[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken oder Dekorieren eines Objekts,
welches zumindest eine unebene, insbesondere konvex oder konkav geformte, Druckfläche
aufweist, die mit zumindest einem Druckbild bedruckt wird, wobei zum Bedrucken der
Druckfläche das Druckbild mittels zumindest eines Druckkopfes auf einer Bildübertragungsoberfläche
eines Bildübertragungselements erzeugt und anschließend das Druckbild durch ein Andrücken
der Bildübertragungsoberfläche an die Druckfläche auf die Druckfläche übertragen wird.
[0002] Zudem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bedrucken oder Dekorieren eines
Objekts, die zumindest einen Druckkopf und zumindest ein Bildübertragungselement aufweist,
wobei mittels des Druckkopfes ein Druckbild auf einer Bildübertragungsoberfläche des
Bildübertragungselements erzeugbar und das auf der Bildübertragungsoberfläche erzeugte
Druckbild durch ein Andrücken der Bildübertragungsoberfläche auf eine unebene, insbesondere
konvex oder konkav geformte, Druckfläche des Objekts auf die Druckfläche übertragbar
ist.
[0003] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Bildübertragungselement für eine solche Vorrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0004] Verfahren und Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik
grundsätzlich bekannt. Beispielsweise offenbart die Patentschrift
US 8,800,439 B2 ein entsprechendes, unter dem Markennamen "PadJet" bekanntes, Verfahren beziehungsweise
eine entsprechende Vorrichtung der Firma Paedia LLC aus den USA. Das Verfahren beziehungsweise
die Vorrichtung dient dazu, eine unebene Druckfläche eines Objekts, beispielsweise
eines Balls, mit einem Druckbild zu bedrucken. Dabei wird bei dem bekannten Verfahren
ein Transferdruck angewendet, bei welchem das Druckbild zuerst mittels eines Druckkopfes
auf einer Oberfläche eines Bildübertragungselements, also einer Bildübertragungsoberfläche,
erzeugt und anschließend mittels des Bildübertragungselements auf die zu bedruckende
Oberfläche des Objekts übertragen wird, indem die Bildübertragungsoberfläche mit der
zu bedruckenden Oberfläche durch ein Andrücken in Berührungskontakt gebracht wird.
Insofern handelt es sich bei dem bekannten Verfahren um ein Transferdruckverfahren.
[0005] Bei dem zuvor erwähnten bekannten Verfahren ist die entsprechende, das Verfahren
umsetzende Vorrichtung, als Rotationsdruckvorrichtung ausgebildet. Bei dieser Rotationsdruckvorrichtung
sind mehrere als Pressstempel ausgebildete Bildübertragungselemente um eine gemeinsame
Rotationsachse rotierend angeordnet und derart ausgerichtet, dass die jeweiligen Bildübertragungsoberflächen
von der Rotationsachse weg weisen und dadurch einem Druckkopf beziehungsweise der
Druckfläche des zu bedruckenden Objekts zuordenbar beziehungsweise zuwendbar sind.
Der Druckkopf ist bei der bekannten Vorrichtung an einer definierten Position insbesondere
unbeweglich angeordnet. Bildlich gesprochen ist der Druckkopf insofern oberhalb der
rotierenden Bildübertragungselemente angeordnet. Durch Rotation der Bildübertragungselemente
werden diese nacheinander unterhalb des Druckkopfes an diesem vorbeibewegt, wobei
der Druckkopf das Druckbild auf die jeweilige Bildübertragungsoberfläche aufbringt.
180° um die Rotationsachse herum versetzt, also bildlich gesprochen unterhalb der
rotierenden Bildübertragungselemente, ist ein Förderband angeordnet, auf welchem Objekte
mit jeweils einer zu bedruckenden Druckfläche an den rotierenden Bildübertragungselementen
entlangbewegt werden. Durch weitere Rotation der Bildübertragungselemente wird die
Bildübertragungsoberfläche nach dem Aufbringen des Druckbildes zu einem der Objekte
bewegt, um die Bildübertragungsoberfläche mit der Druckfläche zur Übertragung des
Druckbildes in Berührungskontakt zu bringen. Im Wesentlichen wird dazu das Bildübertragungselement
auf dem Objekt abgerollt, wodurch ein Andrücken der Bildübertragungsoberfläche auf
die Druckfläche und damit die Übertragung des Druckbildes erfolgt. Bei einer anderen
Ausführungsform ist das Bildübertragungselement in Form eines endlosen schlaufenförmig
über zwei Rollen umlaufenden Bands ausgebildet, auf welchem mittels des Druckkopfs
das Druckbild erzeugt wird. Es wird dann von dem Band auf das zu bedruckende Objekt
übertragen.
[0006] EP 3 633 453 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Mikrostrukturen auf
gewölbten Flächen eines optischen Bauteils. Hierfür wird in einem komplexen Verfahren
auf einem Verbund aus einer elastischen Trägerfolie und einer Verstärkungsfolie ein
strukturierter Abformfilm gebildet, indem eine Abformmasse auf die Trägerfolie aufgebracht
und mittels einer mikrostrukturierten Form geprägt wird. Hierauf wird eine UV-aushärtbare
Substratmasse aufgegeben, und nach Ablösen der Verstärkungsfolie wird das zu beschichtende
optische Bauteil gegen die Substratmasse gedrückt, wobei sich die elastische Trägerfolie
dem Bauteil anpasst. In diesem Zustand wird die Substratmasse ausgehärtet und sodann
zusammen mit dem Bauteil von der Trägerfolie abgelöst.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren der eingangs
genannten Art beziehungsweise eine verbesserte Vorrichtung bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 beziehungsweise
eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0009] Bei dem Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass als Bildübertragungselement ein auswechselbarer Druckbild-Zwischenträger mit
einem Halterahmen und mit einer in dem Halterahmen eben gespannt, insbesondere vorgespannt,
gehaltenen und die Bildübertragungsoberfläche aufweisenden Folie, insbesondere Silikonkautschukfolie,
verwendet wird, und dass das Andrücken der Bildübertragungsoberfläche mittels zumindest
einer verlagerbaren, insbesondere elastisch verformbaren oder mit einem Fluid, insbesondere
Druckluft, befüllbaren, Andrückvorrichtung durchgeführt wird, wobei durch die Andrückvorrichtung
eine der Bildübertragungsoberfläche gegenüberliegende Oberfläche der Folie mit einem
voreingestellten Andrückdruck beaufschlagt wird, um die Bildübertragungsoberfläche
an die Druckfläche anzudrücken und dadurch das Druckbild von der Bildübertragungsoberfläche
auf die Druckfläche zu übertragen. Insofern ist bei einer speziell zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens hergerichteten Vorrichtung das Bildübertragungselement
als auswechselbarer Druckbild-Zwischenträger mit einem Halterahmen und mit einer in
dem Halterahmen eben gespannt, insbesondere vorgespannt, gehaltenen und die Bildübertragungsoberfläche
aufweisenden Folie, insbesondere Silikonkautschukfolie, ausgebildet, wobei das Andrücken
der Bildübertragungsoberfläche mittels zumindest einer verlagerbaren, insbesondere
elastisch verformbaren oder mit einem Fluid, insbesondere Druckluft, befüllbaren,
Andrückvorrichtung durchführbar ist, wobei durch die Andrückvorrichtung eine der Bildübertragungsoberfläche
gegenüberliegende Oberfläche der Folie mit einem voreingestellten Andrückdruck beaufschlagbar,
um die Bildübertragungsoberfläche an die Druckfläche anzudrücken und dadurch das Druckbild
von der Bildübertragungsoberfläche auf die Druckfläche zu übertragen. Insbesondere
wird während des Andrückens eine Oberfläche, insbesondere Andrückfläche, der Andrückvorrichtung
zumindest bereichsweise derart verformt, dass sie komplementär zu der Druckfläche
ist.
[0010] Vorzugsweise werden mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens aus Kunststoff gebildete
Druckflächen, also Kunststoffdruckflächen, bedruckt. Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße
Verfahren jedoch auch zum Bedrucken von aus anderen Materialien, beispielsweise Metall
oder Holz, gebildeten Druckflächen geeignet. Beim Andrücken passt sich die Folie selbsttätig,
flexibel und präzise an die Oberflächengeometrie der Druckfläche an, sodass auch geometrisch
vergleichsweise unförmige beziehungsweise kompliziert ausgebildete Druckflächen passgenau
bedruckbar sind. Dadurch gewährleistet das erfindungsgemäße Verfahren auf vorteilhafte
Weise eine individuelle Anpassung der Bildübertragungsoberfläche an die Geometrie
der Druckfläche und dadurch ein qualitativ hochwertiges Bedrucken der Druckfläche.
Weiterhin ermöglicht die Andruckvorrichtung insbesondere mittels des einstellbaren
Andrückdrucks sowie einer entsprechend gewählten Verlagerung beziehungsweise Positionierung
beim Andrücken ein präzises und punktuell steuerbares Andrücken. Lufteinschlüsse,
die beim Andrücken der Bildübertragungsoberfläche an die Druckfläche entstehen können,
werden dadurch auf vorteilhafte Weise im Wesentlichen vermieden, wodurch die Qualität
des übertragenen, also des fertigen, Druckbildes, weiter optimiert wird. Insofern
ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein einfaches, qualitativ hochwertiges und
kostengünstiges Bedrucken des Objekts. Darüber hinaus ist durch das erfindungsgemäße
Verfahren das Druckbild, insbesondere ein mehrfarbiges Druckbild, in einem einzigen
Arbeitsschritt erzeugbar beziehungsweise auf die Druckfläche übertragbar. Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung wird als Druckkopf ein Digital-Druckkopf verwendet, wobei
das Druckbild mittels des Digital-Druckkopfes durch ein Digitaldruckverfahren, insbesondere
Inkjet-Verfahren, erzeugt wird. Insofern ist bei der speziell zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergerichtete und einen entsprechenden Druckkopf aufweisenden
Vorrichtung der Druckkopf vorzugsweise als Digital-Druckkopf ausgebildet, welcher
dazu ausgebildet ist, das Druckbild mittels einer Digitaldruckverfahrens zu erzeugen.
Bei konventionellen Verfahren, insbesondere Tampondruckverfahren, ist es oftmals erforderlich,
ein mehrfarbiges Druckbild in mehreren hintereinander gelagerten Arbeitsschritten
mittels mehrerer Drucktampons herzustellen, wobei jeder Drucktampon jeweils einer
einzelnen Farbe des Druckbildes zugeordnet ist. Dies resultiert in einem vergleichsweise
hohen Aufwand bei der Erzeugung des Druckbildes, insbesondere aufgrund der dafür erforderlichen
präzisen mechanischen Ausrichtung der Drucktampons zueinander. Der Digital-Druckkopf
bietet demgegenüber den Vorteil, dass mehrere Farben gleichzeitig übertragbar sind,
sodass ein mehrfarbiges Druckbild in einem einzigen Arbeitsschritt erzeugbar ist.
Zudem ist das Druckbild dabei hochauflösend, insbesondere mit einer Genauigkeit von
bis zu 5000 dpi, erzeugbar beziehungsweise auf die Druckfläche übertragbar. Besonders
bevorzugt wird daher das Druckbild als Mehrfarbenddruckbild erzeugt und in einem einzigen
Schritt auf die Druckfläche übertragen. Dies hat insgesamt den Vorteil, dass das Druckbild
auf einfache Weise qualitativ hochwertig und kostengünstig erzeugbar ist.
[0011] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass vor dem Andrücken das Druckbild einer Strahlungsbehandlung
zur Steigerung der Viskosität des Druckbildes unterzogen wird, und dass für das Druckbild
eine hochpigmentierte, insbesondere mittels LED-, UV- oder Infrarotlicht härtbare
Farbe verwendet wird. Insofern ist die speziell zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergerichtete Vorrichtung bevorzugt dazu ausgebildet, das Druckbild vor
dem Andrücken einer Wärmebehandlung zur Steigerung der Viskosität des Druckbildes
zu unterziehen, wobei dass das Druckbild eine hochpigmentierte, insbesondere mittels
LED-, UV- oder Infrarotlicht härtbare Farbe aufweist. Vorzugsweise ist die Farbe kunststoffbasiert,
wobei die Menge beziehungsweise Größe einzelner Farbtropfen bevorzugt im Bereich von
1 bis 2 Picoliter pro Pixel liegt. Die Strahlungsbehandlung erfolgt vorzugsweise mittels
Mikrowellen-, LED-, oder UV-Lampen, wobei eine Bestrahlungszeit vorzugsweise im Nanosekundenbereich
gewählt wird. Die Einstellung der konkreten Parameter der Strahlungsbehandlung, also
insbesondere die Bestrahlungszeit, erfolgt individuell in Abhängigkeit des jeweiligen
konkreten Anwendungsfalls, also insbesondere in Abhängigkeit der Größe und/oder Farbzusammensetzung
des Druckbilds und/oder der Eigenschaften der Druckfläche. (Durch die Steigerung der
Viskosität wird die Gefahr einer Verschlechterung der Qualität, insbesondere ein Verlaufen,
Verwischen oder Verschmieren, des Druckbildes insbesondere während des Andrückens
beziehungsweise der Übertragung auf die Druckfläche auf vorteilhafte Weise reduziert,
insbesondere vermieden. Die Verwendung einer hochpigmentierten und insbesondere härtbaren
Farbe gewährleistet dabei ein qualitativ hochwertiges Druckbild und insbesondere eine
einfach und kostengünstig durchführbare Strahlungsbehandlung zur Viskositätssteigerung.
[0012] Vorzugsweise wird der Druckbild-Zwischenträger vor dem Andrücken mittels einer Verschwenkeinrichtung,
insbesondere um 180°, verschwenkt. Insofern ist die speziell zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergerichtete Vorrichtung insbesondere dazu ausgebildet,
den Druckbild-Zwischenträger vorzugsweise mittels einer Verschwenkeinrichtung um 180°
zu verschwenken. Vorzugsweise erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sowohl die
Erzeugung des Druckbilds auf die Bildübertragungsoberfläche, als auch dessen Übertragung
auf die Druckfläche räumlich nach unten, also in Richtung der Gravitationskraft, sodass
insbesondere durch die Gravitationskraft zum einen ein Verstopfen von Düsen des Digital-Druckkopfes
vermieden und zum anderen eine verbesserte Übertragung des Druckbildes auf die Druckfläche
gewährleistet wird. Das Verschwenken beziehungsweise die Verschwenkbarkeit des Bildübertragungselements
bietet hierbei den Vorteil, dass die Bildübertragungsoberfläche auf technisch besonders
einfach umsetzbare Weise je nach Bedarf dem Druckkopf oder der Druckfläche zuordenbar
ist, sodass insbesondere der Druckkopf stets an einer fixen Position verbleiben kann,
wodurch sich eine technisch einfache Umsetzung des Verfahrens beziehungsweise Ausbildung
der Vorrichtung ergibt. Unter einem Verschwenken ist im Kontext der vorliegenden Erfindung
sowohl ein Verkippen um bevorzugt 180°, als auch ein Wegbewegen oder Wegdrehen auf
derselben horizontalen oder vertikalen Ebene zu verstehen. Die Verschwenkeinrichtung
kann elektromechanisch, pneumatisch oder mechanisch ausgebildet sein.
[0013] Bevorzugt wird als Folie ein dehnbares und reisfestes Material, insbesondere Silikonkautschuk
oder Silikonelastomer, insbesondere ELASTOSIL
®, oder Latex, verwendet, wobei die Folie mit einem Shoregrad in einem Bereich von
2 bis 20 Shore in dem Halterahmen gespannt ist. Insofern weist die Folie vorzugsweise
ein dehnbares und reisfestes Material, insbesondere Silikonkautschuk oder Silikonelastomer,
insbesondere ELASTOSIL
®, oder Latex, auf. Dadurch ist der Druckbild-Zwischenträger besonders materialsparend
und damit kostengünstig herstellbar. Die Folie weist dabei besonders vorteilhafte
Materialeigenschaften auf, die zuverlässig eine sichere Übertragung des Druckbildes
und damit ein qualitativ hochwertiges Bedrucken der Druckfläche gewährleisten. Der
Markenname ELASTOSIL
® bezeichnet ein Produkt der Firma Wacker Chemie AG aus Deutschland, bei welchem es
sich eine aus vernetztem Silikonkautschuk bestehende Folie mit einer Schichtdicke
zwischen 20 bis >400 µm handelt. Der Begriff Shoregrad beziehungsweise die sogenannte
Shore-Härte bezeichnet einen in den Normen DIN EN ISO 868, DIN ISO 7619-1 und ASTM
D2240-00 festgelegen Werkstoffkennwert für Elastomere und Kunststoffe zur Charakterisierung
von deren Elastizitätseigenschaften. Vorzugsweise wird insofern eine Elastomerfolie
verwendet beziehungsweise die Folie ist als Elastomerfolie ausgebildet. Vorzugsweise
beträgt eine Dicke der Folie maximal 2mm. Besonders bevorzugt erfolgt die Auswahl
der Materialeigenschaften der Folie individuell in Abhängigkeit des jeweiligen Anwendungsfalls,
das heißt insbesondere, dass die Folie speziell für den jeweiligen Anwendungsfall
hergestellt oder zumindest ausgewählt wird.
[0014] Zur Herstellung wird die Folie beispielsweise aus einer Ausgangsflüssigkeit, insbesondere
2k- oder Mehrkomponenten-Flüssigkeit, abgegossen. Bevorzugt weist die Folie hydrophile
oder hydrophobe Eigenschaften auf. Insbesondere liegt ein Shoregrad der Folie im Bereich
von 0,3 bis 20, vorzugsweise 2 bis 15, Shore. Insofern ist Folie in dem Halterahmen
vorzugsweise mit 0,3 bis 20, insbesondere 2 bis 15, Shore vorgespannt, wobei die Vorspannung
insbesondere ebenfalls in Abhängigkeit des jeweiligen Anwendungsfalls gewählt wird.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird als Andrückvorrichtung ein zumindest teilweise
aus einem Elastomermaterial, insbesondere Gelatine oder Silikon, gebildeter und in
Richtung der Folie verlagerbarer Andrückkopf mit einer elastisch verformbaren, insbesondere
in einem Ausgangszustand konvex ausgebildeten, Andrückfläche, verwendet. Insofern
weist eine Andrückvorrichtung der speziell zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergerichteten Vorrichtung vorzugsweise einen zumindest teilweise aus einem
Elastomermaterial, insbesondere Gelatine oder Silikon, gebildeten und in Richtung
der Folie verlagerbarern Andrückkopf mit einer elastisch verformbaren, insbesondere
in einem Ausgangszustand konvex ausgebildeten, Andrückfläche auf. Dieses Ausführungsbeispiel
bietet den Vorteil, dass sich die Andrückfläche beim Andrücken unter Zwischenschaltung
der Folie ausgehend von einem Ausgangspunkt kontinuierlich und passgenau an die Geometrie
der Druckfläche anschmiegt, wodurch das Druckbild zuverlässig und im Wesentlichen
ohne Lufteinschlüsse und damit verbundenen Qualitätseinbußen auf die Druckfläche übertragbar
ist. Vorzugsweise ist der Andrückkopf austauschbar, um eine individuelle Anpassung
an den jeweiligen konkreten Anwendungsfall zu ermöglichen. Bevorzugt wird als Elastoermaterial
Silikon oder feingranularer Schaumstoff, insbesondere Microfoam, verwendet.
[0016] Gemäß einer alternativ bevorzugten Weiterbildung wird als Andrückvorrichtung ein
mit einem Fluid, insbesondere Druckluft, befüllbarer oder befüllter Ballon verwendet.
Insofern ist die Andrückvorrichtung der speziell zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergerichteten Vorrichtung alternativ bevorzugt als mit einem Fluid, insbesondere
Druckluft, befüllbarer oder befüllter Ballon ausgebildet. Dadurch ist die Andrückvorrichtung
technisch vergleichsweise einfach konzipiert und damit besonders kostengünstig herstellbar.
Der Ballon ist aus einem reißfesten und gleichzeitig elastischen Material, vorzugsweise
Latex oder Silikon, gebildet. Vorzugsweise beträgt die maximale Materialstärke 1mm.
Als Fluid wird vorzugsweise Druckluft verwendet, alternativ ist jedoch auch eine Flüssigkeit
möglich. Vorzugsweise wird das Fluid mittels einer Fördereinrichtung in und aus dem
Ballon gefördert. Insofern weist die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildete Vorrichtung vorzugsweise eine Fördereinrichtung zum Fördern des Fluids
auf. Alternativ bevorzugt ist der Ballon bereits mit dem Fluid befüllt, wobei die
Menge an Fluid konstant bleibt. Vorzugsweise ist dem Ballon eine Pneumatiksteuerung
zugeordnet, mittels welcher der Andrückdruck einstellbar ist.
[0017] Gemäß einer weiteren alternativ bevorzugten Weiterbildung wird als Andrückvorrichtung
eine mit Druckluft befüllbare und von der Folie begrenzte oder mitgebildete Druckluftkammer
verwendet. Insofern ist die Andrückvorrichtung der speziell zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergerichteten Vorrichtung alternativ bevorzugt als eine mit Druckluft
befüllbare und von der Folie begrenzte oder mitgebildete Druckluftkammer ausgebildet.
Dieses Ausführungsbeispiel bietet den Vorteil, dass die Folie besonderes gleichmäßig
und dennoch gezielt mit dem Andrückdruck beaufschlagbar ist. Vorzugsweise ist dabei
ein Grundkörper der Druckluftkammer im Wesentlichen wannenförmig ausgebildet, wobei
der Druckbild-Zwischenträger dichtend in der Art eines Deckels mit dem Grundkörper
verbindbar, beispielsweise mit dem Grundkörper verrastbar, ist, sodass die Folie beziehungsweise
der Druckbild-Zwischenträger mit dem Grundkörper die Druckluftkammer bildet. Insofern
bildet also die Folie die Druckluftkammer mit. Alternativ ist jedoch auch denkbar,
dass der Grundkörper geschlossen mit einer einzelnen flexiblen, bei Druckbeaufschlagung
nach außen hin wölbbaren und dem Druckbild-Zwischenträger beziehungsweise der Folie
zuordenbaren Wand ausgebildet ist. In diesem Fall ist die Folie auf die flexible Wand
außenseitig auflegbar, wobei die flexible Wand bei der Wölbung nach außen hin von
der Folie begrenzt wird.
[0018] Insbesondere ist vorgesehen, dass der Druckbild-Zwischenträger in einer Lagervorrichtung
bewegbar und/oder auswechselbar gelagert wird. Insofern ist vorzugsweise bei der speziell
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergerichteten Vorrichtung der Druckbild-Zwischenträger
insbesondere in einer Lagervorrichtung bewegbar und/oder auswechselbar gelagert. Dadurch
ergibt sich der Vorteil, dass der Druckbild-Zwischenträger auf besonders einfache
Weise bei Bedarf, insbesondere bei Beschädigung oder zu Anpassungszwecken, ausgetauscht
werden kann. Zudem ermöglicht die bewegliche Lagerung eine erhöhte Flexibilität beim
Bedrucken der Druckfläche. Beispielsweise ist die Lagervorrichtung als Rastvorrichtung
ausgebildet, wobei eine Rastnase oder eine Rastaufnahme der Lagervorrichtung mit einer
Rastaufnahme oder Rastnase des Druckbild-Zwischenträgers, insbesondere dessen Halterahmens,
zusammenwirkt, um eine einfach lösbare und dennoch sichere Lagerung des Druckbild-Zwischenträgers
zu ermöglichen. Vorzugsweise ist die Lagervorrichtung einstückig mit der zuvor beschriebenen
Verschwenkeinrichtung ausgebildet.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass bei der Erzeugung des
Druckbildes auf der Bildübertragungsoberfläche die Folie durch ein in Richtung der
der Bildübertragungsoberfläche gegenüberliegende Oberfläche verlagerbares Stützelement
gestützt und dadurch, insbesondere mit einer vordefinierten Oberflächenspannung, gespannt,
insbesondere vorgespannt, wird. Insofern ist die speziell zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergerichtete Vorrichtung dazu ausgebildet, bei der Erzeugung des Druckbildes
auf der Bildübertragungsoberfläche die Folie mittels eines in Richtung der der Bildübertragungsoberfläche
gegenüberliegende Oberfläche verlagerbaren Stützelements zu stützen und dadurch, insbesondere
mit einer vordefinierten Oberflächenspannung, zu spannen, insbesondere vorzuspannen.
Das Stützen hat den Vorteil, dass eine ausreichende Spannung beziehungsweise Vorspannung
der Folie sichergestellt ist, sodass eine qualitativ hochwertige Erzeugung des Druckbildes
gewährleistet wird.
[0020] Die Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 11 weist zumindest einen Druckkopf
und zumindest ein Bildübertragungselement auf, wobei mittels des Druckkopfes ein Druckbild
auf einer Bildübertragungsoberfläche des Bildübertragungselements erzeugbar und das
auf der Bildübertragungsoberfläche erzeugte Druckbild durch ein Andrücken der Bildübertragungsoberfläche
auf eine unebene, insbesondere konvex oder konkav geformte, Druckfläche des Objekts
auf die Druckfläche übertragbar ist und zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung
speziell dazu hergerichtet ist, das zuvor erörterte Verfahren wie beschrieben durchzuführen.
Es ergeben sich die diesbezüglich bereits genannten Vorteile. Hinsichtlich vorteilhafter
Ausgestaltungen und Definitionen wird vollumfänglich auf das zuvor bereits Beschriebene
verwiesen.
[0021] Besonders bevorzugt ist, wie zuvor bereits beschrieben, vorgesehen, dass das Bildübertragungselement
als auswechselbar gelagerter Druckbild-Zwischenträger mit einem Halterahmen und mit
einer in dem Halterahmen eben gespannt, insbesondere vorgespannt, gehaltenen Folie,
insbesondere Silikonkautschukfolie, ausgebildet ist, und dass die Vorrichtung eine,
insbesondere elastisch verformbar oder mit einem Fluid, insbesondere Druckluft, befüllbar
ausgebildete, Andrückvorrichtung zum Andrücken der Folie und/oder eine insbesondere
einstückig mit der Andrückvorrichtung ausgebildete Lagervorrichtung zum bewegbaren
und/oder auswechselbaren Lagern des Druckbild-Zwischenträgers aufweist. Auch hier
ergeben sich die diesbezüglich zuvor bereits genannten Vorteile.
[0022] Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Verschwenkeinrichtung zum Verschwenken der
Folie auf. Die entsprechenden Vorteile und Ausgestaltungen wurden zuvor bereits erörtert.
[0023] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Vorrichtung ein in Richtung der Folie verlagerbares
Stützelement zum Stützen oder Spannen der Folie aufweist. Es gilt das diesbezüglich
bereits Beschriebene.
[0024] Das Bildübertragungselement, insbesondere der Druckbild-Zwischenträger, mit den Merkmalen
von Anspruch 15 weist einen Halterahmen und eine in dem Halterahmen eingespannte Folie
auf und ist speziell zur Verwendung in der zuvor bereits erörterten Vorrichtung ausgestaltet.
Bei dem Druckbild-Zwischenträger handelt es sich um ein vorfertigbares und bei der
speziell zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergerichteten Vorrichtung
einsetzbares Element, dessen Eigenschaften, insbesondere Dicke und/oder Vorspannung
der Folie, individuell an die Anforderungen des jeweiligen zu bedruckenden Objekts
beziehungsweise dessen entsprechender Druckfläche anpassbar sind beziehungsweise angepasst
werden. Vorzugsweise ist der Halterahmen aus einem Kunststoff, Holz oder Metall gefertigt,
wobei die Folie fest in den Halterahmen eingespannt, also unlösbar in beziehungsweise
an diesem befestigt, beispielsweise angeschweißt, ist. Vorzugsweise alternativ ist
die Folie zerstörungsfrei lösbar in dem Halterahmen gehalten, beispielsweise lösbar
verklemmt oder verklipst. Besonders bevorzugt ist der Halterahmen derart ausgebildet,
dass er ausschließlich gekrümmte, also keine abgewinkelten, Ecken aufweist, sodass
Spannungsspitzen der Folie vermieden werden und diese insofern über den gesamten Umfang
des Halterahmens im Wesentlichen gleichmäßig gespannt ist. Insofern weist der Halterahmen
bevorzugt einen runden oder ovalen Querschnitt auf. Insbesondere beträgt ein Durchmesser
des Halterahmens 100mm bis 300mm.
ZEICHNUNGEN
[0025] Weitere Vorteile ergeben sich aus der vorliegenden Zeichnungsbeschreibung. In den
Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die
Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann
wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0026] Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Ablaufdiagramm eines vorteilhaften Verfahrens,
Fig. 2A bis 2D eine vereinfachte Darstellung einer vorteilhaften Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 3A bis 3D eine vereinfachte Darstellung der Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4A bis 4D eine vereinfachte Darstellung der Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
[0027] In den Figuren sind gleichartige Elemente mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Die
Figuren zeigen lediglich Beispiele und sind nicht beschränkend zu verstehen.
[0028] Figur 1 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines vorteilhaften Verfahrens zum
Bedrucken oder Dekorieren eines Objekts. Der Ablauf des Verfahrens soll im Folgenden
beispielhaft mit Bezug auf Figuren 2A bis 2D näher erläutert werden. Hierzu zeigen
Figuren 2A bis 2D in einer vereinfachten Darstellung einen Querschnitt durch ein erstes
Ausführungsbeispiel einer vorteilhaften und speziell zur Durchführung des Verfahrens
hergerichteten Vorrichtung 1, jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten des Verfahrens.
[0029] Die in Figuren 2A bis 2D vereinfacht dargestellte Vorrichtung 1 weist einen Druckkopf
2 und ein Bildübertragungselement 3 mit einer Bildübertragungsoberfläche 4 auf. Bei
dem Druckkopf 2 handelt es sich vorliegend um einen Digital-Druckkopf 2, der dazu
ausgebildet ist, mittels eines Digitaldruckverfahrens in einem einzigen Arbeitsschritt
ein mehrfarbiges Druckbild 5 zu erzeugen. Beispielsweise handelt es sich bei dem Digital-Druckkopf
2 um einen Tintenstrahldrucker, der das Druckbild 5 aus einer hochpigmentierten und
vorzugsweise mittels LED-, UV- oder Infrarotlicht härtbaren sowie insbesondere kunststoffbasierten
Farbe 5' herstellt. Das Bildübertragungselement 3 ist vorliegend vorteilhafterweise
als Druckbild-Zwischenträger 6 ausgebildet, welcher einen insbesondere aus Kunststoff
oder Metall gefertigten Halterahmen 7 aufweist, in welchem eine die Bildübertragungsoberfläche
4 aufweisende Folie 8 eben gespannt, insbesondere vorgespannt, gehalten ist. Vorzugsweise
ist die Folie 8 dabei fest mit dem Halterahmen 7 verbunden, beispielsweise eingeschweißt
oder eingeklebt. Optional kann die Folie 8 jedoch auch zerstörungsfrei lösbar in dem
Halterahmen 7 gehalten sein, beispielsweise lösbar verklemmt. Der Halterahmen ist
vorliegend kantenfrei, insbesondere oval, ausgebildet, das heißt er weist - wenn überhaupt
- nur gekrümmte, jedoch keine abgewinkelten Ecken auf, sodass die Folie 8 im Wesentlichen
gleichmäßig über den gesamten Umfang des Halterahmens 7 gespannt ist. Die Folie 8
ist vorliegend als Elastomerfolie aus einem dehnbaren und reißfesten Material wie
beispielsweise Silikonkautschuk oder Silikonelastomer, insbesondere ELASTOSIL
®, oder Latex gefertigt. Die Folie weist dabei vorliegend eine Dicke von maximal 2mm
auf und ist in Abhängigkeit des konkreten Anwendungsfalls mit einem Shoregrad von
2 bis 20 Shore in dem Halterahmen 7 gespannt.
[0030] Die Vorrichtung 1 weist weiterhin eine vorliegend nur beispielhaft dargestellte Lagervorrichtung
9 auf, die dazu ausgebildet ist, das Bildübertragungselement 3, respektive den Druckbild-Zwischenträger
6, bewegbar und/oder auswechselbar in der Vorrichtung 1 zu lagern. Insofern wird der
Druckbild-Zwischenträger 6 bewegbar und/oder austauschbar in der Vorrichtung 1 gelagert.
Vorzugsweise ist die Lagervorrichtung 9 zu diesem Zweck als Rastvorrichtung ausgebildet,
wobei eine vorliegend nicht gezeigte Rastnase oder eine Rastaufnahme der Lagervorrichtung
9 mit einer vorliegend ebenfalls nicht gezeigten Rastaufnahme oder Rastnase des Druckbild-Zwischenträgers
6, insbesondere dessen Halterahmens 7, zusammenwirkt. Zudem weist die Vorrichtung
1 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine insbesondere einstückig mit der
Lagervorrichtung 9 ausgebildete Verschwenkeinrichtung 10 auf, mittels welcher der
Druckbild-Zwischenträger 6 insbesondere um 180° verschwenkbar ist, wie an späterer
Stelle noch näher erläutert wird. Optional kann die Verschwenkeinrichtung 10 jedoch
auch weggelassen werden. Die Verschwenkeinrichtung 10 ist vorliegend elektromechanisch,
pneumatisch, oder mechanisch ausgebildet.
[0031] Das Verfahren beginnt in einem ersten Schritt S1, der in Figur 2A beispielhaft dargestellt
ist. Hierbei wird mittels des Digital-Druckkopfes 2 das vorliegend mehrfarbige Druckbild
5 in einem einzigen Arbeitsschritt auf der Bildübertragungsoberfläche 4 des Bildübertragungselements
3 beziehungsweise der Folie 8 des Druckbild-Zwischenträgers 6 erzeugt. Insofern ist
zumindest in Schritt S1 der Druckbild-Zwischenträger 6 derart in der Vorrichtung 1
angeordnet beziehungsweise in der Lagervorrichtung 9 gelagert, dass die Bildübertragungsoberfläche
4 dem Digital-Druckkopf 2 zugewandt und eine der Bildübertragungsoberfläche gegenüberliegende
Oberfläche 12 der Folie 8 von dem Digital-Druckkopf 2 angewandt ist. Gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel wird das Druckbild 5 dabei mittels eines Digitaldruckverfahrens
erzeugt, wobei der Digital-Druckkopf 2 die das Druckbild 5 bildende hochpigmentierte
und insbesondere härtbare Farbe 5' in einem Einphasen- oder Mehrphasendruck auf der
Bildübertragungsoberfläche 4 erzeugt. Einzelne Farbtropfen der Farbe 5' werden dabei
mit einer jeweiligen Größe beziehungsweise Farbmenge von 1 bis 2 Picoliter pro Pixel
aufgebracht. Hierzu wird der Digital-Druckkopf 2 insbesondere mehrfach über die Bildübertragungsoberfläche
4 entlang bewegt, wie in Figur 2A beispielhaft anhand eines ersten Pfeils 11 dargestellt
ist. Alternativ kann der Digital-Druckkopf 2 jedoch auch fixiert sein und der Druckbild-Zwischenträger
6 wird entlang des Digital-Druckkopfes 2 bewegt. In diesem Fall ist der Druckbild-Zwischenträger
6 zumindest beweglich in der Lagervorrichtung 9 gelagert. Vorliegend wird das Druckbild
5 dabei vollständig in einem einzigen Arbeitsschritt erzeugt, wobei vorliegend das
Aufbringen der Farbe 5' nach unten, also in Richtung der Gravitationskraft, erfolgt,
um ein Verstopfen von Düsen des Digital-Druckkopfes 2 zu vermeiden.
[0032] Optional wird die Folie 8 während des Aufbringens des Druckbildes 5 auf ihre Bildübertragungsoberfläche
4 durch ein in Figur 2A gestrichelt dargestelltes Stützelement 13 gestützt, insbesondere
um eine ausreichende Spannung beziehungsweise Vorspannung der Folie 8 sicherzustellen.
Dazu ist das Stützelement 13 in Richtung der der Bildübertragungsoberfläche 4 gegenüberliegenden
Oberfläche 12 verlagerbar, wie in Figur 2A anhand eines gestrichelten zweiten Pfeils
14 dargestellt ist.
[0033] Nach der Erzeugung des Druckbildes 5 auf der Bildübertragungsoberfläche 4 wird das
Druckbild 5 in einem Zwischenschritt S1.1 einer Strahlungsbehandlung unterzogen, wodurch
die Farbe 5' angeliert und dadurch die Viskosität des Druckbildes 5 gesteigert wird.
Hierdurch wird auf vorteilhafte Weise insbesondere ein Verlaufen der Farbe 5' und
damit eine Qualitätsverschlechterung des Druckbildes 5 vermieden. Im Rahmen der Strahlungsbehandlung
wird die härtbare Farbe 5' mittels einer Strahlungsquelle, beispielsweise zumindest
einer Microwellen, LED- oder UV-Lampe pulsartig mit einer Bestrahlungsdauer im Nanosekundenbreich
bestrahlt. Die Parameter der Strahlungsbehandlung werden dabei individuell in Abhängig
des jeweiligen Anwendungsfalls, also insbesondere in Abhängigkeit der gewählten Farbe
5', der Größe des Druckbildes 5 und/oder den Eigenschaften der Folie 8, gewählt. Die
Auswahl beziehungsweise Einstellung der Parameter erfolgt dabei derart, dass ein problemloser
Abriss der einzelnen Farbtröpfchen, also des Druckbildes 5, von der Bildübertragungsoberfläche
4 gewährleistet ist.
[0034] Figur 2B zeigt beispielhaft eine vereinfachte Darstellung der Vorrichtung 1 während
eines nächsten Schritts S2. In Schritt S2 wird der Druckbild-Zwischenträger 6 gemäß
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mittels der Verschwenkeinrichtung 10 um vorzugsweise
180° verschwenkt, wie in Figur 2B beispielhaft anhand von dritten Pfeilen 15 dargestellt
ist, und dadurch von dem Digital-Druckkopf 2 abgewandt. Anschließend wird mittels
einer an späterer Stelle noch näher erläuterten Andrückvorrichtung 16 der Vorrichtung
1 die der Bildübertragungsoberfläche 4 gegenüberliegende Oberfläche 12 der Folie 8
mit einem voreingestellten Andrückdruck 17 beaufschlagt. Die Beaufschlagung erfolgt
dabei räumlich betrachtet nach unten, also in Richtung der Gravitationskraft. Wie
in Figur 2C gezeigt ist, dient diese Beaufschlagung dazu, in einem weiteren Schritt
S3 die aufgrund des Verschwenkens nunmehr einer Druckfläche 18 eines zu bedruckenden
Objekts 19 zugewandte Bildübertragungsoberfläche 4 an die Druckfläche 18 anzudrücken
und dadurch das Druckbild 5 auf die Druckfläche 18 beziehungsweise das Objekt 19 zu
übertragen. Wie in Figur 2C gut zu erkennen ist, wird während des Andrückens eine
Oberfläche der Andrückvorrichtung zumindest bereichsweise derart verformt, dass sie
komplementär zu der Druckfläche ist, sich also gleichmäßig an die Druckfläche anschmiegt.
Dadurch wird die Folie 8 gleichmäßig mit dem Andrückdruck 17 beaufschlagt. Die Lagervorrichtung
9 und/oder die Verschwenkeinrichtung 10 sind derart ausgebildet, dass sie während
des Verschwenkens eine präzise Fixierung beziehungsweise Justierung des Druckbild-Zwischenträgers
6, insbesondere mit einer Genauigkeit von mindesten 1µm, gewährleisten, um eine exakte
Übertragung des Druckbildes 5 auf die Druckfläche 18 sicherzustellen. Die Einstellung
des Andrückdrucks 17, also insbesondere die Auswahl der Größenordnung und/oder Dauer
der Beaufschlagung, erfolgt dabei in Abhängigkeit der jeweiligen Eigenschaften der
Folie 8, Farbe 5' und/oder der Druckfläche 18 beziehungsweise des Objekts 19. Optional
wird das Objekt 19, insbesondere die Druckfläche 18, vor dem Andrücken, also insbesondere
vor Schritt S2 oder S3, vorbehandelt, vorzugsweise gereinigt und/oder elektrostatisch
entladen, um eine optimale Übertragung des Druckbildes 5 beziehungsweise der Farbe
5' zu gewährleisten. Beispielsweise wird die Druckfläche 18 dazu mit einem Ionisationsluftstrahl
beaufschlagt, um die Druckfläche 18 zu entladen. Daraufhin wird in einem letzten Schritt
S4, der in Figur 2D gezeigt ist, das fertig bedruckte Objekt 19 erhalten, das insofern
auf seiner Druckfläche 18 das Druckbild 5 aufweist. Vorliegend ist die Druckfläche
18 aus Kunststoff gebildet, es handelt sich also um eine Kunststoffoberfläche. Jedoch
sind auch andersartige Druckflächen 18 durch das vorstehend beschriebene Verfahren
auf vorteilhafte Weise bedruckbar.
[0035] Die Verwendung des Druckbild-Zwischenträgers 6 gewährleistet dabei insbesondere durch
die Folie 8 eine optimale Anpassung an die Oberflächengeometrie der Druckfläche 18,
um eine passgenaue Übertragung des Druckbildes 5 und damit ein qualitativ hochwertiges
Bedrucken des Objekts 19 sicherzustellen. Da der Druckbild-Zwischenträger 6 austauschbar
ist, ist bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren beziehungsweise der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung 1 weiterhin eine hohe Flexibilität hinsichtlich Anpassungen
an die jeweiligen Druckanforderungen des zu bedruckenden Objekts 19 gewährleistet.
Insofern können die Druckeigenschaften des Verfahrens beziehungsweise der Vorrichtung
1 durch einen einfach durchführbaren Austausch des Druckbild-Zwischenträgers 6 individuell
auf das zu bedruckende Objekt 19 abgestimmt werden, wobei die Eigenschaften des Druckbild-Zwischenträgers
6, also insbesondere die Materialeigenschaften der Folie 8 und oder deren Vorspannungsgrad,
ebenfalls individuell anpassbar sind beziehungsweise angepasst werden.
[0036] Wie in Figuren 2C und 2D zu erkennen ist, ist das zu bedruckende Objekt 19 beispielhaft
kugelförmig dargestellt, sodass die Druckfläche 18 konvex ausgebildet ist. Hierbei
handelt es sich jedoch nur um ein Beispiel zur Verdeutlichung der Erfindung. Selbstverständlich
ist mit dem vorliegenden vorteilhaften Verfahren beziehungsweise der vorteilhaften
Vorrichtung 1 auch eine konkav ausgebildete oder eine andersartige Oberflächengeometrie
aufweisende Druckfläche 18 mit dem Druckbild 5 bedruckbar. Insofern ist die vorliegende
Erfindung nicht auf das Bedrucken konvexer Druckflächen 18 beschränkt.
[0037] Optional kann in Schritt S2 auf das Verschwenken des Druckbild-Zwischenträgers 6
verzichtet werden. Um in diesem Fall die Bildübertragungsoberfläche 4 von dem Digital-Druckkopf
2 abzuwenden beziehungsweise die Bildübertragungsoberfläche 4 der Druckfläche 18 zuzuwenden,
kann beispielsweise der Digital-Druckkopf 2 wegbewegt und dafür das Objekt 19 an der
vorherigen Position des Digital-Druckkopfes 2 angeordnet werden. Auch ist denkbar,
den Druckbild-Zwischenträger 6 ohne Verschwenken zu dem Objekt 19 zu rotieren.
[0038] Gemäß dem in Figuren 2A bis 2D gezeigten ersten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
1 weist die Andrückvorrichtung 16 einen in Richtung der Folie 8 verlagerbaren Andrückkopf
20 auf. Die Vorrichtung 1 weist entsprechend vorliegend nicht gezeigte Verlagermittel
auf, die die Verlagerung des Andrückkopfes 20 ermöglichen, wobei insbesondere mittels
der Verlagermittel auch der Andrückkdruck 17 einstellbar ist. Der Andrückkopf 20 ist
zumindest teilweise aus einem Elastomermaterial, insbesondere Gelatine, feingranularer
Schaumstoff oder Silikon, gefertigt und damit zumindest teilweise elastisch verformbar
ausgebildet. Vorliegend ist der Andrückkopf 20 vollständig aus dem Elastomermaterial
gefertigt. Alternativ kann der Andrückkopf 20 beispielsweise auch einen unverformbaren,
insbesondere aus Metall oder Hartkunststoff gefertigten, Kern aufweisen, der von dem
Elastomermaterial ummantelt ist. Der Andrückkopf 20 weist insofern in jedem Fall außenseitig
eine elastisch verformbare Andrückfläche 21 auf, die der Folie 8 beziehungsweise der
Oberfläche 12 zuordenbar beziehungsweise zugeordnet ist. Vorliegend ist die Andrückfläche
21 in einem Ausgangszustand konvex ausgebildet, kann jedoch auch eine andersartige
Oberflächengeometrie aufweisen. Wie zuvor bereits erwähnt, wird die Folie 8 beziehungsweise
die Bildübertragungsoberfläche 4 mittels der Andrückvorrichtung 16, vorliegend des
Andrückkopfes 20, an die Druckfläche 18 zur Übertragung des Druckbildes 5 angedrückt.
Wie diesbezüglich insbesondere in Figur 2C gut zu erkennen ist, schmiegt sich dabei
der Andrückkopf beziehungsweise dessen Andrückfläche 21 unter Zwischenschaltung der
Folie 8 mit fortlaufendem Andrücken kontinuierlich an die Druckfläche 18 an, sodass
sie zumindest bereichsweise komplementär zu der Druckfläche 18 ist. Insofern passt
sich der Andrückkopf 20 beziehungsweise die elastisch verformbare Andrückfläche 21
während des Andrückens optimal an die Oberflächengeometrie der Druckfläche 18 an.
Dies gewährleistet insbesondere in Verbindung mit der flexiblen Folie 8 auf vorteilhafte
Weise ein passgenaues Andrücken der Bildübertragungsoberfläche 4 an die Druckfläche
18, wodurch der Anpressruck 17 gleichmäßig auf die Druckfläche 18 verteilt wird beziehungsweise
auf diese einwirkt. Dadurch wird das Druckbild 5 im Wesentlichen ohne Qualitätsverluste
übertragen und ein qualitativ hochwertiges Bedrucken des Objekts 19 sichergestellt.
Dabei wird die Folie 8 insbesondere durch die im Ausgangszustand konvexe Ausbildung
der Andrückfläche 21 Im Wesentlichen punktuell, also von einem Ausgangspunkt ausgehend,
mit dem Andrückdruck 17 beaufschlagt, sodass im Verlauf des Andrückens Verwerfungen
oder Falten der Folie 8 und/oder Lufteinschlüsse zwischen der Bildübertragungsoberfläche
4 und der Druckfläche 18, die die Qualität des Druckbildes 5 negativ beeinträchtigen
können, im Wesentlichen vermieden werden.
[0039] Figuren 3A bis 3D zeigen den vorstehend beschriebenen Ablauf des Verfahrens anhand
eines zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung 1. Gleiche Elemente sind insofern
mit denselben Bezugszeichen beziffert, bezüglich welcher auf das vorstehend Beschriebene
verwiesen wird. Im Folgenden sollen daher nur noch die Unterschiede näher erläutert
werden.
[0040] Das zweite, in den Figuren 3A bis 3D gezeigte, Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
1 unterscheidet sich von dem zuvor anhand der Figuren 2A bis 2D beschriebenen ersten
Ausführungsbeispiel dadurch, dass die Andrückvorrichtung 16 als in Richtung der Oberfläche
12 verlagerbarer und mit einem Fluid, insbesondere Druckluft oder eine Flüssigkeit,
befüllter Ballon 22 ausgebildet ist. Der Ballon 22 ist elastisch verformbar beziehungsweise
dehnbar ausgebildet und vorzugsweise aus Silikon oder Latex mit einer maximalen Wandstärke
von 1mm gefertigt. Analog zu dem Andrückkopf 20 ist der Ballon 22 mittels nicht gezeigter
Verlagermittel zu der Oberfläche 12 verlagerbar, wie beispielsweise in Figur 3B gezeigt
ist. Vorliegend ist der Ballon 22 geschlossen ausgebildet und insofern stets mit einer
konstanten Menge an Fluid befüllt. Alternativ kann der Ballon 22 jedoch auch ein Ventil
aufweisen, mittels welchem er mit dem Fluid befüllbar ist beziehungsweise mittels
welchem das Fluid aus dem Ballon entnehmbar ist. In diesem Fall weist die Vorrichtung
eine vorliegend nicht gezeigte Fördereinrichtung, beispielsweise Pneumatiksteuerung,
zum Fördern des Fluids auf, wobei insbesondere durch die geförderte Menge an Fluid
die Verlagerung des Ballons 22 und/oder der Andrückdruck 17 steuerbar ist.
[0041] Der Ablauf des Verfahrens ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen
identisch zu dem ersten Ausführungsbeispiel. Wie insbesondere in Figuren 3B und 3C
zu erkennen ist, schmiegt sich der Ballon 22 aufgrund des durch das Fluid bewirkten
Innendrucks ähnlich zu dem Andrückkopf 20 von einem Ausgangspunkt ausgehend mit fortlaufendem
Andrücken kontinuierlich unter Zwischenschaltung der Folie 8 an die Oberflächengeometrie
der Druckfläche 18 an, sodass das Druckbild 5 optimal und im Wesentlichen ohne Lufteinschlüsse
zwischen der Bildübertragungsoberfläche 4 und der Druckfläche 18 auf die Druckfläche
18 übertragen wird. Die Ausbildung der Andrückvorrichtung 16 als Ballon 22 bietet
dabei den Vorteil, dass es sich um eine besonders kostengünstig herstellbare Ausführungsform
der Andrückvorrichtung 16 handelt. Zudem ist bei einer Ausbildung des Ballons 22 als
mittels der Fördereinrichtung befüllbarer Ballon 22 der Andrückdruck 17 auf einfache
Weise durch die Menge an gefördertem Fluid einstellbar.
[0042] Figuren 4A bis 4D zeigen den Ablauf des Verfahrens anhand eines dritten Ausführungsbeispiels
der Vorrichtung 1. Gleiche Elemente sind insofern mit denselben Bezugszeichen beziffert,
bezüglich welcher auf das vorstehend beschriebene verwiesen wird. Im Folgenden sollen
daher nur noch die Unterschiede näher erläutert werden.
[0043] Das dritte, in den Figuren 4A bis 4D gezeigte, Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
1 unterscheidet sich von den vorherigen beiden Ausführungsbeispielen dadurch, dass
die Andrückvorrichtung 16 als eine mit Druckluft befüllbare und von der Folie 8 mitgebildete
oder begrenzte Druckluftkammer 23 ausgebildet ist. Die Druckluftkammer 23 weist einen
vorliegend wannenförmig ausgebildeten Grundkörper 24 auf. Zumindest zwei Seitenwände
25 des Grundkörpers 24 weisen dabei jeweils eine als Öffnung ausgebildete Aufnahme
26 auf, in welchen der Halterahmen 7 des Druckbild-Zwischenträgers 6 lösbar befestigt,
vorzugsweise verrastet, ist. Insofern bilden bei dem vorliegenden dritten Ausführungsbeispiel
die Aufnahmen 26 die Lagervorrichtung 9, welche in diesem Fall einstückig mit der
Andrückvorrichtung 16, vorliegend der Druckluftkammer 23, ausgebildet ist. Wie insbesondere
in dem in Figur 4A dargestellten Querschnitt der Vorrichtung 1 zu erkennen ist, ist
der Druckbild-Zwischenträger 6 dadurch derart in den Grundkörper 24 eingesteckt, dass
die Folie 8 die offene Seite des wannenförmigen Grundkörpers 24 dichtend abschließt.
Insofern wird die Druckluftkammer 23 vorliegend durch die Folie 8 mitgebildet, welche
dichtend in der Art eines Deckels auf den Grundkörper 24 aufgelegt ist.
[0044] Die Druckluftkammer 23 beziehungsweise deren Grundkörper 24 weist in einer Bodenwand
27 eine Öffnung 28 auf, die einen Ein- und Auslass für die Druckluft, mit welcher
die Druckluftkammer 23 befüllbar ist, bildet. Vorzugsweise ist dabei an beziehungsweise
in der Öffnung 28 ein vorliegend nicht gezeigtes Ventil angeordnet, beispielsweise
um einen Druckabfall durch einen unkontrollierten Abfluss der Druckluft zu vermeiden.
Zum Fördern der Druckluft in und aus der Druckluftkammer 23 weist die Vorrichtung
1 eine vorliegend nicht gezeigte Fördereinrichtung auf, die fluidtechnisch mit der
Öffnung 28 verbunden ist und dazu dient, den Zu- und Abfluss der Druckluft zu steuern
und dadurch den Andrückdruck 17 einzustellen.
[0045] Der Ablauf des Verfahrens ist auch bei dem vorliegenden dritten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen identisch zu den beiden vorherigen Ausführungsbeispielen. In den Schritten
S2 und S3 wird, wie beispielsweise in Figuren 4B und 4C dargestellt ist, zur Erzeugung
des Andrückdrucks 17 beziehungsweise zur Beaufschlagung der Folie 8 mit dem Andrückdruck
17 die Druckluft durch die Öffnung 28 ins Innere der Druckluftkammer 23 gefördert.
Durch den gegenüber dem Umgebungsdruck erhöhten Innendruck der Druckluftkammer 23
wölbt sich die flexible, die Druckluftkammer 23 mitbildende Folie 8 nach außen und
wird dadurch in Schritt S3 mit ihrer Bildübertragungsoberfläche 4 an die Druckfläche
18 angedrückt, wie in Figur 4C dargestellt ist. Die Druckluftkammer 23 bietet dabei
insbesondere den Vorteil, dass sich der Andrückdruck 17 besonders gleichmäßigt über
die Oberfläche 12 verteilt, wodurch Faltenbildung der Folie 8 und/oder Lufteinschlüsse
besonders vorteilhaft vermieden werden. Zudem ist der Andrückdruck 17 bei diesem Ausführungsbeispiel
besonders präzise steuerbar, sodass eine die Folie 8 und/oder die Druckfläche 18 besonders
schonende Übertragung des Druckbildes 5 ermöglicht ist.
[0046] Alternativ dazu, dass die Folie 8 die Druckluftkammer 23 mitbildet, kann bei dem
dritten Ausführungsbeispiel auch vorgesehen sein, dass die Folie 8 die Druckluftkammer
23 nur begrenzt. In diesem Fall ist der Grundkörper 23 geschlossen ausgebildet, wobei
er anstatt der zuvor erwähnten offenen Seite eine der Folie 8 zuordenbare flexible
Wand 29 aufweist, die in den Figuren 4A bis 4C anhand von gestrichelten Linien angedeutet
ist. In diesem Fall ist die Folie 8 auf die flexible Wand 29 außenseitig aufgelegt.
Wird die Druckluftkammer 23 zur Beaufschlagung der Folie 8 beziehungsweise deren Oberfläche
12 mit dem Andrückdruck 17 mit Druckluft befüllt, so wölbt sich die flexible Wand
29 nach außen, wobei sich die aufgelegte Folie 8 entsprechend ebenfalls mit wölbt.
Insofern ist in diesem Fall in Schritt S3 die Folie 8 zwischen der den Andrückdruck
17 ausübenden flexiblen Wand 29 und der Druckfläche 18 zwischengeschaltet. Da die
Folie 8, wie zuvor bereits mehrfach erwähnt, jedoch gespannt ist und insofern eine
gewisse Eigenspannung aufweist, wird die flexible Wand 29 von der Folie 8 in ihrer
Auswölbung begrenzt.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Druckkopf, Digital-Druckkopf
- 3
- Bildübertragungselement
- 4
- Bildübertragungsoberfläche
- 5
- Druckbild
- 5'
- Farbe
- 6
- Druckbild-Zwischenträger
- 7
- Halterahmen
- 8
- Folie
- 9
- Lagervorrichtung
- 10
- Verschwenkeinrichtung
- 11
- Erster Pfeil
- 12
- Gegenüberliegende Oberfläche
- 13
- Stützelement
- 14
- Zweiter Pfeil
- 15
- Dritter Pfeil
- 16
- Andrückvorrichtung
- 17
- Andrückdruck
- 18
- Druckfläche
- 19
- Objekt
- 20
- Andrückkopf
- 21
- Andrückfläche
- 22
- Ballon
- 23
- Druckluftkammer
- 24
- Grundkörper
- 25
- Seitenwände
- 26
- Aufnahme
- 27
- Bodenwand
- 28
- Öffnung
- 29
- Flexible Wand
1. Verfahren zum Bedrucken oder Dekorieren eines Objekts (19), welches zumindest eine
unebene, insbesondere konvex oder konkav geformte, Druckfläche (18) aufweist, die
mit zumindest einem Druckbild (5) bedruckt wird, wobei zum Bedrucken der Druckfläche
(18) das Druckbild (5) mittels zumindest eines Digital-Druckkopfes (2) durch ein Digitaldruckverfahren
auf einer Bildübertragungsoberfläche (4) eines Bildübertragungselements (3) erzeugt
und anschließend das Druckbild (5) durch ein Andrücken der Bildübertragungsoberfläche
(4) an die Druckfläche (18) auf die Druckfläche (18) übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Bildübertragungselement (3) ein auswechselbarer Druckbild-Zwischenträger (6)
mit einem Halterahmen (7) und mit einer in dem Halterahmen (7) eben gespannt, insbesondere
vorgespannt, gehaltenen und die Bildübertragungsoberfläche (4) aufweisenden Folie
(8), insbesondere Elastomerfolie, verwendet wird, und dass das Andrücken der Bildübertragungsoberfläche
(4) mittels zumindest einer verlagerbaren, insbesondere elastisch verformbaren oder
mit einem Fluid, insbesondere Druckluft, befüllbaren, Andrückvorrichtung (16) durchgeführt
wird, wobei durch die Andrückvorrichtung (16) eine der Bildübertragungsoberfläche
(4) gegenüberliegende Oberfläche (12) der Folie (8) mit einem voreingestellten Andrückdruck
(17) beaufschlagt wird, um die Bildübertragungsoberfläche (4) an die Druckfläche (18)
anzudrücken und dadurch das Druckbild (5) von der Bildübertragungsoberfläche (4) auf
die Druckfläche (5) zu übertragen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckbild (5) mittels Inkjet-Verfahren erzeugt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Andrücken das Druckbild (5) einer Strahlungsbehandlung zur Steigerung der
Viskosität des Druckbildes (5) unterzogen wird, und dass für das Druckbild (5) eine
hochpigmentierte, insbesondere mittels LED-, UV- oder Infrarotlicht härtbare Farbe
(5') verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbild-Zwischenträger (6) vor dem Andrücken mittels einer Verschwenkeinrichtung
(10), insbesondere um 180°, verschwenkt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Folie (8), insbesondere Elastomerfolie, ein dehnbares und reisfestes Material,
insbesondere Silikonelastomer oder Silikonkautschuk, insbesondere ELASTOSIL®, oder Latex, verwendet wird, wobei die Folie (8) mit einem Shoregrad in einem Bereich
von 2 bis 20 Shore in dem Halterahmen (7) gespannt ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Andrückvorrichtung (16) ein zumindest teilweise aus einem Elastomermaterial,
insbesondere Gelatine oder Silikon, gebildeter und in Richtung der Folie verlagerbarer
Andrückkopf (20) mit einer elastisch verformbaren, insbesondere in einem Ausgangszustand
konvex ausgebildeten, Andrückfläche (21) verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Andrückvorrichtung (16) ein mit einem Fluid, insbesondere Druckluft, befüllbarer
oder befüllter Ballon (22) verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Andrückvorrichtung (16) eine mit Druckluft befüllbare und von der Folie (8) begrenzte
oder mitgebildete Druckluftkammer (23) verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbild-Zwischenträger (6) in einer Lagervorrichtung (9) bewegbar und/oder
auswechselbar gelagert wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erzeugung des Druckbildes (5) auf der Bildübertragungsoberfläche (4) die
Folie (5) durch ein in Richtung der der Bildübertragungsoberfläche (4) gegenüberliegende
Oberfläche (12) verlagerbares Stützelement (13) gestützt und dadurch, insbesondere
mit einer vordefinierten Oberflächenspannung, gespannt, insbesondere vorgespannt,
wird.
11. Vorrichtung (1) zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, nämlich zum Bedrucken oder Dekorieren eines Objekts (19), die zumindest
einen Digital-Druckkopf (2) und zumindest ein Bildübertragungselement (3) aufweist,
wobei mittels des Digital-Druckkopfes (2) ein Druckbild (5) auf einer Bildübertragungsoberfläche
(4) des Bildübertragungselements (3) erzeugbar ist und das auf der Bildübertragungsoberfläche
(4) erzeugte Druckbild (5) durch ein Andrücken der Bildübertragungsoberfläche (4)
auf eine unebene, insbesondere konvex oder konkav geformte, Druckfläche (18) des Objekts
(19) auf die Druckfläche (18) übertragbar ist, wobei als Bildübertragungselement (3)
ein auswechselbarer Druckbild-Zwischenträger (6) mit einem Halterahmen (7) und mit
einer in dem Halterahmen (7) eben gespannt, insbesondere vorgespannt, gehaltenen und
die Bildübertragungsoberfläche (4) aufweisenden Folie (8), insbesondere Elastomerfolie,
vorgesehen ist, und wobei für das Andrücken der Bildübertragungsoberfläche (4) eine
verlagerbare, insbesondere elastisch verformbare oder mit einem Fluid, insbesondere
Druckluft, befüllbare, Andrückvorrichtung (16) vorgesehen ist, wobei durch die Andrückvorrichtung
(16) eine der Bildübertragungsoberfläche (4) gegenüberliegende Oberfläche (12) der
Folie (8) mit einem voreingestellten Andrückdruck (17) beaufschlagbar ist, um die
Bildübertragungsoberfläche (4) an die Druckfläche (18) anzudrücken und dadurch das
Druckbild (5) von der Bildübertragungsoberfläche (4) auf die Druckfläche (5) zu übertragen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückvorrichtung (16) eine insbesondere einstückig mit der Andrückvorrichtung
(16) ausgebildete Lagervorrichtung (9) zum bewegbaren und/oder auswechselbaren Lagern
des Druckbild-Zwischenträgers (6), aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine Verschwenkeinrichtung (10) zum Verschwenken der Folie (8)
aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) ein in Richtung der Folie (8) verlagerbares Stützelement (13)
zum Stützen und/oder Spannen der Folie (8) aufweist.
15. Bildübertragungselement (3), insbesondere Druckbild-Zwischenträger (6), für die Vorrichtung
(1) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, aufweisend einen Halterahmen (7) und eine
in dem Halterahmen (7) eingespannte Folie (8), insbesondere Elastomerfolie.