[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Prägewerkzeugs, insbesondere
eines Prägeblechs für eine Heiß-Kalt-Laminierpresse.
Hintergrund
[0002] Solche Prägewerkzeuge werden in Heiß-Kalt-Laminierpressen verwendet, insbesondere
in Form von Prägeblechen, um mittels Laminieren und / oder Oberflächenprägen Dokumente
herzustellen, zum Beispiel Sicherheitsdokumente.
[0003] Das Prägewerkzeug weist im Bereich einer Glanzoberfläche eine dreidimensionale Struktur
auf, die bei der Verwendung des Prägewerkzeugs in der Heiß-Kalt-Laminierpresse zum
Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals bei dem laminierten / geprägten Dokument führt.
Hierzu kann die dreidimensionale Struktur an der Oberfläche des Prägewerkzeugs mit
vertieften und / oder erhöhten Strukturen ausgebildet sein. Vertiefte Strukturen führen
am Dokument zu erhabenen Strukturen. Vergleichbar erzeugen erhöhte Strukturen am Prägewerkzeug
dann Strukturen, die gegenüber der als Bezugsebene dienenden äußeren Oberfläche des
Dokuments vertieft sind.
[0004] In dem Dokument
DE 10 2004 041 434 B4 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Prägeblechs für eine Heiß-Kalt-Laminierpresse
mit dreidimensionalen Strukturen zur Herstellung von Dokumenten mittels Lamination
und / oder Oberflächenprägen offenbart. Bezüglich einer als Bezugsebene definierten
Hochglanzoberfläche des Prägeblechs werden vertiefte und erhabene Strukturen hergestellt.
Hierzu ist ein zumindest zweistufiger Strukturierungsprozess vorgesehen, bei dem in
einem ersten Verfahrensschritt vertiefte oder erhabene Strukturen in die nicht strukturierte
Prägeblech Oberfläche hergestellt werden. Anschließend werden in einem zweiten Verfahrensschritt
die jeweils fehlenden erhabenen beziehungsweise vertieften Strukturen in der nicht
strukturierten Oberfläche und / oder in der bereits strukturierten Oberfläche hergestellt.
Zusammenfassung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Prägewerkzeugs,
insbesondere Prägeblech für eine Heiß-Kalt-Laminierpresse mit einer dreidimensionalen
Struktur zum Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals beim Herstellen eines Dokuments mittels
Laminieren und / oder Oberflächenprägen anzugeben, welches für die Verwendung in der
Heiß-Kalt-Laminierpresse verbesserte Nutzungseigenschaften aufweist.
[0006] Zur Lösung ist ein Verfahren zum Herstellen eines Prägewerkzeugs für eine Heiß-Kalt-Laminierpresse
mit einer dreidimensionalen Struktur zum Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals beim
Herstellen eines Dokuments mittels Laminieren und / oder Oberflächenprägen geschaffen.
Bei dem Verfahren wird ein Metallwerkstück bereitgestellt. Auf dem Metallwerkstück
wird eine in Bezug auf eine Glanzoberfläche des Metallwerkstücks vertiefte Prägestruktur
der dreidimensionalen Struktur hergestellt. Die vertiefte Prägestruktur wird im Rahmen
einer Strukturierung des Metallwerkstücks unter Verwendung mindestens eines Bearbeitungsverfahrens
aus der folgenden Gruppe hergestellt: Funkenerodieren und elektrochemisches Abtragen.
[0007] Mithilfe der vorgeschlagenen Bearbeitungsverfahren kann die dreidimensionale Struktur,
welche bei der Nutzung des Prägewerkzeugs zum Herstellen eines Dokuments zur Ausbildung
des Sicherheitsmerkmals führt, hinsichtlich der vertieften Prägestruktur mit hoher
Präzision und umweltverträglich hergestellt werden. So kann im Vergleich zu nasschemischen
Ätzverfahren, die im Stand der Technik zum Herstellen vertiefter Strukturen angewendet
werden, auf giftige chemische Substanzen ganz oder wenigstens teilweise verzichtet
werden.
[0008] Das mittels des Verfahrens hergestellte Prägewerkzeug kann zum Produzieren oder Herstellen
von unterschiedlichen Dokumenten hergerichtet sein, insbesondere Sicherheitsdokumente
wie Reisepass, Personalausweis, Identifikationskarte, Kreditkarte, Kundenkarte, Führerschein
oder dergleichen. Das Dokument kann als eine Kunststoffkarte ausgebildet sein, zu
deren Herstellung mehrere Kunststofffolienschichten in der Heiß-Kalt-Laminierpresse
übereinander laminiert werden. Auch blatt- oder buchartige Dokumente können hergestellt
werden, beispielsweise Reisepässe.
[0009] Beim Laminieren und / oder Oberflächenprägen bewirkt die vertieften Prägestruktur
auf dem Prägewerkzeug das Ausbilden einer erhabenen oder erhöhten geprägten Struktur
des Sicherheitsmerkmals auf eine Oberfläche des Dokuments.
[0010] Es ist kostengünstige Herstellung eines individuellen dreidimensionalen Prägewerkzeugs
zum Herstellung von oberflächengeprägten Dokumenten mittels Laminieren, Prägen und
/ oder stückweiser Prägung in einer Heiß-Kalt-Laminierpresse geschaffen.
[0011] Das Prägewerkzeug kann als ein Prägeblech aus einem Blechmaterial ausgeführt sein.
[0012] Das elektrochemische Abtragen kann beim Herstellen der vertieften Prägestruktur als
gepulstes elektrochemisches Abtragen ausgeführt werden. Das elektrochemische Abtragen,
sei es in gepulster oder nicht gepulster Form, wird auch als Elysieren bezeichnet
und ist geeignet, sehr harte Werkstoffe zu bearbeiten. Wesentliches Merkmal der unterschiedlichen
elektrochemischen Abtrageverfahren ist der fehlende Kontakt zwischen dem Werkzeug
und dem Werkstück. Es fehlt daher an einer Übertragung mechanischer Kräfte. Üblicherweise
wird das Werkstück als Anode und das Werkzeug als Kathode polarisiert. Am Werkzeug
(Werkzeugkathode) findet prozessbedingt kein Verschleiß statt. Zwischen dem Werkzeug
und dem Metallwerkstück kann eine Arbeitsspaltweite (Abstand) im Bereich von etwa
0,05 bis 1,00 mm eingestellt. Eine Elektrolytlösung übernimmt den Ladungstransport
über den Arbeitsspalt. Der hierbei entstehende Elektronenstrom löst Metallionen aus
dem Metallwerkstück, sodass ein Materialabtrag zum Ausbilden der vertieften Struktur
stattfindet. Beim gepulsten elektrochemischen Abtragen wird die Anordnung von Anode
und Kathode mit einem gepulsten Strom beaufschlagt.
[0013] Die Glanzoberfläche des Metallwerkstücks kann vor der Strukturierung hergestellt
werden. Die vertiefte Prägestruktur wird dann auf der Glanzoberfläche hergestellt.
Die Glanzoberfläche, die wahlweise als Hochglanzoberfläche ausgebildet sein kann,
ist an dem Metallwerkstück bei dieser Ausführungsform bereitgestellt, bevor dann die
vertiefte Struktur mittels des Bearbeitungsverfahrens hergestellt wird. Funkenerodieren
und elektrochemischem Abtragen sind geeignet, beim Einbringen der vertieften Prägestruktur
die bestehende Glanzoberfläche nicht zu beschädigen. Eine Glanz- oder Hochglanzoberfläche
kann bereits beim Herstellen des Metallwerkstücks (Blechherstellung) erzeugt werden.
Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, das ursprünglich hergestellte Metallwerkstück
nachträglich zu glätten, beispielsweise mittels Polieren, wahlweise um einen Glanz-
oder Hochglanzgrad herzustellen oder zu erhöhen. Auf diese Weise können unterschiedliche
Glanz- oder Glattheizanforderungen bereitgestellt werden. In einer alternativen Ausgestaltung
wird die Glanzoberfläche (oder Hochglanzoberfläche) erst nachträglich hergestellt,
beispielsweise mittels Nachpolieren, nachdem die vertiefte Struktur im Bereich der
Oberfläche des Metallwerkstücks hergestellt wurde. Auch kann vorgesehen sein, den
Glanzgrad der Oberfläche des Metallwerkstücks (weiter) zu erhöhen, nachdem die vertiefte
Struktur schon in einer Glanzoberfläche eingebracht wurde.
[0014] Die vertiefte Prägestruktur kann allein mittels Funkenerodieren und / oder elektrochemischen
Abtragen strukturiert werden. Bei dieser Ausführungsform wird die vertiefte Prägestruktur
abschließend mittels Funkenerodieren / und oder elektrochemischem Abtragen strukturiert.
Es entfallen so Verfahrensschritte zur nachträglichen Strukturierung. Die so hergestellte
dreidimensionale Struktur kann wahlweise einer Nachbehandlung unterzogen werden, beispielsweise
mittels Auftragen einer Deckschicht, zum Beispiel aus Nickel. Bei der abschließenden
Strukturierung der vertieften Prägestruktur mittels Funkenerodieren und elektrochemischem
Abtragen kann vorgesehen sein, mittels Funkenerodieren zunächst eine Grobstrukturierung
der vertieften Prägestruktur vorzunehmen, um anschließend eine Feinstrukturierung
mittels des elektrochemischen Abtragens durchzuführen. In aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten
kommen dann zunächst das Funkenerodieren (Grobstrukturierung) und im Anschluss das
elektrochemische Abtragen (Feinstrukturierung) zum Einsatz.
[0015] Eine mittels des Funkenerodieren und / oder elektrochemischem Abtragen als Zwischenstruktur
auf dem Metallwerkstück hergestellte vertiefte Struktur kann nachbearbeitet werden,
um die vertiefte Prägestruktur herzustellen. Bei dieser Ausgestaltung ist vorgesehen,
Funkenerodieren / elektrochemisches Abtragen mit zumindest einem weiteren Strukturierungsverfahren
zu kombinieren, zum Beispiel für eine Grobstrukturierung mittels Funkenerodieren und
/ oder elektrochemischem Abtragen und eine anschließende Feinstrukturierung mit einem
oder mehreren weiteren Bearbeitungsverfahren zum Strukturieren. Solche ergänzenden
Bearbeitungsverfahren können beispielsweise einen oder mehrere Verfahren aus der folgenden
Gruppe umfassen: chemische Prozesse wie chemisches Ätzen, galvanotechnische Prozesse
sowie mechanisches Abtragen. In diesem Zusammenhang kann alternativ vorgesehen sein,
diese Bearbeitungsverfahren am Beginn des Herstellens der vertieften Prägestruktur
zu nutzen, um im Anschluss mittels Funkenerodieren und / oder elektrochemischen Abtragen
nachzuarbeiten.
[0016] Eine beim Funkenerodieren zum Herstellen der vertieften Prägestruktur verwendete
Elektrode kann eine Oberflächenkontur entsprechend einer auszubildenden Strukturierung
der vertieften Prägestruktur aufweisen. Die regelmäßig als Werkzeugkathode ausgebildete
Elektrode, die zum Bearbeiten des Metallwerkstücks beim Funkenerodieren verwendet
wird, weist hier eine räumliche Oberflächenkontur entsprechend der herzustellenden
vertieften Prägestruktur auf. Diese wird beabstandet gegenüber dem Metallwerkstück
in einem Oberflächenbereich angeordnet, in dem die vertiefte Prägestruktur am Metallwerkstück
herzustellen ist.
[0017] In einem Bereich außerhalb der vertieften Prägestruktur kann eine in Bezug auf die
Glanzoberfläche des Metallwerkstücks erhöhte Prägestruktur der dreidimensionalen Struktur
hergestellt werden, wobei die erhöhte Prägestruktur im Rahmen einer Strukturierung
des Metallwerkstücks unter Verwendung von Laserauftragsschweißen auf dem Metallwerkstück
hergestellt wird und hierbei ein Metallmaterial und / oder ein Metalllegierungsmaterial
auf das Metallwerkstück aufgetragen wird. Bei dieser Ausgestaltung ist vorgesehen,
am Metallwerkstück die dreidimensionale Struktur zum Ausbilden des Sicherheitsmerkmals
sowohl mit der vertieften Prägestruktur wie auch mit einer erhöhten oder erhabenen
Prägestruktur herzustellen. Die erhöhte Prägestruktur wird auf dem Metallwerkstück
in einem Bereich der Oberfläche (Flachseite) hergestellt, der nicht von der vertieften
Prägestruktur erfasst ist. Vertiefte und erhöhte Prägestruktur sind Elemente der dreidimensionalen
Struktur zum Ausbilden des (geprägten) Sicherheitsmerkmals oder von mehreren Sicherheitsmerkmalen.
Beim Laserauftragsschweißen wird ein auf der Oberfläche des Metallwerkstücks aufzutragendes
Material in das Laserlicht gebracht, um dort aufgeschmolzen und auf der Oberfläche
des Metallwerkstücks aufgetragen oder abgeschieden zu werden. Das aufzutragende Material
kann als Pulver- oder Drahtmaterial zum Auftragsschweißen bereitgestellt werden. In
Verbindung mit der Verwendung eines Pulvermaterials kann vorgesehen sein, dass die
Pulverpartikel einen Partikeldurchmesser von höchstens etwa 150 µm aufweisen, alternativ
einen Partikeldurchmesser von höchstens etwas 50 µm.
[0018] Eine mittels Laserschweißen als Zwischenstruktur auf dem Metallwerkstück hergestellte
erhöhte Struktur kann nachbearbeitet werden, um die erhöhte Prägestruktur herzustellen.
Bei dieser Ausführungsform dient das Laserauftragsschweißen dazu, zunächst die Zwischenstruktur
als erhöhte Struktur auf dem Metallwerkstück herzustellen, um die Zwischenstruktur
dann weiter zu bearbeiten, sodass schließlich die erhöhte Prägestruktur ausgebildet
wird. Hierbei kann vorgesehen sein, dass in die erhöhte Struktur in Bezug auf eine
Deckfläche der erhöhten Struktur Vertiefungen eingearbeitet werden, die wahlweise
oberhalb der als Bezugsebene dienenden Glanzfläche enden. Zum Ausbilden solcher Vertiefungen
können das Funkenerodieren und / oder das elektrochemische Abtragen verwendet werden.
Alternativ oder ergänzend können andere Bearbeitungsverfahren zum Herstellen von Vertiefungen
genutzt werden, zum Beispiel chemische oder galvanotechnische Prozesse zum Materialabtrag
und mechanisches Abtragen.
[0019] Mittels Laserauftragsschweißen kann zumindest eine äußere (Rand-)Kontur der erhöhten
Struktur festgelegt werden, welche beim Nachbearbeiten im Wesentlichen unverändert
verbleibt. Das Laserauftragsschweißen wird hier genutzt, um wenigstens die äußere
Randkontur der erhöhten Struktur abschließend herzustellen, also dann auch die äußere
umlaufende Randkontur der erhöhten Prägestruktur auf der Glanzoberfläche, unabhängig
davon, ob im Anschluss eine weitere Bearbeitung zur Strukturierung stattfindet.
[0020] Die erhöhte Prägestruktur kann allein mittels Laserschweißen hergestellt oder strukturiert
werden. Bei dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erhöhte Prägestruktur
der dreidimensionalen Struktur auf dem Metallwerkstück mittels Laserschweißen allein
und abschließend strukturiert wird, wobei optional eine anschließende Nachbehandlung
vorgesehen sein kann, zum Beispiel für eine Oberflächenglättung, beispielweise mittels
Auftragen einer Glättungsschicht. Hierbei handelt es sich dann nicht um eine weitere
Strukturierung, sondern eine Anpassung der Glattheit der Oberfläche der Prägestrukturen.
[0021] Das Metallmaterial und / oder das Metalllegierungsmaterial können aus der folgenden
Gruppe von Materialien ausgewählt werden: Nickel, Kupfer, Silber, Gold, Zink, Palladium,
Chrom, Kobalt, Molybdän und Mangan.
[0022] Die erhöhte Prägestruktur kann auf der Glanzoberfläche hergestellt werden. Vergleichbar
der vertieften Prägestruktur kann die erhöhte Prägestruktur auf der zuvor bereitgestellten
Glanz- oder Hochglanzoberfläche gebildet werden. Alternativ wird die erhöhte Prägestruktur
auf dem Metallwerkstück hergestellt, ohne dass schon eine Glanz- / Hochglanzoberfläche
bereitgestellt ist, welche dann nachträglich herstellbar ist, beispielsweise mittels
Polieren.
[0023] Die vertiefte Prägestruktur und die erhöhte Prägestruktur können in getrennten Arbeitsschritten
hergestellt werden. Bei dieser Ausgestaltung werden die vertiefte und die erhöhte
Prägestruktur in getrennten und zeitlich nicht gleichzeitig stattfindenden Arbeitsschritten
hergestellt. Alternativ kann vorgesehen sein, die vertiefte und die erhöhte Struktur
zumindest teilweise gleichzeitig herzustellen. Die Verfahrensschritte zum Herstellen
der vertieften Struktur und der erhöhten Struktur werden hierbei zumindest teilweise
zeitlich überlappend ausgeführt.
[0024] Zumindest für die dreidimensionalen Struktur kann nach dem Herstellen der vertieften
Prägestruktur und dem wahlweisen Herstellen der erhöhten Prägestruktur eine Nachbehandlung
zum Glätten ausgeführt werden, bei der ein eine Oberflächenglattheit (Oberflächenglanz)
unterstützendes Material aufgetragen wird. Nachdem das Strukturieren der dreidimensionalen
Struktur mit der vertieften Prägestruktur und der wahlweise vorgesehenen erhöhten
Prägestruktur ausgeführt wurde, ist bei dieser Ausführungsform vorgesehen, zumindest
die strukturierte Oberfläche zu glätten, indem ein Glättungsmaterial aufgetragen wird,
zum Beispiel Nickel. Die Nachbehandlung kann sich auf den Bereich der dreidimensionalen
Struktur beschränken oder die Oberfläche des Prägewerkzeugs weitergehend erfassen,
bis hin zur im Wesentlichen vollflächigen Auftragung des Glättungsmaterials. Mithilfe
der Nachbehandlung (zum Beispiel Glanzbehandlung) kann eine zuvor nicht geglättete
oder nicht glänzende Oberfläche des Metallwerkstücks (verbessert) glänzend gemacht
werden. Alternativ kann vorgesehen sein, mithilfe des Glättungsmaterials einen vorher
bereits bestehenden Oberflächenglanz weiter zu verbessern, insbesondere die Glattheit
der Oberfläche zu optimieren.
[0025] Das Metallwerkstück kann aus einem Material aus der folgenden Gruppe bestehen: Eisen
basierter Stahl wie Edelstahl, Chrom-Nickel-Stahl wie V2A-Stahl, Nickel basierter
Stahl, Kobalt basierter Stahl und Kupfer basierte Legierung. Hierbei können zum Beispiel
Blechmaterialien zur Anwendung kommen.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0026] Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer
Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines Abschnitts eines Prägewerkzeugs, insbesondere
Prägeblechs für eine Heiß-Kalt-Laminierpresse zum Herstellen eines Dokuments mittels
Laminieren und / oder Oberflächenprägen;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung des Metallwerkstücks aus Fig. 1, wobei auf der
Oberfläche des Metallwerkstücks eine vertiefte Prägestruktur mittels Funkenerodieren
hergestellt wurde;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung des Metallwerkstücks aus Fig. 1, wobei in dieser
Ausgestaltung eine vertiefte Prägestruktur mittels elektrochemischen Abtragens hergestellt
wird;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung des Metallwerkstücks aus Fig. 3, wobei mittels
Laserauftragschweißen eine erhöhte Prägestruktur hergestellt ist; und
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung des Metallwerkstücks aus Fig. 4, wobei die erhöhte
Prägestruktur mit Vertiefungen versehen ist.
[0027] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Metallwerkstücks zum Herstellen
eines Prägewerkzeug, im Fall der Verwendung eines Blechwerkstücks zum Beispiel eines
Prägeblechs, für eine Heiß-Kalt-Laminierpresse im Schnitt. Das Metallwerkstück 1 besteht
beispielsweise aus einem der folgenden Materialien: Eisen basierter Stahl wie Edelstahl,
Chrom-Nickel-Stahl wie V2A-Stahl, Nickel basierter Stahl, Kobalt basierter Stahl und
Kupfer basierte Legierung.
[0028] Zum Herstellen des Prägewerkzeugs, insbesondere des Prägeblechs wird im Bereich einer
Glanzoberfläche 2 des Metallwerkstücks 1 eine vertiefte Prägestruktur 3 hergestellt,
was Fig. 2 zeigt. Bei der Ausgestaltung in Fig. 2 erfolgt das Herstellen der vertieften
Prägestruktur 3 unter Verwendung des Funkenerodierens. Hierbei wird ein Elektrodenwerkzeug
4 in einem Arbeitsabstand gegenüber der Oberfläche 2 des Metallwerkstücks 1 angeordnet,
zum Beispiel in einem Abstand zwischen etwa 0,005 bis etwa 0,5 mm. Eine anliegende
Spannung wird erhöht, um den Überschlag von Funken zu Erzeugen. Die Funken lassen
das Blechmaterial des Metallwerkstücks 1 punktförmig aufschmelzen und verdampfen.
Hierdurch erfolgt ein Materialabtrag, welcher mittels der Prozessparameterintensität,
-frequenz, -dauer, -länge, -spaltbreite und / oder -polung der Entladung beeinflusst
werden kann.
[0029] Bei einer anderen Ausführungsform wird gemäß Fig. 3 die vertiefte Prägestruktur 3
mittels elektrochemischen Abtragen erzeugt, bei dem eine Werkzeugelektrode (üblicherweise
Werkzeugkathode) 5 ebenfalls mit einem Arbeitsspalt gegenüber der Oberfläche 2 des
Metallwerkstücks 1 angeordnet. Die Werkzeugelektrode 5 weist eine äußere Kontur 6
auf, welche der vertieften Prägestruktur 3 entsprechend gebildet ist. Werkzeugelektrode
5 und Metallwerkstück 1 werden positiv und negativ polarisiert. Bei angelegter Spannung
findet im Arbeitsspalt ein Ladungstransport statt, welchen eine Elektrolytlösung im
Bereich des Arbeitsspalts übernimmt. Der entstehende Strom löst Metallionen vom Metallwerkstück
1, sodass die vertiefte Prägestruktur 3 hergestellt wird. Da die Werkzeugelektrode
5 eine äußere Kontur entsprechend der herzustellenden vertieften Prägestruktur aufweist,
handelt es sich um ein so genanntes abbildendes Strukturierungsverfahren.
[0030] Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten Metallwerkstücke können mit der vertieften
Prägestruktur 3 als Prägewerkzeuge oder - bleche eingesetzt werden.
[0031] In einer alternativen Ausgestaltung ist gemäß Fig. 4 vorgesehen, zusätzlich zu der
vertieften Prägestruktur 3 eine erhöhte oder erhabene Prägestruktur 7 herzustellen.
Dieses erfolgt unter Verwendung des Laserauftragsschweißens. Hierbei wird ein Metallmaterial
und / oder ein Metalllegierungsmaterial, sei es in Form eines Pulvers oder mittels
eines Drahts, in das Laserlicht gebracht, um das Material aufzuschmelzen und auf der
Oberfläche 2 des Metallwerkstücks 1 aufzutragen.
[0032] Ergänzend kann gemäß Fig. 5 vorgesehen sein, die gemäß Fig. 4 hergestellte erhöhte
Prägestruktur 8 oberflächenseitig weiter zu strukturieren, sodass Vertiefungen 9 hergestellt
werden. Zum Herstellen der Vertiefungen 9 können das Funkenerodieren und / oder das
elektrochemische Abtragen verwendet werden, alternativ oder ergänzend aber auch andere
Strukturierungsverfahren, die dem Materialabtrag dienen, beispielsweise chemisches
Ätzen und / oder mechanisches Bearbeiten.
[0033] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Metallwerkstück
- 2
- Glanzoberfläche
- 3
- vertiefte Prägestruktur
- 4
- Elektrodenwerkzeug
- 5
- Werkzeugelektrode
- 6
- äußere Kontur
- 7
- erhabene Prägestruktur
- 8
- erhöhte Prägestruktur
- 9
- Vertiefung
1. Verfahren zum Herstellen eines Prägewerkzeugs für eine Heiß-Kalt-Laminierpresse mit
einer dreidimensionalen Struktur zum Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals beim Herstellen
eines Dokuments mittels Laminieren und / oder Oberflächenprägen, mit
- Bereitstellen eines Metallwerkstücks und
- Herstellen einer in Bezug auf eine Glanzoberfläche des Metallwerkstücks vertieften
Prägestruktur der dreidimensionalen Struktur auf dem Metallwerkstück,
wobei die vertiefte Prägestruktur im Rahmen einer Strukturierung des Metallwerkstücks
unter Verwendung mindestens eines Bearbeitungsverfahrens aus der folgenden Gruppe
hergestellt wird: Funkenerodieren und elektrochemisches Abtragen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrochemische Abtragen beim Herstellen der vertieften Prägestruktur als gepulstes
elektrochemisches Abtragen ausgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Glanzoberfläche des Metallwerkstücks vor der Strukturierung erzeugt wird und
die vertiefte Struktur auf der Glanzoberfläche hergestellt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vertiefte Prägestruktur allein mittels Funkenerodieren und / oder elektrochemischen
Abtragen strukturiert wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine mittels des Funkenerodieren und / oder elektrochemischen Abtragen als Zwischenstruktur
auf dem Metallwerkstück hergestellte vertiefte Struktur nachbearbeitet wird, um die
vertiefte Prägestruktur herzustellen.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine beim Funkenerodieren zum Herstellen der vertieften Prägestruktur verwendete
Elektrode eine Oberflächenkontur entsprechend einer auszubildenden Strukturierung
der vertieften Prägestruktur aufweist.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass in einem Bereich außerhalb der vertieften Prägestruktur eine in Bezug auf die
Glanzoberfläche des Metallwerkstücks erhöhte Prägestruktur der dreidimensionalen Struktur
hergestellt wird, wobei die erhöhte Prägestruktur im Rahmen der Strukturierung des
Metallwerkstücks unter Verwendung von Laserauftragsschweißen auf dem Metallwerkstück
hergestellt wird und hierbei ein Metallmaterial und / oder ein Metalllegierungsmaterial
auf dem Metallwerkstück aufgetragen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine mittels Laserschweißen als Zwischenstruktur auf dem Metallwerkstück hergestellte
erhöhte Struktur nachbearbeitet wird, um die erhöhte Prägestruktur herzustellen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mittels Laserauftragsschweißen zumindest eine äußere Kontur der erhöhten Struktur
festgelegt wird, welche beim Nachbearbeiten im Wesentlichen unverändert verbleibt.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erhöhte Prägestruktur allein mittels Laserschweißen strukturiert wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallmaterial und / oder das Metalllegierungsmaterial aus der folgenden Gruppe
von Materialien ausgewählt werden: Nickel, Kupfer, Silber, Gold, Zink, Palladium,
Chrom, Kobalt, Molybdän und Mangan.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erhöhte Prägestruktur auf der Glanzoberfläche hergestellt wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die vertiefte Prägestruktur und die erhöhte Prägestruktur in getrennten Arbeitsschritten
hergestellt werden.
14. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest für die dreidimensionalen Struktur nach dem Herstellen der vertieften Prägestruktur
und / oder dem wahlweisen Herstellen der erhöhten Prägestruktur eine Nachbehandlung
zum Glätten ausgeführt wird, bei der ein eine Oberflächenglattheit unterstützendes
Material aufgetragen wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Metallwerkstück aus einem Material aus der folgenden Gruppe besteht: Eisen
basierter Stahl wie Edelstahl, Chrom-Nickel-Stahl wie V2A-Stahl, Nickel basierter
Stahl, Kobalt basierter Stahl und Kupfer basierte Legierung.