(19)
(11) EP 4 186 613 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.05.2023  Patentblatt  2023/22

(21) Anmeldenummer: 21211327.8

(22) Anmeldetag:  30.11.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B21J 7/14(2006.01)
B21J 7/16(2006.01)
B21J 13/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B21J 7/145; B21J 13/02; B21J 7/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: FELSS Systems GmbH
75203 Königsbach-Stein (DE)

(72) Erfinder:
  • VÖGELE, Sascha
    75236 Kämpfelbach (DE)
  • MISSAL, Nadezda
    71701 Schwieberdingen (DE)
  • HEINRICHS, Serjosha
    75038 Oberderdingen (DE)
  • JANDT, Max Olaf
    75210 Keltern (DE)
  • SCHEER, Jean-Marc
    67270 Minversheim (FR)

(74) Vertreter: Kohler Schmid Möbus Patentanwälte 
Partnerschaftsgesellschaft mbB Gropiusplatz 10
70563 Stuttgart
70563 Stuttgart (DE)

   


(54) FORMBACKE EINES RUNDKNETWERKZEUGS ZUM UMFORMEN EINES PLASTISCH VERFORMBAREN WERKSTÜCKS SOWIE RUNDKNETWERKZEUG MIT FORMBACKEN


(57) Eine Formbacke (3) eines Rundknetwerkzeugs zum Umformen eines plastisch verformbaren, vorzugsweise metallischen, Werkstücks weist einen Backengrundkörper (13) sowie einen von dem Backengrundkörper (13) bauteilmäßig getrennten und an dem Backengrundkörper (13) gelagerten, vorzugsweise mit dem Backengrundkörper (13) verbundenen, Formkörper (14) auf. Der Formkörper (14) wird an einer Werkstückseite durch eine zur Umformung eines Werkstücks ausgebildeten formgebenden Fläche (15) begrenzt.
Ein Rundknetwerkzeug weist wenigstens eine Formbacke (3) der vorgenannten Art auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Formbacke eines Rundknetwerkzeugs zum Umformen eines plastisch verformbaren, vorzugsweise metallischen, Werkstücks,
  • mit einem Backengrundkörper sowie
  • mit einer die Formbacke an einer Werkstückseite der Formbacke begrenzenden und zur Umformung eines Werkstücks ausgebildeten formgebenden Fläche.


[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Rundknetwerkzeug mit Formbacken der vorgenannten Art.

[0003] Gemäß DIN 8583 handelt es sich beim Rundkneten um ein Verfahren des Druckumformens, im Einzelnen des Freiformens. Ein Rundknetwerkzeug weist Formbacken auf, die an einander gegenüberliegenden Seiten eines umzuformenden Werkstücks angeordnet sind und die zur Umformung des Werkstücks mit gegeneinander gerichteten Bewegungen in radialer Richtung der Werkstückachse bewegt werden. Dabei beaufschlagen die Formbacken das Werkstück mit formgebenden Flächen, deren Geometrie auf die zu fertigende Werkstückgeometrie abgestimmt ist und an denen die erforderlichen Umformkräfte in das Werkstück eingeleitet werden. Bei ihren Bewegungen in radialer Richtung der Werkstückachse sind die Formbacken in schlitzförmigen Aussparungen einer Welle eines mit dem Rundknetwerkzeug versehenen Knetwerks geführt. An der von dem Werkstück abliegenden Seite der Formbacken befinden sich Ausgleichsplatten oder relativ zu den Formbacken bewegliche Keile, mittels derer die Formbacken in radialer Richtung der Werkstückachse zugestellt werden können.

[0004] Gattungsgemäßer Stand der Technik ist offenbart in DE 20 2009 003 703 U1. Dieses Dokument betrifft ein Rundknetwerkzeug mit Formbacken, die einen Grundkörper und eine mit dem Grundkörper einteilig und materialeinheitlich ausgeführte formgebende Fläche zur Beaufschlagung eines umzuformenden Werkstücks aufweisen.

[0005] Aufgrund der einteiligen und materialeinheitlichen Ausführung weisen die vorbekannten Formbacken in ihrer Gesamtheit hochwertige Materialeigenschaften auf, die insbesondere für eine funktionssichere Einleitung der aufzubringenden Umformkräfte in das zu bearbeitende Werkstück erforderlich sind. In entsprechenden Anwendungsfällen sind die vorbekannten Formbacken aus Hartmetall gefertigt. Aufgrund ihrer durchgängig hochwertigen Materialeigenschaften sind die vorbekannten Formbacken verhältnismäßig kostspielig. Außerdem sind die Materialeigenschaften der Formbacken vorrangig auf deren Umformfunktion abgestimmt. Etwa eine entsprechend bemessene Härte der vorbekannten Formbacken ist aber insofern von Nachteil, als sie einen verhältnismäßig starken Verschleiß bei Relativbewegungen der Formbacken und damit in Kontakt befindlicher Bauteile, insbesondere an Keilen zur radialen Verstellung der Formbacken, verursacht.

[0006] Die vorstehenden Nachteile zu vermeiden, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

[0007] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Formbacke gemäß Patentanspruch 1 und durch das Rundknetwerkzeug gemäß Patentanspruch 15.

[0008] Im Falle der Erfindung ist die formgebende Fläche der Formbacke an einem von dem Backengrundkörper der Formbacke baulich getrennten Formkörper vorgesehen. Infolge der baulichen Trennung können der Backengrundkörper und der Formkörper der Formbacke unabhängig voneinander konfiguriert werden. Insbesondere besteht die Möglichkeit, den Backengrundkörper und den Formkörper aus unterschiedlichen Werkstoffen zu fertigen. Als Werkstoff für den Formkörper wird Hartmetall bevorzugt, während für den Backengrundkörper ein weniger abrasiver und/oder ein geringerwertiger und folglich kostengünstigerer Werkstoff wie etwa gehärteter Stahl oder pulvermetallurgischer SPM Stahl in Frage kommt.

[0009] Besondere Ausführungsarten der Formbacke gemäß Patentanspruch 1 und des Rundknetwerkzeugs gemäß Patentanspruch 15 ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 14.

[0010] Im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 2 ist der Formkörper in eine hierfür vorgesehene Aufnahme des Backengrundkörpers eingepasst und dadurch gegenüber dem Backengrundkörper definiert und vorzugsweise spielfrei positioniert.

[0011] Die Einpassung des Formkörpers in den Backengrundkörper kann eine spielfreie Lagerung des Formkörpers an dem Backengrundkörper allseitig oder nur in einzelnen Richtungen bewirken.

[0012] Zur Fixierung des Formkörpers an dem Backengrundkörper dient in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wenigstens ein Sicherungselement, das einerseits an der Außenseite des Formkörpers anliegt und andererseits mit dem Backengrundkörper verbunden ist (Patentanspruch 3). Infolge der Lagerung an der Außenseite des Formkörpers bedarf es zu dessen Fixierung keiner aufwändigen Bearbeitung des Formkörpers. Insbesondere müssen in den Formkörper keine Befestigungsbohrungen eingebracht werden, deren Herstellung sich aufgrund der Härte des Formkörperwerkstoffs aufwändig gestalten würde.

[0013] Patentanspruch 4 betrifft eine erfindungsgemäß bevorzugte Anordnung des zur Fixierung des Formkörpers an dem Backengrundkörper dienenden Sicherungselements. Aufgrund der Anordnung in einem Spalt zwischen einer Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers einerseits und dem Formkörper andererseits bildet das Sicherungselement an der Werkstückseite der Formbacke keine Störkontur aus, die eine Werkstückbearbeitung behindern könnte. Für eine spielfreie Lagerung des Formkörpers an dem Backengrundkörper kann zusätzlich zu dem Sicherungselement eine entsprechende Einpassung des Formkörpers in den Backengrundkörper sorgen. Denkbar ist beispielsweise, dass das oder die Sicherungselemente eine spielfreie Lagerung des Formkörpers in dessen Längsrichtung und senkrecht zu dem Grund der Aufnahme bewirken und dass die Einpassung des Formkörpers in den Backengrundkörper zur spielfreien Lagerung des Formkörpers in dessen Querrichtung parallel zu dem Grund der Aufnahme vorgesehen ist.

[0014] Grundsätzlich kann der Formkörper der erfindungsgemäßen Formbacke mit dem Backengrundkörper fest verbunden sein. Erfindungsgemäß bevorzugt wird eine lösbare Verbindung des Formkörpers mit dem Backengrundkörper (Patentanspruch 5). Aufgrund dieses Erfindungsmerkmals besteht beispielsweise die Möglichkeit, einen verschlissenen Formkörper mit geringem Aufwand gegen einen neuen Formkörper auszuwechseln. Außerdem lassen sich bei wechselnden Bearbeitungsaufgaben auf einfache Weise an ein und demselben Backengrundkörper Formkörper mit unterschiedlichen Geometrien der formgebenden Fläche anbringen.

[0015] Zur lösbaren Verbindung des Formkörpers mit dem Backengrundkörper dient im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 6 eine das Sicherungselement durchsetzende Befestigungsschraube, die in den Grund der für den Formkörper vorgesehenen Aufnahme des Backengrundkörpers eingeschraubt ist. Mittels der Befestigungsschraube wird das Sicherungselement in einer Position fixiert, in welcher das Sicherungselement dem Formkörper seitlich gegenüberliegt. Infolge einer keilartigen Ausbildung des Sicherungselements und/oder des Formkörpers an den einander zugewandten Flächen bewirkt das Sicherungselement zum einen an der von dem Sicherungselement abliegenden Seite des Formkörpers eine Anlage, insbesondere eine Abstützung, des Formkörpers an der Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers und somit eine senkrecht zu der Gewindeachse der Befestigungsschraube spielfreie Lagerung des Formkörpers an der Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers. Zum anderen verhindert die Befestigungsschraube im Zusammenwirken mit dem Sicherungselement ein Abheben des Formkörpers von dem Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers.

[0016] Zur Fixierung des Formkörpers wird das Sicherungselement durch Einschrauben der Befestigungsschraube in die Gewindeöffnung des Backengrundkörpers relativ zu dem Formkörper längs der Gewindeachse mit einer Zustellbewegung in Richtung auf den Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers bewegt. Aufgrund der Zustellbewegung des Sicherungselements und der keilförmigen Ausbildung des Formkörpers und/oder des Sicherungselements wird der Formkörper dabei mittels des Sicherungselements an der von dem Sicherungselement abliegenden Seite an die Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers spielfrei angelegt, vorzugsweise gegen die Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers vorgespannt.

[0017] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ausweislich Patentanspruch 7 vorgesehen, dass der Formkörper an der von dem Sicherungselement abliegenden Seite des Formkörpers einen Rand einer Öffnung der Aufnahme des Backengrundkörpers parallel zu dem Grund der Aufnahme hintergreift. Aufgrund dieses Erfindungsmerkmals ist der an dem Backengrundkörper montierte Formkörper auch an seiner von dem Sicherungselement abliegenden Seite formschlüssig gegen ein Abheben von dem Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers gesichert. In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weist das den Rand der Öffnung der Aufnahme des Backengrundkörpers hintergreifende Ende des Formkörpers eine Begrenzungsfläche auf, die gegen den Grund der Aufnahme geneigt verläuft und der eine gleichsinnig geneigte Schrägfläche des Backengrundkörpers gegenüberliegt. An den einander gegenüberliegenden Schrägflächen kann der Formkörper gegen den Backengrundkörper vorgespannt sein.

[0018] Die erfindungsgemäße Formbacke gemäß Patentanspruch 8 kann flexibel für unterschiedliche Anwendungsfälle konfiguriert werden. Die erfindungsgemäß bestehende Möglichkeit zur Umorientierung des Formkörpers gegenüber dem Backengrundkörper kann beispielsweise zur Optimierung der Übertragung der Kräfte genutzt werden, die an der formgebenden Fläche des Formkörpers bei der Werkstückbearbeitung anwendungsbezogen wirken und die von der Formbacke in den Backengrundkörper abzutragen sind. Bevorzugtermaßen ist der Formkörper bei seiner zweiten Ausrichtung gegenüber seiner ersten Ausrichtung um 180° um eine Achse gedreht, die senkrecht zu dem Grund der für den Formkörper vorgesehenen Aufnahme an dem Backengrundkörper verläuft

[0019] Zur Fixierung des Formkörpers mit zwei unterschiedlichen Ausrichtungen gegenüber dem Backengrundkörper bestehen erfindungsgemäß mehrere Möglichkeiten.

[0020] Im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 9 wird der Formkörper mit der ersten Ausrichtung wie zu Patentanspruch 6 beschrieben an dem Backengrundkörper angebracht. Zur Umorientierung des Formkörpers wird diese Verbindung zwischen dem Formkörper und dem Backengrundkörper gelöst und der Formkörper wird gegenüber der ersten Ausrichtung vorzugsweise um 180° gedreht. An derjenigen Seite der Aufnahme des Backengrundkörpers, an welcher bei der ersten Ausrichtung des Formkörpers das Sicherungselement für die erste Ausrichtung angeordnet war, wird der Formkörper nun an die Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers angelegt. An der gegenüberliegenden Seite der Aufnahme des Backengrundkörpers ist in einem Spalt zwischen dem um 180° gedrehten Formkörper und der Wand der Aufnahme das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung angeordnet und mittels der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung mit dem Backengrundkörper verschraubt. Die Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung ist zu diesem Zweck in eine in den Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers mündende Gewindeöffnung für die zweite Ausrichtung eingedreht. Die Gewindeöffnung für die zweite Ausrichtung des Formkörpers ist von der Gewindeöffnung für die erste Ausrichtung des Formkörpers in Längsrichtung des Formkörpers beabstandet.

[0021] Bevorzugtermaßen wird der Formkörper mit der zweiten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper mit Hilfe des gleichen Sicherungselements und/oder mit Hilfe der gleichen Befestigungsschraube an dem Backengrundkörper befestigt wie mit der ersten Ausrichtung (Patentanspruch 10).

[0022] Abweichend von der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 9 wird im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 11 zur Fixierung des Formkörpers mit der zweiten Ausrichtung dieselbe Gewindeöffnung an dem Grund des Backengrundkörpers genutzt wie zur Fixierung des Formkörpers mit der ersten Ausrichtung. In beiden Einbaulagen an dem Backengrundkörper wird der Formkörper wie zu Patentanspruch 6 beschrieben fixiert. Je nach Orientierung des Formkörpers wirkt das Sicherungselement mit der ersten oder mit der zweiten formkörperseitigen Fläche zusammen.

[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden zur Verbindung des Formkörpers mit dem Backengrundkörper zwei Sicherungselemente verwendet, die an den beiden Längsenden des Formkörpers jeweils in einem Spalt zwischen dem Formkörper und der Wand der Aufnahme des Backengrundkörpers angeordnet sind (Patentanspruch 12). An jeder der beiden Befestigungsstellen ist der Formkörper in der zu Patentanspruch 6 beschriebenen Weise lösbar mit dem Backengrundkörper verbunden.

[0024] Eine Montage des Formkörpers mit zwei unterschiedlichen Ausrichtungen gegenüber dem Backengrundkörper im Sinne von Patentanspruch 8 wird in bevorzugter Ausgestaltung der Formbacke gemäß Patentanspruch 12 dadurch ermöglicht, dass sowohl die formkörperseitige Fläche als auch die weitere formkörperseitige Fläche zum Zusammenwirken mit dem ersten Sicherungselement und dem weiteren Sicherungselement ausgebildet ist (Patentanspruch 13).

[0025] Zur Vereinfachung der Demontage des Formkörpers ist der Backengrundkörper der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 14 mit einer Durchtrittsöffnung versehen, die unter dem Formkörper in den Grund der Aufnahme des Backengrundkörpers mündet. Bei Bedarf kann der Formkörper mittels eines entsprechend ausgebildeten stiftartigen Werkzeugs durch die Durchtrittsöffnung hindurch an seiner Unterseite beaufschlagt und dadurch aus der Aufnahme des Backengrundkörpers ausgehoben werden.

[0026] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Durchtrittsöffnung an dem Backengrundkörper mit einem Gewinde versehen. Durch die sich damit ergebende Gewindeöffnung kann zum Lösen der Formbacke eine Schraube gedreht und dadurch auf die Unterseite der Formbacke eine betragsmäßig große Lösekraft ausgeübt werden.

[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
ein Knetwerk einer Rundknetmaschine zum Umformen von plastisch verformbaren metallischen Werkstücken mit einem Rundknetwerkzeug,
Figur 2
eine Schnittdarstellung des Knetwerks gemäß Figur 1 mit der Schnittebene II-II in Figur 1,
Figur 3
eine perspektivische Darstellung einer Formbacke erster Bauart des Rundknetwerkzeugs gemäß den Figuren 1 und 2,
Figur 4
eine Schnittdarstellung der Formbacke gemäß Figur 3 mit einer in Figur 3 angedeuteten Schnittebene IV,
Figuren 5a, 5b
Schnittdarstellungen einer Formbacke zweiter Bauart des Rundknetwerkzeugs gemäß den Figuren 1 und 2 mit einer ersten und einer zweiten Ausrichtung eines Formkörpers der Formbacke gegenüber einem Backengrundkörper der Formbacke und
Figur 6
eine Schnittdarstellung einer Formbacke dritter Bauart des Rundknetwerkzeugs gemäß den Figuren 1 und 2.


[0028] Gemäß den Figuren 1 und 2 weist ein Knetwerk 1 einer Rundknetmaschine zum Umformen von plastisch verformbaren metallischen Rohren ein Rundknetwerkzeug 2 mit insgesamt vier Formbacken 3 auf. Ein umzuformendes Rohr ist in den Figuren 1 und 2 mit einer Rohrachse 4 angedeutet.

[0029] Die Formbacken 3 liegen einander paarweise gegenüber. Zur Umformung eines Rohrs werden die Formbacken 3 jedes der Formbackenpaare in radialer Richtung der Rohrachse 4 gegeneinander bewegt.

[0030] Bei ihren Bewegungen in radialer Richtung der Rohrachse 4 sind die Formbacken 3 in Führungsschlitzen 5 einer Backenführung geführt, die an einem Ende einer Welle 6 des Knetwerks 1 vorgesehen ist.

[0031] In gewohnter Weise wird die Umformbewegung der Formbacken 3 in Richtung auf ein umzuformendes Werkstück durch eine um die Rohrachse 4 ausgeführte Relativbewegung der Welle 6 und eines die Welle 6 umgebenden Rollenkäfigs 7 erzeugt. Der Rollenkäfig 7 wird von einem Verschleißring 8 umschlossen.

[0032] Der Antrieb der Formbacken 3 in Richtung auf die Rohrachse 4 erfolgt über Stößel 9, die gleichfalls in den Führungsschlitzen 5 der Welle 6 in radialer Richtung der Rohrachse 4 beweglich geführt sind. An der von den Formbacken 3 abliegenden Seite sind die Stößel 9 mit einem Stößelkopf 10 versehen, der an der von den Formbacken 3 weg weisenden Seite kurvenförmig verläuft.

[0033] Infolge der Relativ-Drehbewegung der Welle 6 und des Rollenkäfigs 7 des Knetwerks 1 kommt der Stößelkopf 10 der Stößel 9 mit seinem höchsten Punkt abwechselnd direkt unter einer Rolle 11 des Rollenkäfigs 7 und zwischen zwei Rollen 11 des Rollenkäfigs 7 zu liegen. Sind die Stößelköpfe 10 der Stößel 9 mit ihrem höchsten Punkt direkt unter einer Rolle 11 angeordnet, so ist das Rundknetwerkzeug 2 geschlossen. Befinden sich die Stößelköpfe 10 der Stößel 9 zwischen zwei Rollen 11, so ist das Rundknetwerkzeug 2 geöffnet.

[0034] Die Bewegungen der Formbacken 3 aus dem geöffneten in den geschlossenen Zustand werden gegen die Wirkung einer Rückstellkraft ausgeführt, aufgrund derer sich die Formbacken 3 selbsttätig aus dem geschlossenen zurück in den geöffneten Zustand bewegen.

[0035] Zur Einstellung der Hublage der Formbacken 3 bei geschlossenem Rundknetwerkzug 2 dienen Keile 12, die zwischen jeder der Formbacken 3 und dem zugehörigen Stößel 9 angeordnet sind. Zur Veränderung der Endposition der Formbacken 3 in radialer Richtung der Rohrachse 4 werden die Keile 12 senkrecht zu der Zeichenebene von Figur 1 relativ zu den Formbacken 3 und den Stößeln 9 zugestellt.

[0036] Eine der vier baugleichen Formbacken 3 des Rundknetwerkzeugs 2 gemäß den Figuren 1 und 2 ist in Figur 3 im Einzelnen dargestellt. Die Formbacke 3 weist einen Backengrundkörper 13 und einen von dem Backengrundkörper 13 bauteilmäßig getrennten Formkörper 14 auf. Der Backengrundkörper 13 besteht in dem gezeigten Beispielsfall aus SPM Stahl, der Formkörper 14 aus Hartmetall.

[0037] Der Formkörper 14 ist an einer Werkstückseite mit einer zur Umformung eines Rohrs ausgebildeten formgebenden Fläche 15 versehen.

[0038] Die hier dargestellte Formbacke 3 ist zum Vorschubrundkneten ausgelegt. Der Formkörper 14 weist eine Einlaufseite 16 sowie eine in Längsrichtung des Formkörpers 14 auf die Einlaufseite 16 folgende Auslaufseite 17 auf. An der Einlaufseite 16 ist die formgebende Fläche 15 als Einlaufkonus 18 ausgebildet. Auf den Einlaufkonus 18 folgt in Längsrichtung des Formkörpers 14 eine Kalibrierstrecke 19 der formgebenden Fläche 15.

[0039] Mit dem Backengrundkörper 13 ist der Formkörper 14 mittels einer Befestigungsschraube 20 lösbar verbunden. Einzelheiten der lösbaren Verbindung von Backengrundkörper 13 und Formkörper 14 sind Figur 4 zu entnehmen.

[0040] Ausweislich Figur 4 ist der Formkörper 14 in eine hierfür vorgesehene Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 eingepasst. Eine Wand 22 der Aufnahme 21 ist dem Formkörper 14 in Figur 4 an zwei Längsseiten und an der in Figur 4 rechten Querseite des Formkörpers 14 unmittelbar benachbart. Mit seinen Längsseiten ist der Formkörper 14 an der Wand 22 der Aufnahme 21 ohne weiteres spielfrei gelagert. Eine spielfreie Lagerung des Formkörpers 14 an seiner in Figur 4 rechten und an seiner in Figur 4 linken Querseite wird mittels eines Sicherungselements 23 bewirkt, das an dem linken Längsende des Formkörpers 14 in einem Spalt zwischen der Wand 22 der Aufnahme 21 an dem Backengrundkörper 13 einerseits und dem Formkörper 14 andererseits angeordnet ist.

[0041] Das Sicherungselement 23 wird längs einer in Querrichtung eines Grunds 24 der Aufnahme 21 verlaufenden Gewindeachse 25 der Befestigungsschraube 20 von der Befestigungsschraube 20 durchsetzt. An der von dem Grund 24 der Aufnahme 21 abliegenden Seite des Sicherungselements 23 übergreift die Befestigungsschraube 20 das Sicherungselement 23 mit einem Schraubenkopf 26 senkrecht zu der Gewindeachse 25. Mit ihrem gegenüberliegenden Ende ist die Befestigungsschraube 20 in eine in den Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 mündende und mit der Befestigungsschraube 20 koaxiale Gewindeöffnung bzw. Gewindebohrung 27 des Backengrundkörpers 13 eingeschraubt.

[0042] Das Sicherungselement 23 und der Formkörper 14 liegen mit einer sicherungselementseitigen Fläche 28 und einer formkörperseitigen Fläche 29 einander gegenüber. Im Bereich ihres gegenseitigen Kontakts sind das Sicherungselement 23 und der Formkörper 14 keilartig ausgebildet. Dementsprechend verlaufen die sicherungselementseitige Fläche 28 und die formkörperseitige Fläche 29 längs der Gewindeachse 25 gegen die Gewindeachse 25 geneigt, wobei sich sowohl die sicherungselementseitige Fläche 28 als auch die formkörperseitige Fläche 29 zu dem Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 hin an die Gewindeachse 25 annähern.

[0043] Aufgrund der keilartigen Geometrie des Sicherungselements 23 und des Formkörpers 14 im Bereich ihres gegenseitigen Kontakts wird der Formkörper 14 mittels des Sicherungselements 23 an der von dem Sicherungselement 23 abliegenden Seite gegen die Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 vorgespannt und dadurch in Längsrichtung des Formkörpers 14 spielfrei an dem Backengrundkörper 13 gelagert. In Gegenrichtung ist der Formkörper 14 über das Sicherungselement 23 spielfrei an der Wand 22 der Aufnahme 21 abgestützt. Gleichzeitig wird der Formkörper 14 durch das Sicherungselement 23 gegen den Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 gedrückt.

[0044] Wie in Figur 4 ebenfalls zu erkennen ist, weist der Backengrundkörper 13 mit Abstand von der Gewindebohrung 27 eine unter dem Formkörper 14 in den Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 mündende Durchtrittsöffnung 30 auf. Die Durchtrittsöffnung 30 wird bei der Demontage des Formkörpers 14 genutzt. Nach dem Lösen der Befestigungsschraube 20 und dem Entfernen des Sicherungselements 23 wird die Unterseite des Formkörpers 14 durch die Durchtrittsöffnung 30 hindurch mit einem stiftartigen Werkzeug beaufschlagt. Aufgrund der Beaufschlagung durch das stiftartige Werkzeug wird der Formkörper 14 aus der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 ausgehoben.

[0045] Verlaufen der Formkörper 14 und die Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 an der in Figur 4 rechten Seite des Formkörpers 14 wie gestrichelt dargestellt, so hintergreift der Formkörper 14 an seiner von dem Sicherungselement 23 abliegenden Seite mit einer zweiten formkörperseitigen Fläche 29a einen Rand einer dem Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 gegenüberliegenden Öffnung der Aufnahme 21 parallel zu dem Grund 24 der Aufnahme 21. Auf diese Weise ist der an dem Backengrundkörper 13 montierte Formkörper 14 auch an seiner von dem Sicherungselement 23 abliegenden Seite formschlüssig gegen ein Abheben von dem Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 gesichert.

[0046] Außerdem lässt sich der mit der zweiten formkörperseitigen Fläche 29a versehene Formkörper 14 außer mit der in Figur 4 gezeigten Ausrichtung mit einer zweiten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper 13 mit dem Backengrundkörper 13 lösbar verbinden. Mit der zweiten Ausrichtung ist der Formkörper 14 gegenüber der gezeigten ersten Ausrichtung um 180° gedreht. Die Einlaufseite 16 und die Auslaufseite 17 des Formkörpers 14 sind bei den unterschiedlichen Ausrichtungen des Formkörpers 14 gegeneinander vertauscht. Mit beiden Ausrichtungen gegenüber dem Backengrundkörper 13 kann der Formkörper 14 mittels der Befestigungsschraube 20 und des Sicherungselements 23 an dem Backengrundkörper 13 lösbar fixiert werden.

[0047] In den Figuren 5a und 5b ist ein Formkörper 14 einer Formbacke 3a mit einer ersten (Figur 5a) und mit einer zweiten Ausrichtung (Figur 5b) gegenüber einem Backengrundkörper 13 dargestellt. Eine Umorientierung des Formkörpers 14 gegenüber dem Backengrundkörper 13 wird beispielsweise vorgenommen, um an der Formbacke 3a die Übertragung der Kräfte zu optimieren, die an einer formgebenden Fläche 15 des Formkörpers 14 bei der Werkstückbearbeitung anwendungsbezogen wirken und die von der Formbacke 14 in den Backengrundkörper 13 abzutragen sind. Die Formbacke 3a kann anstelle der in den Figuren 3 und 4 gezeigten Formbacke 3 an dem Knetwerk 1 gemäß den Figuren 1 und 2 eingebaut werden.

[0048] Für einander entsprechende Details werden in den Figuren 3, 4 einerseits und in den Figuren 5a, 5b andererseits die gleichen Bezugszeichen verwendet.

[0049] Die lösbare Verbindung des Formkörpers 14 mit dem Backengrundkörper 13 ist bei der in Figur 5a dargestellten ersten Ausrichtung des Formkörpers 14 in gleicher Weise hergestellt wie die lösbare Verbindung des Formkörpers 14 mit dem Backengrundkörper 13 in den Figuren 3 und 4.

[0050] Bei Bedarf wird die in Figur 5a hergestellte Verbindung zwischen dem Formkörper 14 und dem Backengrundkörper 13 gelöst und der Formkörper 14 wird gegenüber der Ausrichtung gemäß Figur 5a um 180° gedreht und dadurch gegenüber dem Backengrundkörper 13 wie in Figur 5b gezeigt orientiert.

[0051] An derjenigen Seite der Aufnahme 21, an welcher bei der ersten Ausrichtung des Formkörpers 14 das Sicherungselement 23 angeordnet war, ist der Formkörper 14 nun an die Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 angelegt. An der gegenüberliegenden Seite der Aufnahme 21 wird in einem Spalt zwischen dem um 180° gedrehten Formkörper 14 und der Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung, vorliegend das auch bereits in Figur 5a vorgesehene Sicherungselement 23, angeordnet und mittels der auch als Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung verwendeten Befestigungsschraube 20 mit dem Backengrundkörper 13 verschraubt. Die Befestigungsschraube 20 wird zu diesem Zweck in eine in den Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 mündende Gewindeöffnung 27a für die zweite Ausrichtung eingedreht. Die Gewindeöffnung 27a für die zweite Ausrichtung des Formkörpers 14 ist von der Gewindeöffnung 27 für die erste Ausrichtung des Formkörpers 14 in dessen Längsrichtung beabstandet.

[0052] Auch bei den Einbauverhältnissen gemäß Figur 5b ist das Sicherungselement 23 mit der sicherungselementseitigen Fläche 28 an der formkörperseitigen Fläche 29 des Formkörpers 14 abgestützt. Mittels des Sicherungselements 23 wird der Formkörper 14 an der in Figur 5b linken Seite des Formkörpers 14 gegen die Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 vorgespannt.

[0053] Bei der ersten Ausrichtung des Formkörpers 14 gemäß Figur 5a kann die Gewindeöffnung 27a bei der Demontage des Formkörpers 14 genutzt werden und dementsprechend eine unter dem Formkörper 14 mündende Durchtrittsöffnung 30a des Backengrundkörpers 13 ausbilden. Bei der zweiten Ausrichtung des Formkörpers 14 gemäß Figur 5b kommt die Gewindeöffnung 27 als entsprechend nutzbare Durchtrittsöffnung 30b des Backengrundkörpers 13 in Frage.

[0054] Abweichend von der Durchtrittsöffnung 30 gemäß Figur 4 sind die Durchtrittsöffnungen 30a, 30b an der Öffnungswand mit einem Gewinde versehen. Zum Lösen des Formkörpers 14 lässt sich deshalb von außen her eine Schraube durch die Durchtrittsöffnungen 30a, 30b hindurch drehen, bis das vorauseilende Ende der Schraube den zu demontierenden Formkörper 14 an seiner Unterseite beaufschlagt. Durch fortgesetztes Eindrehen der Schraube in die Durchtrittsöffnungen 30a, 30b kann auf die Unterseite des Formkörpers 14 eine betragsmäßig große Lösekraft ausgeübt werden.

[0055] Figur 6 zeigt eine Formbacke 3b, die ebenfalls zum Einbau an dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten Knetwerk 1 ausgebildet ist.

[0056] Ein Formkörper 14 der Formbacke 3b ist an seiner in Figur 6 linken Seite mit einem Backengrundkörper 13 der Formbacke 3b in gleicher Weise lösbar verbunden wie die Formbacke 14 mit dem Backengrundkörper 13 in den Figuren 3 und 4.

[0057] Zusätzlich zu dem Sicherungselement 23 an der in Figur 6 linken Seite des Formkörpers 14 ist an der in Figur 6 rechten Seite des Formkörpers 14 ein weiteres Sicherungselement 43 vorgesehen, mittels dessen der Formkörper 14 an der Wand 22 und an dem Grund 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 abgestützt ist.

[0058] Das weitere Sicherungselement 43 ist an der von dem Sicherungselement 23 abliegenden Seite des Formkörpers 14 in einem Spalt zwischen der Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 einerseits und dem Formkörper 14 andererseits angeordnet und einerseits an der Wand 22 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 und andererseits an dem Formkörper 14 gelagert.

[0059] Zur lösbaren Verbindung des Formkörpers 14 mit dem Backengrundkörper 13 ist zusätzlich zu der Befestigungsschraube 20 eine weitere Befestigungsschraube 40 vorgesehen.

[0060] Die weitere Befestigungsschraube 40 durchsetzt das weitere Sicherungselement 43 längs einer in Querrichtung des Grundes 24 der Aufnahme 21 des Backengrundkörpers 13 verlaufenden weiteren Gewindeachse 45 der weiteren Befestigungsschraube 40. An der von dem Grund 24 der Aufnahme 21 abliegenden Seite übergreift die weitere Befestigungsschraube 40 das weitere Sicherungselement 43 mit einem weiteren Schraubenkopf 46 in Querrichtung der weiteren Gewindeachse 45. An dem Grund 24 der Aufnahme 21 ist die weitere Befestigungsschraube 40 längs der weiteren Gewindeachse 45 in eine in den Grund 24 der Aufnahme 21 mündende und mit der weiteren Befestigungsschraube 40 koaxiale weitere Gewindeöffnung 47 des Backengrundkörpers 13 eingeschraubt.

[0061] Das weitere Sicherungselement 43 ist mit einer weiteren sicherungselementseitigen Fläche 48 an einer weiteren formkörperseitigen Fläche 49 des Formkörpers 14 abgestützt. Die weitere sicherungselementseitige Fläche 48 und die weitere formkörperseitige Fläche 49 verlaufen längs der weiteren Gewindeachse 45 und liegen einander senkrecht zu der weiteren Gewindeachse 45 gegenüber. Sowohl die weitere sicherungselementseitige Fläche 48 als auch die weitere formkörperseitige Fläche 49 ist nach Art einer Keilfläche ausgebildet und gegen die weitere Gewindeachse 45 geneigt. Beide Keilflächen nähern sich dabei zu dem Grund 24 der Aufnahme 21 hin an die weitere Gewindeachse 45 an.

[0062] Auch der Formkörper 14 der Formbacke 3b kann an dem Backengrundkörper 13 mit zwei unterschiedlichen Ausrichtungen gegenüber dem Backengrundkörper 13 angebracht werden, wobei der Formkörper 14 mit der zweiten Ausrichtung gegenüber der ersten Ausrichtung um 180° gedreht ist.

[0063] Zu diesem Zweck ist sowohl die formkörperseitige Fläche 29 als auch die weitere formkörperseitige Fläche 49 zum Zusammenwirken mit dem Sicherungselement 23 und dem weiteren Sicherungselement 43 ausgebildet.


Ansprüche

1. Formbacke eines Rundknetwerkzeugs (2) zum Umformen eines plastisch verformbaren, vorzugsweise metallischen, Werkstücks,

• mit einem Backengrundkörper (13) sowie

• mit einer die Formbacke an einer Werkstückseite der Formbacke begrenzenden und zur Umformung eines Werkstücks ausgebildeten formgebenden Fläche (15),

dadurch gekennzeichnet, dass die formgebende Fläche (15) an einem von dem Backengrundkörper (13) bauteilmäßig getrennten und an dem Backengrundkörper (13) gelagerten, vorzugsweise mit dem Backengrundkörper (13) verbundenen, Formkörper (14) vorgesehen ist, wobei die formgebende Fläche (15) den Formkörper (14) an einer Werkstückseite des Formkörpers (14) begrenzt.
 
2. Formbacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) in eine für den Formkörper (14) vorgesehene Aufnahme (21) an dem Backengrundkörper (13) eingepasst ist.
 
3. Formbacke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) mit dem Backengrundkörper (13) mittels wenigstens eines Sicherungselements (23, 43) verbunden ist, das einerseits an der Außenseite des Formkörpers (14) anliegt und andererseits mit dem Backengrundkörper (13) verbunden ist.
 
4. Formbacke nach Anspruch 2 und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,

dass das Sicherungselement (23, 43) in einem Spalt zwischen einer Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) einerseits und dem Formkörper (14) andererseits angeordnet und einerseits an der Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) und andererseits an dem Formkörper (14) gelagert ist und

dass der Formkörper (14) mittels des Sicherungselements (23, 43) an die Wand (22) und/oder an einen Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) angelegt ist.


 
5. Formbacke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbunden ist.
 
6. Formbacke nach Anspruch 4 und Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) mittels einer Befestigungsschraube (20) mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbunden ist,

• indem die Befestigungsschraube (20) das Sicherungselement (23) längs einer in Querrichtung des Grundes (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) verlaufenden Gewindeachse (25) der Befestigungsschraube (20) durchsetzt, wobei die Befestigungsschraube (20) das Sicherungselement (23) an der von dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) abliegenden Seite mit einem Schraubenkopf (26) in Querrichtung der Gewindeachse (25) übergreift und wobei die Befestigungsschraube (20) an dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) längs der Gewindeachse (25) in eine in den Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) mündende und mit der Befestigungsschraube (20) koaxiale Gewindeöffnung (27) des Backengrundkörpers (13) eingeschraubt ist,

• indem das Sicherungselement (23) mit einer sicherungselementseitigen Fläche (28) an einer formkörperseitigen Fläche (29) des Formkörpers (14) abgestützt ist, wobei die sicherungselementseitige Fläche (28) und die formkörperseitige Fläche (29) längs der Gewindeachse (25) verlaufen und einander senkrecht zu der Gewindeachse (25) gegenüberliegen und wobei von der sicherungselementseitigen Fläche (28) und der formkörperseitigen Fläche (29) wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die gegen die Gewindeachse (25) geneigt verläuft, indem sich die Keilfläche zu dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hin an die Gewindeachse (25) annähert und

• indem der Formkörper (14) mittels des Sicherungselements (23) an der von dem Sicherungselement (23) abliegenden Seite des Formkörpers (14) an die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) angelegt, vorzugsweise gegen die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) vorgespannt ist.


 
7. Formbacke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (14) an der von dem Sicherungselement (23) abliegenden Seite des Formkörpers (14) einen Rand einer dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) gegenüberliegenden Öffnung der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) parallel zu dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hintergreift.
 
8. Formbacke nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,

dass der Formkörper (14) eine Einlaufseite (16) und eine Auslaufseite (17) für ein Werkstück aufweist, wobei die Auslaufseite (17) des Formkörpers (14) in einer Längsrichtung des Formkörpers (14) auf die Einlaufseite (16) folgt und

dass der Formkörper (14) wahlweise mit einer ersten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper (13) oder mit einer zweiten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper (13) mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbindbar ist, wobei die Einlaufseite (16) und die Auslaufseite (17) des Formkörpers (14) bei der ersten Ausrichtung und bei der zweiten Ausrichtung gegeneinander vertauscht sind.


 
9. Formbacke nach Anspruch 6 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,

dass der Formkörper (14) mit der ersten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper (13) gemäß Anspruch 6 oder Anspruch 7 mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbunden ist, wobei das Sicherungselement (23) als Sicherungselement für die erste Ausrichtung, der Spalt zur Aufnahme des Sicherungselements (23) als Spalt für die erste Ausrichtung, die Befestigungsschraube (20) als Befestigungsschraube für die erste Ausrichtung und die Gewindeöffnung (27) als Gewindeöffnung für die erste Ausrichtung vorgesehen sind,

dass eine Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung und eine mit der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung koaxiale und in den Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) mündende Gewindeöffnung (27a) für die zweite Ausrichtung vorgesehen sind, wobei die Mündung der Gewindeöffnung (27a) für die zweite Ausrichtung von der Mündung der Gewindeöffnung (27) für die erste Ausrichtung in Längsrichtung des Formkörpers (14) beabstandet ist und

dass der Formkörper (14) mit der zweiten Ausrichtung gegenüber dem Backengrundkörper (13) mit dem Backengrundkörper (13) lösbar verbunden ist,

- indem ein Sicherungselement für die zweite Ausrichtung zwischen der Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) einerseits und dem Formkörper (14) andererseits in einem Spalt für die zweite Ausrichtung angeordnet ist, welcher dem Spalt für die erste Ausrichtung an dem Formkörper (14) in Längsrichtung des Formkörpers (14) gegenüberliegt,

- indem die Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung längs einer in Querrichtung des Grundes (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) verlaufenden Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung durchsetzt, wobei die Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung an der von dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) abliegenden Seite mit einem Schraubenkopf in Querrichtung der Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung übergreift und wobei die Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung an dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) längs der Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung in die an dem Backengrundkörper (13) vorgesehene Gewindeöffnung (27a) für die zweite Ausrichtung eingeschraubt ist,

- indem das Sicherungselement für die zweite Ausrichtung mit einer sicherungselementseitigen Fläche für die zweite Ausrichtung an der formkörperseitigen Fläche (29) des Formkörpers (14) abgestützt ist, wobei die sicherungselementseitige Fläche für die zweite Ausrichtung und die formkörperseitige Fläche (29) längs der Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung verlaufen und einander senkrecht zu der Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung gegenüberliegen und wobei von der sicherungselementseitigen Fläche für die zweite Ausrichtung und der formkörperseitigen Fläche (29) wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die gegen die Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung geneigt verläuft, indem sich die Keilfläche zu dem Grund der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hin an die Gewindeachse der Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung annähert und

• indem der Formkörper (14) mittels des Sicherungselements für die zweite Ausrichtung an der von dem Sicherungselement für die zweite Ausrichtung abliegenden Seite des Formkörpers (14) an die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) angelegt, vorzugsweise gegen die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) vorgespannt ist.


 
10. Formbacke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Sicherungselement für die zweite Ausrichtung das Sicherungselement (23) für die erste Ausrichtung vorgesehen ist und/oder dass als Befestigungsschraube für die zweite Ausrichtung die Befestigungsschraube (20) für die erste Ausrichtung vorgesehen ist.
 
11. Formbacke nach Anspruch 6 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,

dass die formkörperseitige Fläche (29) des Formkörpers (14) als erste formkörperseitige Fläche (29) vorgesehen ist,

dass der Formkörper (14) an der der ersten formkörperseitigen Fläche (29) in Längsrichtung des Formkörpers (14) gegenüberliegenden Seite mit einer zweiten formkörperseitigen Fläche (29a) versehen ist und

dass das Sicherungselement (23) je nach Ausrichtung des Formkörpers (14) gegenüber dem Backengrundkörper (13) mit der sicherungselementseitigen Fläche (28) an der ersten formkörperseitigen Fläche (29) oder an der zweiten formkörperseitigen Fläche (29a) des Formkörpers (14) abgestützt ist, wobei die sicherungselementseitige Fläche (28) einerseits und die erste formkörperseitige Fläche (29) oder die zweite formkörperseitige Fläche (29a) andererseits einander senkrecht zu der Gewindeachse (25) gegenüberliegen und wobei von der sicherungselementseitigen Fläche (28) einerseits und der ersten formkörperseitigen Fläche (29) oder der zweiten formkörperseitigen Fläche (29a) andererseits wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die längs der Gewindeachse (25) und dabei gegen die Gewindeachse (25) geneigt verläuft, indem sich die Keilfläche zu dem Grund der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hin an die Gewindeachse (25) annähert.


 
12. Formbacke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,

dass zusätzlich zu dem Sicherungselement (23) ein weiteres Sicherungselement (43) vorgesehen ist, mittels dessen der Formkörper (14) an der Wand (22) und/oder an dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) abgestützt ist,

- wobei das weitere Sicherungselement (43) an der von dem Sicherungselement (23) abliegenden Seite des Formkörpers (14) in einem Spalt zwischen der Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) einerseits und dem Formkörper (14) andererseits angeordnet und einerseits an der Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) und andererseits an dem Formkörper (14) gelagert ist und

dass zur lösbaren Verbindung des Formkörpers (14) mit dem Backengrundkörper (13) zusätzlich zu der Befestigungsschraube (20) eine weitere Befestigungsschraube (40) vorgesehen ist,

- wobei die weitere Befestigungsschraube (40) das weitere Sicherungselement (43) längs einer in Querrichtung des Grundes (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) verlaufenden weiteren Gewindeachse (45) der weiteren Befestigungsschraube (40) durchsetzt, wobei die weitere Befestigungsschraube (40) das weitere Sicherungselement (43) an der von dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) abliegenden Seite mit einem weiteren Schraubenkopf (46) in Querrichtung der weiteren Gewindeachse (45) übergreift und wobei die weitere Befestigungsschraube (40) an dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) längs der weiteren Gewindeachse (45) in eine in den Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) mündende und mit der weiteren Befestigungsschraube (40) koaxiale weitere Gewindeöffnung (47) des Backengrundkörpers (13) eingeschraubt ist,

- wobei das weitere Sicherungselement (43) mit einer weiteren sicherungselementseitigen Fläche (48) an einer weiteren formkörperseitigen Fläche (49) des Formkörpers (14) abgestützt ist, wobei die weitere sicherungselementseitige Fläche (48) und die weitere formkörperseitige Fläche (49) längs der weiteren Gewindeachse (45) verlaufen und einander senkrecht zu der weiteren Gewindeachse (45) gegenüberliegen und wobei von der weiteren sicherungselementseitigen Fläche (48) und der weiteren formkörperseitigen Fläche (49) wenigstens eine nach Art einer Keilfläche ausgebildet ist, die gegen die weitere Gewindeachse (45) geneigt verläuft, indem sich die Keilfläche zu dem Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) hin an die weitere Gewindeachse (45) annähert und

- wobei der Formkörper (14) mittels des weiteren Sicherungselements (43) an der von dem weiteren Sicherungselement (43) abliegenden Seite des Formkörpers (14) über das Sicherungselement (23) an die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) angelegt, vorzugsweise gegen die Wand (22) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) vorgespannt ist.


 
13. Formbacke nach Anspruch 8 und Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die formkörperseitige Fläche (29) als auch die weitere formkörperseitige Fläche (49) zum Zusammenwirken mit dem Sicherungselement (23) und dem weiteren Sicherungselement (43) ausgebildet ist.
 
14. Formbacke nach einem der Ansprüche 6, 7 und 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Backengrundkörper (13) mit einer Durchtrittsöffnung (30, 30a, 30b) versehen ist, die unter dem Formkörper (14) in den Grund (24) der Aufnahme (21) des Backengrundkörpers (13) mündet und die vorzugsweise als Gewindeöffnung ausgebildet ist.
 
15. Rundknetwerkzeug zum Umformen eines plastisch verformbaren, vorzugsweise metallischen, Werkstücks, mit Formbacken (3, 3a, 3b), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Formbacken (3, 3a, 3b) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente