[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Adaption einer Nivellierregelung
eines Straßenfertigers sowie einen Straßenfertiger.
[0002] Ein Straßenfertiger umfasst eine Zugmaschine und eine Einbaubohle, wobei die Einbaubohle
mittels eines Bohlenholms mit der Zugmaschine verbunden ist. Der Zugpunkt, also der
Ort, an dem der Bohlenholm mit der Zugmaschine verbunden ist, ist dabei höhenverstellbar.
Über die Zugpunkthöhe können Unebenheiten ausgeglichen und Schichtdicken eingestellt
werden. Es ist bekannt, die Einstellung der Zugpunkthöhe, also die Nivellierregelung,
basierend auf erfassten Messgrößen automatisch vorzunehmen. So kann beispielsweise
die Höhe der Oberfläche des zu asphaltierenden Planums mittels eines mechanischen
Tasters oder eines Ultraschallsensors erfasst werden, um die Nivellierregelung darauf
basierend einzustellen. Dazu können auch Höhenreferenzsysteme, wie Leitdraht oder
Rotationslaser, verwendet werden.
[0003] Aus der
EP 2 687 631 B1 ist es bekannt, ein dreidimensionales Oberflächenprofil des Planums in Form einer
Punktwolke zu erstellen. Dazu ist an dem Straßenfertiger ein 3D-Scanner, insbesondere
Laserscanner, vorhanden. Ein Steuerungssystem des Straßenfertigers wandelt die Punktwolke
in ein Steuerungssignal für die Nivellierreglung um.
[0004] Nachteilig ist bei allen automatischen Verfahren zur Nivellierregelung bislang, dass
trotz Erfassen des Höhenprofils des Planums, und damit dessen Unebenheiten, die automatische
Nivellierregelung beim Einbau weiterhin Unebenheiten im eingebauten Straßenbelag erzeugt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Adaption einer Nivellierregelung
und einen Straßenfertiger bereitzustellen, bei welchen die Einbaugüte weiter verbessert
ist.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie einen Straßenfertiger
gemäß Anspruch 12. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Adaption einer Nivellierregelung eines Straßenfertigers
umfasst folgende Verfahrensschritte:
- Erfassen von ersten Bodenprofildaten L0 eines ersten Bodenprofils eines Planums in
einer Umgebung des Straßenfertigers zum Zeitpunkt t0, wobei sich der Straßenfertiger
an der Position x0 befindet;
- Erfassen von zweiten Bodenprofildaten L1 eines zweiten Bodenprofils des Planums in
einer Umgebung des Straßenfertigers zum Zeitpunkt t1, wobei sich der Straßenfertiger
an der Position x1 befindet, und wobei das zweite Bodenprofil das erste Bodenprofil
teilweise überlappt;
- Bestimmen einer Verschiebungs- und Rotationsmatrix M, welche eine Bewegung des Straßenfertigers
im Raum vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 abbildet;
- Erstellen von korrigierten Bodenprofildaten L1' aus den Bodenprofildaten L1 mittels
der Matrix M;
- Festlegen eines Analysebereichs LA, welcher wenigstens einen Abschnitt der Bodenprofildaten
L0 und/oder einen Abschnitt der korrigierten Bodenprofildaten L1' umfasst;
- Analyse des Analysebereichs LA, insbesondere Ermittlung von Höhenänderungen;
- Anpassen der Nivellierregelung für die Strecke des Analysebereichs LA anhand der bei
der Analyse gewonnenen Daten.
[0008] Die Verfahrensschritte sind dazu geeignet, in der hier dargestellten Reihenfolge
ausgeführt zu werden.
[0009] Das Erstellen von korrigierten Bodenprofildaten L1' mittels der Verschiebungs- und
Rotationsmatrix M kompensiert die Eigenbewegung des Straßenfertigers mit dem darauf
angebrachten Bodenprofilscanner. So kann aus einer Abfolge von erfassten und korrigierten
Bodenprofildaten L0 (=L0'), L1', L2', L3', ..., Ln' ein zusammenhängender Bereich
von digitalen Bodenprofildaten Lges' erstellt und gespeichert werden. Der Analysebereich
LA kann sich über einen gewünschten Abschnitt der Bodenprofildaten Lges' erstrecken
und beispielsweise eine Länge von 2 bis 15 Meter aufweisen. Bevorzugt weist der Analysebereich
LA eine Länge von 5 Meter oder 10 Meter auf. Die Analysebereiche LA können sich dann
aneinander anschließen und bilden jeweils die Grundlage einer Neuberechnung der Anpassung
der Nivellierregelung. Die Bewegung des Straßenfertigers wird also zu einer quasi
schwebenden Bewegung korrigiert. Anpassen der Nivellierregelung für die Strecke des
Analysebereichs LA bedeutet eine Beeinflussung oder Justierung der Nivellierregelung
bzw. des Nivellierreglers, also deren Funktionsweise, an sich, stellt also einen der
Nivellierregelung vorgelagerten Schritt dar. Die angepasste Nivellierregelung führt
dann den Einbau des entsprechenden Streckenabschnitts durch. Die bislang bekannten
und fest konfigurierten Nivellierregler erzeugten häufig eine Welligkeit des neu eingebauten
Straßenbelags, wenn sie eine Unebenheit des Planums im Vergleich zu einer Höhenreferenz,
beispielsweise eines Leitdrahtes, detektieren. Diese Welligkeit kann nun durch das
Anpassen des Regelverhaltens der Nivellierregelung in Abhängigkeit der analysierten
Höhenänderungen verringert oder sogar eliminiert werden.
[0010] Das Erfassen der Bodenprofildaten kann mit einem Bodenprofilscanner, welcher an dem
Straßenfertiger angeordnet ist, erfolgen. Die Umgebung des Straßenfertigers, in welcher
die Bodenprofildaten erfasst werden, kann insbesondere ein Bereich vor dem Straßenfertiger
oder seitlich des Straßenfertigers sein. Denkbar ist es alternativ auch, dass das
Erfassen der Bodenprofildaten mit einem an einem vorausfahrenden Beschicker angeordneten
Bodenprofilscanner erfolgt. Das Bestimmen der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M
kann basierend auf der Überlappung des ersten und zweiten Bodenprofils erfolgen. Die
Verschiebungs- und Rotationsmatrix M kann die gesamte Bewegung des Straßenfertigers,
also Translation und Rotation in allen drei Raumrichtungen abbilden. Die Matrix M
bildet insbesondere die Fahrbewegung, sowie Neigungsbewegungen um eine Längs- und/oder
Querachse des Straßenfertigers ab. Die Neigungsbewegungen können beispielsweise durch
Unebenheiten des Planums hervorgerufen sein. Die Analyse des Analysebereichs LA kann
insbesondere die Ermittlung von Höhen von Unebenheiten im Vergleich zu einer Referenzhöhe
umfassen. Das Anpassen der Nivellierregelung kann ein Anpassen von einem oder mehreren
Parametern und/oder die Auswahl von zu verwendenden Eingangsgrößen, insbesondere Sensordaten,
umfassen. Das Anpassen der Nivellierregelung kann zudem das Auswählen von zu verwendender
Untereinheiten der Nivellierregelung, also beispielsweise einzelner Reglerelemente,
Berechnungsblöcke, Algorithmen oder dergleichen umfassen.
[0011] Vorzugsweise ist das erste und zweite Bodenprofil ein- oder zweidimensional und weist
zumindest eine Raumrichtung parallel zur Fahrtrichtung des Straßenfertigers auf. So
können insbesondere quer zur Fahrtrichtung verlaufende Unebenheiten, welche einen
vorrangigen Einfluss auf die Ebenheit des Straßenbelags haben, erfasst werden. Insbesondere
kann, beispielsweise mittels eines Laserscanners, ein parallel zur Fahrtrichtung verlaufender
Linienscan durchgeführt werden. Der Linienscan der Bodenprofildaten L1 kann dann den
Linienscan der Bodenprofildaten L0 teilweise überlappen. Eine entsprechende Überlappung
der Messungen kann dann jeweils für die Bodenprofildaten Ln und Ln-1 erfolgen, wobei
sich der Straßenfertiger zwischen den Messungen jeweils um eine gewisse Strecke in
Fahrtrichtung fortbewegt hat. Die Erfassung der Bodenprofildaten, also der Scan, erfolgt
zweckmäßig in einer Geschwindigkeit, welche hoch im Vergleich zur Geschwindigkeit
des Straßenfertigers ist, so dass der Straßenfertiger für die Messung nicht anhalten
muss. Denkbar ist auch eine dreidimensionale Bodenprofilerfassung einer Fläche des
Planums, beispielsweise mittels Stereokamera. Auch die jeweils aufeinanderfolgenden
dreidimensionalen Flächenaufnahmen können sich abschnittsweise überlappen. Ebenso
können zwei Linienscans durch zwei nebeneinander angeordnete Bodenprofilscanner durchgeführt
werden. Die zwei Linienscans haben dann in Kombination eine Erstreckung in Länge,
Höhe und Breite (zwei nebeneinander liegende Datenpunkte) und stellen so bereits einen
dreidimensionalen Datensatz dar.
[0012] Vorzugsweise umfasst die Nivellierregelung wenigstens einen der folgenden Regler:
eine Robuste Regelung, eine H-unendlich Regelung, eine Model Predictive Control und/oder
einen PID-Regler (Proportional-, Integral-, Differential-Regler). Die Regler können
dazu geeignet sein, bezüglich einer bestimmten Wellenlänge optimiert zu werden.
[0013] In einer bevorzugten Variante umfasst die Nivellierregelung einen PID-Regler (Proportional-,
Integral-, Differential-Regler) und die Anpassung der Nivellierregelung umfasst die
Einstellung des P-Parameters und/oder des I-Parameters und/oder des D-Parameters des
PID-Reglers oder die Auswahl eines PID-Parametersatzes. So kann eine optimale Dämpfung
des PID-Reglers und damit der Nivellierregelung erreicht werden. Eine auftretende
Unebenheit in Form einer Stufe oder Kante oder eine Serie von Unebenheiten, welche
als Wellen mit einer gewissen Frequenz bzw. Wellenlängen und Amplituden betrachtet
werden können, werden nun so berücksichtigt, dass kein Aufschaukeln oder Schwingen
der Einbaubohle durch einen PID-Regler der Nivellierregelung stattfindet, sondern
eine optimale Dämpfung der Störungen und damit ein ebener Einbau erfolgt. Es kann
zweckmäßig sein, beim Erkennen einer Stufe oder einer bestimmten Wellenlänge einen
dafür vordefinierten PID-Parametersatz, also festgelegten P-, I- und D-Anteil auszuwählen.
Entsprechende Zuordnungen der Analyseergebnisse zu den Parametern können in Tabellen
gespeichert sein oder mittels analytischem Zusammenhang, insbesondere mathematischer
Zuordnung mittels einer Gleichung oder Formel, in einem Speicher eines digitalen Steuerungssystems
hinterlegt sein.
[0014] In einer Variante umfasst das Anpassen der Nivellierregelung die Auswahl eines oder
mehrerer Nivelliersensoren, welche an unterschiedlichen Positionen in Längsrichtung
des Straßenfertigers angeordnet sind. Nivelliersensoren messen eine Höhe zum Planum
oder zu einer Höhenreferenz, wie beispielsweise einem Leitdraht. Nivelliersensoren
können Ultraschallsensoren oder mechanische Taster sein. Es können mehrere Nivelliersensoren
entlang einer Längsachse seitlich am Straßenfertiger angebracht sein. Die Nivelliersensoren
können an einem Bohlenholm angebracht sein. Ebenso können Nivelliersensoren am Chassis
oder Gutbunker des Straßenfertigers angebracht sein. Die Nivelliersensoren können
an einem Träger seitlich des Straßenfertigers angeordnet sein, wobei der Träger mit
dem Straßenfertiger verbunden ist. Der Träger kann eine Länge von 5 Meter bis 15 Meter,
insbesondere eine Länge von 13 Meter, aufweisen. An dem Träger können drei bis fünf
Ultraschallsensoren angeordnet sein. Ein in Fahrtrichtung vorderster Ultraschallsensor
kann zu einem hinteren Ultraschallsensor in einem Abstand von im Wesentlichen 15 Meter,
insbesondere 13 Meter, angeordnet sein. Die Regelgüte der Nivellierregelung, also
insbesondere die Ebenheit des Einbaus, kann in Abhängigkeit der Wellenlängen der Unebenheiten
im Planum in weiterer Abhängigkeit von der Sensorposition sein. So können mittlere
Wellenlängen mit einer Sensorposition näher an der Einbaubohle besser geglättet werden
und große Wellenlängen besser mit einer Position des Nivelliersensors näher am Zugpunkt
der Einbaubohle geglättet werden. Durch eine entsprechende Auswahl des Nivelliersensors
nach seiner Position und je nach gemessener Wellenlänge kann also die Ebenheit des
eingebauten Belags weiter verbessert werden. Es können auch zwei oder mehrere Nivelliersensoren
ausgewählt werden und ein Mittelwert aus deren Messwerten gebildet werden. Wenn eine
Unebenheit in Form einer Stufe festgestellt wird kann infolgedessen ebenfalls ein
Nivelliersensor einer bestimmten Position ausgewählt werden.
[0015] In einer vorteilhaften Variante erfolgt das Anpassen der Nivellierregelung unter
Berücksichtigung eines bei der Analyse des Analysebereichs LA ermittelten Wellenlängenspektrums
von Höhenänderungen des Planums und/oder ermittelter Amplituden von Höhenänderungen.
So können vorherrschende Ausprägungen von wiederkehrenden Unebenheiten und auch singuläre
Unebenheiten, wie beispielsweise Stufen, für die Anpassung der Nivellierregelung berücksichtigt
werden.
[0016] In einer Variante erfolgt das Anpassen der Nivellierregelung auf Basis einer selektiven
Gewichtung von Wellenlängen von erfassten Höhenänderungen. So kann die vorherrschende
Wellenlänge eines Wellenlängenspektrums identifiziert werden und diese beispielsweise
als Grundlage zur Auswahl der Parameter der Nivellierregelung dienen. Ebenso kann
sie als Grundlage zur Auswahl des Nivelliersensors dienen. Ebenso können die Amplituden
der erfassten Höhenänderungen gewichtet werden. Somit kann eine Filterung von Unebenheiten
erfolgen, derart, dass nicht alle Unebenheiten gleiche Auswirkung auf das Nivellierverhalten
haben. Beispielsweise kann die Anpassung der Nivellierregelung so erfolgen, dass kurze
Unebenheiten einen Regler nur minimal beeinflussen, zum Beispiel durch Reduzierung
des D-Anteils im PID-Regler. Im Fall von längeren Unebenheiten ist auch eine Verstärkung
der Reglersensitivität zur Unterstützung des Eigeninivellierverhaltens des Straßenfertigers
möglich.
[0017] Vorzugsweise erfolgt das Bestimmen der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M mittels
eines Scan Matching Algorithmus. Ein Scan Matching Algorithmus ist ein Verfahren zum
Finden einer räumlichen Transformation, um zwei Sätze von Datenpunkten bzw. zwei Punktwolken
miteinander in Deckung zu bringen. Die Datenpunkte der zweiten Bodenprofildaten L1,
welche dem Teil des zweiten Bodenprofils entsprechen, der das erste Bodenprofil überlappt,
können für den Scan Matching Algorithmus herangezogen werden und mit den entsprechenden
Datenpunkten der ersten Bodenprofildaten L0 in Deckung gebracht werden, umso die Verschiebungs-
und Rotationsmatrix M zu bestimmen. Der Scan Matching Algorithmus kann sukzessive
jeweils für zwei aufeinanderfolgend ermittelte Bodenprofildaten Ln und Ln-1 durchgeführt
werden. Insbesondere kann das Bestimmen der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M mittels
eines iterativen Algorithmus erfolgen. Insbesondere kann das Bestimmen der Verschiebungs-
und Rotationsmatrix M mittels eines Iterative Closest Point - Algorithmus (ICP) erfolgen.
[0018] Bevorzugt umfasst das Bestimmen der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M die Verarbeitung
von mittels eines GNSS-Moduls (Global Navigation Satellite System) ermittelten Positionsdaten
und/oder die Verarbeitung von Fahrantriebsdaten und/oder die Verarbeitung einer ortsgebundenen
Georeferenzierung. Diese Varianten der Datenverarbeitung können besonders zweckmäßig
sein, wenn das Planum sehr eben ist und keine signifikanten Unebenheiten aufweist.
Insbesondere die horizontale Verschiebung des Straßenfertigers kann damit bestimmt
werden. Diese Verfahren können auch als Ergänzung zum Scan Matching Algorithmus eingesetzt
werden. Es können mit GPS (Global Positioning System) empfangene Positionsdaten verarbeitet
werden. Es kann anhand einer erfassten Fahrgeschwindigkeit des Straßenfertigers dessen
Fortbewegung und somit Position ermittelt werden. Ebenso können Lenkausschläge detektiert
und verarbeitet werden. Dazu können Sensoren am Antrieb und/oder der Lenkung des Straßenfertigers
vorhanden sein. Ein ortsgebundenes Georeferenzierungssystem kann Laserbasiert sein
und kann die Position des Straßenfertigers zu vorab installierten Referenzpunkten
erfassen. Des Weiteren kann ein Trägheitsnavigationssystem zum Einsatz kommen.
[0019] In einer Variante umfasst die Analyse des Analysebereichs LA eine Fast-Fourier-Transformation
und/oder eine Unstetigkeitserkennung, insbesondere Differenzenbildung. Die Fast-Fourier-Transformation
dient insbesondere zu Analyse des Frequenzspektrums der Unebenheiten, also von wiederkehrenden
Arten von Unebenheiten. So kann ein Wellenlängenspektrum und die einzelnen Wellenlängen
der Unebenheiten erkannt werden. Die Unstetigkeitserkennung kann insbesondere auch
Stufen, Löcher, Fräskanten und ähnliche im Analysebereich LA vereinzelt auftretende
Unebenheiten erkennen.
[0020] In einer bevorzugten Variante wird die Schichtstärke des bereits eingebauten Belags
gemessen und das Anpassen der Nivellierregelung erfolgt unter Berücksichtigung der
gemessenen Schichtstärke. So kann das Einbauergebnis kontrolliert werden und als Rückkoppelung
das Anpassen der Nivellierregelung weiter verbessern. Es ist ebenso möglich, dass
die Schichtstärke des eingebauten Belags als Rückkopplung direkt auf die Nivellierregelung
einwirkt.
[0021] In einer Variante wird das Verfahren für zwei oder mehrere nebeneinander angeordnete
Messstrecken mittels zwei oder mehrerer an dem Straßenfertiger angeordneten Bodenprofilscanner
ausgeführt. So kann einerseits die Einbaugüte weiter verbessert werden, da eine größere
Datenbasis vorhanden ist. Beispielsweise kann das Anpassen der Nivellierregelung auf
Basis eines Mittelwerts der erhaltenen Bodenprofildaten der beiden nebeneinander liegenden
Messstrecken erfolgen. Die Bodenprofildaten der beiden Messstrecken können jedoch
auch ganz oder zumindest teilweise getrennt voneinander zur getrennten Anpassung der
Nivellierregelung des rechten und linken Zugpunkts der Einbaubohle dienen.
[0022] Ein erfindungsgemäßer Straßenfertiger umfasst eine Einbaubohle und ein Chassis, wobei
die Einbaubohle mittels eines Bohlenholms über einen Zugpunkt an dem Chassis angelenkt
ist. Die Zugpunkthöhe ist mittels eines Nivellierzylinders höhenverstellbar. Der Straßenfertiger
umfasst des Weiteren einen Nivelliersensor und einen Bodenprofilscanner. Der Straßenfertiger
umfasst ein Steuerungssystem mit einem Nivellierregler bzw. Nivellierregelung zum
Steuern der Zugpunkthöhe unter Berücksichtigung der Daten des Nivelliersensors. Das
Steuerungssystem ist dazu konfiguriert, den Nivellierregler auf Basis der mit dem
Bodenprofilscanner erfassten Daten zu parametrisieren. Zweckmäßig kann die Einlbaubohle
mittels einem linken und einem rechten Bohlenholm über jeweils einen Zugpunkt an einer
linken und einer rechten Seite des Chassis angelenkt sein. Entsprechend ist ein linker
und ein rechter Nivellierzylinder vorhanden. Das Steuerungssystem kann eine Komponente
zur Datenspeicherung, eine Komponente zur Datenverarbeitung und eine Schnittstelle
zur Dateneingabe und Datenausgabe umfassen. Der Nivelliersensor kann ein Ultraschallsensor,
ein Lasersensor oder ein mechanischer Tastsensor sein.
[0023] Vorzugsweise umfasst der Straßenfertiger zwei oder mehrere Nivelliersensoren, welche
entlang einer Längsrichtung des Straßenfertigers angeordnet sind, wobei das Steuerungssystem
dazu konfiguriert ist, auf Basis der mit dem Bodenprofilscanner erfassten Daten einen
oder mehrere Nivelliersensoren zur Verwendung mit dem Nivellierregler auszuwählen.
So kann in Abhängigkeit der gemessenen Unebenheiten der oder die Nivelliersensoren
ausgewählt werden, welcher bei diesen Unebenheiten das beste Einbauergebnis erzielt.
Es können ein oder mehrere Nivelliersensoren jeweils an der linken und der rechten
Seite des Straßenfertigers angeordnet sein. Die Nivelliersensoren können an einem
Bohlenholm angebracht sein. Ebenso können Nivelliersensoren am Chassis oder Gutbunker
des Straßenfertigers angebracht sein. Die Nivelliersensoren können an einem Träger
seitlich des Straßenfertigers angeordnet sein, wobei der Träger mit dem Straßenfertiger
verbunden ist. Der Träger kann eine Länge von 5 Meter bis 15 Meter, insbesondere eine
Länge von 13 Meter, aufweisen. An dem Träger können drei bis fünf Ultraschallsensoren
angeordnet sein. Ein in Fahrtrichtung vorderster Ultraschallsensor kann zu einem hinteren
Ultraschallsensor in einem Abstand von im Wesentlichen 15 Meter, insbesondere 13 Meter,
angeordnet sein.
[0024] In einer Variante ist der Bodenprofilscanner ein Laserscanner. Insbesondere kann
der Bodenprofilscanner ein Linienscanner sein, welcher Bodenprofildaten eines Bodenprofils
entlang einer Linie sammelt. Dieser Linienscan kann sich parallel zur Fahrtrichtung
des Straßenfertigers erstrecken. Der Bodenprofilscanner kann mittig oder seitlich
am Straßenfertiger angeordnet sein. Der Bodenprofilscanner kann seitlich so am Straßenfertiger
angeordnet sein, dass der Linienscan nicht durch einen den Gutbunker des Straßenfertigers
beladenden LKW behindert wird, sondern sich seitlich von diesem erstreckt.
[0025] In einer vorteilhaften Variante umfasst der Straßenfertiger zwei oder mehrere Bodenprofilscanner.
Somit können Bodenprofildaten von zwei oder mehreren parallelen Bodenprofilen erfasst
werden. Diese können dann für eine weiter verbesserte Anpassung der Nivellierregelung
kombiniert werden. Die Daten können jedoch auch für die getrennte Einstellung der
Nivellierregelung eines rechten und eines linken Zugpunktes der Einbaubohle separat
verwendet werden.
[0026] Der erfindungsgemäße Straßenfertiger ist dazu geeignet das erfindungsgemäße Verfahren
zur Adaption einer Nivellierregelung auszuführen.
[0027] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben.
Dabei zeigen
Figur 1: eine Seitenansicht eines Straßenfertigers mit Bodenprofilscanner,
Figur 2: eine Rückansicht eines Straßenfertigers mit zwei Bodenprofilscannern,
Figur 3: eine schematische Ansicht einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt t0,
Figur 4: eine seitliche schematische Ansicht einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt
t0 und einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt t1,
Figur 5: eine schematische Draufsicht einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt t0
und einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt t1,
Figur 6: ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Adaption einer Nivellierregelung eines
Straßenfertigers,
[0028] Einander entsprechende Komponenten sind in den Figuren jeweils mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0029] Figur 1 zeigt einen Straßenfertiger 1 mit einer Einbaubohle 3, einem Chassis 5, einem
Gutbunker 7 und einem Bodenprofilscanner 9. Die Einbaubohle 3 ist mittels eines Bohlenholms
11 über einen Zugpunkt 13 an dem Chassis 5 angelenkt. Der Zugpunkt 13 ist mittels
eines Nivellierzylinders 15 höhenverstellbar und weist eine Höhe H gegenüber einer
Höhenreferenz, beispielsweise einem Leitdraht oder einem Planum 17, auf. An dem Bohlenholm
11 sind drei Nivelliersensoren 19 an unterschiedlichen Positionen in einer Längsrichtung
F des Straßenfertigers 1 angeordnet. Der Straßenfertiger 1 weist des Weiteren ein
Steuerungssystem 21, geeignet zum Senden, Empfangen und Verarbeiten von Daten, sowie
eine Antenne 23 zum Senden und/oder Empfangen von Daten, beispielsweise einem GNSS-Signal,
auf. Die Antenne 23 kann dazu mit einem GNSS-Modul 24 verbunden sein, welches wiederrum
mit dem Steuerungssystem 21 verbunden ist. Der Bodenprofilscanner 9 erfasst ein Bodenprofil
des Planums 17, auf welchem sich der Straßenfertiger 1 in Fahrtrichtung x fortbewegt
und mittels der Einbaubohle 3 Einbaumaterial 25 zu einem neuen Belag 27 mit einer
Schichtstärke S einbaut. Der Bodenprofilscanner 9 der gezeigten Ausführungsform ist
ein Laserscanner und tastet mit einem Laserstrahl 29 die Oberfläche des Planums 17
ab. Der Laserstrahl 29 ist um eine Achse quer zur Fahrtrichtung x schwenkbar, um mittels
eines Linienscans Bodenprofildaten längs der Fahrtrichtung x zu erfassen. Die Bodenprofildaten
dienen als Basis zum Parametrisieren eines Nivellierreglers 31, welcher Teil des Steuerungssystems
21 sein kann.
[0030] Figur 2 zeigt eine Rückansicht eines Straßenfertigers 1 mit Einbaubohle 3, Chassis
5, Antenne 23 sowie zwei Bodenprofilscannern 9. Mit dieser Anordnung zweier Bodenprofilscanner
9 können zwei in Fahrtrichtung x parallele Bodenprofile erfasst werden.
[0031] Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt
t0, wobei sich der Straßenfertiger 1 an einer Position x0 befindet. Ein von dem Bodenprofilscanner
9 ausgesendeter Laserstrahl 29 tastet sukzessive ein erstes Bodenprofil B0 des Planums
17 parallel zu der Fahrtrichtung x ab. Dazu kann der Laserstrahl 29 um eine y-Achse
quer zur Fahrtrichtung x geschwenkt werden, was hier durch mehrere Linien für den
zeitlichen Verlauf der Position des Laserstrahls 29 dargestellt ist. Das erste Bodenprofil
B0 wird durch einen Linienscan erfasst, wobei sich der Bodenprofilscanner 9 an einer
bestimmter Position y befindet. Die y-Achse erstreckt sich quer zur Fahrtrichtung
x. Die erzeugten ersten Datenpunkte 33 bilden zusammen die ersten Bodenprofildaten
L0 des ersten Bodenprofils B0, welche gespeichert und verarbeitet werden können, insbesondere
durch das Steuerungssystem 21.
[0032] Figur 4 zeigt eine seitliche schematische Ansicht einer ersten Bodenprofilerfassung
zum Zeitpunkt t0 gemäß Figur 3 und einer zweiten Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt
t1. Wie in Figur 3 sind die zum Zeitpunkt t0 erzeugten ersten Datenpunkte 33, welche
zusammen die ersten Bodenprofildaten L0 bilden, als hohle Kreise dargestellt. Die
zum Zeitpunkt t1 erzeugten zweiten Datenpunkte 35, welche zusammen die zweiten Bodenprofildaten
L1 bilden, sind als ausgefüllte Kreise dargestellt. In einem Überlappungsbereich T
überlappen sich die ersten Bodenprofildaten L0 und die zweiten Bodenprofildaten L1.
Vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 hat sich der Straßenfertiger 1 gemäß dem Vektor
V fortbewegt und hat aufgrund der Bodenunebenheit eine Rotation, beispielsweise Verkippung,
ausgeführt, wie durch die gezeigten Koordinatensysteme dargestellt. Der Überlappungsbereich
T ist Ausgangsbasis zur Bestimmung der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M, welche
die Bewegung des Straßenfertigers 1 vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 abbildet.
Die Bestimmung der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M kann mittels eines Scan Matching
Algorithmus, insbesondere mittels eines Iterative Closest Point - Algorithmus (ICP)
anhand der ersten Datenpunkte 33 und zweiten Datenpunkte 35 erfolgen. Zum Anpassen
der Nivellierregelung wird ein geeigneter Analysebereich LA ausgewählt, dessen Höhenänderungen
analysiert werden. Der Analysebereich LA kann Datenpunkte 33, 35 der ersten Bodenprofildaten
L0 und der zweiten Bodenprofildaten L1 umfassen. Beispielsweise kann der Analysebereich
LA eine Länge von 5 Meter aufweisen.
[0033] Figur 5 zeigt eine schematische Draufsicht einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt
t0 und einer Bodenprofilerfassung zum Zeitpunkt t1, wobei mittels zweier Bodenprofilscanner
9 zwei parallele Linienscans an den Positionen y1 und y2 durchgeführt werden. Es ist
der Überlappungsbereich T dargestellt, in welchem sich die ersten Datenpunkte 33 der
ersten Bodenprofildaten L0 und die zweiten Datenpunkte 35 der zweiten Bodenprofildaten
L1 überlappen. Der linke Linienscan an der Position y1 und der rechte Linienscan an
der Position y2 können, beispielsweise durch Mittelwertbildung, für ein Anpassen einer
Nivellierregelung kombiniert werden. Der linke Linienscan und der rechte Linienscan
können jedoch auch getrennt voneinander zum Anpassen jeweils einer voneinander separaten
Nivellierregelung eines linken und eines rechten Zugpunktes 13 verwendet werden.
[0034] Figur 6 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 100 zur Adaption einer Nivellierregelung
eines Straßenfertigers 1. Es werden folgende Verfahrensschritte ausgeführt:
101 - Erfassen von ersten Bodenprofildaten L0 eines ersten Bodenprofils B0 des Planums
17 in einer Umgebung des Straßenfertigers 1 zum Zeitpunkt t0, wobei sich der Straßenfertiger
1 an der Position x0 befindet.
103 - Erfassen von zweiten Bodenprofildaten L1 eines zweiten Bodenprofils B1 des Planums
17 in einer Umgebung des Straßenfertigers 1 zum Zeitpunkt t1, wobei sich der Straßenfertiger
1 an der Position x1 befindet, und wobei das zweite Bodenprofil B1 das erste Bodenprofil
B0 teilweise überlappt.
Das Erfassen der Bodenprofildaten B0, B1 kann durch einen Linienscan mit dem Bodenprofilscanner
9 erfolgen.
105 - Bestimmen der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M, welche eine Bewegung des
Straßenfertigers 1 im Raum vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 abbildet. Zum Bestimmen
der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M können die Daten einer Wegstreckenermittlung
107 herangezogen werden, welche beispielsweise mittels GNSS-Empfänger und/oder Sensoren
des Fahrantriebs des Straßenfertigers 1 Positionsdaten des Straßenfertigers 1 ermittelt.
109 - Erstellen von korrigierten Bodenprofildaten L1' aus den Bodenprofildaten L1
mittels der Matrix M. Als Resultat werden durchgängige Bodenprofildaten Lges' erhalten,
welche sich bis zu einer Länge, welche der Summe aus dem ersten Bodenprofil B0 und
dem zweiten Bodenprofil B1 entspricht, erstrecken können. Es können auch mehr als
zwei entsprechende Bodenprofildaten erfasst, korrigiert und kombiniert werden.
111 - Festlegen eines Analysebereichs LA, welcher wenigstens einen Abschnitt der Bodenprofildaten
L0 und/oder einen Abschnitt der korrigierten Bodenprofildaten L1' umfasst. Der Analysebereich
LA kann auch weitere korrigierte Bodenprofildaten Ln' umfassen. Der Analysebereich
LA kann zweckmäßig im Verlauf des Einbaus neu festgelegt werden. Beispielsweise kann
der Analysebereich LA jeweils 5 m Länge umfassen und es können so aneinander angrenzende
Analysebereiche LA definiert werden, welches jeweils die Basis für die weiteren Verfahrensschritte
darstellen.
113 - Analyse des Analysebereichs LA, insbesondere Ermittlung von Höhenänderungen.
Die Analyse kann eine Fast-Fourier-Transformation und/oder eine Unstetigkeitserkennung,
insbesondere Differenzenbildung umfassen. Als Resultat dieses Verfahrensschritts sind
die Höhenänderungen des Planums 17 im Analysebereich LA bekannt. Insbesondere kann
die Analyse ein Wellenlängenspektrum der Höhenänderungen angeben, Frequenz und Amplitude
eines Wellenlängenspektrums sowie einzelner Höhenänderungen angeben und singuläre
Höhenänderungen, wie beispielsweise Stufen angeben.
115 - Anpassen der Nivellierregelung für die Strecke des Analysebereichs LA anhand
der bei der Analyse gewonnenen Daten. Beispielsweise können in Abhängigkeit einer
gefundenen Wellenlänge die Parameter des oder der verwendeten Regler eingestellt werden.
Beispielsweise können die Parameter P_n, I_n, D_n eines PID-Reglers eingestellt werden.
Ebenso können die Parameter des Reglers, insbesondere des PID-Reglers, in Abhängigkeit
einer einzelnen Unebenheit, beispielsweise einer Stufe, eingestellt werden. Des Weiteren
können 1 bis k der vorhandenen k Nivelliersensoren 19 für die nachfolgende Nivellierregelung
117 ausgewählt werden.
117 - Nivellierregelung während des Einbaubetriebs. Mit der angepassten Nivellierregelung
31 erfolgt der Einbau des Einbaumaterials 25 zu einem Straßenbelag 27. Dabei steuert
die Nivellierregelung 31 die Nivellierzylinder 15 um die Zugpunkthöhe H einzustellen.
119 - Vermessen des Einbaus. Der neu eingebaute Straßenbelag 27 kann vermessen werden,
um beispielsweise eine Schichtstärke zu bestimmen. Diese Messergebnisse können dann
zusätzlich als Rückkopplungsmechanismus die Nivellierregelung 117 beeinflussen.
1. Verfahren (100) zur Adaption einer Nivellierregelung (31) eines Straßenfertigers (1),
umfassend
- (101) Erfassen von ersten Bodenprofildaten L0 eines ersten Bodenprofils B0 eines
Planums (17) in einer Umgebung des Straßenfertigers (1) zum Zeitpunkt t0, wobei sich
der Straßenfertiger (1) an der Position x0 befindet;
- (103) Erfassen von zweiten Bodenprofildaten L1 eines zweiten Bodenprofils B1 des
Planums (17) in einer Umgebung des Straßenfertigers (1) zum Zeitpunkt t1, wobei sich
der Straßenfertiger (1) an der Position x1 befindet, und wobei das zweite Bodenprofil
B1 das erste Bodenprofil B0 teilweise überlappt;
- (105) Bestimmen einer Verschiebungs- und Rotationsmatrix M, welche eine Bewegung
des Straßenfertigers (1) im Raum vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 abbildet;
- (109) Erstellen von korrigierten Bodenprofildaten L1' aus den Bodenprofildaten L1
mittels der Matrix M;
- (111) Festlegen eines Analysebereichs LA, welcher wenigstens einen Abschnitt der
Bodenprofildaten L0 und/oder einen Abschnitt der korrigierten Bodenprofildaten L1'
umfasst;
- (113) Analyse des Analysebereichs LA, insbesondere Ermittlung von Höhenänderungen;
- (115) Anpassen der Nivellierregelung (31) für die Strecke des Analysebereichs LA
anhand der bei der Analyse gewonnenen Daten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bodenprofil B0 und das zweite Bodenprofil B1 ein- oder zweidimensional
ist und zumindest eine Raumrichtung parallel zur Fahrtrichtung (x) des Straßenfertigers
(1) aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nivellierregelung (31) wenigstens einen der folgenden Regler umfasst: eine Robuste
Regelung, eine H-unendlich Regelung, eine Model Predictive Control und/oder einen
PID-Regler.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen der Nivellierregelung (31) die Auswahl eines oder mehrerer Nivelliersensoren
(19), welche an unterschiedlichen Positionen in Längsrichtung F des Straßenfertigers
(1) angeordnet sind, umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen der Nivellierregelung (31) unter Berücksichtigung eines bei der Analyse
des Analysebereichs LA ermittelten Wellenlängenspektrums von Höhenänderungen des Planums
(17) und/oder ermittelter Amplituden von Höhenänderungen erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen der Nivellierregelung (31) auf Basis einer selektiven Gewichtung von
Wellenlängen von erfassten Höhenänderungen erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M mittels eines Scan Matching
Algorithmus, insbesondere eines iterativen Algorithmus, erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen der Verschiebungs- und Rotationsmatrix M die Verarbeitung von mittels
einem GNSS-Moduls (24) ermittelten Positionsdaten und/oder die Verarbeitung von Fahrantriebsdaten
und/oder die Verarbeitung einer ortsgebundenen Georeferenzierung umfasst.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyse des Analysebereichs LA eine Fast-Fourier-Transformation und/oder eine
Unstetigkeitserkennung, insbesondere Differenzenbildung, umfasst.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstärke (S) des bereits eingebauten Belags (27) gemessen wird und das Anpassen
der Nivellierregelung (31) unter Berücksichtigung der gemessenen Schichtstärke (S)
erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, für zwei oder mehrere nebeneinander angeordnete Messstrecken y1, y2 mittels zwei
oder mehrerer an dem Straßenfertiger (1) angeordneten Bodenprofilscanner (9) ausgeführt
zu werden.
12. Straßenfertiger (1) mit einer Einbaubohle (3) und einem Chassis (5), wobei die Einbaubohle
(3) mittels eines Bohlenholms (11) über einen Zugpunkt (13) an dem Chassis (5) angelenkt
ist und eine Zugpunkthöhe (H) mittels eines Nivellierzylinders (15) höhenverstellbar
ist, wobei der Straßenfertiger (1) des Weiteren einen Nivelliersensor (19) und einen
Bodenprofilscanner (9) umfasst, und wobei der Straßenfertiger (1) ein Steuerungssystem
(21) mit einem Nivellierregler (31) zum Steuern der Zugpunkthöhe (H) unter Berücksichtigung
der Daten des Nivelliersensors (19) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungssystem (21) dazu konfiguriert ist, den Nivellierregler (31) auf Basis
der mit dem Bodenprofilscanner (9) erfassten Daten zu parametrisieren.
13. Straßenfertiger nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch zwei oder mehrere Nivelliersensoren (19), welche entlang einer Längsrichtung (F)
des Straßenfertigers (1) angeordnet sind, wobei das Steuerungssystem (21) dazu konfiguriert
ist, auf Basis der mit dem Bodenprofilscanner (9) erfassten Daten einen oder mehrere
Nivelliersensoren (19) zur Verwendung mit dem Nivellierregler (31) auszuwählen.
14. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenprofilscanner (9) ein Laserscanner ist.
15. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 12 bis 14, gekennzeichnet durch zwei oder mehrere Bodenprofilscanner (9).