[0001] Die Erfindung betrifft eine Formbacke eines Rundknetwerkzeugs zum Umformen eines
plastisch verformbaren, vorzugsweise metallischen, Werkstücks,
- mit einem Backengrundkörper sowie
- mit einer die Formbacke an einer Werkstückseite der Formbacke begrenzenden und zur
Umformung eines Werkstücks ausgebildeten formgebenden Fläche.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Rundknetwerkzeug mit Formbacken der vorgenannten
Art.
[0003] Gemäß DIN 8583 handelt es sich beim Rundkneten um ein Verfahren des Druckumformens,
im Einzelnen des Freiformens. Ein Rundknetwerkzeug weist Formbacken auf, die an einander
gegenüberliegenden Seiten eines umzuformenden Werkstücks angeordnet sind und die zur
Umformung des Werkstücks mit gegeneinander gerichteten Bewegungen in radialer Richtung
der Werkstückachse bewegt werden. Dabei beaufschlagen die Formbacken das Werkstück
mit formgebenden Flächen, deren Geometrie auf die zu fertigende Werkstückgeometrie
abgestimmt ist und an denen die erforderlichen Umformkräfte in das Werkstück eingeleitet
werden. Bei ihren Bewegungen in radialer Richtung der Werkstückachse sind die Formbacken
in schlitzförmigen Aussparungen einer Welle eines mit dem Rundknetwerkzeug versehenen
Knetwerks geführt. An der von dem Werkstück abliegenden Seite der Formbacken befinden
sich Ausgleichsplatten oder relativ zu den Formbacken bewegliche Keile, mittels derer
die Formbacken in radialer Richtung der Werkstückachse zugestellt werden können.
[0004] Gattungsgemäßer Stand der Technik ist offenbart in
DE 20 2009 003 703 U1. Dieses Dokument betrifft ein Rundknetwerkzeug mit Formbacken, die einen Grundkörper
und eine mit dem Grundkörper einteilig und materialeinheitlich ausgeführte formgebende
Fläche zur Beaufschlagung eines umzuformenden Werkstücks aufweisen.
[0005] Aufgrund der einteiligen und materialeinheitlichen Ausführung weisen die vorbekannten
Formbacken in ihrer Gesamtheit hochwertige Materialeigenschaften auf, die insbesondere
für eine funktionssichere Einleitung der aufzubringenden Umformkräfte in das zu bearbeitende
Werkstück erforderlich sind. In entsprechenden Anwendungsfällen sind die vorbekannten
Formbacken aus Hartmetall gefertigt. Aufgrund ihrer durchgängig hochwertigen Materialeigenschaften
sind die vorbekannten Formbacken verhältnismäßig kostspielig. Außerdem sind die Materialeigenschaften
der Formbacken vorrangig auf deren Umformfunktion abgestimmt. Etwa eine entsprechend
bemessene Härte der vorbekannten Formbacken ist aber insofern von Nachteil, als sie
einen verhältnismäßig starken Verschleiß bei Relativbewegungen der Formbacken und
damit in Kontakt befindlicher Bauteile, insbesondere an Keilen zur radialen Verstellung
der Formbacken, verursacht.
[0006] Die vorstehenden Nachteile zu vermeiden, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0007] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Formbacke gemäß Patentanspruch
1 und durch das Rundknetwerkzeug gemäß Patentanspruch 15.
[0008] Im Falle der Erfindung ist die formgebende Fläche der Formbacke an einem von dem
Backengrundkörper der Formbacke baulich getrennten Formkörper vorgesehen. Infolge
der baulichen Trennung können der Backengrundkörper und der Formkörper der Formbacke
unabhängig voneinander konfiguriert werden. Insbesondere besteht die Möglichkeit,
den Backengrundkörper und den Formkörper aus unterschiedlichen Werkstoffen zu fertigen.
Als Werkstoff für den Formkörper wird Hartmetall bevorzugt, während für den Backengrundkörper
ein weniger abrasiver und/oder ein geringerwertiger und folglich kostengünstigerer
Werkstoff wie etwa gehärteter Stahl oder pulvermetallurgischer SPM Stahl in Frage
kommt.
[0009] Besondere Ausführungsarten der Formbacke gemäß Patentanspruch 1 und des Rundknetwerkzeugs
gemäß Patentanspruch 15 ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 14.
[0010] Im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 2 ist der Formkörper in eine hierfür
vorgesehene Aufnahme des Backengrundkörpers eingepasst und dadurch gegenüber dem Backengrundkörper
definiert und vorzugsweise spielfrei positioniert.
[0011] Die Einpassung des Formkörpers in den Backengrundkörper kann eine spielfreie Lagerung
des Formkörpers an dem Backengrundkörper allseitig oder nur in einzelnen Richtungen
bewirken.
[0012] Zur Fixierung des Formkörpers an dem Backengrundkörper dient in weiterer vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung wenigstens ein Sicherungselement, das einerseits an der
Außenseite des Formkörpers anliegt und andererseits mit dem Backengrundkörper verbunden
ist (Patentanspruch 3). Infolge der Lagerung an der Außenseite des Formkörpers bedarf
es zu dessen Fixierung keiner aufwändigen Bearbeitung des Formkörpers. Insbesondere
müssen in den Formkörper keine Befestigungsbohrungen eingebracht werden, deren Herstellung
sich aufgrund der Härte des Formkörperwerkstoffs aufwändig gestalten würde.
[0013] Patentanspruch 4 betrifft eine erfindungsgemäß bevorzugte Anordnung des zur Fixierung
des Formkörpers an dem Backengrundkörper dienenden Sicherungselements. Aufgrund der
Anordnung in einem Spalt zwischen einer Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers einerseits
und dem Formkörper andererseits bildet das Sicherungselement an der Werkstückseite
der Formbacke keine Störkontur aus, die eine Werkstückbearbeitung behindern könnte.
Für eine spielfreie Lagerung des Formkörpers an dem Backengrundkörper kann zusätzlich
zu dem Sicherungselement eine entsprechende Einpassung des Formkörpers in den Backengrundkörper
sorgen. Denkbar ist beispielsweise, dass das oder die Sicherungselemente eine spielfreie
Lagerung des Formkörpers in dessen Längsrichtung und senkrecht zu dem Grund der Aufnahme
bewirken und dass die Einpassung des Formkörpers in den Backengrundkörper zur spielfreien
Lagerung des Formkörpers in dessen Querrichtung parallel zu dem Grund der Aufnahme
vorgesehen ist.
[0014] Grundsätzlich kann der Formkörper der erfindungsgemäßen Formbacke mit dem Backengrundkörper
fest verbunden sein. Erfindungsgemäß bevorzugt wird eine lösbare Verbindung des Formkörpers
mit dem Backengrundkörper (Patentanspruch 5). Aufgrund dieses Erfindungsmerkmals besteht
beispielsweise die Möglichkeit, einen verschlissenen Formkörper mit geringem Aufwand
gegen einen neuen Formkörper auszuwechseln. Außerdem lassen sich bei wechselnden Bearbeitungsaufgaben
auf einfache Weise an ein und demselben Backengrundkörper Formkörper mit unterschiedlichen
Geometrien der formgebenden Fläche anbringen.
[0015] Zur lösbaren Verbindung des Formkörpers mit dem Backengrundkörper dient im Falle
der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 6 eine das Sicherungselement durchsetzende
Befestigungsschraube, die in den Grund der für den Formkörper vorgesehenen Aufnahme
des Backengrundkörpers eingeschraubt ist. Mittels der Befestigungsschraube wird das
Sicherungselement in einer Position fixiert, in welcher das Sicherungselement dem
Formkörper seitlich gegenüberliegt. Infolge einer keilartigen Ausbildung des Sicherungselements
und/oder des Formkörpers an den einander zugewandten Flächen bewirkt das Sicherungselement
zum einen an der von dem Sicherungselement abliegenden Seite des Formkörpers eine
Anlage, insbesondere eine Abstützung, des Formkörpers an der Wand der Aufnahme des
Backengrundkörpers und somit eine senkrecht zu der Gewindeachse der Befestigungsschraube
spielfreie Lagerung des Formkörpers an der Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers.
Zum anderen verhindert die Befestigungsschraube im Zusammenwirken mit dem Sicherungselement
ein Abheben des Formkörpers von dem Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers.
[0016] Zur Fixierung des Formkörpers wird das Sicherungselement durch Einschrauben der Befestigungsschraube
in die Gewindeöffnung des Backengrundkörpers relativ zu dem Formkörper längs der Gewindeachse
mit einer Zustellbewegung in Richtung auf den Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers
bewegt. Aufgrund der Zustellbewegung des Sicherungselements und der keilförmigen Ausbildung
des Formkörpers und/oder des Sicherungselements wird der Formkörper dabei mittels
des Sicherungselements an der von dem Sicherungselement abliegenden Seite an die Wand
der Aufnahme des Backengrundkörpers spielfrei angelegt, vorzugsweise gegen die Wand
der Aufnahme des Backengrundkörpers vorgespannt.
[0017] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ausweislich Patentanspruch
7 vorgesehen, dass der Formkörper an der von dem Sicherungselement abliegenden Seite
des Formkörpers einen Rand einer Öffnung der Aufnahme des Backengrundkörpers parallel
zu dem Grund der Aufnahme hintergreift. Aufgrund dieses Erfindungsmerkmals ist der
an dem Backengrundkörper montierte Formkörper auch an seiner von dem Sicherungselement
abliegenden Seite formschlüssig gegen ein Abheben von dem Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers
gesichert. In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weist das den Rand der Öffnung
der Aufnahme des Backengrundkörpers hintergreifende Ende des Formkörpers eine Begrenzungsfläche
auf, die gegen den Grund der Aufnahme geneigt verläuft und der eine gleichsinnig geneigte
Schrägfläche des Backengrundkörpers gegenüberliegt. An den einander gegenüberliegenden
Schrägflächen kann der Formkörper gegen den Backengrundkörper vorgespannt sein.
[0018] Die erfindungsgemäße Formbacke gemäß Patentanspruch 8 kann flexibel für unterschiedliche
Anwendungsfälle konfiguriert werden. Die erfindungsgemäß bestehende Möglichkeit zur
Umorientierung des Formkörpers gegenüber dem Backengrundkörper kann beispielsweise
zur Optimierung der Übertragung der Kräfte genutzt werden, die an der formgebenden
Fläche des Formkörpers bei der Werkstückbearbeitung anwendungsbezogen wirken und die
von der Formbacke in den Backengrundkörper abzutragen sind. Bevorzugtermaßen ist der
Formkörper bei seiner zweiten Ausrichtung gegenüber seiner ersten Ausrichtung um 180°
um eine Achse gedreht, die senkrecht zu dem Grund der für den Formkörper vorgesehenen
Aufnahme an dem Backengrundkörper verläuft
[0019] Zur Fixierung des Formkörpers mit zwei unterschiedlichen Ausrichtungen gegenüber
dem Backengrundkörper bestehen erfindungsgemäß mehrere Möglichkeiten.
[0020] Im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 9 wird der Formkörper mit der
ersten Ausrichtung wie zu Patentanspruch 6 beschrieben an dem Backengrundkörper angebracht.
Zur Umorientierung des Formkörpers wird diese Verbindung zwischen dem Formkörper und
dem Backengrundkörper gelöst und der Formkörper wird gegenüber der ersten Ausrichtung
vorzugsweise um 180° gedreht. An derjenigen Seite der Aufnahme des Backengrundkörpers,
an welcher bei der ersten Ausrichtung des Formkörpers das Sicherungselement für die
erste Ausrichtung angeordnet war, wird der Formkörper nun an die Wand der Aufnahme
des Backengrundkörpers angelegt. An der gegenüberliegenden Seite der Aufnahme des
Backengrundkörpers ist in einem Spalt zwischen dem um 180° gedrehten Formkörper und
der Wand der Aufnahme das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung angeordnet
und mittels der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung mit dem Backengrundkörper
verschraubt. Die Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung ist zu diesem Zweck
in eine in den Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers mündende Gewindeöffnung für
die zweite Ausrichtung eingedreht. Die Gewindeöffnung für die zweite Ausrichtung des
Formkörpers ist von der Gewindeöffnung für die erste Ausrichtung des Formkörpers in
Längsrichtung des Formkörpers beabstandet.
[0021] Bevorzugtermaßen wird der Formkörper mit der zweiten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper
mit Hilfe des gleichen Sicherungselements und/oder mit Hilfe der gleichen Befestigungsschraube
an dem Backengrundkörper befestigt wie mit der ersten Ausrichtung (Patentanspruch
10).
[0022] Abweichend von der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 9 wird im Falle der Erfindungsbauart
gemäß Patentanspruch 11 zur Fixierung des Formkörpers mit der zweiten Ausrichtung
dieselbe Gewindeöffnung an dem Grund des Backengrundkörpers genutzt wie zur Fixierung
des Formkörpers mit der ersten Ausrichtung. In beiden Einbaulagen an dem Backengrundkörper
wird der Formkörper wie zu Patentanspruch 6 beschrieben fixiert. Je nach Orientierung
des Formkörpers wirkt das Sicherungselement mit der ersten oder mit der zweiten formkörperseitigen
Fläche zusammen.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden zur Verbindung des Formkörpers mit
dem Backengrundkörper zwei Sicherungselemente verwendet, die an den beiden Längsenden
des Formkörpers jeweils in einem Spalt zwischen dem Formkörper und der Wand der Aufnahme
des Backengrundkörpers angeordnet sind (Patentanspruch 12). An jeder der beiden Befestigungsstellen
ist der Formkörper in der zu Patentanspruch 6 beschriebenen Weise lösbar mit dem Backengrundkörper
verbunden.
[0024] Eine Montage des Formkörpers mit zwei unterschiedlichen Ausrichtungen gegenüber dem
Backengrundkörper im Sinne von Patentanspruch 8 wird in bevorzugter Ausgestaltung
der Formbacke gemäß Patentanspruch 12 dadurch ermöglicht, dass sowohl die formkörperseitige
Fläche als auch die weitere formkörperseitige Fläche zum Zusammenwirken mit dem ersten
Sicherungselement und dem weiteren Sicherungselement ausgebildet ist (Patentanspruch
13).
[0025] Zur Vereinfachung der Demontage des Formkörpers ist der Backengrundkörper der Erfindungsbauart
gemäß Patentanspruch 14 mit einer Durchtrittsöffnung versehen, die unter dem Formkörper
in den Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers mündet. Bei Bedarf kann der Formkörper
mittels eines entsprechend ausgebildeten stiftartigen Werkzeugs durch die Durchtrittsöffnung
hindurch an seiner Unterseite beaufschlagt und dadurch aus der Aufnahme des Backengrundkörpers
ausgehoben werden.
[0026] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Durchtrittsöffnung an dem Backengrundkörper
mit einem Gewinde versehen. Durch die sich damit ergebende Gewindeöffnung kann zum
Lösen der Formbacke eine Schraube gedreht und dadurch auf die Unterseite der Formbacke
eine betragsmäßig große Lösekraft ausgeübt werden.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Knetwerk einer Rundknetmaschine zum Umformen von plastisch verformbaren metallischen
Werkstücken mit einem Rundknetwerkzeug,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung des Knetwerks gemäß Figur 1 mit der Schnittebene II-II in
Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung einer Formbacke erster Bauart des Rundknetwerkzeugs
gemäß den Figuren 1 und 2,
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung der Formbacke gemäß Figur 3 mit einer in Figur 3 angedeuteten
Schnittebene IV,
- Figuren 5a, 5b
- Schnittdarstellungen einer Formbacke zweiter Bauart des Rundknetwerkzeugs gemäß den
Figuren 1 und 2 mit einer ersten und einer zweiten Ausrichtung eines Formkörpers der
Formbacke gegenüber einem Backengrundkörper der Formbacke und
- Figur 6
- eine Schnittdarstellung einer Formbacke dritter Bauart des Rundknetwerkzeugs gemäß
den Figuren 1 und 2.
[0028] Gemäß den Figuren 1 und 2 weist ein Knetwerk 1 einer Rundknetmaschine zum Umformen
von plastisch verformbaren metallischen Rohren ein Rundknetwerkzeug 2 mit insgesamt
vier Formbacken 3 auf. Ein umzuformendes Rohr ist in den Figuren 1 und 2 mit einer
Rohrachse 4 angedeutet.
[0029] Die Formbacken 3 liegen einander paarweise gegenüber. Zur Umformung eines Rohrs werden
die Formbacken 3 jedes der Formbackenpaare in radialer Richtung der Rohrachse 4 gegeneinander
bewegt.
[0030] Bei ihren Bewegungen in radialer Richtung der Rohrachse 4 sind die Formbacken 3 in
Führungsschlitzen 5 einer Backenführung geführt, die an einem Ende einer Welle 6 des
Knetwerks 1 vorgesehen ist.
[0031] In gewohnter Weise wird die Umformbewegung der Formbacken 3 in Richtung auf ein umzuformendes
Werkstück durch eine um die Rohrachse 4 ausgeführte Relativbewegung der Welle 6 und
eines die Welle 6 umgebenden Rollenkäfigs 7 erzeugt. Der Rollenkäfig 7 wird von einem
Verschleißring 8 umschlossen.
[0032] Der Antrieb der Formbacken 3 in Richtung auf die Rohrachse 4 erfolgt über Stößel
9, die gleichfalls in den Führungsschlitzen 5 der Welle 6 in radialer Richtung der
Rohrachse 4 beweglich geführt sind. An der von den Formbacken 3 abliegenden Seite
sind die Stößel 9 mit einem Stößelkopf 10 versehen, der an der von den Formbacken
3 weg weisenden Seite kurvenförmig verläuft.
[0033] Infolge der Relativ-Drehbewegung der Welle 6 und des Rollenkäfigs 7 des Knetwerks
1 kommt der Stößelkopf 10 der Stößel 9 mit seinem höchsten Punkt abwechselnd direkt
unter einer Rolle 11 des Rollenkäfigs 7 und zwischen zwei Rollen 11 des Rollenkäfigs
7 zu liegen. Sind die Stößelköpfe 10 der Stößel 9 mit ihrem höchsten Punkt direkt
unter einer Rolle 11 angeordnet, so ist das Rundknetwerkzeug 2 geschlossen. Befinden
sich die Stößelköpfe 10 der Stößel 9 zwischen zwei Rollen 11, so ist das Rundknetwerkzeug
2 geöffnet.
[0034] Die Bewegungen der Formbacken 3 aus dem geöffneten in den geschlossenen Zustand werden
gegen die Wirkung einer Rückstellkraft ausgeführt, aufgrund derer sich die Formbacken
3 selbsttätig aus dem geschlossenen zurück in den geöffneten Zustand bewegen.
[0035] Zur Einstellung der Hublage der Formbacken 3 bei geschlossenem Rundknetwerkzug 2
dienen Keile 12, die zwischen jeder der Formbacken 3 und dem zugehörigen Stößel 9
angeordnet sind. Zur Veränderung der Endposition der Formbacken 3 in radialer Richtung
der Rohrachse 4 werden die Keile 12 senkrecht zu der Zeichenebene von Figur 1 relativ
zu den Formbacken 3 und den Stößeln 9 zugestellt.
[0036] Eine der vier baugleichen Formbacken 3 des Rundknetwerkzeugs 2 gemäß den Figuren
1 und 2 ist in Figur 3 im Einzelnen dargestellt. Die Formbacke 3 weist einen Backengrundkörper
13 und einen von dem Backengrundkörper 13 bauteilmäßig getrennten Formkörper 14 auf.
Der Backengrundkörper 13 besteht in dem gezeigten Beispielsfall aus SPM Stahl, der
Formkörper 14 aus Hartmetall.
[0037] Der Formkörper 14 ist an einer Werkstückseite mit einer zur Umformung eines Rohrs
ausgebildeten formgebenden Fläche 15 versehen.
[0038] Die hier dargestellte Formbacke 3 ist zum Vorschubrundkneten ausgelegt. Der Formkörper
14 weist eine Einlaufseite 16 sowie eine in Längsrichtung des Formkörpers 14 auf die
Einlaufseite 16 folgende Auslaufseite 17 auf. An der Einlaufseite 16 ist die formgebende
Fläche 15 als Einlaufkonus 18 ausgebildet. Auf den Einlaufkonus 18 folgt in Längsrichtung
des Formkörpers 14 eine Kalibrierstrecke 19 der formgebenden Fläche 15.
[0039] Mit dem Backengrundkörper 13 ist der Formkörper 14 mittels einer Befestigungsschraube
20 lösbar verbunden. Einzelheiten der lösbaren Verbindung von Backengrundkörper 13
und Formkörper 14 sind Figur 4 zu entnehmen.
[0040] Ausweislich Figur 4 ist der Formkörper 14 in eine hierfür vorgesehene Aufnahme 21
des Backengrundkörpers 13 eingepasst. Eine Wand 22 der Aufnahme 21 ist dem Formkörper
14 in Figur 4 an zwei Längsseiten und an der in Figur 4 rechten Querseite des Formkörpers
14 unmittelbar benachbart. Mit seinen Längsseiten ist der Formkörper 14 an der Wand
22 der Aufnahme 21 ohne weiteres spielfrei gelagert. Eine spielfreie Lagerung des
Formkörpers 14 an seiner in Figur 4 rechten und an seiner in Figur 4 linken Querseite
wird mittels eines Sicherungselements 23 bewirkt, das an dem linken Längsende des
Formkörpers 14 in einem Spalt zwischen der Wand 22 der Aufnahme 21 an dem Backengrundkörper
13 einerseits und dem Formkörper 14 andererseits angeordnet ist.
[0041] Das Sicherungselement 23 wird längs einer in Querrichtung eines Grunds 24 der Aufnahme
21 verlaufenden Gewindeachse 25 der Befestigungsschraube 20 von der Befestigungsschraube
20 durchsetzt. An der von dem Grund 24 der Aufnahme 21 abliegenden Seite des Sicherungselements
23 übergreift die Befestigungsschraube 20 das Sicherungselement 23 mit einem Schraubenkopf
26 senkrecht zu der Gewindeachse 25. Mit ihrem gegenüberliegenden Ende ist die Befestigungsschraube
20 in eine in den Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 mündende und
mit der Befestigungsschraube 20 koaxiale Gewindeöffnung bzw. Gewindebohrung 27 des
Backengrundkörpers 13 eingeschraubt.
[0042] Das Sicherungselement 23 und der Formkörper 14 liegen mit einer sicherungselementseitigen
Fläche 28 und einer formkörperseitigen Fläche 29 einander gegenüber. Im Bereich ihres
gegenseitigen Kontakts sind das Sicherungselement 23 und der Formkörper 14 keilartig
ausgebildet. Dementsprechend verlaufen die sicherungselementseitige Fläche 28 und
die formkörperseitige Fläche 29 längs der Gewindeachse 25 gegen die Gewindeachse 25
geneigt, wobei sich sowohl die sicherungselementseitige Fläche 28 als auch die formkörperseitige
Fläche 29 zu dem Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 hin an die Gewindeachse
25 annähern.
[0043] Aufgrund der keilartigen Geometrie des Sicherungselements 23 und des Formkörpers
14 im Bereich ihres gegenseitigen Kontakts wird der Formkörper 14 mittels des Sicherungselements
23 an der von dem Sicherungselement 23 abliegenden Seite gegen die Wand 22 der Aufnahme
21 des Backengrundkörpers 13 vorgespannt und dadurch in Längsrichtung des Formkörpers
14 spielfrei an dem Backengrundkörper 13 gelagert. In Gegenrichtung ist der Formkörper
14 über das Sicherungselement 23 spielfrei an der Wand 22 der Aufnahme 21 abgestützt.
Gleichzeitig wird der Formkörper 14 durch das Sicherungselement 23 gegen den Grund
24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 gedrückt.
[0044] Wie in Figur 4 ebenfalls zu erkennen ist, weist der Backengrundkörper 13 mit Abstand
von der Gewindebohrung 27 eine unter dem Formkörper 14 in den Grund 24 der Aufnahme
21 des Backengrundkörpers 13 mündende Durchtrittsöffnung 30 auf. Die Durchtrittsöffnung
30 wird bei der Demontage des Formkörpers 14 genutzt. Nach dem Lösen der Befestigungsschraube
20 und dem Entfernen des Sicherungselements 23 wird die Unterseite des Formkörpers
14 durch die Durchtrittsöffnung 30 hindurch mit einem stiftartigen Werkzeug beaufschlagt.
Aufgrund der Beaufschlagung durch das stiftartige Werkzeug wird der Formkörper 14
aus der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 ausgehoben.
[0045] Verlaufen der Formkörper 14 und die Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers
13 an der in Figur 4 rechten Seite des Formkörpers 14 wie gestrichelt dargestellt,
so hintergreift der Formkörper 14 an seiner von dem Sicherungselement 23 abliegenden
Seite mit einer zweiten formkörperseitigen Fläche 29a einen Rand einer dem Grund 24
der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 gegenüberliegenden Öffnung der Aufnahme
21 parallel zu dem Grund 24 der Aufnahme 21. Auf diese Weise ist der an dem Backengrundkörper
13 montierte Formkörper 14 auch an seiner von dem Sicherungselement 23 abliegenden
Seite formschlüssig gegen ein Abheben von dem Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers
13 gesichert.
[0046] Außerdem lässt sich der mit der zweiten formkörperseitigen Fläche 29a versehene Formkörper
14 außer mit der in Figur 4 gezeigten Ausrichtung mit einer zweiten Ausrichtung gegenüber
dem Backengrundkörper 13 mit dem Backengrundkörper 13 lösbar verbinden. Mit der zweiten
Ausrichtung ist der Formkörper 14 gegenüber der gezeigten ersten Ausrichtung um 180°
gedreht. Die Einlaufseite 16 und die Auslaufseite 17 des Formkörpers 14 sind bei den
unterschiedlichen Ausrichtungen des Formkörpers 14 gegeneinander vertauscht. Mit beiden
Ausrichtungen gegenüber dem Backengrundkörper 13 kann der Formkörper 14 mittels der
Befestigungsschraube 20 und des Sicherungselements 23 an dem Backengrundkörper 13
lösbar fixiert werden.
[0047] In den Figuren 5a und 5b ist ein Formkörper 14 einer Formbacke 3a mit einer ersten
(Figur 5a) und mit einer zweiten Ausrichtung (Figur 5b) gegenüber einem Backengrundkörper
13 dargestellt. Eine Umorientierung des Formkörpers 14 gegenüber dem Backengrundkörper
13 wird beispielsweise vorgenommen, um an der Formbacke 3a die Übertragung der Kräfte
zu optimieren, die an einer formgebenden Fläche 15 des Formkörpers 14 bei der Werkstückbearbeitung
anwendungsbezogen wirken und die von der Formbacke 14 in den Backengrundkörper 13
abzutragen sind. Die Formbacke 3a kann anstelle der in den Figuren 3 und 4 gezeigten
Formbacke 3 an dem Knetwerk 1 gemäß den Figuren 1 und 2 eingebaut werden.
[0048] Für einander entsprechende Details werden in den Figuren 3, 4 einerseits und in den
Figuren 5a, 5b andererseits die gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0049] Die lösbare Verbindung des Formkörpers 14 mit dem Backengrundkörper 13 ist bei der
in Figur 5a dargestellten ersten Ausrichtung des Formkörpers 14 in gleicher Weise
hergestellt wie die lösbare Verbindung des Formkörpers 14 mit dem Backengrundkörper
13 in den Figuren 3 und 4.
[0050] Bei Bedarf wird die in Figur 5a hergestellte Verbindung zwischen dem Formkörper 14
und dem Backengrundkörper 13 gelöst und der Formkörper 14 wird gegenüber der Ausrichtung
gemäß Figur 5a um 180° gedreht und dadurch gegenüber dem Backengrundkörper 13 wie
in Figur 5b gezeigt orientiert.
[0051] An derjenigen Seite der Aufnahme 21, an welcher bei der ersten Ausrichtung des Formkörpers
14 das Sicherungselement 23 angeordnet war, ist der Formkörper 14 nun an die Wand
22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 angelegt. An der gegenüberliegenden Seite
der Aufnahme 21 wird in einem Spalt zwischen dem um 180° gedrehten Formkörper 14 und
der Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 das Sicherungselement für die
zweite Ausrichtung, vorliegend das auch bereits in Figur 5a vorgesehene Sicherungselement
23, angeordnet und mittels der auch als Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung
verwendeten Befestigungsschraube 20 mit dem Backengrundkörper 13 verschraubt. Die
Befestigungsschraube 20 wird zu diesem Zweck in eine in den Grund 24 der Aufnahme
21 des Backengrundkörpers 13 mündende Gewindeöffnung 27a für die zweite Ausrichtung
eingedreht. Die Gewindeöffnung 27a für die zweite Ausrichtung des Formkörpers 14 ist
von der Gewindeöffnung 27 für die erste Ausrichtung des Formkörpers 14 in dessen Längsrichtung
beabstandet.
[0052] Auch bei den Einbauverhältnissen gemäß Figur 5b ist das Sicherungselement 23 mit
der sicherungselementseitigen Fläche 28 an der formkörperseitigen Fläche 29 des Formkörpers
14 abgestützt. Mittels des Sicherungselements 23 wird der Formkörper 14 an der in
Figur 5b linken Seite des Formkörpers 14 gegen die Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers
13 vorgespannt.
[0053] Bei der ersten Ausrichtung des Formkörpers 14 gemäß Figur 5a kann die Gewindeöffnung
27a bei der Demontage des Formkörpers 14 genutzt werden und dementsprechend eine unter
dem Formkörper 14 mündende Durchtrittsöffnung 30a des Backengrundkörpers 13 ausbilden.
Bei der zweiten Ausrichtung des Formkörpers 14 gemäß Figur 5b kommt die Gewindeöffnung
27 als entsprechend nutzbare Durchtrittsöffnung 30b des Backengrundkörpers 13 in Frage.
[0054] Abweichend von der Durchtrittsöffnung 30 gemäß Figur 4 sind die Durchtrittsöffnungen
30a, 30b an der Öffnungswand mit einem Gewinde versehen. Zum Lösen des Formkörpers
14 lässt sich deshalb von außen her eine Schraube durch die Durchtrittsöffnungen 30a,
30b hindurch drehen, bis das vorauseilende Ende der Schraube den zu demontierenden
Formkörper 14 an seiner Unterseite beaufschlagt. Durch fortgesetztes Eindrehen der
Schraube in die Durchtrittsöffnungen 30a, 30b kann auf die Unterseite des Formkörpers
14 eine betragsmäßig große Lösekraft ausgeübt werden.
[0055] Figur 6 zeigt eine Formbacke 3b, die ebenfalls zum Einbau an dem in den Figuren 1
und 2 gezeigten Knetwerk 1 ausgebildet ist.
[0056] Ein Formkörper 14 der Formbacke 3b ist an seiner in Figur 6 linken Seite mit einem
Backengrundkörper 13 der Formbacke 3b in gleicher Weise lösbar verbunden wie die Formbacke
14 mit dem Backengrundkörper 13 in den Figuren 3 und 4.
[0057] Zusätzlich zu dem Sicherungselement 23 an der in Figur 6 linken Seite des Formkörpers
14 ist an der in Figur 6 rechten Seite des Formkörpers 14 ein weiteres Sicherungselement
43 vorgesehen, mittels dessen der Formkörper 14 an der Wand 22 und an dem Grund 24
der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 abgestützt ist.
[0058] Das weitere Sicherungselement 43 ist an der von dem Sicherungselement 23 abliegenden
Seite des Formkörpers 14 in einem Spalt zwischen der Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers
13 einerseits und dem Formkörper 14 andererseits angeordnet und einerseits an der
Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 und andererseits an dem Formkörper
14 gelagert.
[0059] Zur lösbaren Verbindung des Formkörpers 14 mit dem Backengrundkörper 13 ist zusätzlich
zu der Befestigungsschraube 20 eine weitere Befestigungsschraube 40 vorgesehen.
[0060] Die weitere Befestigungsschraube 40 durchsetzt das weitere Sicherungselement 43 längs
einer in Querrichtung des Grundes 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 verlaufenden
weiteren Gewindeachse 45 der weiteren Befestigungsschraube 40. An der von dem Grund
24 der Aufnahme 21 abliegenden Seite übergreift die weitere Befestigungsschraube 40
das weitere Sicherungselement 43 mit einem weiteren Schraubenkopf 46 in Querrichtung
der weiteren Gewindeachse 45. An dem Grund 24 der Aufnahme 21 ist die weitere Befestigungsschraube
40 längs der weiteren Gewindeachse 45 in eine in den Grund 24 der Aufnahme 21 mündende
und mit der weiteren Befestigungsschraube 40 koaxiale weitere Gewindeöffnung 47 des
Backengrundkörpers 13 eingeschraubt.
[0061] Das weitere Sicherungselement 43 ist mit einer weiteren sicherungselementseitigen
Fläche 48 an einer weiteren formkörperseitigen Fläche 49 des Formkörpers 14 abgestützt.
Die weitere sicherungselementseitige Fläche 48 und die weitere formkörperseitige Fläche
49 verlaufen längs der weiteren Gewindeachse 45 und liegen einander senkrecht zu der
weiteren Gewindeachse 45 gegenüber. Sowohl die weitere sicherungselementseitige Fläche
48 als auch die weitere formkörperseitige Fläche 49 ist nach Art einer Keilfläche
ausgebildet und gegen die weitere Gewindeachse 45 geneigt. Beide Keilflächen nähern
sich dabei zu dem Grund 24 der Aufnahme 21 hin an die weitere Gewindeachse 45 an.
[0062] Auch der Formkörper 14 der Formbacke 3b kann an dem Backengrundkörper 13 mit zwei
unterschiedlichen Ausrichtungen gegenüber dem Backengrundkörper 13 angebracht werden,
wobei der Formkörper 14 mit der zweiten Ausrichtung gegenüber der ersten Ausrichtung
um 180° gedreht ist.
[0063] Zu diesem Zweck ist sowohl die formkörperseitige Fläche 29 als auch die weitere formkörperseitige
Fläche 49 zum Zusammenwirken mit dem Sicherungselement 23 und dem weiteren Sicherungselement
43 ausgebildet.
1. Formbacke eines Rundknetwerkzeugs (2) zum Umformen eines plastisch verformbaren, vorzugsweise
metallischen, Werkstücks,
• mit einem Backengrundkörper (13) sowie
• mit einer die Formbacke an einer Werkstückseite der Formbacke begrenzenden und zur
Umformung eines Werkstücks ausgebildeten formgebenden Fläche (15),
dadurch gekennzeichnet, dass die formgebende Fläche (15) an einem von dem Backengrundkörper (13) bauteilmäßig
getrennten und an dem Backengrundkörper (13) gelagerten, vorzugsweise mit dem Backengrundkörper
(13) verbundenen, Formkörper (14) vorgesehen ist, wobei die formgebende Fläche (15)
den Formkörper (14) an einer Werkstückseite des Formkörpers (14) begrenzt.
2. Formbacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) in eine für den Formkörper (14) vorgesehene Aufnahme (21) an
dem Backengrundkörper (13) eingepasst ist.
3. Formbacke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) mit dem Backengrundkörper (13) mittels wenigstens eines Sicherungselements
(23, 43) verbunden ist, das einerseits an der Außenseite des Formkörpers (14) anliegt
und andererseits mit dem Backengrundkörper (13) verbunden ist.
4. Formbacke nach Anspruch 2 und Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
• dass das Sicherungselement (23, 43) in einem Spalt zwischen einer Wand (22) der Aufnahme
(21) des Backengrundkörpers (13) einerseits und dem Formkörper (14) andererseits angeordnet
und einerseits an der Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) und
andererseits an dem Formkörper (14) gelagert ist und
• dass der Formkörper (14) mittels des Sicherungselements (23, 43) an die Wand (22) und/oder
an einen Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) angelegt ist.
5. Formbacke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbunden ist.
6. Formbacke nach Anspruch 4 und Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) mittels einer Befestigungsschraube (20) mit dem Backengrundkörper
(13) lösbar verbunden ist,
• indem die Befestigungsschraube (20) das Sicherungselement (23) längs einer in Querrichtung
des Grundes (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) verlaufenden Gewindeachse
(25) der Befestigungsschraube (20) durchsetzt, wobei die Befestigungsschraube (20)
das Sicherungselement (23) an der von dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers
(13) abliegenden Seite mit einem Schraubenkopf (26) in Querrichtung der Gewindeachse
(25) übergreift und wobei die Befestigungsschraube (20) an dem Grund (24) der Aufnahme
(21) des Backengrundkörpers (13) längs der Gewindeachse (25) in eine in den Grund
(24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) mündende und mit der Befestigungsschraube
(20) koaxiale Gewindeöffnung (27) des Backengrundkörpers (13) eingeschraubt ist,
• indem das Sicherungselement (23) mit einer sicherungselementseitigen Fläche (28)
an einer formkörperseitigen Fläche (29) des Formkörpers (14) abgestützt ist, wobei
die sicherungselementseitige Fläche (28) und die formkörperseitige Fläche (29) längs
der Gewindeachse (25) verlaufen und einander senkrecht zu der Gewindeachse (25) gegenüberliegen
und wobei von der sicherungselementseitigen Fläche (28) und der formkörperseitigen
Fläche (29) wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die gegen die
Gewindeachse (25) geneigt verläuft, indem sich die Keilfläche zu dem Grund (24) der
Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hin an die Gewindeachse (25) annähert und
• indem der Formkörper (14) mittels des Sicherungselements (23) an der von dem Sicherungselement
(23) abliegenden Seite des Formkörpers (14) an die Wand (22) der Aufnahme (21) des
Backengrundkörpers (13) angelegt, vorzugsweise gegen die Wand (22) der Aufnahme (21)
des Backengrundkörpers (13) vorgespannt ist.
7. Formbacke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) an der von dem Sicherungselement (23) abliegenden Seite des Formkörpers
(14) einen Rand einer dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13)
gegenüberliegenden Öffnung der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) parallel
zu dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hintergreift.
8. Formbacke nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
• dass der Formkörper (14) eine Einlaufseite (16) und eine Auslaufseite (17) für ein Werkstück
aufweist, wobei die Auslaufseite (17) des Formkörpers (14) in einer Längsrichtung
des Formkörpers (14) auf die Einlaufseite (16) folgt und
• dass der Formkörper (14) wahlweise mit einer ersten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper
(13) oder mit einer zweiten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper (13) mit dem
Backengrundkörper (13) lösbar verbindbar ist, wobei die Einlaufseite (16) und die
Auslaufseite (17) des Formkörpers (14) bei der ersten Ausrichtung und bei der zweiten
Ausrichtung gegeneinander vertauscht sind.
9. Formbacke nach Anspruch 6 und Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
• dass der Formkörper (14) mit der ersten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper (13)
gemäß Anspruch 6 oder Anspruch 7 mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbunden ist,
wobei das Sicherungselement (23) als Sicherungselement für die erste Ausrichtung,
der Spalt zur Aufnahme des Sicherungselements (23) als Spalt für die erste Ausrichtung,
die Befestigungsschraube (20) als Befestigungsschraube für die erste Ausrichtung und
die Gewindeöffnung (27) als Gewindeöffnung für die erste Ausrichtung vorgesehen sind,
• dass eine Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung und eine mit der Befestigungsschraube
für die zweite Ausrichtung koaxiale und in den Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers
(13) mündende Gewindeöffnung (27a) für die zweite Ausrichtung vorgesehen sind, wobei
die Mündung der Gewindeöffnung (27a) für die zweite Ausrichtung von der Mündung der
Gewindeöffnung (27) für die erste Ausrichtung in Längsrichtung des Formkörpers (14)
beabstandet ist und
• dass der Formkörper (14) mit der zweiten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper (13)
mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbunden ist,
- indem ein Sicherungselement für die zweite Ausrichtung zwischen der Wand (22) der
Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) einerseits und dem Formkörper (14) andererseits
in einem Spalt für die zweite Ausrichtung angeordnet ist, welcher dem Spalt für die
erste Ausrichtung an dem Formkörper (14) in Längsrichtung des Formkörpers (14) gegenüberliegt,
- indem die Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung das Sicherungselement
für die zweite Ausrichtung längs einer in Querrichtung des Grundes (24) der Aufnahme
(21) des Backengrundkörpers (13) verlaufenden Gewindeachse der Befestigungsschraube
für die zweite Ausrichtung durchsetzt, wobei die Befestigungsschraube für die zweite
Ausrichtung das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung an der von dem Grund
(24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) abliegenden Seite mit einem Schraubenkopf
in Querrichtung der Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung
übergreift und wobei die Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung an dem Grund
(24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) längs der Gewindeachse der Befestigungsschraube
für die zweite Ausrichtung in die an dem Backengrundkörper (13) vorgesehene Gewindeöffnung
(27a) für die zweite Ausrichtung eingeschraubt ist,
- indem das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung mit einer sicherungselementseitigen
Fläche für die zweite Ausrichtung an der formkörperseitigen Fläche (29) des Formkörpers
(14) abgestützt ist, wobei die sicherungselementseitige Fläche für die zweite Ausrichtung
und die formkörperseitige Fläche (29) längs der Gewindeachse der Befestigungsschraube
für die zweite Ausrichtung verlaufen und einander senkrecht zu der Gewindeachse der
Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung gegenüberliegen und wobei von der
sicherungselementseitigen Fläche für die zweite Ausrichtung und der formkörperseitigen
Fläche (29) wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die gegen die
Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung geneigt verläuft,
indem sich die Keilfläche zu dem Grund der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13)
hin an die Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung annähert
und
• indem der Formkörper (14) mittels des Sicherungselements für die zweite Ausrichtung
an der von dem Sicherungselement für die zweite Ausrichtung abliegenden Seite des
Formkörpers (14) an die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) angelegt,
vorzugsweise gegen die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) vorgespannt
ist.
10. Formbacke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Sicherungselement für die zweite Ausrichtung das Sicherungselement (23) für die
erste Ausrichtung vorgesehen ist und/oder dass als Befestigungsschraube für die zweite
Ausrichtung die Befestigungsschraube (20) für die erste Ausrichtung vorgesehen ist.
11. Formbacke nach Anspruch 6 und Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
• dass die formkörperseitige Fläche (29) des Formkörpers (14) als erste formkörperseitige
Fläche (29) vorgesehen ist,
• dass der Formkörper (14) an der der ersten formkörperseitigen Fläche (29) in Längsrichtung
des Formkörpers (14) gegenüberliegenden Seite mit einer zweiten formkörperseitigen
Fläche (29a) versehen ist und
• dass das Sicherungselement (23) je nach Ausrichtung des Formkörpers (14) gegenüber dem
Backengrundkörper (13) mit der sicherungselementseitigen Fläche (28) an der ersten
formkörperseitigen Fläche (29) oder an der zweiten formkörperseitigen Fläche (29a)
des Formkörpers (14) abgestützt ist, wobei die sicherungselementseitige Fläche (28)
einerseits und die erste formkörperseitige Fläche (29) oder die zweite formkörperseitige
Fläche (29a) andererseits einander senkrecht zu der Gewindeachse (25) gegenüberliegen
und wobei von der sicherungselementseitigen Fläche (28) einerseits und der ersten
formkörperseitigen Fläche (29) oder der zweiten formkörperseitigen Fläche (29a) andererseits
wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die längs der Gewindeachse
(25) und dabei gegen die Gewindeachse (25) geneigt verläuft, indem sich die Keilfläche
zu dem Grund der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hin an die Gewindeachse
(25) annähert.
12. Formbacke nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
• dass zusätzlich zu dem Sicherungselement (23) ein weiteres Sicherungselement (43) vorgesehen
ist, mittels dessen der Formkörper (14) an der Wand (22) und/oder an dem Grund (24)
der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) abgestützt ist,
- wobei das weitere Sicherungselement (43) an der von dem Sicherungselement (23) abliegenden
Seite des Formkörpers (14) in einem Spalt zwischen der Wand (22) der Aufnahme (21)
des Backengrundkörpers (13) einerseits und dem Formkörper (14) andererseits angeordnet
und einerseits an der Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) und
andererseits an dem Formkörper (14) gelagert ist und
• dass zur lösbaren Verbindung des Formkörpers (14) mit dem Backengrundkörper (13) zusätzlich
zu der Befestigungsschraube (20) eine weitere Befestigungsschraube (40) vorgesehen
ist,
- wobei die weitere Befestigungsschraube (40) das weitere Sicherungselement (43) längs
einer in Querrichtung des Grundes (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13)
verlaufenden weiteren Gewindeachse (45) der weiteren Befestigungsschraube (40) durchsetzt,
wobei die weitere Befestigungsschraube (40) das weitere Sicherungselement (43) an
der von dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) abliegenden Seite
mit einem weiteren Schraubenkopf (46) in Querrichtung der weiteren Gewindeachse (45)
übergreift und wobei die weitere Befestigungsschraube (40) an dem Grund (24) der Aufnahme
(21) des Backengrundkörpers (13) längs der weiteren Gewindeachse (45) in eine in den
Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) mündende und mit der weiteren
Befestigungsschraube (40) koaxiale weitere Gewindeöffnung (47) des Backengrundkörpers
(13) eingeschraubt ist,
- wobei das weitere Sicherungselement (43) mit einer weiteren sicherungselementseitigen
Fläche (48) an einer weiteren formkörperseitigen Fläche (49) des Formkörpers (14)
abgestützt ist, wobei die weitere sicherungselementseitige Fläche (48) und die weitere
formkörperseitige Fläche (49) längs der weiteren Gewindeachse (45) verlaufen und einander
senkrecht zu der weiteren Gewindeachse (45) gegenüberliegen und wobei von der weiteren
sicherungselementseitigen Fläche (48) und der weiteren formkörperseitigen Fläche (49)
wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die gegen die weitere Gewindeachse
(45) geneigt verläuft, indem sich die Keilfläche zu dem Grund (24) der Aufnahme (21)
des Backengrundkörpers (13) hin an die weitere Gewindeachse (45) annähert und
- wobei der Formkörper (14) mittels des weiteren Sicherungselements (43) an der von
dem weiteren Sicherungselement (43) abliegenden Seite des Formkörpers (14) über das
Sicherungselement (23) an die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13)
angelegt, vorzugsweise gegen die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers
(13) vorgespannt ist.
13. Formbacke nach Anspruch 8 und Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die formkörperseitige Fläche (29) als auch die weitere formkörperseitige Fläche
(49) zum Zusammenwirken mit dem Sicherungselement (23) und dem weiteren Sicherungselement
(43) ausgebildet ist.
14. Formbacke nach einem der Ansprüche 6, 7 und 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Backengrundkörper (13) mit einer Durchtrittsöffnung (30, 30a, 30b) versehen ist,
die unter dem Formkörper (14) in den Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers
(13) mündet und die vorzugsweise als Gewindeöffnung ausgebildet ist.
15. Rundknetwerkzeug zum Umformen eines plastisch verformbaren, vorzugsweise metallischen,
Werkstücks, mit Formbacken (3, 3a, 3b), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Formbacken (3, 3a, 3b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
ausgebildet ist.