Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein System aus einem Bodenbearbeitungsgerät, einer Speichereinrichtung
und mindestens einem Zubehörgerät zum lösbaren Verbinden mit dem Bodenbearbeitungsgerät,
wobei das Bodenbearbeitungsgerät eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen der Art des
aktuell mit dem Bodenbearbeitungsgerät verbundenen Zubehörgerätes, eine Nutzerschnittstelle
zum Empfangen einer Betriebsvorgabe für einen Betriebsparameter des Bodenbearbeitungsgerätes
und/oder Zubehörgerätes von einem Nutzer und eine Steuereinrichtung zum Steuern einer
Betriebstätigkeit des Bodenbearbeitungsgerätes und/oder Zubehörgerätes entsprechend
des eingestellten Betriebsparameters aufweist.
Stand der Technik
[0002] Systeme der vorgenannten Art sind im Stand der Technik bekannt.
[0003] Ein Bodenbearbeitungsgerät eines derartigen Systems kann beispielsweise ein sich
selbsttätig fortbewegendes Bodenbearbeitungsgerät oder auch ein manuell durch einen
Nutzer handgeführtes Bodenbearbeitungsgerät sein. Im Sinne von Bodenbearbeitungsgeräten
werden Geräte verstanden, die eine Bodenbearbeitung durchführen können, beispielsweise
Saugen, Wischen, Polieren, Schleifen, Mähen, Fegen oder Ähnliches.
[0004] Die im Stand der Technik bekannten Bodenbearbeitungsgeräte, insbesondere von einem
Nutzer manuell geführte Bodenbearbeitungsgeräte, werden üblicherweise mit von dem
Bodenbearbeitungsgerät lösbaren Zubehörgeräten betrieben. Das mindestens eine Zubehörgerät
stellt dabei ein bestimmtes Bodenbearbeitungswerkzeug zur Verfügung, beispielsweise
eine Saugdüse zum Aufsaugen von Sauggut von einer zu reinigenden Fläche, eine Rotationsbürste,
eine schwingende Wischplatte oder Ähnliches.
[0005] Ein Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes übermittelt eine Betriebsvorgabe für einen
Betriebsparameter üblicherweise manuell über eine Nutzerschnittstelle, welche an dem
Bodenbearbeitungsgerät ausgebildet sein kann oder welche per drahtloser Datenkommunikation
mit dem Bodenbearbeitungsgerät verbunden ist. Insofern kann eine Nutzerschnittstelle
des Bodenbearbeitungsgerätes auch Teil eines mobilen externen Endgerätes sein, welches
mit dem Bodenbearbeitungsgerät verbunden ist. Bei einem solchen externen Endgerät
kann es sich insbesondere um ein Mobiltelefon, einen Tablet-Computer oder Ähnliches
handeln. Über die Nutzerschnittstelle kann ein Nutzer beispielsweise eine Vorgabe
für einen Betriebsparameter, wie eine Drehzahl einer rotierenden Reinigungsbürste,
eine Saugleistung eines Gebläses, eine Stellung eines Umschaltelementes, beispielsweise
einer verlagerbaren Dichtlippe einer Düse, die je nach Bodenart verlagert wird, oder
andere, an die Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes übermitteln. Die Nutzerschnittstelle
kann beispielsweise ein Betätigungselement an dem Gehäuse des Bodenbearbeitungsgerätes
sein, beispielsweise ein Druckknopf, ein Drehknopf, ein Touchscreen, ein Schiebeschalter
oder Ähnliches. Das Betätigungselement kann dabei beispielsweise nach Wunsch zwischen
verschiedenen Betriebsvorgaben hin und her gestellt werden, beispielsweise von einem
Minimalbetrag des jeweiligen Betriebsparameters zu einem Maximalbetrag. Je nach der
Art des aktuell mit dem Bodenbearbeitungsgerät verbundenen Zubehörgerätes kann der
Nutzer einen anderen Betriebsparameter als vorteilhaft empfinden.
[0006] Obwohl die vorgenannten Systeme bereits eine nutzerorientierte Verwendung des Bodenbearbeitungsgerätes
bzw. Zubehörgerätes erlauben, hat der Nutzer seine Betriebsvorgaben zu erneuern, sobald
er das Bodenbearbeitungsgerät nach einem vorausgehenden Ausschalten wieder einschaltet
oder ein mit dem Bodenbearbeitungsgerät verbundenes Zubehörgerät wechselt.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung,
die Handhabung und Einstellung des Systems weiter zu verbessern, insbesondere dahingehend,
dass der Nutzer so wenige Arbeitsschritte wie möglich durchführen muss.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung eingerichtet
ist, den zuletzt für eine erste Betriebstätigkeit verwendeten Betriebsparameter zusammen
mit einer Information über die Art des verwendeten Zubehörgerätes in der Speichereinrichtung
zu speichern und nach Trennen des Zubehörgerätes von dem Bodenbearbeitungsgerät und
erneutem Verbinden desselben Zubehörgerätes mit dem Bodenbearbeitungsgerät auf den
in der Speichereinrichtung gespeicherten Betriebsparameter zuzugreifen und diesen
Betriebsparameter für eine zeitlich nach der ersten Betriebstätigkeit auszuführende
zweite Betriebstätigkeit erneut einzustellen.
[0009] Erfindungsgemäß wird die zuletzt in dem System verwendete Einstellung eines Betriebsparameters
gespeichert, so dass diese für nachfolgende Betriebstätigkeiten des Bodenbearbeitungsgerätes
mit demselben Zubehörgerät wieder zur Verfügung steht. Dabei liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass der Nutzer des Systems ein bestimmtes Zubehörgerät an dem Bodenbearbeitungsgerät
immer mit gleichen Betriebsparametern verwendet, da diese beispielsweise auf seine
zuhause verwendeten Bodenbeläge oder sonstigen Betriebserfordernisse abgestimmt sind.
Betriebserfordernisse können beispielsweise ein bestimmtes Schmutzaufkommen innerhalb
des Haushalts, eine bestimmte Schmutzart, eine bestimmte Verschmutzungsintensität
oder Ähnliches sein. Bei einem Wiedereinschalten des Bodenbearbeitungsgerätes oder
nach einem Zubehörgerätewechsel steht der zuvor verwendete Betriebsparameter für das
Bodenbearbeitungsgerät und/oder das Zubehörgerät wieder zur Verfügung und wird automatisch
durch die Steuereinrichtung verwendet. Der Betriebsparameter kann ein Betriebsparameter
sein, welcher eine Komponente des Bodenbearbeitungsgerätes betrifft, und/oder ein
Betriebsparameter, welcher eine Komponente des Zubehörgerätes betrifft. Der für die
Betriebstätigkeit gewählte Betriebsparameter kann von dem Nutzer auf unterschiedliche
Art und Weise an das System übermittelt werden. Gemäß einer Ausführung kann der Nutzer
den Betriebsparameter über eine an dem Bodenbearbeitungsgerät ausgebildete Nutzerschnittstelle
an die Steuereinrichtung übermitteln. Bei der Nutzerschnittstelle kann es sich beispielsweise
um eine Eingabeeinrichtung wie ein Tastenfeld, ein Touchscreen oder Ähnliches handeln.
Darüber hinaus kann die Nutzerschnittstelle auch eine Datenkommunikationsschnittstelle,
z.B. eine WLAN-Schnittstelle, Bluetooth-Schnittstelle oder drahtgebundene Schnittstelle
sein, welche mit einem externen Endgerät des Nutzers verbunden ist. Das externe Endgerät
kann beispielsweise ein mobiles Endgerät wie ein Mobiltelefon oder Tablet-Computer
sein, oder alternativ auch ein lokaler Standrechner. Der Nutzer tätigt seine Betriebsparametereingaben
im letztgenannten Fall über das externe Endgerät, welches den Betriebsparameter dann
an die Steuereinrichtung übermittelt. Der einmal übermittelte und für eine Betriebstätigkeit
verwendete Betriebsparameter wird als Historie in der Speichereinrichtung des Systems
gespeichert. Dabei kann die Historie neben dem Betriebsparameter auch noch andere
Angaben enthalten, beispielsweise ein Datum oder eine Uhrzeit. Darüber hinaus wird
mit dem Betriebsparameter auch die Information über die Art des verwendeten Zubehörgerätes
gespeichert, so dass die Speichereinrichtung vollständige Informationen darüber enthält,
welches Zubehörgerät zuvor in Kombination mit dem Bodenbearbeitungsgerät verwendet
wurde, und welcher Betriebsparameter bzw. welche Betriebsparameter dabei eingestellt
wurden. Unter verwendeter Betriebsparameter wird im Sinne der Erfindung nicht nur
die Art des Betriebsparameters, d.h. beispielsweise eine Drehzahl, eine Leistung oder
anderes verstanden, sondern auch ein Betrag des jeweiligen Betriebsparameters, beispielsweise
ein Betrag einer Drehzahl, ein Betrag einer Leistung und anderes.
[0010] Es wird vorgeschlagen, dass der Betriebsparameter ausgewählt ist aus der Gruppe:
Leistung eines Gebläses, Drehzahl eines rotierenden Bodenbearbeitungselementes, Schwingungsfrequenz
eines schwingenden Bodenbearbeitungselementes, Strömungsquerschnitt eines Luftströmungskanals,
Abgaberate einer Flüssigkeitsauftragseinrichtung, Stellung eines Umschaltelementes.
Der Betriebsparameter kann dabei sowohl einer Komponente des Bodenbearbeitungsgerätes,
als auch einer Komponente des Zubehörgerätes zugeordnet sein. Wesentlich ist, dass
der Betriebsparameter üblicherweise durch den Nutzer eingestellt wird. In der Praxis
kann dies beispielsweise ein Sauggebläse sein, welches bei einer Saugreinigungstätigkeit
des Bodenbearbeitungsgerätes verwendet wird, eine Drehzahl oder Schwingungsfrequenz
eines sich relativ zu einem Gehäuse des Bodenbearbeitungsgerätes oder des Zubehörgerätes
bewegbaren Bodenbearbeitungselementes. Als Betriebsparameter kann der Nutzer auch
einen Strömungsquerschnitt eines Luftströmungskanals einstellen, beispielsweise einen
Strömungsquerschnitt eines Saugmundes eines Zubehörgerätes und dergleichen. Des Weiteren
kann der Betriebsparameter auch eine Abgaberate einer Flüssigkeitsauftragseinrichtung
sein, welche das Bodenbearbeitungsgerät bzw. Zubehörgerät nutzt, um eine zu reinigende
Fläche zu befeuchten. Der Betriebsparameter kann zudem auch eine Stellung eines Umschaltelementes
sein, beispielsweise eine Stellung einer oder mehrerer verlagerbarer Dichtlippen einer
Düse, die je nach Bodenart, z.B. Hartboden oder Teppichboden, verlagert werden. Weitere
Betriebsparameter sind im Sinne der Erfindung denkbar.
[0011] Das Zubehörgerät des Systems kann zumindest eine der folgenden Komponenten aufweisen:
Saugdüse, Bodenbearbeitungselement, Reinigungsbürste, Polsterreinigungseinrichtung,
Feuchtreinigungseinrichtung, Flüssigkeitsauftragseinrichtung. Die vorgenannten Komponenten
dienen allesamt einer Bearbeitung einer Fläche. Auch andere Komponenten sind denkbar,
beispielsweise Schleifaufsätze, Polieraufsätze, Bohneraufsätze oder Ähnliches. Wesentlich
ist, dass die Komponente durch die von dem Nutzer gewählte Einstellung, nämlich Betriebsvorgabe,
eingestellt werden kann.
[0012] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Speichereinrichtung eine geräteeigene
lokale Speichereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes ist. In diesem Fall wird der
für die bestimmte Betriebstätigkeit verwendete Betriebsparameter direkt in dem Bodenbearbeitungsgerät
selbst gespeichert. Die Speichereinrichtung befindet sich somit, wie auch die Steuereinrichtung,
in dem Bodenbearbeitungsgerät selbst, so dass eine direkte und schnelle Kommunikation
möglich ist.
[0013] Alternativ kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Speichereinrichtung eine
relativ zu dem Bodenbearbeitungsgerät externe Speichereinrichtung ist. Gemäß dieser
Ausbildung befindet sich der Speicherbereich für die Daten, nämlich die Betriebsparameter
und die Informationen über die Art des verwendeten Zubehörgerätes, nicht in dem Bodenbearbeitungsgerät
selbst, sondern in einem mit dem Bodenbearbeitungsgerät in Kommunikationsverbindung
stehenden externen Gerät, beispielsweise ein Smartphone oder Ähnliches. Des Weiteren
ist es beispielsweise möglich, dass auf die externe Speichereinrichtung auch andere
Bodenbearbeitungsgeräte des Systems zugreifen. Somit stehen dem Nutzer in einem Haushalt
mit mehreren Bodenbearbeitungsgeräten die gespeicherten Daten zentral zur Verfügung.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass in der Speichereinrichtung eine Basiseinstellung für
einen Betriebsparameter des Bodenbearbeitungsgerätes und/oder Zubehörgerätes gespeichert
ist, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist, für eine Betriebstätigkeit die
Basiseinstellung zu verwenden, wenn der Nutzer zuvor noch keine Betriebsvorgabe für
den Betriebsparameter an das Bodenbearbeitungsgerät übermittelt hat. Diese Basiseinstellung
dient somit vornehmlich einer Betriebstätigkeit zu einem Zeitpunkt, zu welchem der
Nutzer das System, das Bodenbearbeitungsgerät und/oder ein bestimmtes Zubehörgerät
erstmalig für eine Betriebstätigkeit verwendet. Sodann kann der Nutzer bei Starten
einer ersten Betriebstätigkeit des Bodenbearbeitungsgerätes bzw. des Zubehörgerätes
einen bestimmten Betriebsparameter vorgeben, welcher dann wie zuvor erläutert in der
Speichereinrichtung gespeichert wird, um für weitere, zeitlich darauffolgende Betriebstätigkeiten
zur Verfügung zu stehen.
[0015] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass in der Speichereinrichtung eine Übergangseinstellung
für einen Betriebsparameter des Bodenbearbeitungsgerätes gespeichert ist, wobei die
Steuereinrichtung eingerichtet ist, bei einem Trennen des Zubehörgerätes von dem Bodenbearbeitungsgerät
während einer laufenden Betriebstätigkeit die Übergangseinstellung vorzunehmen. Gemäß
einer Ausführungsform kann die Übergangseinstellung der Basiseinstellung entsprechen.
Die Übergangseinstellung dient zu einer sicheren Verwendung des Systems auch dann,
wenn der Nutzer das Zubehörgerät bei laufendem Betrieb von dem Bodenbearbeitungsgerät
trennt. Beispielsweise kann die Übergangseinstellung eine bestimmte Gebläseleistung
oder Ähnliches vorgeben, welche keine Gefahr für den Nutzer darstellt. Bei einem Wechsel
des Zubehörgerätes während des Betriebs erkennt die Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
das Entfernen des Zubehörgerätes von einer korrespondierenden Schnittstelle des Bodenbearbeitungsgerätes.
Ebenso wird ein erneutes Verbinden desselben oder eines anderen Zubehörgerätes mit
dem Bodenbearbeitungsgerät erkannt. Sobald die Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
erkennt, dass wieder ein Zubehörgerät mit dem Bodenbearbeitungsgerät verbunden ist,
kann die Übergangseinstellung durch einen gespeicherten Betriebsparameter für das
aktuell verbundene Zubehörgerät ersetzt werden. Gemäß dieser Ausgestaltung hat der
Nutzer die Möglichkeit, im laufenden Betrieb des Bodenbearbeitungsgerätes das Zubehörgerät
zu wechseln, beispielsweise von einer Saugdüse zur Reinigung von Fugen, auf eine andere
Saugdüse zur Reinigung von Überbodenflächen zu wechseln. Vorteilhaft hat er gemäß
der Erfindung nach dem Wechsel des Zubehörgerätes nicht noch einmal manuell einen
Betriebsparameter an die Steuereinrichtung zu übermitteln. Vielmehr kann die Steuereinrichtung
aus der Speichereinrichtung den zuletzt verwendeten Betriebsparameter entnehmen und
dann automatisch einstellen. Insgesamt wird dadurch erreicht, dass das Bodenbearbeitungsgerät
bzw. das Zubehörgerät bei einem erneuten Verbinden in einen bestimmten, gespeicherten
Modus zurückwechselt. Bei einem erstmaligen Verbinden einer Kombination aus Bodenbearbeitungsgerät
und Zubehörgerät kommt hingegen die Übergangseinstellung als sogenannter Default-Modus
zur Anwendung, so dass das System auch dann mit einem definierten Status betrieben
werden kann.
[0016] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Speichereinrichtung eine nicht flüchtige
Speichereinrichtung ist, so dass die darin gespeicherten Betriebsparameter auch nach
Ausschalten und erneutem Einschalten des Bodenbearbeitungsgerätes weiterhin darin
gespeichert sind. Gemäß dieser Ausgestaltung bewirkt das Ausschalten des Bodenbearbeitungsgerätes
nicht die Löschung der in der Speichereinrichtung gespeicherten Daten, nämlich der
Betriebsparameter und der zugeordneten Informationen über die Art des verwendeten
Zubehörgerätes. Sofern der Nutzer zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise nach
mehreren Tagen oder gar Wochen, ein Zubehörgerät an das Bodenbearbeitungsgerät anschließt,
welches er bereits früher - ggf. auch nach einmaligem oder mehrfachen Wechseln des
Zubehörgerätes an dem Bodenbearbeitungsgerät - verwendet hat, stehen die früher in
Verbindung mit diesem Zubehörgerät verwendeten Betriebsparameter weiterhin zur Verfügung.
Es ist nicht erforderlich, dass der Nutzer erneut eine Auswahl bezüglich der bevorzugten
Betriebsparameter vornimmt. Die in der Speichereinrichtung gespeicherten Daten bleiben
somit auch über eine Abschaltphase des Bodenbearbeitungsgerätes hinaus erhalten und
stehen bei Wiederaufnahme einer Betriebstätigkeit mit dem früheren Zubehörgerät erneut
zur Verfügung. Davon unabhängig kann der Nutzer jedoch auch später noch nach Belieben
eine Änderung des Betriebsparameters vornehmen.
[0017] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der Inhalt der Speichereinrichtung nach
einem Ausschalten des Bodenbearbeitungsgerätes gelöscht wird, so dass die darin gespeicherten
Betriebsparameter und Informationen über die Art des zugehörigen Zubehörgerätes nicht
mehr zur Verfügung stehen. Sobald der Nutzer dann ein Zubehörgerät erneut verwendet,
dessen Daten zuvor aus der Speichereinrichtung gelöscht wurden, wird das Bodenbearbeitungsgerät
bzw. das Zubehörgerät vorzugsweise in einem sogenannten Default-Modus betrieben, welcher
eine Basiseinstellung für einen Betriebsparameter des Bodenbearbeitungsgerätes und/oder
des Zubehörgerätes darstellt. Diese Basiseinstellung kommt zur Anwendung, sofern der
Nutzer noch keine (erneute) individuelle Einstellung von Betriebsparametern für das
betreffende Zubehörgerät vorgenommen hat. Sofern dann jedoch wieder individuelle Betriebsparameter
eingestellt werden, stehen diese erneut solange in der Speichereinrichtung zur Verfügung,
bis der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät wieder ausschaltet.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass die Nutzerschnittstelle zum Empfangen eines Löschbefehls
zum Löschen eines in der Speichereinrichtung gespeicherten Betriebsparameters eingerichtet
ist. Gemäß dieser Ausgestaltung kann der Nutzer das erfindungsgemäße Verhalten des
Bodenbearbeitungsgerätes auch unterdrücken, indem er manuell einen in der Speichereinrichtung
gespeicherten Betriebsparameter löscht. Die Möglichkeit der Löschung früher verwendeter
Betriebsparameter kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn ein Bodenbearbeitungsgerät
bzw. Zubehörgerät verwendet wird, welches sowohl eine Feuchtreinigung, als auch eine
Trockenreinigung ausführen kann. Wenn im Rahmen einer Bodenbearbeitungstätigkeit beispielsweise
zunächst eine Feuchtreinigung erfolgt und anschließend eine Trockenreinigung, kann
es nach Beendigung des Feuchtreinigungsvorgangs und Unterbrechung des Betriebs des
Bodenbearbeitungsgerätes sinnvoll sein, nicht erneut eine Feuchtreinigung mit entsprechenden
Betriebsparametern durchzuführen, sondern vielmehr eine Trockenreinigung. In diesem
Fall wäre somit eine Rückkehr zu einem Feuchtreinigungsmodus ungewünscht. Sofern der
Nutzer die zuletzt verwendeten Betriebsparameter manuell löscht, wird das Bodenbearbeitungsgerät
bzw. Zubehörgerät bei einer erneuten Verwendung mit insbesondere einer Basiseinstellung
betrieben, welche einen Default-Modus für das Bodenbearbeitungsgerät in Verbindung
mit einem bestimmten Zubehörgerät definiert.
[0019] Schließlich kann vorgesehen sein, dass das Zubehörgerät einen eineindeutigen Identifikationscode
aufweist, wobei die Erfassungseinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes eingerichtet
ist, den Identifikationscode zu empfangen, und wobei die Steuereinrichtung eingerichtet
ist, das Zubehörgerät anhand des empfangenen Identifikationscodes zu identifizieren
und einen dem identifizierten Zubehörgerät zugeordneten Betriebsparameter aus der
Speichereinrichtung abzurufen. Das System verfügt vorteilhaft über ein Bodenbearbeitungsgerät
und mindestens ein Zubehörgerät, welche korrespondierende Kommunikationsschnittstellen
aufweisen. Bei den Kommunikationsschnittstellen handelt es sich z.B. um Geräteschnittstellen
wie beispielsweise eine WLAN-Schnittstelle oder Bluetooth-Schnittstelle. Gemäß einer
weiteren Ausführung können die Kommunikationsschnittstellen auch drahtgebunden sein,
z.B. in der Form eines geräteinternen Bussystems, welches entsprechende Anschlussschnittstellen
bereitstellt. Derartige Kommunikationsschnittstellen werden im Sinne der Erfindung
eingesetzt, um andere Teilnehmer des Kommunikationsnetzwerkes zu identifizieren, bevor
anschließend Daten ausgetauscht werden. Damit die Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
ein verbundenes Zubehörgerät identifizieren kann, findet zu Beginn einer Kommunikationssequenz
eine Identifikationsphase statt. Dabei liest die Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
bevorzugt Identifikationsdaten aus dem Zubehörgerät aus. Des Weiteren kann die Steuereinrichtung
des Bodenbearbeitungsgerätes vorzugsweise auch rein passive Zubehörgeräte identifizieren,
welche selbst nicht über eine Kommunikationsschnittstelle verfügen, beispielsweise
eine Saugdüse ohne aktive Funktionen. In diesem Fall kann beispielsweise ein optischer
Code auf einer Gehäuseoberfläche des Zubehörgerätes angebracht sein, welchen die Erfassungseinrichtung
des Bodenbearbeitungsgerätes lesen kann. Besonders bevorzugt dient die Identifikationsphase
zur Identifikation elektrischer Zubehörgeräte, welche eine Kommunikationsschnittstelle
aufweisen. Bei dieser Ausgestaltung dient die Kommunikationsschnittstelle somit zunächst
zur Identifikation eines mit dem Bodenbearbeitungsgerät verbundenen Zubehörgerätes,
und anschließend zur Übertragung von Betriebsparametern aus der Speichereinrichtung
des Bodenbearbeitungsgerätes an das Zubehörgerät. Dadurch kann nach Trennen des Zubehörgerätes
von dem Bodenbearbeitungsgerät und erneutem Verbinden desselben Zubehörgerätes mit
dem Bodenbearbeitungsgerät auf den in der Speichereinrichtung gespeicherten Betriebsparameter
zugegriffen werden und kann dieser Betriebsparameter für eine zeitlich darauffolgende
Betriebstätigkeit erneut eingestellt werden. Anhand des Identifikationscodes erhält
die Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes eine Information über die Identität
oder zumindest die Art des angeschlossenen Zubehörgerätes, so dass die zugehörigen
Betriebsparameter aus der Speichereinrichtung ausgelesen und eingestellt werden können.
Der Identifikationscode kann ein optischer Code, wie beispielsweise ein Barcode, QR-Code
oder Ähnliches sein. Darüber hinaus kann der Identifikationscode auch eine rein elektronische
Identifikation sein, welche das Zubehörgerät eineindeutig ausweist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes System mit einem Bodenbearbeitungsgerät und einem Zubehörgerät,
- Fig. 2a bis 2e
- einen beispielhaften Betrieb des Systems mit unterschiedlichen Verbindungssituationen
von Bodenbearbeitungsgerät und Zubehörgerät.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0021] Fig. 1 zeigt ein mögliches Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems aus
einem Bodenbearbeitungsgerät 1, einer in dem Bodenbearbeitungsgerät 1 angeordneten
Speichereinrichtung 2 und einem Zubehörgerät 3. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 verfügt
über ein Basisgerät 11 mit einer Anschlussschnittstelle 12, an welche das Zubehörgerät
3 anschließbar ist. Die Anschlussschnittstelle 12 dient zum lösbaren Verbinden des
Zubehörgerätes 3. Neben dem hier lediglich beispielhaft dargestellten Zubehörgerät
3 kann das Bodenbearbeitungsgerät 1 alternativ mit anderen, identischen oder voneinander
abweichenden Zubehörgeräten 3 verbunden werden.
[0022] Hier ist das Bodenbearbeitungsgerät 1 beispielhaft als haushaltsüblicher Staubsauger
ausgebildet. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 weist in üblicher Art und Weise eine Staubkammer
18 und ein Gebläse 7 auf, welche über einen Luftströmungskanal 9 miteinander in Strömungsverbindung
stehen. Der Luftströmungskanal 9 mündet darüber hinaus in die Anschlussschnittstelle
12, wo er mit einem korrespondierenden Luftströmungskanal 9 des Zubehörgerätes 3 verbunden
werden kann. An dem Basisgerät 11 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 befindet sich des
Weiteren ein Stiel 14 mit einem Handgriff 15. Der Stiel 14 ist vorzugsweise teleskopierbar
ausgebildet, so dass ein Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes 1 die Länge des Stiels
14 vorteilhaft an seine Körpergröße anpassen kann. Der Handgriff 15 dient dem Nutzer
zum Führen des Bodenbearbeitungsgerätes 1 über eine zu reinigende Fläche, wobei er
während einer Betriebstätigkeit des Bodenbearbeitungsgerätes 1 üblicherweise eine
Hin- und HerBewegung des Bodenbearbeitungsgerätes 1 über die Fläche vollzieht. An
dem Handgriff 15 befindet sich eine Nutzerschnittstelle 5, welche es dem Nutzer ermöglicht,
Eingaben an eine Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 zu übermitteln.
Die Eingabe kann beispielsweise eine Betriebsvorgabe für einen Betriebsparameter des
Bodenbearbeitungsgerätes 1 und/oder des Zubehörgerätes 3 sein. Ein Betriebsparameter
ist beispielsweise eine Leistungsstufe des Gebläses 7. Des Weiteren weist das Bodenbearbeitungsgerät
1 eine Kommunikationsschnittstelle 17 zur Kommunikation mit einer korrespondierenden
Kommunikationsschnittstelle 16 des Zubehörgerätes 3 auf. Die Kommunikationsschnittstelle
17 dient gleichzeitig als eine Erfassungseinrichtung 4, mit welcher das Bodenbearbeitungsgerät
1 eine Art eines aktuell mit dem Bodenbearbeitungsgerät 1 verbundenen Zubehörgerätes
3 erfassen kann. Die korrespondierenden Kommunikationsschnittstellen 16, 17 des Bodenbearbeitungsgerätes
1 und des Zubehörgerätes 3 sind hier lediglich beispielhaft als drahtlose Kommunikationsschnittstellen
16, 17 ausgebildet, beispielsweise als WLAN-Module, Bluetooth-Module, ZigBee-Module
oder Ähnliches. Alternativ können die Kommunikationsschnittstellen 16, 17 jedoch auch
drahtgebunden sein, z.B. als Teil eines geräteinternen Bussystems.
[0023] Das Zubehörgerät 3 weist in der hier dargestellten beispielhaften Ausführungsform
eine Saugdüse 10 und ein Bodenbearbeitungselement 8 zur Bearbeitung einer zu reinigenden
Fläche auf. Das Bodenbearbeitungselement 8 ist hier beispielsweise eine um eine im
Wesentlichen horizontale Rotationsachse rotierende Reinigungswalze, welche beispielsweise
bevorzugt mit Reinigungsborsten bestückt sein kann. Zur möglichst reibungsarmen Fortbewegung
des Bodenbearbeitungsgerätes 1 bzw. des Zubehörgerätes 3 über die zu reinigende Fläche
verfügt das Zubehörgerät 3 über Räder 13.
[0024] Die Nutzerschnittstelle 5 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 weist eine Auswahleinrichtung
mit hier beispielhaft vier Tastenelementen auf. Jedes der Tastenelemente entspricht
einer von vier möglichen Gebläsestufen des Gebläses 7 des Bodenbearbeitungsgerätes
1. Eine erste Gebläsestufe "Saugstufe 1" weist dabei eine geringste Gebläseleistung
auf, während eine vierte Gebläsestufe "Saugstufe 4" eine maximal mögliche Gebläseleistung
bereitstellt. Mittels Betätigung eines Tastenelementes kann der Nutzer somit eine
Betriebsvorgabe für eine bestimmte Saugstufe an die Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes
1 übermitteln, welche dann entsprechend das Einstellen der gewünschten Gebläsestufe
steuert.
[0025] Darüber hinaus ist die Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 jedoch
auch so ausgebildet, dass der Nutzer möglichst wenige Eingaben an der Nutzerschnittstelle
5 vornehmen muss. Dazu ist die Steuereinrichtung 6 ausgebildet, frühere Betriebsvorgaben
des Nutzers zu speichern und derart intelligent auszuwerten, dass unter gegebenen
Bedingungen eine Saugstufe automatisch eingestellt wird, welche als von dem Nutzer
gewünscht angenommen wird. Dies wird im Folgenden noch näher erläutert.
[0026] Die Fig. 2 zeigt beispielhaft eine automatische Steuerung der Gebläseleistung als
steuerbaren Betriebsparameter des Bodenbearbeitungsgerätes 1. Alternativ können auch
andere Betriebsparameter des Bodenbearbeitungsgerätes 1 oder des Zubehörgerätes 3
gesteuert werden. Beispielsweise könnte alternativ oder zusätzlich auch eine Drehzahl
des rotierenden Bodenbearbeitungselementes 8 des Zubehörgerätes 3 gesteuert werden,
eine verstellbare Luftleiteinrichtung, welche einen Strömungsquerschnitt des Luftströmungskanals
9 des Zubehörgerätes 3 und/oder des Bodenbearbeitungsgerätes 1 beeinflusst oder andere.
[0027] In den Figuren 2a bis 2e sind von links nach rechts verschiedene Verbindungszustände
des Systems aus Bodenbearbeitungsgerät 1 und Zubehörgerät 3 dargestellt, wobei sich
die Zustände durch entweder einen miteinander verbundenen Zustand von Bodenbearbeitungsgerät
1 und Zubehörgerät 3 auszeichnen, oder durch einen getrennten Zustand. Die Erfindung
funktioniert nun in einem zeitlichen Ablauf von links nach rechts so, dass das Bodenbearbeitungsgerät
1 zunächst separat, d.h. ohne angeschlossenes Zubehörgerät 3 betrieben wird (Fig.
2a). Dabei wird das Gebläse 7 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 in einem "Solo-Betrieb"
betrieben, welcher eine minimale Saugleistung des Gebläses 7 vorsieht, welche hier
als "Saugstufe 1" bezeichnet ist. Dieser Betrieb entspricht einer Übergangseinstellung
für den Betriebsparameter "Gebläseleistung", wobei die Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes
1 das Gebläse 7 so steuert, dass die Saugleistung geringstmöglich ist. In dieser Saugstufe
kann der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät 1 ohne angeschlossenes Zubehörgerät 3 verwenden,
um beispielsweise eine Überbodenreinigung an einer Zimmerdecke, ein Aufsaugen von
Grobgut oder Ähnliches vorzunehmen. In einem zweiten Schritt, welcher in Fig. 2b mit
"Basis" bezeichnet ist, hat der Nutzer das Zubehörgerät 3 an die Anschlussschnittstelle
12 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 angeschlossen. Bei Anschließen des Zubehörgerätes
3 an der Anschlussschnittstelle 12 erkennt die Erfassungseinrichtung 4 des Bodenbearbeitungsgerätes
1 die Art des aktuell mit dem Bodenbearbeitungsgerät 1 verbundenen Zubehörgerätes
3, hier insbesondere auch einen individuellen Identifikationscode des Zubehörgerätes
3. Dazu tauschen die korrespondierenden Kommunikationsschnittstellen 16, 17 des Bodenbearbeitungsgerätes
1 und des Zubehörgerätes 3 Informationen aus. Durch z.B. einen Kontaktschalter an
der Anschlussschnittstelle 12 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 kann die Steuereinrichtung
6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 das Anschließen des Zubehörgerätes 3 an der Anschlussschnittstelle
12 erkennen und eine Kommunikation zu dem Zubehörgerät 3 starten. Alternativ ist es
auch möglich, dass der Start der Datenkommunikation von dem Zubehörgerät 3 ausgeht,
welches die Verbindung mit der Anschlussschnittstelle 12 des Bodenbearbeitungsgerätes
1 detektiert. Über die beiderseitigen Kommunikationsschnittstellen 16, 17 findet anschließend
eine Identifikationsphase statt, welche das Zubehörgerät 3 gegenüber der Steuereinrichtung
6 des Bodenbearbeitungsgerätes ausweist. Dies kann beispielsweise so erfolgen, dass
die Steuereinrichtung 6 bei Erkennen des Anschließens eines Zubehörgerätes 3 an die
Anschlussschnittstelle 12 zunächst eine Identifikationsanfrage an das Zubehörgerät
3 übermittelt. Das Zubehörgerät 3 bzw. eine diesem zugeordnete Steuereinrichtung übermittelt
in Antwort auf die Identifikationsanfrage seinen Identifikationscode unter Nutzung
der Kommunikationsschnittstellen 16, 17 an das Bodenbearbeitungsgerät 1. Der Identifikationscode
ist hier beispielhaft ein rein elektronischer Identifikationscode, welcher aus Zahlen
und/oder Buchstaben bestehen kann und das Zubehörgerät 3 ein eindeutig von anderen
Zubehörgeräten 3 des Systems unterscheiden kann. In der hier dargestellten Situation,
welche mit "Basis" beschrieben ist, hat das Bodenbearbeitungsgerät 1 noch keine Kenntnis
über das Zubehörgerät 3 und insbesondere dessen einzustellende Betriebsparameter.
Daher steuert die Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 das Gebläse 7
derart, dass eine Basiseinstellung vorgenommen wird, welche für den Fall definiert
ist, dass ein Nutzer zuvor noch keine Betriebsvorgabe für den Betriebsparameter "Gebläseleistung"
an das Bodenbearbeitungsgerät 1 übermittelt hat. Hier ist die Basiseinstellung beispielhaft
die Einstellung der Gebläseleistung "Saugstufe 2". Diese Basiseinstellung wird umgangssprachlich
auch als "Default" bezeichnet. Auf eine solche Einstellung greift die Steuereinrichtung
6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 zu, wenn noch keine individuelle Betriebsvorgabe
durch einen Nutzer vorgenommen wurde.
[0028] Anschließend nimmt der Nutzer in der in Fig. 2c mit "manuell" bezeichneten Situation
eine manuelle Nutzereingabe vor, welche als Betriebsvorgabe für den Betriebsparameter
"Gebläseleistung" die Einstellung der Saugstufe 3 vorgibt. Dazu drückt der Nutzer
ein Tastenelement an der Nutzerschnittstelle 5. Die Steuereinrichtung 6 erkennt die
Betriebsvorgabe und steuert das Gebläse 7 derart, dass die gewünschte Gebläseleistung
"Saugstufe 3" eingestellt wird. Gleichzeitig speichert die Steuereinrichtung 6 die
von dem Nutzer gewählte Betriebsvorgabe zusammen mit der Information über die Art
des verwendeten Zubehörgerätes 3 in der Speichereinrichtung 2 des Bodenbearbeitungsgerätes
1. Die Speichereinrichtung 2 des Systems ist hier eine geräteeigene lokale Speichereinrichtung
2 des Bodenbearbeitungsgerätes 1. Alternativ kann die Speichereinrichtung 2 jedoch
auch in jedem anderen Gerät des Systems angeordnet sein, beispielsweise in einem mobilen
externen Computergerät des Nutzers. Bevorzugt ist die Speichereinrichtung 2 als nicht
flüchtige Speichereinrichtung 2 ausgebildet, so dass die darin gespeicherten Betriebsparameter
und Informationen über die Art des verwendeten Zubehörgerätes 3, insbesondere der
Identifikationscode des Zubehörgerätes 3, dauerhaft zur Verfügung stehen, auch dann,
wenn der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät 1 ausschaltet und später erneut wieder
betreibt. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist es möglich, dass der Inhalt
der Speichereinrichtung 2 gelöscht wird, wenn der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät
1 ausschaltet.
[0029] Die Fig. 2d zeigt einen späteren Zeitpunkt, zu welchem der Nutzer das Zubehörgerät
3 wieder von dem Bodenbearbeitungsgerät 1 getrennt hat. Die Steuereinrichtung 6 erkennt
das Trennen des Zubehörgerätes 3 von der Anschlussschnittstelle 12 und steuert eine
Übergangseinstellung für den Betriebsparameter "Gebläseleistung" des Bodenbearbeitungsgerätes
1, welche hier der Default-Einstellung "Saugstufe 1" entspricht. Der Nutzer kann das
Zubehörgerät 3 während des laufenden Betriebs des Gebläses 7 von dem Bodenbearbeitungsgerät
1 trennen. Die Reduzierung der Gebläseleistung erfolgt dann bevorzugt in dem Moment,
wo das Zubehörgerät 3 von der Anschlussschnittstelle 12 entkoppelt wird.
[0030] Wenn der Nutzer zu einem späteren Zeitpunkt dasselbe Zubehörgerät 3 erneut mit dem
Bodenbearbeitungsgerät 1 verbindet, liest die Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes
1 die zu dem individuellen Identifikationscode des Zubehörgerätes 3 gespeicherte Einstellung
aus der Speichereinrichtung 2 aus. Dies ist in Fig. 2e dargestellt. Bei Verbinden
des Zubehörgerätes 3 mit dem Bodenbearbeitungsgerät 1 erfolgt zunächst die zuvor beschriebene
Identifikationsphase, durch welche die Steuereinrichtung 6 Kenntnis über den individuellen
Identifikationscode des Zubehörgerätes 3 erlangt. Anschließend fragt die Steuereinrichtung
6 aus der Speichereinrichtung 2 den zu diesem Identifikationscode gespeicherten Betriebsparameter
ab. Hier hatte der Nutzer durch seine manuell getätigte Betriebsvorgabe die "Saugstufe
3" zuletzt eingestellt, so dass diese in der Speichereinrichtung 2 hinterlegt ist.
Die Steuereinrichtung 6 steuert das Gebläse 7 nun auch entsprechend und stellt die
"Saugstufe 3" ein.
[0031] In bestimmten Fällen kann es vorteilhaft sein, wenn der zuletzt an dem Bodenbearbeitungsgerät
1 bzw. Zubehörgerät 3 verwendete Betriebsparameter nicht automatisch bei erneuter
Verbindung des Bodenbearbeitungsgerätes 1 mit dem Zubehörgerät 3 eingestellt wird.
Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn das Zubehörgerät 3 unterschiedliche Aufgaben,
wie beispielsweise eine Feuchtreinigung und eine Trockenreinigung, ausführen kann.
Um in diesem Fall beispielsweise nicht zu einer Feuchtreinigung zurückzukehren, sondern
den darauffolgenden Verfahrensschritt einer Trockenreinigung vornehmen zu können,
kann der Nutzer über die Nutzerschnittstelle 5 eine manuelle Löschung oder zumindest
Aussetzung der Anwendung des zuvor gespeicherten Betriebsparameters vornehmen. Gemäß
einer Ausgestaltung kann der Nutzer auch den in der Speichereinrichtung 2 gespeicherten
Betriebsparameter ganz löschen. Sodann wird das Bodenbearbeitungsgerät mit dem Zubehörgerät
3 wieder in der "Basiseinstellung" betrieben, d.h. das Gebläse 7 wird mit der "Saugstufe
2" betrieben, welche der Default-Einstellung entspricht.
Liste der Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Bodenbearbeitungsgerät
- 2
- Speichereinrichtung
- 3
- Zubehörgerät
- 4
- Erfassungseinrichtung
- 5
- Nutzerschnittstelle
- 6
- Steuereinrichtung
- 7
- Gebläse
- 8
- Bodenbearbeitungselement
- 9
- Luftströmungskanal
- 10
- Saugdüse
- 11
- Basisgerät
- 12
- Anschlussschnittstelle
- 13
- Rad
- 14
- Stiel
- 15
- Handgriff
- 16
- Kommunikationsschnittstelle
- 17
- Kommunikationsschnittstelle
- 18
- Staubkammer
1. System aus einem Bodenbearbeitungsgerät (1), einer Speichereinrichtung (2) und mindestens
einem Zubehörgerät (3) zum lösbaren Verbinden mit dem Bodenbearbeitungsgerät (1),
wobei das Bodenbearbeitungsgerät (1) eine Erfassungseinrichtung (4) zum Erfassen der
Art des aktuell mit dem Bodenbearbeitungsgerät (1) verbundenen Zubehörgerätes (3),
eine Nutzerschnittstelle (5) zum Empfangen einer Betriebsvorgabe für einen Betriebsparameter
des Bodenbearbeitungsgerätes (1) und/oder Zubehörgerätes (3) von einem Nutzer und
eine Steuereinrichtung (6) zum Steuern einer Betriebstätigkeit des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) und/oder Zubehörgerätes (3) entsprechend des eingestellten Betriebsparameters
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (6) eingerichtet ist, den zuletzt für eine erste Betriebstätigkeit
verwendeten Betriebsparameter zusammen mit einer Information über die Art des verwendeten
Zubehörgerätes (3) in der Speichereinrichtung (2) zu speichern und nach Trennen des
Zubehörgerätes (3) von dem Bodenbearbeitungsgerät (1) und erneutem Verbinden desselben
Zubehörgerätes (3) mit dem Bodenbearbeitungsgerät (1) auf den in der Speichereinrichtung
(2) gespeicherten Betriebsparameter zuzugreifen und diesen Betriebsparameter für eine
zeitlich nach der ersten Betriebstätigkeit auszuführende zweite Betriebstätigkeit
erneut einzustellen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebsparameter ausgewählt ist aus der Gruppe: Leistung eines Gebläses (7),
Drehzahl eines rotierenden Bodenbearbeitungselementes (8), Schwingungsfrequenz eines
schwingenden Bodenbearbeitungselementes (8), Strömungsquerschnitt eines Luftströmungskanals
(9), Abgaberate einer Flüssigkeitsauftragseinrichtung, Stellung eines Umschaltelementes.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zubehörgerät (3) zumindest eine der folgenden Komponenten aufweist: Saugdüse
(10), Bodenbearbeitungselement (8), Reinigungsbürste, Polsterreinigungseinrichtung,
Feuchtreinigungseinrichtung, Flüssigkeitsauftragseinrichtung.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinrichtung (2) eine geräteeigene lokale Speichereinrichtung (2) des
Bodenbearbeitungsgerätes (1) ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinrichtung (2) eine relativ zu dem Bodenbearbeitungsgerät (1) externe
Speichereinrichtung (2) ist.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Speichereinrichtung (2) eine Basiseinstellung für einen Betriebsparameter
des Bodenbearbeitungsgerätes (1) und/oder Zubehörgerätes (3) gespeichert ist, wobei
die Steuereinrichtung (6) eingerichtet ist, für eine Betriebstätigkeit die Basiseinstellung
zu verwenden, wenn der Nutzer zuvor noch keine Betriebsvorgabe für den Betriebsparameter
an das Bodenbearbeitungsgerät (1) übermittelt hat.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Speichereinrichtung (2) eine Übergangseinstellung für einen Betriebsparameter
des Bodenbearbeitungsgerätes (1) gespeichert ist, wobei die Steuereinrichtung (6)
eingerichtet ist, bei einem Trennen des Zubehörgerätes (3) von dem Bodenbearbeitungsgerät
(1) während einer laufenden Betriebstätigkeit die Übergangseinstellung vorzunehmen.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichereinrichtung (2) eine nicht-flüchtige Speichereinrichtung (2) ist, so
dass die darin gespeicherten Betriebsparameter auch nach Ausschalten und erneutem
Einschalten des Bodenbearbeitungsgerätes (1) weiterhin darin gespeichert sind.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzerschnittstelle (5) zum Empfangen eines Löschbefehls zum Löschen eines in
der Speichereinrichtung (2) gespeicherten Betriebsparameters eingerichtet ist.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zubehörgerät (3) einen eineindeutigen Identifikationscode aufweist, wobei die
Erfassungseinrichtung (4) des Bodenbearbeitungsgerätes (1) eingerichtet ist, den Identifikationscode
zu empfangen, und wobei die Steuereinrichtung (6) eingerichtet ist, das Zubehörgerät
(3) anhand des empfangenen Identifikationscodes zu identifizieren und einen dem identifizierten
Zubehörgerät (3) zugeordneten Betriebsparameter aus der Speichereinrichtung (2) abzurufen.