[0001] Die Erfindung betrifft einen Sporthelm, insbesondere Fahrradhelm, Motorradhelm, Reithelm
oder Skihelm, mit einer stoßabsorbierenden Helmschale und einem Gurtfixiersystem zum
Fixieren der Helmschale an dem Kopf eines Benutzers.
[0002] Ein Sporthelm dient zum Schutz des Benutzers gegen Kopfverletzungen, insbesondere
im Falle eines Sturzes. Hierfür umfasst der Sporthelm eine Helmschale, die eine generell
konkav geformte, dem Kopf des Benutzers zugewandte Innenseite und eine generell konvex
geformte, dem Kopf des Benutzers abgewandte Außenseite aufweist. Die Helmschale soll
die bei einem Aufprall auf den Sporthelm einwirkende kinetische Energie durch inelastische
und/oder elastische Verformung möglichst weitgehend absorbieren. An der Helmschale
kann außerdem ein Gurtfixiersystem befestigt sein, mittels dessen die Helmschale am
Kopf des Benutzers fixiert werden kann und das beispielsweise mehrere Nacken- und
Kinngurte umfassen kann.
[0003] Der Begriff "Sporthelm" ist im vorliegenden Zusammenhang breit zu verstehen und bezieht
sich nicht nur auf Helme, die ausschließlich oder spezifisch für die Ausübung einer
Sportart konzipiert sind (wie etwa ein Reithelm oder Skihelm), sondern beispielsweise
auch für eine Bewegung im Freizeitbereich verwendet werden (z.B. als Fahrradhelm oder
Motorradhelm).
[0004] Derartige Sporthelme sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Im Allgemeinen kann
zwischen Sporthelmen mit starren Kinnbügeln (z.B. für den Mountainbike-Sport) und
Sporthelmen ohne Kinnbügel unterschieden werden. Insbesondere Sporthelme ohne Kinnbügel
zeichnen sich aufgrund ihrer offenen Bauweise und ihres relativ geringen Gewichts
durch einen hohen Tragekomfort gegenüber Sporthelmen mit starren Kinnbügeln aus. Sporthelme
ohne Kinnbügel sind auch weitaus verbreiteter als Sporthelme mit starren Kinnbügeln.
Jedoch bieten Sporthelme ohne Kinnbügel keinen vergleichbaren Schutz des Gesichtsbereichs
eines Benutzers. So können insbesondere ein Kinnbereich und/oder Bereiche der Jochbeine
des Benutzers bei bestimmten Stürzen Verletzungen ausgesetzt sein, da ein Sporthelm
ohne Kinnbügel diese Bereiche nicht speziell schützt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Sporthelm ohne starren Kinnbügel zu schaffen,
der eine Schutzwirkung zumindest für einen Teil des Gesichts eines Benutzers bietet.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch einen Sporthelm mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0007] Der erfindungsgemäße Sporthelm weist eine stoßabsorbierende Helmschale und ein Gurtfixiersystem
zum Fixieren der Helmschale an dem Kopf eines Benutzers auf. Der Sporthelm umfasst
eine Airbag-Vorrichtung, die wenigstens einen Gasgenerator und wenigstens einen Gassack
aufweist, der durch Gas aufblasbar ist, wobei der wenigstens eine Gassack dazu ausgebildet
ist, in einem aufgeblasenen Zustand zumindest einen Teil des Gesichts des Benutzers
zu schützen.
[0008] Der Erfindung liegt die folgende Überlegung zugrunde: Bekannte Sporthelme bieten
bereits einen guten Schutz des Kopfes des Benutzers. Problematisch ist bei manchen
Stürzen jedoch der Gesichtsbereich des Benutzers. Ein Schutz des Gesichtsbereichs
durch starre Vorrichtungen wie beispielsweise einen Kinnbügel, ein Gesichtsvisier
oder dergleichen ist von vielen Benutzern jedoch nicht erwünscht, da ein Sporthelm
ein möglichst freies Sichtfeld bieten und möglichst einfach aufzusetzen sein soll.
Auch ästhetische Gesichtspunkte spielen bei vielen Benutzern eine Rolle bei der Entscheidung,
ob bzw. in welchen Situationen überhaupt ein Sporthelm getragen wird, was letztlich
zu Lasten der Sicherheit gehen kann. So ist etwa im Reitsport das Tragen eines Reithelms
mit Kinnbügel absolut unüblich. Um allerdings gleichwohl den Gesichtsbereich oder
zumindest Teile des Gesichtsbereichs des Benutzers auch mit Sporthelmen ohne starre
Kinnbügel zu schützen, kann der Sporthelm eine Airbag-Vorrichtung aufweisen. Airbags
sind beispielsweise im Automobilbereich bewährte Vorrichtungen, um einem Benutzer
einen zusätzlichen Schutz als Ergänzung zu Sicherheitsgurten zu bieten, und um den
Benutzer vor Verletzungen durch einen Aufprall gegen harte Teile, wie beispielsweise
einem Lenkrad oder einem Armaturenbrett zu schützen.
[0009] Die Airbag-Vorrichtung des erfindungsgemäßen Sporthelms kann mehrere Komponenten
umfassen. Ein Gassack, der insbesondere aus einem flexiblen Kunststoffmaterial wie
beispielsweise aus Polyamid ausgebildet sein kann, kann in einem zusammengefalteten
Zustand bereitgehalten werden. Der Gassack wird bei einer erkannten Gefahrensituation,
wie beispielsweise einem Sturz des Benutzers von einem Fahrrad oder einem Pferd, in
kurzer Zeit (z.B. < 1/10 Sekunde) von dem Gasgenerator mit einem Gas befüllt. Der
Begriff "Gas" ist in diesem Zusammenhang allgemein zu verstehen und kann lediglich
ein einziges Gas (z.B. Stickstoff) oder ein Gasgemisch (z.B. ein Argon-Helium Gemisch)
einschließlich Luft oder eines Gas-/Luft-Gemisches umfassen. Das Gas aus oder von
dem Gasgenerator kann insbesondere unmittelbar aus dem Gasgenerator stammen (z.B.
in dem Gasgenerator gespeichert sein oder in dem Gasgenerator aus einem Flüssigstoff
oder Feststoff erzeugt werden), oder das Gas für den Gassack kann von dem Gasgenerator
aus der Umgebungsluft entnommen werden (z.B. durch Pumpen und/oder Komprimieren).
Hierfür kann der Gasgenerator mit dem Gassack fluidisch (d.h. strömungstechnisch)
verbunden sein.
[0010] Der Gasgenerator stellt also das Gas zum Befüllen des Gassacks bereit, wobei der
Gasgenerator beispielsweise als Kaltgasgenerator oder als pyrotechnischer Gasgenerator,
oder als Kombination hiervon, oder als eine Pumpe und/oder Kompressor ausgebildet
sein kann. Der Gasgenerator kann in einigen Ausführungsformen als eine Kartusche und/oder
ein Druckspeicher ausgeführt sein.
[0011] Im aufgeblasenen, d.h. befüllten Zustand kann der Gassack, je nach seiner geometrischen
Gestaltung und Anordnung an der Helmschale, zumindest einen Teil des Gesichts des
Benutzers schützen. Der Gassack im aufgeblasenen Zustand bildet durch seine Anordnung,
Form und flexible Struktur ein Schutzpolster, das bei einem Aufprall zwischen einem
Gesichtsbereich des Benutzers und einem Objekt (z.B. Boden) zu liegen kommen kann.
Der Gassack kann einen Aufprall dämpfen und/oder eine flächige Kräfteverteilung bewirken,
um eine übermäßige Krafteinwirkung und/oder Belastungsspitzen im Gesichtsbereich des
Benutzers abzumildern. Hierfür kann es ausreichend sein, wenn der Gassack lediglich
für einen kurzen Zeitraum (z.B. ca. eine oder mehrere Sekunden) eine vorbestimmte
Form des aufgeblasenen Zustands einnimmt und danach jedoch erschlafft. Jedoch kann
der Gassack auch so ausgebildet sein, dass er für einen längeren Zeitraum die vorbestimmte
Form des aufgeblasenen Zustands einnimmt.
[0012] Bei einigen Ausführungsformen kann der Gassack dazu ausgebildet sein, in dem aufgeblasenen
Zustand einen Kinnbereich (Unterkiefer) und/oder Bereiche der Jochbeine des Benutzers
zu überdecken. Unter einer Überdeckung kann in diesem Zusammenhang eine radiale Umhüllung
eines Teils des Kopfes, insbesondere des Gesichts, eines Benutzers mit dem Gassack
verstanden werden, wobei zwischen einer Oberfläche des Gesichts und dem Gassack ein
Abstand in radialer Betrachtungsrichtung verbleibt. Der Kopf des Benutzers wird in
diesem Modell als im Wesentlichen kugelförmig angenommen.
[0013] Bei einigen Ausführungsformen kann der Gassack dazu ausgebildet sein, in dem aufgeblasenen
Zustand an einer dem Gesicht des Benutzers zugewandten Seite entsprechend einer menschlichen
Gesichtsform nachgebildet zu sein. Beispielsweise kann der Gassack als eine gekrümmte
Form nach Art eines Kinnbügels und/oder als gekrümmte Wangenabschnitte beiderseits
der Nase des Benutzers ausgebildet sein. Insbesondere kann der Gassack eine Aussparung
eines Nasenbereichs des Gesichts des Benutzers aufweisen; durch eine solche Aussparung
kann die Gesichtsform des Benutzers nachgebildet sein, wobei der Gassack in dem aufgeblasenen
Zustand die umliegenden Bereiche des Gesichts mit einem geringem Abstand überdecken
kann.
[0014] Bei einigen Ausführungsformen kann der Gassack aus einem transparenten Material ausgebildet
sein. Als transparentes Material kann ein durchsichtiges Material verstanden werden,
d.h. der Benutzer kann im aufgeblasenen Zustand des Gassacks durch diesen hindurchblicken.
Dies kann insbesondere Vorteile bringen, wenn sich der Gassack im aufgeblasenen Zustand
im Sichtfeld des Benutzers befindet. So kann in einigen Ausführungsformen der Gassack
im aufgeblasenen Zustand den kompletten Gesichtsbereich des Benutzers überdecken,
wobei der Benutzer durch das transparente Material des Gassacks hindurchsehen und
somit eine Umgebung wahrnehmen kann.
[0015] Bei einigen Ausführungsformen kann der Gassack dazu ausgebildet sein, in dem aufgeblasenen
Zustand einen Augenbereich des Benutzers auszusparen. Ein weitgehend freies Sichtfeld
des Benutzers kann somit auch durch eine Aussparung des Gassacks um den Augenbereich
des Benutzers erhalten bleiben. Hierzu kann der Bereich um die Augen des Benutzers
im aufgeblasenen Zustand des Gassacks freigelassen werden, d.h. der Bereich um die
Augen des Benutzers wird nicht von dem Gassack im aufgeblasenen Zustand überdeckt.
[0016] Bei einigen Ausführungsformen kann der Gasgenerator in einer mittensymmetrischen
Position, insbesondere in einem Hinterkopfbereich der Helmschale, angeordnet sein.
Eine derartige mittensymmetrische Anordnung kann insbesondere bei Ausführungsformen
der Airbag-Vorrichtung mit lediglich einem einzigen Gasgenerator vorteilhaft sein,
um eine im Wesentlichen mittensymmetrische Gewichtsverteilung der Airbag-Vorrichtung
zu erreichen. Der Begriff der Mittensymmetrie ist im Zusammenhang mit der Erfindung
wie folgt zu verstehen: Der Sporthelm kann durch eine Mittensymmetrieebene in eine
linke Hälfte und eine rechte Hälfte unterteilt werden, wobei die Mittensymmetrieebene
senkrecht zu einer horizontalen Ebene steht und in Längsrichtung des Sporthelms ausgerichtet
ist, d.h. eine Längsachse des Sporthelms umfasst.
[0017] Bei einigen Ausführungsformen kann die Airbag-Vorrichtung zwei Gassäcke aufweisen.
Die zwei Gassäcke können verschiedene Bereiche des Gesichts des Benutzers überdecken.
Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsformen der Airbag-Vorrichtung mit zwei
Gassäcken erläutert.
[0018] Bei einer derartigen Ausführungsform können die zwei Gassäcke dazu ausgebildet sein,
einen Teil des Gesichts des Benutzers ausgehend von einer linken Seite und einen anderen
Teil des Gesichts des Benutzers ausgehend von einer rechten Seite zu überdecken. Die
zwei Gassäcke können dabei jeweils an der linken Seite des Sporthelms und an der rechten
Seite des Sporthelms angeordnet sein, beispielsweise in seitlichen Schläfenbereichen
des Benutzers.
[0019] Das Überdecken des jeweiligen Teils des Gesichts des Benutzers durch die zwei Gassäcke
kann zeitlich gleichzeitig erfolgen, d.h. die Airbag-Vorrichtung kann dazu ausgebildet
sein, die beiden Gassäcke zeitgleich mit Gas zu befüllen. Hierdurch kann ein unerwünschtes
Übertragen von Drehmomenten auf den Kopf des Benutzers durch das Befüllen der Gassäcke
vermieden werden, insbesondere wenn die zwei Gassäcke mittensymmetrisch angeordnet
und ausgerichtet sind.
[0020] Allerdings kann bei einigen Ausführungsformen zwischen dem Aufblasen des einen Gassacks
und dem Aufblasen des anderen Gassacks ein geringer Zeitversatz vorgesehen sein, d.h.
einer der beiden Gassäcke wird zeitlich vor dem anderen der beiden Gassäcke mit Gas
befüllt. Ein zeitlich versetztes Befüllen der beiden Gassäcke kann bei Ausführungsformen,
bei denen die zwei aufgeblasenen Gassäcke einander überdecken (d.h. überlappen) sollen,
verhindern, dass die beiden Gassäcke bei ihrer Entfaltung aufeinander treffen und
sich gegenseitig abstoßen.
[0021] Bei einigen Ausführungsformen können die zwei Gassäcke dazu ausgebildet sein, in
dem aufgeblasenen Zustand mittensymmetrisch angeordnet zu sein und beispielsweise
auf Stoß aneinander anzuliegen, um eine im Wesentlichen geschlossene Fläche zu bilden,
die einen Teil des Gesichts des Benutzers überdeckt.
[0022] Bei einigen Ausführungsformen können die zwei Gassäcke hingegen dazu ausgebildet
sein, dass in dem aufgeblasenen Zustand jeder der zwei Gassäcke eine Mittensymmetrieebene
des Sporthelms überquert. Durch das jeweilige Überqueren der Mittensymmetrieebene,
die wie oben beschrieben definiert sein kann, überlappen sich die zwei Gassäcke zumindest
teilweise entweder nebeneinander oder übereinander (insbesondere bezogen auf eine
Frontansicht des Sporthelms). Hierdurch kann beispielsweise vermieden werden, dass
zwischen den zwei aufgeblasenen Gassäcken eine geradlinige Teilungsebene verläuft,
entlang derer die zwei Gassäcke im Falle eines Aufpralls auseinander gespreizt werden
könnten und einen zuvor überdeckten Bereich des Gesichts des Benutzers freigeben könnten.
Die zwei Gassäcke können beispielsweise so ausgebildet sein, dass die zwei Gassäcke
im aufgeblasenen Zustand ineinandergreifen, wenn die zwei Gassäcke die Mittensymmetrieebene
überquert haben.
[0023] Bei einigen Ausführungsformen kann die Airbag-Vorrichtung einen einzigen gemeinsamen
Gasgenerator zum Aufblasen der zwei Gassäcke aufweisen. Der gemeinsame Gasgenerator
kann über eine jeweilige Verbindungsleitung mit den zwei Gassäcken fluidisch verbunden
sein. Der gemeinsame Gasgenerator kann insbesondere mittensymmetrisch an der Helmschale
angeordnet sein. Dies kann, wie vorstehend erläutert, zum einen Vorteile bezüglich
einer Gewichtsverteilung des Gasgenerators am Sporthelm haben, sowie andererseits
auch Vorteile bezüglich einer Geräuschentwicklung, die durch ein Zünden des Gasgenerators
entsteht. Durch eine mittige Anordnung des Gasgenerators kann der Gasgenerator in
einer großen Entfernung zu den Ohren des Benutzers angeordnet sein.
[0024] Bei einigen Ausführungsformen kann die Airbag-Vorrichtung zwei Gasgeneratoren aufweisen,
wobei einer der zwei Gasgeneratoren mit einem der zwei Gassäcke und der andere der
zwei Gasgeneratoren mit dem anderen der zwei Gassäcke fluidisch verbunden ist. Bei
Verwendung von zwei Gasgeneratoren können diese entsprechend kleiner, d.h. mit einer
geringeren geometrischen Abmessung, ausgebildet sein als bei einer Verwendung eines
einzigen Gasgenerators. Auch bezüglich einer gleichmäßigen Gewichtsverteilung können
zwei Gasgeneratoren Vorteile gegenüber einem einzigen Gasgenerator bringen. Zudem
kann die Verwendung von zwei Gasgeneratoren auch hinsichtlich einer Systemredundanz
vorteilhaft sein. Darüber hinaus kann die Airbag-Vorrichtung bei einigen Ausführungsformen
auch eine Vielzahl von Gasgeneratoren umfassen.
[0025] Bei einigen derartigen Ausführungsformen kann einer der zwei Gasgeneratoren an einer
linken Seite der Helmschale und der andere der zwei Gasgeneratoren an einer rechten
Seite der Helmschale angeordnet sein. Dies kann eine mittensymmetrische Gewichtsverteilung
der Gasgeneratoren begünstigen.
[0026] Bei einigen Ausführungsformen können die zwei Gasgeneratoren an einem jeweiligen
Ohrenbereich oder an einem jeweiligen Schläfenbereich oder an einem jeweiligen seitlichen
Nackenbereich (Hinterkopfbereich) der Helmschale angeordnet sein. Wenn die Gasgeneratoren
in einem hinteren Bereich der Helmschale und die Gassäcke jedoch in einem vorderen
Bereich der Helmschale angeordnet sind, können Verbindungsleitungen von dem jeweiligen
Gasgenerator zu dem zugeordneten Gassack vorgesehen sein und beispielsweise entlang
oder innerhalb der Helmschale verlaufen.
[0027] Bei einigen Ausführungsformen kann die Helmschale eine integrierte Rahmenstruktur
aufweisen. Beispielsweise kann die Helmschale ein sogenanntes Skelett aus Kunststoff
aufweisen, das umspritzt oder umschäumt ist, um einen stoßabsorbierenden Helmkörper
zu bilden (z.B. nach dem sogenannten Inmold-Verfahren). Die Rahmenstruktur kann einen
oder mehrere Streifen (flexibel oder starr), Gurt(e) und/oder Anker umfassen, die
sich zumindest teilweise innerhalb der Helmschale erstrecken. Bei derartigen Ausführungsformen
kann der mindestens eine Gasgenerator und/oder der mindestens eine Gassack der Airbag-Vorrichtung
an der integrierten Rahmenstruktur der Helmschale befestigt sein. Hierfür können geeignete
Zugangspunkte und/oder mechanische Schnittstellen an der Rahmenstruktur vorgesehen
sein. Durch die Befestigung an einer Rahmenstruktur der Helmschale ist ein besonders
stabiler Sitz des Gasgenerators und/oder des Gassacks gewährleistet, insbesondere
im Hinblick auf Rückstoßkräfte, die bei einem Aufblasen des Gassacks auftreten können.
Die Befestigung der Airbag-Vorrichtung an einer integrierten Rahmenstruktur kann auch
bei einer Nachrüstlösung vorteilhaft sein.
[0028] Bei einigen Ausführungsformen kann die Airbag-Vorrichtung eine Sensorvorrichtung
zum Erfassen einer Sturzsituation, einen Auslöser zum Auslösen des wenigstens einen
Gasgenerators, und eine Energieversorgung zum Versorgen der Sensorvorrichtung und/oder
des Auslösers mit elektrischer Energie aufweisen.
[0029] Die Sensorvorrichtung der Airbag-Vorrichtung kann beispielsweise zumindest einen
mehrachsigen Beschleunigungssensor umfassen. Ferner kann die Sensorvorrichtung eine
Auswerte- und Auslöseschaltung umfassen. Die Auswerte- und Auslöseschaltung kann Daten
des zumindest einen Beschleunigungssensors auswerten. Die Auswerte- und Auslöseschaltung
kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, vorbestimmte Schwellenwerte zu überwachen
und/oder zeitliche Beschleunigungsverläufe und/oder Beschleunigungsrichtungen auszuwerten,
die auf einen bevorstehenden Aufprall, beispielsweise durch einen Sturz, hindeuten.
Beispielsweise kann die Auswerte- und Auslöseschaltung Daten des zumindest einen Sensors
mit zumindest einem vorbestimmten Schwellenwert vergleichen. Wenn die Sensordaten
zumindest einen Schwellenwert überschreiten, kann die Auswerte- und Auslöseschaltung
ein Auslösesignal, beispielsweise ein elektronisches Signal oder einen Zündstrom,
für den Auslöser erzeugen.
[0030] Die Auswerte- und Auslöseschaltung ist mit einem Auslöser der Airbag-Vorrichtung,
beispielsweise einem Sprengsatz oder einem Anzünder, verbunden. Durch das von der
Auswerte- und Auslöseschaltung erzeugte Auslösesignal wird ein Befüllen des zumindest
einen Gassacks ausgelöst. Dies kann beispielsweise durch Zündung eines pyrotechnischen
Gasgenerators erfolgen, wobei ein pyrotechnisches Material verbrennt und das erzeugte
Gas den zumindest einen Gassack füllt. Alternativ kann ein in dem Gasgenerator unter
Druck gespeichertes Gas freigesetzt werden, wobei das freigesetzte Gas über zumindest
eine Verbindungsleitung den zumindest einen Gassack füllt. Da beim Auslösen, beispielsweise
durch Zündung eines Sprengsatzes, ein Knall oder eine starke Lärmentwicklung verursacht
wird, kann der Auslöser mit einer Geräuschdämpfung versehen sein, z.B. einer Hülle
aus schallisolierendem Material.
[0031] Zur Ermittlung und Überwachung der Sensorsignale und/oder zum Aktivieren des Auslösers
wird elektrische Energie benötigt. Hierzu umfasst die Airbag-Vorrichtung eine elektrische
Energieversorgung, die als Batterie und/oder Akkumulator ausgebildet sein kann. Bei
einigen Ausführungsformen kann der Akkumulator insbesondere über eine Solarzelle aufladbar
sein, die beispielsweise an einer Außenseite der Helmschale angeordnet ist. Das Aktivieren
des Auslösers kann alternativ zu einem elektrischen Aktivieren auch mechanisch erfolgen,
beispielsweise über einen Druckschalter.
[0032] Bei einigen Ausführungsformen können der wenigstens eine Gasgenerator, der wenigstens
eine Gassack, die Sensorvorrichtung, der Auslöser und die Energieversorgung eine modulare
Baueinheit bilden. Durch die modulare Baueinheit kann die Airbag-Vorrichtung insbesondere
auch an bestehenden Sporthelmen nachgerüstet werden. Hierfür kann insbesondere eine
Anordnung der modularen Baueinheit im Ohrenbereich vorgesehen sein, der bei vielen
Sporthelmen eine geeignete Freistellung der Helmschale bildet. Der Gasgenerator und/oder
der zugeordnete Auslöser können bei derartigen Ausführungsformen unterhalb der Ohrmuschel
des Benutzers angeordnet sein. Die modulare Baueinheit kann beispielsweise über Clip-Verbindungen
oder Schraublösungen an der Helmschale befestigt werden.
[0033] Bei einer derartigen Ausführungsform kann die modulare Baueinheit an der Helmschale
lösbar, insbesondere austauschbar, befestigt sein. Die Befestigung der modularen Baueinheit
kann beispielsweise an einer Außenkante der Helmschale vorgesehen sein, d.h. an einem
Übergang zwischen einer Innenseite und einer Außenseite der Helmschale. An der Helmschale
kann eine mechanische Schnittstelle zum Befestigen der modularen Baueinheit ausgebildet
sein, z.B. nach Art einer Verankerung. Somit kann die modulare Baueinheit leicht wahlweise
nachgerüstet werden.
[0034] Bei einigen Ausführungsformen kann der Sporthelm ohne einen starren Kinnbügel ausgebildet
sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn einem Sporthelm des weit verbreiteten Typs
ohne einen starren Kinnbügels infolge der erfindungsgemäßen Airbag-Vorrichtung ein
erhöhter Schutz des Gesichtsbereichs des Benutzers verliehen werden kann.
[0035] Bei einigen Ausführungsformen kann die Helmschale einen Helmkörper aufweisen, der
an der Innenseite eine Polsterung und/oder an der Außenseite eine Außenschale aufweist.
Die Außenschale kann ebenfalls eine Schutzfunktion ausüben (z.B. Stoßdämpfung oder
Verringerung des Reibungskoeffizienten für ein Entlanggleiten des Schutzhelms an einer
rauen Oberfläche), oder sie erfüllt im Wesentlichen nur eine dekorative Funktion.
Die Außenschale kann eine Schale, beispielsweise aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS),
oder eine Folie umfassen, beispielsweise aus Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylenterephtalat
(PET) oder einem Polycarbonat (PC).
[0036] Bei einigen Ausführungsformen kann der Helmkörper aus einem Hartschaum, insbesondere
aus einem expandierten Polystyrol-Hartschaum (EPS), gefertigt sein. Bei anderen Ausführungsformen
kann ein Teil der Helmschale, insbesondere der Helmkörper, durch 3D-Druck gefertigt
sein. Bei anderen Ausführungsformen kann die Helmschale durch ein sogenanntes Spritzguss-Mesh
gebildet sein.
[0037] Bei einigen Ausführungsformen kann das Gurtfixiersystem in einem Hinterkopfbereich
der Helmschale und in seitlichen Schläfenbereichen der Helmschale befestigt sein.
Bei einigen Ausführungsformen kann das Gurtfixiersystem im Nackenbereich des Benutzers
eine Längenverstellvorrichtung aufweist.
[0038] Bei einigen Ausführungsformen kann die Helmschale mehrere Belüftungsöffnungen aufweisen,
die über die Oberfläche der Helmschale verteilt sind.
[0039] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die
Zeichnungen beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine Perspektivansicht eines Fahrradhelms.
- Fig. 2
- zeigt eine Frontansicht eines Gassacks in einem aufgeblasenen Zustand.
- Fig. 3
- zeigt eine Frontansicht einer weiteren Ausführungsform eines Gassacks in einem aufgeblasenen
Zustand.
- Fig. 4
- zeigt eine Frontansicht einer weiteren Ausführungsform eines Gassacks in einem aufgeblasenen
Zustand.
- Fig. 5
- zeigt eine Frontansicht von zwei Gassäcken in einem aufgeblasenen Zustand.
- Fig. 6
- zeigt eine Frontansicht eines Fahrradhelms mit zwei sich überlappenden Gassäcken in
einem aufgeblasenen Zustand.
- Fig. 7
- zeigt eine schematische Draufsicht von zwei sich überlappenden Gassäcken.
- Fig. 8
- zeigt eine Frontansicht einer weiteren Ausführungsform eines Fahrradhelms mit zwei
sich überlappenden Gassäcken in einem aufgeblasenen Zustand.
- Fig. 9
- zeigt eine Draufsicht eines Fahrradhelms.
- Fig. 10
- zeigt eine Perspektivansicht eines Fahrradhelms mit einer modularen Baueinheit einer
Airbag-Vorrichtung.
[0040] Fig. 1 zeigt einen Sporthelm in Form eines Fahrradhelms 10 mit einer stoßabsorbierenden
Helmschale 12 und einem Gurtfixiersystem 14 zum Fixieren der Helmschale 12 an dem
Kopf (nicht dargestellt) eines Benutzers. Die Helmschale 12 kann einen Helmkörper
aufweisen, der an der Innenseite eine Polsterung und/oder an der Außenseite eine dünne
Außenschale aufweist. Der Helmkörper der Helmschale 12 kann aus einem Hartschaum,
insbesondere aus einem expandierten Polystyrol-Hartschaum (EPS), gefertigt sein. Das
Gurtfixiersystem 14 kann in einem Nackenbereich 40 der Helmschale 12 und in den seitlichen
Schläfenbereichen 42 der Helmschale 12 befestigt sein. Bei einigen Ausführungsformen
kann das Gurtfixiersystem 14 im Nackenbereich 40 des Benutzers einen Ringabschnitt
mit einer Längenverstellvorrichtung (nicht dargestellt) aufweisen. Die Helmschale
12 kann mehrere Belüftungsöffnungen 13 aufweisen, die über die Oberfläche der Helmschale
12 verteilt sind.
[0041] Der Fahrradhelm 10 weist eine Airbag-Vorrichtung 16 auf, wobei die Airbag-Vorrichtung
16 wenigstens einen Gasgenerator 18 und wenigstens einen Gassack 20 umfasst, der durch
Gas des Gasgenerators 18 aufblasbar ist. Der Gasgenerator 18 und der Gassack 20 können
in dem Schläfenbereich 42 des Fahrradhelms 10 in räumlicher Nähe zueinander angeordnet
sein (Fig. 1). Bei einigen Ausführungsformen können der Gasgenerator 18 und der Gassack
20 auch räumlich getrennt, an beliebigen Stellen des Fahrradhelms 10 angeordnet und
über eine jeweilige Verbindungsleitung fluidisch verbunden sein. Beispielsweise kann
der Gasgenerator 18, oder können mehrere Gasgeneratoren 18, an einem vorderen Ende,
d.h. an einem Stirnbereich 44, an einem oberen Kopfbereich 50 oder an einem Hinterkopfbereich
38 des Fahrradhelms 10 angeordnet sein. Zur Reduzierung eines Massenträgheitsmoments
des Gasgenerators 18, welches aus dem Abstand zu einem Drehpunkt, beispielsweise dem
Hals des Benutzers, resultiert, kann insbesondere eine Anordnung des Gasgenerators
18 im Nackenbereich 40 vorgesehen sein.
[0042] Der Gassack 20 ist in Fig. 1 in einem nicht aufgeblasenen Zustand schematisch dargestellt,
d.h. der Gassack 20 ist nicht mit Gas gefüllt und ist platzsparend, beispielsweise
zusammengefaltet, in einem Gehäuse, einer Hülle oder einer geeigneten Aufbewahrungsvorrichtung
an dem Fahrradhelm 10, insbesondere an der Helmschale 12 angeordnet. Der Gassack 20
kann von dem Gasgenerator 18 in kurzer Zeit mit Gas befüllt werden, um einen aufgeblasenen
Zustand und in dem aufgeblasenen Zustand eine vorbestimmte Form einzunehmen. Der Gassack
20 ist dazu ausgebildet, in einem aufgeblasenen Zustand zumindest einen Teil des Gesichts
30 des Benutzers (vgl. z.B. Fig. 2 bis 4) zu überdecken und somit gegen einen frontalen
Aufprall zu schützen. Um diese Schutzwirkung zu erreichen, kann der Gassack 20 beispielsweise
an einem der seitlichen Schläfenbereiche 42 oder an dem Stirnbereich 44 an dem Fahrradhelm
10, insbesondere an der Helmschale 12, in einer vorbestimmten Ausrichtung befestigt
sein. Der jeweilige Gassack 20 kann ein Befestigungsende aufweisen, mit dem der Gassack
20 an der Helmschale 12 in einer vorbestimmten Ausrichtung befestigt ist. Der jeweilige
Gassack 20 kann ferner wenigstens ein freies Ende aufweisen, welches sich durch das
Aufblasen des Gassacks 20 entlang des Gesichts 30 des Benutzers bewegt, damit der
aufgeblasene Gassack 20 das Gesicht 30 überdeckt. Zusätzlich, insbesondere während
einer ersten Phase der Entfaltung, kann der Gassack 20 sich zumindest teilweise entlang
einer Vorwärtsrichtung, d.h. entlang einer Längsachse des Fahrradhelms 10 bewegen.
Optional kann der Gassack 20 in dem aufgeblasenen Zustand an einer dem Gesicht 30
des Benutzers zugewandten Seite entsprechend einer menschlichen Gesichtsform nachgebildet
(z.B. gekrümmt) sein, um das Gesicht 30 des Benutzers konturnah zu überdecken.
[0043] Fig. 2 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Gassack 20 in einem aufgeblasenen
Zustand in einer Frontansicht. Zur besseren Orientierung ist ein Gesicht 30 eines
Benutzers ebenfalls schematisch dargestellt. Zur besseren Übersichtlichkeit ist der
Fahrradhelm 10 in Fig. 2 (entsprechend auch in Fig. 3, 4 und 6) nicht dargestellt.
Es versteht sich aber, dass der Gassack 20, wie oben beschrieben, an einer geeigneten
Stelle der Helmschale 12 des Fahrradhelms 10 angeordnet ist. In der beispielhaften
Ausführungsform gemäß Fig. 2 überdeckt der Gassack 20 zumindest einen Teil des Gesichts
30 des Benutzers. Insbesondere überdeckt der Gassack 20 einen Kinnbereich 32 und einen
linken und rechten Jochbeinbereich 34 des Gesichts 30 des Benutzers. Der Gassack 20
kann eine Aussparung 58 eines Nasenbereichs 46 des Gesichts 30 des Benutzers aufweisen.
Durch diese Aussparung 58 kann die Gesichtsform des Benutzers nachgebildet sein, und
der Gassack 20 kann in dem aufgeblasenen Zustand die umliegenden Bereiche des Gesichts
30 mit einem geringem Abstand überdecken. Der Umriss der Aussparung 58 ist an drei
Seiten geschlossen und nur nach oben geöffnet (für den Nasenrücken).
[0044] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Gassacks 20 in einem aufgeblasenen
Zustand. Im Vergleich zur Ausführungsform aus Fig. 2 überdeckt der Gassack 20 insbesondere
den Kinnbereich 32 eines Gesichts 30 eines Benutzers und erfüllt somit im Wesentlichen
die Funktion eines Kinnbügels. Der Kinnbereich 32 (Unterkiefer) kann bei Stürzen des
Benutzers besonders gefährdet sein. Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform des Gassacks
20 kann den Kinnbereich 32 des Benutzers schützen, weist aber eine einfachere geometrische
Struktur auf als beispielsweise die oben beschriebene Ausführungsform aus Fig. 2.
Der Gassack 20 kann im aufgeblasenen Zustand als eine konvex gewölbte, im Wesentlichen
rechteckige Fläche ausgebildet sein. Alternativ kann der Gassack 20 auch schlauchförmig,
einem Kinnbügel nachgebildet, ausgestaltet sein.
[0045] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Gassacks 20 in einem aufgeblasenen
Zustand. In dieser Ausführungsform überdeckt der Gassack 20 nahezu das komplette Gesicht
30 des Benutzers, wobei lediglich ein Augenbereich 36 nicht überdeckt wird. Zusätzlich
zu den oben beschriebenen Kinnbereich 32 und den Jochbeinbereichen 34 überdeckt der
Gassack 20 auch einen Stirnbereich 44 und seitliche Schläfenbereiche 42 des Gesichts
30 des Benutzers. Lediglich der Augenbereich 36 des Gesichts 30 ist durch eine Aussparung
60 des Gassacks 20 nicht von dem Gassack 20 überdeckt, d.h. der Augenbereich 36 ist
freigelassen. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass einerseits nahezu alle Bereiche
des Gesichts 30 durch den Gassack 20 überdeckt und damit beispielsweise im Falle eines
Sturzes geschützt werden. Andererseits ist es dem Benutzer durch die Aussparung 60
des Gassacks 20 noch möglich, sich selbst im aufgeblasenen Zustand das Gassacks 20
zu orientieren, da ein minimales Sichtfeld des Benutzers im Wesentlichen vom Gassack
20 freigehalten wird. Der Begriff "im Wesentlichen" bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass Randbereiche des Sichtfelds durch den Gassack 20 im aufgeblasenen Zustand überdeckt
sein können.
[0046] In einer alternativen Ausführungsform zu der in Fig. 4 beschriebenen Ausführungsform
kann die Aussparung 58 des Gassacks 20 auch entfallen, d.h. der Gassack 20 überdeckt
das ganze Gesicht 30 des Benutzers. Insbesondere in diesem Fall ist es vorteilhaft,
wenn der Gassack 20 vollständig oder teilweise aus einem transparenten Material ausgebildet
ist. Dadurch ist des dem Benutzer immer noch möglich, sich selbst im aufgeblasenen
Zustand des Gassacks 20 zu orientieren, da er durch das transparente Material des
Gassacks 20 hindurch blicken kann. Auch bei den anderen erläuterten Ausführungsformen
ist eine transparente Ausbildung des Gassacks 20 möglich. Alternativ zu einer derartigen
transparenten Ausgestaltung kann bei den verschiedenen Ausführungsformen auch vorgesehen
sein, dass der Gassacks 20 nach dem Aufblasen (beispielsweise nach ca. einer Sekunde)
wieder erschlafft, beispielsweise infolge gezielt eingebrachter Druckabbauöffnungen.
[0047] Die in Fig. 2 bis 4 gezeigten Gassäcke 20 können einteilig ausgebildet und beispielsweise
an einem der Schläfenbereiche 42 der Helmschale 12 befestigt sein. Alternativ hierzu
kann die in Fig. 2 bis 4 gezeigte Überdeckung des Gesichts 30 des Benutzers jedoch
auch durch zwei sich ergänzende Gassäcke 20 bewerkstelligt werden. Im Folgenden werden
Ausführungsformen einer Airbag-Vorrichtung 18 beschrieben, die zwei Gassäcke 20 aufweisen.
[0048] Fig. 5 zeigt eine Frontansicht von zwei Gassäcken 20 in einem aufgeblasenen Zustand,
wobei die zwei Gassäcke 20 dazu ausgebildet sind, einen Teil des Gesichts 30 des Benutzers
ausgehend von einer linken Seite 51 und einen anderen Teil des Gesichts 30 des Benutzers
ausgehend von einer rechten Seite 52 zu überdecken. Die linke Seite 51 und die rechte
Seite 52 sind dabei, wie vorstehend beschrieben, durch die Mittensymmetrieebene E
definiert, welche in einer vertikalen Richtung den Fahrradhelm 10 mittig teilt (in
der Darstellung gemäß Fig. 5 senkrecht zur Papierebene). Die zwei Gassäcke 20 können
derart ausgebildet sein, dass sie sich im aufgeblasenen Zustand in der Mittensymmetrieebene
E treffen und zumindest den Kinnbereich 32 und die Jochbeinbereiche 34 des Gesichts
30 des Benutzers überdecken, wobei der Nasenbereich 46 durch eine jeweilige Aussparung
58 des jeweiligen Gassacks 20 ausgespart ist. Die Gassäcke 20 können auch nur den
Kinnbereich 32 überdecken. Dies entspricht den oben beschriebenen Ausführungsformen
in Fig. 2 und in Fig. 3, wobei dort der Gassack 20 einteilig dargestellt ist.
[0049] An der Mittensymmetrieebene E kann durch das Aufeinandertreffen der beiden Gassäcke
20 ein Spalt 54 ausgebildet sein. Die Gassäcke 20 können jedoch dazu ausgebildet sein,
an der Mittensymmetrieebene E so stark gegeneinandergepresst zu werden, dass der Spalt
54 durch im Wesentlichen senkrecht zur Mittensymmetrieebene 30 wirkende Kräfte geschlossen
ist. Somit kann auch ein Bereich des Gesichts 30, in dem sich die beiden Gassäcke
20 treffen, insbesondere der Kinnbereich 32, von den beiden Gassäcken 20 vollständig
überdeckt sein.
[0050] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrradhelms 10 in
einer Frontansicht. Der Fahrradhelm 10 umfasst eine Airbag-Vorrichtung 16 (nicht dargestellt)
mit zwei im aufgeblasenen Zustand sich überlappende Gassäcken 20. Jeder der beiden
Gassäcke 20 überquert in einem aufgeblasenen Zustand die Mittensymmetrieebene E des
Fahrradhelms 10, sodass im Bereich der Mittensymmetrieebene E ein Bereich des Gesichts
30 des Benutzers von beiden Gassäcken 20 überdeckt wird. Dies kann vorteilhaft sein,
da durch die Überdeckung der beiden Gassäcke 20 bei einem Aufprall im Bereich der
Mittensymmetrieebene 30 die beiden sich überlappenden Gassäcke 20 den Kinnbereich
32 nicht freigeben.
[0051] Bei dieser Ausführungsform kann die Airbag-Vorrichtung 16 zwei Gasgeneratoren 18
aufweisen. Einer der beiden Gasgeneratoren 18 kann an einer linken Seite 51 der Helmschale
12 angeordnet sein und mit einem der beiden Gassäcke 20 fluidisch verbunden sein,
um bei Bedarf diesen Gassack 20 aufzublasen. Der andere der beiden Gasgeneratoren
18 kann an einer rechten Seite 52 der Helmschale 12 angeordnet sein und mit dem anderen
der beiden Gassäcke 20 fluidisch verbunden sein, sodass bei Bedarf diesen anderen
Gassack 20 aufzublasen. Die beiden Gasgeneratoren 18 können beispielsweise an einem
jeweiligen Ohrenbereich 48 oder an einem jeweiligen Schläfenbereich 42 oder an einem
jeweiligen seitlichen Nackenbereich 40 des Fahrradhelms 10 angeordnet sein. Vorteilhaft
ist eine symmetrische Anordnung der beiden Gasgeneratoren 18 bezüglich der Mittensymmetrieebene
E des Fahrradhelms 10. Die Begriffe einer linken Seite 51 und einer rechten Seite
52 dienen lediglich einer Unterscheidung von zwei Seiten und beschränken die bezüglich
der linken Seite 51 und der rechten Seite 52 beschriebenen Merkmale nicht auf diese
Seiten, d.h. die Merkmale bezüglich der linken Seite 51 können auch Merkmale bezüglich
der rechte Seite 52 sein, und umgekehrt.
[0052] Fig. 7 zeigt eine schematische Draufsicht von zwei sich überlappenden Gassäcken 20,
die durch schlauchförmige Elemente gebildet sind. Die beiden Gassäcke 20 überlappen
sich in einem Bereich der Mittensymmetrieebene E. Um beim Aufeinandertreffen der beiden
Gassäcke, insbesondere zweier freier Enden 56 der jeweiligen Gassäcke 20, zu gewährleisten,
dass die beiden Gassäcke 20 aneinander vorbei gleiten, können die beiden sich treffenden
Enden 56 der Gassäcke 20 beispielsweise auch eine Trapezstruktur oder eine Anphasung
aufweisen.
[0053] Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform zweier sich überlappender Gassäcke 20.
Dabei tritt die Überlappung nicht übereinander sondern nebeneinander auf, d.h. die
beiden Gassäcke 20 überlagern oder überdecken sich nicht in einer Frontansicht, obgleich
jeder der beiden Gassäcke 20 die Mittensymmetrieebene E des Fahrradhelms 10 überquert.
Durch diese Ausführungsform kann erreicht werden, dass beispielsweise der Kinnbereich
32 von einem der beiden Gassäcke 20 vollständig überdeckt wird und beispielsweise
ein Mundbereich 49 des Benutzers durch den anderen der beiden Gassäcke 20 überdeckt
wird.
[0054] Der Fahrradhelm 10 oder die Airbag-Vorrichtung 16 kann in einer alternativen Ausführungsform
einen einzigen gemeinsamen Gasgenerator 18 zum Aufblasen der zwei Gassäcke 20 aufweisen,
wobei der einzige Gasgenerator 18 fluidisch mit beiden Gassäcken verbunden ist. Das
Gas kann somit aus dem einzigen Gasgenerator 18 in beide Gassäcke 20 strömen. Der
einzige Gasgenerator 18 kann, wie vorstehend beschrieben, in einer mittensymmetrischen
Position, d.h. symmetrisch zur Mittensymmetrieebene E, beispielsweise in einem Hinterkopfbereich
38 der Helmschale 12 angeordnet sein. Es ist jedoch auch möglich, dass der einzige
Gasgenerator 18 an einer beliebigen Stelle symmetrisch zur Mittensymmetrieebene E
angeordnet ist, beispielsweise an einem Stirnbereich 44 der Helmschale 12.
[0055] Fig. 9 zeigt eine Draufsicht eines Fahrradhelms 10. Eine Mittensymmetrieebene E kann
den Fahrradhelm 10 symmetrisch in eine linke Seite 51 und eine rechte Seite 52 unterteilen.
Der Gasgenerator 18 kann an verschiedenen Stellen in einer mittensymmetrischen Position
angeordnet sein. Durch die mittensymmetrische Anordnung des Gasgenerators 18 kann
eine symmetrische Gewichtsverteilung bezüglich der Mittensymmetrieebene E erreicht
werden, was zu einem besseren Tragekomfort für den Benutzer führen kann. Wie vorstehend
bereits beschrieben, kann der Gasgenerator 18 auch mittensymmetrisch zur Mittensymmetrieebene
E im Stirnbereich 44 oder mittensymmetrisch zur Mittensymmetrieebene E im Nackenbereich
40 oder mittensymmetrisch zur Mittensymmetrieebene E im oberen Kopfbereich 50 angeordnet
sein. Entsprechende Anordnungen sind in Fig. 9 mit einer gestrichelten Linie dargestellt.
[0056] Fig. 10 zeigt eine Perspektivansicht eines Fahrradhelms 10 mit einer modularen Baueinheit
28 einer Airbag-Vorrichtung 16. Die Airbag-Vorrichtung 16 kann eine Sensorvorrichtung
22 zum Erfassen einer Sturzsituation, einen Auslöser 24 zum Auslösen des wenigstens
einen Gasgenerators 18, und eine Energieversorgung 26 zum Versorgen der Sensorvorrichtung
22 und/oder des Auslösers 24 mit elektrischer Energie aufweisen. Zusammen mit einem
Gassack 20 (in Fig. 10 in einem zusammengefalteten Zustand dargestellt) können die
Sensorvorrichtung 22, der Auslöser 24, der Gasgenerator 18 und die Energieversorgung
26 als modulare Baueinheit 28 am Fahrradhelm 10 angeordnet sein. Dies kann eine Nachrüstung
einer Airbag-Vorrichtung 16 an bestehende Fahrradhelme 10 ermöglichen (additive Bauart).
Die Sensorvorrichtung 22, der Auslöser 24, der Gasgenerator 18, die Energieversorgung
26 und der Gassack 20 können jedoch auch verteilt am Fahrradhelm 10 angeordnet sein,
was auch als integrative Bauart bezeichnet werden kann.
[0057] Die Funktionsweise der Airbag-Vorrichtung 16 kann beispielhaft durch die folgenden
Schritte beschrieben werden. Die Sensorvorrichtung 22 überwacht kontinuierlich, beispielsweise
in regelmäßigen Zeitschritten, relevante Parameter, die einen Sturz bzw. einen hierdurch
drohenden Aufprall beschreiben können. So können zum Beispiel detektierte Beschleunigungswerte
als ein Kriterium für einen Sturz verwendet werden, wenn diese vordefinierte Schwellenwerte
überschreiten, wobei insbesondere eine richtungsabhängige Auswertung erfolgen kann.
Die Sensorvorrichtung 22 vergleicht hierzu die von wenigstens einem Sensor gemessenen
Werte mit vordefinierten Schwellenwerten. Übersteigt zumindest ein gemessener Parameter
den dazugehörigen Schwellenwert, so sendet die Sensorvorrichtung 22 ein Auslösesignal
an einen Auslöser 24. Das Signal kann beispielsweise durch einen elektrischen Impuls
gebildet sein, der ein Ausströmen eines in zumindest einem Gasgenerator 18 gespeicherten
Gases bewirkt. Dies kann beispielsweise durch das Zünden einer Sprengvorrichtung an
dem Gasgenerator 18 erfolgen. Das Gas strömt über zumindest eine Verbindungsleitung,
welche den jeweiligen Gasgenerator 18 mit einem zugeordneten Gassack 20 verbindet,
in den zugeordneten Gassack 20. Durch das Einströmen des Gases entfaltet sich der
Gassack 20 und der Gassack 20 wird nahezu schlagartig prall aufgeblasen. Der Gassack
20 entfaltet sich derart um das Gesicht 30 des Benutzers, dass der aufgeblasene Gassack
20 zumindest Teile des Gesichts 30 des Benutzers überdeckt.
[0058] Sowohl für die Überwachung der Messgrößen durch die Sensorvorrichtung 22, als auch
zum Zünden des Auslösers 24 wird Energie benötigt. Diese Energie kann durch eine elektrische
Energieversorgung 26 bereitgestellt werden. Die Energieversorgung 26 kann als Batterie
oder als Akkumulator ausgebildet sein. Wird ein Akkumulator als Energieversorgung
verwendet, so kann der Akkumulator optional über Solareinheiten, die auf einer Oberfläche
einer Außenseite der Helmschale 12 angeordnet sein können, mit Energie versorgt werden.
[0059] Zu den Ausführungsbeispielen gemäß den Zeichnungen ist noch anzumerken, dass die
Erfindung auch bei einem andersartigen Sporthelm zur Anwendung gelangen kann, insbesondere
bei einem Motorradhelm, einem Reithelm oder einem Skihelm.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 10
- Fahrradhelm
- 12
- Helmschale
- 13
- Belüftungsöffnung
- 14
- Gurtfixiersystem
- 16
- Airbag-Vorrichtung
- 18
- Gasgenerator
- 20
- Gassack
- 22
- Sensorvorrichtung
- 24
- Auslöser
- 26
- Energieversorgung
- 28
- modulare Baueinheit
- 30
- Gesicht
- 32
- Kinnbereich
- 34
- Jochbeinbereich
- 36
- Augenbereich
- 38
- Hinterkopfbereich
- 40
- Nackenbereich
- 42
- Schläfenbereich
- 44
- Stirnbereich
- 46
- Nasenbereich
- 48
- Ohrenbereich
- 49
- Mundbereich
- 50
- oberer Kopfbereich
- 51
- linke Seite
- 52
- rechte Seite
- 54
- Spalt
- 56
- Ende eines Gassacks
- 58
- Aussparung Nasenbereich
- 60
- Aussparung Augenbereich
- E
- Mittensymmetrieebene
1. Sporthelm, insbesondere Fahrradhelm (10), Motorradhelm, Reithelm oder Skihelm,
mit einer stoßabsorbierenden Helmschale (12) und einem Gurtfixiersystem (14) zum Fixieren
der Helmschale (12) an dem Kopf eines Benutzers, wobei der Sporthelm eine Airbag-Vorrichtung
(16) aufweist, die wenigstens einen Gasgenerator (18) und wenigstens einen Gassack
(20) aufweist, der durch Gas aufblasbar ist, wobei der wenigstens eine Gassack (20)
dazu ausgebildet ist, in einem aufgeblasenen Zustand zumindest einen Teil des Gesichts
(30) des Benutzers zu schützen.
2. Sporthelm nach Anspruch 1,
wobei der Gassack (20) dazu ausgebildet ist, in dem aufgeblasenen Zustand einen Kinnbereich
(32) und/oder Bereiche der Jochbeine (34) des Benutzers zu überdecken.
3. Sporthelm nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Gassack (20) dazu ausgebildet ist, in dem aufgeblasenen Zustand an einer
dem Gesicht (30) des Benutzers zugewandten Seite entsprechend einer menschlichen Gesichtsform
nachgebildet zu sein;
wobei der Gassack (20) insbesondere eine Aussparung (58) eines Nasenbereichs (46)
des Gesichts (30) des Benutzers aufweist.
4. Sporthelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Gassack (20) aus einem transparenten Material ausgebildet ist, welches derart
durchsichtig ist, dass der Benutzer im aufgeblasenen Zustand des Gassacks (30) durch
den Gassack (30) hindurchblicken kann; und/oder
wobei der Gassack (20) dazu ausgebildet ist, in dem aufgeblasenen Zustand einen Augenbereich
(36) des Benutzers auszusparen.
5. Sporthelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,wobei der Gasgenerator (18) in einer
mittensymmetrischen Position, insbesondere in einem Hinterkopfbereich (38) der Helmschale
(12), angeordnet ist.
6. Sporthelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Airbag-Vorrichtung (16) zwei Gassäcke (20) aufweist.
7. Sporthelm nach Anspruch 6,
wobei die zwei Gassäcke (20) dazu ausgebildet sind, einen Teil des Gesichts (30) des
Benutzers ausgehend von einer linken Seite (51) und einen anderen Teil des Gesichts
(30) des Benutzers ausgehend von einer rechten Seite (52) zu überdecken.
8. Sporthelm nach Anspruch 6 oder Anspruch 7,
wobei die zwei Gassäcke (20) dazu ausgebildet sind, dass in dem aufgeblasenen Zustand
jeder der zwei Gassäcke (20) eine Mittensymmetrieebene (E) des Sporthelms überquert.
9. Sporthelm nach Anspruch 8,
wobei die zwei Gassäcke (20) sich zumindest teilweise entweder nebeneinander oder
übereinander überlappen.
10. Sporthelm nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
wobei die Airbag-Vorrichtung (16) einen einzigen gemeinsamen Gasgenerator (18) zum
Aufblasen der zwei Gassäcke (20) aufweist.
11. Sporthelm nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
wobei die Airbag-Vorrichtung (16) zwei Gasgeneratoren (18) aufweist, wobei einer der
zwei Gasgeneratoren (18) mit einem der zwei Gassäcke (20) und der andere der zwei
Gasgeneratoren (18) mit dem anderen der zwei Gassäcke (20) fluidisch verbunden ist.
12. Sporthelm nach Anspruch 11,
wobei einer der zwei Gasgeneratoren (18) an einer linken Seite (51) der Helmschale
(12) und der andere der zwei Gasgeneratoren (18) an einer rechten Seite (52) der Helmschale
(12) angeordnet ist;
und/oder
wobei die zwei Gasgeneratoren (18) an einem jeweiligen Ohrenbereich (48) oder an einem
jeweiligen Schläfenbereich (42) oder an einem jeweiligen seitlichen Nackenbereich
(40) der Helmschale (12) angeordnet sind.
13. Sporthelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Helmschale (12) eine integrierte Rahmenstruktur aufweist, wobei der mindestens
eine Gasgenerator (18) und/oder der mindestens eine Gassack (20) an der integrierten
Rahmenstruktur befestigt ist.
14. Sporthelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Airbag-Vorrichtung (16) eine Sensorvorrichtung (22) zum Erfassen einer Sturzsituation,
einen Auslöser (24) zum Auslösen des wenigstens einen Gasgenerators (18), und eine
Energieversorgung (26) zum Versorgen der Sensorvorrichtung (22) und/oder des Auslösers
mit elektrischer Energie aufweist;
wobei der wenigstens eine Gasgenerator (18), der wenigstens eine Gassack (20), die
Sensorvorrichtung (22), der Auslöser (24) und die Energieversorgung (26) insbesondere
eine modulare Baueinheit (28) bilden;
wobei die modulare Baueinheit (28) vorzugweise an der Helmschale (12) lösbar befestigt
ist.
15. Sporthelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Sporthelm ohne einen starren Kinnbügel ausgebildet ist; und/oder
wobei der Sporthelm als ein Fahrradhelm (10) ausgebildet ist, wobei die Helmschale
(12) einen Helmkörper aufweist, der aus einem Hartschaum gefertigt ist und der an
einer Innenseite eine Polsterung und/oder an einer Außenseite eine Außenschale aufweist,
und wobei die Helmschale (12) mehrere Belüftungsöffnungen (13) aufweist, die über
die Oberfläche der Helmschale (12) verteilt sind.