[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkbank zur Aufnahme von Gegenständen, aufweisend
ein Gestell und eine Wendevorrichtung zum Wenden eines Gegenstandes, die schwenkbar
um eine Schwenkachse an dem Gestell gelagert ist.
[0002] In Montage- oder Instandhaltungswerkstätten wird eine eingangs genannte Werkbank
dazu eingesetzt, um Gegenstände, insbesondere Fertigungsmittel, wie beispielsweise
Werkzeuge oder Formen, zu warten, zu montieren, zu demontieren und/oder zu bearbeiten.
Zur Verbesserung der Arbeitsergonomie ist eine derartige Werkbank oftmals mit einer
schwenkbaren Arbeitsplatte ausgestattet, um den darauf positionierten Gegenstand in
die zur Wartung, Bearbeitung, Demontage und/oder Montage erforderliche Position überführen
zu können.
[0003] So ist beispielsweise aus
DE 31 45 820 A1 ein Montagetisch zur Aufnahme flächenförmiger Werkstücke bekannt, der ein fahrbares
Gestell und einen Träger aufweist, wobei der Träger mittels einer Schwenkvorrichtung
um eine horizontale Achse schwenkbar auf dem Gestell gelagert ist. Der Träger ist
mittels einer Kolbenvorrichtung zwischen einer horizontalen und einer annähernd vertikalen
Steillage verschwenkbar. Auf dem Träger ist über ein Drehlager eine Tischplatte zur
Aufnahme des Werkstücks drehbar gelagert. Die Tischplatte und damit das Werkstück
lassen sich mit dem Träger verschwenken und in seiner Horizontallage um 360° drehen
und so in jede gewünschte Arbeitsstellung bringen.
[0004] Ferner ist aus
DE 32 33 586 A1 eine Werkbank mit einer schwenkbaren Arbeitsplatte bekannt. Die Arbeitsplatte ist
in eine Ruhestellung und mehr als eine Arbeitsstellung bringbar und in mindestens
zwei Arbeitsstellungen mittels einer am Gestell der Werkbank beweglich gelagerten
Stütze unterstützbar. Die Stütze ist als schwenkbar am Gestell gelagerter Arm ausgebildet,
dessen freies Ende eine Spannvorrichtung aufnehmen kann. Auf diese Weise wird die
Spannweite der Werkbank über die Länge ihrer Arbeitsplatte hinaus verlängert, wobei
die Arbeitsplatte dennoch durch den Arm abgestützt bleibt.
[0005] Zudem geht aus
DE 92 12 590 U1 ein Montagetisch für Fenster, Türen oder Rahmenelemente hervor, der eine Tischauflage
aufweist, die in einem Untergestell um eine horizontale Achse schwenkbar angeordnet
ist. Dadurch kann die Tischauflage von einer horizontalen Grundstellung in eine gegenüber
dem Untergestell geneigte Stellung gebracht werden.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Montagetische beziehungsweise Werkbänke haben
den Nachteil, dass sie nur eine Arbeitsplatte besitzen, die nur komplett schwenkbar
oder nur lastenfrei schwenkend einstellbar sind, da diese für die Masse der zu bewegenden
Gegenstände nicht ausgelegt sind. Zudem sind die bekannten Montagetische beziehungsweise
Werkbänke ausschließlich für Sonderanwendungen und weniger universell für Standardwerkstatteinrichtungen
geeignet und daher nicht in bestehende Werkbankreihen einfügbar, da sie Sonderabmessungen
haben beziehungsweise Sicherheitsbereiche benötigen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Werkbank zu schaffen,
die ein Wenden einer Arbeitsfläche unter Last ermöglicht und zudem in bestehende Werkstatteinrichtungen
integrierbar ist.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Werkbank mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Werkbank sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Gemäß einem Aspekt wird eine Werkbank zur Aufnahme von Gegenständen vorgeschlagen.
Die Werkbank weist ein Gestell und eine Wendevorrichtung zum Wenden eines Gegenstandes,
die schwenkbar um eine Schwenkachse an dem Gestell gelagert ist, auf, wobei die Wendevorrichtung
ein Wendegestell aufweist, das aus wenigstens zwei in einem Winkel zueinander angeordneten
Plattenelementen gebildet ist.
[0011] Durch die Integration einer Wendevorrichtung auf einem Teil der Arbeitsfläche der
Werkbank ist es möglich, Gegenstände, insbesondere schwere Gegenstände, wie beispielsweise
Fertigungsmittel in Form von Werkzeugen und/oder Formen, unter Last zu wenden beziehungsweise
zu schwenken. Folglich können Gegenstände, insbesondere schwere Gegenstände zur Bearbeitung,
Montage, Demontage und/oder Wartung in unterschiedlichen Positionen verschwenkt werden.
Das aus wenigstens zwei Plattenelementen gebildete Wendegestell ist integraler Bestandteil
der Arbeitsfläche der Werkbank. Dadurch kann die Werkbank unter ergonomischen Gesichtspunkten
in die bestehenden Werkstatteinrichtungen mit Standardabmessungen integrieren werden.
Ausgehend von den Abmessungen einer Standardwerkbank ermöglicht die Werkbank, eine
sichere Schwenkvorrichtung für schwere Gegenstände bis zu 2,5 t Gewicht bereitzustellen
und diese auch ohne elektrische, pneumatische oder hydraulische Hilfsenergie sicher
wenden zu können. Ferner ermöglicht die Werkbank ein sicheres Arbeiten an dem Gegenstand
in geschwenkter Stellung.
[0012] Unter einem Gegenstand wird vorliegend ein bis zu 2,5 t schwerer Gegenstand verstanden.
Der Gegenstand kann ein Fertigungsmittel, wie beispielsweise ein Werkzeug oder eine
Form sein.
[0013] Die Plattenelemente können Bestandteil der Arbeitsfläche der Werkbank sein. Vorteilhaft
ist wenigstens ein Plattenelement Bestandteil der Arbeitsfläche. Die Plattenelemente
können vorliegend auch als Auflageplatten bezeichnet werden. Weiterhin vorteilhaft
sind beide Plattenelemente Bestandteil der Arbeitsfläche. Die Plattenelemente können
Tischplatten, die vorliegend auch als Arbeitsplatten bezeichnet werden können, der
Werkbank sein. Somit können die Plattenelemente die Arbeitsfläche der Werkbank bilden.
Auf den Plattenelementen wird der Gegenstand zur Bearbeitung, Montage, Demontage und/oder
Wartung positioniert.
[0014] Der zu wendende beziehungsweise schwenkende Gegenstand kann im entstehenden Schnittpunkt
beider zueinander winklig angestellter Tischplatten liegen.
[0015] Die Kraft zum Wenden beziehungsweise Schwenken des Wendegestells und damit des Gegenstandes
kann entweder manuell, also händisch, oder mittels einer Antriebsvorrichtung aufgebracht
werden.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Wendegestell um die Schwenkachse um
einen Winkel von 0° bis 90° geschwenkt beziehungsweise gewendet werden.
[0017] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Gestell aus Metall, insbesondere Stahl.
Das Plattenelement kann aus Metall oder ein Verbundbauteil sein. Wenn das Plattenelement
ein Verbundbauteil ist, dann kann das Plattenelement eine Metallplatte und eine Holzplatte
aufweisen, wobei die Holzplatte mit der Metallplatte verbunden ist. Vorteilhaft ist
die Holzplatte mit der Metallplatte verschraubt. Das Plattenelement kann ferner aus
Metall, Polyethylen (PE), Holz, Kunststoff, Polyurethan (PUR), Gewebeplatten oder
ein Verbundbauteil, das aus Plattenelementen aus zweien oder mehreren dieser Werkstoffe
gebildet ist, sein.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Winkel fest oder veränderbar. Wenn der
Winkel der beiden Plattenelemente zueinander fest ist, dann beträgt dieser bevorzugt
90°. Das heißt eines der Plattenelemente ragt senkrecht von der Arbeitsfläche ab.
Wenn der Winkel der beiden Plattenelemente veränderbar ist, dann können die beiden
Plattenelemente relativ zueinander verschwenkbar sein, um das Wendegestell zu bilden.
Infolgedessen können die Plattenelemente an den zu verschwenkenden Gegenstand angepasst
werden. Vorteilhaft weist das Wendegestell eine Verriegelungsvorrichtung auf, mittels
der die beiden Plattenelemente zueinander arretierbar sind.
[0019] Vorteilhaft liegt der Drehpunkt der Schwenkachse außerhalb des Gestells, wenn der
Winkel fest ist. Weiterhin vorteilhaft liegt der Drehpunkt innerhalb der Schwenkachse,
wenn der Winkel veränderbar ist.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung beträgt der Winkel zwischen 90° und 180°. Wenn
die beiden Plattenelemente einen festen Winkel zueinander aufweisen, dann beträgt
der Winkel vorteilhaft 90°. Wenn der Winkel veränderbar ist, dann können die beiden
Platten derart bewegt, geklappt oder verschwenkt werden, dass diese zwischen sich
einen Winkel von 90° bis 180° einschließen. Vorteilhaft schließen die beiden Plattenelemente
zum Verschwenken oder Wenden des Gegenstandes einen Winkel von 90° zwischen sich ein.
Weiterhin vorteilhaft schließen die beiden Plattenelemente zum Montieren, Demontieren,
Bearbeiten oder Warten eines Gegenstandes einen Winkel von 180° zwischen sich ein.
Die Stellung in der die beiden Plattenelemente einen Winkel von 180° einschließen,
kann auch als geöffnete Stellung bezeichnet werden. Die Stellung in der die beiden
Plattenelemente einen Winkel von kleiner als 180° einschließen, kann auch als geklappte
oder verschwenkte Stellung bezeichnet werden. Zum Verschwenken oder Wenden eines Gegenstandes
kann dieser auf einem der Plattenelemente positioniert werden und das zweite Plattenelement
kann derart bewegt, geklappt oder verschwenkt werden, dass das Plattenelement an dem
Gegenstand anliegt, wobei die beiden Plattenelemente einen Winkel, insbesondere einen
Winkel von 90°, zwischen sich einschließen.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Plattenelemente als Tischplatten der
Werkbank ausgebildet. Dadurch ist das Wendengestell integraler Bestandteil der Arbeitsfläche
und damit der Werkbank. Die Tischplatte kann ein Verbundbauteil sein. So kann die
Tischplatte eine Holzplatte und eine Metallplatte aufweisen, wobei die Holzplatte
mit der Metallplatte verbunden ist. Vorteilhaft ist die Holzplatte mit der Metallplatte
verschraubt.
[0022] Vorteilhaft weist die Werkbank vier Tischplatten auf, wobei zwei Tischplatten das
Wendegestell bilden und die anderen beiden Tischplatten fest mit dem Gestell verbunden,
insbesondere verschweißt, sind. Vorteilhaft sind die beiden fest mit dem Gestell verbundenen
Tischplatten außen angeordnet und die beiden das Wendegestell bildenden Tischplatten
sind dazwischen angeordnet. Vorteilhaft sind die beiden das Wendegestell bildenden
Tischplatten größer als die beiden fest mit dem Gestell verbundenen Tischplatten.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist jede das Wendegestell bildende Tischplatte
wenigstens einen Griff auf, mittels dem die nicht-belastete Tischplatte in die zum
Schwenken erforderliche Position von Hand verschwenkt werden kann.
[0024] In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Tischplatten relativ zueinander um
eine Drehachse verschwenkbar. Durch Verschwenken der beiden Tischplatten wird das
Wendegestell gebildet. So kann der zu wendende Gegenstand auf einer der Tischplatten
positioniert werden, und die andere Tischplatte wird im lastfreien Zustand in die
zum Schwenken notwendige Position bewegt, geklappt beziehungsweise verschwenkt, um
das Wendegestell zu bilden. Der Gegenstand auf dem Wendegestell kann nun von einer
Endposition in die andere oder dazwischen bewegt werden. Ferner können zunächst beide
Tischplatten relativ zueinander bewegt, geklappt oder verschwenkt werden, um das Wendegestell
zu bilden, und anschließend wird der zu wendende Gegenstand auf dem dadurch gebildeten
Wendegestell positioniert.
[0025] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Wendegestell eine Verriegelungsvorrichtung
auf, mittels der die beiden Tischplatten zueinander arretierbar sind.
[0026] Dadurch kann der Gegenstand auf dem Wendegestell gefahrlos von einer Endposition
in die andere oder dazwischen gewendet und gehalten werden. Hierzu wird eine schwenkbare
Tischplatte im lastfreien Zustand in die zum Wenden notwendige Position verschwenkt
und mit der anderen schwenkbaren Tischplatte mittels der Verriegelungsvorrichtung
arretiert beziehungsweise verriegelt. Im arretierten Zustand bilden die beiden schwenkbaren
Tischplatten das Wendegestell.
[0027] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Verriegelungsvorrichtung aus wenigstens
zwei kreissegmentförmigen Platten mit wenigstens jeweils einer Bohrung und einem Stiftelement,
das in die Bohrungen einsetzbar ist, gebildet, wobei jeweils eine kreissegmentförmige
Platte mit einer Tischplatte verbunden ist. Durch Einsetzen des Stiftelementes in
die Bohrungen der kreissegmentförmigen Platten werden die beiden Tischplatten zueinander
arretiert. Wenn eine der Tischplatten relativ zu der anderen Tischplatte, auf der
der Gegenstand positioniert ist, in die zum Verschwenken erforderliche Position bewegt,
geklappt oder verschwenkt wird, dann fluchten die Bohrungen, so dass das Stiftelement
in die Bohrungen einsetzbar ist. Zur Einstellung unterschiedlicher Winkel der beiden
Tischplatten zueinander kann jede kreissegmentförmige Platte eine Vielzahl an Bohrungen
aufweisen, die vorteilhaft am Umfang der kreissegmentförmigen Platte angeordnet sind.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die kreissegmentförmige Platte an einer der
Auflagefläche abgewandten Seite mit der Tischplatte verbunden. Hierbei handelt es
sich bevorzugt um die Unterseite der Tischplatte.
[0028] In einer vorteilhaften Ausgestaltung stützt sich jeweils eine kreissegmentförmige
Platte mittels einem Flanschelement an einer Tischplatte ab. Vorteilhaft ist die kreissegmentförmige
Platte und/oder das Flanschelement mit der Tischplatte stoffschlüssig verbunden, insbesondere
verschweißt. Vorteilhaft stützt sich jedes kreissegmentförmige Element über zwei Flanschelemente
an einer Tischplatte ab. Das Flanschelement kann dreiecksförmig sein.
[0029] Das Stiftelement kann ein Steckbolzen sein. Ferner kann das Stiftelement mit wenigstens
einem Sicherungselement gegen Herausfallen gesichert sein. Das Sicherungselement kann
ein Federstecker sein, der in eine Durchgangsbohrung des Steckbolzens einsetzbar ist.
[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Drehachse aus einem die beiden Tischplatten
verbindenden Drehgelenk gebildet, das sich auf dem Gestell abstützt. Dadurch befindet
sich der Drehpunkt innerhalb des Drehgelenks. Das Drehgelenk kann vorliegend als Scharnier,
Scharnierlager oder Klavierband bezeichnet werden.
[0031] In einer vorteilhaften Ausgestaltung liegt das Drehgelenk in einer Gleitlagervorrichtung
ein, die mit dem Gestell verbunden ist. Die Gleitlagervorrichtung kann eine Lagerschale
aufweisen, in welcher das Drehgelenk einliegt, und die mit dem Gestell verbunden ist.
Die Lagerschale kann mit dem Gestell verschraubt sein, um eine Verdrehsicherung zu
bilden. Das Sicherungsmittel kann eine Schraube sein, die sowohl in die Lagerschale
als auch in das Gestell eingeschraubt ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann
die Gleitlagervorrichtung mehrere Lagerschalen aufweisen. Die Lagerschale kann aus
Bronze, Kunststoff oder Verbundwerkstoff sein. Ferner kann die Lagerschale halbkreisförmig
ausgebildet sein. Die Lagerschale kann zwei die Ausnehmung umgreifende Wangen und
einen die beiden Wangen miteinander verbindenden halbkreisförmigen Lagerabschnitt
aufweisen.
[0032] In einer vorteilhaften Ausgestaltung liegt die Lagerschale in einer korrespondierenden
Vertiefung des Gestells formschlüssig ein.
[0033] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Drehgelenk aus ineinandergreifenden
Rohrabschnitten, die wechselseitig mit den Tischplatten verbunden sind, und einem
in die Rohrabschnitte eingesetzten Bolzen gebildet. Dadurch wird ein Drehgelenk in
Form eines Scharniers, Scharnierlagers oder Klavierbandes gebildet.
[0034] Vorteilhaft ist abwechselnd jeweils an einer Tischplatte ein Rohrabschnitt angeordnet,
so dass im zusammengesetzten Zustand diese formschlüssig ineinandergreifen und ein
durchgehendes Rohr bilden, in das der Bolzen einsetzbar ist. Vorteilhaft sind die
Rohrabschnitte endseitig an den Tischplatten angeordnet. Die Rohrabschnitte können
stoffschlüssig mit den Tischplatten verbunden sein. Bevorzugt sind die Rohrabschnitte
mit den Tischplatten verschweißt.
[0035] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Drehgelenk von einer abnehmbaren Abdeckplatte
verdeckt. Dadurch wird nach außen ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild geschaffen,
da das Drehgelenk zunächst nicht ersichtlich ist. Die Abdeckplatte liegt formschlüssig
in einem zwischen den beiden Tischplatten in der geöffneten Stellung vorhandenen Spalt
ein. Die Abdeckplatte kann eine Holzplatte sein. Damit die beiden Tischplatten relativ
zueinander bewegt werden können, muss die Abdeckplatte zunächst entfernt werden. Die
Abdeckplatte kann ferner aus Polyethylen (PE), Holz, Kunststoff, Polyurethan (PUR)
oder Gewebeplatten sein.
[0036] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Wendevorrichtung eine Antriebsvorrichtung
auf, die mit dem Wendegestell koppelbar ist. Die Antriebsvorrichtung ermöglicht das
Verschwenken von schweren Gegenständen, wie beispielsweise Werkzeuge oder Formen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Antriebsvorrichtung mit dem Gestell verbunden.
Die Antriebsvorrichtung kann über eine Konsole mit dem Gestell verbunden sein. Die
Antriebsvorrichtung kann als eine mechanische, elektrische, hydraulische und/oder
elektromechanische Antriebsvorrichtung ausgebildet sein. Die Konsole kann als ein
Lagerbock ausgebildet sein, der die Antriebsvorrichtung verschwenkbar oder kardanisch
lagert.
[0037] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Antriebsvorrichtung einen Antrieb
und eine Wandeleinrichtung auf. Der Antrieb kann ein Elektromotor oder Hydraulikmotor
sein. Die Wandeleinrichtung wandelt eine Bewegung des Antriebs in eine Bewegung, wie
beispielsweise eine translatorische Bewegung oder Drehbewegung, um. Die Wandeleinrichtung
kann ein Getriebe, wie beispielsweise ein Spindelgetriebe, ein Kettentrieb und/oder
ein Rädergetriebe sein, oder eine Kupplung sein. Ferner kann die Wandeleinrichtung
ein mit dem Antrieb verbundener Antriebszylinder sein, der mit dem Wendgestell koppelbar
ist. Der Antriebszylinder kann mit der Verriegelungsvorrichtung, insbesondere den
kreissegmentförmigen Platten, gekoppelt werden. Hierzu kann der Antriebszylinder endseitig
mit einem Kolbenstangenkopf versehen sein, der über das Stiftelement an die kreissegmentförmigen
Platten gekoppelt wird. Der Antriebszylinder kann vorliegend auch als Arbeitszylinder
bezeichnet werden. Der Antriebszylinder kann einen Druck, eine Drehbewegung oder ein
magnetisches Feld in eine Linearbewegung umwandeln. Der Antriebszylinder kann beispielsweise
ein Hydraulikzylinder sein.
[0038] Die Antriebsvorrichtung kann ein Omega-Antriebssystem sein. Ein Omega-Antriebssystem
kann einen Antrieb, eine aus Kettengliedern gebildete Kette, ein mit dem Antrieb verbundenes
Antriebsrad mit Aussparungen zum formschlüssigen Eingriff der Kettenglieder und wenigstens
zwei Umlenkräder mit Aussparungen zum formschlüssigen Eingriff der Kettenglieder aufweisen.
Die freien Enden der Kette können mit den Plattenelementen verbunden sein, insbesondere
kann jeweils ein freies Ende der Kette mit einem freien Ende eines der Plattenelemente
verbunden sein. Die Kette kann das Antriebsrad umschlingen. Das Antriebsrad kann mit
dem Antrieb verbunden sein, der das Antriebsrad antreibt. Durch den formschlüssigen
Eingriff der Kette, insbesondere der Kettenglieder, in die Aussparungen des Antriebsrads
kann die Kette angetrieben werden. Die Umlenkräder können die Kette von einer vertikalen
Ebene in eine horizontale Ebene umlenken, so dass ein mit der Kette verbundenes Wendgestell
verschwenkt wird.
[0039] Wenn die Antriebsvorrichtung ein Omega-Antriebssystem ist, dann stützt sich das Wendegestell
vorteilhaft über Räder an dem Gestell ab, die drehbar an dem Gestell gelagert sind.
Insbesondere sind die Räder drehbar an den Längsträgern gelagert.
[0040] Vorteilhaft ist der Antrieb über eine Konsole mit dem Gestell, insbesondere wenigstens
einem Querträger des Gestells, verbunden. Weiterhin vorteilhaft ist der Antrieb verschwenkbar
oder kardanisch innerhalb der Konsole gelagert. Die Konsole kann ein Lagerbock sein.
Die Konsole kann zwei Wangen und einen die beiden Wangen miteinander verbindenden
Winkel, der mit wenigstens einem Querträger verschraubt ist, aufweisen. Die Wangen
können eine Öffnung aufweisen, in die jeweils ein Zapfen des Antriebs hineinragt,
so dass der Antrieb schwenkbar innerhalb der Konsole gelagert ist. Die Wangen können
mit dem Winkel verschraubt sein.
[0041] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Wendegestell über eine lösbare Stiftverbindung
mit der Antriebsvorrichtung koppelbar. Dadurch ist eine einfache und schnelle Verbindung
der Antriebsvorrichtung mit dem Wendegestell möglich. Die lösbare Stiftverbindung
kann ein Stiftelement, wie beispielsweise einen Steckbolzen, und ein das Stiftelement
vor dem Herausfallen sicherndes Sicherungselement, wie beispielsweise einen Federstecker,
aufweisen.
[0042] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die lösbare Stiftverbindung aus dem Stiftelement
der Verriegelungsvorrichtung gebildet. Somit ist die Antriebsvorrichtung über das
Stiftelement, insbesondere über den Steckbolzen, an die Verriegelungsvorrichtung,
insbesondere an die kreissegmentförmigen Platten, koppelbar.
[0043] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Gestell wenigstens zwei Längsträger,
wenigstens zwei Querträger, die die Längsträger verbinden, und vier Tischbeine auf,
wobei jeweils ein Tischbein an einem Verbindungspunkt von Querträger und Längsträger
angeordnet ist. Dadurch wird eine stabile und kostengünstige Konstruktion für das
Gestell geschaffen. Vorteilhaft sind alle Teile des Tisches über Lasercuttechnik oder
Laserschneiden geschnitten, zusammengesteckt und miteinander verschweißt. Hierzu können
die Tischbeine an einem Endabschnitt mit Schlitzen versehen sein, in die ein Längsträger
und ein Querträger einsteckbar sind. Weiterhin vorteilhaft ist die Antriebsvorrichtung
mit einem der Querträger verbunden. Hierzu kann sich die Antriebsvorrichtung über
eine Konsole auf einem der Querträger abstützen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
weist das Gestell drei Längsträger auf. Wenn das Gestell drei Längsträger aufweist,
dann ist jeder Querträger aus zwei Querträgerabschnitten gebildet. Die Tischbeine
können endseitig mit einer Höheneinstelleinrichtung versehen sein. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung liegt die Gleitlagervorrichtung in den Längsträgern ein. Hierzu können
die Längsträger jeweils eine Ausnehmung aufweisen, in die jeweils eine Lagerschale
formschlüssig einliegt. Vorliegend kann der Längsträger auch als Wange bezeichnet
werden.
[0044] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Werkbank eine Dämpfeinrichtung auf,
die die Endlagen des Wendegestells oder die beim Überfahren eines Drehpunkts das Wendegestell
dämpft. Die Dämpfeinrichtung kann beispielsweise einen Dämpfzylinder aufweisen. Ferner
kann über eine entsprechende in der Antriebsvorrichtung vorgesehene Vorspannung der
Antriebsvorrichtung, insbesondere des Getriebes eine Dämpfung erfolgen. Der Drehpunkt,
bei welchem das Wendegestell von der Dämpfeinrichtung gedämpft wird, ist derjenige
Punkt, ab welchem das Gewicht beim Überfahren des Drehpunktes umgeschlagen wird.
[0045] Nachfolgend werden eine Werkbank sowie weitere Merkmale und Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die in den Figuren schematisch dargestellt sind. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine erste perspektivische Darstellung einer Werkbank gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine zweite perspektivische Darstellung der Werkbank;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht der Werkbank;
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines Gestells der Werkbank;
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines Wendegestells der Werkbank in geöffneter Stellung
mit einem darauf liegenden Gegenstand;
- Fig. 6
- eine Unteransicht des Wendegestells von Fig. 5;
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung des Wendegestells in geklappter Stellung mit einem
darauf liegenden Gegenstand;
- Fig. 8
- eine Unteransicht des Wendegestells von Fig. 7;
- Fig. 9
- eine vergrößerte Darstellung eines Schnitts entlang der Linie IX-IX in Fig. 3;
- Fig. 10
- eine Vorderansicht der Werkbank mit dem Wendegestell in geöffneter Stellung und einem
darauf positionierten Gegenstand;
- Fig.11
- eine Draufsicht auf die Werkbank und den Gegenstand;
- Fig. 12
- eine Vorderansicht der Werkbank von Fig. 10 mit dem Wendegestell in einer geklappten
Stellung;
- Fig. 13
- eine Vorderansicht der Werkbank von Fig. 10 mit dem Wendegestell in einer geschwenkten
Stellung;
- Fig. 14
- eine Vorderansicht der Werkbank von Fig. 10 mit dem Wendegestell in einer geschwenkten
Endstellung;
- Fig. 15
- eine perspektivische Darstellung einer Werkbank gemäß einer zweiten Ausführungsform;
und
- Fig. 16
- eine Querschnittsdarstellung der Werkbank von Fig. 15.
[0046] In den Figuren 1 bis 3 ist eine Werkbank 10 gezeigt, auf deren Arbeitsfläche 11 Gegenstände
12, wie beispielsweise Werkzeuge und/oder Formen, bearbeitet, demontiert, montiert
oder gewartet werden können.
[0047] Die Werkbank 10 weist ein Gestell 14 und eine Wendevorrichtung 16 zum Wenden eines
Gegenstands 12 auf, wobei die Wendevorrichtung 16 schwenkbar um eine Schwenkachse
an dem Gestell 14 gelagert ist. Mittels der Wendevorrichtung 16 kann der Gegenstand
12 zum Bearbeiten, Demontieren, Montieren oder Warten um bis zu 90° gewendet beziehungsweise
geschwenkt werden.
[0048] Wie in Fig. 4 ersichtlich ist, weist das Gestell 14 drei Längsträger 18, die vorliegend
auch als Wangen bezeichnet werden können, die Längsträger 18 miteinander verbindende
Querträger 20 und vier Tischbeine 22 auf.
[0049] Die Tischbeine 22 sind endseitig mit Einsteckschlitzen 24 versehen, in die jeweils
ein Längsträger 18 und ein Querträger 20 eingesetzt sind. An dem den Einsteckschlitzen
24 gegenüberliegenden Ende ist jedes Tischbein 22 mit einer Höheneinstelleinrichtung
25 versehen. Die Höheneinstellrichtung 25 ist aus einem Fuß 26 mit einem davon abragenden
Gewindestift 28 gebildet, wobei der Gewindestift 28 in ein nicht dargestelltes Innengewinde
des Tischbeins 22 eingeschraubt ist. Durch Drehen des Fußes 26 in oder entgegen dem
Uhrzeigersinn wird der Gewindestift 28 in das Innengewinde ein- oder herausgeschraubt
und damit die Höhe der Werkbank 10 eingestellt.
[0050] Sämtliche Teile des Gestells 14 sind aus Metall und mittels Lasercuttechnik oder
Laserschneiden aus Metallplatten geschnitten, zusammengesteckt und stoffschlüssig
miteinander verbunden, insbesondere verschweißt.
[0051] Wie in Fig. 4 ersichtlich ist, weist jeder Längsträger 18 eine Ausnehmung 30 auf,
in die eine Gleitlagervorrichtung 32 einliegt. Die Gleitlagervorrichtung 32 weist
drei halbkreisförmige Lagerschalen 34 auf, die in die Ausnehmungen 30 formschlüssig
eingesetzt sind und mittels einer Verdrehsicherung 36 gesichert sind. Die Verdrehsicherung
36 ist vorliegend als Schraubenelement 38 ausgebildet, das sowohl in die Lagerschale
34 als auch in den Längsträger 18 eingeschraubt ist. Die Lagerschalen 34 sind aus
Bronze, Kunststoff oder Verbundwerkstoff und weisen zwei die Ausnehmung 30 umgreifende
Wangen 40 und einen die beiden Wangen 40 miteinander verbindenden halbkreisförmigen
Lagerabschnitt 42 auf.
[0052] Wie durch eine Zusammenschau der Figuren 4, 10 und 11 ersichtlich ist, ist die Arbeitsfläche
11 aus Plattenelementen 44 gebildet, die sich auf dem Gestell 14 abstützen. Die Plattenelemente
44 sind Tischplatten 45 der Werkbank, die als Verbundbauteile aus einer Metallplatte
46, die auf den Längsträgern 18 aufliegt, und einer darüberliegenden Holzplatte 48,
die mit der Metallplatte 46 verschraubt ist, ausgebildet sind. Die beiden außenliegenden
Tischplatten 45a sind mit dem Gestell 14 verbunden, insbesondere verschweißt. Die
beiden innenliegenden Tischplatten 45b sind größer als die beiden außenliegenden Tischplatten
45a und liegen lose auf dem Gestell 18 auf. Darüber hinaus weist jede innenliegende
Tischplatte 45b einen Handgriff 49 auf.
[0053] Die Wendevorrichtung 16 weist ein Wendegestell 50 und eine mit dem Wendegestell 50
gekoppelte Antriebsvorrichtung 52 auf.
[0054] Das Wendegestell 50 ist aus den beiden innenliegenden Tischplatten 45b gebildet,
wobei die beiden innenliegenden Tischplatten 45b relativ zueinander um eine Schwenkachse
verschwenkbar sind, wie in den Figuren 5 bis 8 und 10 bis 12 ersichtlich ist. Hierzu
sind die beiden innenliegenden Tischplatten 45b über ein Drehgelenk 54 miteinander
verbunden, das sich auf dem Gestell 14 abstützt, insbesondere in der Gleitlagervorrichtung
32 einliegt. Das Drehgelenk 54 bildet die Schwenkachse und ist aus ineinandergreifenden
Rohrabschnitten 46, die wechselseitig mit den innenliegenden Tischplatten 45b verbunden,
insbesondere verschweißt, sind, und einem im zusammengesetzten Zustand der Rohrabschnitte
46 eingesetzten Bolzen 58 gebildet.
[0055] Das Drehgelenk 54 ist im geöffneten Zustand der innenliegenden Tischplatten 45b von
einer abnehmbaren Abdeckplatte 55 verdeckt, die formschlüssig in einen zwischen den
beiden innenliegenden Tischplatten 45b gebildeten Spalt 57 eingesetzt ist, wie dies
in Fig. 10 gezeigt ist. Die Abdeckplatte 55 ist eine Holzplatte.
[0056] Um die beiden innenliegenden Tischplatten 45b zueinander zu arretieren, weist das
Wendegestell 50 eine Verriegelungsvorrichtung 60 auf. Die Verriegelungsvorrichtung
60 weist gemäß den Figuren 5 bis 8 zwei kreissegmentförmige Platten 62, in die jeweils
eine Bohrung 64 eingebracht ist, und ein Stiftelement 66, das in die Bohrung 64 einsetzbar
ist, auf.
[0057] Jeweils eine kreissegmentförmige Platte 62 ist an einer Unterseite einer innenliegenden
Tischplatte 45b befestigt, insbesondere angeschweißt, wie in den Figuren 5 bis 8 ersichtlich
ist. Zur Verstärkung der kreissegmentförmigen Platten 62 sind selbige jeweils mittels
zweier dreiecksförmiger Flanschelemente 68 verstärkt, welche mit der Unterseite der
innenliegenden Tischplatte 45b sowie der kreissegmentförmigen Platte 62 verbunden,
insbesondere verschweißt, sind.
[0058] In die Bohrungen 64 sind Hülsen 70 eingesetzt, wie in Fig. 9 ersichtlich ist, in
welche das Stiftelement 66 eingesetzt wird. Das Stiftelement 66 ist ein Steckbolzen
72, der endseitig mit einem Griff 73 zum Einsetzen und Herausziehen des Steckbolzens
72 aus den Hülsen 70 versehen ist. Der Steckbolzen 72 kann mittels eines Federsteckers
74, der in eine in den Steckbolzen 72 eingebrachte Durchgangsbohrung 75 eingesetzt
werden kann, vor einem Herausfallen aus den Hülsen 70 gesichert werden.
[0059] Die Antriebsvorrichtung 52 weist einen Antrieb 78 und eine Wandeleinrichtung 79 auf.
Die Wandeleinrichtung 79 umfasst einen Antriebszylinder 80 mit einer Kolbenstange
82. Der Antrieb 78 bewirkt, dass die Kolbenstange 82 ein und ausfährt, wobei der Antrieb
78 schwenkbar innerhalb einer Konsole 76, die mit einem Querträger 20 verbunden, insbesondere
verschraubt ist, gelagert ist.
[0060] Die Konsole 76 ist ein Lagerbock 87 und weist zwei Wangen 86 und eine die beiden
Wangen 86 miteinander verbindenden Winkel 88, der mit den Querträgern 20 verschraubt
ist, auf. Die Wangen 86 sind mit dem Winkel 88 verschraubt, wobei jede Wange 86 mit
einer Öffnung 90 versehen ist, in die jeweils ein Zapfen 92 des Antriebs 78 eingesetzt
ist. Dadurch ist der Antrieb 76 verschwenkbar innerhalb der Konsole 76 beziehungsweise
dem Lagerbock 87 gelagert.
[0061] Die Kolbenstange 82 ist endseitig mit einem Kolbenstangenkopf 84 versehen, über den
die Antriebsvorrichtung 52 mit dem Wendegestell 50 gekoppelt wird. Hierzu weist der
Kolbenstangenkopf 84 eine Durchgangsöffnung 85 auf, in die der Steckbolzen 72 einsteckbar
ist, wie in dies in Fig. 9 ersichtlich ist und im Folgenden noch näher beschrieben
wird.
[0062] Im Folgenden wird das Wenden des Gegenstands 12 auf der Werkbank 10 anhand der Figuren
10 bis 14 beschrieben. Hierzu wird zunächst die Kolbenstange 82 in eine waagrechte
Position gebracht, indem die Kolbenstange 82 durch Betätigung des Antriebs 78 ausgefahren
wird. Dann wird der Gegenstand 12 auf eine der innenliegenden Tischplatten 45b positioniert,
wie dies in den Figuren 10 und 11 dargestellt ist. Anschließend wird die Abdeckplatte
55 entfernt und die lastenfreie innenliegende Tischplatte 45b wird von Hand nach oben
geklappt beziehungsweise verschwenkt, bis diese an dem Gegenstand 12 anliegt, wie
dies in Fig. 12 dargestellt ist. Durch das Verschwenken der innenliegenden Tischplatte
45b um 90° wird gleichzeitig die daran angebrachte kreissegmentförmige Platte 62 um
90° verschwenkt. Dadurch fluchten die in die Bohrungen 64 eingesetzten Hülsen 70 mit
der Durchgangsöffnung 85 des Kolbenstangenkopfes 84, wie dies in Fig. 9 ersichtlich
ist. Um die beiden innenliegenden Tischplatten 45b zueinander zu arretieren, wird
nun der Steckbolzen 72 in die Hülsen 72 und die Durchgangsöffnung 85 eingesetzt und
mittels des Federsteckers 74 vor einem Herausfallen gesichert. Anschließend wird der
Antrieb 78 betätigt und die Kolbenstange 82 fährt ein. Dadurch wird der Gegenstand
12 um 90° um das Drehgelenk 54 verschwenkt, wie dies in den Figuren 13 und 14 ersichtlich
ist. Wenn der Gegenstand 12 um 90° verschwenkt ist, wird der Federstecker 74 und der
Steckbolzen 72 wieder entfernt, und die nunmehr rechtwinklig von dem Gestell 14 abragende
innenliegende Tischplatte 45b wird von Hand wieder nach unten geklappt, bis diese
auf den Längsträgern 18 aufliegt. Dadurch entsteht wieder eine ebene Arbeitsfläche
11. Als letzter Schritt wird die Abdeckplatte 55 in den Spalt 57 eingesetzt.
[0063] In den Figuren 15 und 16 ist eine zweite Ausführungsform der Werkbank 10 gezeigt,
wobei zu deren Beschreibung für gleiche und/oder funktionsgleichen Teile dieselben
Bezugszeichen verwendet werden.
[0064] Das Gestell 14 der zweiten Ausführungsform weist zwei Längsträger 18, zwei die Längsträger
18 miteinander verbindende Querträger 20 und vier Tischbeine 22 auf. Jedes Tischbein
22 ist mit der zuvor beschriebenen Höheneinstelleinrichtung 25 versehen.
[0065] Sämtliche Teile des Gestells 14 sind aus Metall und mittels Lasercuttechnik oder
Laserschneiden aus Metallplatten geschnitten und miteinander verbunden, insbesondere
verschraubt und/oder verschweißt.
[0066] Seitlich von dem Gestell 14 ragt jeweils eine außenliegende Tischplatte 45a ab, die
sich über Streben 94 an dem Gestell 14 abstützen.
[0067] Das Wendegestell 50 ist aus zwei Plattenelementen 44 gebildet, die starr miteinander
verbunden sind und einen Winkel von 90° einschließen. Das Wendegestell 50 stützt sich
über Räder 96 auf den Längsträgern 18 ab, die drehbar mit den Längsträgern 18 verbunden
sind. Über die Räder 96 kann das Wendegestell 50 verschwenkt werden, wobei die Schwenkachse
des Wendegestells 50 außerhalb des Gestells 14 liegt.
[0068] Die Antriebsvorrichtung 52 ist ein Omega-Antriebssystem 98, das einen Antrieb 78,
eine aus Kettengliedern gebildete Kette 100, ein mit dem Antrieb 78 verbundenes Antriebsrad
102 mit Aussparungen zum formschlüssigen Eingriff der Kettenglieder und wenigstens
zwei Umlenkräder 104 mit Aussparungen zum formschlüssigen Eingriff der Kettenglieder
aufweist.
[0069] Wie in Fig. 16 ersichtlich ist, sind die freien Ende der Kette 100 mit den Plattenelementen
44 verbunden, insbesondere ist jeweils ein freies Ende der Kette 100 mit einem freien
Ende eines der Plattenelemente 44 verbunden. Die Kette102 umschlingt das Antriebsrad
102, das mit dem Antrieb 78 verbunden ist und selbiges antreibt. Durch den formschlüssigen
Eingriff der Kette 100, insbesondere der Kettenglieder, in die Aussparungen des Antriebsrads
102 wird die Kette 100 angetrieben und von den Umlenkrädern 104 umgelenkt. Dadurch
wird das Wendegestell 50 und damit der darauf positionierte Gegenstand um 90° verschwenkt.
[0070] Die Werkbank 10 zeichnet sich durch die integrierte Wendevorrichtung 16 aus, die
es ermöglicht, Gegenstände 12, wie beispielsweise Fertigungsmittel in Form von Werkzeugen
und/oder Formen, zum Bearbeiten, Demontieren, Montieren und/oder Warten zu wenden.
Darüber hinaus kann die Werkbank 10 unter ergonomischen Gesichtspunkten in bestehende
Werkstatteinrichtungen mit Standardabmessungen integriert werden. Ausgehend von den
Abmessungen einer Standardwerkbank ermöglicht die Werkbank 10, eine sichere Schwenkvorrichtung
für schwere Gegenstände bis zu 2,5 t Gewicht bereitzustellen und diese auch ohne elektrische,
pneumatische oder hydraulische Hilfsenergie sicher wenden zu können. Ferner ermöglicht
die Werkbank 10 ein sicheres Arbeiten an dem Gegenstand 12 in geschwenkter Stellung.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 10
- Werkbank
- 11
- Arbeitsfläche
- 12
- Gegenstand
- 14
- Gestell
- 16
- Wendevorrichtung
- 18
- Längsträger
- 20
- Querträger
- 22
- Tischbein
- 24
- Einsteckschlitz
- 25
- Höheneinstelleinrichtung
- 26
- Fuß
- 28
- Gewindestift
- 30
- Ausnehmung
- 32
- Gleitlagervorrichtung
- 34
- Lagerschale
- 36
- Verdrehsicherung
- 38
- Schraubenelement
- 40
- Wange
- 42
- Lagerabschnitt
- 44
- Plattenelement
- 45a
- außenliegende Tischplatte
- 45b
- innenliegende Tischplatte
- 46
- Metallplatte
- 48
- Holzplatte
- 49
- Handgriff
- 50
- Wendegestell
- 52
- Antriebsvorrichtung
- 54
- Drehgelenk
- 55
- Abdeckplatte
- 56
- Rohrabschnitt
- 57
- Spalt
- 58
- Bolzen
- 60
- Verriegelungsvorrichtung
- 62
- kreissegmentförmige Platte
- 64
- Bohrung
- 66
- Stiftelement
- 68
- Flanschelement
- 70
- Hülse
- 72
- Steckbolzen
- 73
- Griff
- 74
- Federstecker
- 75
- Durchgangsbohrung
- 76
- Konsole
- 78
- Antrieb
- 79
- Wandeleinrichtung
- 80
- Antriebszylinder
- 82
- Kolbenstange
- 84
- Kolbenstangenkopf
- 85
- Durchgangsöffnung
- 86
- Wange
- 87
- Lagerbock
- 88
- Winkel
- 90
- Öffnung
- 92
- Zapfen
- 94
- Strebe
- 96
- Rad
- 98
- Omega-Antriebssystem
- 100
- Kette
- 102
- Antriebsrad
- 104
- Umlenkrad
1. Werkbank (10) zur Aufnahme von Gegenständen (12), aufweisend ein Gestell (14) und
eine Wendevorrichtung (16) zum Wenden eines Gegenstandes (12), die schwenkbar um eine
Schwenkachse an dem Gestell (14) gelagert ist, wobei die Wendevorrichtung (16) ein
Wendegestell (50) aufweist, das aus wenigstens zwei in einem Winkel zueinander angeordneten
Plattenelementen (44) gebildet ist.
2. Werkbank (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel fest oder veränderbar ist.
3. Werkbank (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen 90° und 180° beträgt.
4. Werkbank (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenelemente (44) als Tischplatten (45) der Werkbank (10) ausgebildet sind.
5. Werkbank (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischplatten (45) relativ zueinander um eine Drehachse verschwenkbar sind.
6. Werkbank (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wendegestell (50) eine Verriegelungsvorrichtung (60) aufweist, mittels der die
beiden Tischplatten (45) zueinander arretierbar sind.
7. Werkbank (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (60) aus wenigstens zwei kreissegmentförmigen Platten
(62) mit wenigstens jeweils einer Bohrung (64) und einem Stiftelement (66), das in
die Bohrungen (64) einsetzbar ist, gebildet ist, wobei jeweils eine kreissegmentförmige
Platte (62) mit einer Tischplatte (45) verbunden ist.
8. Werkbank (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Tischplatten (45) über ein Drehgelenk (54) miteinander verbunden sind,
wobei sich das Drehgelenk (54) auf dem Gestell (14) abstützt und die Drehachse bildet.
9. Werkbank (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk (54) in einer Gleitlagervorrichtung (32) einliegt, die mit dem Gestell
(14) verbunden ist.
10. Werkbank (10) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk (54) aus ineinandergreifenden Rohrabschnitten (56), die wechselseitig
mit den Tischplatten (45) verbunden sind, und einem in die Rohrabschnitte (56) eingesetzten
Bolzen (58) gebildet ist.
11. Werkbank (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk (54) von einer abnehmbaren Abdeckplatte (55) verdeckt ist.
12. Werkbank (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendevorrichtung (16) eine Antriebsvorrichtung (52) aufweist, die mit dem Wendegestell
(50) koppelbar ist.
13. Werkbank (10) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (52) einen Antrieb (78) und eine Wandeleinrichtung (79) aufweist.
14. Werkbank (10) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Wendegestell (50) über eine lösbare Stiftverbindung mit der Antriebsvorrichtung
(52) koppelbar ist.
15. Werkbank (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (14) wenigstens zwei Längsträger (18), wenigstens zwei Querträger (20),
die die Längsträger (18) verbinden, und vier Tischbeine (22) aufweist, wobei jeweils
ein Tischbein (22) an einem Verbindungspunkt von Querträger (20) und Längsträger (18)
angeordnet ist.