[0001] Die Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem für ein Flurförderzeug, insbesondere batterie-elektrisch
betriebenes Flurförderzeug, mit einem Hubantrieb zum Anheben und Absenken eines Lastaufnahmemittels,
wobei das Hydrauliksystem eine erste Hydraulikpumpe aufweist, die ausgebildet ist,
den Hubantrieb mit Druckmittel zu versorgen, und eine zweite Hydraulikpumpe aufweist,
die mittels einer Ventileinrichtung zur Versorgung des Hubantriebs zuschaltbar ist.
[0002] Hydrauliksysteme dieser Art werden in der Regel in batterie-elektrisch betriebenen
Flurförderzeugen, beispielsweise Gegengewichtsgabelstaplern oder Schubmaststaplern,
eingesetzt.
[0003] Bei batterie-elektrisch betriebenen Flurförderzeugen, beispielsweise Gegengewichtsgabelstaplern
oder Schubmaststaplern, sind Hydrauliksysteme bekannt, bei denen eine einzelne Hydraulikpumpe
vorgesehen ist, die den Hubantrieb, mit dem ein Lastaufnahmemittel angehoben und absenkt
werden kann, und gegebenenfalls weitere Verbraucher einer Arbeitshydraulik, beispielsweise
einen Neigeantrieb und/oder einen Seitenschieberantrieb, mit Druckmittel versorgt.
[0004] Das maximale Verdrängungsvolumen der Hydraulikpumpe, welche beispielsweise von einem
elektrischen Antriebsmotor angetrieben ist, wird durch den maximalen Lastdruck des
Hubantriebs und der Leistungsgrenze des die Hydraulikpumpe antreibenden elektrischen
Antriebsmotors bestimmt.
[0005] Für den Einsatzfall Heben des Lastaufnahmemittels ohne Last, d.h. dem Heben mit niedrigem
Lastdruck, könnte ein wesentlich höheres Verdrängungsvolumen der Hydraulikpumpe verwendet
werden als beim Heben des Lastaufnahmemittels mit Nennlast, d.h. dem Heben mit hohem
Lastdruck, bei gleicher Drehmomenten- bzw. Leistungskurve des elektrischen Antriebsmotors.
[0006] Bei Hydrauliksystemen von Flurförderzeugen mit einer einzigen Hydraulikpumpe, die
den Hubantrieb mit Druckmittel versorgt, ist ein zusätzliches Anheben der Hubgeschwindigkeit
des Lastaufnahmemittels nur durch eine Anhebung der Antriebsdrehzahl der Hydraulikpumpe
möglich. Die Hubgeschwindigkeit beim Heben ohne Last ist jedoch aufgrund der maximalen
Anforderung beim Heben mit Nennlast (Drehmoment- bzw. Leistungsgrenze des Antriebsmotors
der Hydraulikpumpe) in Form der Pumpengröße, d.h. des Verdrängervolumens der Hydraulikpumpe,
und der maximalen Abtriebsdrehzahl der Hydraulikpumpe limitiert.
[0007] Gerade bei Schubmaststaplern, bei denen der Hubantrieb eine Hubhöhe des Lastaufnahmemittels
von größer beispielsweise 8m ermöglicht, sind jedoch höhere Hubgeschwindigkeiten ohne
Last vorteilhaft, um die Umschlagsleistung des Schubmaststaplers zu erhöhen. Aufgrund
der Leistungsgrenze des elektrischen Antriebsmotors der Hydraulikpumpe ist jedoch
das maximale Verdrängungsvolumen der Hydraulikpumpe durch den maximalen Lastdruck
bei Nennlast definiert.
[0008] Um höhere Hubgeschwindigkeiten des Lastaufnahmemittels zu erzielen, sind bereits
Hydrauliksysteme von Flurförderzeugen bekannt, bei denen das Hydrauliksystem zwei
Hydraulikpumpen aufweist. Eine erste Hydraulikpumpe versorgt hierbei den Hubantrieb
in allen Betriebspunkten mit Druckmittel. Um höhere Hubgeschwindigkeiten des Lastaufnahmemittels
zu erzielen, ist eine zweite Hydraulikpumpe vorgesehen, die mittels einer Ventileinrichtung
bedarfsmäßig zur Versorgung des Hubantriebs zugeschaltet werden kann.
[0009] Ein derartiges Hydrauliksystem für ein Flurförderzeug mit zwei Hydraulikpumpen, bei
dem die erste Hydraulikpumpe den Hubantrieb in allen Betriebspunkten mit Druckmittel
versorgt und eine zweite Hydraulikpumpe zur Versorgung des Hubantriebs zugeschaltet
wird, um höhere Hubgeschwindigkeiten des Lastaufnahmemittels zu erzielen, ist aus
der
DE 198 31 828 B1 bekannt. Bei der
DE 198 31 828 B1 sind die erste Hydraulikpumpe und die zweite Hydraulikpumpe von zwei getrennten Hydraulikpumpenaggregaten
gebildet, wodurch sich ein hoher Bauaufwand ergibt. Die zweite Hydraulikpumpe ist
weiterhin mittels einer eigenen Verbindungsleitung mit dem Hubantrieb verbunden, wodurch
sich der Bauaufwand durch einen hohen Verrohrungsund Montageaufwand weiter erhöht.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hydrauliksystem für ein
Flurförderzeug der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, das einen geringeren
Bauaufwand aufweist.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die erste Hydraulikpumpe
und die zweite Hydraulikpumpe als Hydraulikdoppelpumpenaggregat ausgebildet sind und
die Ventileinrichtung in das Hydraulikdoppelpumpenaggregat integriert ist.
[0012] Erfindungsgemäß bilden somit die beiden Hydraulikpumpen ein Hydraulikdoppelpumpenaggregat,
in das die Ventileinrichtung, mittels der die zweite Hydraulikpumpe zur Versorgung
des Hubantriebs zuschaltbar ist, integriert und somit eingebaut ist.
[0013] Die Zusammenfassung der beiden Hydraulikpumpen zu einem Hydraulikdoppelpumpenaggregat
führt insbesondere zu einem geringeren Bauaufwand. Die Integration und somit der Einbau
der Ventileinrichtung in das Hydraulikdoppelpumpenaggregat führt insbesondere zu einer
weiteren Verringerung des Bauaufwandes, da für die zweite Hydraulikpumpe keine eigene
Verbindungsleitung zur Verbindung mit dem Hubantrieb erforderlich ist, so dass der
Verrohrungsaufwand für die zweite Hydraulikpumpe mit dem Hubantrieb und der damit
verbundene Montageaufwand entfallen.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist vorzugsweise das Hydraulikdoppelpumpenaggregat
ein Gehäuse auf und ist die Ventileinrichtung in das Gehäuse eingebaut. Dadurch kann
ein einfacher Einbau und somit eine einfache Integration der Ventileinrichtung in
das Hydraulikdoppelpumpenaggregat erzielt werden.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise in dem Gehäuse
ein Saugkanal ausgebildet, der mit einem Sauganschluss der ersten Hydraulikpumpe und
mit einem Sauganschluss der zweiten Hydraulikpumpe verbunden ist, ein erster Förderkanal
ausgebildet, der mit einem Förderanschluss der ersten Hydraulikpumpe verbunden ist,
und ein zweiter Förderkanal ausgebildet, der mit einem Förderanschluss der zweiten
Hydraulikpumpe und mit dem ersten Förderkanal verbunden ist. Mit dem Saugkanal im
Gehäuse können vorzugsweise auf einfache Weise die Sauganschlüsse der beiden Hydraulikpumpe
mit einem Behälter zum Ansagen von Druckmittel verbunden werden. An den ersten Förderkanal,
der mit dem Förderanschluss der ersten Hydraulikpumpe verbunden ist und der mit dem
zweiten Förderkanal verbunden ist, der mit dem Förderanschluss der zweiten Hydraulikpumpe
verbunden ist, kann vorzugsweise in einfacher Weise der Hubantrieb mittels einer Verbindungsleitung
mit beiden Hydraulikpumpen verbunden werden.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist vorzugsweise die Ventileinrichtung
eine Zuschaltstellung auf, in der der Förderanschluss der zweiten Hydraulikpumpe mit
dem ersten Förderkanal verbunden ist, und eine Abschaltstellung auf, in der der Förderanschluss
der zweiten Hydraulikpumpe mit dem Saugkanal verbunden ist. In der Abschaltstellung
kann somit durch eine Verbindung des Förderanschlusses der zweiten Hydraulikpumpe
mit dem Saugkanal die zweite Hydraulikpumpe in einfacher Weise zum Saugkanal bzw.
einem daran angeschlossenen Behälter kurzgeschlossen werden. In der Zuschaltstellung
kann somit durch eine Verbindung des Förderanschlusses der zweiten Hydraulikpumpe
mit dem ersten Förderkanal die zweite Hydraulikpumpe zur Versorgung des Hubantriebs
und einer Erhöhung der Hubgeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels zugeschaltet werden.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung weist vorzugsweise die
Ventileinrichtung ein in dem zweiten Förderkanal angeordnetes, in Richtung zum ersten
Förderkanal öffnendes Rückschlagventil, insbesondere federbelastetes Rückschlagventil,
und eine Steuerventileinrichtung auf, die in einem den zweiten Förderkanal mit dem
Saugkanal verbindenden Verbindungskanal angeordnet ist. Mit dem Rückschlagventil kann
insbesondere in einfacher Weise die Verbindung des Förderanschlusses der zweiten Hydraulikpumpe
mit dem ersten Förderkanal gesteuert werden. Mit der Steuerventileinrichtung, die
in dem den zweiten Förderkanal mit dem Saugkanal verbindenden Verbindungskanal angeordnet
ist, kann insbesondere auf einfache Weise die Verbindung des Förderanschlusses der
zweiten Hydraulikpumpe mit dem Saugkanal gesteuert werden.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist vorzugsweise die Steuerventileinrichtung
eine die Zuschaltstellung bildenden Sperrstellung und eine die Abschaltstellung bildende
Durchflussstellung auf. In der Sperrstellung der Steuerventileinrichtung ist vorzugsweise
die Verbindung des Förderanschlusses der zweiten Hydraulikpumpe mit dem Saugkanal
abgesperrt. Dadurch kann vorzugsweise der Förderanschluss der zweiten Hydraulikpumpe
über das sich öffnende Rückschlagventil mit dem ersten Förderkanal verbunden werden.
In der Durchflussstellung der Steuerventileinrichtung kann vorzugsweise in einfacher
Weise die Verbindung des Förderanschlusses der zweiten Hydraulikpumpe mit dem Saugkanal
hergestellt werden.
[0019] Gemäß einer alternativen und ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung
weist vorzugsweise die Ventileinrichtung eine Steuerventileinrichtung auf, die in
dem zweiten Förderkanal angeordnet ist und an einen mit dem Saugkanal verbundenen
Verbindungskanal angeschlossen ist. Mit einer derartigen Steuerventileinrichtung kann
vorzugsweise in einfacher Weise die Verbindung des Förderanschlusses der zweiten Hydraulikpumpe
mit dem ersten Förderkanal und die Verbindung des Förderanschlusses der zweiten Hydraulikpumpe
mit dem Saugkanal gesteuert werden.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist vorzugsweise die Steuerventileinrichtung
eine die Zuschaltstellung bildenden erste Steuerstellung auf, in der der zweite Förderkanal
geöffnet ist und die Verbindung des zweiten Förderkanals mit dem Verbindungskanal
abgesperrt ist, und eine die Abschaltstellung bildende zweite Steuerstellung auf,
in der der zweite Förderkanal mit dem Verbindungskanal verbunden ist und die Verbindung
des zweiten Förderkanals mit dem ersten Förderkanal abgesperrt ist. In der ersten
Steuerstellung kann insbesondere in einfacher Weise die Verbindung des Förderanschlusses
der zweiten Hydraulikpumpe mit dem ersten Förderkanal für die Zuschaltstellung hergestellt
werden. In der zweiten Schaltstellung kann insbesondere die Verbindung des Förderanschlusses
der zweiten Hydraulikpumpe mit dem Saugkanal für die Abschaltstellung hergestellt
werden.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann vorzugsweise die Steuerventileinrichtung
als Schaltventil oder als Proportionalventil ausgebildet sein.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise die Steuerventileinrichtung
elektrisch mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung, insbesondere mittels
eines Magneten, betätigbar. Mit einer elektrischen Betätigungseinrichtung kann die
Steuerventileinrichtung in einfacher Weise zwischen der Zuschaltstellung und der Abschaltstellung
betätigt werden.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise eine elektronische
Steuereinrichtung vorgesehen, die eingangsseitig mit einem Bedienelement und ausgangsseitig
mit der Ventileinrichtung zu deren Ansteuerung in Verbindung steht, wobei die elektronische
Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Ventileinrichtung in Abhängigkeit
von der Betätigung des Bedienelements gesteuert wird. Hierdurch kann die Ventileinrichtung
in einfacher Weise in Abhängigkeit von der Betätigung des Bedienelements, beispielsweise
eines Hebels oder Tasters, durch eine Bedienperson des Flurförderzeugs in die Zuschaltstellung
bzw. die Abschaltstellung betätigt werden.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorzugsweise die elektronische
Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass bei betätigtem Bedienelement die Ventileinrichtung
in die Zuschaltstellung oder in die Abschaltstellung betätigt wird und bei unbetätigtem
Bedienelement die Ventileinrichtung in die Abschaltstellung oder in die Zuschaltstellung
betätigt wird. Durch Betätigen des Bedienelements kann beispielsweise eine Bedienperson
des Flurförderzeugs in einfacher Weise die Zuschaltstellung aktivieren, um eine höhere
Hubgeschwindigkeit des Hubantriebs abzurufen.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise eine elektronische
Steuereinrichtung vorgesehen, die eingangsseitig mit einer den Lastdruck des Hubantriebs
erfassenden Sensoreinrichtung und ausgangsseitig mit der Ventileinrichtung zu deren
Ansteuerung in Verbindung steht, wobei die elektronische Steuereinrichtung derart
ausgebildet ist, dass die Ventileinrichtung in Abhängigkeit vom Lastdruck des Hubantriebs
gesteuert wird. Hierdurch kann insbesondere die Ventileinrichtung in einfacher Weise
in Abhängigkeit von dem aktuellen Lastdruck des Hubantriebs in die Zuschaltstellung
bzw. die Abschaltstellung betätigt werden.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorzugsweise die elektronische
Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass die Ventileinrichtung bei einem Lastdruck
des Hubantriebs unterhalb eines Grenzlastdrucks in die Zuschaltstellung betätigt wird
und bei einem Lastdruck des Hubantriebs oberhalb des Grenzlastdrucks in die Abschaltstellung
betätigt wird. Hierdurch kann insbesondere in einfacher Weise erzielt werden, dass
die zweite Hydraulikpumpe beim Heben ohne Last oder beim Heben im Teillastbereich
zugeschaltet ist, um beim Heben ohne Last oder beim Heben im Teillastbereich eine
höhere Hubgeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels zu erzielen.
[0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind vorzugsweise die erste
Hydraulikpumpe und die zweite Hydraulikpumpe von einem gemeinsamen Antriebsmotor,
insbesondere einem Elektromotor, angetrieben. Da insbesondere durch Ventileinrichtung
die zweite Hydraulikpumpe bedarfsmäßig zugeschaltet und abgeschaltet werden kann,
können insbesondere beide Hydraulikpumpen von einem gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben
werden, wodurch sich der Bauaufwand des Hydrauliksystems weiter verringern lässt.
[0028] Die Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf.
[0029] Durch das Zuschalten der zweiten Hydraulikpumpe, beispielsweise bei Lastdrücken im
Heben unterhalb des Grenzlastdruckes, können deutlich höhere Hubgeschwindigkeiten
des Lastaufnahmemittels bei Teillast bzw. ohne Last mit einer wesentlich kleineren
Baugröße des die Hydraulikpumpen antreibenden Antriebsmotors realisiert werden.
[0030] Die Erfindung ermöglicht weiterhin ein Downsizing des die Hydraulikpumpen antreibenden
Antriebsmotors, da beim Heben mit Nennlast und somit hohem Lastdruck des Hubantriebs
durch Abschalten der zweiten Hydraulikpumpe das Pumpenvolumen reduziert wird.
[0031] Durch das Abschalten der zweiten Hydraulikpumpe können bei Einschalten des Antriebsmotors
hohe Startdrehzahlen der ersten Hydraulikpumpe ermöglicht werden. Dadurch kann eine
hohe Lebensdauer von Lagern, beispielsweise Gleitlagern, der Hydraulikpumpen erzielt
werden.
[0032] Weiterhin ergibt sich eine Kostenoptimierung, da durch die Integration der Ventileinrichtung
in das Hydraulikdoppelpumpenaggregat der Verrohrungsaufwand der zweiten Hydraulikpumpe
mit dem Hubantrieb und der damit einhergehende Montageaufwand entfällt.
[0033] In Verbindung mit einem von einer Bedienperson des Flurförderzeugs betätigbaren Bedienelement,
beispielsweise einem Hebel bzw. Taster, das zusätzlich zu einem den Hebenbetrieb steuernden
Bedienelement, beispielsweise einem Joystick, zu betätigen ist, kann die Bedienperson
aktiv eine Boostfunktion mit einer erhöhten Hubgeschwindigkeit im Hebenbetrieb des
Hubantriebs durch eine zusätzliche Betätigung des Bedienelements einleiten.
[0034] Mit der Erfindung wird zudem ermöglicht, einfach eine Varianz zwischen einem Standardflurförderzeug
mit einer einzelnen Hydraulikpumpe und einem Performanceflurförderzeug mit einem erfindungsgemäßen
Hydrauliksystem mit einem Hydraulikdoppelpumpenaggregat herzustellen, da sich diese
Varianten in den Flurförderzeugen einfach durch zwei Pumpenvarianten, nämlich eine
Einzelpumpe und ein erfindungsgemäßes Hydraulikdoppelpumpenaggregat, ohne weitere
Veränderungen oder Anpassungen in der Hydraulikanlage der Flurförderzeuge erzeugen
lässt.
[0035] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden beispielhaft anhand der in
den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei
zeigt
- Figur 1
- einen Schaltplan einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 2
- eine Variante der ersten Ausführungsform gemäß der Figur 1 und
- Figur 3
- einen Schaltplan einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
[0036] In den Figuren 1 bis 3 sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0037] In den Figuren 1 bis 3 ist jeweils ein Hydrauliksystem 1 eines Flurförderzeugs, beispielsweise
eines batterie-elektrisch betriebenen Flurförderzeugs, dargestellt.
[0038] Das Hydrauliksystem 1 weist einen Hubantrieb 2 zum Anheben und Absenken eines nicht
näher dargestellten Lastaufnahmemittels auf, beispielsweise einer Gabelzinken umfassenden
Lastgabel. Der Hubantrieb 2 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel einen oder
mehrere Hubzylinder 3 auf.
[0039] Das Hydrauliksystem 1 weist eine erste Hydraulikpumpe 5 auf, die den Hubantrieb 2
mit Druckmittel versorgt, und eine zweite Hydraulikpumpe 6 auf, die mittels einer
Ventileinrichtung 7 zur Versorgung des Hubantriebs 2 zuschaltbar ist.
[0040] Zum Antrieb der ersten Hydraulikpumpe 5 und der zweiten Hydraulikpumpe 6 ist ein
gemeinsamer Antriebsmotor 8 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Antriebsmotor 8 als Elektromotor ausgebildet.
[0041] Die erste Hydraulikpumpe 5 und die zweite Hydraulikpumpe 6 sind als Hydraulikdoppelpumpenaggregat
10 ausgebildet. Die Ventileinrichtung 7 ist in das Hydraulikdoppelpumpenaggregat 10
integriert und somit eingebaut.
[0042] Das Hydraulikdoppelpumpenaggregat 10 weist hierzu ein Gehäuse 11 auf, in das die
Ventileinrichtung 7 eingebaut ist.
[0043] Die erste Hydraulikpumpe 5 weist einen Sauganschluss S1 und einen Förderanschluss
P1 auf. Entsprechend weist die zweite Hydraulikpumpe 6 einen Sauganschluss S2 und
einen Förderanschluss P2 auf.
[0044] In dem Gehäuse 11 des Hydraulikdoppelpumpenaggregats 10 ist ein Saugkanal 12 ausgebildet,
der mit dem Sauganschluss S1 der ersten Hydraulikpumpe 5 und mit dem Sauganschluss
S2 der zweiten Hydraulikpumpe 6 verbunden ist. Der Saugkanal 12 steht weiterhin mit
einem Behälter 13 in Verbindung, beispielsweise mittels einer an den Saugkanal 12
angeschlossenen Behälterleitung 14, aus dem die beiden Hydraulikpumpen 5, 6 Druckmittel
ansaugen.
[0045] In dem Gehäuse 11 des Hydraulikdoppelpumpenaggregats 10 ist ein erster Förderkanal
20 ausgebildet, der mit dem Förderanschluss P1 der ersten Hydraulikpumpe 5 verbunden
ist. An den ersten Förderkanal 20 ist eine Verbindungsleitung 21 angeschlossen, die
den ersten Förderkanal 20 mit einem Wegeventilblock 22 des Hydrauliksystems 1 verbindet.
An den Wegeventilblock 22 ist der Hubzylinder 3 mittels einer weiteren Verbindungsleitung
23 angeschlossen. Der Wegeventilblock 22 ist mit einer nicht näher dargestellten Steuerwegeventileinrichtung
versehen, mit der der Hebenbetrieb und der Senkenbetrieb des Hubantriebs 2 gesteuert
werden kann. Im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 ist mittels der Steuerwegeventileinrichtung
der erste Förderkanal 20 mit der Verbindungsleitung 23 verbunden. Im Senkenbetrieb
des Hubantriebs 2 ist mittels der Steuerwegeventileinrichtung die Verbindungsleitung
23 mit dem Behälter 13 verbunden.
[0046] Es versteht sich, dass an den Wegeventilblock 22 noch weitere hydraulische Verbraucher
angeschlossen und mittels entsprechender Steuerwegeventileinrichtungen gesteuert sein
können, beispielsweise ein Neigeantrieb des Lastaufnahmemittels und/oder eine Seitenschieber
des Lastaufnahmemittels.
[0047] In dem Gehäuse 11 des Hydraulikdoppelpumpenaggregats 10 ist weiterhin ein zweiter
Förderkanal 30 ausgebildet, der mit dem Förderanschluss P2 der zweiten Hydraulikpumpe
6 verbunden ist. Der zweite Förderkanal 30 ist innerhalb des Gehäuses 11 weiterhin
an den ersten Förderkanal 20 angeschlossen.
[0048] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Ventileinrichtung 7 weist eine Zuschaltstellung
auf, in der der Förderanschluss P2 der zweiten Hydraulikpumpe 6 mit dem ersten Förderkanal
20 verbunden ist, und eine Abschaltstellung auf, in der der Förderanschluss P2 der
zweiten Hydraulikpumpe 6 mit dem Saugkanal 12 verbunden ist.
[0049] In den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und 2 weist die Ventileinrichtung 7 ein
in dem zweiten Förderkanal 30 angeordnetes Rückschlagventil 40 auf, das in Richtung
zum ersten Förderkanal 20 öffnet. In dargestellten Ausführungsbeispielen der Figuren
1 und 2 ist das Rückschlagventil 40 als federbelastetes Rückschlagventil ausgebildet.
Die Ventileinrichtung 7 der Figuren 1 und 2 weist weiterhin eine Steuerventileinrichtung
45 auf, die in einem den zweiten Förderkanal 30 mit dem Saugkanal 12 verbindenden
Verbindungskanal 46 angeordnet ist. Der Verbindungskanal 46 ist zwischen dem Förderanschluss
P2 und dem Rückschlagventil 40 an den zweiten Förderkanal 30 angeschlossen und zu
dem Saugkanal 12 geführt.
[0050] Die Steuerventileinrichtung 45 ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen der
Figuren 1 und 2 als Zweianschluss-Zweistellungventil ausgebildet und weist eine die
Zuschaltstellung bildende Sperrstellung 45a und eine die Abschaltstellung bildende
Durchflussstellung 45b auf.
[0051] Die Steuerventileinrichtung 45 ist in dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
als Schaltventil ausgebildet.
[0052] Die Steuerventileinrichtung 45 ist in dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
als in Zwischenstellungen drosselndes Proportionalventil ausgebildet.
[0053] Die Steuerventileinrichtung 45 ist in dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
elektrisch mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung 50, beispielsweise mittels
eines Magneten, insbesondere eines Schaltmagneten, betätigbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Figur 1 ist die Steuerventileinrichtung 45 mittels einer Feder 51 in Richtung
der Sperrstellung 45a und mittels der elektrischen Betätigungseinrichtung 50 in Richtung
der Durchflussstellung 45b betätigbar.
[0054] Die Steuerventileinrichtung 45 ist in dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
elektrisch mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung 50, beispielsweise mittels
eines Magneten, insbesondere eines Proportionalmagneten, betätigbar. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Figur 2 ist die Steuerventileinrichtung 45 mittels der Feder
51 in Richtung der Durchflussstellung 45b und mittels der elektrischen Betätigungseinrichtung
50 in Richtung der Sperrstellung 45a betätigbar.
[0055] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 weist die Ventileinrichtung 7 eine Steuerventileirichtung
60 auf, die in dem zweiten Förderkanal 30 angeordnet ist und an einen mit dem Saugkanal
12 verbundenen Verbindungskanal 61 angeschlossen ist.
[0056] Die Steuerventileirichtung 60 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Dreianschluss-Zweistellungventil
ausgebildet, das an einem ersten Anschluss A1 an den mit dem Förderanschluss P2 der
zweiten Hydraulikpumpe 6 in Verbindung stehenden Abschnitt des zweiten Förderkanals
30, an einem zweiten Anschluss A2 an den mit dem ersten Förderkanal 20 in Verbindung
stehenden Abschnitt des zweiten Förderkanals 30 und an einem dritten Abschluss A3
an den Verbindungskanal 61 angeschlossen ist.
[0057] Die Steuerventileinrichtung 60 weist eine die Zuschaltstellung bildenden erste Steuerstellung
60a auf, in der der erste Anschluss A1 mit dem zweiten Anschluss A2 verbunden ist
und der dritte Anschluss A3 abgesperrt ist. In der Steuerstellung 60a ist somit der
zweite Förderkanal 30 geöffnet und die Verbindung des zweiten Förderkanals 30 mit
dem Verbindungskanal 61 abgesperrt. Die Steuerventileinrichtung 60 weist eine die
Abschaltstellung bildende zweite Steuerstellung 60b auf, in der der erste Anschluss
A1 mit dem dritten Anschluss A3 verbunden ist und der zweite Anschluss A2 abgesperrt
ist. In der Steuerstellung 60b ist somit der zweite Förderkanal 30 mit dem Verbindungskanal
61 verbunden und die Verbindung des zweiten Förderkanals 30 mit dem ersten Förderkanal
20 abgesperrt.
[0058] Die Steuerventileinrichtung 60 ist in dem in der Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
als in Zwischenstellungen drosselndes Proportionalventil ausgebildet. Alternativ kann
die Steuerventileinrichtung 60 als Schaltventil ausgebildet sein.
[0059] Die Steuerventileinrichtung 60 ist in dem in der Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
elektrisch mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung 70, beispielsweise mittels
eines Magneten, insbesondere eines Proportionalmagneten, betätigbar. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Steuerventileinrichtung 60 mittels einer Feder 71 in Richtung
der ersten Steuerstellung 60a und mittels der elektrischen Betätigungseinrichtung
50 in Richtung der zweiten Steuerstellung 60b betätigbar. Alternativ kann die Steuerventileinrichtung
60 mittels der Feder 71 in Richtung der zweiten Steuerstellung 60b und mittels der
elektrischen Betätigungseinrichtung 70 in Richtung der erste Steuerstellung 60a betätigt
sein.
[0060] Zur Betätigung der von der Steuerventileinrichtung 45 der Figuren 1, 2 bzw. der Steuerventileinrichtung
60 der Figur 3 gebildeten Ventileinrichtung 7 ist eine elektronische Steuereinrichtung
80 vorgesehen, die eingangsseitig mit einer den Lastdruck des Hubantriebs 2, der in
der Verbindungsleitung 23 ansteht, erfassenden Sensoreinrichtung 81 und ausgangsseitig
mit der Betätigungseinrichtung 50 bzw. 70 in Verbindung steht. Die elektronische Steuereinrichtung
80 ist derart ausgebildet, dass die Steuerventileinrichtung 45 bzw. 60 der Steuerventileinrichtung
7 in Abhängigkeit vom Lastdruck des Hubantriebs 2 gesteuert wird.
[0061] Die elektronische Steuereinrichtung 80 ist derart ausgebildet, dass die Ventileinrichtung
7 bei einem Lastdruck des Hubantriebs 2 unterhalb eines Grenzlastdrucks in die Zuschaltstellung
betätigt wird und bei einem Lastdruck des Hubantriebs 2 oberhalb des Grenzlastdrucks
in die Abschaltstellung betätigt wird.
[0062] In den Figuren 1 und 2 wird hierzu die Steuerventileinrichtung 45 von der Steuereinrichtung
80 im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 bei einem mittels der Sensoreinrichtung 81 erfassten
Lastdruck des Hubantriebs 2 unterhalb des Grenzlastdruckes in die die Zuschaltstellung
bildende Sperrstellung 45a und von der Steuereinrichtung 80 im Hebenbetrieb des Hubantriebs
2 bei einem mittels der Sensoreinrichtung 81 erfassten Lastdruck des Hubantriebs 2
oberhalb des Grenzlastdruckes in die die Abschaltstellung bildende Durchflussstellung
45b angesteuert.
[0063] In der Figur 3 wird hierzu die Steuerventileinrichtung 60 von der Steuereinrichtung
80 im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 bei einem mittels der Sensoreinrichtung 81 erfassten
Lastdruck des Hubantriebs 2 unterhalb des Grenzlastdruckes in die die Zuschaltstellung
bildende erste Steuerstellung 60a und von der Steuereinrichtung 80 im Hebenbetrieb
des Hubantriebs 2 bei einem mittels der Sensoreinrichtung 81 erfassten Lastdruck des
Hubantriebs 2 oberhalb des Grenzlastdruckes in die die Abschaltstellung bildende zweite
Steuerstellung 60b angesteuert.
[0064] In der Zuschaltstellung der Ventileinrichtung 7 der Figuren 1 bis 3 kann somit eine
erhöhte Hubgeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels erzielt werden.
[0065] Alternativ oder zusätzlich kann die elektronische Steuereinrichtung 80 eingangsseitig
mit einem Bedienelement 85, beispielsweise einem Hebel oder Taster, das von der Bedienperson
des Flurförderzeugs betätigbar ist, und ausgangsseitig mit der Betätigungseinrichtung
50 bzw. 70 in Verbindung stehen, wobei die elektronische Steuereinrichtung 80 derart
ausgebildet ist, dass die Steuerventileinrichtung 45 bzw. 60 der Ventileinrichtung
7 in Abhängigkeit von der Betätigung des Bedienelements 85 gesteuert wird.
[0066] Die elektronische Steuereinrichtung 80 ist beispielsweise derart ausgebildet, dass
bei betätigtem Bedienelement 85 die Ventileinrichtung 7 in die Zuschaltstellung betätigt
wird und bei unbetätigtem Bedienelement die Ventileinrichtung 7 in die Abschaltstellung
betätigt wird.
[0067] In den Figuren 1 und 2 wird hierzu die Steuerventileinrichtung 45 von der Steuereinrichtung
80 im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 bei zusätzlich betätigtem Bedienelement 85 in
die die Zuschaltstellung bildende Sperrstellung 45a und von der Steuereinrichtung
80 im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 bei unbetätigtem Bedienelement 85 in die die
Abschaltstellung bildende Durchflussstellung 45b angesteuert.
[0068] In der Figur 3 wird hierzu die Steuerventileinrichtung 60 von der Steuereinrichtung
80 im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 bei zusätzlich betätigtem Bedienelement 85 in
die die Zuschaltstellung bildende erste Steuerstellung 60a und von der Steuereinrichtung
80 im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 bei unbetätigtem Bedienelement 85 in die die
Abschaltstellung bildende zweite Steuerstellung 60b angesteuert.
[0069] Die Bedienperson kann somit im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2 durch zusätzliche Betätigung
des Bedienelements 85 aktiv die Zuschaltstellung der Ventileinrichtung 7 der Figuren
1 bis 3 aktivieren und dadurch eine erhöhte Hubgeschwindigkeit des Lastaufnahmemittels
abrufen.
[0070] Alternativ kann die elektronische Steuereinrichtung 80 derart ausgebildet sein, dass
bei betätigtem Bedienelement 85 die Ventileinrichtung 7 in die Abschaltstellung betätigt
wird und bei unbetätigtem Bedienelement die Ventileinrichtung 7 in die Zuschaltstellung
betätigt wird.
[0071] Bei dem erfindungsgemäßen Hydrauliksystem 1 ist die Ventileinrichtung 7 in das Hydraulikdoppelpumpenaggregat
10 integriert. Das Zu- bzw. Abschalten der zweiten Hydraulikpumpe 6 erfolgt lastabhängig
vom Lastdruck im Hebenbetrieb des Hubantriebs 2, sensiert durch die Sensoreinrichtung
81 an der zum Hubantrieb 2 geführten Verbindungsleitung 23. Alternativ oder zusätzlich
kann das Zu- bzw. Abschalten der zweiten Hydraulikpumpe 6 in Abhängigkeit von der
Betätigung des Bedienelements 85 erfolgen.
[0072] Der Volumenstrom der zweiten Hydraulikumpe 6 wird bei dem erfindungsgemäßen Hydrauliksystem
1, sofern dieser nicht benötigt wird und sich die Ventileinrichtung 7 in der Abschaltstellung
befindet, direkt zum Saugkanal 12 der beiden Hydraulikpumpen 5, 6 gehäuseintern kurzgeschlossen.
Der Volumenstrom der zweiten Hydraulikumpe 6 wird bei dem erfindungsgemäßen Hydrauliksystem
1, sofern dieser für die Erhöhung der Hebengeschwindigkeit des Lastaufnahmittels benötigt
wird und sich die Ventileinrichtung 7 in der Zuschaltstellung befindet, direkt gehäuseintern
in den ersten Förderkanal 20 gefördert. Die zweite Hydraulikpumpe 6 benötigt somit
keine externe Verschlauchung bzw. Verrohrung.
[0073] Sofern der Lastdruck des Hubantriebs 2 im Hebenbetrieb unterhalb des definierten
Grenzlastdruckes, beispielsweise 100bar, liegt, kann die zweite Hydraulikpumpe 6 in
der Sperrstellung 45a der Steuerventileinrichtung 45 der Figuren 1, 2 bzw. in der
ersten Steuerstellung 60a der Steuerventileinrichtung 60 der Figur 3 zugeschaltet
werden. Dadurch lassen sich ohne und mit Teillast sehr hohe Hubgeschwindigkeiten des
Lastaufnahmemittels erreichen. Übersteigt der Lastdruck des Hubantriebs 2 im Hebenbetrieb
den definierten Grenzlastdruck und somit das Pumpendrehmoment der beiden Hydraulikpumpen
5, 6 das max. Drehmoment bzw. die max. Leistung des Antriebsmotors 8, so wird die
zweite Hydraulikpumpe 6 durch eine Betätigung der Steuerventileinrichtung 45 der Figuren
1, 2 in die Durchflussstellung 45b bzw. der Steuerventileinrichtung 60 der Figur 3
in die zweite Steuerstellung 60b zum Saugkanal 12 und somit zum Behälter 13 kurzgeschlossen.
Somit wirkt im Hebenbetrieb bei einem Lastdruck des Hubantriebs 2 oberhalb des definierten
Grenzlastdruckes nur noch die erste Hydraulikpumpe 5 zum Heben des Lastaufnahmemittels.
Das Rückschlagventil 40 der Figuren 1, 2 verhindert hierbei einen Kurzschluss der
ersten Hydraulikpumpe 5 zum Behälter 13.
[0074] Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt.
[0075] In der Figur 1 kann die Steuerventileinrichtung 45 alternativ als Proportionalventil
ausgebildet sein.
[0076] In der Figur 2 kann die Steuerventileinrichtung 45 alternativ als Schaltventil ausgebildet
sein.
[0077] In der Figur 3 kann die Steuerventileinrichtung 60 alternativ als Schaltventil ausgebildet
sein.
1. Hydrauliksystem (1) für ein Flurförderzeug, insbesondere batterie-elektrisch betriebenes
Flurförderzeug, mit einem Hubantrieb (2) zum Anheben und Absenken eines Lastaufnahmemittels,
wobei das Hydrauliksystem (1) eine erste Hydraulikpumpe (5) aufweist, die ausgebildet
ist, den Hubantrieb (2) mit Druckmittel zu versorgen, und eine zweite Hydraulikpumpe
(6) aufweist, die mittels einer Ventileinrichtung (7) zur Versorgung des Hubantriebs
(2) zuschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hydraulikpumpe (5) und die zweite Hydraulikpumpe (6) als Hydraulikdoppelpumpenaggregat
(10) ausgebildet sind und die Ventileinrichtung (7) in das Hydraulikdoppelpumpenaggregat
(10) integriert ist.
2. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydraulikdoppelpumpenaggregat (10) ein Gehäuse (11) aufweist und die Ventileinrichtung
(7) in das Gehäuse (11) eingebaut ist.
3. Hydrauliksystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (11) ein Saugkanal (12) ausgebildet ist, der mit einem Sauganschluss
(S1) der ersten Hydraulikpumpe (5) und mit einem Sauganschluss (S2) der zweiten Hydraulikpumpe
(6) verbunden ist, ein erster Förderkanal (20) ausgebildet ist, der mit einem Förderanschluss
(P1) der ersten Hydraulikpumpe (5) verbunden ist, und ein zweiter Förderkanal (30)
ausgebildet ist, der mit einem Förderanschluss (P2) der zweiten Hydraulikpumpe (6)
und mit dem ersten Förderkanal (20) verbunden ist.
4. Hydrauliksystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (7) eine Zuschaltstellung aufweist, in der der Förderanschluss
(P2) der zweiten Hydraulikpumpe (6) mit dem ersten Förderkanal (20) verbunden ist,
und eine Abschaltstellung aufweist, in der der Förderanschluss (P2) der zweiten Hydraulikpumpe
(6) mit dem Saugkanal (12) verbunden ist.
5. Hydrauliksystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (7) ein in dem zweiten Förderkanal (30) angeordnetes, in Richtung
zum ersten Förderkanal (20) öffnendes Rückschlagventil (40), insbesondere federbelastetes
Rückschlagventil, und eine Steuerventileinrichtung (45) aufweist, die in einem den
zweiten Förderkanal (30) mit dem Saugkanal (12) verbindenden Verbindungskanal (46)
angeordnet ist.
6. Hydrauliksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (45) eine die Zuschaltstellung bildenden Sperrstellung
(45a) und eine die Abschaltstellung bildende Durchflussstellung (45b) aufweist.
7. Hydrauliksystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (7) eine Steuerventileinrichtung (60) aufweist, die in dem
zweiten Förderkanal (30) angeordnet ist und an einen mit dem Saugkanal (12) verbundenen
Verbindungskanal (61) angeschlossen ist.
8. Hydrauliksystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (60) eine die Zuschaltstellung bildenden erste Steuerstellung
(60a) aufweist, in der der zweite Förderkanal (30) geöffnet ist und die Verbindung
des zweiten Förderkanals (30) mit dem Verbindungskanal (61) abgesperrt ist, und eine
die Abschaltstellung bildende zweite Steuerstellung (60b) aufweist, in der der zweite
Förderkanal (30) mit dem Verbindungskanal (61) verbunden ist und die Verbindung des
zweiten Förderkanals (30) mit dem ersten Förderkanal (20) abgesperrt ist.
9. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (45; 60) als Schaltventil oder als Proportionalventil
ausgebildet ist.
10. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (45; 60) elektrisch mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung
(50; 70), insbesondere mittels eines Magneten, betätigbar ist.
11. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektronische Steuereinrichtung (80) vorgesehen ist, die eingangsseitig mit
einem Bedienelement (85) und ausgangsseitig mit der Ventileinrichtung (7) zu deren
Ansteuerung in Verbindung steht, wobei die elektronische Steuereinrichtung (80) derart
ausgebildet ist, dass die Ventileinrichtung (7) in Abhängigkeit von der Betätigung
des Bedienelements (85) gesteuert wird.
12. Hydrauliksystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (80) derart ausgebildet ist, dass bei betätigtem
Bedienelement (85) die Ventileinrichtung (7) in die Zuschaltstellung oder in die Abschaltstellung
betätigt wird und bei unbetätigtem Bedienelement (85) die Ventileinrichtung (7) in
die Abschaltstellung oder in die Zuschaltstellung betätigt wird.
13. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektronische Steuereinrichtung (80) vorgesehen ist, die eingangsseitig mit
einer den Lastdruck des Hubantriebs (2) erfassenden Sensoreinrichtung (81) und ausgangsseitig
mit der Ventileinrichtung (7) zu deren Ansteuerung in Verbindung steht, wobei die
elektronische Steuereinrichtung (80) derart ausgebildet ist, dass die Ventileinrichtung
(7) in Abhängigkeit vom Lastdruck des Hubantriebs (2) gesteuert wird.
14. Hydrauliksystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (80) derart ausgebildet ist, dass die Ventileinrichtung
(7) bei einem Lastdruck des Hubantriebs (2) unterhalb eines Grenzlastdrucks in die
Zuschaltstellung betätigt wird und bei einem Lastdruck des Hubantriebs (2) oberhalb
des Grenzlastdrucks in die Abschaltstellung betätigt wird.
15. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hydraulikpumpe (5) und die zweite Hydraulikpumpe (6) von einem gemeinsamen
Antriebsmotor (8), insbesondere einem Elektromotor, angetrieben sind.