[0001] Die Erfindung betrifft eine Eindrehvorrichtung für ein Schraubfundament, welche an
einem Auslegerarm eines ein Widerlager bildenden Baggers angebracht ist. Das Schraubfundament
wird mittels der Eindrehvorrichtung in den Boden eingeschraubt oder aus diesem herausgeschraubt.
Energie für das Antreiben der Eindrehvorrichtung wird vom Bagger bereitgestellt.
[0002] Derartige Eindrehvorrichtungen, welche an einem Baggerauslegerarm angebracht sind
und mittels welcher Schraubfundamente in den Boden eingedreht oder aus diesem wieder
herausgedreht werden können, sind bekannt. In
US 4,199,033 ist eine Dreheinrichtung beschrieben, welche an einem Baggerauslegerarm angebracht
ist und ein Schraubfundament in den Erdboden einbringen kann. Die Dreheinrichtung
ist am Baggerarm in Form einer hydraulischen Antriebseinheit befestigt, an dessen
unterer, dem Boden zugewandter Seite eine Einspannvorrichtung für das Schraubfundament
angeordnet ist. Mittels Dreheinrichtung wird das Schraubfundament um dessen Längsachse
angetrieben. Entsprechende Schwenkachsen ermöglichen es, dass das Schraubfundament
in eine beliebige von einer senkrechten Einbringrichtung abweichenden Richtung geschwenkt
und in einer gewünschten Richtung in das Erdreich eingedreht bzw. aus diesem wieder
herausgedreht werden kann.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung ist der Baggerarm am oberen Teil der Eindreheinrichtung
befestigt. Bei einer großen Auslenkung des Baggerarmes kann beim Einschrauben des
Schraubfundamentes ein relativ großes Kippmoment auftreten, so dass beim Einschrauben
das Schraubfundament kippeln oder kippen kann. Dies erschwert ein Einschrauben des
Schraubfundaments unter einem gewünschten definierten Winkel, was nachteilig ist.
Wenn ein Achsversatz des Lastangriffspunktes zur Eindrehachse vorhanden ist, entsteht
beim Nach-Unten-Drücken des Baggerauslegerarmes durch eine Vorschubkraft ein Schiefziehmoment.
Dieses Schiefziehmoment bewirkt, dass das einzuschraubende Schraubfundament aus der
gewünschten Einschraubrichtung herausläuft. Beim Einschraubvorgang kann der Baggerfahrer
dem entgegenwirken, indem er versucht, den Grad des Schiefziehens zu kompensieren.
Nachteilig dabei ist, dass der Eindrehvorgang stark von der Fertigkeit des Baggerführers
abhängig ist. Beim Eindrehen des Schraubfundamentes mittels der am Baggerarm befestigten
Eindrehvorrichtung wird auf das Schraubfundament ein Drehmoment ausgeübt, durch welches
auf das Schraubfundament wirkende Querkräfte entstehen. Zusätzlich entstehen Kräfte
in Längsrichtung des ein Widerlager bildendes Baggers. Die auf das Schraubfundament
dadurch ausgeübten Kräfte einschließlich des Drehmomentes durch die Eindrehvorrichtung
lassen beim Eindrehvorgang ein Abweichen von dem gewünschten Eindrehwinkel des Schraubfundamentes
in das Erdreich in nachteiliger Weise entstehen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht gegenüber der bekannten, an einem Auslegerarm eines
ein Widerlager bildenden Baggers angebrachten Eindrehvorrichtung für ein Schraubfundament
darin, dass zumindest ein Teil der wirkenden Querkräfte sowie das Schiefziehmoment
bei vorhandenem Achsversatz kompensiert werden und der Baggerfahrer dadurch mit dem
ihm zur Verfügung stehenden Anlenkkräften die vertikale Ausrichtung des Schraubfundamentes
besser kontrollieren kann.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer an einem Auslegerarm eines ein Widerlager bildenden
Baggers angebrachten Eindrehvorrichtung für ein Schraubfundament mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0006] Gemäß der Erfindung wird mittels einer an einem Auslegerarm eines ein Widerlager
bildenden Baggers angebrachten Eindrehvorrichtung ein Schraubfundament in einen Boden
bzw. in das Erdreich eingeschraubt oder aus diesem herausgeschraubt. Die Eindrehvorrichtung
weist einen Drehantrieb sowie eine Einspanneinrichtung für das Schraubfundament auf,
wobei der Drehantrieb mit Energie vom Bagger versorgt wird, an dem vorderen Ende des
Auslegerarmes angeordnet ist und über die Einspanneinrichtung ein Antriebsmoment an
das Schraubfundament zum Einschrauben oder Ausschrauben aus dem Boden überträgt. Der
Bagger selbst bildet für den Einschraubvorgang ein Widerlager aus, welches die aus
dem Eindrehmoment resultierende Querkraft, abhängig von der Größe des Baggers, häufig
nicht mehr vollständig kompensieren kann.
[0007] Gemäß der Erfindung ist daher ein zusätzliches Widerlager vorgesehen, welches am
Drehantrieb, am vorderen Ende des Auslegerarmes des Baggers oder an der Einspanneinrichtung
für das Schraubfundament angreift und im Boden verankert ist. Das zusätzliche Widerlager
ist derart ausgebildet, dass die durch das Antriebsmoment seitlich zur Erstreckungsebene
des Auslegerarmes des Baggers auf das Schraubfundament wirkenden Kräfte kompensiert
werden. Ein derartiges zusätzliches Widerlager ist leicht im Boden zu verankern, beispielsweise
in der Art eines Herings wie beim Verankern eines Zeltes und andererseits leicht am
vorderen Ende des Auslegerarmes oder an der Einspanneinrichtung oder aber am äußeren,
vorzugsweise zylindrischen Gehäuse des Drehantriebes der Eindrehvorrichtung befestigbar.
Dieses zusätzliche Widerlager nimmt zumindest einen Teil der Kräfte auf, welche durch
die Querkräfte und durch das Schiefziehmoment bei vorhandenem Achsversatz entstehen.
Dadurch kann der Baggerfahrer die vertikale Ausrichtung des Schraubfundamentes beim
Eindrehen besser kontrollieren. Das zusätzliche Widerlager kann auch ein weiteres
Fahrzeug, insbesondere ein weiterer Bagger, sein, bei welchem die Verankerung im Boden
durch die Antriebsketten realisiert ist.
[0008] Vorzugsweise ist das zusätzliche Widerlager als ein Spannseil oder eine Spannkette
ausgebildet. Das Spannseil wird dabei auf der Seite des Schraubfundaments angebracht,
aus welcher infolge des Schiefziehens das Schraubfundament bezüglich der idealen Eindrehachse
herausläuft. Vorteilhafterweise ist das Spannseil oder die Spannkette über eine Aufwickeleinrichtung
mit dem Drehantrieb, dem vorderen Ende des Auslegerarmes oder der Einspanneinrichtung
so verbunden, dass die Verkürzung der wirksamen Länge des Spannseils bzw. der Spannkette
infolge des Einschraubens des Schraubfundaments in den Boden kompensiert wird, so
dass die Kraft, die das Widerlager auf das Schraubfundament während des Einschraubens
ausübt, im Wesentlichen konstant bleibt.
[0009] Weiter vorzugsweise ist das zusätzliche Widerlager als eine Zugstange oder Druckstange
ausgebildet, d.h. als ein im Wesentlichen steifes Bauelement, das die infolge des
Schiefziehmomentes auftretenden Zugkräfte oder Druckkräfte kompensieren kann. Wird
das zusätzliche Widerlager so an der Seite des Drehantriebes, dem vorderen Ende des
Auslegerarmes oder der Einspanneinrichtung angebracht, dass nur Zugkräfte durch das
zusätzliche Widerlager kompensiert werden müssen, kann die Dimensionierung der Zugstange
geringer ausgeführt werden als beispielsweise bei einer Druckstange, weil bei einer
Zugbelastung das Problem der Knickkräfte nicht vorhanden ist. Vorzugsweise sind die
zusätzlichen Widerlager in Form der Zugstange oder der Druckstange teleskopartig ausgebildet,
so dass sowohl Kräfte aufnehmbar sind als auch entsprechende Längenänderungen zum
Aufrechterhalten einer konstanten Widerlagerkraft kompensiert werden können.
[0010] Vorzugsweise ist das zusätzliche Widerlager hydraulisch an das Antriebsmoment eines
als Hydraulikmotor ausgebildeten Drehantriebes gekoppelt. Die verschiedenen Aggregate,
welche an einen Baggerarm angeschlossen werden können, werden in der Regel mit Hydraulik
versorgt, so dass es als vorzugsweise Ausbildung für das Widerlager sich anbietet,
den Drehantrieb als Hydraulikmotor auszubilden, welcher die Hydraulikenergie vom Bagger
bekommt.
[0011] Vorzugsweise ist das zusätzliche Widerlager derartig ausgebildet bzw. ist in der
Lage, derartige Kräfte aufzunehmen, dass eine schiefziehmomentkompensierende, gegen
die antriebsmomentbedingte Auslenkkraft am Schraubfundament wirkende Kraftkomponente
erzeugt wird, welche derartig groß ist, dass das Schraubfundament während des Einschraubens
in den Boden aus seiner gewünschten Einschraubrichtung nicht abdriftet.
[0012] Vorzugsweise ist das Widerlager so ausgebildet bzw. greift so am Drehantrieb, am
vorderen Ende des Auslegerarmes oder an der Einspanneinrichtung an, dass neben der
seitlich wirkenden, gegen das Schiefziehmoment wirkenden Kraftkomponente eine Kraftkomponente
in Einschraubrichtung wirkt, so dass der Einschraubvorgang dadurch zusätzlich unterstützt
werden kann.
[0013] Weitere Vorteile, Anwendungsmöglichkeiten und Details der erfindungsgemäßen Eindrehvorrichtung,
welche am Auslegerarm eines ein Widerlager bildenden Baggers angebracht ist und zum
Einschrauben eines Schraubfundamentes dient, sind in der beigefügten Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- der prinzipielle Aufbau einer an einem Auslegerarm eines Baggers angebrachten Eindrehvorrichtung
gemäß dem Stand der Technik mit eingezeichnetem Antriebsmoment und seitlich wirkenden
Kräften;
- Figur 2
- einen Bagger mit am Auslegerarm angebrachter Eindrehvorrichtung gemäß Figur 1 mit
eingezeichnetem Drehmoment und in Längsrichtung des Baggers wirkenden Kräften;
- Figur 3a)
- eine Seitenansicht gemäß der Darstellung nach Figur 1;
- Figur 3b)
- eine Draufsicht der Darstellung gemäß Figur 1;
- Figur 4a)
- eine dreidimensionale Ansicht eines Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung;
- Figur 4b)
- ein Schaltbild des Zusammenwirkens eines Hydraulikmotors als Antrieb für den Drehantrieb,
welcher mit einem Steuerkolben gesteuert wird; und
- Figur 5
- eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform, bei welcher die Kraftkomponenten
des zusätzlichen Widerlagers eingezeichnet sind.
[0014] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer an einem Baggerauslegerarm angebrachten
Eindrehvorrichtung für Schraubfundamente dargestellt, wobei die prinzipielle Anordnung
der Eindrehvorrichtung als Aufhängung an der Vorderseite des Baggerarmes gemäß dem
Stand der Technik ausgebildet ist. Der Bagger 5 weist an seiner Vorderseite einen
Auslegerarm 3 auf, an dessen vorderem Ende eine Eindrehvorrichtung 1 mit einer Aufhängung
und an dem dem Schraubfundament 2 zugewandten unteren Ende eine Einspannvorrichtung
7 für das Schraubfundament 2 vorgesehen sind. Der Bagger 5 übt beim Eindrehen des
Schraubfundamentes 2 mittels des Drehantriebes 6 ein Antriebsmoment 11 auf das Schraubfundament
2 zu dessen Eindrehen in den Boden aus. Das Antriebsmoment 11 ist durch den um die
Einspanneinrichtung 7 ausgebildeten kreisförmig gezeichneten Pfeil dargestellt. Der
Bagger 5 bildet beim Ausüben dieses Antriebsmomentes 11 auf das Schraubfundament 2
ein Widerlager, dessen seitlich wirkende Kräfte durch einen im Bereich der Antriebsketten
eingezeichneten Pfeil dargestellt sind. Die in die entgegengesetzt zu der seitlich
wirkenden Kraft 9 im Bereich der Ketten weitere seitlich wirkende Kraft 9 ist am vorderen
Ende des Baggerarmes 3 eingezeichnet und stellt ein Kräftepaar dar, welches durch
den Bagger 5 als Widerlager aufgenommen wird.
[0015] Der in Figur 1 dargestellte Zustand ist der, bei welcher das Schraubfundament 2 in
senkrechter Ausrichtung auf einen Bodenbereich, was die übliche Eindrehrichtung darstellt,
dargestellt ist. Während des Eindrehens übt der Arm des Baggers 5 eine nach unten
gerichtete Kraft auf das Schraubfundament 2 aus, so dass in Verbindung mit der Wirkung
des Antriebsmomentes 11 durch den Drehantrieb 6 das Schraubfundament 2 bei sich verändernder
Höhe des vorderen Endes des Baggerauslegerarmes 3 in den Boden eingeschraubt wird.
Beim Nach-Unten-Drücken des Baggerauslegerarmes 3 durch eine Vorschubkraft entsteht
ein Schiefziehmoment sobald ein Achsversatz des Lastangriffspunktes zur Eindrehachse
vorhanden ist. Durch das beim Eindrehen auf das Schraubfundament ausgeübte Drehmoment
entstehen zudem Querkräfte. Schiefziehmoment und Querkräfte bewirken, dass das einzuschraubende
Schraubfundament 2 aus der gewünschten, in Figur 1 dargestellten senkrechten Einschraubrichtung
herausläuft. Dies ist prinzipiell nachteilig und kann ohne die erfindungsgemäße Vorrichtung
eines in Figur 1 nicht eingezeichneten, weil diese den Stand der Technik darstellt,
zusätzlichen Widerlagers 4 nicht kompensiert werden. Mit dem Einsatz eines erfindungsgemäßen
zusätzlichen Widerlagers ist es möglich, ein deutlich kleineres Gerät einzusetzen,
weil der Bagger damit nur ein deutlich geringer wirkendes Widerlager bilden muss.
In Figur 2 ist eine bekannte Anordnung eines Drehantriebes 6 zum Eindrehen von Schraubfundamenten
2 an einem Baggerauslegerarm 3 eines Baggers 5 gemäß Figur 1 gezeigt, wobei das durch
den Drehantrieb 6 über die Einspanneinrichtung 7 eingeleitete Antriebsmoment 11 durch
den kreisförmig eingezeichneten Pfeil dargestellt ist. Figur 2 stellt die Situation
eines ausreichend schweren Baggers 5 als Widerlager dar. Es bildet sich ein, dass
Eindrehmoment kompensierendes Kräftepaar 10 in Längsrichtung des Baggers 5 aus. Querkräfte
werden nicht in das Fundament eingeleitet. Diese Abbildung soll zeigen, dass eine
Kompensation des Drehmomentes nur durch ein erhebliches Eigengewicht des Baggers 5
bewerkstelligt werden kann.
[0016] In Figur 3 ist die bekannte Anordnung gemäß den Figuren 1 und 2 in Seitenansicht
(Figur 3a)) und Draufsicht (Figur 3b)) dargestellt. Die Anordnung und die einzelnen
Elemente sind identisch zu denen gemäß den dreidimensionalen Darstellungen gemäß Figur
1 und Figur 2, und werden daher nicht nochmals gesondert erläutert.
[0017] In Figur 4a) ist in dreidimensionaler Ansicht ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
dargestellt. Der Grundaufbau ist wieder identisch zu dem gemäß den Figuren 1 bis 3,
gemäß welchem an dem Bagger 5 ein Auslegerarm 3 angebracht ist, an dessen vorderem
Ende ein Drehantrieb 6 aufgehängt ist. Der Drehantrieb 6 weist an seinem der Aufhängung
am Baggerarm gegenüberliegenden Ende eine Einspanneinrichtung 7 für ein Schraubfundament
2 auf. Um das beim Einschrauben entstehende Schiefziehmoment zu kompensieren, ist
ein zusätzliches Widerlager 4 bei diesem Ausführungsbeispiel am äußeren Umfang des
Drehantriebes 6 befestigt und ist als Zugstande 4.3 ausgebildet, deren der Befestigung
am Drehantrieb 6 gegenüberliegenden Ende im Bodenbereich eine Verankerung aufweist.
Diese Zugstange gewährleistet, dass ein Schiefziehen des Schraubfundamentes 2 beim
Einschraubvorgang kompensiert wird. Die durch das Schiefziehmoment bei vorhandenem
Achsversatz und die Querkräfte seitlich wirkenden Kräfte 9 werden also von dem zusätzlichen
Widerlager 4 in Form der Zugstange 4.3 aufgenommen. Der Baggerfahrer kann dadurch
die vertikale Ausrichtung des Schraubfundamentes beim Eindrehen besser kontrollieren.
Da beim Eindrehen sich die Länge der Zugstange 4.3 verkürzt, wenn das Schraubfundament
2 entlang seiner Längsachse eingedreht wird, ist die Zugstange 4.3 so ausgebildet,
dass sie eine Teleskopwirkung aufweist, welche in Druckrichtung eine Längenverkürzung
realisiert, was bedeutet, dass beim Einschraubvorgang die auf der Hypotenuse des Dreieckes
angeordnete Zugstange 4.3 sich der jeweiligen Schraubtiefe anpasst, wobei in Zugrichtung
der Zugstange 4.3, d. h. zum Kompensieren des Auslenkens des Schraubfundamentes 2
infolge des Schiefziehmomentes, diese ein Schiefziehen nicht zulässt.
[0018] In Figur 4b) ist dargestellt, dass der Drehantrieb 6 als Hydraulikmotor ausgebildet
ist und über einen Steuerkolben entsprechend hinsichtlich des Antriebsmomentes 11
gesteuert wird. Der Vorteil der Verwendung eines Hydraulikmotors als Drehantrieb 6
besteht darin, dass für die Arbeitsgeräte des Baggers 5, welche am Baggerarm 3 für
unterschiedliche Zwecke angebracht und ausgewechselt werden können, eine Hydraulikversorgung
vom Bagger 5 ohnehin vorhanden ist.
[0019] In Figur 5 ist eine Vorderansicht der am Auslegerarm 3 des Baggers 5 angebrachten
Eindrehvorrichtung 1 dargestellt, welche einen Drehantrieb 6 mit einer Aufhängung
am vorderseitigen Ende des Auslegerarmes 3 aufweist und an dem gegenüberliegenden
Ende mit einer Einspanneinrichtung 7 für das Schraubfundament 2 ausgebildet ist. Eingezeichnet
ist in Form von Kraftwirkungen das erfindungsgemäße zusätzliche Widerlager 4 sowie
die am Bagger 5 seitlich wirkenden Kräfte 9. Die seitlich wirkenden Kräfte 9 werden
durch den Bagger 5, welcher seinerseits ein Widerlager bildet, aufgenommen. Das zusätzliche
Widerlager 4 nimmt zur Vermeidung des Schiefziehens durch das Schiefziehmoment eine
Kraft in Richtung der vorhandenen Zugstange 4.3 auf, welche aus zwei Kraftkomponenten
besteht. Die eine Kraftkomponente ist eine seitlich wirkende Kraftkomponente, welche
die seitlich wirkende Kraft 9 zusätzlich kompensiert. Ein Vorteil der Zugstange 4.3
als zusätzliches Widerlager 4 besteht auch darin, dass durch die seitlich schräge
Anbringung des zusätzlichen Widerlagers 4 auch eine Kraftkomponente in Richtung der
Einbringung des Schraubfundamentes 2 vorhanden ist, welche zusätzlich das Einbringen
des Schraubfundamentes 2 in den Boden unterstützt.
[0020] Es versteht sich, dass das zusätzliche Widerlager 4 neben einer Ausbildung als Zugstange
4.3 (siehe Figur 4a)) auch als Spannseil oder Spannkette ausgebildet sein kann. Die
Ausbildung des zusätzlichen Widerlagers 4 als Spannseil oder Spannkette ist derart
vorgesehen, dass die Zugkraft von dem Spannseil oder der Spannkette selbstverständlich
aufgenommen werden kann bei angebrachtem zusätzlichen Widerlager 4, so dass ein Auswandern
des in den Boden einzubringenden Schraubfundamentes 2 aus der gewünschten Richtung
verhindert wird, dass aber im Verlaufe des Eindrehens die Verkürzung der wirksamen
Länge durch Aufwickeln der entsprechenden, die Verkürzung der effektiven Länge des
zusätzlichen Widerlagers 4 repräsentierenden Länge beispielsweise um den Drehantrieb
6 realisiert wird. Die Anbringung eines zusätzlichen Widerlagers 4 stellt eine einfache
Möglichkeit dar, das Schiefziehmoment zu kompensieren, ohne dass es besonderer Fertigkeiten
des Baggerführers bedarf.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Eindrehvorrichtung
- 2
- Schraubfundament
- 3
- Auslegerarm Bagger
- 4
- zusätzliches Widerlager
- 4.1
- Spannseil
- 4.2
- Spannkette
- 4.3
- Zugstange
- 5
- Bagger
- 6
- Hydraulikmotor
- 7
- Einspanneinrichtung
- 8
- Gehäuse Hydraulikmotor
- 9
- seitlich wirkende Kräfte
- 10
- längs wirkende Kräfte/ Kräftepaar
- 11
- Antriebsmoment Hydraulikmotor
- 12
- Steuerkolben
1. An einem Auslegerarm (3) eines ein Widerlager bildenden Baggers (5) angebrachte Eindrehvorrichtung
(1) für ein Schraubfundament (2) , mittels welcher das Schraubfundament (2) in einen
Boden einschraubbar oder aus diesem herausschraubbar ist und welche einen am vorderen
Ende des Auslegerarmes (3) angeordneten und ein Antriebsmoment an das Schraubfundament
(2) übertragenden Drehantrieb (6) sowie eine Einspanneinrichtung (7) für das Schraubfundament
(2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
ein zusätzliches Widerlager (4) am Drehantrieb (6), am vorderen Ende des Auslegerarmes
(3) oder an der Einspanneinrichtung (7) angreift und im Boden verankert ist, welches
durch das Antriebsmoment seitlich zur Erstreckungsebene des Auslegearmes (3) auf das
Schraubfundament (2) wirkende Kräfte zumindest teilweise kompensiert.
2. Eindrehvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Widerlager (4) als ein Spannseil (4.1) oder eine Spannkette (4.2)
ausgebildet ist.
3. Eindrehvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Widerlager (4) als eine Zugstange (4.3) oder eine Druckstange ausgebildet
ist.
4. Eindrehvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb (6) vom Bagger (5) mit Energie versorgt wird.
5. Eindrehvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb (6) ein Hydraulikmotor ist.
6. Eindrehvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Widerlager (4) hydraulisch an das Antriebsmoment des Hydraulikmotors
(6) gekoppelt ist.
7. Eindrehvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Widerlager (4) eine derartige gegen die antriebsmomentbedingte Auslenkkraft
am Schraubfundament (2) wirkende Kraftkomponente erzeugt, dass ein Abdriften des Schraubfundamentes
(2) während des Einschraubens in den Boden aus seiner gewünschten Einschraubrichtung
verhinderbar ist.
8. Eindrehvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Widerlager (4) so ausgebildet ist, dass eine in Einschraubrichtung
wirkende, den Einschraubvorgang unterstützende Kraftkomponente vorhanden ist.