[0001] Die Erfindung geht aus von einer Form-Fill-Seal(FFS)-Maschine zum Befüllen von Säcken
mit Schüttgut, mit einer Bereitstellungseinheit zum Bereitstellen von Leersäcken,
einer Puffereinheit zum Puffern zumindest eines bereitgestellten Leersacks, einer
Überführungseinheit zum Überführen eines Leersacks von der Bereitstellungseinheit
zur Puffereinheit, einer Füllstation mit zumindest zwei Befüllpositionen zum Befüllen
je eines Leersacks, und einer Überführungseinheit zum gleichzeitigen Überführen von
zumindest zwei Leersäcken von der Bereitstellungseinheit und/oder der Puffereinheit
zu den zumindest zwei Befüllpositionen in der Füllstation. Eine automatische Beutelfüllmaschine
mit mehreren Abfüllstationen ist bereits bekannt aus der Druckschrift
EP 3 647 211 B1.
[0002] FFS-Maschinen dienen der Absackung eines Produkts (z.B. Granulat, pulvrige Produkte,
etc.). Bei diesen Maschinen erfolgt die Absackung eines Produkts an mehreren nacheinander
angeordneten Stationen (z.B. Bodennahtschweiß-Station, Schweißnahtkühl-Station, Station
für Befüllung, Kopfnahtschweißstation), wobei in jeder Station immer nur ein Sack
bearbeitet wird. Derartige FFS-Maschinen haben eine maximale Anzahl an Säcken, die
pro Stunde abgesackt werden können. Die
EP 3 647 211 B1 offenbart eine FFS-Maschine, bei welcher zwei Säcke auf einmal befüllt werden können.
Allerdings ist bei dieser ein Puffer für Leersäcke von der Füllstation aus gesehen
hinter der Bereitstellungseinheit für Leersäcke vorgesehen, so dass die in Überführungseinheit
zum einen große Strecken zurücklegen muss und zum anderen mit einer hohen Geschwindigkeit
verfahren werden muss. Die Überführungseinheit ist ferner sehr massiv ausgeführt,
da sie auch Vollsäcke transportiert. Das bedeutet, dass eine große Masse mit hoher
Geschwindigkeit bewegt werden muss. Dies führt zu hohem Verschleiß und starker Vibration,
sodass einerseits stabile Führungen für die Überführungseinheit vorgesehen sein müssen
und nur ein niedrigerer Durchsatz erreicht wird. Die FFS-Maschine der
EP 3 647 211 B1 benötigt 3 Takte je Abfüllvorgang.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine FFS-Maschine derart weiterzuentwickeln,
dass mit dieser mehr Säcke pro Stunde abgesackt werden können als mit einer konventionellen
FFS-Maschine, bei gleichzeitig niedrigerem Verschleiß. Die Überführungseinheit kann
bei der erfindungsgemäßen Lösung weniger massiv ausgeführt werden, da sie lediglich
Leersäcke transportieren muss. Ferner werden lediglich 2 Takte je Abfüllvorgang benötigt.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der einzelnen Stationen relativ zueinander besteht
außerdem die Möglichkeit, einen Sackspeicher einzubauen, durch Anpassung der Anzahl
an Leersackgreifern. Durch die Verweilzeit im Sackspeicher kann dadurch auf ein Kühlaggregat
in der Bodennahtschweißstation verzichtet werden.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche.
[0005] Demgemäß ist vorgesehen, dass die FFS-Maschine eine zweite Überführungseinheit zum
gleichzeitigen Überführen von zumindest zwei Leersäcken von der Bereitstellungseinheit
und/oder der Puffereinheit zu den zumindest zwei Befüllpositionen in der Füllstation
aufweist. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Puffereinheit zwischen der Bereitstellungseinheit
und der Füllstation angeordnet ist. Es kann vorgesehen sein, dass die Puffereinheit
zur Aufnahme von mehreren Säcken eingerichtet ist. Dies hat den Vorteil, dass die
Puffereinheit effektiv zur Schweißnahtkühlung genutzt werden kann. Es kann vorgesehen
sein, dass die Puffereinheit die Leersäcke zwischen den Übergabepositionen speichert,
an welchen die Leersackübergabe zwischen der ersten Überführungseinheit und der zweiten
Überführungseinheit erfolgt. Es kann vorgesehen sein, dass die erste Überführungseinheit
ebenfalls eine Pufferposition für die Pufferung eines Leersacks bereitstellt. Dadurch
kann die Überführungseinheit Teil der Puffereinheit sein. Somit muss die Puffereinheit
nicht zwingend eine gesonderte Baugruppe sein, sondern kann beispielsweise auch durch
diese "Übergabeeinheit" bereitgestellt sein. Dies kann beispielsweise der Fall sein,
wenn zwischen der Bereitstellungseinheit und der Füllstation eine Pufferposition vorgesehen
ist, welche von der Überführungseinheit eingenommen werden kann. Dadurch können gleichzeitig
zwei Leersäcke zur Abholung durch die zweite Überführungseinheit bereitgestellt sein,
wobei einer in der Bereitstellungseinheit und ein zweiter in der sich in der Pufferposition
befindlichen Überführungseinheit zur Abholung bereitsteht. Dadurch kann vorgesehen
sein, dass die zweite Überführungseinheit zum gleichzeitigen Überführen von zumindest
zwei Leersäcken von der Bereitstellungseinheit und der Überführungseinheit in der
Pufferposition ausgebildet ist. Es kann ferner vorgesehen sein, dass die FFS-Maschine
unterschiedliche Taktraten bei Leersackbereitstellung und der Sackbefüllung aufweist.
Dies kann dadurch realisiert sein, dass jeweils doppelt so viele Befüllpositionen
wie Bereitstellungseinheiten vorgesehen sind, beispielsweise eine Bereitstellungseinheit
zum Bereitstellen je eines Leersacks je Zeiteinheit und zwei Befüllpositionen zum
gleichzeitigen Befüllen von zwei Säcken je Zeiteinheit. Dadurch können Leersackbewegungen
mit wenig Masse schnell erfolgen, während demgegenüber Vollsackbewegungen mit einer
hohen Masse mit halbierter Geschwindigkeit erfolgen können. Dadurch weist die FFS-Maschine
eine längere Lebensdauer auf, da zumindest die Befüllstationen zweifach ausgeführt
sind und daher nicht so hohen Taktraten unterliegen.
[0006] Es kann vorgesehen sein, dass die zweite Überführungseinheit ferner dazu eingerichtet
ist, beim Überführen der zumindest zwei Leersäcke von der Bereitstellungseinheit und/oder
der Puffereinheit zu den zumindest zwei Befüllpositionen in der Füllstation gleichzeitig
zumindest zwei befüllte Säcke von der Füllstation an eine Kopfnahtschweißstation zu
überführen. Die Kopfnahtschweißstation kann dazu zwei Kopfnahtschweißpositionen zum
gleichzeitigen Herstellen zweier Kopfnähte an den an die Kopfnahtschweißstation überführten
Säcken aufweisen. Die Kopfnahtschweißposition kann ferner eine Kühleinrichtung zur
Kühlung der hergestellten Kopfschweißnähte aufweisen. Die Kopfnahtschweißstation kann
dazu ausgebildet sein, das Herstellen der Kopfschweißnähte und den anschließenden
Kühlvorgang in der Zeitspanne eines Sackbefüllvorgangs in der Füllstation durchzuführen.
Es kann alternativ vorgesehen sein, dass die Kopfnähte mittels der zugehörigen Greifer
erzeugt werden, welcher die Säcke von der Füllstation an die Kopfnahtschweißstation
befördern. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Kopfnähte während der Beförderung
erzeugt werden. Es kann alternativ vorgesehen sein, dass eine, zwei oder mehr separate
Kopfnahtkühlstationen zur Kühlung der hergestellten Kopfschweißnähte nach der Kopfnahtschweißstation
angeordnet sind. Die zweite Überführungseinheit kann zu diesem Zweck weitere Greifer
aufweisen, wodurch die zweite Überführungseinheit länger ausgebildet sein kann.
[0007] Ferner kann die zweite Überführungseinheit einen Greiferschlitten mit einer Mehrzahl
Greifer zum Greifen je eines Sacks aufweisen, wobei der Greiferschlitten zum gleichzeitigen
Verfahren der Greifer in oder entgegen einer Sackförderrichtung (X) eingerichtet ist.
Die Greifer können, insbesondere äquidistant, am Greiferschlitten befestigt sein.
Es kann vorgesehen sein, dass die Greifer in einer Ausgangsposition äquidistant zueinander
am Greiferschlitten angeordnet sind und ausgehend davon relativ zueinander entlang
des Greiferschlittens verfahrbar sind.
[0008] Es kann vorgesehen sein, dass die Kopfnahtschweißstation eine Fördereinrichtung aufweist,
mittels welcher die befüllten Säcke weitertransportiert werden können, wobei die Übergabe
der befüllten Säcke von der zweiten Überführungseinheit an die Fördereinrichtung in
der Kopfnahtschweißstation erfolgt. Es kann vorgesehen sein, dass die Fördereinrichtung
zumindest ein Förderband aufweist. Es kann vorgesehen sein, dass die Fördereinrichtung
so angeordnet ist, dass die befüllten Säcke auf der Fördereinrichtung während des
Erzeugens und Auskühlens der Kopfschweißnähte stehen.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass die Füllstation an jeder Befüllposition eine Öffnungseinrichtung
zum Überführen und/oder Fixieren des jeweiligen Leersacks in eine Offenstellung während
des Befüllvorgangs aufweist. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Greifer für die
Öffnung eines Sacks pneumatisch oder mit einem Servoantrieb ausgeführt sind. Es kann
alternativ vorgesehen sein, dass zumindest die entsprechenden Greifer der zweiten
Überführungseinrichtung dazu ausgebildet sind, die Leersäcke in der Füllstation zu
öffnen und/oder in einer Offenstellung zu fixieren.
[0010] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Füllstation eine Rüttelvorrichtung
zum gleichzeitigen Rütteln der zumindest zwei in der Füllstation befindlichen Leersäcke
während des Befüllvorgangs aufweist. Es kann vorgesehen sein, dass die Rüttelvorrichtung
ein Förderband für den Weitertransport der befüllten Säcke umfasst. Die Rüttelvorrichtung
kann ein Doppel- oder Parallelogrammgestänge aufweisen, mittels welchem die zumindest
zwei in der Füllstation befindlichen Säcke während des Befüllvorgangs gerüttelt werden
können.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zum Befüllen von Säcken mit Schüttgut in
einer FFS-Maschine, aufweisend die Schritte:
Bereitstellen von Leersäcken an einer Bereitstellungsposition;
Nach dem Bereitstellen eines Leersacks an der Bereitstellungsposition: Überführen
des Leersacks von der Bereitstellungsposition in eine Pufferposition und Bereitstellen
eines weiteren Leersacks an der Bereitstellungsposition;
gleichzeitiges Überführen von zumindest zwei Leersäcken aus der Bereitstellungsposition
und/oder der Pufferposition an zumindest eine erste und eine zweite Befüllposition
in einer Füllstation;
gleichzeitiges Befüllen des zumindest ersten Leersacks und zweiten Leersacks in der
Füllstation, dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen der Leersäcke von der Bereitstellungsposition
in die Pufferposition in Richtung der Füllstation erfolgt.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass das Überführen des Leersacks von der Bereitstellungsposition
in die Pufferposition durch eine erste Überführungseinheit und das Überführen der
zumindest zwei Leersäcke aus der Bereitstellungsposition und/oder der Pufferposition
an die zumindest erste und zweite Befüllposition durch eine zweite Überführungseinheit
erfolgt. Es kann ferner vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl Leersäcke zwischen der
Bereitstellungsposition und der Pufferposition in der Puffereinheit zwischengepuffert
wird. Dazu kann vorgesehen sein, dass die erste Überführungseinheit die Leersäcke
zunächst in eine Zwischenpufferposition überführt und dass die Puffereinheit einen
Folgegreifer aufweist, welcher dazu eingerichtet ist, jeweils einen Leersack aus der
Puffereinheit an die Pufferposition zu überführen.
[0013] Es kann ferner vorgesehen sein, dass vor dem Überführen der zumindest zwei Leersäcke
aus der Bereitstellungsposition und/oder der Pufferposition an die zumindest erste
und zweite Befüllposition durch die zweite Überführungseinheit die zumindest zwei
Leersäcke in der Bereitstellungsposition und/oder der Pufferposition von der zweiten
Überführungseinheit gleichzeitig aufgenommen werden. Die zweite Überführungseinheit
kann dazu eine Mehrzahl Greifer aufweisen, wobei die Anzahl der Greifer jeweils die
doppelte Menge der an der Bereitstellungsposition und/oder der Pufferposition gleichzeitig
zur Übergabe bereitgestellten Säcke entsprechen kann. Es kann vorgesehen sein, dass
die erste Überführungseinheit und die zweite Überführungseinheit unabhängig voneinander
in und entgegen einer Sackförderrichtung bewegbar sind.
[0014] Außerdem kann das Überführen des Leersacks von der Bereitstellungsposition in die
Pufferposition mit einer höheren Geschwindigkeit, insbesondere der doppelten Geschwindigkeit,
erfolgen, als das Überführen der zumindest zwei Leersäcke aus der Bereitstellungsposition
und/oder der Pufferposition an die zumindest erste und zweite Befüllposition.
[0015] Es kann ferner vorgesehen sein, dass gleichzeitig mit dem Überführen der zumindest
zwei Leersäcke aus der Bereitstellungsposition und/oder der Pufferposition an die
zumindest erste und zweite Befüllposition ein Überführen von zumindest zwei gefüllten
Säcken aus der Befüllposition in eine Kopfnahtschweißposition erfolgt. Es kann vorgesehen
sein, dass die zweite Überführungseinheit sowohl die Leersäcke aus der Bereitstellungsposition
und/oder der Pufferposition an die zumindest erste und zweite Befüllposition überführt,
als auch die befüllten Säcke aus der ersten und zweiten Befüllposition an die erste
und zweite Kopfnahtschweißposition überführt. Hierzu kann die zweite Überführungseinheit
einen einteiligen Greiferschlitten aufweisen, welcher beide Überführungsvorgänge in
derselben Bewegung ausführt.
[0016] Ferner kann ein gleichzeitiges Erzeugen von Kopfschweißnähten an den zumindest zwei
in der Kopfnahtschweißposition befindlichen gefüllten Säcken erfolgen. Ferner kann
ein Auskühlen der Kopfschweißnähte in der Kopfnahtschweißstation erfolgen. Es kann
vorgesehen sein, dass die Zeiteinheit zur Erzeugung und zum Auskühlen einer Kopfschweißnaht
der Zeiteinheit zum Befüllen eines Leersacks entspricht. Alternativ kann vorgesehen
sein, dass die zweite Überführungseinheit dazu eingerichtet ist, die Kopfschweißnähte
während des Überführungsvorgangs der Säcke von der Füllstation an die Kopfnahtschweißstation
zu erzeugen.
[0017] Das Verfahren kann ferner ein gleichzeitiges Rütteln der zumindest zwei in der Füllstation
befindlichen Leersäcke während des Befüllvorgangs vorsehen.
[0018] Es kann ferner vorgesehen sein, dass die zumindest zwei Leersäcke in der Bereitstellungsposition
abgelängt und am unteren Ende mit einer Bodennaht versehen werden. Das Überführen
der Leersäcke in die Puffereinheit oder in die Pufferposition kann derart gezeitet
sein, dass die erzeugte Bodenschweißnaht hinreichend auskühlen kann.
[0019] Das Verfahren kann ferner das Überführen und/oder Fixieren der zumindest zwei Leersäcke
in eine Offenstellung während des Befüllvorgangs umfassen.
[0020] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren
erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Befüllprozesses zum Befüllen von Säcken in einer FFS-Maschine;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines ersten Prozessschritts eines Befüllprozesses zum Befüllen
von Säcken in einer FFS-Maschine;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines zweiten Prozessschritts eines Befüllprozesses zum
Befüllen von Säcken in einer FFS-Maschine;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines ersten Prozessschritts eines Befüllprozesses zum Befüllen
von Säcken in einer FFS-Maschine;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht eines ersten Prozessschritts eines Befüllprozesses zum Befüllen
von Säcken in einer FFS-Maschine.
[0021] Fig. 1 zeigt einen schematischen Aufbau beziehungsweise Prozessablauf in einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen FFS-Maschine 1. Eingangsseitig steht eine Folienrolle mit Seitenfaltenschlauch
20 bereit, von welcher für die Leersackherstellung Folie abgerollt und der Bereitstellungseinheit
2 zugeführt wird. Zur Erzeugung eines Leersacks 3 wird dort zunächst eine Bodennaht
in einer Bodenschweißnahtstation 16 hergestellt, anschließend der Leersack 3 auf seine
vorgesehene Länge abgelängt und an die erste Überführungseinheit 5 übergeben, welche
als ein Vereinzelungsgreifer ausgebildet ist. Die bereitgestellten Leersäcke 3 werden
anschließend mittels des Vereinzelungsgreifers 5 in eine Pufferstation 4 überführt,
welche zum Puffern zumindest eines Leersacks 3 ausgebildet ist. Mittels der zweiten
Überführungseinheit 8 werden anschließend zwei Leersäcke 3 von der Pufferstation 4
in die Füllstation 6 überführt, welche zwei Befüllpositionen 7 aufweist. Die zweite
Überführungseinheit 8 weist einen entlang der Prozessstrecke bewegbaren Greiferschlitten
11 auf, an welchem einzelne Greifer 12 zum Greifen je eines Sacks 3, 9 befestigt sind.
In der Füllstation 6 werden die Leersäcke 3 von der zweiten Überführungseinheit 8
an eine Öffnungseinrichtung 14 übergeben, welche dazu eingerichtet ist, den Leersack
3 in eine Offenstellung zu überführen und den Leersack 3 in der vorgesehenen Füllposition
zu fixieren. Gleichzeitig werden die zwei in der Füllstation 6 befindlichen Leersäcke
3 auf einer Rütteleinrichtung 15 bzw. einem Bag Shaker abgestellt, welcher die im
Befüllvorgang befindlichen Säcke rüttelt, um das eingefüllte Schüttgut zu verdichten.
Die Rütteleinrichtung 15 ist dazu eingerichtet, zwei Säcke gleichzeitig durchzurütteln.
Die in der Offenstellung gehaltenen Säcke werden über Fülltrichter 19 mit dem vorgesehenen
Schüttgut befüllt. Oberhalb der Fülltrichter sind jeweils Vorratsbehälter 18 vorgesehen,
in welchen jeweils eine Schüttgutmenge zum Befüllen eines Sacks zwischengespeichert
wird. Die Vorratsbehälter 18 werden über eine gemeinsame darüber angeordnete Dosiereinheit
17 befüllt. Nach dem Füllvorgang werden die befüllten Säcke 9 erneut durch die zweite
Überführungseinheit 8 an eine stromabwärts der Füllstation 6 gelegene Kopfnahtschweißstation
10 übergeben, in welcher an den befüllten Säcken 9 durch Verschweißen der Folie jeweils
Kopfnähte erzeugt und die befüllten Säcke 9 verschlossen werden. Nach dem Verschweißen
der Kopfnähte werden diese in der Kopfnahtschweißstation 10 gekühlt. Bei der Übergabe
der Säcke 9 an die Kopfnahtschweißstation 10 gibt die zweite Überführungseinheit 8
die Säcke 9 frei und stellt diese auf einem Förderband 13 ab, mittels welchem die
Säcke 9 nach dem Erzeugen der Kopfschweißnähte weitertransportiert werden.
[0022] Fig. 2 zeigt einen ersten Prozessschritt eines Prozesses zum Befüllen von Leersäcken
3 an einer FFS-Maschine 1. Während der Leersackherstellung in der Bereitstellungseinheit
2 an Position F1 wird ein Leersack S5 bereitgestellt, abgelängt und am unteren Ende
mit einer Bodennaht versehen. Anschließend wird der Leersack S5 von der ersten Überführungseinheit
5 an eine Pufferposition F2 in der Puffereinheit 4 überführt. Die erste Überführungseinheit
5 ist separat, insbesondere separat von der zweiten Überführungseinheit 8, steuerbar.
Die Greifer 12 bzw. G1, G2, G3 und G4 des Greiferschlittens 11 befinden sich während
des ersten Prozessschritts an den beiden Befüllpositionen 7.1, 7.2 der Füllstation
6 sowie an den beiden Kopfnahtschweißpositionen 10.1, 10.2 der Kopfnahtschweißstation
10. Jeweils zwei Leersäcke 3 bzw. S1 und S2 werden an den Befüllpositionen 7.1, 7.2
gleichzeitig und parallel befüllt und ebenfalls zu diesem Zeitpunkt werden zwei bereits
befüllte Säcke 9 bzw. S3 und S4 an den beiden Kopfnahtschweißpositionen 10.1, 10.2
gleichzeitig und parallel mit einer Kopfnaht versehen. Für die Sacköffnung sind an
den Befüllpositionen 7.1, 7.2 Öffnungsgreifer 15 fest installiert. Für die Befüllung
der Säcke mit Schüttgut wird mit einer Dosiereinheit eine bestimmte Menge des abzufüllenden
Produkts abgewogen, wobei entweder eine Waage oder zwei Waagen verwendet werden und
über einen Materialstromverteiler auf zwei Vorratsbehälter aufgeteilt. Von dort gelangt
das abzufüllende Produkt in die beiden Fülltrichter 19.1, 19.2, welche zudem als Beschleunigungstrichter
fungieren. Unterhalb der Öffnungs- und Befüllstation 6 ist eine Rütteleinrichtung
15 in Form eines Bag Shakers angeordnet. Dieser weist ein Doppelgestänge bzw. ein
Parallelogrammgestänge auf, damit die Inhalte zweier Säcke gleichzeitig verdichtet
werden können.
[0023] Fig. 3 veranschaulicht einen zweiten Prozessschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Während die zwei Säcke S1 und S2 an den Befüllpositionen 7.1, 7.2 gleichzeitig und
parallel befüllt werden und die zwei befüllten Säcke S3 und S4 in den Kopfnahtschweißpositionen
10.1, 10.2 der Kopfnahtschweißstation 10 mit einer Kopfnaht versehen werden, bewegt
sich die erste Überführungseinheit 5 bzw. der Vereinzelungsgreifer mit dem im ersten
Prozessschritt 1 bereitgestellten Leersack S5 in die Position F2 der Puffereinheit
4. An der Bereitstellungseinheit 2 in der Position F1 wird wiederum ein weiterer Leersack
S6 vorbereitet, abgelängt und am unteren Ende mit einer Bodennaht versehen. Währenddessen
werden die Säcke S1 und S2 während der Befüllung von Haltegreifern in den Befüllpositionen
7.1, 7.2 gehalten. Die zweite Überführungseinheit 8 verweilt im zweiten Prozessschritt
an ihrer stromabwärts gelegenen ersten Position.
[0024] Fig. 4 veranschaulicht einen dritten Prozessschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In diesem wird zunächst der Greiferschlitten 11 der zweiten Überführungseinheit 8
mit den daran befestigten Greifern G1-G4 entgegen der Sackförderrichtung X in eine
stromaufwärts gelegene zweite Position verfahren. In dieser zweiten Position angekommen,
wird der in der Pufferposition F2 gepufferte Leersack S5 vom Vereinzelungsgreifer
der ersten Überführungseinheit 5 an den Greifer G2 übergeben, und der erste Leersack
S6 wird in der Bereitstellungsposition F1 der Bereitstellungseinheit 2 vom ersten
Greifer G1 gegriffen. Gleichzeitig werden die zwischenzeitlich befüllten Säcke S1
und S2 von den Greifern G3 und G4 gegriffen. Ferner werden die befüllten und mit ausgekühlter
Kopfschweißnaht versehenen Säcke S3 und S4 stehend über das Förderband 13 und ggf.
weitere Förderbänder aus der FFS-Maschine 1 ausgefördert.
[0025] Fig. 5 veranschaulicht einen vierten Prozessschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In diesem wird zunächst der Greiferschlitten 11 der zweiten Überführungseinheit 8
mit den daran befestigten Greifern G1-G4 und den von den Greifern gehaltenen Säcken
S6, S5, S1 und S2 in Sackförderrichtung X zurück in die erste Position stromabwärts
verfahren. Die befüllten Säcke S1 und S2 werden dabei mit den Greifern G3 und G4 an
Halteeinrichtungen in den Kopfnahtschweißpositionen 10.1, 10.2 übergeben und dort
jeweils mit einer Kopfnaht versehen. Gleichzeitig werden die Leersäcke Säcke S5 und
S6 von den Greifern G1 und G2 an die jeweiligen Öffnungsgreifer der Befüllpositionen
7.1, 7.2 übergeben, mit Hilfe der Öffnungsgreifer 14 geöffnet und anschließend über
die Fülltrichter 19.1, 19.2 befüllt. Währenddessen wird an der Bereitstellungseinheit
2 ein weiterer Leersack S7 bereitgestellt, so dass der Prozzessablauf erneut von vorn
beginnen kann.
[0026] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Figuren sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- FFS-Maschine
- 2
- Bereitstellungseinheit / Leersackherstellung
- 3
- Leersack
- 4
- Puffereinheit
- 5
- Erste Überführungseinheit
- 6
- Füllstation
- 7
- Befüllposition
- 8
- Zweite Überführungseinheit
- 9
- Befüllter Sack
- 10
- Kopfnahtschweißstation
- 11
- Greiferschlitten
- 12
- Greifer
- 13
- Fördereinrichtung
- 14
- Öffnungseinrichtung
- 15
- Rütteleinrichtung
- 16
- Bodenschweißnahtstation
- 17
- Dosiereinheit
- 18
- Vorratsbehälter
- 19
- Fülltrichter
- 20
- Folienrolle mit Seitenfaltenschlauch
- X
- Sackförderrichtung
- S1
- Sack 1
- S2
- Sack 2
- S3
- Sack 3
- S4
- Sack 4
- S5
- Sack 5
- S6
- Sack 6
- S7
- Sack 7
- G1
- Greiferpaar 1
- G2
- Greiferpaar 2
- G3
- Greiferpaar 3
- G4
- Greiferpaar 4
1. FFS-Maschine (1) zum Befüllen von Säcken mit Schüttgut, mit:
einer Bereitstellungseinheit (2) zum Bereitstellen von Leersäcken (3);
einer Puffereinheit (4) zum Puffern zumindest eines bereitgestellten Leersacks (3);
einer ersten Überführungseinheit (5) zum Überführen eines Leersacks (3) von der Bereitstellungseinheit
(2) zur Puffereinheit (4);
einer Füllstation (6) mit zumindest zwei Befüllpositionen (7) zum Befüllen je eines
Leersacks (3);
einer zweiten Überführungseinheit (8) zum gleichzeitigen Überführen von zumindest
zwei Leersäcken (3) von der Bereitstellungseinheit (2) und/oder der Puffereinheit
(4) zu den zumindest zwei Befüllpositionen (7) in der Füllstation (6).
2. FFS-Maschine (1) nach Anspruch 1, wobei die Puffereinheit (4) zwischen der Bereitstellungseinheit
(2) und der Füllstation (6) angeordnet ist.
3. FFS-Maschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die zweite Überführungseinheit (8)
ferner dazu eingerichtet ist, beim Überführen der zumindest zwei Leersäcke (3) von
der Bereitstellungseinheit (2) und/oder der Puffereinheit (4) zu den zumindest zwei
Befüllpositionen (7) in der Füllstation (6) gleichzeitig zumindest zwei befüllte Säcke
(9) von der Füllstation (6) an eine Kopfnahtschweißstation (10) zu überführen.
4. FFS-Maschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zweite Überführungseinheit
(8) einen Greiferschlitten (11) mit einer Mehrzahl Greifer (12) zum Greifen je eines
Sacks (3, 9) aufweist, wobei der Greiferschlitten (11) zum gleichzeitigen Verfahren
der Greifer (12) in oder entgegen einer Sackförderrichtung (X) eingerichtet ist.
5. FFS-Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche so konfiguriert ist, dass
die Säcke immer in Sackförderrichtung (X) und nicht entgegen dieser transportiert
werden.
6. FFS-Maschine nach Anspruch 3 bis 5, wobei die Kopfnahtschweißstation (10) eine Fördereinrichtung
(13) aufweist, mittels welcher die befüllten Säcke (9) weitertransportiert werden
können, wobei die Übergabe der befüllten Säcke (9) von der zweiten Überführungseinheit
(8) an die Fördereinrichtung (13) in der Kopfnahtschweißstation (10) erfolgt.
7. FFS-Maschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei in Sackförderrichtung (X) hinter
der Kopfnahtschweißstation (10) zumindest eine Kopfnahtkühlstation angeordnet ist.
8. FFS-Maschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Füllstation (6)
an jeder Befüllposition (7) eine Öffnungseinrichtung (14) zum Überführen und/oder
Fixieren des jeweiligen Leersacks (3) in eine Offenstellung während des Befüllvorgangs
aufweist.
9. FFS-Maschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Füllstation (6)
ferner eine Rüttelvorrichtung (15) zum gleichzeitigen Rütteln der zumindest zwei in
der Füllstation (6) befindlichen Leersäcke (3) während des Befüllvorgangs aufweist.
10. FFS-Maschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, welche dazu eingerichtet
ist, dass der Abstand zwischen benachbarten Leersäcken (3) im Zuge der Überführung
zwischen der Bereitstellungseinheit (2) und der Füllstation (6) variiert oder gleich
bleibt.
11. FFS-Maschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei vor der Füllstation
(6) ferner zumindest eine Voröffnungsstation angeordnet ist.
12. Verfahren zum Befüllen von Säcken mit Schüttgut in einer FFS-Maschine (1), aufweisend
die Schritte:
Bereitstellen von Leersäcken (3) an einer Bereitstellungsposition (2);
Nach dem Bereitstellen eines Leersacks (3) an der Bereitstellungsposition (2):
Überführen des Leersacks (3) von der Bereitstellungsposition (2) in eine Pufferposition
(4) und Bereitstellen eines weiteren Leersacks (3) an der Bereitstellungsposition
(2);
gleichzeitiges Überführen von zumindest zwei Leersäcken (3) aus der Bereitstellungsposition
(2) und/oder der Pufferposition (4) an zumindest eine erste und eine zweite Befüllposition
(7) in einer Füllstation (6);
gleichzeitiges Befüllen des zumindest ersten Leersacks (3) und zweiten Leersacks (3)
in der Füllstation (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen der Leersäcke (3) von der Bereitstellungsposition (2) in die Pufferposition
(4) in Richtung der Füllstation (6) erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Überführen des Leersacks (3) von der Bereitstellungsposition
(2) in die Pufferposition (4) durch eine erste Überführungseinheit (5) und das Überführen
der zumindest zwei Leersäcke (3) aus der Bereitstellungsposition (2) und/oder der
Pufferposition (4) an die zumindest erste und zweite Befüllposition (7) durch eine
zweite Überführungseinheit (8) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei vor dem Überführen der zumindest zwei Leersäcke
(3) aus der Bereitstellungsposition (2) und/oder der Pufferposition (4) an die zumindest
erste und zweite Befüllposition (7) durch die zweite Überführungseinheit (8) die zumindest
zwei Leersäcke (3) in der Bereitstellungsposition (2) und/oder der Pufferposition
(4) von der zweiten Überführungseinheit (8) gleichzeitig aufgenommen werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei das Überführen des Leersacks (3)
von der Bereitstellungsposition (2) in die Pufferposition (4) mit einer höheren Taktung,
insbesondere der doppelten Taktung, erfolgt, als das Überführen der zumindest zwei
Leersäcke (3) aus der Bereitstellungsposition (2) und/oder der Pufferposition (4)
an die zumindest erste und zweite Befüllposition (7).
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, ferner umfassend:
gleichzeitig mit dem Überführen der zumindest zwei Leersäcke (3) aus der Bereitstellungsposition
(2) und/oder der Pufferposition (4) an die zumindest erste und zweite Befüllposition
(7): Überführen von zumindest zwei gefüllten Säcken (9) aus der Befüllposition (7)
in eine Kopfnahtschweißposition (10).
17. Verfahren nach Anspruch 16, ferner umfassend:
Gleichzeitiges Erzeugen von Kopfschweißnähten an den zumindest zwei in der Kopfnahtschweißposition
(10) befindlichen gefüllten Säcken (9).
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, ferner umfassend:
gleichzeitiges Rütteln der zumindest zwei in der Füllstation (6) befindlichen Leersäcke
(3) während des Befüllvorgangs.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, wobei die zumindest zwei Leersäcke (3)
nacheinander in der Bereitstellungsposition (2) am unteren Ende mit einer Bodennaht
versehen und abgelängt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, ferner umfassend:
Überführen und/oder Fixieren der zumindest zwei Leersäcke (3) in eine Offenstellung
während des Befüllvorgangs.