht dargestellt ist.
[0077] Die Figur 3 zeigt weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Schlossmechanik, wo
erkennbar ist, dass der Handballendrücker 10 eine hintere Betätigungsfläche 16 aufweist,
die mit einer handballenseitigen Betätigungskraft 20 in Pfeilrichtung 15 verschwenkt
werden kann, wobei die Lagerung 19 im Pistolengriff 9 angeordnet ist.
[0078] Die Betätigung des Handballendrückers 10 in Pfeilrichtung 15 unter der Betätigungskraft
20 erfolgt entgegen der Federkraft einer Schenkelfeder 33, die am freien schwenkbaren
Ende eines unteren Kniehebels 22 angeordnet ist, der über eine Lagerung 52 im Pistolengriff
9 schwenkbar gelagert ist, der über ein Verbindungslager 77 frei schwenkbar mit dem
unteren freien Ende eines sich daran anschließenden oberen Kniehebel 23 verbunden
ist.
[0079] Somit legt sich der untere Kniehebel 22 mit seinem federbelasteten Ende an die Betätigungsfläche
32 des Handballendrückers 10 rückseitig an und gleitet bei Betätigung in Pfeilrichtung
78 nach oben.
[0080] Die beiden Kniehebel 22, 23 bilden eine Gelenkkette, die gestreckt oder in eine Knickstellung
übergeleitet werden kann, wobei das obere Ende des oberen Kniehebels 23 auf einen
oberen Spannhebel 25 drückt, der abgeknickt ausgeführt ist und mit seinem geraden
etwa horizontalen Ende in einer Spannstange 31 endet, die sich an dem einen Ende des
Schlagbolzens 27 anlegt und zusammen mit dem Schlagbolzen die Schlagbolzenfeder 29
komprimiert oder spannt.
[0081] Parallel zu dem Spannen der Schlagbolzenfeder 29 über den in Pfeilrichtung 79 verschiebbaren
oberen Spannhebel 25 erfolgt mit der Betätigung des Handballendrückers 10 die Auslösung
oder die Betätigung weiterer Sicherungsmaßnahmen.
[0082] Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass der Handballendrücker 10 eine Bodenfläche 17
aufweist, die gegebenenfalls durch den Pistolengriff 9 nach unten herausragen kann,
um dort ebenfalls eine Betätigung des Handballendrückers 10 in Pfeilrichtung 15 von
Innenflächen der Schusshand zu ermöglichen.
[0083] Mit dem in der Dimension verminderten Halsstück 18 wird somit der gesamte Handballendrücker
10 federbelastet unter der Kraft der Schenkelfeder 33 im Pistolengriff 9 in der Lagerung
53 gelagert.
[0084] Die Zurückschwenkung unter der Einwirkung der Schenkelfeder 33 erfolgt dabei in Pfeilrichtung
15'.
[0085] Die Schlossmechanik verwendet auch eine Lagerung 54 für einen Wipphebel 34, der über
die Lagerung 54 schwenkbar als einseitig schwenkbarer Hebel im Systemkasten 5 gelagert
ist und an seinem freien schwenkbaren Ende einen Steuerstift 35 in Richtung seiner
Längserstreckung nach oben verschiebt, und zwar entgegen der Kraft einer Feder, die
später noch beschrieben wird.
[0086] Der Steuerstift 35 steuert die Schlagbolzensperre 40 an, die Teil der Schlagbolzen-Sicherung
44 ist, wobei der Steuerstift 35 auf eine Schlagbolzensperrenverlängerung 38 einwirkt,
welche die Schlagbolzensperre 40 ansteuert.
[0087] Durch die Ansteuerung der Schlagbolzensperre 40 kann somit der Schlagbolzen 27 freigegeben
werden, so dass eine Verschiebung durch die Schlagbolzensperre 40 möglich ist.
[0088] Zeitgleich wird vom Wipphebel 34 die Abzugssperre 24 betätigt, die Teil der Abzugssicherung
60 ist, die jedoch in späteren Darstellungen noch detailliert dargestellt werden wird.
[0089] Es ist erkennbar, dass eine Abzugsstange 21 vorhanden ist, deren unteres Lager 51
im Pistolengriff 9 befestigt ist und die als einseitig schwenkbarer Hebel ausgebildet
ist, der mit Hilfe einer Feder auch federbelastet in seiner in Figur 3 dargestellten
Schwenkstellung gehalten wird und dabei eine vordere Ausnehmung aufweist, in welche
ein Anschlagstift 50 für die Abzugsstange 21 lösbar eingreift, wobei der Anschlagstift
50 ein festes Lager 51 im Pistolengriff 9 aufweist.
[0090] Der Ausstoßer 26 ist zum Ausstoßen der hier nicht dargestellten Patrone vorgesehen.
[0091] Der Abhebestift 28 dient als Öffnungshilfe zum Öffnen des Verschlusses mit Hilfe
des Kammerstengels 30. Am Kammerstengel 30 ist ein Betätigungsteil 46 angeordnet.
[0092] Im Kammerstengel 30 ist federbelastet verschwenkbar ein Kammersperrenhebel 36 angeordnet.
Bei Betätigung des Kammersperrenhebels 36 kann der Kammerstengel 30 betätigt werden,
um den Verschluss 14 öffnen zu können.
[0093] Die Figuren 4 und 5 zeigen weitere Einzelheiten der Schlagbolzensicherung 44, und
zwar die Vorderansicht der Schlossmechanik aus der Sicht der Mündung der Jagd- oder
Sportwaffe 1.
[0094] Dort ist erkennbar, dass der Handballendrücker 10 über die in Figur 3 dargestellte
mechanische Wirkkette noch nicht auf die Schlagbolzensicherung 44 wirkt und zur Sicherung
des Verschlusses der Kammerstengel 30 mit seinem bewegbar federbelasteten Kammersperrenhebel
36 vollständig verschlossen und verriegelt ist.
[0095] Aus Figur 5 ergeben sich weitere Details der Darstellung in Figur 4.
[0096] Dort ist erkennbar, dass der Kammerstengel 30 ein verlängertes, schräg aufwärts gerichtetes
Ende aufweist, durch welches der Schlagbolzen 27 im Bereich einer Ausnehmung 80 hindurchgeführt
ist, wobei der in Figur 5 gesicherte Zustand des Schlagbolzens 27 dargestellt ist,
weil die Schlagbolzensperrenverlängerung 38 nicht von dem freien Ende des Steuerstiftes
35 beaufschlagt ist und somit federbelastet in der gesperrten Position verharrt, um
so den Schlagbolzen 27 formschlüssig zu sperren.
[0097] In Figur 5 ist auch noch die Verbindung des oberen Endes des oberen Spannhebels 25
gezeigt, die in Pfeilrichtung 39 auf die Spannstange 31 wirkt, welche die Schlagbolzenfeder
29 in Pfeilrichtung 79 spannt.
[0098] In den Figuren 3 und 5 ist noch erkennbar, dass der Schlagbolzen 27 durch die Ausnehmung
80 im Kammerstengel 30 hindurchgeführt wird.
[0099] Ferner ist aus Figur 5 der Abhebestift 28 erkennbar, der mit einer Steuerfläche 47
des Kammerstengels 30 bei geöffnetem Verschluss zusammenwirkt.
[0100] Es ist im Übrigen gleichgültig, wo die genannten Teile gehäusefest befestigt sind,
es kann sich hierbei um den Pistolengriff 9 handeln oder auch um den Abzugsbügel 7,
der Teil des Pistolengriffes 9 ist.
[0101] Die Figuren 6 und 7 zeigen nun die vollständige Sicherungsstellung des Handballendrückers
10, der noch nicht betätigt ist, wobei die Schlagbolzenfeder 29 vollständig entspannt
ist und der Schlagbolzen 27 gesperrt ist.
[0102] Aus Figur 7 ergibt sich die Sperrstellung dadurch, dass der Schlagbolzen 27 durch
eine Sperrbohrung 63 in der Schlagbolzensperre 40 hindurchgreift und dort formschlüssig
und arretierbar gehalten ist.
[0103] Das obere Ende der Schlagbolzensperre 40 ist mit zwei Rückstellfedern 41 versehen,
die sich am Gehäuse abstützen. Somit ist gewährleistet, dass bei nicht betätigter
Schlagbolzensperre 40 und nicht betätigtem Handballendrücker 10 stets der Schlagbolzen
27 durch die Kraft der Rückstellfedern 41, bei vollständig geschlossenem und verriegelten
Verschluss 14, formschlüssig gesperrt ist.
[0104] Das bedeutet auch, dass der Schlagbolzen 27 nie durch seine eigene Massenträgheit
abschlagen kann, mit anderen Worten einen ungewollten Schuss auslösen kann, auch nicht,
wenn die Waffe herunterfällt oder sehr schnell der Verschluss beim Repetieren wieder
geschlossen wird, weil die Kraft der Rückstellfedern 41 den Schlagbolzen 27 in seiner
Sperrbohrung 63 formschlüssig hält.
[0105] Erst durch die Betätigung des Steuerstiftes 35 entgegen der Kraft der Rückstellfeder
43 und der Rückstellfeder 42 erfolgt eine Aufhebung der Schlagbolzensperre 40 entgegen
der Kraft der Rückstellfedern 41.
[0106] Die Figur 7 zeigt auch, dass der Schlagbolzen 27 eine vergrößerte Anlagefläche 27'
an die Schlagbolzenfeder 29 aufweist.
[0107] Die Figur 7 zeigt auch die Steuerfläche 47, welche die Ansteuerung für den Abhebestift
28 darstellt, allerdings nur bei geöffnetem Verschluss 14.
[0108] Wenn der Verschluss 14 über den Kammerstengel 30 in Pfeilrichtung 87 geöffnet wird
und dabei der Kammersperrenhebel 36 betätigt ist, wird der Verschluss 14 geöffnet
und über den Öffnungswinkel wird die Steuerfläche 47 am Kammerstengel 30 in Eingriff
mit dem Abhebestift 28 gebracht. Der Abhebestift 28 ist im Verschlussgehäuse angeordnet.
Über die Steuerfläche 47 wird der Abhebestift 28 durch den Kammerstengel 30 in Pfeilrichtung
88 nach vorne in Laufrichtung gedrückt, und zwar gegen den Lauf 2 als Öffnungshilfe
für zum Beispiel geliderte Patronen.
[0109] Es handelt sich demnach um eine Öffnungshilfe, die durch den Abhebestift 28 verwirklicht
ist.
[0110] Die Figuren 8 und 9 zeigen einen teilweise betätigten Handballendrücker 10, und in
diesem Moment nach den Figuren 8 und 9 wird durch Betätigung des Handballendrückers
10 die Schlagbolzenfeder 29 nur teilweise gespannt. Hierbei ist der Verschluss 14
vollständig geschlossen und verriegelt.
[0111] Die Figur 8 zeigt auch, dass der Abzugsbügel 7 mit seinem schwenkbar darin angeordneten
Abzug 8 in einem Gehäuse 70 angeordnet ist, das in Figur 8 dargestellt ist.
[0112] Über die Betätigung des oberen Spannhebels 25, der vom Handballendrücker 10 betätigt
wird, erfolgt eine Verschiebung der Spannstange 31 in Richtung ihrer Längserstreckung,
die den Schlagbolzen 27 gegen die Schlagbolzenfeder 29 drückt und die Schlagbolzenfeder
29 spannt.
[0113] Die Rückstellfeder 42 stellt sicher nach Loslassen des Handballendrückers 10, dass
die Schlagbolzenverlängerung 38 in der Schlagbolzensperre 40 in ihre Ruhelage zurückkehrt.
[0114] Die Rückstellfeder 42 drückt demnach die Schlagbolzensperrenverlängerung 38 in ihre
Ruhelage, und zwar über die Anschlagschraube 45, welche die Verschiebung begrenzt.
[0115] Dabei sitzt die Anschlagschraube 45 in einer langlochähnlich verlängerten Anschlagnut
82, die in einer langlochähnlich verlängerten Steuernut 82 sitzt, die Teil der Schlagbolzensperrenverlängerung
38 ist.
[0116] Damit wird die federbelastete Ruheposition der Schlagbolzensperrenverlängerung 38
erreicht.
[0117] Aus Figur 9 ist noch erkennbar, dass das obere Ende des oberen Spannhebels 25 in
einer gehäusefesten Lagerung 56 schwenkbar gelagert ist und das Ende der Abzugssperre
24 ebenfalls in einer gehäusefesten Lagerung 57 schwenkbar gelagert ist.
[0118] Die Figuren 10 und 11 zeigen Einzelheiten der Abzugssicherung 60.
[0119] Dabei ist erkennbar, dass bei teilweise betätigtem Handballendrücker 10 die Abzugssperre
24 noch in Kraft ist und der Abzug gesperrt ist und dass die Schlagbolzensicherung
44 ebenfalls noch in Kraft ist.
[0120] Man sieht in Figur 11 die Abzugssicherungsrast 58, welche ein Teil der Abzugssperre
24 ist.
[0121] Der Wipphebel 34 ist in der Lagerung 54 gehäusefest gelagert und ist demzufolge in
der Lagerung 54 schwenkbar. Das Ende des Wipphebels 34 wirkt gemäß Figur 3 auf den
Steuerstift 35 zur Betätigung der Schlagbolzensperre 40.
[0122] In Figur 11 ist dargestellt, dass die Abzugssperre 24 mit der Abzugssicherung 60
in Kraft ist, weil der obere Kniehebel 23 noch nicht so weit den Wipphebel 34 angesteuert
hat, so dass dieser noch nicht die Abzugssicherung 60 betätigen kann.
[0123] Die Figuren 12 und 13 zeigen die gleichen Teile wie in Figur 10 und 11 bei teilweise
betätigtem Handballendrücker 10, wo die gleichen Teile auch mit den gleichen Bezugszeichen
versehen sind. Es sind insbesondere die Teile der Abzugssicherung 60 in Figur 13 detailliert
dargestellt, wobei im Vergleich zur Figur 11 die Figur 13 und die Figur 12 ohne Gehäuseteile
dargestellt sind.
[0124] Dabei ist erkennbar, dass die Abzugssicherungsrast 58 noch nicht aufgehoben ist,
weil der Wipphebel 34 das Ende der Steuernut 71 noch nicht vollständig erreicht hat.
[0125] Wenn der Wipphebel 34 betätigt wird, wird gleichzeitig der obere Spannhebel 25 nach
oben gedrückt und gleichzeitig die Abzugssperre 24 über ihre Steuernase betätigt,
wobei die Abzugssperre 24 in einem Gehäuse in einer gehäusefesten Lagerung 57 schwenkbar
ist. Die Abzugsstange 21 macht nichts anderes als den Abzug 8 in seiner Abzugsrast
62 zu halten, wobei der Abzug 8 in einem gehäusefesten Abzugslager 49 schwenkbar gelagert
ist. Die Verlängerung 81 des Abzugs 8 bildet die Abzugsrast 62 mit der Abzugsstange
21, aufweiche später noch eingegangen werden wird.
[0126] Ferner ist erkennbar, dass die Abzugsrast 62 das verlängerte Ende 81 des Abzuges
8 noch in einer Rast hält, und zwar mit der Abzugssperre 24. Der obere Spannhebel
25 greift an der Abzugssperre 24 entlang oder vorbei und ist zur Spannung der Schlagbolzenfeder
29 vorgesehen.
[0127] Der obere Kniehebel 23 steuert dabei den oberen Spannhebel 25 an. Der obere Kniehebel
23 ist das Steuerelement für alle vier Sicherungsmaßnahmen (Handballendrücker 10,
Schlagbolzen-Sicherung 44, Abzugssicherung 60 und Verschlusssicherung 85) die im allgemeinen
Teil beschrieben wurden.
[0128] Daraus ergibt sich, dass allein mit der Betätigung des oberen Kniehebels 23 durch
den Handballendrücker 10 alle vier Sicherungsmaßnahmen 10, 44, 60, 85 im Wege einer
zeitlich ablaufenden Folgekette zwangsgesteuert ablaufen.
[0129] In den Figuren 14 und 15 ist die freigegebene Schlagbolzensicherung 44 detailliert
dargestellt, wobei aus Figur 15 erkennbar ist, dass bei vollständigem Durchdrücken
des Handballendrückers 10 der Steuerstift 35 entgegen den Federkräften der Rückstellfedern
42, 43 und 41, die auch zum Teil auf die Schlagbolzensperrenverlängerung 38 wirken.
Die Schlagbolzensperrenverlängerung 38 wird somit in der Steuernut nach oben verschoben,
bis die Anschlagschraube 45 eine weitere Verschiebung verhindert, und damit wird die
Schlagbolzensperre 40 frei und der Schlagbolzen 27 kann durch die Sperrbohrung 63
frei verschiebbar hindurchtreten.
[0130] Es wird demnach eine besondere Art der Schlagbolzensicherung 44 beschrieben, die
vom Handballendrücker 10 angesteuert ist.
[0131] Die Figuren 16 und 17 zeigen den freigegebenen Zustand der Abzugssicherung 60, wo
erkennbar ist, dass die Abzugssicherungsrast 58 freigegeben ist, weil der obere Kniehebel
23 den Wipphebel 34 soweit angehoben hat, dass der Wipphebel 34 die Abzugssperre 24
ansteuert und den Abzug 8 freigibt.
[0132] Die Figur 16 zeigt auch, dass der Schlagbolzen 27 einen Spannweg 64 ausführt, um
die Schlagbolzenfeder 29 zu spannen.
[0133] Die tellerartige Vergrößerung des Schlagbolzen 27 ist als Teller 27' dargestellt.
[0134] Die Steuernut 71 ist in der Abzugssperre 24 angeordnet.
[0135] Der obere Kniehebel 23 drückt den oberen Spannhebel 25 nach oben und betätigt damit
den Wipphebel 34. Diese Einzelheiten sind aus Figur 18 zu entnehmen. In der ersten
Verschiebungslage nach Figur 18 wird zunächst das untere Ende des oberen Spannhebels
25 betätigt, während bei weiterer Verschiebung des oberen Kniehebels 23 zeitlich versetzt
auch der Wipphebel 34 nach oben gedrückt wird. Der Wipphebel 34 steuert mit seiner
Nase in der Steuernut 71 die Abzugssperre 24 an und hebt die Abzugssperre 24 auf.
Gleichzeitig wird über den oberen Spannhebel 25 der Steuerstift 35 betätigt und steuert
so die Schlagbolzensicherung 44 an.
[0136] Gleichzeitig ist damit die Abzugssicherung 60 aufgehoben, und über den Spannhebel
25 und die Spannstange 31 wird die Schlagbolzenfeder 29 vollständig gespannt, so dass
die Waffe 1 in einen vollständig gespannten und entsicherten Zustand gelangt, wenn
der Handballendrücker 10 in seiner vollständigen Stellung eingedrückt ist.
[0137] Am vorderen Ende des Abzuges 8 ist gemäß Figur 18 eine Abzugsfeder 65 dargestellt,
welche den Abzugs 8 in seiner Ruhelage in der Abzugsraste 62 hält. Es ist in den Figuren
18 und 19 ferner noch eine Rückstellfeder 66 für die Rückstellung der Abzugsstange
21 eingezeichnet.
[0138] Die Betätigungskraft für den Handballendrücker 10 ist gering, weil er als einarmiger
Hebel ausgebildet ist und seine Betätigungsfläche 32 im Bereich seines oberen Lagers
53 liegt.
[0139] Der untere Kniehebel 22 drückt dann nur noch mit verminderter Kraft auf den Handballendrücker
10. Der vollständige Anschlag des Handballendrückers 10 führt zu einer Streckung im
Kniehebel-Gelenk 22, 23 kurz vor seinem Totpunkt, sodass die Gegenkraft auf den Handballendrücker
10 geringer wird. Der Schütze muss deshalb nicht den Handballendrücker 10 mit hoher
Kraft im Anschlag gedrückt halten, weil durch die Totpunkt-Charakteristik des Kniehebelgelenks
22, 23 die Haltekraft vermindert ist.
[0140] Diese Verhältnisse sind in den Figuren 18 und 19 dargestellt.
[0141] In den Figuren 20 und 21 ist dargestellt, dass die Schlagbolzensicherung 44 aufgehoben
ist, weil der Steuerstift 35 entgegen den Federkräften der Rückstellfedern 43, 42,
41 die Schlagbolzenverlängerung 38 in Richtung der Längserstreckung verschoben hat
und somit die Schlagbolzensperre 40 aufgehoben hat, um so den Schlagbolzen 27 mechanisch
freizugeben.
[0142] In den Figuren 22 und 23 sind die gleichen Verhältnisse wie in Figur 21 und Figur
22 dargestellt, dabei ist erkennbar, dass der vollständig betätigte Handballendrücker
10 mit seiner Betätigungsfläche 16 betätigt wurde und dabei die Schlagbolzenfeder
29 vollständig gespannt wurde. Aus Figur 23 ist die Lage der Steuernut 71 erkennbar,
wobei der Wipphebel 34 die Steuernut 71 angesteuert hat und der Abzug 8 zum Auslösen
freigegeben ist.
[0143] Der obere Kniehebel 23 weist eine obere Steuerfläche 83 auf, mit der er an der Unterseite
des Wipphebels 34 und ebenso an der Unterseite des oberen Spannhebels 25 anliegt.
Der Wipphebel 34 und der obere Spannhebel 25 sind auf verschiedenen Höhen oberhalb
dieser Steuerfläche 83 angeordnete, so dass bei Betätigung des oberen Kniehebels 23
zunächst der Spannhebel 25 betätigt wird und zeitlich versetzt danach der Wipphebel
34. Daraus ergibt sich eine zeitlich versetzte Steuerung der Abzugssicherung 60 und
der Schlagbolzensicherung 44. Man will damit erreichen, dass erst kurz bevor oder
kurz danach die Schlagbolzenfeder 29 vollständig gespannt ist, erst die beiden Sicherungen,
nämlich die Schlagbolzensicherung 44 und die Abzugssicherung 60 aufgehoben werden.
[0144] Die Figuren 24 und 25 zeigen die vollständig entsicherte Stellung der Schlossmechanik
in Verbindung mit dem Verschluss 14, an dessen vorderen (mündungsseitigen) Ende ein
Verschlusskopf 74 angeordnet ist, der eine Schlagbolzenbohrung 89 aufweist und auch
der vorher erwähnte Ausstoßer 26 integriert hat. Ferner ist noch zu entnehmen, dass
sich der Wipphebel 34 mit einer Rückstellfeder 68 am Gehäuse abstützt.
[0145] Es ist erkennbar, dass der Kammerstengel 30 mit dem Verschluss 14 zusammenwirkt,
und Teile der Schlagbolzensicherung 44 sind dargestellt, nämlich in der Art wie der
Steuerstift 35 durch eine Ausnehmung 75 im Verschluss 14 hindurchgreift.
[0146] Die Schlagbolzensperrenverlängerung 38 greift dabei aus der Unterseite des Verschlusses
14 heraus. Die Schlagbolzensperrenverlängerung 38 ist bei nicht betätigtem Handballendrücker
10 bündig mit der Ausnehmung 75 im Verschluss 14, der somit formschlüssig verschlossen
ist.
[0147] Bei Betätigung des Steuerstiftes 35 entgegen der Federkraft der Rückstellfedern 67
und 68 wird die Schlagbolzensperrenverlängerung 38 durch die Ausnehmung 75 im Verschluss
14 nach oben gedrückt.
[0148] Parallel hierzu sieht man die Elemente des Handspanners 84, weil dort erkennbar ist,
dass das obere freie Ende des oberen Spannhebels 25 auf die Spannstange 31 wirkt,
und zwar im Bereich einer Ausnehmung 76, welcher Teil des Handspanners 84 ist.
[0149] Der darunter angeordnete Wipphebel 34 wird von der Steuerfläche 83 des oberen Kniehebels
23 angesteuert. Daraus wird deutlich, dass bei vollständig betätigtem Handballendrücker
10 die beiden Sicherungen 44, 60 aufgehoben sind und zusätzlich die Handspannung des
Handspanners 84 zur Spannung der Schlagbolzenfeder 29 hergestellt wurde.
[0150] Die Figuren 26 bis 28 zeigen Teile der Schlagbolzensicherung 44. Im Verschluss 14
ist eine Lagerhülse 72 angeordnet, in deren Innenraum sich die Schlagbolzensicherung
44 befindet.
[0151] Die Rückstellfedern 41 sorgen für eine gesicherte Rückstellung der Schlagbolzensicherung
44 bei nicht betätigtem Handballendrücker 10.
[0152] In der Lagerhülse für den Verschluss 72 ist eine Bohrung 73 angeordnet, in der eine
Steuernase 37 von der Schlagbolzensperre 40 zugeordnet ist. Der gesamte Aufbau sorgt
dafür, dass wenn der Verschluss 14 nicht in der richtigen Position ist, d. h. über
den Kammerstengel 30 nicht im Lauf 2 vollständig geschlossen und verriegelt ist, es
nicht möglich ist, die Waffe 1 zu spannen noch zu entsichern.
[0153] Die Rückstellfeder 69, die in der Schlagbolzensperrenverlängerung 38 angeordnet ist,
sorgt dafür, dass die Schlagbolzensperre 40 nach Loslassen des Handballendrückers
10 wieder in die Ruhestellung zurückkehrt, so dass die Schlagbolzensperre 40 wieder
aktiviert ist.
[0154] Die Steuernase 37 am vorderen Ende der Schlagbolzensperre 40 weist eine Steuerfläche
86 auf, die sicherstellt, dass wenn der Verschluss 14 mit dem Kammerstengel 30 in
Pfeilrichtung 87 geöffnet wird, wird sofort zwangsgesteuert die Schlagbolzensperre
40 aktiviert.
[0155] Die Figur 26 zeigt eine Ansicht von oben auf den Verschluss 14 der vollständig geschlossen
und verriegelt ist und den Systemkasten 5, und dem Lauf 2 an dessen Ende der Verschluss
14 in den Lauf 2 hineinragt.
[0156] Der Verschluss muss deshalb in der richtigen Position mit dem Kammerstengel 30 vollständig
verschlossen und verriegelt sein, um die erfindungsgemäße Verschlusssicherung 85 freigeben
zu können.
[0157] Die Figuren 29 und 30 zeigen das abgeschlagene Schloss, wobei der Schuss abgegeben
wurde, und der Abzug 8 noch betätigt ist, wobei der Handballendrücker 10 vollständig
betätigt ist.
[0158] Dabei ist erkennbar, dass die Abzugsrast 62 ausgelöst wurde, und der obere Kniehebel
23 die Abzugsstange 21 nach vorn drückt, somit kann der obere Spannhebel 25 am oberen
Kniehebel 23 hinten entlang weggleiten und gelangt in die in Figur 29 gezeigte Schwenkstellung,
die nach vorne gerichtet ist.
[0159] Wenn nunmehr der Handballendrücker 10 losgelassen wird, wird die gesamte Schlossmechanik
wieder in ihre Ausgangsstellung zurück verschwenkt, wie dies anhand der Figur 3 dargestellt
wurde.
[0160] In den Figuren 31 bis 33 ist erkennbar, dass der Kammerstengel 30 geöffnet ist, somit
der Verschluss 14 nicht vollständig geschlossen und verriegelt ist und somit findet
die Steuernase 37 die Bohrung 73 nicht, und daher kann eine Verschiebung der Schlagbolzensperre
40 nicht stattfinden, und die Schlagbolzensicherung 44 bleibt zwangsgesteuert im Eingriff.
Der Schlagbolzen bleibt damit gesichert. Die Waffe ist damit nicht schussbereit, wenn
der Verschluss 14 nicht vollständig geschlossen und verriegelt ist. Es handelt sich
demnach um eine Verschlusssicherung 85, die dafür sorgt, dass die Waffe in einem gesicherten
Zustand verbleibt, wenn der Verschluss 14 nicht vollständig im Lauf 2 geschlossen
und verriegelt ist.
[0161] Die dadurch gebildete Verschlusssicherung 85 ist ein weiteres Sicherungselement,
welches zu den anderen drei vorgenannten Sicherungselementen ergänzend hinzutritt,
wobei eine solche Konstruktion einer Verschlusssicherung 85 auch in Alleinstellung
Schutz genießen soll oder in jeder beliebigen Kombination mit den vorher genannten
anderen drei Sicherungsmaßnahmen in jeder beliebigen Kombination.
[0162] Es handelt sich demnach um eine Zwangssteuerung der Verschlusssicherung 85, die für
die Schussabgabe relevant ist, denn nur wenn der Verschluss 14 vollständig im Lauf
2 geschlossen und verriegelt ist und die Steuernase 37 der Schlagbolzensperre 40 die
Bohrung 73 trifft, kann die Schlagbolzensperre 40 aufgehoben werden.
Zeichnungslegende
[0163]
- 1
- Jagd- oder Sportwaffe
- 2
- Lauf
- 3
- Vorderschaft
- 4
- Zielfernrohr
- 5
- System kasten
- 6
- Abzugseinheit
- 7
- Abzugsbügel
- 8
- Abzug
- 9
- Pistolengriff
- 10
- (I) Handballendrücker (Handspanner)
- 11
- Durchgriffsöffnung
- 12
- Hinterschaft
- 13
- Schaftrücken
- 14
- Verschluss
- 15
- Pfeilrichtung 15'
- 16
- Betätigungsfläche
- 17
- Bodenfläche
- 18
- Halsstück
- 19
- Baugruppe Schloss und Verschluss
- 20
- Betätigungskraft
- 21
- Abzugsstange
- 22
- unterer Kniehebel
- 23
- oberer Kniehebel
- 24
- Abzugssperre (Teil von 60)
- 25
- oberer Spannhebel
- 26
- Ausstoßer
- 27
- Schlagbolzen; 27' Teller von 27
- 28
- Abhebestift
- 29
- Schlagbolzenfeder (Handspanner)
- 30
- Kammerstengel
- 31
- Spannstange
- 32
- Betätigungsfläche
- 33
- Schenkelfeder (von 22)
- 34
- Wipphebel
- 35
- Steuerstift (Schlagbolzensperre)
- 36
- Kammersperrenhebel
- 37
- Steuernase (von 40)
- 38
- Schlagbolzensperrenverlängerung
- 39
- Pfeilrichtung
- 40
- Schlagbolzensperre (Teil von 44)
- 41
- Rückstellfeder (für 40)
- 42
- Rückstellfeder (für 38)
- 43
- Rückstellfeder (für 35)
- 44
- (II) Schlagbolzen-Sicherung (Teil von 40)
- 45
- Anschlagschraube (für 38)
- 46
- Betätigungsteil (für 30)
- 47
- Steuerfläche (für 28)
- 48
- Schwenklager (für 9 und 7)
- 49
- Abzugslager
- 50
- Anschlagstift (für 21)
- 51
- Lagerung (für 21)
- 52
- Lagerung (für 22)
- 53
- Lagerung (für 10)
- 54
- Lagerung (für 34)
- 55
- Anschlagfläche (für 40)
- 56
- Lagerung (für 25)
- 57
- Lagerung (für 24)
- 58
- Abzugssicherungsrast
- 59
- Pfeilrichtung
- 60
- (III) Abzugssicherung (Teil von 24)
- 61
- Betätigungsrichtung (von 8)
- 62
- Abzugsraste
- 63
- Sperrbohrung (für 27)
- 64
- Spannweg (für 27)
- 65
- Abzugsfeder
- 66
- Rückstellfeder (für 21)
- 67
- Rückstellfeder (von 35)
- 68
- Rückstellfeder (von 35)
- 69
- Rückstellfeder (von 38)
- 70
- Gehäuse (von 7)
- 71
- Steuernut (von 24)
- 72
- Lagerhülse (Verschluss 14)
- 73
- Bohrung (für 37)
- 74
- Verschlusskopf
- 75
- Ausnehmung (für 44)
- 76
- Ausnehmung (für 84)
- 77
- Verbindungslager
- 78
- Pfeilrichtung
- 79
- Pfeilrichtung
- 80
- Ausnehmung (von 30)
- 81
- Verlängerung (von 8)
- 82
- Steuernut (von 42 für 45)
- 83
- Steuerfläche (von 23)
- 84
- Handspanner
- 85
- (IV) Verschlusssicherung
- 86
- Steuerfläche
- 87
- Pfeilrichtung (Verschluss 14 öffnen mit Kammerstengel 30)
- 88
- Pfeilrichtung (Ansteuerung Abhebestift mit Kammerstengel 30)
- 89
- Schlagbolzenbohrung (im Verschlusskopf 74)
1. Schloss (19) einer Jagd- oder Sportwaffe (1) mit mindestens einer hebel- oder tastenförmigen
Sicherungseinrichtung (10, 44, 60, 85) an einem Pistolengriff (9), die in Schussrichtung
gesehen hinter dem Abzug (8) angeordnet ist und bei deren Betätigung mindestens ein
Element der Sicherungseinrichtung (10, 44, 60, 85) deaktivierbar ist, um eine Schussabgabe
zu ermöglichen und in deren unbetätigten Ruhelage mindestens ein Element der Waffe
(1) gegen eine unbeabsichtigte Schussabgabe gesperrt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung (10, 44, 60, 85) als Handballendrücker (10) ausgebildet
ist und an der zum Abzug (8) nächst liegenden Innenseite des Pistolengriffs (9) angeordnet
ist und mit dem Handballen der Schusshand betätigbar ist.
2. Schloss (19) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) die Sicherungseinrichtungen (10, 44, 60, 85) zwangsgesteuert
betätigt.
3. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) als der Schlagbolzenfeder (29) spannende und entspannende
Handspanner (84) ausgebildet ist, bei dessen Betätigung die Schlagbolzenfeder (29)
spannbar und bei fehlender Betätigung entspannt ist.
4. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Schlagbolzensicherung (44) zur Verfügung stellt.
5. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Abzugssicherung (60) zur Verfügung stellt.
6. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Verschlusssicherung (85) zur Verfügung stellt.
7. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die handballenbetätigte Sicherungstaste insgesamt vier Sicherungseinrichtungen (10,
44, 60, 85) einzeln oder kumulativ zur Verfügung stellt, und zwar in jeder beliebigen
Kombination untereinander einzeln oder gesamthaft, nämlich
1. einen durch den Handballendrücker (10) betätigten Handspanner (84) der Schlagbolzenfeder
(29) und/oder
2. eine durch den Handballendrücker (10) betätigte Schlagbolzensicherung (44) und/oder
3. eine durch den Handballendrücker (10) betätigte Abzugssicherung (60) und/oder
4. eine durch den Handballendrücker (10) betätigte Verschlusssicherung (85).
8. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) die Sicherungsvorrichtungen (10, 44, 60, 85) zeitlich
zueinander versetzt und zwangsgesteuert während seiner Betätigung ansteuert.
9. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Loslassen des federbelasteten Handballendrückers (10) die Sicherungsvorrichtungen
(10, 44, 60, 85) zwangsgesteuert und ohne manuellen Eingriff sofort wieder aktiviert
werden.
10. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsvorrichtungen (10, 44, 60, 85) bei Betätigung nur zwei Abzugsrasten
(58, 62) aufweist.
11. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) als Schwenktaste ausgebildet ist und mit einer Lagerung
(53) schwenkbar im Pistolengriff (9) angeordnet ist und mit der Last einer Schenkelfeder
(33) in seiner unbetätigten Ruhelage gehalten ist.
12. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Schenkelfeder (33) am freien schwenkbaren Ende eines
unteren Kniehebels (22) aufweist, der über eine Lagerung (52) schwenkbar im Pistolengriff
(9) gelagert ist und dass ein Verbindungslager (77) frei schwenkbar mit dem unteren
freien Ende eines sich daran anschließenden oberen Kniehebels (23) verbunden ist
13. Schloss (19) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich der untere Kniehebel (22) mit seinem federbelasteten Ende an einer Betätigungsfläche
(32) des Handballendrückers (10) rückseitig anlegt und bei Betätigung nach oben gleitet.
14. Schloss (19) nach den Ansprüchen 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kniehebel (22, 23) eine Gelenkkette bilden, die gestreckt oder in eine
Knickstellung überleitbar ist, dass das obere Ende des oberen Kniehebels (23) auf
einen oberen Spannhebel (25) drückt, der abgeknickt ausgeführt ist und mit seinem
geraden etwa horizontalen Ende in einer Spannstange (31) endet, die sich an dem einen
Ende des Schlagbolzens (27) anlegt und zusammen mit dem Schlagbolzen (27) die Schlagbolzenfeder
(29) komprimiert oder spannt.
15. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik eine Lagerung (54) für einen Wipphebel (34) aufweist, der als
einseitig schwenkbarer Hebel im Systemkasten (5) gelagert ist und an seinem freien
schwenkbaren Ende einen Steuerstift (35) in Richtung seiner Längserstreckung nach
oben verschiebt, welcher die Schlagbolzensperrenverlängerung (38) als Teil der Schlagbolzensperre
(40) ansteuert.
16. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugssperre (24) von einem Wipphebel (34) betätigt ist, der Teil der Abzugssicherung
(60) ist und dass der Wipphebel (34) bei Betätigung von dem oberen Kniehebel (23)
verschwenkt und dabei die Abzugssperre (24) über eine Steuernase betätigt.
17. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagbolzen-Sicherung (44) gebildet ist aus einem durch den Handballendrücker
betätigten Steuerstift (35), der eine Sperrbohrung (63) in einer Schlagbolzensperre
(40) ansteuert, durch welche der Schlagbolzen (27) hindurchgreift und dort formschlüssig
und arretierbar gehalten ist.
18. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Betätigung des Handballendrückers (10) zunächst die Schlagbolzensicherung
(44) und danach die Abzugssicherung (60) aufgehoben wird.
19. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusssicherung (85) aus einer Positionserkennung für die Position des Kammerstengels
(30) besteht und dass bei nicht vollständig verriegeltem und/oder bei nicht geschlossenem
Verschluss (14) eine Steuernase (37) der Schlagbolzensperre (40) außerhalb einer zugeordneten
Bohrung (73) liegt und eine Verschiebung der Schlagbolzensperre (40) der Schlagbolzensicherung
(44) in den aktivierten Zustand verhindert.
20. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzug (8) ausschließlich für die Auslösung des Schusses vorgesehen ist.
21. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass es Teil einer Jagd- oder Sportwaffe (1) ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schloss (19) einer Jagd- oder Sportwaffe (1) mit mindestens einer hebel- oder tastenförmigen
Sicherungseinrichtung (10, 44, 60, 85) an einem Pistolengriff (9), die in Schussrichtung
gesehen hinter dem Abzug (8) angeordnet ist und bei deren Betätigung mindestens ein
Element der Sicherungseinrichtung (10, 44, 60, 85) deaktivierbar ist, um eine Schussabgabe
zu ermöglichen und in deren unbetätigten Ruhelage mindestens ein Element der Waffe
(1) gegen eine unbeabsichtigte Schussabgabe gesperrt ist, wobei die Sicherungseinrichtung
(10, 44, 60, 85) als Handballendrücker (10) ausgebildet ist und an der zum Abzug (8)
nächst liegenden Innenseite des Pistolengriffs (9) angeordnet ist und mit dem Handballen
der Schusshand betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) als ein die Schlagbolzenfeder (29) spannender und entspannender
Handspanner (84) ausgebildet ist, bei dessen Betätigung die Schlagbolzenfeder (29)
spannbar und bei fehlender Betätigung entspannt ist.
2. Schloss (19) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) die Sicherungseinrichtungen (10, 44, 60, 85) zwangsgesteuert
betätigt.
3. Schloss (19) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Schlagbolzensicherung (44) zur Verfügung stellt.
4. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Abzugssicherung (60) zur Verfügung stellt.
5. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Verschlusssicherung (85) zur Verfügung stellt.
6. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die handballenbetätigte Sicherungstaste insgesamt vier Sicherungseinrichtungen (10,
44, 60, 85) einzeln oder kumulativ zur Verfügung stellt, und zwar in jeder beliebigen
Kombination untereinander einzeln oder gesamthaft, nämlich
1. einen durch den Handballendrücker (10) betätigten Handspanner (84) der Schlagbolzenfeder
(29) und/oder
2. eine durch den Handballendrücker (10) betätigte Schlagbolzensicherung (44) und/oder
3. eine durch den Handballendrücker (10) betätigte Abzugssicherung (60) und/oder
4. eine durch den Handballendrücker (10) betätigte Verschlusssicherung (85).
7. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) die Sicherungsvorrichtungen (10, 44, 60, 85) zeitlich
zueinander versetzt und zwangsgesteuert während seiner Betätigung ansteuert.
8. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim Loslassen des federbelasteten Handballendrückers (10) die Sicherungsvorrichtungen
(10, 44, 60, 85) zwangsgesteuert und ohne manuellen Eingriff sofort wieder aktiviert
werden.
9. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsvorrichtungen (10, 44, 60, 85) bei Betätigung nur zwei Abzugsrasten
(58, 62) aufweist.
10. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) als Schwenktaste ausgebildet ist und mit einer Lagerung
(53) schwenkbar im Pistolengriff (9) angeordnet ist und mit der Last einer Schenkelfeder
(33) in seiner unbetätigten Ruhelage gehalten ist.
11. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Handballendrücker (10) eine Schenkelfeder (33) am freien schwenkbaren Ende eines
unteren Kniehebels (22) aufweist, der über eine Lagerung (52) schwenkbar im Pistolengriff
(9) gelagert ist und dass ein Verbindungslager (77) frei schwenkbar mit dem unteren
freien Ende eines sich daran anschließenden oberen Kniehebels (23) verbunden ist
12. Schloss (19) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der untere Kniehebel (22) mit seinem federbelasteten Ende an einer Betätigungsfläche
(32) des Handballendrückers (10) rückseitig anlegt und bei Betätigung nach oben gleitet.
13. Schloss (19) nach den Ansprüchen 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kniehebel (22, 23) eine Gelenkkette bilden, die gestreckt oder in eine
Knickstellung überleitbar ist, dass das obere Ende des oberen Kniehebels (23) auf
einen oberen Spannhebel (25) drückt, der abgeknickt ausgeführt ist und mit seinem
geraden etwa horizontalen Ende in einer Spannstange (31) endet, die sich an dem einen
Ende des Schlagbolzens (27) anlegt und zusammen mit dem Schlagbolzen (27) die Schlagbolzenfeder
(29) komprimiert oder spannt.
14. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlossmechanik eine Lagerung (54) für einen Wipphebel (34) aufweist, der als
einseitig schwenkbarer Hebel im Systemkasten (5) gelagert ist und an seinem freien
schwenkbaren Ende einen Steuerstift (35) in Richtung seiner Längserstreckung nach
oben verschiebt, welcher die Schlagbolzensperrenverlängerung (38) als Teil der Schlagbolzensperre
(40) ansteuert.
15. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 4 oder 6, und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugssperre (24) von einem Wipphebel (34) betätigt ist, der Teil der Abzugssicherung
(60) ist und dass der Wipphebel (34) bei Betätigung von dem oberen Kniehebel (23)
verschwenkt und dabei die Abzugssperre (24) über eine Steuernase betätigt.
17. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagbolzen-Sicherung (44) gebildet ist aus einem durch den Handballendrücker
betätigten Steuerstift (35), der eine Sperrbohrung (63) in einer Schlagbolzensperre
(40) ansteuert, durch welche der Schlagbolzen (27) hindurchgreift und dort formschlüssig
und arretierbar gehalten ist.
18. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 3 oder 6, und 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Betätigung des Handballendrückers (10) zunächst die Schlagbolzensicherung
(44) und danach die Abzugssicherung (60) aufgehoben wird.
19. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusssicherung (85) aus einer Positionserkennung für die Position des Kammerstengels
(30) besteht und dass bei nicht vollständig verriegeltem und/oder bei nicht geschlossenem
Verschluss (14) eine Steuernase (37) der Schlagbolzensperre (40) außerhalb einer zugeordneten
Bohrung (73) liegt und eine Verschiebung der Schlagbolzensperre (40) der Schlagbolzensicherung
(44) in den aktivierten Zustand verhindert.
20. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzug (8) ausschließlich für die Auslösung des Schusses vorgesehen ist.
21. Schloss (19) nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass es Teil einer Jagd- oder Sportwaffe (1) ist.