[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Träger für einen Rundkamm einer Kämmmaschine,
sowie eine Kämmvorrichtung und eine Kämmmaschine mit einem solchen Träger.
[0002] Derartige Träger für Rundkämme werden für Kämmmaschinen zum Auskämmen einer vorgelegten
Fasermasse (Baumwolle, Wolle usw.) verwendet, wobei die Vorlage der Fasermasse in
Form von auf Hülsen aufgewickelten Wattebahnen oder in Form von einzelnen Faserbändern
erfolgen kann. Die Kammspielzahlen (Kammspiel/Minute) haben sich in den letzten Jahren
wesentlich erhöht, was auch eine Erhöhung der Produktivität mit sich bringt.
[0003] Die für die Kämmmaschine in der Praxis verwendeten Rundkämme bestehen aus einem Rundkammträger,
der mit einer Klemmnabe oder einer andersartigen Stützfläche versehen ist, mit welcher
er drehfest auf einer angetriebenen Rundkammwelle befestigt ist. Auf einem Teilumfang
des Rundkammträgers ist ein Kämmsegment befestigt, mit welchem das von einem Zangenaggregat
vorgelegte Ende der Fasermasse (auch Faserbart genannt) ausgekämmt wird.
[0004] Die Anforderungen an einen solchen Rundkamm und damit an den Träger sind erhöht worden,
z. B. wenn der Rundkamm nicht mehr eine kontinuierliche Drehzahl aufweist, sondern
mit einer diskontinuierlichen Drehbewegung angetrieben wird, um das System besser
auf den Kämmprozess abzustimmen. Dabei entstehen hohe Beschleunigungskräfte durch
eine Überlagerung einer Grunddrehzahl mit einer sinusförmigen an- und abschwellenden
Drehzahl. Durch diese diskontinuierliche Bewegung werden hohe Anforderungen an den
Antrieb des Rundkammes und die Konstruktion des Trägers gestellt, insbesondere, wenn
die relativ grosse Masse des Rundkammes innerhalb kurzer Zeit beschleunigt, bzw. verzögert
werden muss.
[0005] In der
EP 2 426 239 A1 wurde eine Ausführung eines Rundkammes vorgeschlagen, welche bekannte Lösungen verbessert
und der Rundkamm ein geringeres Massenträgheitsmoment als vorher bekannte Lösungen
aufweist. Dabei wird vorgeschlagen, dass der Träger aus einem Hohlprofil besteht,
welches einen äusseren Kreisbogenförmigen Abschnitt für die Aufnahme der Kämmgarnitur
aufweist und mit einem diesem gegenüberliegenden inneren Abschnitt, mit einer in Richtung
der Welle offenen, halbkreisförmigen Mulde, welche sich in Längsrichtung des Hohlprofils
erstreckt und über welche sich der Träger auf einer Welle abstützt. Damit kann die
Masse und somit das Massenträgheitsmoment des Trägers niedrig gehalten werden.
[0006] Weiter offenbart die
EP 3 633 084 A1 einen Rundkamm mit einem Träger, welcher mit einem, zur Welle hin ragenden Federrippenpaar
versehen ist. Die Abstützung auf der Rundkammwelle erfolgt einzig über dieses Federrippenpaar.
Nun hat sich gezeigt, dass sich bei dieser Bauweise aufgrund der hohen Beschleunigungswerte
des Rundkammes zwischen den Stützflächen der Federrippen eine dynamische Verschiebung
gegenüber der Oberfläche der Rundkammwelle ergibt. Dies führt zu einem hohen Verschleiss
der Stützflächen der Federrippen und der Oberfläche der Rundkammwelle.
[0007] Nachteilig an den vorbekannten Bauweisen ist, dass eine Nachrüstung von neuen Rundkämmen
auf bereits länger im Einsatz stehenden Rundkammwellen nicht ohne eine Überarbeitung
der Rundkammwellen möglich ist. Für die vorgesehenen Befestigungen der Träger ist
eine unbeschädigte und einwandfreie konzentrische Oberfläche der Rundkammwelle Voraussetzung.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Träger für einen Rundkamm
zu schaffen, welcher eine Montage auf bereits genutzten Rundkammwellen ermöglicht
und eine Erhöhung der Standzeit der Befestigungselemente des Trägers ergibt.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtungen mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche.
[0010] Vorgeschlagen wird ein Träger für einen Rundkamm einer Kämmmaschine mit einer Garniturauflagefläche
zur Aufnahme einer Kämmgarnitur und mit zumindest einer der Garniturauflagefläche
gegenüberliegenden Stützfläche zur Abstützung des Trägers auf einer Rundkammwelle,
wobei die Stützfläche als wenigstens ein Federrippenpaar ausgebildet ist. Der Stützfläche
ist ein Verschleissschutzelement zugeordnet. Die Ausführung der Stützflächen als Federrippenpaar
hat den Vorteil, dass eine Höhenverstellung der Kämmgarnitur gegenüber der Rundkammachse
direkt über die Befestigungselemente des Trägers erfolgen kann. Das Federrippenpaar
ist als sich gegenüberstehende Rippen mit einem frei in den Raum gegen die Rundkammachse
gerichteten, respektive in den Raum unterhalb einer Oberkante der Rundkammwelle gerichteten
Ende ausgeführt. An den Enden der Rippen des Federrippenpaares sind Stützflächen vorgesehen,
welche bei einer Anlage auf einer Oberfläche einer in der Rundkammachse befindlichen
Rundkammwelle unter einer durch eine Spannung der Befestigungselemente bestimmten
Auslenkung der Federrippen zur Anlage gebracht sind. Der Abstand der Kämmgarnitur
von der Rundkammachse ist damit durch eine unterschiedliche Auslenkung des Federrippenpaares
einstellbar. Die Rippen des Federrippenpaares werden bei einer Montage des Trägers
auf der Rundkammwelle durch die Oberfläche der Rundkammwelle entsprechend ausgelenkt.
Die vorgesehenen Stützflächen an den Federrippen können als tatsächliche gerade oder
bogenförmige Flächen vorgesehen sein. Wobei auch eine konvexe Form der Enden der Federrippen
als Auflage im Sinne der Anmeldung zu verstehen ist. Bei einer konvexen Ausführung
der Enden der Federrippen kommt es bei einer Anlage an die Rundkammwelle zu einer
linienförmigen Anlage der Federrippe auf der Oberfläche der Rundkammwelle. Bei einer
Montage des Trägers auf der Rundkammwelle werden die Federrippen ausgelenkt und der
Träger wird unter der Biegekraft der Federrippen von der Rundkammwelle weggedrückt
respektive durch die Befestigungselemente an die Rundkammwelle herangezogen. Durch
das Verschleissschutzelement wird den Beanspruchungen durch die Bewegung des Rundkammes,
welche sich direkt auf eine Berührungsfläche zwischen einer Oberfläche der Rundkammwelle
und dem Träger auswirkt, eine entsprechende Abhilfe entgegengestellt.
[0011] In einer ersten Ausführungsform ist das Verschleissschutzelement als ein jeweils
auf der Stützfläche des Federrippenpaares aufgebrachtes Gummielement ausgebildet.
Die Ausführung als Gummielement hat neben der Verschleissminderung zusätzlich den
Vorteil, dass eine galvanische Trennung zwischen den Stützflächen des Trägers und
der Rundkammwelle, auf welcher der Träger abgestützt ist, erreicht wird. Damit wird
ein Schutz gewährleistet vor Korrosion, welche aufgrund der unterschiedlichen Materialien
von Träger und Rundkammwelle auftreten kann. Um den Bewegungen der Federrippen aufgrund
der Beschleunigungen des Trägers im Betrieb der Kämmmaschine gerecht zu werden ist
es von Vorteil, wenn das Gummielement auf die Stützfläche des Trägers aufgeklebt ist.
Alternativ kann das Gummielement formschlüssig an der Federrippe angebracht werden.
Dazu können beispielsweise entsprechende Rastelemente an der Federrippe sowie am Gummielement
vorgesehen sein. Durch eine entsprechende Ausbildung der Federrippen im Bereich der
Stützflächen und einer Formgebung des Gummielements ist auch eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen dem Gummielement und der Federrippe möglich. Das Gummielement
nimmt aufgrund seiner schwingungsdämpfenden Eigenschaften durch die Bewegungen des
Rundkammträgers entstehende Mikrovibrationen (Relativbewegungen der Stützflächen zur
Oberfläche der Rundkammwelle) in sich auf, ohne eine Differenzbewegung der Oberflächen
zu bewirken, welche einen erhöhten Verschleiss ergeben würden.
[0012] In einer zweiten Ausführungsform ist das Verschleissschutzelement als eine Beschichtung
oder Lackierung der Federrippen ausgeführt. Die Beschichtung oder Lackierung kann
dabei auf den Bereich der Stützfläche begrenzt werden. Vorteilhafterweise wird dabei
eine Lackierung mit hohen Gleiteigenschaften respektive einem geringen Reibkoeffizienten,
einhergehend mit einer hohen Druckfestigkeit vorgesehen, wodurch eine verschleissfeste
Beschichtung erreicht wird. Bevorzugterweise ist eine Beschichtung aus PTFE (Teflon)
oder mit einer Einlage von Molybdänsulfid (MOS
2) vorgesehen. Eine derartige Beschichtung kann durch Kleben, Auftragen in flüssiger
Form oder als Pulverbeschichtung erfolgen. Eine besonders bevorzugte Art eines verwendeten
Lackes ist derart gestaltet, dass der Lack wie beim Gummielement die Mikrovibrationen
in sich aufnehmen kann ohne dass ein Gleiten zwischen der Stützfläche und der Rundkammwelle
in Erscheinung tritt.
[0013] In einer dritten Ausführungsform ist das Verschleissschutzelement als ein Federblech
ausgebildet, wobei das Federblech als Trennmittel zwischen der Stützfläche und der
Rundkammwelle vorgesehen ist. Die Ausführung mit einem Trennblech hat den Vorteil,
dass eine einfache Herstellung möglich ist und mit Trennblech eine vom Zustand der
Rundkammwelle unabhängige Oberfläche zur Abstützung des Trägers erreicht wird. Die
Beschaffenheit der Oberfläche, auf welcher sich das Federrippenpaar des Trägers stützt,
wird durch die Ausführung und Materialwahl des Trennbleches festgelegt. Das Federblech
ist in seiner Form an die Rundkammwelle angepasst, wobei das Federblech in eingesetztem
Zustand die Rundkammwelle um mehr als 180 Winkelgrade umschliesst, wodurch sich das
Federblech ohne zusätzliche Befestigungselemente auf der Rundkammwelle hält. Dadurch
wird es möglich auch Kämmmaschinen älteren Datums mit Rundkämmen neuster Generation
nachzurüsten, ohne eine aufwändige Aufarbeitung der Rundkammwellen machen zu müssen.
[0014] Bevorzugterweise weist das Federblech zumindest vier Befestigungspunkte auf und ist
an den Befestigungspunkten mit gebogenen Laschen an die Federrippen geklemmt. Im Federblech
sind durch eine Anordnung von Schlitzen Laschen gebildet. Die Laschen können unabhängig
von der Formgebung des Federblechs gebogen werden. Dadurch gelingt es, an den Stellen
der Laschen die Federrippen des Trägers zwischen das Federblech und die am Federblech
angebrachten Laschen zu klemmen. Das Federblech wird auf einer der Rundkammwelle zugewandten
Seite an die Stützflächen der Federrippen angelegt und die Laschen werden derart gebogen,
dass sie auf einer der Rundkammwelle abgewandten Seite der Stützflächen zu liegen
kommen. Auf diese Weise ist das Federblech auch bei einem Austausch des Trägers unverlierbar
am Träger in einer vorbestimmten Position gehalten. Die Position des Federblechs am
Träger wird bestimmt durch die im Federblech vorgesehenen Ausnehmungen für die Befestigungselemente
des Trägers an der Rundkammwelle. Durch diese Befestigung des Federbleches am Träger
ist es nicht notwendig, dass das Federblech die Rundkammwelle mit mehr als 180 Winkelgraden
umschliesst. Es genügt, wenn das Federblech über die Stützflächen der Federrippen
hinausragt.
[0015] Von Vorteil ist es, wenn das Federblech aus gehärtetem Stahl ausgeführt ist. Bevorzugt
ist das Federblech aus einem korrosionsbeständigen Stahl, beispielsweise Chromstahl
gefertigt. Als Alternative hat sich auch eine Ausführung aus Messing bewährt. Messing
weist zwar eine höhere Duktilität auf, zeichnet sich jedoch aus durch gute Gleiteigenschaften.
[0016] Weiter wird eine Kämmvorrichtung vorgeschlagen mit einem Rundkamm, wobei der Rundkamm
ein Gegengewicht und einen Träger mit einer Garniturauflagefläche auf welcher eine
Kämmgarnitur angebracht ist, aufweist und der Träger mit dem Gegengewicht gegenseitig
auf einer Rundkammwelle angeordnet und mit Befestigungsschrauben durch die Rundkammwelle
miteinander verspannt sind. Der Träger weist zumindest eine der Garniturauflagefläche
gegenüberliegende als wenigstens ein Federrippenpaar ausgebildete Stützfläche zur
Abstützung des Trägers auf der Rundkammwelle auf. Der Stützfläche ist ein nach einem
der vorherigen Ansprüche ausgeführtes Verschleissschutzelement zugeordnet.
[0017] Bevorzugterweise ist das als Federblech ausgeführte Verschleissschutzelement auf
die Rundkammwelle aufgeklipst. Um dies zu erreichen ist das Federblech als eine Hülse
ausgebildet, welche nach dem Aufklipsen die Rundkammwelle um mehr als 180 Winkelgrade
umschliesst. Durch die Federwirkung des Federbleches wird das Verschleissschutzelement
in Form des Federbleches auf der Rundkammwelle gehalten, wodurch eine einfache Montage
des Trägers des Rundkammes möglich wird.
[0018] Vorteilhafterweise erstreckt sich das Federblech über eine gesamte Länge des Rundkammes,
wobei im Federblech zumindest für die Befestigungsschrauben des Trägers Ausnehmungen
vorgesehen sind. Die Ausnehmungen sind dergestalt ausgeführt, dass eine Durchführung
der Befestigungselemente für den Träger nicht behindert wird.
[0019] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Gegengewicht unabhängig vom Träger an der
Rundkammwelle mit Befestigungselementen drehfest gehalten ist. Dadurch ist ein Austausch
des Trägers respektive des Verschleissschutzelementes möglich, ohne auch das Ausgleichsgewicht
von der Rundkammwelle abnehmen zu müssen.
[0020] Auch wird eine Kämmmaschine mit wenigstens einer Kämmvorrichtung nach der obigen
Beschreibung vorgeschlagen.
[0021] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines Kämmkopfes 1 einer Kämmmaschine nach dem Stand
der Technik;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfin-dungsgemässen
Trägers im Querschnitt;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfin-dungsgemässen
Trägers im Querschnitt;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Ver-schleissschutzelementes;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Ver-schleissschutzelementes;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Ver-schleissschutzelementes;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer Kämmvorrichtung mit einem Verschleis-sschutzelement
im Querschnitt;
- Figur 8
- eine schematische Darstellung der Kämmvorrichtung in einer Ansicht X nach der Figur
7;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines erfin-dungsgemässen
Trägers im Querschnitt;
- Figur 10a
- eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines Ver-schleissschutzelementes
und
- Figur 10b
- eine schematische Darstellung einer fünften Ausführungsform eines Ver-schleissschutzelementes.
[0022] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kämmkopfes 1 einer Kämmmaschine
nach dem Stand der Technik. Bei bekannten Kämmmaschinen sind z. B. acht solcher Kämmköpfe
1 nebeneinander angeordnet. Der Kämmkopf 1, von welchem nur ein Teil der Elemente
dargestellt ist, weist ein Zangenaggregat auf, welches über Schwenkarme 3 und 4 um
eine Zangenwelle 5 und eine Rundkammachse 6 hin und her schwenkbar in einem Rahmen
der Kämmmaschine gelagert ist. Die Zangenwelle 5 wird von einem nicht näher gezeigten
Antrieb angetrieben, um dem Zangenaggregat eine Hin- und Her-Bewegung zu verleihen.
In der Rundkammachse 6 ist eine Rundkammwelle 8 angeordnet auf welcher ein Rundkamm
7 drehfest befestigt ist. Die Rundkammwelle 8 mit ihrer Rundkammachse 6 wird ebenfalls
von einem nicht gezeigten Antrieb in Drehrichtung 23 diskontinuierlich angetrieben.
Der unterhalb des Zangenaggregates auf der Rundkammwelle 8 befestigte Rundkamm 7 besteht
bei der gezeigten bekannten Lösung aus einem Grundkörper 10 und einem Gegengewicht
11 befestigt ist. Die Befestigung des Gegengewichtes 11 erfolgt wie schematisch dargestellt
über die Schrauben 12, über welche das Gegengewicht 11 an der Rundkammwelle 8 befestigt
ist. Der Grundkörper 10 ist über Befestigungsschrauben 9 durch die Rundkammwelle 8
mit dem Gegengewicht 11 verspannt und dadurch mit der Rundkammwelle 8 fest verbunden.
Oberhalb des Grundkörpers 10, welcher sich, wie das Gegengewicht 11, über eine gesamte
Länge des Rundkammes 7 erstreckt, ist eine Kämmgarnitur 13 befestigt.
[0023] Das Zangenaggregat wird gebildet aus einem Zangenrahmen 14, an welchem eine untere
Zangenplatte 15 und eine obere Zangenplatte 16 befestigt ist. In der gezeigten Ausführungsform
ist das Zangenaggregat geschlossen, wobei der aus der Klemmstelle des Zangenaggregates
herausragende Faserbart 17 von der Kämmgarnitur 13 erfasst und ausgekämmt wird. Dabei
wird die Auskämmung wesentlich durch den Abstand 24 zwischen der unteren Zangenplatte
15 und einem Hüllkreis 2 der Kämmgarnitur 13 bestimmt. Ebenfalls im Zangenrahmen 14
ist oberhalb der unteren Zangenplatte 15 eine Speisewalze 18 drehbar gelagert, welche
z. B. von einem nicht gezeigten Klinkenantrieb schrittweise angetrieben wird. Über
diese Speisewalze 18 wird eine der Kämmvorrichtung 1 zugeführte Watte 19 (oder einzelne
Faserbänder) der Klemmstelle des Zangenaggregates zugeführt. Nach erfolgtem Auskämmvorgang
des Faserbartes 17 wird das Zangenaggregat in Richtung eines nachfolgenden Abreisswalzenpaare
20 verschwenkt. Bei diesem Schwenkvorgang öffnet sich das Zangenaggregat und das ausgekämmte
Ende der Watte 19 bzw. der Faserbart 17 wird auf das Ende eines zuvor gebildeten Faservlieses
21 aufgelegt und unter Einwirkung der Klemmstelle der Abreisswalzen 20 mit diesem
verlötet und in Förderrichtung 22 abtransportiert. Während eines Kämmvorganges wird
die Rundkammwelle 8 und damit auch der Träger 10 in Drehrichtung 23 beschleunigt und
wiederum gebremst.
[0024] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Trägers 25 im Querschnitt. Der Träger 25 ist als Profil mit einer Garniturauflagefläche
26 dargestellt, welches mit einem Federrippenpaar 28 auf einer Rundkammwelle 8 aufgesetzt
ist. Dabei ist das Federrippenpaar 28 mit den jeweiligen Stützflächen 27 auf einer
Oberfläche der in der Rundkammachse 6 angeordneten Rundkammwelle 8 angelegt. Figur
3 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Trägers 25 im Querschnitt. Im Unterschied zur Ausführung nach Figur 2 ist ein zusätzliches
zweites Federrippenpaar 29 gezeigt.
[0025] Dadurch ist eine stärkere Verspannung des Trägers 25 auf der Rundkammwelle 8 oder
eine entsprechend geringere Belastung eines einzelnen Federrippenpaares 28, 29 möglich.
Die Ausbildung der Stützflächen 27 aller Federrippenpaare 28 und 29 respektive die
Anordnung eines Verschleissschutzelementes zwischen den Stützflächen 27 und der Rundkammwelle
8 ist den Figuren 4 bis 6 zu entnehmen.
[0026] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten und Figur 5 einer zweiten
Ausführungsform eines Verschleissschutzelementes. Das Ende einer Rippe des Federrippenpaares
28 ist mit der Stützfläche 27 zur Anlage auf der Rundkammwelle 8 gezeigt. Zwischen
der Stützfläche 27 und der Rundkammwelle 8 ist in der ersten Ausführungsform eine
Beschichtung 31 und in der zweiten Ausführungsform ein Gummielement 30 vorgesehen.
Das Gummielement ist um die federrippe gelegt und vorteilhafterweise mit dieser verklebt.
[0027] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Verschleissschutzelementes.
Dabei ist das Verschleissschutzelement in Form eines Federbleches 32 ausgeführt. Die
Rundkammwelle 8 ist andeutungsweise gezeigt, um darzustellen, dass ein einfaches Aufklipsen
des Federbleches 32 auf die Rundkammwelle 8 vorgesehen ist. Das Federblech 32 ist
mit einer entsprechend geringen Blechstärke ausgeführt. An den Stellen der Befestigungselemente
für den Träger des Rundkammes sind Im Federblech 32 Ausnehmungen 35 vorgesehen. Für
den eingebauten Zustand des Federbleches 32 siehe Figuren 7 und 8.
[0028] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung einer Kämmvorrichtung mit einem Verschleissschutzelement
in einem Längsschnitt und Figur 8 eine schematische Darstellung der Kämmvorrichtung
in einer Ansicht X nach der Figur 7. Die Kämmvorrichtung umfasst einen Rundkamm und
ein Gegengewicht 11, wobei der Rundkamm im Wesentlichen durch einen Träger 25 und
eine daran befestigte Kämmgarnitur (nicht gezeigt) gebildet ist. Der Träger 25 weist
eine Garniturauflagefläche 26 auf. Das Gegengewicht 11 ist mit Befestigungselementen
34 an der Rundkammwelle 8 befestigt. Durch die Rundkammwelle 8 hindurch ist der Träger
25 mit dem Gegengewicht 11 über durchgreifende Befestigungselemente 33 auf der Rundkammwelle
8 verspannt. Die Rippen des Federrippenpaares 28 weisen an ihren Enden Stützflächen
27 auf. Zwischen einer Oberfläche 36 der Rundkammwelle 8 und den Stützflächen 27 des
Federrippenpaares 28 ist ein Verschleissschutzelement in Form eines Federbleches 32
vorgesehen. Bei einem Befestigen des Trägers 25 auf der Rundkammwelle 8 kommen die
Stützflächen 27 des Federrippenpaares 28 auf dem Federblech 32 zur Anlage und werden
bei einem Festziehen der Befestigungselemente 33 verformt.
[0029] Durch die Drehbewegung 23 der Kämmvorrichtung wirken sich auf den Träger 25 und das
Gegengewicht 11 Beschleunigungskräfte aus. Ein durch die Wirkung des Federrippenpaares
28 bei nicht voll gespannten Befestigungselementen 33 einstellbarer Spalt 37 zwischen
dem Träger 25 und einer Oberfläche 36 der Rundkammwelle 8 respektive der Oberfläche
des Federbleches 32 bestimmt den Abstand zwischen der Garniturauflagefläche 26 und
der Rundkammwelle 8. Der Spalt 37 kann durch ein Festziehen oder Lösen der Befestigungselemente
33 vergrössert oder verkleinert werden.
[0030] Figur 9 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Trägers 25 im Querschnitt. Der Träger 25 ist als Profil mit einer Garniturauflagefläche
26 dargestellt, welches mit einem Federrippenpaar 28 auf einer Rundkammwelle 8 aufgesetzt
ist. Dabei ist das Federrippenpaar 28 mit den jeweiligen Stützflächen 27 auf einer
Oberfläche der in der Rundkammachse 6 angeordneten Rundkammwelle 8 angelegt. Zwischen
den Stützflächen 27 des Federrippenpaares 28 ist ein Verschleissschutzelemente in
Form eines Federbleches 32 angeordnet. Das Federblech 32 ist mit Laschen 38 ausgebildet
(siehe auch Figuren 10 und 10a). Diese Laschen 38 können gegenüber dem restlichen
Federblech 32 aufgebogen werden, sodass sie in eingebautem Zustand auf einer der Rundkammwelle
8 abgewandten Seite des Federbleches 32 zu liegen kommen und dadurch das Federblech
32 in den Federrippen 28 geklemmt und damit am Träger 25 befestigt ist.
[0031] Figur 10a und 10b zeigen eine schematische Darstellung einer vierten und fünften
Ausführungsform eines Verschleissschutzelementes. Die Verschleissschutzelemente sind
als Federbleche 32 ausgebildet. Im Federblech 32 sind jeweils Laschen 38 vorgesehen,
in der Darstellung ist jeweils nur eine Lasche gezeigt, es sind jedoch in einem Federblech
32 zumindest 4 Laschen 38 vorzusehen, wobei die Laschen 38 beispielhaft symmetrisch
angeordnet sind. Eine symmetrische Anordnung der Laschen 38 ist jedoch nicht zwingend
notwendig. Auch können die Laschen 38 kleiner als gezeigt im Verhältnis zum Federblech
32 ausgeführt und dafür in grösserer Zahl vorgesehen werden. Das Federblech 32 ist
mit einer entsprechend geringen Blechstärke ausgeführt. An den Stellen der Befestigungselemente
für den Träger des Rundkammes sind Im Federblech 32 Ausnehmungen 35 vorgesehen. Für
den eingebauten Zustand des Federbleches 32 siehe Figur 9.
[0032] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Kämmkopf
- 2
- Hüllkreis der Kämmgarnitur
- 3
- Schwenkarm
- 4
- Schwenkarm
- 5
- Zangenwelle
- 6
- Rundkammachse
- 7
- Rundkamm
- 8
- Rundkammwelle
- 9
- Befestigungsschraube
- 10
- Grundkörper
- 11
- Gegengewicht
- 12
- Schrauben
- 13
- Kämmgarnitur
- 14
- Zangenrahmen
- 15
- Untere Zangenplatte
- 16
- Obere Zangenplatte
- 17
- Faserbart
- 18
- Speisewalze
- 19
- Watte
- 20
- Abreisswalzenpaar
- 21
- Förderrichtung
- 22
- Faservlies
- 23
- Drehrichtung Rundkamm
- 24
- Abstand
- 25
- Träger
- 26
- Garniturauflagefläche
- 27
- Stützfläche
- 28
- Federrippenpaar
- 29
- Zweites Federrippenpaar
- 30
- Gummielement
- 31
- Beschichtung
- 32
- Federblech
- 33
- Befestigungselemente Träger
- 34
- Befestigungselemente Gegengewicht
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Oberfläche Rundkammwelle
- 37
- Spalt
- 38
- Lasche
1. Träger (25) für einen Rundkamm (7) einer Kämmmaschine mit einer Garniturauflagefläche
(26) zur Aufnahme einer Kämmgarnitur (13) und mit zumindest einer der Garniturauflagefläche
(26) gegenüberliegenden Stützfläche (27) zur Abstützung des Trägers (25) auf einer
Rundkammwelle (8), wobei die Stützfläche (27) als wenigstens ein Federrippenpaar (28;
29) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützfläche (27) ein Verschleissschutzelement (30;31) zugeordnet ist.
2. Träger (25) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschleissschutzelement als ein jeweils auf der Stützfläche (27) des Federrippenpaares
(28;29) aufgebrachtes Gummielement (30) ausgebildet ist.
3. Träger (25) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummielement (30) auf die Stützfläche (27) aufgeklebt ist.
4. Träger (25) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummielement (30) formschlüssig an der Federrippe (28;29) angebracht ist.
5. Träger (25) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschleissschutzelement als eine Beschichtung (31) oder Lackierung der Stützfläche
(27) des Federrippenpaares (28;29) ausgeführt ist.
6. Träger (25) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Beschichtung (31) aus PTFE (Teflon) oder mit einer Einlage von Molybdänsulfid
(MOS2) vorgesehen ist.
7. Träger (25) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschleissschutzelement als ein Federblech (32) ausgebildet ist, wobei das Federblech
(32) als Trennmittel zwischen der Stützfläche (27) und der Rundkammwelle (8) vorgesehen
ist.
8. Träger (25) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Federblech (32) zumindest vier Befestigungspunkte aufweist und an den Befestigungspunkten
mit gebogenen Laschen (39) an die Federrippen (28; 29) geklemmt ist.
9. Träger (25) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Federblech (32) aus gehärtetem Stahl oder Messing vorgesehen ist.
10. Kämmvorrichtung mit einem Rundkamm (7), wobei der Rundkamm (7) ein Gegengewicht (11)
und einen Träger (24) mit einer Garniturauflagefläche (26), auf welcher eine Kämmgarnitur
(13) angebracht ist, aufweist und der Träger (25) mit dem Gegengewicht (11) gegenseitig
auf einer Rundkammwelle (8) angeordnet und mit Befestigungselementen (32) durch die
Rundkammwelle (8) miteinander verspannt sind, und wobei der Träger (25) zumindest
eine der Garniturauflagefläche (26) gegenüberliegende als wenigstens ein Federrippenpaar
(28; 29) ausgebildete Stützfläche (27) zur Abstützung des Trägers (25) auf der Rundkammwelle
(8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützfläche (27) ein nach einem der vorherigen Ansprüche ausgeführtes Verschleissschutzelement
(30;31) zugeordnet ist.
11. Kämmvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das als Federblech (32) ausgeführte Verschleissschutzelement auf die Rundkammwelle
(8) aufgeklipst ist.
12. Kämmvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Federblech (32) sich über eine gesamte Länge des Rundkammes (7) erstreckt und
im Federblech (32) zumindest für die Befestigungselemente (32) des Trägers (25) Ausnehmungen
(34) vorgesehen sind.
13. Kämmmaschine mit wenigstens einer Kämmvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12.